SACHSEN-ANHALT - Heft 06/2016
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5 2017 SACHSEN-ANHALT 08 Frühjahrssitzung der Kammerversammlung am 1. April 2017 17 Jahresrückblick Innere Medizin: Was hat sich 2016 26 Zivil-Militärische Zusammenarbeit im 52 „Sehen mit geschlossenen Augen“ – Ausstellung im getan? Sanitätsdienst der Bundeswehr Kunstmuseum Moritzburg Offizielles Mitteilungsblatt der Ärztekammer Sachsen-Anhalt | 28. Jahrgang | www.aerzteblatt-sachsen-anhalt.de
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Inhalt Körperschaft des öffentlichen Rechts/www.aeksa.de Inhaltsverzeichnis: 3. Jerichower Editorial Schmerzsymposium 5 Editorial „Masterplan 2020, quo vadis?“ Mitteilungen der Kammer Chronische Schmerzen – 6 Ärztliche Weiterbildung in Sachsen-Anhalt Ein differenzierter Zugang ist notwendig! 7 Neu erteilte Weiterbildungsbefugnisse 8 Frühjahrssitzung der Kammerversammlung 10 Beschlüsse der 3. Sitzung der Kammerversammlung und 17. Juni 2017 • 9 bis 15 Uhr 3. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung 11 Laudatio auf Herrn Dr. med. Jürgen Metker 12 Klinisches Landeskrebsregister Sachsen-Anhalt im Aufbau Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp 13 Referat „Ausbildung zur/zum Medizinischen S. Evers, Krankenhaus Lindenbrunn, Coppenbrügge Fachangestellten“ informiert: Ein Beruf mit Zukunft Update Kopfschmerz Neues aus dem Kammerbereich C. Gaul, Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein 15 7. Sachsen-Anhaltischer Krebskongress Arzneimittelinteraktionen in der Schmerztherapie 17 Jahresrückblick Innere Medizin 2016 T. Jürgens, Universitätsmedizin Rostock 20 15. Hallenser Gespräche 22 Eine Einrichtung stellt sich vor: Neuer Chefarzt der Stellenwert der elektrophysiologischen Diagnostik Frauenklinik am AMEOS Klinikum Halberstadt A. Frese, Akademie für Manuelle Medizin Münster 23 Ausschreibung der Vertragsarztsitze Stellenwert der radiologischen Diagnostik 24 Projekt von Wissenschaftlern und kommunalen Partnern M. Becker, Universitätsklinikum Magdeburg 26 Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Sanitätsdienst der Bundeswehr Schmerzedukation: Relevanz und Herausforderung 29 Trial Group der jungen DEGRO H.-G. Nobis, Median Klinik am Burggraben, Bad Salzuflen 30 „Klasse Allgemeinmedizin“ verzeichnet erste Absolventen Fallbeispiel: Rezidierende Kopf- und Bauchschmerzen 31 QR-Code – die schnelle Informationsmöglichkeit für Sie! B. Vuksic, T. Wieser, AWO Fachkrankenhaus Jerichow 32 Plastisch-rekonstruktive und ästhetische Chirurgie am Städtischen Klinikum Dessau etabliert Fachbereich Muskelschmerzen: Ursachen und Therapie 33 Verdienstorden am Bande für Frau Dr. Gerlinde Otto T. Kraya, Universitätsklinikum Halle (Saale) 34 Wie kommen Medizinstudierende gesünder durchs Studium? 35 Kolloquium „Medizin – Ethik – Recht“ und Psychodynamik der Schmerzchronifizierung „Medizin trifft Recht im medizinischen Alltag“ M. Blaser, AWO Fachkrankenhaus Jerichow 36 Dorothea-Erxleben-Gastprofessur Aktuelle Themen 37 Cannabis als Medizin 39 Bericht „Organspende und Transplantation in Deutschland 2016“ erschienen 39 Notfallausweis für Herzpatienten 40 Laudatio für Dr. med. Helmut Hentschel Medizinischer Fachartikel 41 Stationär behandelte Patienten mit osteoporotischen Frakturen – Diagnostik, Therapie und weiterführende osteologische Versorgung Recht 45 Urteile des Bundesgerichtshofs zur Arzthaftung in 2016/2017 48 Aus der Fallsammlung der Norddeutschen Schlichtungsstelle: Dislozierte proximale Humerusfraktur 50 Die Abrechnung der ärztlichen Leichenschau Sonstiges 51 Buchrezension: „Als unser Deutsch erfunden wurde“ 52 Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale): Anmeldung und Informationen „Sehen mit geschlossenen Augen“ AWO Fachkrankenhaus Jerichow 54 Geburtstage Fachabteilung für Neurologie 2 – Spezielle Schmerztherapie Chefarzt Dr. Thomas Wieser, Sekretariat Ärztliche Fortbildung Johannes-Lange-Straße 20, 39319 Jerichow 57 Übersicht Fortbildungen Tel. 039343 92-2710, Fax 039343 92-2701 schmerztherapie@awo-khbg.de, www.awo-sachsenanhalt.de 58 Fort- und Weiterbildungskurse für Ärztinnen und Ärzte 62 Veranstaltungen für Assistenzpersonal Teilnehmergebühr 63 Aktualisierungskurs Fachkunde „Arbeitsmedizinische Es wird keine Gebühr erhoben. Vorsorge beruflich strahlenexponierter Personen durch Ermächtigte Ärzte“ Fortbildungspunkte Zertifizierungen durch die Ärztekammer Sachsen-Anhalt (6 Punkte) 64 Neues Curriculum „Verkehrsmedizinische Begutachtung“ und DMKG 65 impftag.aktuell MAGDEBURG 2017 65 Hygienekongress Update Hygiene 2017 Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5 Inhalt 3
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Editorial Masterplan 2020, quo vadis? Dr. med. Peter Wolf Liebe Kolleginnen und Kollegen, anderen der Hochschulmedizin angehörende Gesellschaften fordern: „Studieninhalte sollten aus sich heraus und wissen- das Medizinstudium dient der Sicherung unseres beruflichen schaftlich begründet sein. Wir lehnen es daher kategorisch Nachwuchses. Vor dem Hintergrund eines zunehmend ab, dass die Zulassungs- und Ausbildungsbedingungen mit drohenden Ärztemangels bei gleichzeitig steigendem medi- dem Ziel verändert werden, regionale und fachspezifische zinischem Bedarf wurde bereits 2013 von der Bundesregie- Versorgungsprobleme zu lösen.