Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet

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Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Sadistische und barbarische Folter
mit tödlichem Ausgang in Tibet
Gedenken zum Todestag des Folteropfers
TENDAR sowie der vielen namenlosen
Opfer in Tibet

Heute vor einem Jahr – am 19. Juni 2008 – starb
der Tibeter Tendar, ein junger Mann in den Zwan-
zigern, nach unvorstellbar brutaler Folter in Lhasa.
Freunde konnten seine Verletzungen auf einem
kurzen Video dokumentieren, das heimlich außer
Landes gebracht wurde. Am 20.März 2009 wurde
dieses Video von der Tibetischen Exilregierung in
Indien veröffentlicht. Etwa zeitgleich beschrieb
die Dissidentin Woeser aus China heraus in ihrem
Blog, was mit Tendar geschehen war:

„Tendar war Angestellter bei der tibetischen Te-
lefongesellschaft. Am 14.März 2008 sah er auf
dem Heimweg von seiner Arbeitsstelle, wie einige
bewaffnete chinesische Volkspolizisten auf einen
wehrlosen älteren Mönch einschlugen. Er bat sie
aufzuhören. Darauf fielen diese Polizisten über
ihn her. Sie traten und schlugen ihn so lange, bis
er am Kopf blutete, und dann nahmen sie ihn mit.
Lange Zeit wusste keiner, ob er noch lebte oder
bereits tot war.
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Regionalgruppe Heidelberg

                                                                       Ansprechpartner: Herr Peter Bezler
                                                                        Mühlweg 14 -1 · 69118 Heidelberg
                                                                                E-Mail: PBezler@aol.com

Seine Mutter, eine pensionierte Krankenschwester, setzte alle ihre Bekannten in Bewe-
gung und ließ nichts unversucht, um herauszubekommen, was mit ihrem Sohn gesche-
hen war. Schließlich brachte sie in Erfahrung, dass ihr Sohn in einem Haftzentrum in Lha-
sa fesgehalten wurde. Als sie ihn schließlich fand, bot sich ihr ein entsetzlicher Anblick.
Man hatte ihren blutbedeckten Sohn in Plastikplanen eingewickelt und auf den Zement-
fußboden der Zelle gelegt. Eines seiner Beine zeigte viele blutige Messerstiche, und un-
ter einem Zehennagel des rechten Fußes steckte ein Nagel. Eine Menge Fleisch war von
seinem Gesäß weggeschnitten worden, die Wunde war in Nekrose übergegangen und
wimmelte von Insekten. Dort, wo er an der Taille mit elektrischen Schlagstöcken traktiert
worden war, begann das Fleisch zu faulen. Er hatte viele Verletzungen am Rücken und im
Gesicht. Eine Wunde war mit einem Klebeband abgedeckt worden. Weil seine Wunden
nicht behandelt worden waren, stand er an der Schwelle des Todes.
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Die verzweifelte Mutter tat alles, um ihr
Kind in ein Krankenhaus einzuliefern. Das
Militärhospital in Lhasa gilt als das beste
Krankenhaus des Bezirks, aber dort wei-
gerte man sich, ihren Sohn aufzunehmen
und wies sie ab. Dann ließ sie ihn in das
Volkshospital der TAR bringen. Bei der
Notoperation mussten 2,5 kg seines Flei-
sches, das bereits verfault war, entfernt
werden. Die Nekrose war jedoch zu weit
fortgeschritten, und er genas nicht mehr.
Schließlich holte ihn seine Mutter heim in
der Nähe des Klosters Drepung und pfleg-
te ihn zu Hause, bis er starb. Am 19. Juni
ging das Martyrium dieses jungen
Mannes zu Ende.
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Großflächig totes Gewebe        Die Wunde nach Entfernen des toten Gewebes

Versorgung der riesigen Wunde   Tendars Leichnam am Bestattungsplatz
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Mehrere hundert Tibeter wohnten den letzten Zeremonien für ihn bei. Auch viele, die
ihn nicht gekannt hatten, kamen aus tiefer Sympathie für einen Menschen, der eine so
schreckliche Tragödie durchgemacht hatte. Bei dem Bestattungsritual sagte die Mutter
dieses jungen Mannes unter Tränen: „Ich weine nicht nur um meinen Sohn, der eines so
tragischen Todes starb, ich weine noch mehr um all jene Söhne all jener Mütter, die ge-
foltert werden. Als eine Mutter kann ich mir die Qualen und das Leid, das mein Sohn
im Gefängnis durchmachte, überhaupt nicht vorstellen…“. Als der Körper nach der
traditionellen tibetischen Bestattungsweise den Geiern überlassen wurde, entdeckte
sie, dass ein Nagel in seinen Fuß geschlagen worden war.

