Rheuma und Rauchen. Patientenratgeber für ein gesundes Leben ohne Zigaretten.
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Inhalt Rheuma und Rauchen 04 Das Thema Rauchen 06 allgemein Rauchen – die Folgen 12 für Rheumatiker Liebe Patienten, Das Aufhören lohnt sich! 16 dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist kein Weiterführende 22 Geheimnis. Am häufigsten werden mögliche Informationen Folgekrankheiten wie z. B. Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Nikotinkonsum in Verbindung gebracht. Doch Rauchen kann auch Einfluss auf den Krankheitsverlauf eines Rheumatikers nehmen und sogar ein auslösender Faktor sein. Rauchende Rheumatiker können bereits in frühen Stadien sehr häufig eine höhere Krankheitsaktivi- tät erleiden als Nichtraucher. Besser ist es, nicht zu rauchen. Doch der Weg fort von der Zigarette ist oft nicht einfach. Deshalb zeigen wir Ihnen in dieser Broschüre Methoden, mit denen Sie es schaffen können. Darüber hinaus erhalten Sie alle Informationen, die Sie als Rheumatiker über das Rauchen unbedingt wissen sollten. Und: Halten Sie sich nicht an das berühmte Zitat von Winston Churchill, „Ein leidenschaft- licher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf – zu lesen.“, sondern tun Sie aktiv etwas für Ihre Gesundheit, informieren Sie sich ausführlich über die Konsequenzen von Rheuma und Rauchen und entscheiden Sie sich für ein Leben als Nichtraucher. Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre! Ihr Pfizer-Team 2
Rheuma und Rauchen. Wie hängt das zusammen? Wenn es um typische Raucherkrankheiten geht, denken die wenigsten Menschen zunächst an Rheuma. Tatsächlich ist jedoch erwiesen, dass z. B. bei der am häufigsten auftretenden Form, der Rheumatoiden Arthritis (RA), einer von fünf Erkrankungsfällen hätte verhindert werden können, wenn der Patient vorher nicht geraucht hätte. Auch zu anderen Krankheitsbildern wie Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis liegen belegende Studienergebnisse vor, dass das Rauchen von Zigaretten den Krankheits- auftritt eindeutig begünstigt. Natürlich ist Rauchen nicht der alleinige Rheuma-Auslöser, jedoch handelt es sich um einen entscheidenden Faktor, der aktiv hervorgerufen wird. Raucher leiden somit häufiger an rheumatischen Krankheiten als Nichtraucher. Doch warum ist das so? Bei allen Rheuma-Formen handelt es sich um sogenannte Auto- immune Erkrankungen, d. h., es liegt eine Fehlleitung des Immunsystems vor, die dafür sorgt, dass vor allem Entzündungen in den Gelenkpartien des Körpers auftreten. Und Rauchen geht eben nicht nur auf die Lunge, sondern auch auf das Immunsystem und die Gelenke. Die Inhaltsstoffe einer Zigarette begünstigen die Bildung von entzün- dungsfördernden Antikörpern und verschlechtern die Blutversorgung zum Gelenkknorpel. Daraus resultiert, dass auch der Krankheitsverlauf durch das Rauchen negativ beeinflusst wird. INFO Rauchende Rheumatiker erleiden oft deutlich stärkere Schmerzen und häufiger Schübe. Der durch die giftigen Inhaltstoffe geschwächte Körper spricht langsamer auf Schmerzmittel an und auch Therapien mit Basistherapeutika und Biologika wie MTX oder TNF-a-Blockern entwickeln deutlich seltener ihre Wirkungskraft. Darüber hinaus begünstigt Rauchen das Auftreten von Folgekrankheiten wie „Mir war nie bewusst, dass Blutdruck-, Herz- oder Gefäßkrankheiten. Rauchen ein Auslöser für rheu- Später in dieser Broschüre werden diese matische Erkrankungen sein Faktoren genauer erklärt. kann. Für mich gibt es deshalb nur noch eine Alternative: Aufhören!“ 04 4 Rheuma und Rauchen
