Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.

 
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Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Rheuma und Rauchen.
Patientenratgeber
für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.

                                          Blindtext
Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Inhalt
Rheuma und Rauchen         04
Das Thema Rauchen          06
allgemein
Rauchen – die Folgen       12
für Rheumatiker                 Liebe Patienten,
Das Aufhören lohnt sich!   16   dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist kein
Weiterführende             22   Geheimnis. Am häufigsten werden mögliche
Informationen                   Folgekrankheiten wie z. B. Lungenkrebs und
                                Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Nikotinkonsum
                                in Verbindung gebracht. Doch Rauchen kann
                                auch Einfluss auf den Krankheitsverlauf eines
                                Rheumatikers nehmen und sogar ein auslösender
                                Faktor sein.
                                Rauchende Rheumatiker können bereits in frühen
                                Stadien sehr häufig eine höhere Krankheitsaktivi-
                                tät erleiden als Nichtraucher. Besser ist es, nicht
                                zu rauchen. Doch der Weg fort von der Zigarette
                                ist oft nicht einfach. Deshalb zeigen wir Ihnen in
                                dieser Broschüre Methoden, mit denen Sie es
                                schaffen können. Darüber hinaus erhalten Sie
                                alle Informationen, die Sie als Rheumatiker über
                                das Rauchen unbedingt wissen sollten.
                                Und: Halten Sie sich nicht an das berühmte
                                Zitat von Winston Churchill, „Ein leidenschaft-
                                licher Raucher, der immer von der Gefahr des
                                Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den
                                meisten Fällen auf – zu lesen.“, sondern tun Sie
                                aktiv etwas für Ihre Gesundheit, informieren Sie
                                sich ausführlich über die Konsequenzen von
                                Rheuma und Rauchen und entscheiden Sie sich
                                für ein Leben als Nichtraucher.
                                Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre!
                                Ihr Pfizer-Team

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Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Rheuma und Rauchen.
                                        Wie hängt das zusammen?

                                        Wenn es um typische Raucherkrankheiten geht, denken die wenigsten Menschen
                                        zunächst an Rheuma. Tatsächlich ist jedoch erwiesen, dass z. B. bei der am häufigsten
                                        auftretenden Form, der Rheumatoiden Arthritis (RA), einer von fünf Erkrankungsfällen
                                        hätte verhindert werden können, wenn der Patient vorher nicht geraucht hätte. Auch
                                        zu anderen Krankheitsbildern wie Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis liegen
                                        belegende Studienergebnisse vor, dass das Rauchen von Zigaretten den Krankheits-
                                        auftritt eindeutig begünstigt. Natürlich ist Rauchen nicht der alleinige Rheuma-Auslöser,
                                        jedoch handelt es sich um einen entscheidenden Faktor, der aktiv hervorgerufen wird.
                                        Raucher leiden somit häufiger an rheumatischen Krankheiten als Nichtraucher. Doch
                                        warum ist das so? Bei allen Rheuma-Formen handelt es sich um sogenannte Auto-
                                        immune Erkrankungen, d. h., es liegt eine Fehlleitung des Immunsystems vor, die dafür
                                        sorgt, dass vor allem Entzündungen in den Gelenkpartien des Körpers auftreten.
                                        Und Rauchen geht eben nicht nur auf die Lunge, sondern auch auf das Immunsystem
                                        und die Gelenke. Die Inhaltsstoffe einer Zigarette begünstigen die Bildung von entzün-
                                        dungsfördernden Antikörpern und verschlechtern die Blutversorgung zum Gelenkknorpel.

                                         
                                          Daraus resultiert, dass auch der Krankheitsverlauf durch das Rauchen negativ
                                            beeinflusst wird.

