Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden

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Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
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                                                            Ä  r zteblatt
                                                            Baden-Württemberg
                                                            Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften | ISSN 0720-3489 | E 1041 | 70. Jahrgang | Gentner Verlag   02 | 2015
Foto: © F. Hoffmann-La Roche AG, alle Rechte vorbehalten.
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
Partner des Arztes                                                                                      in Baden-Württemberg
                                                                                                                               

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Robert-Bosch-Str. 6, 68723 Schwetzingen
Telefon: +49 (0) 62 02 - 20 484 20
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                  Sa.      10.00 –14.00 Uhr

       Anzeigenleitung
      Angela Grüssner
 Tel.: (07 11) 6 36 72-8 27                                                                                                        Apotheken, Praxen und
                                                                                                                                   Kliniken, Innenausbau
 Fax: (07 11) 6 36 72-7 27
            E-Mail:                                                                                                                         Gütler
                                                                                                                                Objekteinrichtungen GmbH
  gruessner@gentner.de                                                                                                                Gewerbestrasse 8
                                                                                                                                      91560 Heilsbronn

                                                                                                                                   Telefon 09872 / 9797-10
                                                                                                                                    Fax 09872 / 9797-25
                                                                                                                               Mail info@guetler-einrichtungen.de
  Auftrags-Management
         Rudolf Beck                          ■ Beratung – Planung – Gestaltung - Koordination – Produktion – Montage ■   www.guetler-einrichtungen.de

 Tel.: (07 11) 6 36 72-8 61
 Fax: (07 11) 6 36 72-7 60
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                                                                  amalienstraße 4                                          praxisplanung
                                                                  75056 sulzfeld                                           praxiseinrichtung
                                                                  tel. 07269 / 91999-0
                                                                  www.mayer-im.de                                          bauleitung

   Anzeigenschluss
           für
     Heft 3/2015
         ist der
                                                                                                                         wir entwerfen raumkonzepte

   27. Februar 2015                                                                                                        und fertigen einrichtungen
                                                                                                - auf ihre wünsche und preisvorstellungen abgestimmt
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                                                           Ä  r zteblatt
                                                           Baden-Württemberg
                                                           Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften                                                                                     02 | 2015

                                                                     Editorial                                                                                                      Wirtschaft
                                                            96	Die Krankenhäuser vor                                                                                  103	
                                                                                                                                                                           Neues aus der Finanzwelt
          Messküvette für fotometrische Tests und                    der nächsten Reform
           Wascheinheit am cobas c 501 Modul

          Blutproben für die Routinediagnostik werden                Kammern und KV                                                                                                 Arzt und Recht aktuell
          je nach Anforderungen durch klinisch che­         96	Neues von den Kammerwahlen
          mische oder immunologische Messverfahren
                                                                                                                                                                       104	
                                                                                                                                                                           Update: Arztbewertungsportale
          analysiert. Die Klinische Chemie deckt dabei
                                                            97	Neue Struktur im ärztlichen                                                                                         im Internet
                                                                     Notdienst erfolgreich
          eher die Basisparameter und die Immunolo­
          gie die Spezialparameter eines diagnos­
          tischen Labors ab.                                                                                                                                                        Aus Fehlern lernen
          Die in der Klinischen Chemie verwendeten
          Methoden beruhen auf chemischen Reak­
                                                                                                                                                                       105	
                                                                                                                                                                           Echinokokkose –
                                                                                                                                                                                    ­Fuchsbandwurm
          tionen der nachzuweisenden Analyten in
          der Probe mit einem Reagenz. Ein durch
          den Reaktionsansatz geschickter Lichtstrahl
          wird konzentrationsabhängig absorbiert und
          gestreut. Durch die Messung der Färbung
                                                            97	Medizin im Grenzbereich
                                                                                                                                                                                    Vermischtes
          (Fotometrie), Trübung (Turbidimetrie)
          oder der Lichtstreuung (Nephelometrie) ist        98	Vorstände der Bezirksärzte­                                                                            104	
                                                                                                                                                                           Baden-Württembergischer
                                                               kammern neu gewählt                                                                                                  Hausärztetag
          eine quantitative Auswertung der Analytkon­
          zentration im Reaktionsgemisch möglich.          100	
                                                               Niederlassung leicht gemacht (4)                                                                        106	
                                                                                                                                                                           Namen und Nachrichten
          Nach Abschluss der fotometrischen Mes­                                                                                                                       107	
                                                                                                                                                                           Ärzte und Sterbehilfe
          sungen werden die Küvetten durch die                                                                                                                         107	
                                                                                                                                                                           Ulmer Forscher entdecken
          ­Wascheinheit gereinigt, gespült und getrock­                                                                                                                             neue Krankheit
           net, und stehen schnell wieder für weitere
           Analysen bereit. Moderne klinische-che­
                                                                                                                                                                       108	
                                                                                                                                                                           Ein Schuss und die Folgen
          mische Analysensysteme erreichen einen
          Durchsatz von bis zu 8.000 Tests pro Stunde.     100	
                                                               Ausgezeichneter Service
          Die Baden-Württembergische Bank (BW-                       und gute Beratung                                                                                              Veranstaltungsübersicht
          Bank) ermöglicht auf der Titelseite faszi­       101	
                                                               Jubiläum für die MEDIZIN                                                                                110
          nierende Einblicke in die Labor-Diagnostik.
                                                           101	
                                                               Honorarplus und
          Die Bank verdeutlicht damit ihre enge Be­
                                                                     Strukturförderung ausgebaut
          ziehung zur Ärzteschaft in Baden-Württem­
          berg, nicht zuletzt, weil ihre Beratungsspezi­   102	
                                                               „Rezept für Bewegung“                                                                                                Wahlergebnisse
          alisten für Heilberufe seit vielen Jahren            vereinbart
                                                                                                                                                                       112
          kompetente Unterstützung und Beratung in         102	
                                                               Boys‘Day –
          allen wirtschaftlichen Fragen von Medizinern         Jungen-Zukunftstag
                                                                     BD_Anzeige_A4_Beschnitt_2015 neue Farben_Layout 1 25.07.14 15:36 Seite 1

          bieten.                                                                                                                23. April 2015
          Die BW-Bank ist mit 29 Heilberufe Centern                                                                                                                                 Bekanntmachungen
          und knapp 200 Filialen im Land vor Ort.                                                                                                                      123
          Mehr Informationen zum umfangreichen
          Leistungsangebot für Heilberufler sowie                                                                                                dein Leben

          zu den Kontaktdaten der BW Heilberufe                                                                                                  Gesundheit, Pflege,

          Center in Ihrer Nähe erhalten Sie unter                                                                                               Erziehung, Soziales
                                                                                                                                                                                    Impressum
          www.bw-bank.de/heilberufe, per E-Mail                                                                             Entdecke deine Zukunft!
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          an heilberufe@bw-bank.de oder telefonisch
          unter 07 11 / 1 24-4 50 19.
                                                                               GEFÖRDERT VOM        EINE AKTION VON

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Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
Editorial

                           Licht und Schatten im Eckpunktepapier der Bund-Länder-Arbeitsgruppe

                           Die Krankenhäuser vor der nächsten Reform

                           D
                                   as Jahr 2015 wird für die Kran­   heblichen Bürokratieschub durch die        nicht mehr abgesenkt werden sollen,
                                   kenhäuser ganz im Zeichen         Eckpunkte zu verhindern, müssen            wenn die Menge im Nachbarkran­
                                   der nächsten Krankenhaus­         beispielsweise die bestehenden In­         kenhaus zunimmt. Gleichzeitig muss
                           reform stehen. Um die Rahmenbedin­        strumente der gesetzlichen und der         es im Qualitätswettbewerb aber
                           gungen für die Krankenhäuser grund­       freiwilligen Qualitätssicherung be­        möglich sein, dass ein Krankenhaus,
                           legend neu zu strukturieren, hat die      wertet und möglicherweise auch             das aufgrund seiner guten Qualität
                           Bund-Länder-Arbeitsgruppe vor eini­       reduziert werden. Mit Blick auf
                                                                     ­                                          mehr Fälle erbringt, auch davon
                           gen Wochen ihr Eckpunktepapier            die bewährte und sehr gute Arbeit         ­profitiert.
                           vorgelegt. Darin gibt es aus Kranken­     der Landesgeschäftsstelle Qualitäts­             Der im Eckpunktepapier vorgese­
             Landrat       haussicht Licht und Schatten. Es wird     sicherung ist eine Ausweitung der          hene Strukturfonds ist sicher hilfreich,
     Thomas Reumann        deshalb noch viele Diskussionen um        Kontrollaktivitäten des MDK aus            wird aber nicht das Problem der
                           den richtigen Weg geben, an denen         Krankenhaussicht im Übrigen keines­        ­unzureichenden Investitionsfinanzie­
                           sich die Krankenhäuser gerne kon­         falls akzeptabel.                           rung lösen. Der Fonds greift mit sei­
                           struktiv beteiligen.                           Die Präambel des Bund-Länder-          nem Gesamtvolumen von einer Milli­
                               Alle Beteiligten sind sich sicher­    Eckpunkte-Papiers ist von einem             arde Euro zu kurz, denn bundesweit
                           lich einig, dass die Qualität der Be­     spürbaren Misstrauen in die Qualität        wird der Investitionsbedarf der Kran­
                           handlung und die Patientensicher­         der Krankenhäuser und in die Arbeit         kenhäuser auf sechs Milliarden Euro
                           heit im Krankenhaus ganz oben auf         der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter        im Jahr beziffert, von denen gerade
                           der Agenda stehen müssen. Beides          geprägt. Und das, obwohl die Unter­         einmal 2,7 Milliarden Euro finanziert
                           sind die zentralen Aufgaben der           stellungen zu unnötigen Operati­            werden. Die Politik darf sich hier nicht
                           Krankenhausträger und die Kern­           onen, massiven Hygieneproblemen             wegducken.
                           kompetenzen der Krankenhäuser.            und einem hohen Maß an Intranspa­                Die Krankenhäuser stellen sich
                           Aus den Eckpunkten könnte man             renz einem Faktencheck nicht stand­         unverändert der Herausforderung,
                           demgegenüber den Eindruck ge­             halten. Dies ärgert und verletzt die        ständig nach Verbesserungspotenzia­
                           winnen, dass es sich dabei um ein         Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im         len zu suchen und natürlich dürfen
                           gänzlich neues Thema handelt. Ein         Krankenhaus zu Recht, die sich jeden        wir uns notwendigen strukturellen
                           immer Mehr an Indikatoren, Verfah­        Tag rund um die Uhr für die Behand­         Veränderungen nicht verschließen.
                           ren und Auflagen wird nicht unbe­         lung und Pflege der Menschen ein­           Dabei müssen aber auch das Ziel einer
                           dingt mehr Qualität bringen, kostet       setzen.                                     flächendeckenden Versorgung der
                           aber Geld und Zeit, die letztlich beim         Positiv an den Eckpunkten ist,         Menschen und die steigende Nachfra­
                           Patienten fehlen. Durch neue Quali­       dass sich die Rahmenbedingungen             ge nach Gesundheitsleistungen durch
                           tätsindikatoren muss ein Mehrwert         für die Betriebskostenfinanzierung          den medizinischen Fortschritt und
                           an Qualität entstehen. Um einen er­       für die überwiegende Zahl der Kran­         den demografischen Wandel im Blick
                                                                     kenhäuser in den nächsten zwei              bleiben.
                                                                     Jahren bis Ende 2016 verbessern                  Die Krankenhäuser werden die
                                                                     werden und damit Planungssicher­            Reform daran messen, ob sie hilft,
Neues von den Kammerwahlen                                           heit besteht. Begrüßt wird außerdem         die zentralen Herausforderungen zu
                                                                     die Finanzierung von Mehrkosten, die        bewältigen. Es liegt auf der Hand,