“ Sogar die Deutsche Gesell- rung in ihrem Koalitionsvertrag eine Reform des Medizinstu- schaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) diums vereinbart. In einer ersten gemeinsamen Sitzung befürchtet, dass die Quote das Image der hausärztlichen haben am 8. Mai 2015 Vertreter von Bund und Ländern mit Medizin auf dem Lande sogar eher beschädigen könne und der Arbeit am „Masterplan Medizinstudium 2020“ begonnen. empfiehlt, von einer Quotenregelung Abstand zu nehmen, Der letzte Stand: 17.03.2017. Die Kultusministerkonferenz um das Ansehen der hausärztlichen Medizin auf dem Land (KMK) hat die Entscheidung zum Masterplan Medizinstu- nicht zu diskreditieren. Das Ziel des Medizinstudiums muss dium 2020 kurzfristig von ihrer gestrigen Agenda genommen. nach wie vor ein allumfassend ausgebildeter Absolvent mit Laut KMK-Präsidentin Susanne Eisenmann (CDU) aus Baden- entsprechenden wissenschaftlichen, sozialen und kommuni- Württemberg ist bisher „die Finanzierung wesentlicher Teile kativen Kompetenzen sein. Spezialisierung findet später statt. des Masterplans ungewiss“. Oder wollen wir vielleicht in 10 Jahren eine Augen- oder Hautarztquote einführen? Bekannt über den Masterplan, über dessen Inhalte sich das BMG in Stillschweigen hüllt, ist, dass die Allgemeinmedizin Um dem Ärztemangel und der Fehlverteilung der Ärzte im im Studium aufgewertet werden soll. Das praktische Jahr Land zu begegnen, bedarf es keiner Reformation des Medi- wird künftig in Quartale unterteilt, von denen die Studie- zinstudiums. Wie soll ein Abiturient sich ehrlichen Herzens renden verpflichtend eines in der ambulanten Versorgung verpflichten können, am Ende seiner Ausbildung mehr als ableisten müssen und die Allgemeinmedizin wird verpflich- 10 Jahre später die Liebe zur hausärztlichen Tätigkeit auf dem tendes Prüfungsfach im dritten Staatsexamen. Außerdem Lande immer noch in sich zu tragen. Will man Hausärzte auf fordert die Politik eine Landarztquote, eine bestimmte Zahl dem Land, muss man die Rahmenbedingungen so verbes- von Medizinstudienplätzen in einem Bundesland für künftige sern, dass es für die jungen Kollegen attraktiv wird. Das Landärzte zu reservieren und diese Plätze nur an Abituri- bedeutet in erster Linie Weiterbildung zum Facharzt in enten zu vergeben, die sich verpflichten, nach vollständig geordneten Bahnen, gezielte Unterstützung bei der Nieder- abgeschlossener Ausbildung für eine bestimmte Zeit in einer lassung, aber eben auch Verbesserung der Struktur (Schule, unterversorgten Region im ländlichen Raum zu praktizieren. Sport, Freizeit, Kultur) in den Gemeinden. Sieht eine junge Arztfamilie für ihre Kinder auf dem Land keine Perspektive, Es ist verständlich, dass bei einer so starken Fokussierung auf bleibt sie in der Stadt. Das ist aber eine Aufgabe der Politik, die Allgemeinmedizin und den Hausarztmangel die Diskus- dafür braucht man einen Plan, einen langen Atem und Geld. sion über andere Inhalte des Masterplanes, wie Reform des Will man das Wahlvolk beeindrucken, lässt man die Medien Auswahlverfahrens für Studienbewerber, Praxis- und Patien- drucken: „Die Landarztquote kommt“ (Tagesspiegel tenorientierung des Studiums, Entwicklung kommunikativer, 25.01.2017). interprofessioneller und wissenschaftlicher Kompetenzen, die Wissenschaftlichkeit im Medizinstudium, Überarbeitung Nun aber ist erst einmal der Masterplan 2020 zu Grabe des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs und getragen worden. Medizinstudierende haben am 17.03.2017 des Gegenstandskatalogs der ärztlichen Prüfung, Einführung in Berlin anlässlich der Kultusministerkonferenz einen Kranz neuer Prüfungsformate, die Forderung nach mehr Studien- zum Gedenken „an den Tod der echten Reform“ niederge- plätzen u. v. a. m. zumindest auf politischer Ebene völlig in legt. Viele Diskussionen, viele kluge Gedanken, viel Engage- den Hintergrund treten. ment. Ohne Finanzierung keine Reform. Was bleibt, ist die Foto: Archiv „Landarztquote“, dieses politische Schlagwort suggeriert Quote. Aktionismus, die Lenker unserer Gesellschaft haben sich etwas einfallen lassen. Die Studierenden wie auch alle Dr. med. Peter Wolf Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5 Editorial 5
Mitteilungen der Kammer Ärztliche Weiterbildung in Sachsen-Anhalt Telefonische Sprechzeiten der Abteilung Weiterbildung: Mo. bis Do. 10 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr Monatlich möchten wir an dieser Stelle die Ärztinnen und Ärzte benennen, die erfolgreich ihre Facharztprüfung an der Ärztekammer Sachsen-Anhalt abgelegt haben. Im Monat März konnten wir folgende Ärztinnen und Ärzte zum Erwerb des Facharztes beglückwünschen: Facharzt für Allgemeinmedizin Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Innere Medizin Claudia Bartholdt, Halle (Saale) Unfallchirurgie und Nephrologie Gernot Ritter, Halle (Saale) Peter Christian Altenkirch, Halle (Saale) Dr. med. Stefan Clar, Halle (Saale) Dr. med. Steffen Heinemann, Maike Dümmer, Leipzig Facharzt für Anästhesiologie Magdeburg Dr. med. Gunnar Teichler, Mahmoud Farraj, dr. med. (Univ. Budapest) Halle (Saale) Lutherstadt Wittenberg Daniel Kovacs, Naumburg (Saale) Dr. med. Christian Hof, Magdeburg Facharzt für Innere Medizin Doctor-medic Mihai-Eusebiu Vasilas, Facharzt für Haut- und und Pneumologie Bernburg (Saale) Geschlechtskrankheiten Volha Yezhova, Harzgerode Dr. med. Sindy Jahr, Zeitz Facharzt für Arbeitsmedizin Facharzt für Neurologie Alma Bitro, Magdeburg Facharzt für Innere Medizin MUDr. Dagmar Hradileková-Gerlach, Christiane Beyer, Halle (Saale) Flechtingen Facharzt für Augenheilkunde Katrin Eberhardt, Magdeburg Dr. med. Franziska Kühn, Mitja Heinrich, Magdeburg Doctor Ramona Diana Gaspar, Halle (Saale) Dr. med. Nina Kosanetzky, Harsleben Halle (Saale) Alexandra Katz, Halle (Saale) Facharzt für Psychiatrie und Anja Meinel, Sangerhausen Claudia Müller, Lutherstadt Wittenberg Psychotherapie Wajdy Rajab, Zeitz Anna Novak, Wolmirstedt Christine Walther, Merseburg Karolina Slugocka-Jeziak, Dr. med. Gesine Paasch, Kalbe (Milde) Christian Wiedemuth, Magdeburg Halle (Saale) Dr. rer. medic. Ying Zhang, Halle (Saale) Facharzt für Radiologie Facharzt für Kinderchirurgie Dr. med. Kristin Weinitschke, Vanessa Behrendt, Halle (Saale) Facharzt für Innere Medizin Halle (Saale) und Geriatrie Facharzt für Plastische und Stefan Schütze, Halberstadt Facharzt für Urologie Ästhetische Chirurgie Ihab Abutabanjeh, Halle (Saale) Ali Bahsoun, Magdeburg Facharzt für Innere Medizin und George Christian Dumitrascu, Dr. med. Kristian Weißenberg, Hämatologie und Onkologie Aschersleben Dessau-Roßlau Dr. med. Nadine Bruchlos, Leipzig Dr. med. Sandra Paul, Halle (Saale) Dr. med. Maxi Wass, Halle (Saale) Notfälle kommen aus heiterem Himmel. Notfälle Notfälle kommen kommen aus heiterem Himmel. Rettung auch. aus heiterem Himmel. Rettung auch. Rettung auch. Unterstützen Sie die DRF Luftrettung. Unterstützen Sie die DRF Luftrettung. Werden Sie Fördermitglied. Werden Sie 0711Fördermitglied. Unterstützen Info-Telefon 7007-2211Sie die DRF Luftrettung. Info-Telefon 0711 Sie 7007-2211 www.drf-luftrettung.de Werden Fördermitglied. www.drf-luftrettung.de Info-Telefon 0711 7007-2211 www.drf-luftrettung.de 6 Mitteilungen der Kammer Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5