Das Thema Rauchen allgemein. Die wichtigsten Fakten im Überblick. Warum rauchen Menschen? Die Motive, aus denen Menschen zur Zigarette greifen, sind sehr unterschiedlich: Viele bezeichnen das Rauchen als „Genuss“. Für andere dient das Ritual der Beruhigung und Stressbewältigung. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene rauchen oft aus Imagegründen („Coolness“) oder weil sie andere imitieren und dem Gruppenzwang folgen. Wiederum andere nutzen Zigaretten als Mittel gegen Langeweile – Lkw-Fahrer z. B. zählen in Deutschland zu den Berufsgruppen mit dem höchsten Raucheranteil. Dass Rauchen schlank macht, ist übrigens ein Märchen! INFO Der Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α) ist ein natürlich vorkommender Botenstoff (Zytokin) des Immunsystems, der bei entzündlichen und immunologischen Prozessen verschiedener entzündlicher Erkrankungen eine wesentliche Rolle spielt. Er hat vielfältige Aufgaben, wirkt jedoch Hat man einmal mit dem Rauchen in erster Linie entzündungsfördernd begonnen, werden oft bestimmte Verhal- (proinflammatorisch). tensmuster mit dem Reiz einer Zigarette verknüpft: Nach dem Essen, in der Pause, zum Kaffee oder nach getaner Arbeit wird geraucht. Schnell tritt die Gewohn- heit ein. Sich davon zu lösen, ist für viele Menschen genauso schwierig wie mit den Auswirkungen des Nikotinentzugs umzugehen. 06 Das Thema Rauchen allgemein
Warum machen Zigaretten süchtig? Welche gefährlichen Inhaltstoffe enthalten Zigaretten? Der größte Suchtstoff in Zigaretten ist das Nikotin. Für den menschlichen Organismus Tabak bzw. Tabakrauch enthält über 4.000 chemische Substanzen, die meisten da- ist es hochgiftig. Schon 60 Milligramm reines Nikotin können für einen Erwachsenen von sind lungengängige Feinstaubpartikel. Über 200 sind giftig. Etwa 90 gelten als tödlich sein. Durch die Rauchinhalation gelangt das Nikotin durch die Lunge in den potenziell krebserregend, mindestens 40 sind sicher in der Lage, Krebs auszulösen. Körper. Dadurch wird im Gehirn zunächst ein Gefühl angenehmer Stimulation ausge- Weitere sind reizend. Auch im Zigarettenpapier stecken zusätzliche Chemikalien. löst. In höheren Konzentrationen zeigt sich ein entspannender Effekt. Allerdings führt So entstehen beim Verbrennungsvorgang zahlreiche weitere schädliche Substanzen. dies dazu, dass die körpereigenen Wohlfühlbotenstoffe nicht mehr so gut empfunden Diese Mischung ist extrem gefährlich: Durch die giftigen Substanzen werden körper- werden können. Der Raucher wird süchtig nach Nikotin. eigene Entgiftungsmechanismen abgelenkt. Gleichzeitig verschlechtern die reizenden Doch Nikotin ist nicht der einzige Abhängigmacher in Zigaretten. Süchtig macht auch Stoffe die Selbstreinigung der Lunge. Infolgedessen können die krebserregenden das Acetaldehyd, das beim Verbrennen von Zucker und anderen Bestandteilen des Stoffe fast ungehindert in die Lunge eindringen und dort auch bleiben. Tabakblattes entsteht. In Kombination sind Nikotin