                                        INFO
                                        Rauchende Rheumatiker erleiden oft deutlich stärkere Schmerzen und häufiger
                                        Schübe. Der durch die giftigen Inhaltstoffe geschwächte Körper spricht langsamer
                                        auf Schmerzmittel an und auch Therapien mit Basistherapeutika und Biologika wie
                                        MTX oder TNF-a-Blockern entwickeln deutlich seltener ihre Wirkungskraft.
                                        							
                                               Darüber hinaus begünstigt Rauchen
                                               das Auftreten von Folgekrankheiten wie
     „Mir war nie bewusst, dass               Blutdruck-, Herz- oder Gefäßkrankheiten.
       Rauchen ein Auslöser für rheu-          Später in dieser Broschüre werden diese
       matische Erkrankungen sein              Faktoren genauer erklärt.

       kann. Für mich gibt es deshalb
       nur noch eine Alternative:
       Aufhören!“
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4                                                                                                    Rheuma und Rauchen
Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Das Thema Rauchen allgemein.
                                                 Die wichtigsten Fakten im Überblick.

                                                 Warum rauchen Menschen?
                                                 Die Motive, aus denen Menschen zur Zigarette greifen, sind sehr unterschiedlich: Viele
                                                 bezeichnen das Rauchen als „Genuss“. Für andere dient das Ritual der Beruhigung
                                                 und Stressbewältigung. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene rauchen oft aus
                                                 Imagegründen („Coolness“) oder weil sie andere imitieren und dem Gruppenzwang
                                                 folgen. Wiederum andere nutzen Zigaretten als Mittel gegen Langeweile – Lkw-Fahrer
                                                 z. B. zählen in Deutschland zu den Berufsgruppen mit dem höchsten Raucheranteil.
                                                 Dass Rauchen schlank macht, ist übrigens ein Märchen!

     INFO
     Der Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α)
     ist ein natürlich vorkommender Botenstoff
     (Zytokin) des Immunsystems, der bei
     entzündlichen und immunologischen
     Prozessen verschiedener entzündlicher
     Erkrankungen eine wesentliche Rolle
     spielt.
     Er hat vielfältige Aufgaben, wirkt jedoch                                               Hat man einmal mit dem Rauchen
     in erster Linie entzündungsfördernd                                                     begonnen, werden oft bestimmte Verhal-
     (proinflammatorisch).                                                                   tensmuster mit dem Reiz einer Zigarette
                                                                                             verknüpft: Nach dem Essen, in der Pause,
                                                                                             zum Kaffee oder nach getaner Arbeit
                                                                                             wird geraucht. Schnell tritt die Gewohn-
                                                                                             heit ein. Sich davon zu lösen, ist für viele
                                                                                             Menschen genauso schwierig wie mit
                                                                                             den Auswirkungen des Nikotinentzugs
                                                                                             umzugehen.

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Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Warum machen Zigaretten süchtig?                                                         Welche gefährlichen Inhaltstoffe enthalten Zigaretten?
Der größte Suchtstoff in Zigaretten ist das Nikotin. Für den menschlichen Organismus     Tabak bzw. Tabakrauch enthält über 4.000 chemische Substanzen, die meisten da-
ist es hochgiftig. Schon 60 Milligramm reines Nikotin können für einen Erwachsenen       von sind lungengängige Feinstaubpartikel. Über 200 sind giftig. Etwa 90 gelten als
tödlich sein. Durch die Rauchinhalation gelangt das Nikotin durch die Lunge in den       potenziell krebserregend, mindestens 40 sind sicher in der Lage, Krebs auszulösen.
Körper. Dadurch wird im Gehirn zunächst ein Gefühl angenehmer Stimulation ausge-         Weitere sind reizend. Auch im Zigarettenpapier stecken zusätzliche Chemikalien.
löst. In höheren Konzentrationen zeigt sich ein entspannender Effekt. Allerdings führt   So entstehen beim Verbrennungsvorgang zahlreiche weitere schädliche Substanzen.
dies dazu, dass die körpereigenen Wohlfühlbotenstoffe nicht mehr so gut empfunden        Diese Mischung ist extrem gefährlich: Durch die giftigen Substanzen werden körper-
werden können. Der Raucher wird süchtig nach Nikotin.                                    eigene Entgiftungsmechanismen abgelenkt. Gleichzeitig verschlechtern die reizenden
Doch Nikotin ist nicht der einzige Abhängigmacher in Zigaretten. Süchtig macht auch      Stoffe die Selbstreinigung der Lunge. Infolgedessen können die krebserregenden
das Acetaldehyd, das beim Verbrennen von Zucker und anderen Bestandteilen des            Stoffe fast ungehindert in die Lunge eindringen und dort auch bleiben.
Tabakblattes entsteht. In Kombination sind Nikotin und Acetaldehyd doppelt so stark
suchterregend wie Nikotin allein.                                                          Was ist in einer Zigarette?
                                                                                          