Mitteilungen der Kammer Neu erteilte Weiterbildungsbefugnisse gemäß der Weiterbildungsordnung vom 16.04.2005 in der Fassung vom 01.01.2011 (siehe auch im Internet unter www.aeksa.de) Facharztbezeichnungen: Altmark-Klinikum gGmbH - MUDr. Robert Baran, HELIOS Krankenhaus Salzwedel Kliniken Mansfeld-Südharz GmbH Allgemeinmedizin Klinik für Allgemein- und Sangerhausen, Befugnis für Neuro- Dr. med. Angela Greulich Viszeralchirurgie logie endete am 15.03.2016 Rolf Reddemann Brunnenstraße 1 - Doreen Blume, Carl-von-Basedow- 24 Monate im Verbund 29410 Salzwedel Klinikum Saalekreis GmbH Querfurt, Gemeinschaftspraxis Befugnis für Innere Medizin und Am Langenkamp 30 Neurologie Geriatrie endete am 31.01.2017 38835 Osterwieck Dr. med. Carsten Hobohm - Dr. med. Hans-Wilhelm Burkart, 48 Monate Arztpraxis Magdeburg, Befugnis für Dr. med. Gudrun Hage Carl-von-Basedow-Klinikum Radiologie endete am 30.06.2016 18 Monate Saalekreis gGmbH - Dr. med. Heidemarie Lilie, Arzt- Arztpraxis Weiße Mauer 52 praxis Schönebeck (Elbe), Befugnis Schulstraße 1 06217 Merseburg für Allgemeinmedizin endete am 06632 Gleina 30.06.2016 Psychiatrie und Psychotherapie - Univ.-Prof. Dr. med. habil. Peter Dipl.-Med. Rainer Kabelitz Dr. rer. nat. Martin Häring Malfertheiner, Otto-von-Guericke- 18 Monate 48 Monate Universität Magdeburg/Med. Fakul- MVZ Börde AWO Fachkrankenhaus Jerichow tät, Befugnis für Innere Medizin Holzgasse 2 a Abteilung für Psychiatrie und und Gastroenterologie endete am 39387 Oschersleben (Bode) Psychotherapie 31.12.2016 Johannes-Lange-Straße 20 - Univ.-Prof. Dr. med. Carsten Müller- Dr. med. Peter Mohr 39319 Jerichow Tidow, Universitätsklinikum Halle 6 Monate (Saale), Befugnis für Innere Medizin Arztpraxis Psychosomatische Medizin und und Hämatologie und Onkologie Erich-Kästner-Straße 10 Psychotherapie endete am 12.02.2017 06128 Halle (Saale) Dr. med. Jana Mohr - Demetrios Papaleonidas, HELIOS 12 Monate Kliniken Mansfeld-Südharz GmbH Dr. med. Hans-Joachim Presser Arztpraxis Sangerhausen, Befugnis für Gefäß- 18 Monate, davon 6 Monate Kleiner Berlin 1 chirurgie endete am 28.02.2017 ambulante hausärztliche Versorgung 06108 Halle (Saale) - Dr. med. Markus Porsch, Otto-von- und 12 Monate internistische Guericke-Universität Magdeburg/ Patientenversorgung Med. Fakultät, Befugnis für Andro- Arztpraxis Erloschene logie endete am 31.12.2016 Helmstedter Chaussee 2 Weiterbildungsbefugnisse: - Dr. med. Monika Schinke, Carl-von- 39130 Magdeburg Basedow-Klinikum Saalekreis Für die Unterstützung der Kammer gGmbH Merseburg, Befugnis für Dr. med. Andreas Sturm arbeit im Rahmen der Weiterbildung Notfallmedizin endete am 09.03.2017 18 Monate möchten wir nachfolgenden Ärzten - Dr. med. Iris Winter, Universitätskli- Arztpraxis herzlich danken: nikum Halle (Saale), Befugnis für Hallesche Straße 88 - Dr. med. Harry Bromber, Evangeli- Augenheilkunde endete am 06217 Merseburg sches Krankenhaus Paul-Gerhardt- 04.11.2016 Stift in Lutherstadt Wittenberg, Allgemeinchirurgie Befugnis für Anästhesiologische Dr. med. Jens Ruff Intensivmedizin endete am 24 Monate Basisweiterbildung 20.03.2017, Übertragung an Dr. med. Chirurgie im Verbund mit Michael Toursarkissian Dr. med. Levent Yücel und - Francisco Amaya Carmona, HELIOS Tom Frischalowski und Kliniken Mansfeld-Südharz GmbH 48 Monate Allgemeinchirurgie Sangerhausen, Befugnis für Internisti- im Verbund mit sche Intensivmedizin endete am Dr. med. Levent Yücel 31.12.2016 Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5 Mitteilungen der Kammer 7
Mitteilungen der Kammer Sitzung der Kammerversammlung Frühjahrssitzung der Kammerversammlung am 1. April 2017 in Wernigerode „Als mich das Schreiben der Ärzte- Willingmann. Der Minister für Wirt- nicht verwunderlich, dass große kammer erreichte, glaubte ich an ei- schaft, Wissenschaft und Digitalisie- Entscheidungen nun nicht mehr auf der nen Aprilscherz“ berichtet Dr. Jürgen rung des Landes und bekennender Tagesordnung stehen würden. Bestim- Metker scherzhaft aber sichtlich be- Wernigeröder nutzte die Gelegenheit, mendes Thema der nahen Zukunft ist wegt mit Blick auf das Datum, an dem einige Worte an die Mandatsträger zu ihm das Ehrenzeichen der Ärzte- richten. Insbesondere das Bekenntnis kammer Sachsen-Anhalts im Rathaus des Ministers zu den beiden medizini- zu Wernigerode verliehen wurde. Die schen Hochschulen im Land dürfte Laudatorin, Dr. Simone Heinemann- den Teilnehmern positiv in Erinnerung Meerz, würdigte die Verdienste des geblieben sein. Wernigeröder Urologen und damit dessen reichliche berufspolitische Akti- Die Kammerpräsidentin ging in ihrem vitäten. Die vollständige Laudatio anschließenden Bericht auf die gegen- können Sie auf den nachfolgenden wärtigen politischen Bundes- und Seiten nachlesen. Landesthemen ein. So nahm sie Bezug auf die geplante Reform des Medizin- Zu den ersten Gratulanten gehörte, studiums, die am Vortag mit dem sog. neben dem Bürgermeister der Stadt, Masterplan 2020 vorgestellt wurde. Mit Die Präsidentin richtet Ihr Wort an die Peter Gaffert, auch Prof. Dr. Armin Verweis auf das Superwahljahr sei es Kammerversammlung 8 Mitteilungen der Kammer Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5
