Schlafstörungen aus neurologischer Sicht // Sleep Medicine from a Neurological View - Krause und ...

 
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Schlafstörungen aus neurologischer Sicht // Sleep Medicine from a Neurological View - Krause und ...
Journal für

 Neurologie, Neurochirurgie
 und Psychiatrie
             www.kup.at/
 JNeurolNeurochirPsychiatr   Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Schlafstörungen aus neurologischer
                                                                               Homepage:
Sicht // Sleep Medicine from a
                                                                       www.kup.at/
Neurological View                                                JNeurolNeurochirPsychiatr

Saletu M                                                               Online-Datenbank
                                                                         mit Autoren-
Journal für Neurologie
                                                                      und Stichwortsuche
Neurochirurgie und Psychiatrie
2020; 21 (3), 111-116

                                                                                            Indexed in
                                                               EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS

 Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
 P.b.b. 02Z031117M,            Verlagsor t : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A /21           Preis : EUR 10,–
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DGfE 2022

60. Jahrestagung der DGfE
   27.–30. APRIL 2022 l Leipzig                                           © Jakob Fischer l shutterstock

   www.epilepsie-tagung.de                AbstrAct DEADlinE 09. DEzEmbEr 2021

                             73. Jahrestagung
                             Deutsche gesellschaft für neurochirurgie

                             abstract Deadline: 04. Januar 2022
                  Joint Meeting mit der griechischen gesellschaft für neurochirurgie
                             www.dgnc-kongress.de
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For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.

                  Schlafstörungen aus neurologischer Sicht
                                                                      M. Saletu

  Kurzfassung: Eine adäquate Schlafqualität und        Dieser Artikel gibt einen aktuellen Überblick Narcolepsy, as a central disorder of hypersom-
  -dauer ist eine absolute Notwendigkeit für eine   über die Bedeutung und klinische Relevanz der nolence, is a genetic model of cerebral autoim-
  optimale Tagesbefindlichkeit und Erhaltung der    Schlafmedizin aus neurologischer Sicht.          mune diseases, which can be diagnosed with
  Gesundheit. Schlafstörungen in der Neurologie                                                      serum and liquor analysis. Parasomnias are
  können Leit- und Begleitsymptome, aber auch       Schlüsselwörter: Schlafmedizin, Insomnie, not only an important differential diagnosis to
  Risikofaktoren und Surrogatmarker späterer        Schlafapnoe, Neurostimulation, Narkolepsie, sleep-related epilepsy, but are also associated
  neurologischer Erkrankungen sein.                 Parasomnie                                       with a potential risk of injury to self and others.
     Bei schlafbezogenen Atmungsstörungen                                                              This review will provide a survey on the clini-
  erlangen Neurostimulationsverfahren zuneh-        Abstract: Sleep medicine from a neurological cal relevance of sleep medicine from a neuro-
  mende Bedeutung als Therapiealternative zur       view. Adequate quality and duration of sleep logical view. J Neurol Neurochir Psychiatrie
  nächtlichen Überdrucktherapie. Die zentrale       are absolute necessities for optimal daytime 2020; 21 (3): 111–6.
  Hypersomnolenzstörung Narkolepsie gilt als        performance and maintenance of health. In
  eine mittlerweile im Serum und Liquor nach-       the field of neurology, sleep disorders may be a Keywords: Sleep medicine, insomnia, sleep
  weisbare genetische Modellerkrankung einer        cardinal or a concomitant symptom, but also a apnea, neurostimulation, narcolepsy, parasom-
  zerebralen Autoimmunerkrankung. Parasom-          risk factor or surrogate marker of neurological nia
  nien stellen nicht nur eine wichtige Differen-    diseases.
  tialdiagnose einer nächtlichen Epilepsie dar,        In sleep-related breathing disorders, neuro-
  sondern gehen auch mit einer potenziellen         stimulation is becoming a significant treatment
  Selbst- und Fremdverletzungsgefahr einher.        alternative to positive airway pressure therapy.