A
        m 7. Februar fanden in den Bezirksärztekammern Nord­         durch Beschlüsse des Gemeinsamen            dass eine gute, am Bedarf der
        baden, Nordwürttemberg, Südbaden und Südwürttem­             Bundesausschusses entstehen. Zuge­          Patienten orientierte Krankenhaus­
                                                                                                                 ­
        berg die konstituierenden Vertreterversammlungen             stimmt wird auch dem Pflegestellen­         struktur mit motivierten und enga­
statt. Die neu gewählten Vorstände werden in dieser Ausgabe          förderprogramm, mit dem die ange­           gierten Mitarbeiterinnen und Mitar­
auf Seite 98 und 99 in Wort und Bild vorgestellt.                    spannte Personalsituation in den            beitern ihren Preis hat. Nachwuchs­
    Die Vertreterversammlungen haben zudem die Delegier­             Krankenhäusern abgemildert werden           kräfte wie auch erfahrenes und rou­
ten zur Vertreterversammlung der Landesärztekammer Baden-            soll. Es sollte aber möglichst bürokra­     tiniertes Personal werden wir nur
Württemberg (Seite 112) und die Delegierten zum Deutschen            tiearm umgesetzt und die zusätz­            dann für uns gewinnen und lang­
Ärztetag (Seite 118) gewählt.                                        lichen Stellen zu einhundert Prozent        fristig an uns binden können, wenn
    Am 28. Februar wird sich dann das baden-württembergische         finanziert werden. Eine Aufnahme            die Arbeitsbedingungen stimmen.
Ärzteparlament konstituieren und den Vorstand der Landesärz­         weiterer Absenkungstatbestände im           Dazu brauchen wir die entspre­
tekammer wählen. Die Ergebnisse dieser Wahlen werden voraus­         Rahmen der Landesbasisfallwertver­          chenden politischen und finanziellen
sichtlich noch am gleichen Tag im Internetauftritt der Landesärz­    handlungen würde die genannten              Rahmenbedingungen.
tekammer veröffentlicht. Zudem werden der neue Vorstand und          Verbesserungen konterkarieren und
alle Delegierten der Landesärztekammer Baden-Württemberg             ist daher abzulehnen.                                         Landrat Thomas Reumann
in der März-Ausgabe des Ärzteblattes vorgestellt.                         Der Umgang der Bund-Länder-              Vorstandsvorsitzender der Baden-Württem­
                             Weitere Informationen:                  Arbeitsgruppe mit dem Thema Mehr­                    bergischen Krankenhausgesellschaft
                             www.ärztekammer-bw.de        C         mengen ist zweischneidig. Es ist gut,                   und seit 1. Januar 2015 Präsident
                                                                     dass die Preise eines Krankenhauses              der Deutschen Krankenhausgesellschaft

                    96     ÄBW 02 • 2015
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

Verbesserungen für die Patienten, die Ärzte und die Krankenhäuser

Neue Struktur im ärztlichen Notfalldienst
erfolgreich

D
        ie Kassenärztliche Vereinigung
        Baden-Württemberg (KVBW)
        hat eine positive Zwischenbi­
 lanz zur 2014 in Kraft getretenen
 neuen Struktur des ärztlichen Bereit­
schaftsdienstes gezogen: Mit der
­Reform des ärztlichen Bereitschafts­
 dienstes hätten die Patienten am
 Wochenende und an den Feiertagen         Dr. C. Hermann, Dr. J. Fechner und W. Scheller vor der Presse
 in allen Stadt- und Landkreisen
(derzeit bis auf Tübingen) insgesamt      geren Anfahrtswege hätten sich nicht         sorgung auch Patienten in Selektiv­
114 zentrale Notfallpraxen als Anlauf­    negativ ausgewirkt, denn es sei ge­          verträgen umfasse. Für die B 52-Ver­
stellen, die meist an Krankenhäusern      währleistet, dass die Patienten in Ba­       bändekooperation begrüßte Walter
angesiedelt seien. Diese Struktur ha­     den-Württemberg innerhalb von etwa           Scheller, Leiter der vdek-Landesver­
be sich bewährt und werde von den         30 Minuten eine Notfallpraxis errei­         tretung Baden-Württemberg, den
Patienten gut angenommen, sagte           chen. Nach Dr. Fechners Worten sei die       Nutzen und die Verbesserung der
KVBW-Vize Dr. Johannes Fechner vor        Zufriedenheit unter den Patienten            Versorgung der Versicherten. Die Re­
der Landespresse.                         hoch; eine Umfrage habe in fast allen        form erhöhe durch die gleichmäßige
     Vor allem habe sich gezeigt, dass    Kategorien Bestnoten ergeben.                Verteilung der Notfalldienste auch die
die neue Struktur für alle Beteiligten         Auch die Krankenkassen zeigten          Attraktivität des Arztberufes und lei­
Vorteile mit sich bringe, denn durch      sich zufrieden. Dr. Christopher Her­         ste damit einen Beitrag, dass junge
die festen Anlaufstellen müssten die      mann, Vorstandsvorsitzender der AOK          Mediziner sich auch in Zukunft in
Patienten nicht mehr recherchieren,       Baden-Württemberg, betonte, dass             Baden-Württemberg niederlassen.
welcher Arzt Bereitschaftsdienst habe.    alleine sein Haus 2014 und 2015 je­          Aus diesem Grund stelle man für die
Sie könnten ohne Voranmeldung in          weils rund 5 Millionen Euro für die          Neuorganisation des Notfalldienstes
eine der Notfallpraxen kommen und         Finanzierung bereitgestellt habe. Er         jährlich über 6 Millionen Euro zusätz­
würden dort versorgt. Auch die län­       begrüßte ferner, dass die Notfallver­        lich zur Verfügung.

Der zehnte Esslinger Ärztetag widmet sich der Kunst, ein guter Arzt zu sein

Medizin im Grenzbereich

D
        ie Jubiläumsauflage des Esslin­    Schnakenburg, Chefarzt der Klinik für             Im zweiten Teil der Veranstal-
        ger Ärztetags steht unter dem      Kinder und Jugendliche des Klini­            tung geht es aus unterschiedlichen
        Motto „Medizin im Grenzbe­         kums Esslingen, analysiert die Früh­         Fachperspektiven unter anderem
reich“. Wie immer steht die Kunst, ein     geburtlichkeit an der Grenze zur             um die Frage, wann Ärztinnen und
guter Arzt zu sein, im Mittelpunkt. So    ­Lebensfähigkeit.                             Ärzte einen Patienten sterben lassen
will auch die zehnte Veranstaltung             Dr. Franz Bihr vom Palliativ-Ver­        dürfen. Gerade vor dem Hinter-
ihrer Art wieder Ärztinnen und Ärzte       bund Ostfildern beschreibt in seinem         grund der anstehenden gesetz-
aus Klinik und Niederlassung zusam­        Vortrag, dass es in der Palliativsituati­    lichen Regelungen zur Sterbehilfe
menbringen, um Gelegenheit zu              on eines Schwerkranken nicht immer           sind spannende Diskussionen zu
bieten, sich über die Rahmenbedin­         leicht ist zu entscheiden, welche           ­erwarten.
gungen ihrer täglichen Arbeit aus­         therapeutischen Maßnahmen noch                    Der zehnte Esslinger Ärztetag
zutauschen.                                sinnvoll sind und welche nicht. Dr.          wird von der lokalen Ärzteschaft
     Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer       Volker Neuhoff aus Oberboihingen             veranstaltet und findet statt am
vom Institut für Soziologie der Ju­        berichtet aus seiner Tätigkeit bei           14. März 2015 im Alten Rathaus
stus-Liebig Universität Gießen wid­        „Ärzte ohne Grenzen“: Kann ein Ope­          Esslingen. Die Teilnahme ist
                                                                                        ­
met sich in seinem Festvortrag dem         rateur auch eine Operation verwei­           k­ostenfrei; Anmeldung erbeten
großen Zukunftsthema unserer Ge­           gern, obwohl technisch machbar, die          per Fax an (07 11) 31 03 26 04
sellschaft: „Die Demenz – das vierte       aber für den Patienten kein Benefit          oder per E-Mail: a.korte@klinikum-
Lebensalter“. Prof. Dr. Christian von      bedeutet?                                    esslingen.de.