Zudem sollen weitere, dem Tabak zugesetzte Stoffe die Wirkung von Nikotin im Körper
verstärken und das Suchtpotenzial erhören. Ammoniumchlorid z. B. verstärkt die Frei-      Substanz                       Gesundheitliche Auswirkungen
setzung des Nikotins. Zucker, Lakritze, Kaffee, Tee oder Kakao sollen einen angenehmen
Geschmack erzeugen und den Rauch milder machen. Menthol und Gewürznelken                  Nikotin                        Sucht erzeugend / wahrscheinlich Krebs auslösend
dienen der Verminderung von Reiz- und Schmerzempfinden des Atemtrakts.                    Reizgase (> 4.000)             chronische Bronchitis / Krebs auslösend
                                                                                          Teerstoffe (> 40)              Krebs auslösend
                                                                                          Kohlenmonoxid (CO)             verminderter Sauerstofftransport

                                              „Seitdem ich aufgehört habe zu
                                                rauchen, kann ich mein Leben
                                                viel entspannter genießen. Mein
                                                Geruchs- und Geschmackssinn
                                                z. B. hat sich nach kurzer Zeit
                                                spürbar verbessert!“

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8                                                                                                                                      Das Thema Rauchen allgemein
Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Nikotin
                                                                                        Teerstoffe
                                                                                         
Nikotin (C10H14N2) ist ein in der Tabakpflanze (auch in anderen Nachtschattenge-        Teer ist ein flüssiges, schwarzbraunes Kohlenwasserstoffgemisch in Form von kleinen
wächsen) vorkommendes Alkaloid (Gift), welches auch synthetisch hergestellt werden      Rußteilen. Raucht man eine Schachtel Zigaretten am Tag, nimmt die Lunge im Jahr
kann. Es gilt als eins der stärksten Gifte überhaupt. Nikotin wirkt auf das gesamte     etwa eine Tasse Teer auf. Durch das Inhalieren von Teer verkleben die Flimmerhär-
Gefäß- und Nervensystem zunächst anregend, später lähmend. Nach und nach                chen in den Atemwegen und der Lunge. Der Staub kann dann nicht mehr nach
zerstört das Gift die inneren Organe. Das Reizmittel lässt zudem das Herz schneller     draußen gehustet werden. Dies führt zu Ablagerungen (Anthrakose) im Bindegewebe,
schlagen. Infolgedessen steigt der Blutdruck.                                           insbesondere in der Mundhöhle, am Kehlkopf, in Luftröhre, Bronchien und in der
                                                                                        Speiseröhre.
Eine erste oder ungewohnt hohe Nikotinzufuhr führt sehr häufig zu Vergiftungserschei-
nungen wie erhöhtem Speichelfluss und Schwindelgefühl, manchmal auch zu Übelkeit
mit Erbrechen, Kopfschmerzen und Herzjagen bis hin zu Bewusstseinsstörungen.              Kohlenmonoxid
                                                                                         