und Acetaldehyd doppelt so stark suchterregend wie Nikotin allein. Was ist in einer Zigarette? Zudem sollen weitere, dem Tabak zugesetzte Stoffe die Wirkung von Nikotin im Körper verstärken und das Suchtpotenzial erhören. Ammoniumchlorid z. B. verstärkt die Frei- Substanz Gesundheitliche Auswirkungen setzung des Nikotins. Zucker, Lakritze, Kaffee, Tee oder Kakao sollen einen angenehmen Geschmack erzeugen und den Rauch milder machen. Menthol und Gewürznelken Nikotin Sucht erzeugend / wahrscheinlich Krebs auslösend dienen der Verminderung von Reiz- und Schmerzempfinden des Atemtrakts. Reizgase (> 4.000) chronische Bronchitis / Krebs auslösend Teerstoffe (> 40) Krebs auslösend Kohlenmonoxid (CO) verminderter Sauerstofftransport „Seitdem ich aufgehört habe zu rauchen, kann ich mein Leben viel entspannter genießen. Mein Geruchs- und Geschmackssinn z. B. hat sich nach kurzer Zeit spürbar verbessert!“ 08 8 Das Thema Rauchen allgemein
Nikotin Teerstoffe Nikotin (C10H14N2) ist ein in der Tabakpflanze (auch in anderen Nachtschattenge- Teer ist ein flüssiges, schwarzbraunes Kohlenwasserstoffgemisch in Form von kleinen wächsen) vorkommendes Alkaloid (Gift), welches auch synthetisch hergestellt werden Rußteilen. Raucht man eine Schachtel Zigaretten am Tag, nimmt die Lunge im Jahr kann. Es gilt als eins der stärksten Gifte überhaupt. Nikotin wirkt auf das gesamte etwa eine Tasse Teer auf. Durch das Inhalieren von Teer verkleben die Flimmerhär- Gefäß- und Nervensystem zunächst anregend, später lähmend. Nach und nach chen in den Atemwegen und der Lunge. Der Staub kann dann nicht mehr nach zerstört das Gift die inneren Organe. Das Reizmittel lässt zudem das Herz schneller draußen gehustet werden. Dies führt zu Ablagerungen (Anthrakose) im Bindegewebe, schlagen. Infolgedessen steigt der Blutdruck. insbesondere in der Mundhöhle, am Kehlkopf, in Luftröhre, Bronchien und in der Speiseröhre. Eine erste oder ungewohnt hohe Nikotinzufuhr führt sehr häufig zu Vergiftungserschei- nungen wie erhöhtem Speichelfluss und Schwindelgefühl, manchmal auch zu Übelkeit mit Erbrechen, Kopfschmerzen und Herzjagen bis hin zu Bewusstseinsstörungen. Kohlenmonoxid Fatalerweise gewöhnt sich der Körper jedoch schnell an das Nikotin. Die Kohlenmonoxid-Menge im Tabakrauch beträgt etwa 2 Volumenprozent. Das ent- Durch eine Überdosis Nikotin werden Krämpfe ausgelöst und das Atemzentrum im spricht etwa dem Anteil der nicht entgifteten Abgase eines Automobils mit Ottomotor Gehirn gelähmt. Bereits 7 Sekunden nach der Einnahme kommt das Gift im Gehirn und ist völlig unabhängig vom Nikotingehalt der jeweiligen Zigarettenmarke. an. Bei 20 Zigaretten mit je 10 Zügen täglich wird das Gehirn 73.000 Mal im Jahr Durch das Atemgift Kohlenmonoxid wird der Blutfarbstoff (Hämoglobin), der dem mit Nikotin überflutet. Der ständige Wechsel der Nikotinkonzentration im Gehirn Blut die rote Farbe gibt und den Sauerstoff von der Lunge zu den Organen trans- macht abhängig. portiert, blockiert. Infolgedessen wird anstelle von Sauerstoff Kohlenmonoxid zu den Zellen transportiert. Der dadurch Reizgase verursachte Sauerstoffmangel kann z. B. Der Rauch einer Zigarette enthält schädliche Reizgase. Das Einatmen von z. B. Ammo- zu Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, niak (NH3) kann in großen Mengen tödlich sein. Es handelt sich um ein gefährliches Schwindelgefühl und Benommenheit, Augengift, das in der Industrie außerdem zur Herstellung von Düngemitteln Anwen- Pulsbeschleunigung und Beeinträchtigun- dung findet. In geringen Mengen wird Ammoniak in der Steinkohlevergasung oder gen des Sehvermögens führen. aus Hoch- und Koksofengas gewonnen. In der Regel wird es synthetisch hergestellt. Die beim Rauchen freigesetzten Stickoxide sind Oxidationsmittel und werden z. B. zur Gewinnung von Salpetersäure verwendet. Eine Form der Stickoxide ist Lachgas. „Sport und Bewegung an der frischen Luft helfen uns dabei, nicht mehr so häufig an Zigaretten denken zu müssen. Außerdem merken wir täglich, wie sich unsere Kondition steigert. Das tut gut.“ 10 Das Thema Rauchen allgemein
Rauchen – die Folgen für Rheumatiker. Der negative Einfluss von Zigaretten ... Was bewirkt Rauchen bei Rheuma-Patienten? Das Rauchen von Zigaretten wirkt sich sehr negativ auf rheumatische Erkrankungen aus. Bereits in frühen Krankheitsstadien ist bei Rauchern häufig eine höhere Krank- heitsaktivität und ein schlechterer Funktionsstatus der Gelenke zu verzeichnen als bei Nichtrauchern. Die in Zigaretten enthaltenen Stoffe begünstigen z. B. die Bildung von entzündungsfördernden Antikörpern. Außerdem verengen sich durch das Rauchen die Blutgefäße, sodass die Blutversor- gung bereits entzündeter Gelenke vermindert wird und nicht ausreichend Sauerstoff zu den Organen transportiert werden kann. Rauchende Patienten leiden daher verstärkt unter Schmerzen – weshalb auch mehr Medikamente benötigt werden. „Seitdem ich das Rauchen aufgege- ben habe, sind meine Schmerzen deutlich zurückgegangen. Schübe treten viel seltener auf, ich merke, wie mein Körper neue Kraft tankt.“ 12 Rauchen – die Folgen für Rheumatiker
Wie wirkt Rauch auf Rheuma-Medikamente? Welche Begleitkrankheiten bestärkt Rauchen bei Rheumatikern? Mit modernen Behandlungstherapien durch Basistherapeutika und Biologika lassen Bei Patienten mit Rheuma wird sehr häufig ein metabolisches Syndrom diagnostiziert. sich rheumatische Erkrankungen heute sehr effektiv eingrenzen und in einigen Fällen Das metabolische Syndrom wird heute als der entscheidende Risikofaktor für Herz- sogar gänzlich zum Stillstand bringen. Studien des Deutschen Rheumaforschungs- Kreislauf-Erkrankungen angesehen und durch vier Faktoren charakterisiert: zentrums (DRFZ) in Berlin belegen jedoch, dass der Erfolg der medikamentösen Therapie abdominelle Fettleibigkeit (Adipositas) bei rauchenden Rheumatikern nur etwa halb so groß ist wie bei Nichtrauchern. Bluthochdruck (Hypertonie) Bei einer Therapie mit TNF-α-Blockern z. B. soll der körpereigene Botenstoff TNF-α, der Entzündungen auslöst oder verstärkt, blockiert werden, was zu einem Rückgang zu hoher Cholesterinspiegel im Blut (Hypercholesterinämie) der rheumatischen Beschwerden führt. In einer schwedischen bevölkerungsbasierten Insulinresistenz (Diabetes mellitus) Studie wurden 815 Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) unter Methotrexat (MTX)- Monotherapie und 320 RA-Patienten mit einer Kombitherapie aus TNF-α-Blockern Der chronische Entzündungsprozess von Rheuma führt hier zu einem deutlich verstärk- in Kombination mit MTX