                                                                                                               ÄBW 02 • 2015    97
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

                           Regionale Vertreterversammlungen konstituieren sich

                           Vorstände der Bezirksärztekammern gewählt
    Dr. J. de Laporte,

                           D
  Prof. Dr. W. Linhart,            ie Vertreterversammlungen            Ebenfalls gewählt wurden die     min 16. 02. 2015) ab Seite 112 zu fin­
        Dr. M. Fabian,             der    Bezirksärztekammern       Delegierten zur Vertreterversamm­    den.
           Dr. B. Kraft,           Nordwürttemberg, Nordba­         lung der Landesärztekammer Baden-        Eine statistische Auswertung der
    Rechnungsführer        den, Südbaden und Südwürttemberg         Württemberg und die Delegierten      Ergebnisse der Wahlen zu den Be­
         Dr. W. Miller,    haben sich am 7. Februar neu konsti­     zum Deutschen Ärztetag: Die amt­     zirksvertreterversammlungen Nord­
   Kammerpräsident         tuiert und ihre Vorstände gewählt.       lichen Bekanntmachungen des Lan­     württemberg, Nordbaden, Südbaden
           Dr. K. Baier,   Auf dieser Doppelseite stellen wir die   deswahlleiters mit den Ergebnissen   und Südwürttemberg ist auf Seite 122
      Dr. Udo Schuss,      neuen Führungsspitzen der vier Be­       dieser Wahlen sind in der vorlie­    abgedruckt.
Kammervizepräsident        zirksärztekammern vor.                   genden Ausgabe (Erscheinungster­
           Dr. S. Roder
                                                                                                         Bezirksärztekammer
                                                                                                         Nordwürttemberg

                                                                                                             Dr. Klaus Baier aus Sindelfingen
                                                                                                         ist zum fünften Mal in Folge in
                                                                                                         seinem Amt als Präsident der Be-
                                                                                                         zirks­ärztekammer Nordwürttemberg
                                                                                                         bestätigt worden. Als Vizepräsident
                                                                                                         wählten die Vertreter erneut Dr.
                                                                                                         Stephan Roder aus Talheim. Dr.
                                                                                                         ­
                                                                                                         Wolfgang Miller aus Leinfelden-
                                                                                                         ­
                                                                                                         Echterdingen bekleidet wieder das
                                                                                                         Amt des Rechnungsführers. Als
                                                                                                         weitere Mitglieder gehören dem
                                                                                                         ­
                                                                                                         neuen Vorstand an: Dr. Jürgen de
                                                                                                         ­
                                                                                                         Laporte (Esslingen), Dr. Matthias
                                                                                                         Fabian (Stuttgart), Prof. Dr. Wolf-
                                                                                                         ­
                                                                                                         gang Linhart (Heilbronn), Dr. Barbara
                                                                                                         Kraft (Stuttgart) und Dr. Udo Schuss
                                                                                                         (Stuttgart).

                                                                                                         Bezirksärztekammer
                                                                                                         Südwürttemberg

                                                                                                              Dr. Michael Schulze aus Tübingen
                                                                                                         ist zum Präsidenten der Bezirksärzte­
                                                                                                         kammer Südwürttemberg wiederge­
                                                                                                         wählt worden. Dr. Dipl.-Phys. Manfred
                                                                                                         Eissler aus Reutlingen wurde in sei­
                                                                                                         nem Amt als Vizepräsident bestätigt,
                                                                                                         ebenso Dr. Norbert Fischer in seiner
                                                                                                         Funktion als Rechnungsführer. Die
                                                                                                         weiteren Mitglieder des Vorstands
                                                                                                         sind: Dr. Frank Reuther (Ulm), Andreas
                                                                                                         Knöll (Zwiefalten), Dr. Bernd Prieshof
                                                                                                         (Ravensburg), PD Dr. Marko Wilke
                                                                                                         (Tübingen) und Sophia Blankenhorn
                                                                                                         (Allmendingen).

                                                                                                         PD Dr. M. Wilke, Kammervizepräsident
                                                                                                         Dr. M. Eissler, Dr. B. Prieshof,
                                                                                                         Kammerpräsident Dr. M. Schulze,
                                                                                                         Rechnungsführer Dr. N. Fischer,
                                                                                                         S. Blankenhorn, A. Knöll, Dr. F. Reuther

                     98    ÄBW 02 • 2015
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

Bezirksärztekammer Nordbaden

    Dr. Herbert Zeuner aus Heidelberg,      lung wurde die Mitgliederzahl des          Dr. Stephanie Gösele (Heidelberg), Dr.
bisheriger Vizepräsident der Bezirks­       Vorstandes auf einen weiteren Platz        Nicole Geiger (Mannheim), Dr. Thomas
ärztekammer Nordbaden, ist zum              erhöht. Der Vorstand der Bezirksärzte­     Lohmann (Calw), Prof. Dr. Kathrin Yen
Präsidenten der Bezirksärztekammer          kammer Nordbaden besteht nunmehr           (Heidelberg), Dr. Dorothee Müller-Müll
Nordbaden gewählt worden. Neuer             aus 14 Ärztinnen und Ärzten. Die           (Freudenstadt), Agnes Trasselli (Karls­
Vizepräsident ist Prof. Dr. Dr. Christoph   weiteren Mitglieder des Vorstandes         ruhe) und Markus Haist (Pforzheim).
Hofele aus Heidelberg. Dr. Jürgen           sind: Dr. Stephan Bilger (Dossenheim),     Der bisherige Präsident, Priv.-Doz.
Braun aus Mannheim wurde in seinem          Dr. Detlef Lorenzen (Heidelberg),          Dr. Christian Benninger, wurde zum
Amt als Rechnungsführer bestätigt.          Carsten      Mohrhardt      (Karlsruhe),   Ehrenpräsidenten der Bezirksärzte­
Auf Beschluss der Vertreterversamm­         ­Marianne Difflipp-Eppele (Karlsruhe),     kammer Nordbaden ernannt.

                                                                                                                                 Prof. Dr. K. Yen,
                                                                                                                                 Dr. N. Geiger,
                                                                                                                                 Kammerpräsident
                                                                                                                                 Dr. H. Zeuner,
                                                                                                                                 C. Mohrhardt,
                                                                                                                                 M. Difflipp-Eppele,
                                                                                                                                 Dr. D. Lorenzen,
                                                                                                                                 Kammervizepräsident
                                                                                                                                 Prof. Dr. Dr. C. Hofele,
                                                                                                                                 Dr. T. Lohmann,
                                                                                                                                 Dr. D. Müller-Müll,
                                                                                                                                 A. Trasselli,
                                                                                                                                 M. Haist,
                                                                                                                                 Dr. S. Bilger,
                                                                                                                                 Ehrenpräsident
                                                                                                                                 Prof. Dr. S. Wysocki,
                                                                                                                                 Dr. S. Gösele,
                                                                                                                                 Rechnungsführer
                                                                                                                                 Dr. J. Braun

Bezirksärztekammer Südbaden

    Dr. Ulrich Voshaar aus Offenburg,       Zum Rechnungsführer wählten die            Ehret (Villingen-Schwenningen), Prof.
bisher Vizepräsident der Bezirksärzte­      Delegierten Dr. Christina Große-           Dr. Klaus-Dieter Rückauer (Freiburg),
kammer, ist zum Präsidenten der Be­         Ruyken aus Freiburg. Die weiteren          Dr. Nora Bartholomä (Freiburg), Dr.
zirksärztekammer Südbaden gewählt           Mitglieder im Vorstand: Prof. Dr.          Ingolf Lenz (Lörrach), Dr. Ulrike Bös
worden. Neue Vizepräsidentin ist            Wilhelm Niebling (Titisee-Neustadt),       (Staufen) und Dr. Peter Tränkle (Bad
Dr. Paula Hezler-Rusch aus Konstanz.        Dr. Jens Thiel (Freiburg), Dr. Michael     Krozingen).