Fatalerweise gewöhnt sich der Körper jedoch schnell an das Nikotin.                     Die Kohlenmonoxid-Menge im Tabakrauch beträgt etwa 2 Volumenprozent. Das ent-
Durch eine Überdosis Nikotin werden Krämpfe ausgelöst und das Atemzentrum im            spricht etwa dem Anteil der nicht entgifteten Abgase eines Automobils mit Ottomotor
Gehirn gelähmt. Bereits 7 Sekunden nach der Einnahme kommt das Gift im Gehirn           und ist völlig unabhängig vom Nikotingehalt der jeweiligen Zigarettenmarke.
an. Bei 20 Zigaretten mit je 10 Zügen täglich wird das Gehirn 73.000 Mal im Jahr        Durch das Atemgift Kohlenmonoxid wird der Blutfarbstoff (Hämoglobin), der dem
mit Nikotin überflutet. Der ständige Wechsel der Nikotinkonzentration im Gehirn         Blut die rote Farbe gibt und den Sauerstoff von der Lunge zu den Organen trans-
macht abhängig.                                                                         portiert, blockiert. Infolgedessen wird anstelle von Sauerstoff Kohlenmonoxid zu
                                                                                                                                        den Zellen transportiert. Der dadurch
  Reizgase
                                                                                                                                      verursachte Sauerstoffmangel kann z. B.
Der Rauch einer Zigarette enthält schädliche Reizgase. Das Einatmen von z. B. Ammo-                                                     zu Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen,
niak (NH3) kann in großen Mengen tödlich sein. Es handelt sich um ein gefährliches                                                      Schwindelgefühl und Benommenheit,
Augengift, das in der Industrie außerdem zur Herstellung von Düngemitteln Anwen-                                                        Pulsbeschleunigung und Beeinträchtigun-
dung findet. In geringen Mengen wird Ammoniak in der Steinkohlevergasung oder                                                           gen des Sehvermögens führen.
aus Hoch- und Koksofengas gewonnen. In der Regel wird es synthetisch hergestellt.
Die beim Rauchen freigesetzten Stickoxide sind Oxidationsmittel und werden z. B. zur
Gewinnung von Salpetersäure verwendet. Eine Form der Stickoxide ist Lachgas.

                                             „Sport und Bewegung an der
                                               frischen Luft helfen uns dabei,
                                               nicht mehr so häufig an
                                               Zigaretten denken zu müssen.
                                               Außerdem merken wir täglich,
                                               wie sich unsere Kondition
                                               steigert. Das tut gut.“
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Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Rauchen – die Folgen für Rheumatiker.
                                              Der negative Einfluss von Zigaretten ...

                                              Was bewirkt Rauchen bei Rheuma-Patienten?
                                              Das Rauchen von Zigaretten wirkt sich sehr negativ auf rheumatische Erkrankungen
                                              aus. Bereits in frühen Krankheitsstadien ist bei Rauchern häufig eine höhere Krank-
                                              heitsaktivität und ein schlechterer Funktionsstatus der Gelenke zu verzeichnen als bei
                                              Nichtrauchern. Die in Zigaretten enthaltenen Stoffe begünstigen z. B. die Bildung
                                              von entzündungsfördernden Antikörpern.
                                              Außerdem verengen sich durch das Rauchen die Blutgefäße, sodass die Blutversor-
                                              gung bereits entzündeter Gelenke vermindert wird und nicht ausreichend Sauerstoff
                                              zu den Organen transportiert werden kann. Rauchende Patienten leiden daher
                                              verstärkt unter Schmerzen – weshalb auch mehr Medikamente benötigt werden.