„ Schlaf als elementares Grundbedürfnis                                       In einer fast zehn Jahre dauernden epidemiologischen Studie
  der neuronalen Gesundheit                                                   aus Holland konnte nachgewiesen werden, dass bei Verschlech-
                                                                              terung der Schlafdauer und Schlafqualität innerhalb von zwei
Schlaf dient nicht nur zur Erholung, sondern gilt auch als                    Jahren ein erhöhtes Risiko für Parkinsonismus und idiopathi-
wesentliche Voraussetzung für das Nervenzellwachstum und                      sches Parkinsonsyndrom besteht [10]. Diese Studie ist über-
die Gedächtnisbildung [1]. Ein kausaler Zusammenhang zwi-                     zeugend bezüglich ihrer Kernaussage, dass Schlaf­störungen
schen einer Schlafdauer unter 7 Stunden und dem Risiko für                    als Risikofaktor für die Entwicklung auch eines idiopathischen
Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen wurde mittler-                       Parkinsonsyndroms zu werten sind. Wichtig ist dabei, dass
weile in zahlreichen Untersuchungen belegt [2]. Neben dem                     künftig nicht ausschließlich das prämotorische Symptom und
Hormonsystem steht auch unsere Immunabwehr in engem                           REM-Schlaf-Verhaltensstörungen, sondern auch eine gestörte
Zusammenhang mit der Dauer und Qualität des Schlafes [3].                     Schlafdauer und Schlafqualität als Risikofaktoren für das Auf-
                                                                              treten eines Parkinsonsyndroms zu beachten sind.
Erste entscheidende wissenschaftliche Hinweise auf eine
Assoziation zwischen Schlafstörungen und der Alzheimer-­                      Rund achtzehn Prozent aller Österreicher leiden an einer oft
Pathologie wurden vor etwa 10 Jahren veröffentlicht. In Tier-                 unabhängigen schlafassoziierten Störung mit gestörter Tages-
experimenten wurde gezeigt, dass Amyloid-beta, das sich                       befindlichkeit [11].
tagsüber im Gehirn ablagert, im Schlaf „ausgespült“ wird.
Bei Schlafdeprivation findet diese nächtliche Amyloid-beta-­                  „ Schlafmedizin – die neue Spezialisierung
Clearance nicht mehr statt [4, 5]. Humanstudien bestätigen
den Zusammenhang zwischen gestörtem Schlaf und der Ab-                        Das Wissen um die Besonderheit des Schlafs und die gegen-
lagerung von Amyloid-beta [6]. Shokri-Kojori et al. zeigen,                   seitige Beeinflussung von Schlafstörungen und sonstigen Er-
dass bereits eine Nacht ohne Schlaf ausreicht, um die Amy-                    krankungen ist Voraussetzung für die adäquate Diagnostik
loid-beta-Last im Hippocampus und Thalamus signifikant zu                     und Therapie. In zahlreichen Ländern gilt die „Schlafmedizin“
erhöhen [7]. Schließlich konnte in einer prospektiven Studie                  (Somnologie) bereits seit vielen Jahren als eigene Disziplin.
mit 737 Teilnehmern eine reduzierte Schlafeffizienz mit einem
erhöhten Risiko für M. Alzheimer assoziiert werden [8].                       Auch in Österreich ist es nun in Zusammenarbeit mit dem
                                                                              Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und
Als ein Meilenstein in der Schlafforschung gilt eine Arbeit aus               Konsumentenschutz (BMASGK) und der Österreichischen
dem Jahr 2019, die erstmals mittels funktioneller MRT-Wellen                  Ärztekammer (ÖÄK) gelungen, die Schlafmedizin als multi-
pulsierenden Liquor während des Schlafs im Gehirn sichtbar                    disziplinäre Spezialisierung zu etablieren. Die Spezialisierung
machte – und damit diese „Durchspülung“ des Gehirns im                        wurde mit Ende 2018 für folgende sechs Quellfächer einge-
Schlaf zeigte [9].                                                            führt: Lungenheilkunde, Kinder- und Jugendheilkunde, Inne-
                                                                              re Medizin, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Neurologie
                                                                              und Psychiatrie und Psychotherapie. Die Ausbildungsdauer
Eingelangt am 02.04.2020, angenommen nach Review am 09.08.2020                wird 19 Monate umfassen.
Aus dem Bereich Schlafmedizin, LKH Graz II, Standort Süd, Graz
Korrespondenzadresse: Priv.-Doz. Dr. med. Michael Saletu, Landeskranken-
haus Graz II, Standort Süd, Bereich Schlafmedizin, A-8053 Graz, Wagner-­
                                                                              Aufgrund der breiten fächerübergreifenden Ausbildung in
Jauregg-Platz 18, E-mail: michael.saletu@kages.at                             den Bereichen Neuroanatomie, Neurophysiologie, Erkran-