                                                                                                                                 Dr. I. Lenz,
                                                                                                                                 Dr. U. Bös,
                                                                                                                                 Dr. N. Bartholomä,
                                                                                                                                 Kammervizepräsidentin
                                                                                                                                 Dr. P. Hezler-Rusch,
                                                                                                                                 Dr. M. Ehret,
                                                                                                                                 Kammerpräsident
                                                                                                                                 Dr. U. Voshaar,
                                                                                                                                 Dr. J. Thiel,
                                                                                                                                 Prof. Dr. K.-D. Rückauer,
                                                                                                                                 Prof. Dr. W. Niebling,
                                                                                                                                 Dr. P. Tränkle,
                                                                                                                                 Rechnungsführerin
                                                                                                                                 Dr. C. Große-Ruyken

                                                                                                                ÄBW 02 • 2015    99
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

      Serie der KVBW (4): Jobsharing

      Niederlassung leicht gemacht

                                                                                             Foto: Thinkstock – Fuse
      I
         n überversorgten Planungsbe­                 Die Zusammenarbeit eignet sich
         reichen ist Jobsharing die einzige      auch zur Vorbereitung einer späteren
         Möglichkeit, in der ambulanten          Praxisübernahme: Im Fall einer Praxis­
      Versorgung trotz Zulassungssperre          nachbesetzung berücksichtigen die
      Fuß zu fassen, da der Versorgungsum­       Zulassungsausschüsse die Zeiten als
      fang gleich bleibt. Jobsharing bringt      Jobsharing-Juniorpartner oder Job­         partner desselben Seniorpartners
      Freizeitgewinn und mehr Flexibilität       sharing-Angestellter. Der Jobsharing-      fallen die Leistungsbegrenzungen
      für beide Partner. Ärzte in gesperrten     Partner gehört im Auswahlverfahren         weg und der Junior-BAG-Partner er­
      Gebieten verschaffen sich damit Ent­       zum Kreis der Bevorrechtigten (siehe       hält eine eigene Zulassung. Diese
      lastung im Praxisalltag. Für den Tan­      auch Folge 3 dieser Serie in Ausgabe       Regelung gilt allerdings nicht für
      dempartner ist es eine Gelegenheit,        01/2015).                                  den angestellten Arzt mit Leistungs­
      in Teilzeit als Arzt zu praktizieren und        Wichtige Voraussetzung für Job­       begrenzung.
      dabei Einblick in eine Vertragsarzt­       sharing ist neben der Eintragung                Reizvoll ist auch die gesetzlich
      praxis zu bekommen.                        im Arztregister die Fachidentität.         geregelte Berücksichtigung von Job­
                                                 Die Partner müssen sowohl in den           sharing-Praxen, wenn die Zulassungs­
                                                 Facharztbezeichnungen als auch             sperre aufgehoben wird. Auf diesem
       Persönliche Beratung                      in den Schwerpunktbezeichnungen            Weg konnte schon manche Praxis
       zur Niederlassung                         zwingend übereinstimmen. Das Job­          unverhofft zu einem zusätzlichen
       Die Niederlassungs- und Koope­            sharing kann als zugelassener Job­         Vertragsarztsitz kommen. Bevor der
       rationsberatung der Kassen­               sharing-Juniorpartner in einer Berufs­     Planungsbereich für Neuzulassungen
       ärztlichen Vereinigung Baden-             ausübungsgemeinschaft (BAG) über           geöffnet wird, verwandelt der Zulas­
       Württemberg informiert neutral,           einen BAG-Vertrag, aber auch als           sungsausschuss die Jobsharing-Zu­
       kostenlos und kompetent.                  Angestellter über einen Arbeitsver­        lassungen in Vollzulassungen. Gibt es
       Sie ist erreichbar von 8 bis 16 Uhr       trag realisiert werden.                    im Planungsbereich mehr Jobsharer
       unter Telefon (07 61) 8 84-42 20               Die Zulassung einer Jobsharing-       als neue Sitze, ist die Dauer der Tätig­
       oder per E-Mail an                        Partnerschaft bzw. die Genehmigung         keit ausschlaggebend. Junior-BAG-
       kooperationen@kvbawue.de.                 einer Jobsharing-Anstellung wird           Partner werden hierbei vorrangig vor
       Im Internet: www.kvbawue.de/              beim Zulassungsausschuss für Ärzte         angestellten Ärzten behandelt.
       selbststaendigkeit                        beantragt. Alle BAG-Partner und an­             Jobsharing-Angebote sind in den
                                                 stellenden Vertragsärzte müssen sich       online-Börsen der KVBW ausgeschrie­
                                                 schriftlich verpflichten, ihr bisheriges   ben (www.kvbawue.de/boersen/su­
                                                 Abrechnungsvolumen einzuhalten.            chen). Was diese Börsen sonst noch
                                                 Aber Ausdauer wird belohnt. Nach           bieten, darüber berichten wir in der
                                                 zehn Jahren als Jobsharing-Junior­         nächsten Folge.

      QM-Rezertifizierung für die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg

      Ausgezeichneter Service und sehr gute Beratung

      D
             ie Themen „Service und Be­          Beratungen und Dienstleistungen            bot für die niedergelassenen Ärzte
             ratung“ werden in der Kas­          implementiert. Durch ein umfas­            und Psychotherapeuten bzw. für
             senärztlichen Vereinigung Ba­       sendes Controlling- und Berichtssy­        Niederlassungswillige. Die KVBW er­
      den-Württemberg (KVBW) weiterhin           stem wurden alle Arbeitsabläufe be­        hielt hierfür im vergangenen Novem­
      großgeschrieben: Im gleichnamigen          schrieben und Schnittstellen zu ande­      ber nach erfolgreicher Retestierung
      Geschäftsbereich konnten in den            ren Organisationseinheiten aufge­          bereits ihr zweites QM-Zertifikat als
      vergangenen vier Jahren zahlreiche         zeigt. Die Prozessverantwortlichen         kundenorientierte Beratungsorgani­
      Qualitätsentwicklungsverfahren erar­       waren so stets in der Lage zu über­        sation. Damit wurde der engagierte
      beitet beziehungsweise ausgebaut           prüfen, ob die gesteckten (Qualitäts-)     Einsatz der KVBW-Mitarbeiter für den
      werden. Neben strukturierten Kun­          Ziele eingehalten wurden oder ob           intensivierten Aufbau eines internen
      deninterviews und dem dazugehö­            nachjustiert werden musste.                Qualitätsmanagements im Geschäfts­
      rigen Beschwerdemanagement wur­                Das Ergebnis ist ein qualitätsopti­    bereich Service und Beratung be­
      de ein Verfahren zur Evaluation von        miertes Service- und Beratungsange­        lohnt.

100   ÄBW 02 • 2015
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 02 | 2015 - Landesärztekammer Baden
management akademie
                                                                                                    der Kassenärztlichen Vereinigung
                                                                                                                Baden-Württemberg                                           Veranstaltungshinweis

                                                                                                                                       Die Management Akademie der Kassenärztlichen Vereinigung
                        Festschrift zeichnet die Geschichte des Ärztekongresses nach                                                   Baden-Württemberg (MAK) lädt gemeinsam mit der Deutschen

                        Jubiläum für die MEDIZIN
                                                                                                                                       Apotheker- und Ärztebank zu einer Fortbildungsveranstaltung
                                                                                                                                       für Mediziner ein.
                                                                                                                                       Veranstaltungstitel:
                                                                                                                                       Ärzte online – rechtssicher im Internet auftreten
                                                                                                                                       Ziele:

                        A
                               nfang Februar ist die fünfzigste                                                                        Immer mehr Ärzte nutzen das Internet als effizientes und
                               MEDIZIN zu Ende gegangen.                                                                               kostengünstiges Marketinginstrument. Doch im digitalen
                               Der Ärztekongress der Bezirks­                                                                          Zeitalter reicht eine eigene Homepage längst nicht mehr aus,
                        ärztekammer Nordwürttemberg zog                                                                                um im Web 2.0 wahrgenommen zu werden. Für eine wirksame
                        in diesem Jahr über 9000 Fachbesu­                                                                             Internetpräsenz werden soziale Netzwerke wie Facebook,
                        cher in die Messe Stuttgart, wo ihnen                                                                          Twitter oder XING immer wichtiger. In diesem Seminar erfahren
                                                                                                     JAHRE                             Sie das Wichtigste über den strategischen Einsatz der neuen
                        ein umfangreiches und breit gefä­                                     Ärztekongress der
                                                                                                                                       Kommunikationsmedien. Wir informieren über die Möglich-
                        chertes Fortbildungsprogramm ge­                                    Bezirksärztekammer
                                                                                              Nordwürttemberg
                                                                                                                                       keiten der Internetpräsenz in Anbetracht des geltenden
                        boten wurde. Zudem nutzten wieder         VOM „KILLESBERG-                 1964 - 2015

                                                                  KONGRESS“ ZUR „MEDIZIN“                                              Werbe- und Berufsrechts und gehen auf die Bedeutsamkeit
                        zahlreiche Mitglieder die Möglichkeit,                                                                         des Datenschutzes in sozialen Netzwerken ein.
                        am Stand ihrer Ärztekammern die
                        haupt- und ehrenamtlichen Mitarbei­       läums in diesem Jahr hat die Standes­                                Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie
                                                                                                                                       im Internet unter www.mak-bw.de.
                        ter der Kammer kennenzulernen, sich       vertretung die Historie ihrer erfolg­
                        über berufsbezogene Themen zu in­         reichen Veranstaltung nachgezeichnet:                                Referent:
                        formieren oder einen neuen Arztaus­       Auf 84 Seiten bietet die Publikation                                 • Jens Pätzold, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Medizinrecht
                        weis zu beantragen. Und natürlich         „Vom ‚Killesberg-Kongress‘ zur ‚MEDI­                                Termin und Veranstaltungsort:
                        wurde mit allen Besuchern der runde       ZIN‘“ einen kurzweiligen und informa­                                • 22. April 2015 (17.00 Uhr bis ca. 19.30 Uhr)
                        Geburtstag gebührend gefeiert.            tiven Einblick in die Geschichte des                                 • KVBW Karlsruhe, Keßlerstraße 1, 76185 Karlsruhe
                            Bereits seit 1964 bietet der Kon­     Fachkongresses. Das Büchlein kann                                    Information und Anmeldung:
                        gress den Ärztinnen und Ärzten aus        online unter www.baek-nw.de einge­                                   • Management Akademie der KV Baden-Württemberg,
                        Baden-Württemberg und weit darüber        sehen oder in gedruckter Form ange­                                     Telefon (07 11) 78 75-35 35, Fax (07 11) 78 75-48-38 88,
                        einmal jährlich die Möglichkeit zur       fordert werden (Bezirksärztekammer                                      E-Mail: info@mak-bw.de
                        Präsenzfortbildung mit ständig wech­      Nordwürttemberg, Jahnstraße 5,                                       • oder Online-Anmeldung unter www.mak-bw.de
                        selnden und aktuellen Themenschwer­       70597 Stuttgart, Telefon 0711-769810,                                Teilnahmegebühr:
                        punkten. Aus Anlass des runden Jubi­      E-Mail info@baek-nw.de).                                             Die Teilnahme ist kostenlos, setzt jedoch eine Anmeldung voraus.
Foto: Messe Stuttgart