     „Seitdem ich das Rauchen aufgege-
       ben habe, sind meine Schmerzen
       deutlich zurückgegangen. Schübe
       treten viel seltener auf, ich merke,
       wie mein Körper neue Kraft tankt.“

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Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Wie wirkt Rauch auf Rheuma-Medikamente?                                                 Welche Begleitkrankheiten bestärkt Rauchen bei Rheumatikern?
Mit modernen Behandlungstherapien durch Basistherapeutika und Biologika lassen          Bei Patienten mit Rheuma wird sehr häufig ein metabolisches Syndrom diagnostiziert.
sich rheumatische Erkrankungen heute sehr effektiv eingrenzen und in einigen Fällen     Das metabolische Syndrom wird heute als der entscheidende Risikofaktor für Herz-
sogar gänzlich zum Stillstand bringen. Studien des Deutschen Rheumaforschungs-          Kreislauf-Erkrankungen angesehen und durch vier Faktoren charakterisiert:
zentrums (DRFZ) in Berlin belegen jedoch, dass der Erfolg der medikamentösen Therapie
                                                                                         abdominelle Fettleibigkeit (Adipositas)
bei rauchenden Rheumatikern nur etwa halb so groß ist wie bei Nichtrauchern.
                                                                                         Bluthochdruck (Hypertonie)
Bei einer Therapie mit TNF-α-Blockern z. B. soll der körpereigene Botenstoff TNF-α,
der Entzündungen auslöst oder verstärkt, blockiert werden, was zu einem Rückgang         zu hoher Cholesterinspiegel im Blut (Hypercholesterinämie)
der rheumatischen Beschwerden führt. In einer schwedischen bevölkerungsbasierten         Insulinresistenz (Diabetes mellitus)
Studie wurden 815 Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) unter Methotrexat (MTX)-
Monotherapie und 320 RA-Patienten mit einer Kombitherapie aus TNF-α-Blockern            Der chronische Entzündungsprozess von Rheuma führt hier zu einem deutlich verstärk-
in Kombination mit MTX beobachtet. Von den nicht rauchenden Patienten sprachen          ten Risiko, insbesondere wenn zusätzliche Faktoren, wie beispielsweise das Rauchen,
25 % nicht auf die Kombinationstherapie an, bei den Rauchern waren es ganze             hinzukommen. Durch das Rauchen steigt das Risiko, an Blutdruck-, Herz-Kreislauf- und
40 %. Somit ist das Therapieversagen fast doppelt so wahrscheinlich. Bei der MTX-       Gefäßkrankheiten zu erkranken, nochmal um ein Vielfaches. Darüber hinaus werden
Monotherapie lag die Rate des Nichtansprechens der Therapie bei Rauchern um das         durch den Konsum einer Zigarette zusätzliche Entzündungen begünstigt und das
1,8-fache höher als bei Nichtrauchern (40 % bei Rauchern, 28 % bei Nichtrauchern).      durch Rheuma ohnehin geschwächte Immunsystem wird weiter benachteiligt.
Auch die Menge der konsumierten Zigaretten spielte eine Rolle: Je mehr geraucht         Rauchen ist damit nicht nur ein Risikofaktor bei der Entstehung von Rheuma und ein
wird, desto seltener wirken die Therapeutika.                                           bedeutender Mitauslöser von akuten Schüben, es wirkt sich auch auf den Krankheits-
                                                                                        verlauf und die Begleiterkrankungen negativ aus.

                                                                                        INFO
                                                                                        Da Zigarettenrauch die Symptome der
                                                                                        rheumatischen Erkrankung verschlim-
                                                                                        mern, werden zudem größere Mengen
                                                                                        an Schmerzmitteln benötigt, um die
                                                                                        Beschwerden zu lindern. Und durch die
                                                                                        Menge des eingesetzten Arzneimittels
                                                                                        wächst auch das Risiko von Neben-
                                                                                        wirkungen.