Inzwischen wurde die Mutter unter strenge polizeiliche Überwachung gestellt und von
jeglichem Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten. Einige sagen, sie habe den Verstand
verloren ob dieses fürchterlichen Schicksalsschlages. Die Nachricht über diese schreck-
liche Tragödie verbreitete sich schnell in ganz Lhasa, wo viele Tibeter davon hörten und
sehr traurig und wütend über das Geschehen sind.

Am 2. April 2008 nahm Zhang Qingli, der höchste chinesische Parteifunktionär in Tibet,
im Fernsehen zu der Repressionskampagne Stellung: ‚Die Streitkräfte, die diese Schlacht
schlagen, sind sehr tapfer und kämpfen vorzüglich’. Er lobte sie über alle Maßen, weil ‚sie
den Direktiven der Partei gehorchen, dem Volk dienen und eine tapfere Armee sind, die
sich aus den Söhnen und jüngeren Brüdern des Volkes rekrutiert’. Das Video führt uns
vor Augen, wie ‚tapfer und vorzüglich diese Soldaten’ kämpfen.

Einen Tag nach dem 19. Juni 2008, an dem der unschuldige junge Tibeter Tendar eines
grausames Todes starb, kam die Pekinger Olympische Fackel nach Lhasa.

Wie viele andere Tibeter sind noch hinter schwarzen Vorhängen weggesperrt und erlei-
den wie Tendar eine grausame, unmenschliche Behandlung durch den Staatsapparat?
Wie viele andere Tragödien von Tibetern gibt es, von denen die Welt nichts erfährt?
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Liebe Mitmenschen, falls Ihr noch ein Gewissen habt, bitte
    schweigt nicht länger zu dem tragischen Schicksal des
         tibetischen Volkes und erhebt Eure Stimme!

Deshalb ist dieses kurze Video ein sehr wertvolles historisches Dokument. Leider ist es
für uns in China sehr schwierig, es bei YouTube oder auf der Website von Phayul anzu-
schauen. Wir müssen ‚über die Mauer springen’ und einen Proxy Server verwenden, was
sehr lange dauert. Ich benötigte drei Stunden, um es vollständig anschauen zu können.“
[Zitatende Woeser; übersetzt aus China Digital Times vom 21.03.2009]

Inzwischen sollen alle Familienmitglieder von Tendar verschwunden sein. Warum wohl?

Der Fall Tendar ist kein Einzelschicksal, aber er ist der erste, zu dem auch ein Bilddoku-
ment der Verletzungen vorliegt, das außer Landes gebracht werden konnte. Tendar steht
stellvertretend für viele andere Tibeter, die von den Schergen der Volksrepublik China auf
brutalste Weise gequält wurden. Viele sind an den Folgen der Folter gestorben, andere
leiden ihr Leben lang an ihren schweren körperlichen und seelischen Schäden.

Die Tibeter brauchen jede erdenkliche Hilfe, damit diese menschenverachtende,
brachiale Unterdrückung ein Ende findet.
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Demonstrierende Tibeter in Deutschland 2009

              „U.N.O. wo bist Du?
                  Tibeter sind
               auch Menschen.“
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Chinesische Polizeitruppen beim Einsatz in Tibet 2008

            Regierungen aller Länder: Bitte schaut
              uns mit ein bisschen Mitgefühl an.
               Unsere Leute leiden unglaublich
                durch die chinesische Folter.
Sadistische und barbarische Folter mit tödlichem Ausgang in Tibet
Gefangene, gefesselte und geschlagene Tibeter 2008

 V.i.S.d.P.: Tibet Initiative Deutschland e.V., Regionalgruppe Heidelberg,
            c/o Peter Bezler, Mühlweg 14 -1, 69118 Heidelberg,
                            E-Mail: PBezler@aol.com
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