beobachtet. Von den nicht rauchenden Patienten sprachen ten Risiko, insbesondere wenn zusätzliche Faktoren, wie beispielsweise das Rauchen, 25 % nicht auf die Kombinationstherapie an, bei den Rauchern waren es ganze hinzukommen. Durch das Rauchen steigt das Risiko, an Blutdruck-, Herz-Kreislauf- und 40 %. Somit ist das Therapieversagen fast doppelt so wahrscheinlich. Bei der MTX- Gefäßkrankheiten zu erkranken, nochmal um ein Vielfaches. Darüber hinaus werden Monotherapie lag die Rate des Nichtansprechens der Therapie bei Rauchern um das durch den Konsum einer Zigarette zusätzliche Entzündungen begünstigt und das 1,8-fache höher als bei Nichtrauchern (40 % bei Rauchern, 28 % bei Nichtrauchern). durch Rheuma ohnehin geschwächte Immunsystem wird weiter benachteiligt. Auch die Menge der konsumierten Zigaretten spielte eine Rolle: Je mehr geraucht Rauchen ist damit nicht nur ein Risikofaktor bei der Entstehung von Rheuma und ein wird, desto seltener wirken die Therapeutika. bedeutender Mitauslöser von akuten Schüben, es wirkt sich auch auf den Krankheits- verlauf und die Begleiterkrankungen negativ aus. INFO Da Zigarettenrauch die Symptome der rheumatischen Erkrankung verschlim- mern, werden zudem größere Mengen an Schmerzmitteln benötigt, um die Beschwerden zu lindern. Und durch die Menge des eingesetzten Arzneimittels wächst auch das Risiko von Neben- wirkungen. 14 Rauchen – die Folgen für Rheumatiker
Von Tag zu Tag Das Aufhören lohnt sich! glücklicherer Nichtraucher Endlich rauchfrei werden ... Die American Cancer Society liefert motivierende Fakten: Bereits 20 Minuten nach der „letzten“ Zigarette Gründe, Nichtraucher zu werden normalisieren sich Puls und Blutdruck, 1. Allgemein die Hände und Füße werden warm. Nach acht Stunden nimmt der Körper 100.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen des Rauchens wieder genug Sauerstoff auf. Geruchs- und Geschmacksinn werden bereits nach zwei Tagen ohne Zigarette Bereits nach einem Tag sinkt das sensibler und intensiver Herzinfarktrisiko. Nach zwei Tagen Durch mehr Sauerstoff im Blut werden positive Hormone freigesetzt verbessern sich Geschmacks- und Raucher leiden doppelt so oft an Impotenz wie Nichtraucher Geruchssinn wieder. Nach einem Das Gewebe in den Bronchien erholt sich erfolgreichen Jahr ohne Zigaretten Schönere Haut, Haare und Zähne ist das Herzinfarktrisiko nur noch halb so hoch. Nach fünf Jahren sinkt die Raucherhusten hört auf Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken um fast 50 %. 2. Speziell für Rheumatiker Rheumatiker leiden ohnehin an einer mangelhaften Sauerstoffversorgung. Während des aktiven Rauchens gelangt in erheblichem Maße anstatt Sauerstoff Kohlenmonoxid in den Körper und verdrängt Sauerstoff noch zusätzlich Rheuma-Patienten vervielfachen ihr ohnehin hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkran- kungen: Herz, Lunge und Arterien verändern sich durch das Nichtrauchen positiv Rauch allein löst Entzündungsreaktionen im Körper aus, bei Rheumatikern werden bestehende Entzündungen verschlimmert E in Nichtraucher benötigt weniger und geringer dosierte Medikamente, wodurch auch das Risiko für Nebenwirkungen sinkt Ohne das Rauchen wird der Krankheitsverlauf kontrollierbarer und häufig milder 16 Das Aufhören lohnt sich!