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Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Von Tag zu Tag                            Das Aufhören lohnt sich!
     glücklicherer Nichtraucher
                                               Endlich rauchfrei werden ...
     Die American Cancer Society liefert
     motivierende Fakten: Bereits 20
     Minuten nach der „letzten“ Zigarette      Gründe, Nichtraucher zu werden
     normalisieren sich Puls und Blutdruck,
                                               1. Allgemein
     die Hände und Füße werden warm.
     Nach acht Stunden nimmt der Körper          100.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen des Rauchens
                                                
     wieder genug Sauerstoff auf.                Geruchs- und Geschmacksinn werden bereits nach zwei Tagen ohne Zigarette
                                               	
     Bereits nach einem Tag sinkt das            sensibler und intensiver
     Herzinfarktrisiko. Nach zwei Tagen          Durch mehr Sauerstoff im Blut werden positive Hormone freigesetzt
                                               	
                                                 
     verbessern sich Geschmacks- und             Raucher leiden doppelt so oft an Impotenz wie Nichtraucher
                                               	
     Geruchssinn wieder. Nach einem              Das Gewebe in den Bronchien erholt sich
                                               	
                                                 
     erfolgreichen Jahr ohne Zigaretten
                                                 Schönere Haut, Haare und Zähne
                                               	
                                                 
     ist das Herzinfarktrisiko nur noch halb
     so hoch. Nach fünf Jahren sinkt die         Raucherhusten hört auf
                                               	
     Gefahr, an Lungenkrebs zu
     erkranken um fast 50 %.

                                               2. Speziell für Rheumatiker
                                                Rheumatiker leiden ohnehin an
                                                  einer mangelhaften Sauerstoffversorgung.
                                                  Während des aktiven Rauchens gelangt in erheblichem Maße anstatt Sauerstoff
                                                  Kohlenmonoxid in den Körper und verdrängt Sauerstoff noch zusätzlich
                                                Rheuma-Patienten vervielfachen ihr ohnehin hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkran-
                                                  kungen: Herz, Lunge und Arterien verändern sich durch das Nichtrauchen positiv
                                                Rauch allein löst Entzündungsreaktionen im Körper aus, bei Rheumatikern werden
                                                  bestehende Entzündungen verschlimmert
                                                E
                                                 in Nichtraucher benötigt weniger und geringer dosierte Medikamente, wodurch
                                                 auch das Risiko für Nebenwirkungen sinkt
                                                Ohne das Rauchen wird der Krankheitsverlauf kontrollierbarer und häufig milder

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Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
Wege zum rauchfreien Leben
Der Entschluss, endlich Nichtraucher zu werden, ist ein bedeutender Schritt. Jetzt heißt
es, stark sein! Einfache Alltagssituationen, in denen sonst zur Zigarette gegriffen wurde,
können zum Kraftakt werden. Da kann es nicht schaden, wenn man von Anfang an
einen guten Plan hat. Die einstige Raucherpause während der Arbeit bietet jetzt Zeit
für einen kurzen Spaziergang um den Block oder eine Tasse Tee. Gegen Langeweile
im Auto hilft eine gute CD, ein Kaugummi oder eine kurze Rast. Ein leckerer Keks
schmeckt zum Kaffee viel besser, als eine Zigarette.
Doch um wirklich langfristig rauchfrei zu leben, muss meist eine ausgereifte effektive
Methode her, die zur Persönlichkeit passt – denn das Suchtpotenzial von Nikotin
sollte nicht unterschätzt werden. Wer einmal den Willen hat, Nichtraucher zu werden
und sich über die gesundheitlichen Vorteile bewusst ist, schreckt auch vor möglichen
temporären Entzugssymptomen wie Ungeduld, Unruhe, Angst und natürlich dem
Verlangen nach Zigaretten nicht zurück. Diese durch die Umstellung des Hirnstoff-
wechsels bedingten Störungen klingen spätestens nach wenigen Wochen ab. Einige
bewährte Methoden zum „Nichtraucher-Werden“ stellen wir Ihnen im Folgenden vor:

 Gemeinsam stark sein
In einer Gruppe ist vieles einfacher als alleine: so auch das Aufhören zu rauchen.
Mitmenschen mit dem gleichen Ziel können sich gegenseitig motivieren, anspornen und
über die gemachten Erfahrungen austauschen. Bestimmt gibt es auch in Ihrer Stadt eine
Austauschmöglichkeit mit Gleichgesinnten.