                                                                                                                                                                                              Anzeige

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                                                                                                                               der gemeinsame Messestand
                                                                                                                               der Landesärztekammer
                                                                                                                               Baden-Württemberg
                                                                                                                               mit den Bezirksärztekammern
                                                                                                                               Nordbaden, Nordwürttemberg,
                                                                                                                               Südbaden und Südwürttemberg

                        KVBW hat Honorarverhandlungen rechtzeitig für 2015 abgeschlossen

                        Honorarplus und Strukturförderungen ausgebaut

                        D
                               ie Kassenärztliche Vereinigung     licher extrabudgetärer Leistungen und                            Übersichten besonders förde­
                               Baden-Württemberg (KVBW)           Zusatzverträge, insbesondere DMP.                            rungswürdiger Leistungen sowie von
                               hat bei den Honorarverhand­            Der KVBW-Vorstand bewertete                              Einzelleistungen im ersten Quartal
                        lungen für 2015 rechtzeitig eine Eini­    die Übereinkunft unter den aktuellen                         2015 sind auf der Website der KVBW
                        gung herbeigeführt: Ergebnisse sind       Rahmenbedingungen als ein gutes                              zu finden.
                        ein Honorarplus in Höhe von 3,5 Pro­      Ergebnis, das zusätzlich vom Umfang                              Weitere Informationen:
                        zent auf die morbiditätsorientierte Ge­   der Einzelleistungen in den einzelnen                            www.kvbawue.de                 C
                        samtvergütung sowie der Erhalt sämt­      Praxen abhängig ist.

                                                                                                                                                            ÄBW 02 • 2015    101
Kammern und KV

                                                    Ärzte und Sportvereine spielen künftig Doppelpass

                                                    „Rezept für Bewegung“ vereinbart

                                                    K
                                                          ünftig können Ärztinnen und         der Landesärztekammer Baden-              vereine bieten vielfältige qualitäts­
                                                          Ärzte in vier baden-württem­        Württemberg, sowie Dr. Erwin Grom,        gesicherte Bewegungsangebote, die
                                                          bergischen Modellregionen ih­       Heinz Janalik und Klaus Tappeser als      mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO
                                   Dr. U. Clever,   ren Patienten mit dem „Rezept für         Vertreter der drei Sportbünde eine        GESUNDHEIT ausgezeichnet sind.“ Die
                         K. Tappeser, H. Janalik    Bewegung“ eine schriftliche Empfeh­       entsprechende Kooperationsverein­         entsprechenden Angebote für das
                            und Dr. Erwin Grom      lung für körperliche Aktivität geben.     barung.                                   Herz-Kreislauf-System, das Muskel-
                        präsentieren die Koope-     Anlässlich der Messe MEDIZIN unter­           Das „Rezept für Bewegung“ wird        Skelett-System sowie Entspannung
                           rationsvereinbarung      zeichneten Dr. Ulrich Clever, Präsident   in den kommenden drei Jahren zu­          und Stressbewältigung können jeder­
                                                                                              nächst in den vier Sportkreisen Biber­    zeit auch von Ungeübten begonnen
                                                                                              ach, Freiburg, Karlsruhe und Ravens­      werden.
                                                                                              burg umgesetzt. Dr. Clever sieht in           In unzähligen Untersuchungen
                                                                                              der Arzt-Patienten-Beziehung den          wurde nachgewiesen, dass Bewe­
                                                                                              Schlüssel zum Erfolg: „Wenn der Arzt      gung gegen viele Zivilisationskrank­
                                                                                              den richtigen Moment findet, einen        heiten wie Diabetes und Herz-Kreis­
                                                                                              Anstoß zu einer Veränderung bei den       lauf-Probleme wie auch Rücken­
                                                                                              Lebensgewohnheiten zugeben, dann          schmerzen hilft. Entscheidend am
                                                                                              nimmt der Patient diese Anregung          „Rezept für Bewegung“ ist des-
                                                                                              mit nach Hause“. Klaus Tappeser,          halb, dass es rechtzeitig zur Präven­
                                                                                              Präsident des Württembergischen           tion verordnet wird und nicht
Foto: Messe Stuttgart

                                                                                              Landessportbundes, sieht die 11.500       zur Rehabilitation. Dr. Clever gab
                                                                                              Vereine und ihre insgesamt 60.000         deshalb als Parole aus: „Einmal am
                                                                                              Übungsleiter und Trainer gut vorbe­       Tag aktiv schwitzen ist das, was
                                                                                              reitet für die Aufgabe. „Die Sport­       wir wollen.“

                                                                                                                                        BD_Anzeige_A4_Beschnitt_2015 neue Farben_Layout 1 25.07.14 15:36 Seite 1

                                                    Berufsorientierung für Jungen in Arztpraxen                                                                                                     23. April 2015

                                                    Boys’Day – Jungen-Zukunftstag

                                                    A
                                                            m 23. April 2015 ist wieder       den. Von der Rubrik „Einrichtungen &
                                                                                                                                                                                                                    dein Leben
                                                            Boys’Day. Ziel des bundeswei­     Unternehmen“ ausgehend wird man
                                                            ten Aktionstages ist es, Jungen   automatisch durch die Registrierung
                                                    für Jobs in den Bereichen Erziehung,      geführt. Interessierte Jungen, Eltern                                                                                 Gesundheit, Pflege,
                                                                                                                                                                                                                   Erziehung, Soziales
                                                    Soziales und Gesundheit zu interes­       und Lehrkräfte nutzen diese Plattform
                                                    sieren – jenseits von Geschlechter­       zur Kontaktaufnahme.
                                                                                                                                                                                               Entdecke deine Zukunft!
                                                    klischees und traditionellen Männer­           Der Boys’Day gilt in der Regel als                                                             www.boys-day.de
                                                    rollen.                                   Schulveranstaltung, weshalb die Teil­
                                                         Die Landesärztekammer unter­         nehmer von der Schule freigestellt
                                                    stützt den Boys’Day in Baden-Württ­       und über die Schule gesetzlich un­
                                                                                                                                                  GEFÖRDERT VOM        EINE AKTION VON

                                                    emberg in diesem Jahr zum zweiten         fallversichert sind. Boys’Day-Prakti­
                                                    Mal. Öffnen auch Sie am 23. April 2015    kanten in der Arztpraxis unterliegen
                                                    Ihre Arztpraxis, damit Jungen in          der Schweigepflicht. Hierzu sowie zu
                                                    einem Tages- oder Halbtagesprakti­        weiteren Themen sind Informationen        Württemberg der Bundesagentur für
                                                    kum den Beruf des Medizinischen           im „Merkblatt zum Schülerpraktikum“       Arbeit als Ansprechpartner zur Verfü­
                                                    Fachangestellten kennenlernen kön­        der Landesärztekammer Baden-              gung, E-Mail: baden-wuerttemberg.
                                                    nen. Und mit etwas Glück treffen Sie      Württemberg zu finden, das unter          boysday@arbeitsagentur.de, Telefon
                                                    an diesem Tag vielleicht sogar Ihren      www.aerztekammer-bw.de herunter­          (07 11) 9 41-19 73 oder -15 15.
                                                    zukünftigen Auszubildenden.               geladen werden kann.                      Auskünfte in der Ärztekammer
                                                         Offene Praktikumsplätze können            Für Fragen rund um den Boys’Day      gibt Dr. phil. Susanne Hoffmann,
                                                    auf www.boys-day.de kostenlos in die      in Baden-Württemberg stehen               Bezirksärztekammer Nordwürttem­
                                                    Aktionslandkarte, den sogenannten         ­Martina Eres und Christian Tomschitz     berg, E-Mail: hoffmann@baek-nw.de,
                                                    „Boys’Day Radar“, eingetragen wer­         von der Regionaldirektion Baden-         Telefon (07 11) 7 69 81-5 63.