Mitteilungen der Kammer für die Ärztekammer die Etablierung des Klinischen Krebsregisters in Sachsen-Anhalt. Folglich wurden die Versammlungsmitglieder über den aktuellen Sachstand zum Klinischen Krebsregister und des dazugehörigen Gesetzgebungsverfahrens informiert. Hierbei verwies die Präsidentin auf ihre Rede zum diesjährigen Neujahrsemp- fang der Heilberufe. Darin hatte sie nicht nur die Beweg- und Hintergründe erläutert, die zur Übernahme der Aufgabe der Etablierung eines gemein- samen Krebsregisters durch die Ärzte- kammer geführt haben. Auch auf ihre damalige Kritik, wie zum Zeitverzug von nunmehr drei Jahren, nahm sie nochmals Bezug. Aktuell konnte darüber berichtet werden, dass seither schnell und viel Bewegung in die Ange- legenheit gekommen sei. So hätten intensive persönliche Gespräche, insbesondere mit der zuständigen Staatssekretärin Beate Bröcker, ein geordnetes und strukturiertes Vorgehen Kammerversammlung vor dem Rathaus in Wernigerode ermöglicht. Als entscheidende Schritte skizzierte die Präsidentin: Ausschuss-Anhörung Dabei wurden auch strittige Fragen diskutiert. Hierzu gehörten die Fragen, Verwaltungsvereinbarung Die Ärztekammer hat am 22.03.2017 im ob und wie neben der Rechts-, auch Ausschuss für Arbeit, Soziales und Inte- eine Fachaufsicht des Ministeriums Am 02.03.2017 wurde eine Verwal- gration die Möglichkeit der Anhörung bestehen wird. tungsvereinbarung mit dem Sozialmi- zum Gesetzesentwurf des Krebsregis- nisterium geschlossen. Diese sieht die ters genutzt. Neben der Ärztekammer Zudem wurde nochmals darauf Gründung einer Gesellschaft in Form wurden auch alle weiteren beteiligten verwiesen, dass auch die Errichtungs- einer GmbH vor und sichert die Finan- Einrichtungen angehört. Dies sind die kosten in Gänze übernommen werden zierung der GmbH, deren Gründungs- regionalen klinischen Krebsregister, müssen. Auch Detailfragen zum Daten- kosten und die Anstellung eines Universitäten sowie Landesverbände schutz wurden erörtert, wie die Umset- Geschäftsführers vor Inkrafttreten des der Krankenkassen und der Landesbe- zung und Notwendigkeit einer Pseudo- Gesetzes ab. auftragte für den Datenschutz. nymisierung der Daten. Fotos: ÄKSA Professor Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissen- Peter Gaffert, Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode schaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5 Mitteilungen der Kammer 9
Mitteilungen der Kammer Vertrag Tätigkeit als Landarzt in Sachsen-Anhalt Die Sicherstellung der Errichtungs- Projektmanagement erfolgt. kosten ist Landesaufgabe. Zudem kann als Ergebnis der Diskus- Mit Verweis auf die erfolgten umfängli- sion zum Aufbau des Klinischen Krebs- „Mitgliederbeiträge werden und chen Vorarbeiten der Kammer erläu- registers resümiert werden, dass sowohl dürfen nicht in die Finanzierung des terte die Präsidentin, dass es nunmehr für die Mitglieder der Kammerver- Registers fließen“, so die Präsidentin. jedoch auf dem weiteren Weg externen sammlung, als auch für den Vorstand Sachverstandes und Manpower und die Geschäftsführung der Ärzte- Im Anschluss folgen die Beschlussüber- bedürfe. Hierzu wird die Kammer, in kammer, die unbedingte externe finan- sicht der 3. Sitzung der Kammerver- Abstimmung mit dem Ministerium, zielle Absicherung des Aufbaus und des sammlung und die 3. Satzung zur aller Voraussicht nach einen Vertrag mit Betriebes des Krebsregisters als Grund- Änderung der Hauptsatzung. einer Rechtsanwaltskanzlei schließen, lage aller Erwägungen stehen muss. welche das weitere Procedere der GmbH-Gründung und aller anderen notwendigen vorbereitenden Arbeiten umsetzen wird. Beschlüsse der 3. Sitzung der Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, VII. Wahlperiode Hierzu zählt beispielsweise die Zu- sammenführung der drei Registerstellen (2016 – 2021) am 1. April 2017 in Wernigerode oder die Änderung der Arbeitsverträge der Mitarbeiter in diesen Stellen. Neben • Beschluss über die 3. Satzung zur sen-Anhalt (Veröffentlichung auf sehr vielen kleinteiligen organisatori- Änderung der Hauptsatzung der Webseite der Ärztekammer schen Aufgaben werden zudem die (Veröffentlichung nachfolgend) Sachsen-Anhalt) Bestellung eines Geschäftsführers und • Beschluss über die Auflösung der • Beschluss, Vorschläge der Verbund- dessen vertragliche Bindung erfolgen, Versicherungsvermittlungsgesell- weiterbildung Allgemeinmedizin bis dieser dann letztendlich seine Tätig- schaft für ärztliche Gruppenversi- Halle-Saalekreis zur Änderung der keit aufnimmt. cherungsverträge Weiterbildungsordnung im Gebiet • Beschluss über den Tätigkeitsbe- Allgemeinmedizin zu prüfen Frau Dr. Heinemann-Meerz resümiert richt 2016 der Ärztekammer Sach- im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben: 3. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung „Die Zukunft ist immer in gewissem Maße unsicher. Deshalb muss man Die Kammerversammlung der Ärz- die „Klinisches Krebsregister Sachsen- ordnend, strukturiert und mit Über- tekammer Sachsen-Anhalt hat am Anhalt GmbH“. Die Rechte der sicht die Dinge angehen. Dabei sind 01. April 2017 beschlossen: Ärztekammer als Alleingesellschaf- Vertrauen und Ehrlichkeit unab- terin werden vom Vorstand ausgeübt. dingbar.“ I. Die Hauptsatzung der Ärzte- Das Nähere regelt die Satzung der kammer Sachsen-Anhalt, beschlossen GmbH entsprechend den gesetzli- Die anschließenden Fragen und De- von der Kammerversammlung am chen Vorgaben. batten der Versammlungsmitglieder 08.04.2006, zuletzt geändert durch beschäftigten sich einerseits mit dem Beschluss der Kammerversammlung II. Inkrafttreten Masterplan zum zukünftigen Medizin- vom 25.04.2015 (veröffentlicht Ärzte- Diese Satzung tritt am 01.05.2017 in studium. Mit Prof. Willingmann wurde blatt Sachsen-Anhalt Heft 6, S. 16) Kraft. dabei die Umsetzbarkeit der geplanten wird wie folgt geändert: Möglichkeit einer Landarztquote und Die vorstehende Satzung hat die einer Förderung von Landeskindern bei Es wird folgender Paragraf 13 a einge- Kammerversammlung am 01. April der Studienplatzvergabe besprochen. fügt: 2017 beschlossen. Sie wird hiermit So seien aus der Vergangenheit zwar § 13 a Klinisches Krebsregister ausgefertigt und im Ärzteblatt verfassungsrechtliche Bedenken in Sachsen-Anhalt GmbH Sachsen-Anhalt bekannt gemacht. Bezug auf eine Landeskinderquote bekannt, dennoch wolle man diese Zur Umsetzung des Gesetzes über Magdeburg, 05. April 2017 Möglichkeit intensiv prüfen. Zugleich die Krebsregistrierung im Land wurde eine Landarztquote nur als sinn- Sachsen-Anhalt (Krebsregistergesetz Dr. med. Simone Heinemann-Meerz voll erachtet, wenn dabei versucht KRG-LSA) gründet die Ärztekammer Präsidentin werde sicherzustellen, dass nach dem Studium im Land auch zwingend die 10 Mitteilungen der Kammer Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5