18                                                                                           19   Behandlung  und lohnt
                                                                                                      Das Aufhören Therapie
                                                                                                                        sich!
 Hypnose
Manche halten es für Schabernack, andere schwören darauf: Wer an die Wirkung glaubt,
kann mit einer fachmännisch durchgeführten Hypnosetherapie Nichtraucher werden,
ohne das Gefühl des Verzichts zu haben. Achten Sie bei der Wahl des Hypnotiseurs
darauf, dass es sich um einen Profi handelt, der sich in seinem Handwerk auskennt.

                                                                                        Yoga
                                                                                       Das Leben ein- und die Sucht ausatmen: Das gesamte Yoga-Prinzip beruht auf
                                                                                       der inneren Ausgeglichenheit. Dabei geht es weniger um die einzelnen Übungen,
                                                                                       sondern mehr um das ganzheitliche Konstrukt – die Vereinigung mit dem inneren
                                                                                       Selbst. Besonders die yogischen Atemtechniken können helfen, wenn das Verlangen
                                                                                       nach einer Zigarette einmal besonders groß ist.

                                                                                        Akupunktur
                                                                                       Mittel der traditionellen chinesischen Medizin (TCM): Die Akupunktur lässt sich zu den
                                                                                       verschiedensten Zwecken einsetzen – auch zur Rauchentwöhnung. Besonders die
                                                                                       starken körperlichen Symptome in der Anfangsphase des Nikotinentzugs (übermäßiger
                                                                                       Appetit, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Nervosität, körperliche Unruhe) können
                                                                                       mit einer beruhigend wirkenden Ohrakupunktur gemildert werden. Die feinen Nadeln
                                                                                       sind kaum spürbar.

                                                                                        Beschäftigung für die Hände
                                                                                       Etwas in der Hand haben: Viele werdende Nichtraucher empfinden es als ungewohnt,
                                                                                       die Hände nicht ständig (zum Rauchen) zu benutzen. Zur Ablenkung helfen Beschäf-
                                                                                       tigungen wie Zeichnen, Handarbeiten, Puzzeln, Kreuzworträtsel und Sudokus lösen
                                                                                       oder auch ein Massageball. Längerfristig gesehen helfen auch neue Hobbys, z. B. ein
                                                                                       Instrument zu erlernen.

20                                                                                                                                            Das Aufhören lohnt sich!
Weiterführende Informationen.
                                      Wichtige Adressen und Ansprechpartner.

                                      Selbsthilfegruppen
                                         eutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
                                          D
                                          Maximilianstr. 14
                                          53111 Bonn
                                          Tel.: 02 28 / 7 66 06 0, Fax: 02 28 / 7 66 06 20
                                          www.rheuma-liga.de
                                      	
                                       Die Deutsche Rheuma-Liga ist die größte Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich
                                       mit ca. 250.000 Mitgliedern. Das Angebot umfasst u. a. Hilfe und Selbsthilfe für
                                       Betroffene, Bewegungsangebote, die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Vertretung
                                       der Interessen Rheumakranker.

                                      Beratungsangebote im Internet
     „Der Austausch mit anderen         ww.rheumanet.org
                                          w
                                          Das Deutsche Rheumahaus bietet verschiedene
       Rheumatikern im Internet           Informationen und Links zu rheumatischen Erkrankungen.
       bestärkt mich dabei, meinen       w
                                          ww.rheuma-online.de
                                           Informationen zu Rheuma von A bis Z;
       Willen, endlich Nichtraucher        aktuelle Nachrichten zu Erkrankung und Therapiemöglichkeiten, Möglichkeit zum
       zu werden, durchzusetzen.           Erfahrungsaustausch von Betroffenen
                                          ww.lifeline.de
                                          w
       Die Erfahrungen der anderen    
                                          Lifeline ist das Gesundheitsportal der WAZ-Mediengruppe.
       unterstützen mich ungemein.“      w
                                          ww.dgrh.de
                                           Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als
                                           1.200 Mitgliedern die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im
                                           Bereich der Rheumatologie.