Wege zum rauchfreien Leben Der Entschluss, endlich Nichtraucher zu werden, ist ein bedeutender Schritt. Jetzt heißt es, stark sein! Einfache Alltagssituationen, in denen sonst zur Zigarette gegriffen wurde, können zum Kraftakt werden. Da kann es nicht schaden, wenn man von Anfang an einen guten Plan hat. Die einstige Raucherpause während der Arbeit bietet jetzt Zeit für einen kurzen Spaziergang um den Block oder eine Tasse Tee. Gegen Langeweile im Auto hilft eine gute CD, ein Kaugummi oder eine kurze Rast. Ein leckerer Keks schmeckt zum Kaffee viel besser, als eine Zigarette. Doch um wirklich langfristig rauchfrei zu leben, muss meist eine ausgereifte effektive Methode her, die zur Persönlichkeit passt – denn das Suchtpotenzial von Nikotin sollte nicht unterschätzt werden. Wer einmal den Willen hat, Nichtraucher zu werden und sich über die gesundheitlichen Vorteile bewusst ist, schreckt auch vor möglichen temporären Entzugssymptomen wie Ungeduld, Unruhe, Angst und natürlich dem Verlangen nach Zigaretten nicht zurück. Diese durch die Umstellung des Hirnstoff- wechsels bedingten Störungen klingen spätestens nach wenigen Wochen ab. Einige bewährte Methoden zum „Nichtraucher-Werden“ stellen wir Ihnen im Folgenden vor: Gemeinsam stark sein In einer Gruppe ist vieles einfacher als alleine: so auch das Aufhören zu rauchen. Mitmenschen mit dem gleichen Ziel können sich gegenseitig motivieren, anspornen und über die gemachten Erfahrungen austauschen. Bestimmt gibt es auch in Ihrer Stadt eine Austauschmöglichkeit mit Gleichgesinnten. 18 19 Behandlung und lohnt Das Aufhören Therapie sich!
Hypnose Manche halten es für Schabernack, andere schwören darauf: Wer an die Wirkung glaubt, kann mit einer fachmännisch durchgeführten Hypnosetherapie Nichtraucher werden, ohne das Gefühl des Verzichts zu haben. Achten Sie bei der Wahl des Hypnotiseurs darauf, dass es sich um einen Profi handelt, der sich in seinem Handwerk auskennt. Yoga Das Leben ein- und die Sucht ausatmen: Das gesamte Yoga-Prinzip beruht auf der inneren Ausgeglichenheit. Dabei geht es weniger um die einzelnen Übungen, sondern mehr um das ganzheitliche Konstrukt – die Vereinigung mit dem inneren Selbst. Besonders die yogischen Atemtechniken können helfen, wenn das Verlangen nach einer Zigarette einmal besonders groß ist. Akupunktur Mittel der traditionellen chinesischen Medizin (TCM): Die Akupunktur lässt sich zu den verschiedensten Zwecken einsetzen – auch zur Rauchentwöhnung. Besonders die starken körperlichen Symptome in der Anfangsphase des Nikotinentzugs (übermäßiger Appetit, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Nervosität, körperliche Unruhe) können mit einer beruhigend wirkenden Ohrakupunktur gemildert werden. Die feinen Nadeln sind kaum spürbar. Beschäftigung für die Hände Etwas in der Hand haben: Viele werdende Nichtraucher empfinden es als ungewohnt, die Hände nicht ständig (zum Rauchen) zu benutzen. Zur Ablenkung helfen Beschäf- tigungen wie Zeichnen, Handarbeiten, Puzzeln, Kreuzworträtsel und Sudokus lösen oder auch ein Massageball. Längerfristig gesehen helfen auch neue Hobbys, z. B. ein Instrument zu erlernen. 20 Das Aufhören lohnt sich!