Mitteilungen der Kammer Laudatio anlässlich der Verleihung des Ehrenzeichens der Ärztekammer Sachsen-Anhalt an Herrn Dr. med. Jürgen Metker Facharzt für Urologie erwarb er nach Weiterbildung, im Kuratorium des Sozi- erfolgreich bestandener Prüfung im alwerkes und im Ausschuss Koordinie- September 1974. Der Erwerb der Zusatz- rung der ambulanten und stationären bezeichnung Andrologie erfolgte 2007. Versorgung. Er war einige Jahre Dele- Nach Hospitation an der Kinderurologi- gierter zum Deutschen Ärztetag und schen Abteilung der Klinik für Urologie Stellvertretender Geschäftsstellenleiter der Medizinischen Akademie Magde- der Bezirksstelle Magdeburg. Aber nicht burg wechselte Dr. Jürgen Metker am nur in den Gremien der Ärztekammer 1. Juli 1975 an das Kreiskrankenhaus fand Dr. Metker seine „berufspolitische Wernigerode – zunächst als Stationsarzt Heimat“. Von 1990 bis 1994 war er der Chirurgischen Klinik – mit dem Ziel, Vorsitzender des Berufsverbandes der im Rahmen des Aufbaus einer urologi- Urologen Sachsen-Anhalt und weitere schen Abteilung die urologisch operative 8 Jahre der Stellvertretende Vorsitzende. Versorgung in Wernigerode zu eta- blieren. Als Vorstandsmitglied der Kassenärztli- chen Vereinigung engagierte er sich von Es ist eine gute Möglichkeit, Persönlich- Am 1. April 1991 – man beachte das 1998 bis 2002 und von 2007 bis 2011 als keiten, die sich neben ihrer ärztlichen Datum, auf den Tag genau vor 26 Jah- Mitglied der Vertreterversammlung – Tätigkeit Verdienste um die ärztliche ren – ließ sich Dr. Jürgen Metker in und ich befürchte, die Aufzählung ist Selbstverwaltung erworben haben, mit einer Gemeinschaftspraxis mit Beleg- nicht ganz vollständig. dem Ehrenzeichen der Ärztekammer betten in Wernigerode nieder. Sachsen-Anhalt auszuzeichnen. Anläss- Zum 01.01.2012 wechselte Dr. Jürgen lich der heutigen Kammerversammlung Aber nicht nur beruflich brachte die Metker nach mehr als 40 Berufsjahren in ehren wir Herrn Dr. med. Jürgen Metker, sogenannte Wendezeit Veränderungen den aktiven Ruhestand. So ist er z. B. der in Wernigerode lebt und hier mehr mit sich. Im Herbst 1989 begannen auch weiterhin im Schlichtungsausschuss der als 35 Jahre ärztlich tätig war. in Wernigerode die „Montagsdemon- Ärztekammer tätig und auch seinen strationen“ und bereits im Dezember urologischen Kolleginnen und Kollegen Jürgen Metker wurde am 17. Dezember gründete sich ein unabhängiger Ärz- steht er weiterhin als Moderator eines 1941 in Zerbst geboren. Dort besuchte teverein, zu dessen Vorsitzenden Qualitätszirkels zur Verfügung. er auch die Schule und legte 1960 im Dr. Metker gewählt wurde. Das war traditionsreichen Francisceum das Abitur gewissermaßen der Startschuss für Herr Kollege Metker hat sich um das ab. Im September 1962 nahm Jürgen weitere berufspolitische Aktivitäten. Ansehen der Ärzteschaft verdient Metker das Studium der Humanmedizin gemacht. an der Medizinischen Akademie Magde- Herr Kollege Metker beteiligte sich aktiv burg auf. Nach Absolvierung des Staats- am Aufbau der ärztlichen Selbstverwal- Für seine langjährige ärztliche Tätigkeit examens wurde ihm im September 1968 tung in Sachsen-Anhalt. So war er von und sein berufspolitisches Engagement die Approbation erteilt. Zum Dr. med. der I. bis zur IV. Legislaturperiode, also wird Herr Dr. med. Jürgen Metker mit wurde er im Dezember 1969 promo- bis 2007, Mitglied der Kammerversamm- dem Ehrenzeichen der Ärztekammer viert. lung und von 2003 bis 2007 Mitglied des Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Wir Vorstandes der Ärztekammer Sachsen- wünschen Ihnen für die Zukunft gute Nach einjähriger landärztlicher Tätigkeit Anhalt. Zudem arbeitete er in zahlrei- Gesundheit, Glück und Gelassenheit begann Dr. Metker 1969 eine Facharzt- chen Gremien und Kommissionen der sowie viel Freude im Kreise Ihrer Familie. ausbildung im Fach Urologie an der Ärztekammer mit. Zu nennen sind hier Foto: ÄKSA Urologischen Klinik des Bezirkskranken- die Mitarbeit in der Fach- und Prüfungs- Die Laudatio hielt hauses Magdeburg, dem Fachkranken- kommission Urologie, im Beirat der Dr. Simone Heinemann-Meerz haus Vogelsang. Die Anerkennung als Akademie für medizinische Fort- und Präsidentin Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5 Mitteilungen der Kammer 11
Mitteilungen der Kammer Klinisches Landeskrebsregister Sachsen-Anhalt im Aufbau Meldepflicht schon jetzt Der Aufbau eines Klinischen Landes- pieren, dringend empfohlen, der derzei- Ärzten stehen umfangreiche Daten mit krebsregisters für Sachsen-Anhalt (KKR- tigen existierenden epidemiologischen vielfältigen Auswertungsmöglichkeiten LSA) geht weiter voran. So befindet sich Meldepflicht (§ 27a GDG-LSA) nachzu- auf Grundlage eines bundesweit einheit- das erwartete Krebsregistergesetz (KRG- kommen, um auch dem zukünftigen lichen Datensatzes zur Verfügung. Da LSA) nunmehr im parlamentarischen Landeskrebsregistergesetz zeitnah Klinische Krebsregister die Daten des Verfahren, in dem sich derzeit der entsprechen zu können. Die drei regio- Patienten von der Diagnose über die Ausschuss für Arbeit, Soziales und Inte- nalen Klinischen Registerstellen Magde- Therapie bis zur Nachsorge erfassen, ist gration des Landtags federführend mit burg, Halle und Dessau stellen hierfür es dem jeweiligen behandelnden Arzt dem Entwurf befasst. Am 22.03.2017 allen Meldern papierbasierte oder elek- möglich, Informationen zu Krankheits- erfolgte eine öffentliche Anhörung