                                            102     ÄBW 02 • 2015
Wirtschaft

Informationen der Baden-Württembergischen Bank

Neues aus der Finanzwelt
Münzen sammeln:                         Andere Sammler achten auf Qualität            Zu den wichtigsten Preisfaktoren
Hobby oder Wertanlage?                  oder Wertsteigerungspotenzial. Aus       zählen Seltenheit und Qualität. Je
                                        dieser vielfältigen Sammlermotivati­     nach Erhaltungsgrad können sich hier
     Wer sein Geld in Münzen anlegen    on kann abgeleitet werden, wie un­       Wertunterschiede bis zum 100-fa­
möchte, sollte sich den Unterschied     berechenbar die Preisentwicklung         chen oder darüber hinaus ergeben.
von Anlagemünze und Sammler­            von Münzen ist und wie sehr der Wert     Allerdings ist dieser Erhaltungsgrad
münze vergegenwärtigen. Eine            einer Münze schwanken kann – bis         nicht exakt messbar. Es kann zu einem
Sammlermünze wird über den reinen       hin zu Booms, Flauten, Stagnation        subjektiv abweichenden Urteil und
Materialwert hinaus danach bewer­       und Preisblasen. Entsprechend leidet     somit zu Preisabschlägen oder -auf­
tet, wie begehrt sie bei Sammlern       der Erlös, wenn Sammlermünzen            schlägen kommen.                          Thomas Wolter
ist. Die Gründe für die Beliebtheit     schnell verkauft werden müssen.               Mit Blick auf Wertschwankungen       Baden-Württem-
sind vielfältig, mitunter sogar Ge­     Auch sind Käufer in Krisenzeiten meist   sollte der Hobby-Charakter beim           bergische Bank
schmackssache. Manche Münzsamm­         nicht bereit, Aufschläge zu zahlen.      Münzensammeln immer im Vorder­            Edelmetall- und
lungen werden mit System angelegt.      Damit fällt der Preis.                   grund stehen. Münzen sind zwar kein       Münzkabinett
                                                                                 Garant für Wertsteigerungen, haben        Telefon
                                                                                 jedoch für Liebhaber einen hohen          (07 11) 1 24-4 24 74
     Die teuerste Münze, die im Edelmetall- und Münzkabinett der BW-Bank         Erinnerungswert und einen durchaus        Telefax
 gezeigt wird, ist ein württembergisches 4 Dukaten Stück von 1844 (Abb. 1).      bleibenden Charakter. Allgemein wird      (07 11) 1 24-4 46 59
 Es nimmt Bezug auf den Besuch König Wilhelms I. bei der neu eröffneten          Münzkäufern empfohlen, sich von           E-Mail: thomas.wolter@
 Münzstätte in der Neckarstraße 19 in Stuttgart. Der Golddukat ist sowohl        anerkannten Fachleuten beraten zu         bw-bank.de
 von hoher Qualität als auch äußerst selten: Nur 17 Exemplare wurden ge­         lassen – zum Beispiel von den lang­       www.bw-bank.de/
 prägt. Heute kostet er 49 000 Euro. Sein silbernes Ebenbild (Abb. 2) wurde      jährig erfahrenen Münzexperten der        numismatik
 dagegen 116 Mal geprägt. Dieses 1 Gulden Stück kann man für 3300 Euro           Baden-Württembergischen            Bank
 erwerben. Auch andere wichtige Ereignisse führten zu Sonderprägungen.           (BW-Bank) in der Königstraße 3 in
 So gab die Vermählung von Kronprinz Karl mit Olga von Russland 1846 den         Stuttgart.
 Anlass für einen doppelten Vereinstaler (Abb. 3). Einen anderen silbernen            Schon vor knapp 40 Jahren hat
 Doppeltaler (Abb. 4) ließ er als König Karl 1870 zur „Wiederherstellung“ des    sich die Bank auf den Münz- und
 Münsters in Ulm prägen. Der seit dem Mittelalter unvollendete Kirchenbau        Edelmetallhandel spezialisiert und
 war zuvor mit steinernen Strebebögen über den Seitenschiffen stabilisiert       bietet damit einen einmaligen Service
 worden und konnte zwanzig Jahre später fertiggestellt werden.                   in der Bankenlandschaft. Die Münzex­
                                                                                 perten verfügen über ein großes
                                                                                 Fachwissen: Sie kümmern sich um den
                                                                                 professionellen An- und Verkauf von
                                                                                 Einzelstücken, Sammlungen und
                                                                                 Nachlässen. Die Bank prüft die Echt­
                                                                                 heit von Stücken und schätzt den Wert
                                                                                 von Sammlungen. Auch auf Aukti­
                                                                                 onen sind die Numismatiker aktiv:
 Abb 1: 4 Dukaten, Gold, 1844           Abb 2: 1 Gulden, Silber, 1844            Durch ihre enge Vernetzung mit ande­
 König Wilhelm. Auf den Besuch der      König Wilhelm. Auf den Besuch der        ren Münzhändlern und Auktionshäu­
 neu errichteten Münze in Stuttgart     neu errichteten Münze in Stuttgart       sern können sie für ihre Kunden auch
 in der Neckarstraße                    in der Neckarstraße                      seltenere Stücke beschaffen. Aktuell
 (Auflage 17 Exemplare).                (Auflage 116 Exemplare).                 umfasst das Angebot des Edelmetall-
                                                                                 und Münzkabinetts rund 12 000
                                                                                 Münzen und Medaillen aus Gold oder
                                                                                 anderen edlen Metallen. Ein Schwer­
                                                                                 punkt liegt auf Gold- und Silbermün­
                                                                                 zen ab 19. Jahrhundert bis hin zu ak­
                                                                                 tuellen Europrägungen. Neben Mün­
                                                                                 zen werden auch Barren aus Gold,
                                                                                 Silber, Platin und Palladium gehan­
 Abb 3: Doppeltaler Vereinstaler,       Abb 4: Doppeltaler, Silber, 1871         delt. Eine Auswahl des Münzschatzes
 Silber, 1846. Auf der Hochzeit         König Karl (1864 –1891).                 ist im Münzkabinett der BW-Bank
 des Kronprinzen Karl                   Zur Erinnerung an die Wieder­            ausgestellt, das montags bis freitags
 mit Olga von Russland                  herstellung des Münsters in Ulm          von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist. Beratung
 (Auflage 5600 Exemplare).              (Auflage 4051 Exemplare).                und Verkauf erfolgen von 10 bis 13 Uhr
                                                                                 sowie von 14 bis 17 Uhr.

                                                                                                          ÄBW 02 • 2015    103
Arzt und Recht aktuell

                                Anmeldedaten der Nutzer bleiben anonym. Kein Löschungsanspruch des eigenen Profils

                                Update: Arztbewertungs-Portale im Internet

                                F
                                      ragestellungen im Zusammen­        Portal zur Auskunftserteilung über          hat. Eine Einwilligung fehlte hier. Eine
                                      hang mit den üblichen Arzt­        Name und Anschrift des Nutzers ver­         Erlaubnis durch Rechtsvorschrift
                                      bewertungsportalen – ob nun        urteilt. Das Oberlandesgericht hat die      kommt außerhalb des Telemedienge­
                                jameda.de, sanego.de oder docinsi­       Revision zum BGH, allerdings be­            setzes nach dem Gesetzeswortlaut
                                der.de – waren bereits Thema von         schränkt auf den Auskunftsanspruch,         lediglich dann in Betracht, wenn sich
                                Arzt und Recht aktuell in Heft 2/2014.   zugelassen. Der BGH hat einer               eine solche Vorschrift ausdrücklich
                                In zwei neuerlichen Entscheidungen       solchen Auskunftsverpflichtung des
                                                                         ­                                           auf Telemedien bezieht. Eine solche
                                im Jahr 2014 hatte sich der Bundes­      Betreibers eine klare Absage er-            Vorschrift hat der Gesetzgeber bisher
                                gerichtshof (BGH) mit dieser Frage zu    teilt (BGH, Urteil vom 01. 07. 2014 –       nicht geschaffen. Allerdings darf der
         Heiko Schönsiegel      befassen. Er hatte zunächst zu ent­      VI ZR 345/13).                              Diensteanbieter nach § 14 Abs. 2,
   Fachanwalt für Versiche-     scheiden, ob ein Arzt, der in seinem                                                 § 15 Abs. 5 Satz 4 TMG auf Anord-
    rungsrecht und IT-Recht     Persönlichkeitsrecht verletzt wurde,     Auskunftspflicht zwar                       nung der zuständigen Stellen im
                                vom Betreiber eines entsprechenden       ­grundsätzlich denkbar …                    Einzelfall Auskunft über Bestands-,
                                Internetportals neben der Löschung                                                   Nutzungs- und Abrechnungsdaten
                                der Bewertung auch Auskunft über              Der BGH stellt zunächst klar, dass     erteilen, soweit dies unter anderem
                                die dort gespeicherten Anmelde­          zwar nach dem Grundsatz von Treu            für Zwecke der Strafverfolgung
                                daten des Nutzers beanspruchen           und Glauben eine Auskunftspflicht          ­erforderlich ist.
                                kann.                                    bei einem solchen Rechtsverhältnis
                                    Ein – wie so oft – anonymer Nut­     bestehen kann, das es mit sich bringt,     Kein Löschungsanspruch
                                zer veröffentlichte in einem Ärztebe­    dass der Berechtigte (hier: der Arzt) in   ­hinsichtlich eigener Daten
                                wertungsportal in den Jahren 2011        entschuldbarer Weise über Bestehen
                                und 2012 mehrere Bewertungen, die        oder Umfang seines Rechts im Unge­             Eine weitere Entscheidung des
                                unrichtige Tatsachenbehauptungen         wissen ist und der Verpflichtete (hier:    BGH aus dem September 2014 brach­
                                über einen Arzt enthielten. Der Arzt     das Portal) in der Lage ist, unschwer      te nun jedenfalls Klarheit zu einer
                                forderte das Bewertungsportal zur        die zur Beseitigung dieser Ungewiss­       anderen Fragestellung. Ein Arzt wur­
                                Löschung und Unterlassung auf. Da        heit erforderlichen Auskünfte zu           de in dem Bewertungsportal www.
                                dies ohne Erfolg blieb, erhob er Klage   ­erteilen.                                 jameda.de unter anderem mit Na­
       Der Autor ist bei der    gegen den Betreiber des Portals und                                                 men, Fachrichtung und Praxisan­
Depré RECHTSANWALTS AG          forderte zusätzlich Auskunft über den    … aber – keine gesetzliche                 schrift aufgeführt. Der Arzt verlangte
             in Mannheim        fraglichen Nutzer. In den beiden un­     Grundlage für Auskunft                     von dem Betreiber die vollständige
   als Rechtsanwälte tätig.     teren Instanzen (Landgericht und                                                    Löschung seiner Daten und seines
                                Oberlandesgericht Stuttgart) war das         Allerdings stellt der BGH mit Blick    Profils. Zu Unrecht, wie der BGH nun
                                Bewertungsportal verurteilt worden,      auf die geltende Rechtslage fest: Der      entschieden hat (BGH, Urteil vom
                                die beanstandeten Behauptungen           Betreiber eines Internetportals ist in     23. 09. 2014 – VI ZR 358/13). Ein An­
                                über den Arzt nicht weiter zu verbrei­   Ermangelung einer gesetzlichen Er­         spruch auf Löschung scheidet aus, da
                                ten. Auch hatten beide Gerichte das      mächtigungsgrundlage im Sinne des          die Speicherung der personenbezo­
                                                                         § 12 Abs. 2 Telemediengesetz (TMG)         genen Daten über den Arzt §§ 35,
                                                                         grundsätzlich nicht befugt, ohne           29 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
                                                                         Einwilligung des Portalnutzers des­        zulässig sei.
                                                                         sen personenbezogene Daten (Na­                Der BGH wägt bei seiner Entschei­
     Baden-Württembergischer                                             me, Anschrift usw.) zur Erfüllung          dung die jeweiligen Interessen im
                                                                         eines Auskunftsanspruchs wegen ei­         Lichte des Grundgesetzes gegenei­
     ­Hausärztetag                                                       ner Persönlichkeitsrechtsverletzung        nander ab. Im Ergebnis, so die Auffas­
                                                                         an den betroffenen Arzt zu übermit­        sung des BGH, überwiege das Kom­