Weiterführende Informationen. Wichtige Adressen und Ansprechpartner. Selbsthilfegruppen eutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. D Maximilianstr. 14 53111 Bonn Tel.: 02 28 / 7 66 06 0, Fax: 02 28 / 7 66 06 20 www.rheuma-liga.de Die Deutsche Rheuma-Liga ist die größte Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich mit ca. 250.000 Mitgliedern. Das Angebot umfasst u. a. Hilfe und Selbsthilfe für Betroffene, Bewegungsangebote, die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Vertretung der Interessen Rheumakranker. Beratungsangebote im Internet „Der Austausch mit anderen ww.rheumanet.org w Das Deutsche Rheumahaus bietet verschiedene Rheumatikern im Internet Informationen und Links zu rheumatischen Erkrankungen. bestärkt mich dabei, meinen w ww.rheuma-online.de Informationen zu Rheuma von A bis Z; Willen, endlich Nichtraucher aktuelle Nachrichten zu Erkrankung und Therapiemöglichkeiten, Möglichkeit zum zu werden, durchzusetzen. Erfahrungsaustausch von Betroffenen ww.lifeline.de w Die Erfahrungen der anderen Lifeline ist das Gesundheitsportal der WAZ-Mediengruppe. unterstützen mich ungemein.“ w ww.dgrh.de Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als 1.200 Mitgliedern die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Online-Tipps zur Rauchentwöhnung www.medizin.de w ww.krebsgesellschaft.de Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fach- gesellschaft in Deutschland mit Sitz in Berlin. Ihre Mitglieder sind im Bereich der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen tätig. 22 Weiterführende Informationen
In unserer neuen Info-Broschüren-Reihe erfahren Sie alles über ein Leben mit Rheuma. Was ist eigentlich Rheuma? Stress und Rheuma. Die wichtigsten Informationen vom Stress tut nicht gut – hier finden Krankheitsbild bis hin zur Diagnose Sie Ratschläge und Tipps für einen und den Therapiemöglichkeiten für gelasseneren Umgang mit stressigen Sie zusammengefasst. Situationen. Unterwegs mit Rheuma. Aktiv im Job mit Rheuma. Dem Alltag entfliehen – warum nicht als Rheumatiker können heute in jeder Rheuma-Patient? Was vor einigen Jahren Branche arbeiten. Hier erfahren Sie als unmöglich galt, ist heute kein Problem. mehr zum Thema Rheuma und Beruf. Packen Sie Ihre Koffer und los geht’s! Essen und Trinken mit Rheuma. Rheuma und Sozialrecht. Auch wenn die Ernährung die Rheuma- Lesen Sie, welche Gesetze Ihnen als Erkrankung nicht direkt beeinflusst – ein Rheumatiker den Rücken stärken und ausgewogener Genuss stärkt den Körper, wie Sie den richtigen Ansprechpartner hält fit und macht Spaß. zu Ihrem Problem finden. Leben und Lieben mit Rheuma. Rheuma und Angehörige. Geteiltes Leid ist halbes Leid: Wir In unserem Ratgeber für Angehörige geben Ihnen Tipps für eine gesunde finden Partner, Familienmitglieder und Partnerschaft trotz Krankheit. Freunde alle Informationen, die sie über die Erkrankung wissen sollten. Familienleben mit Rheuma. Rheuma und Gewicht. Ein Familienleben mit Rheuma – Wie wirkt sich Übergewicht auf rheuma- hier finden Sie Tipps zu den Themen tische Erkrankungen aus? Die Antwort Schwangerschaft, Kinder und auf diese Frage und noch vieles mehr Enkelkinder. lesen Sie in dieser Broschüre. Rheuma und Lebensqualität. Leben mit Rheuma. Wer sagt eigentlich, dass sich das ganze Als Rheumatiker sollte man wissen, wer Leben nur um die Krankheit drehen einem im Alltag und im Ernstfall unter die muss? Entdecken Sie die Möglichkeiten Arme greift. Alle Infos dazu finden Sie in rund um das Thema Genuss. diesem Ratgeber. Pfizer Pharma GmbH 62417/Vers. 1/09-12 Telefon 030 - 55 00 55 01 Telefax 030 - 55 00 54 99 999 Montag – Freitag 8:00 – 18:00 Uhr www.pfizer.com/info@pfizer.com
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