unter tronische Meldewege zur Verfügung. Für verläufen zu erhalten. Somit stellt die Beteiligung von Experten auf Seiten der die Melder ist der Nutzen aus der Klini- klinische Krebsregistrierung ein wichtiges Krankenkassen und der Klinischen schen Krebsregistrierung schon jetzt groß Instrument zur Qualitätssicherung dar. In Krebsregister sowie des Landesbeauf- und soll weiter ausgebaut werden: Den regionalen Qualitätskonferenzen können tragten für Datenschutz. Auch wenn einzelne Punkte noch zur Diskussion standen, wie die Frage zur Fachaufsicht des zukünftigen Landeskrebsregisters oder auch datenschutzrechtliche Aspekte, waren sich die Beteiligten einig: Das Klinische Krebsregister, welches an der Ärztekammer Sachsen-Anhalt etab- liert wird, ist wichtig und muss schnells- tens realisiert werden. Ein schneller Aufbau ist auch notwendig, um die Förderkriterien des GKV-Spitzen- verbandes fristgerecht zu erfüllen und somit die Finanzierung des Landeskrebs- registers Sachsen-Anhalt sicherzustellen. Das zukünftige Landeskrebsregister muss dabei einem Prüfungskatalog mit über 40 Kriterien entsprechen, die vor allen Dingen die Qualität der dokumentierten Daten kontrollieren. So wird zum Beispiel eine Vollzähligkeit der Registrierung von mehr als 90 % erwartet. Eine Kennzahl, die die Aussagekraft des Registers beschreibt und nur durch beständige Meldung aller onkologischen Fälle an das Klinische Krebsregister erreicht werden kann. Der Entwurf zum Landeskrebsregisterge- setz stellt mit der Meldepflicht an das KKR-LSA diesen Anspruch stärker heraus. Es wird daher allen Ärzten und Zahn- ärzten, die Krebserkrankungen bei ihren Patienten diagnostizieren oder thera- 12 Mitteilungen der Kammer Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5
Mitteilungen der Kammer zu verschiedenen Tumorentitäten vom Bereits jetzt sind die Register verschie- Klinisches Krebsregister Magdeburg Register bereitgestellte Auswertungen in denen Zentren bei der Dokumentation Leipziger Str. 44 aggregierter Form oder auch einzelfallbe- und Kennzahlenermittlung behilflich. 39120 Magdeburg zogen besprochen werden. Des Weiteren Zusätzlich kann das KKR-LSA aber auch Tel.: 0391/6 71 35 49 sind onkologische Arbeitsgruppen ange- Schulungen von Dokumentationspersonal www.ibmi.ovgu.de/IBMI/kkr dacht, wie sie z. B. bereits in Branden- begleiten oder bei der Etablierung neuer burg durchgeführt werden. In diesen Dokumentationseinheiten in Kliniken und Einzugsgebiet: Magdeburg, Gruppen werden Entwicklungen in der Zentren unterstützend tätig sein. die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, onkologischen Versorgung im Fachge- Börde, Harz, Jerichower Land, Stendal biet diskutiert und eigene Fragestellungen Auf den jeweiligen Webseiten der regio- und der Bereich der Altkreise Aschersleben abgeleitet, die mit Hilfe der Registerdaten nalen Krebsregister finden Sie alle Doku- und Schönebeck im Salzlandkreis beantwortet werden sollen. Ziel ist, die mente zur Meldung zum Download. Zusammenarbeit gemeinsam zu ge- Außerdem stehen die Register für indivi- Tumorzentrum Anhalt am SKD e. V./ stalten, um den Nutzen für Ärzte und duelle Fragen zur Verfügung. Klinisches Krebsregister Dessau Patienten zu maximieren. Auenweg 38 Klinisches Krebsregister Halle 06847 Dessau-Roßlau Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich Ernst-Grube-Str. 40 FG15/U01 Tel.: 0340/5 01 43 23 des Klinischen Krebsregisters stellt u. a., 06097 Halle (Saale) www.tuz-anhalt.de wie im Krebsfrüherkennungs- und regis- Tel.: 0345/5 57 24 57 tergesetz (KFRG vom 03.04.2013) festge- www.medizin.uni-halle.de/krebsregister Einzugsgebiet: Dessau-Roßlau, schrieben, die Zusammenarbeit mit onko- die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und logischen Zentren dar. In vielseitiger Form Einzugsgebiet: Halle, Burgenlandkreis, Wittenberg und der Bereich des können dabei die Möglichkeiten des Landkreis Mansfeld-Südharz und Altkreises Bernburg im Salzlandkreis Klinischen Krebsregisters genutzt werden. Saalekreis Referat „Ausbildung zur/zum Medizinischen Fachangestellten“ informiert Ein Beruf mit Zukunft Medizinische/r Fachangestellte/r (MFA) zwischen der Anzahl der Fachkräfte Ist keine Fachkraft in der Arztpraxis – ein passender Name für einen Beruf, und der/dem Auszubildenden entspre- beschäftigt, kann keine Ausbildung der fundiertes medizinisches Fach- chend den Festlegungen des Berufsbil- erfolgen. wissen, organisatorisches Talent, dungsausschusses der Ärztekammer. Die Ausbildung für Umschüler dauert Teamfähigkeit und einen feinfühligen zwei Jahre und erfolgt auch im dualen Umgang mit Menschen erfordert, der • 1 Arzt – 1 Fachkraft, System. Die theoretische Ausbildung Raum für eigene Ideen lässt und das bis zu 2 Auszubildende/ absolvieren Einzelumschüler in einer Zeug hat, mehr als ein Job zu werden. Umschülerinnen insgesamt Berufsbildenden Schule, Lehrgangsum- Die Ausbildung zur/zum MFA dauert • 1 Arzt – 2 Fachkräfte, schüler bei einem Bildungsträger. Die drei Jahre und erfolgt im dualen bis zu 3 Auszubildende/ praktische Ausbildung findet auch in System. Das bedeutet, die theoretische Umschülerinnen insgesamt Arztpraxen oder anderen medizini- Ausbildung übernimmt eine Berufsbil- • 1 Arzt – 3 Fachkräfte, schen Einrichtungen statt. Nach § 7, dende Schule und die praktische bis zu 4 Auszubildende/ Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes Ausbildung findet in Arztpraxen oder Umschülerinnen insgesamt usw. haben Abiturienten und in bestimmten anderen medizinischen Einrichtungen Berufen ausgebildete Bewerberinnen/ statt. Als Fachkräfte sind definiert Bewerber die Möglichkeit, den Ausbil- • examinierte Krankenschwester dungsvertrag bei Vertragsabschluss um Die Eignung der ausbildenden Ärztin/ • Kinderkrankenschwester sechs Monate zu verkürzen. Die des ausbildenden Arztes ist erfüllt • Sprechstundenschwester Vorlage des Abiturzeugnisses bzw. des durch die Approbation. Die Eignung • Arzthelferin/Medizinische Berufsabschlusszeugnisses ist not- der Ausbildungsstätte (Praxis) ergibt Fachangestellte. wendig. Ein entsprechender Antrag ist sich aus dem angemessenen Verhältnis bei der Ärztekammer zu stellen. Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5 Mitteilungen der Kammer 13