     A
            m 6. und 7. März 2015 veranstaltet der Hausärztever­         teln. Mit anderen Worten: Selbst           munikationsinteresse des Betreibers,
            band Baden-Württemberg in Stuttgart seinen 13. Haus­         wenn der Portalbetreiber möchte, er        die als „unverzichtbare Mittlerperson“
            ärztetag. Neben zahlreichen Seminaren für Ärzte und          darf die fraglichen Auskünfte nicht        zu mehr Transparenz im Gesundheits­
     MFA findet am Samstag ab 10.00 Uhr die traditionelle gesund­        erteilten, ohne selbst gegen gesetz­       wesen beitrage und damit dem ganz
     heitspolitische Podiumsdiskussion statt, diesmal zum Thema          liche Bestimmungen zu verstoßen.           erheblichen Interesse der Öffentlich­
     „Hausarzt der Zukunft – Perspektiven für ländliche Regionen“.       Denn nach dem sogenannten Gebot            keit an Informationen über ärztliche
     Referenten sind Prof. Dr. Ferdinand Gerlach (Direktor des Insti­    der engen Zweckbindung des § 12            Dienstleistungen diene. Zudem, so
     tut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt a. M.)       Abs. 2 TMG dürfen für die Bereitstel­      der BGH, sei der Arzt den Gefahren
     und Dr. Alexis von Komorowski (stv. Hauptgeschäftsführer,           lung von Telemedien erhobene per­          eines solchen Bewertungsportals
     Landkreistag Baden-Württemberg).                                    sonenbezogene Daten für „andere            nicht schutzlos ausgeliefert. Er kann
                                 Weitere Informationen:                  Zwecke“ nur verwendet werden, so­          gegen unwahre Tatsachenbehaup­
                                 www.hausarzt-bw.de           C         weit eine Rechtsvorschrift dies er­        tungen und beleidigende oder sonst
                                                                         laubt oder der Nutzer eingewilligt         unzulässige Bewertungen vorgehen.

                        104     ÄBW 02 • 2015
Aus Fehlern lernen

Echinokokkose – Fuchsbandwurm                                                                                                     29
Fall                                                              aber zwei Jahre später (2010) vergrößert unter Einbe­
                                                                  ziehung des Pankreascorpus und des Pankreasschwanzes.
     Der 38 Jahre alte Patient wurde 2006 in die Medi­            Der Befund wurde als dringend abklärungsbedürftig
 zinische Abteilung eines Krankenhauses aufgenommen              ­eingestuft.
 und dann in die Chirurgische Abteilung verlegt mit der                Zwei Monate später wurde der Patient in einer Univer­
 Anamnese: „Stechender Bauch SZ mit Ausstrahlung in die           sitätsklinik explorativ laparotomiert. Es fanden sich zwei
 linke Schulter. Halbjährlich auftretende krampfartige            zystische Raumforderungen, einmal im Pankreaskopf-Be­
 Bauch SZ ca. zwei Std.“.                                         reich, zum anderen dorsal des Pankreas-Schwanzes. Nach
     Im Ultraschall zeigt sich eine zystische rundliche Struk­    Inzision entleerte sich eitriges Sekret. Die Aufarbeitung der
tur im Bereich Pankreas/Duodenum mit einer Größe von              intraoperativ entnommenen Leberbiopsie ergab einen
6 x 3,6 cm. Die CT-Untersuchung ergab im Leberhilus eine          hohen Verdacht auf das Vorliegen einer Echinokokkus­
                                                                                                                                  Aus Fehlern lernen: In loser Folge
circa 7 cm große polyzystisch erscheinende Formation,             zyste. Bei der anschließenden Serologie wurden Anti­            veröffent­licht das Ärzteblatt
zum Teil gegenüber dem Pankreas und insbesondere ge­              körper gegen Echinokokkus multilocularis nachgewiesen.          Baden-Württemberg ausgewählte
genüber der Leber unscharf abzugrenzen. Computertomo­             Es wurde eine Therapie mit Albendazol begonnen.                 und ­interessante Fälle aus der
grafisch sei eine sichere Differenzierung zwischen einem          Der Patient muss alle zwei Wochen den Wirkspiegel des           Arbeit der G­ utachterkommissionen
entzündlichen und einem neoplastischen Tumor nicht                Medikaments ärztlich bestimmen lassen, um eine Leber­           für Fragen ärztlicher Haftpflicht.
möglich. Differentialdiagnostisch wurde eine Pankreas­            schädigung zu vermeiden.
erkrankung erwogen, allerdings spreche gegen eine
­Pankreatitis das Erscheinungsbild und die fehlende Exsu­        Diskussion
 dation. Die angrenzende Verkalkung im Leberparenchym
 lasse einen Ausschluss serologischer Hinweise für eine              Die Kommission hatte keinen Zweifel, dass die Echino­
 Echinokokkose ratsam erscheinen. Erwähnt wurde auch             kokkose – was der Antragsgegner infrage stellt – schon
 die Möglichkeit eines mikrozystischen Adenoms sowie             vorlag, als der Patient erstmals in der Klinik von dem An­
 eines hepatozellulären Karzinoms. Die Leukozyten waren          tragsgegner behandelt wurde. Zwar war die Erkrankung
 auf 15,9/nl, das CRP auf 12,7 mg/l erhöht.                      die ganze Zeit über untypisch manifestiert dergestalt, dass
     Trotz des Hinweises im CT-Befund unterblieb eine se­        die Leber nur zu einem kleinen Anteil befallen war, wäh­
 rologische Untersuchung. Unter der Indikation eines akuten      rend die Hauptmanifestation mit Zystenbildung zwischen
 Abdomens erfolgte eine Oberbauchquerlaparotomie, bei            Leber, Duodenum und Pankreas lag. Durch die, vom Radi­
 der sich überall im Bauchraum trübes Sekret zeigte. Zwi­        ologen schon nach der ersten CT-Untersuchung vorge­
 schen Leberhilus, Pankreas und Magenantrum befand sich          schlagene serologische Untersuchung, hätte sich die
 eine spontan perforierte Abszessformation, ohne klare           Echinokokkose feststellen lassen. Diese Untersuchung zu
 Zuordnung, aus der sich weißlich rahmiges Sekret entleerte.     unterlassen, war fehlerhaft.
 Die histologische Untersuchung ergab eine chronisch-                Angesichts der beschränkten Erfolgsaussichten sowohl
 rezidivierende Entzündung ohne Bösartigkeit.                    der chirurgischen als auch der medikamentösen Behand­
     Zwei Jahre später, 2008, ergab eine erneute CT-Unter­       lung konnte die Kommission nicht mit Sicherheit davon
 suchung des Oberbauchs Verkalkungen im 4. und 2. Leber­         ausgehen, eine schon etwa vier Jahre zuvor einsetzende           Autorenteam:
 segment, ferner zwischen Leberhilus und Pankreaskopf bis        zutreffende Behandlung hätte zu einem wesentlich besse­          Dr. iur. Eberhard Foth,
 zum Pankreaskorpus reichend eine zystische Formation            ren Ablauf geführt. Somit hat die Kommission zwar einen          Ulrike Hespeler,
 von ca. 4,3 x 5,2 cm. Diese Formation stellte sich bei einer    Behandlungsfehler, nicht aber dessen Kausalität für den          Matthias Felsenstein,
 erneuten CT sieben Monate später identisch dar, hatte sich      Krankheitsverlauf festgestellt.                                  Dr. med. Manfred Eissler