                                                                                        Online-Tipps
                                                                                        zur Rauchentwöhnung
                                                                                            www.medizin.de
                                                                                              
                                                                                            w
                                                                                             ww.krebsgesellschaft.de
                                                                                              Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) ist
                                                                                              die größte wissenschaftlich-onkologische Fach-
                                                                                              gesellschaft in Deutschland mit Sitz in Berlin.
                                                                                              Ihre Mitglieder sind im Bereich der Erforschung
                                                                                              und Behandlung von Krebserkrankungen tätig.

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In unserer neuen Info-Broschüren-Reihe erfahren
Sie alles über ein Leben mit Rheuma.

  Was ist eigentlich Rheuma?                      Stress und Rheuma.
	Die wichtigsten Informationen vom             	Stress tut nicht gut – hier finden
  Krankheitsbild bis hin zur Diagnose             Sie Ratschläge und Tipps für einen
  und den Therapiemöglichkeiten für               gelasseneren Umgang mit stressigen
  Sie zusammengefasst.                            Situationen.

  Unterwegs mit Rheuma.                           Aktiv im Job mit Rheuma.
	Dem Alltag entfliehen – warum nicht als       	Rheumatiker können heute in jeder
  Rheuma-Patient? Was vor einigen Jahren          Branche arbeiten. Hier erfahren Sie
  als unmöglich galt, ist heute kein Problem.     mehr zum Thema Rheuma und Beruf.
  Packen Sie Ihre Koffer und los geht’s!

	Essen und Trinken mit Rheuma.                   Rheuma und Sozialrecht.
	Auch wenn die Ernährung die Rheuma-           	Lesen Sie, welche Gesetze Ihnen als
  Erkrankung nicht direkt beeinflusst – ein       Rheumatiker den Rücken stärken und
  ausgewogener Genuss stärkt den Körper,          wie Sie den richtigen Ansprechpartner
  hält fit und macht Spaß.                        zu Ihrem Problem finden.

  Leben und Lieben mit Rheuma.                    Rheuma und Angehörige.
	Geteiltes Leid ist halbes Leid: Wir           	In unserem Ratgeber für Angehörige
  geben Ihnen Tipps für eine gesunde              finden Partner, Familienmitglieder und
  Partnerschaft trotz Krankheit.                  Freunde alle Informationen, die sie
                                                  über die Erkrankung wissen sollten.

  Familienleben mit Rheuma.                       Rheuma und Gewicht.
	Ein Familienleben mit Rheuma –                	Wie wirkt sich Übergewicht auf rheuma-
  hier finden Sie Tipps zu den Themen             tische Erkrankungen aus? Die Antwort
  Schwangerschaft, Kinder und                     auf diese Frage und noch vieles mehr
  Enkelkinder.                                    lesen Sie in dieser Broschüre.

  Rheuma und Lebensqualität.                      Leben mit Rheuma.
	Wer sagt eigentlich, dass sich das ganze      	Als Rheumatiker sollte man wissen, wer
  Leben nur um die Krankheit drehen               einem im Alltag und im Ernstfall unter die
  muss? Entdecken Sie die Möglichkeiten           Arme greift. Alle Infos dazu finden Sie in
  rund um das Thema Genuss.                       diesem Ratgeber.

                                                                     Pfizer Pharma GmbH
                                                                                                         62417/Vers. 1/09-12

                                                                     Telefon         030 - 55 00 55 01
                                                                     Telefax 030 - 55 00 54 99 999
                                                                     Montag – Freitag 8:00 – 18:00 Uhr
                                                                     www.pfizer.com/info@pfizer.com
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