Mitteilungen der Kammer Zulassung in • Antrag auf Eintragung in das Ver- Am Tag der schriftlichen Prüfung erhält besonderen Fällen zeichnis der Berufsausbildungsver- jeder Prüfling den Termin seiner prakti- hältnisse schen Prüfung. Nach § 45, Absatz 1 des Berufsbil- • Berufsausbildungsvertrag dungsgesetzes besteht die Möglichkeit, • Anlage zum Berufsausbildungsvertrag Am letzten Prüfungstag erhalten die den Ausbildungsvertrag über drei Jahre • Ausbildungsrahmenplan – zeitliche Auszubildenden vom Prüfungsaus- abzuschließen und dann – nach der und sachliche Gliederung schuss eine Bestätigung über das Zwischenprüfung – einen Antrag auf • Betrieblicher Ausbildungsplan Bestehen (oder Nichtbestehen) der Zulassung zur vorzeitigen Abschluss- • Belehrung zur Schweigepflicht Prüfung. prüfung zu stellen, wenn die dazu • Auszug aus dem Berufsbildungsgesetz erforderlichen Voraussetzungen erfüllt • Vordruck – Anmeldung zur Berufs- Das Ausbildungsverhältnis endet mit sind. schule dem Tag der Bekanntgabe des Ergeb- • Verzeichnis der Berufsbildenden nisses durch den Prüfungsausschuss. Mitarbeiter aus Arztpraxen, die mindes- Schulen in Sachsen-Anhalt. Bei Übernahme der/des Medizinischen tens 4 ½ Jahre die Tätigkeiten einer Die Ärztekammer ist die zuständige Fachangestellten muss der Arbeitsver- Arzthelferin/Medizinischen Fachange- Stelle für die Ausbildung der Medizini- trag zum Tag nach der Prüfung stellten ausgeübt haben, jedoch keinen schen Fachangestellten und nimmt u. a. geschlossen werden. Abschluss als Arzthelferin oder Medizi- Informations-, Beratungs-, Aufsichts- nische Fachangestellte nachweisen und Prüfungsfunktionen wahr. Wird die/der Medizinische Fachange- Foto: fotolia.com/ © ISO K° - photography können, sind auch zur Abschlussprü- stellte nicht in ein Beschäftigungsver- fung zuzulassen (siehe § 45, Absatz 2 hältnis übernommen, endet die Ausbil- des Berufsbildungsgesetzes). Abschlussprüfung dung und somit die Beschäftigung in der Ausbildungspraxis am Prüfungstag. Die Abschlussprüfung gliedert sich in Das im Berufsausbildungsvertrag Ausbildungsunterlagen einen schriftlichen und einen prakti- vereinbarte Datum der Beendigung der schen Teil und findet aktuell zu Ausbildung hat nur noch dann Bedeu- Ärztinnen und Ärzte, die sich zur Ausbil- folgenden Terminen statt: tung für den Fall, dass die Abschluss- dung einer/eines Medizinischen Fachan- • Schriftliche Prüfung prüfung nicht bestanden wurde oder gestellten entschlossen haben, erhalten 12.05.2017 keine Anmeldung bzw. keine Teil- auf Nachfrage von der Ärztekammer die • Praktische Prüfung nahme an der Abschlussprüfung entsprechenden Unterlagen: 12.06.2017 – 26.06.2017. erfolgte. 14 Mitteilungen der Kammer Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5
Neues aus dem Kammerbereich Onkologie in Sachsen-Anhalt – eine Herausforderung für Alle 7. Sachsen-Anhaltischer Krebskongress am 10. und 11. März 2017 in der Nationalakademie Leopoldina in Halle Die demographische Entwicklung in Deutschland, aber insbesondere in Sachsen-Anhalt, zeigt eine deutliche Zunahme des Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung. Zusätzlich steigt die Lebenserwartung weiter an. Da Krebserkrankungen häufiger bei älteren Menschen vorkommen, ergibt sich allein dadurch eine Zunahme der Inzidenz der Erkrankung. Konkret bedeutet das, dass in nicht allzu ferner Zukunft jeder zweite im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken wird. Erschwert wird diese Situation zusätz- lich durch die Tatsache, dass Sachsen- Anhalt sowohl bei der Inzidenz von Krebserkrankungen aber auch bei der Mortalität schon jetzt bundesweit einen Spitzenplatz belegt. Die sich hieraus ergebende Aufgabe für unsere Gesellschaft ist immens. Natür- lich müssen die Betroffenen einer opti- malen medizinischen Versorgung zugeführt werden. Doch was bedeutet das? Krebs ist schon lange keine Erkran- kung mehr, die von Einzelnen umfas- v. l. n. r.: Prof. W. Schütte (Kongresspräsident), Prof. F. Seseke (Kongresspräsident), Prof. H.-J. Schmoll (Vorstandsvorsitzender der Krebsgesellschaft Sachsen-Anhalt), S. Weise (Geschäfts- send behandelt werden kann. Gefor- führer der Krebsgesellschaft Sachsen-Anhalt); Dr. T. Lantzsch (Kongresspräsident) dert ist ein Team von Spezialisten, die sich interdisziplinär austauschen, um die beste Behandlungsmöglichkeit für liche Aspekte im Vordergrund, die nur Die Entwicklung neuer Medikamente den Betroffenen zu finden. Im besten in geringem Maße vom Team der verspricht eine Verbesserung der Pro- Foto: Krebsgesellschaft Sachsen Anhalt Falle kann der Patient dadurch geheilt Krebsspezialisten geleistet werden gnose vieler Krebserkrankungen. So werden. Wir alle wissen aber, dass können. Hier ist die Gesellschaft gefor- haben sich insbesondere durch Einfüh- Krebs trotz optimaler Behandlung nicht dert, Bedingungen zu schaffen, die eine rung der sogenannten zielgerichteten immer heilbar ist. Auch diese Betrof- Betreuung unheilbar Erkrankter außer- Therapien und besonders aktuell der fenen müssen neben einer adäquaten halb der normalen medizinischen immunmodulatorischen Medikamente Behandlung eine menschenwürdige Versorgung in der Niederlassung oder erhebliche Überlebensvorteile gerade Begleitung letztlich bis hin zum Tode in Krankenhäusern ermöglicht, sei es bei metastasiertem Leiden ergeben. bekommen. Neben medizinischen, im Hospiz, häuslicher Krankenversor- Die gute Verträglichkeit dieser Thera- supportiven Maßnahmen stehen hier gung oder privater Betreuung der pien bewirkt zusätzlich eine signifi- psychologische, ggf. spirituelle und vor Betroffenen. All das wird sich nicht kante Verbesserung der Lebensqualität allem familiäre bzw. zwischenmensch- kostenneutral bewerkstelligen lassen. der Betroffenen im Vergleich zu Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5 Neues aus dem Kammerbereich 15