Zudem stünde ihm gegebenenfalls             Löschung der (unberechtigten) nega­        gen den Portalbetreiber wirksam
Schadensersatzansprüche gegen den           tiven Bewertung selbst gerichtet           geltend zu machen ist. Enthält die
Betreiber zu.                               werden. Die negativen Bewertungen          angegriffene Bewertung zudem straf­
                                            aus den Portalen zu löschen, ist eine      rechtliche Inhalte, zum Beispiel Belei­
Auswirkungen für die Praxis                 Sache. Den verantwortlichen Nutzer         digungen o. ä., so kann als Konse­
                                            zu ermitteln, der seine Bewertungen        quenz dieses Urteils nur dazu geraten
    Mit der Entscheidung des BGH            gegebenenfalls in leicht geänderter        werden, zugleich Strafanzeige gegen
aus dem September 2014 hat sich             Form immer wieder und auch bei             Unbekannt zu erstatten. Nach Ab­
jedenfalls eine oftmals diskutierte         anderen Portalen einstellen könnte,        schluss der Ermittlungen kann der
„taktische“ Variante bei negativen          ist eine andere Sache.                     betroffene Arzt über seinen Anwalt
Bewertungen erledigt: Ein Anspruch               Für die Praxis in entsprechenden      Akteneinsicht erlangen und im gün­
auf Löschung des Profils (und damit         Fallkonstellationen bedeutet dies,         stigen Fall auf diesem Wege erforder­
zugleich der mit diesem verbundenen         dass im Fall einer unwahren Tatsa­         liche Informationen (Name, Anschrift
Bewertungen) besteht nicht. Die Be­         chenbehauptung zum einen natür­            des Users) zur weiteren Anspruchs­
mühungen sollten primär auf die             lich der Unterlassungsanspruch ge­         durchsetzung erlangen.

                                                                                                                 ÄBW 02 • 2015    105
Vermischtes

                                                        Neue Ämter und wichtige Auszeichnungen                             Jahren. Ihr Haus steht wirtschaftlich im Vergleich zu vielen
                                                                                                                           anderen Unikliniken mit einem Bilanzgewinn von 2,6 Millio­

                                                        Namen & Nachrichten                                                nen Euro – bei einem Umsatz von rund 650 Millionen Euro
                                                                                                                           (über 1 Milliarde Euro Konzernumsatz) – gut da. Die Bilanz ist
                                                                                                                           umso bemerkenswerter, als die Heidelberger nebenbei noch
                                                                                                                           umfassend – etwa in Neubauprojekte – investiert haben. So
                                                        1,5 Millionen Euro gegen den Zelltod                               hat das Klinikum 61 Prozent der Baukosten für die rund
                                                                                                                           100-Millionen-Euro teure Frauen- und Hautklinik selbst getra­
                                                            Die Kinderärztin Dr. Miriam Erlacher (Foto) von der            gen. Außerdem zahlt es 90 Millionen Euro der Baukosten für
                                                        Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie                  die neue Chirurgie selbst (Gesamtkosten: 170 Millionen Euro).
                                                        des Universitätsklinikums Freiburg wird mit einem „ERC                  „Irmtraut Gürkan hat mit intelligent konzipierten Klinik­
                                                        Starting Grant“ der Europäischen Union in Höhe von                 kooperationen das Universitätsklinikum Heidelberg vorbild­
                                                        1,5 Millionen Euro für fünf Jahre unterstützt. Der ERC             lich in der Region vernetzt. Ihr Modell ist effizient und pati­
Foto: Britt Schilling / FRIAS

                                                        Starting Grant ist die höchste Förderung der Europäischen          entenorientiert und könnte als Vorbild für künftige Versor­
                                                        Union für junge Wissenschaftler.                                   gungsstrukturen dienen“, begründete die kma-Jury die Wahl.
                                                            Dr. Erlacher untersucht, welche Rolle die Apoptose bei
                                                        angeborenem Knochenmarkversagen und myelodysplas­
                                                        tischen Syndromen spielt. Im Projekt ApoptoMDS sollen              50 Jahre Tübinger Arbeitsmedizin
                                Dem Zelltod auf der     Zelltod-Mechanismen in unterschiedlichen Erkrankungssta­
                                Spur: Dr. M. Erlacher   dien untersucht und daraus Therapie-Wege entwickelt                     Im Januar 1965 nahm das „Institut für Arbeitsmedizin“
                                                        werden. So könnten durch Hemmung des programmierten                am Universitätsklinikum Tübingen als erste in der Bundes­
                                                        Zelltodes in frühen Erkrankungsstadien mehr Stammzellen            republik Deutschland gegründete universitäre Einrichtung
                                                        für die normale Blutzellen-Bildung zu Verfügung stehen.            für Arbeitsmedizin seine Arbeit auf. Die Initiative dazu war
                                                            Die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin hat               vom Landtag und der Landesregierung Baden-Württem­
                                                        bereits eine Reihe von Auszeichnungen und Stipendien               berg ausgegangen. Seitdem widmet sich das Institut
                                                        erhalten, unter anderem ein Margarete-von-Wrangell Sti­            kontinuierlich den wissenschaftlichen und praktischen
                                                        pendium vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung                Belangen der Arbeitsmedizin, wobei seit 1977 auch sozi­
                                                        und Kunst Baden-Württemberg und vom Freiburg Institute             almedizinische Fragen in den Fokus gerückt sind. Seit 2012
                                                        for Advanced Studies (FRIAS) der Universität Freiburg.             nennt sich die Einrichtung daher „Institut für Arbeitsmedi­
                                                                                                                           zin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung“.
                                                                                                                                Heute präsentiert sich das Tübinger Institut als breit
                                                        Neue Impfstoffe gegen Viren und Krebs                              aufgestellte und gut mit der betrieblichen Praxis verzahnte
                                                                                                                           Forschungseinrichtung mit den Forschungsschwerpunk­
                                                             In den vergangenen drei Jahren entwickelte die Klinik         ten „Gesundheitsversorgung für Menschen im Erwerbsal­
                                                        für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie des Universi­            ter“ und „Arbeitsbedingte Belastungen – Arbeitsgestal­
                                                        tätsklinikums Heidelberg Prototypen für Impfstoffe gegen           tung“, einer Vielzahl von Lehrangeboten für verschiedene
                                                        bestimmte Hirntumoren sowie gegen Viren, die besonders             Studierendengruppen und einem breiten Angebot an ar­
                                                        für Patienten nach einer Stammzelltransplantation gefähr­          beits- und sozialmedizinischen Dienstleistungen. Ärztliche
                                                        lich werden können. Auch eine neuartige Therapiestrate­            Direktorin ist seit 2009 Prof. Dr. med. Monika A. Rieger.
                                                        gie, die verhindert, dass nach einer Nierentransplantation
                                                        das fremde Organ abgestoßen wird, konnten die Wissen­
                                                        schaftler im Rahmen klinischer Studien erproben.                   Serendipity 2015
                                                             Grund genug für die Joachim-Siebeneicher-Stiftung,
                                                        ihre langjährige Förderung der Klinik im Bereich Stamm­                 Unter dem Motto „Examen: Mehr drin als
                                                        zell- und Immuntherapien weiter aufzustocken. So verlän­            draufsteht“ sammeln Medizinstudenten aus
                                                        gerte sie die Finanzierung einer Stiftungsprofessur, die            Tübingen Spendengelder für Gesundheitsprojekte des
                                                        ursprünglich auf fünf Jahre ausgelegt war, auf unbegrenzte          Deutschen Instituts für Ärztliche Mission e. V. (Difäm).
                                                        Zeit. Zusätzlich übernimmt die Heidelberger Stiftung die                Die Idee zu der Aktion „Serendipity 2015“ entstand aus
                                                        Hälfte der anfallenden Modernisierungskosten von                    dem Wunsch der Studenten, für ihre Ausbildung etwas
                                                        250 000 Euro des für die Herstellung von Impfstoffen und            zurückzugeben. Ähnlich wie bei einem Sponsorenlauf
                                                        Zellprodukten nötigen Speziallabors.                                werben sie Spenden für jede richtige Antwort in ihrem
                                                                                                                            Examen ein. Die Medizinstudenten gehen dafür bis April
                                                                                                                            nicht nur auf Freunde und Bekannte zu, sondern wollen
                                                        Gürkan ist „Managerin des Jahres”                                   auch Firmen als Sponsoren gewinnen.
                                                                                                                                Unterstützung erhält das Projekt vom Difäm: Die
                                                            Das Gesundheitswirtschaftsmagazin kma hat Irmtraut             Organisation für weltweite christliche Gesundheits-
                                                        Gürkan (Foto), Kaufmännische Direktorin und stellvertretende       arbeit stellt neben Knowhow im Fundraising und in der
                                                        Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg          Organisation auch das Spendenprojekt. Demnach fließt
                                                        zur Managerin des Jahres gekürt.„Während andere Unikliniken        der Erlös der Aktion in die Ausstattung eines Labor­
                                                        in der Sinn- und Finanzkrise stecken, packt Gürkan ein zu­         gebäudes an einem Krankenhaus in Nebobongo im
                                                        kunftsweisendes Projekt nach dem anderen an. Sie scheut            Osten der Demokratischen Republik Kongo, das im
                                                        auch vor ungewöhnlichen Kooperationen und Expansionen              ­kommenden Jahr gebaut werden soll. Die Ausbildung
                                                        nicht zurück“, heißt es in der Begründung der Jury. Die gebür­      von einheimischen Krankenpflegern soll ebenfalls mit
                                                        tige Nordhessin leitet die Uniklinik Heidelberg bereits seit elf    den Geldern aus Tübingen unterstützt werden.
                                                                                                                                                   Weitere Informationen:
                                                                                                                                                   www.difaem.de                   C
                                                 106    ÄBW 02 • 2015
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