Neues aus dem Kammerbereich herkömmlicher zytostatischer Therapie. tung letztlich aber der eigentliche zwischen Vertretern der Politik, Phar- Allerdings entwickelt sich auch hier Antrieb für ein weiteres Fortkommen maindustrie, Ärzten und Betroffenen, eine neue Preisspirale, da natürlich im Umgang mit onkologischen Erkran- konnte die Frage nicht abschließend durch die Verbesserung der Prognose kungen darstellt, so Dr. Johannes Bruns, beantwortet werden. Prof. Dr. Hans- diese sehr teuren Medikamente länger Generalsekretär der Deutschen Krebs- Joachim Schmoll, der als Vorsitzender und bei mehr Betroffenen zum Einsatz gesellschaft. Interessante Einblicke in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesell- kommen werden. Hieraus ergeben sich die politischen Strukturen ermöglichte schaft die Diskussion moderierte, neben volkswirtschaftlichen vor allem Tino Sorge als Bundestagsabgeordneter schloss mit der guten Nachricht, dass es ethische Fragen, die zunächst von der der CDU Sachsen-Anhalt und Mitglied aktuell im deutschen Gesundheits- Politik und den Kostenträgern beant- im Gesundheitsausschuss des deut- system keine Bestrebungen gibt, teure wortet werden müssen. Natürlich schen Bundestages. In seiner enga- Therapieformen den Betroffenen wollen alle, dass alle Therapiemöglich- gierten Festrede referierte er über die vorzuenthalten. Wenn eine Therapie keiten allen Betroffenen uneinge- Arbeit und Ziele des Ausschusses, zugelassen ist, kann sie jeder Betrof- schränkt zur Verfügung stehen. Aber wobei sich allerdings nur wenig fene auch bekommen, egal was sie können wir uns das auf lange Sicht Konkretes für den täglichen Umgang kostet. Selbst Therapien, die in überhaupt leisten? mit Krebserkrankungen ableiten ließ. Deutschland nicht zugelassen sind, können nach Einzelfallprüfung über Das Thema Krebs spielt also nicht mehr Neben diesen Themen gab es natürlich Härtefallanträge auf Kosten der Kran- nur hinter verschlossenen Türen der ein umfangreiches wissenschaftliches kenkasse bezogen werden. Krankenversorgungssysteme eine Rolle, Programm. Die Idee des Vorstandes sondern ist längst in der Mitte der der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesell- Zusammenfassend blicken wir zurück Gesellschaft angekommen. Insofern schaft für diesen Kongress mit Herrn auf den 7. Sachsen-Anhaltischen Krebs- eine Herausforderung für alle. Prof. Wolfgang Schütte, Herrn Dr. kongress als erfolgreiche, gut besuchte Tilmann Lantzsch und meiner Person und in sich stimmige Veranstaltung. Die sich aus dem oben beschriebenen gleich 3 Präsidenten unterschiedlicher Warum braucht Sachsen-Anhalt über- Kontext ergebenden Fragen wurden im Fachzugehörigkeit zu ernennen, zahlte haupt einen Krebskongress? Der Krebs- Rahmen des 7. Sachsen-Anhaltischen sich vor allem dadurch aus, dass es kongress ist als einzige Veranstaltung in Krebskongresses ausführlich diskutiert. gelungen ist ein besonders ausgewo- der Lage, alle an der Behandlung betei- Schon in der Einführungsveranstaltung genes Programm zu erstellen. Mit weit ligten Disziplinen wie Pflege, Psycho- wurden Lösungsvorschläge angedacht, über 100 Referenten aus Sachsen- logen, Rehabilitationsmediziner und die letztlich aber wiederum neue Anhalt war nahezu jeder, der sich in Akutmediziner der unterschiedlichen Fragen aufgeworfen haben. Das neue den letzten Jahren im Land mit der Fachrichtungen des Landes unter einem Schlagwort heißt personalisierte bzw. Behandlung von Krebserkrankungen Dach ins Gespräch zu bringen. individualisierte Medizin. Sowohl die hervorgetan hat, im Programm Weiterhin ist er unverzichtbar als stellvertretende Ministerpräsidentin vertreten. Eine gute Gelegenheit, auch Instrument das Thema Krebs in die und Gesundheitsministerin von mal über den eigenen Tellerrand hinaus Öffentlichkeit zu transportieren, diese Sachsen-Anhalt Frau Petra Grimm- zu schauen. Besondere Aufmerksam- zu sensibilisieren und zu informieren. Benne als auch der Präsident der keit galt der onkologischen Spitzenfor- Insofern freue ich mich auf den Leopoldina Herr Prof. Dr. Jörg Hacker schung in Sachsen-Anhalt in einer 8. Sachsen-Anhaltischen Krebskon- fokussierten in ihren Grußworten auf eigenen Sitzung und einer umfängli- gress 2019 in Magdeburg. diese Thematik. So versprechen chen Posterausstellung mit Verleihung Analysen der aber letztlich auch von 2 Posterpreisen. Eingriffe in die individuelle Erbinforma- Prof. Dr. med. habil. Florian Seseke tion neue Möglichkeiten der Prävention, Traditionell schloss sich auch dieses Klinik für Urologie, Früherkennung aber auch der Therapie Jahr an das wissenschaftliche Programm Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau von Krebserkrankungen. Beispielsweise wieder das große Patientenforum mit könnten Parameter definiert werden, eigenen Vortragsveranstaltungen für Korrespondenzanschrift: anhand derer sich die Wirksamkeit oder Patienten an. Hier konnten Betroffene Prof. Dr. med. Florian Seseke aber Unwirksamkeit einer bestimmten ausgiebig die Möglichkeit nutzen, mit Chefarzt Therapieform voraussagen läßt. Unnö- Fachexperten persönlich ins Gespräch Klinik für Urologie tige Behandlungen könnten somit zu kommen. Eingeleitet wurde das Pati- Krankenhaus Martha-Maria vermieden werden, ein guter und wich- entenforum durch eine sehr gut Halle-Dölau gGmbH tiger Ansatz zur Verbesserung der Wirt- besuchte öffentliche Podiumsdiskus- Röntgenstraße 1, 06120 Halle (Saale) schaftlichkeit im Gesundheitswesen. sion mit dem Versuch der Beantwor- Telefon: (0345) 559-1651, tung der Frage, warum die neuen Telefax: (0345) 559-1652 Natürlich ergeben sich hieraus wie- Tumormedikamente so teuer sein E-Mail: Florian.Seseke@Martha-Maria.de derum neue Fragen, deren Beantwor- müssen. Trotz intensiver Debatte Internet: www.Martha-Maria.de 16 Neues aus dem Kammerbereich Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 28 (2017) 5
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