                                                                                                J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2020; 21 (3)            111
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Schlafstörungen aus neurologischer Sicht

kungen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie             In der ICD-10, der derzeit noch aktuellen Version der von der
der Ge­genfächer Psychiatrie und Innere Medizin sind gerade         WHO herausgegebenen Internationalen statistischen Klassifi-
Neurologen als interdisziplinäre Allround-Schlafmediziner           kation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme
prädistiniert.                                                      [13], werden Schlafstörungen generell in nichtorganische und
                                                                    organische Schlafstörungen unterteilt. Die Insomnie wird dort
Die neue Spezialisierung wird dazu beitragen, dass Patienten        als „häufiges Symptom vieler psychischer und somatischer Stö-
mit Schlafstörungen und schlafassoziierten Störungen künftig        rungen“ und als „Zustandsbild mit einer ungenügenden Dauer
qualitätsgesichert und damit noch besser als bisher versorgt        und Qualität des Schlafes, das über einen beträchtlichen Zeit-
werden. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit soll gewähr-           raum besteht und Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen
leisten, dass Menschen mit Schlafproblemen rasch am „best           und frühmorgendliches Erwachen einschließt“ beschrieben.
point of care“ ankommen.
                                                                    Im DSM-5, dem seit 2013 gültigen diagnostischen und statis-
Die Akkreditierung von Schlaflaboren wird seit 1998 auch in         tischen Manual psychischer Störungen der American Psychia-
Österreich durch die Österreichische Gesellschaft für Schlaf-       tric Association [14], wurde die bisherige Dichotomie primärer
medizin und Schlafforschung routinemäßig durchgeführt.              versus sekundärer Insomnien zugunsten einer übergreifenden
                                                                    Kategorie der „insomnischen Störung“ aufgegeben, zu der
„ Klassifikation von Schlafstörungen                                somatische und psychische Erkrankungen komorbid diagnos-
                                                                    tiziert werden können. Die nach der alten Terminologie sekun-
Die ICSD-3, das internationale Klassifikationssystem von            dären Insomnien sistieren nicht automatisch bei Behandlung
Schlafstörungen der Amerikanischen Akademie für Schlaf­             der Grunderkrankung. Vom Verlauf her werden episodisch
medizin [12], umfasst sieben Hauptgruppen von Schlafstö-            auftretende, ein bis drei Monate dauernde, anhaltende (= drei
rungen (Tab. 1).                                                    Monate oder länger dauernde) und rezidivierende (zweimal
                                                                    oder häufiger während des letzten Jahres auftretende) Episo-
„ Insomnie – eine multifaktorielle                                  den von Insomnie unterschieden (Tab. 2).
  ­eigenständige Erkrankung                                         Eine Polysomnographie sollte durchgeführt werden bei:
Insomnien kommen im klinischen Alltag am häufigsten vor.            − therapieresistenter Insomnie,
Sie werden oft als Synonym für Schlafstörungen generell miss-       − Verdacht auf eine organisch bedingte Insomnie (schlafbe-
verstanden, stellen aber tatsächlich eine in den unterschied-          zogene Atmungsstörungen und Bewegungsstörung) nach
lichen Klassifikationssystemen klar definierte Gruppe von              Ausschöpfung anderer diagnostischer Maßnahmen,
Schlafstörungen dar, deren wesentliche Beschwerden in Ein-          − Insomnie bei Risikogruppen in Verbindung mit Eigen-
und/oder Durchschlafstörungen, ungenügender Schlafqualität             oder Fremdgefährdung, z. B. bei Berufskraftfahrern oder
sowie beeinträchtigter Tagesbefindlichkeit bestehen.                   Patienten, die mit gefährlichen Maschinen arbeiten,
                                                                    − Verdacht auf erhebliche Diskrepanz zwischen subjektiv
                                                                       erlebter Wahrnehmung der Insomnie und klinischer Be-
 Tabelle 1: Hauptgruppen von Schlafstörungen nach
 ICSD-3                                                                urteilung.

 1. Insomnien (= Schlaflosigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen)    Generell erscheint es angezeigt, immer die Schlafhygiene zu
 2. Schlafbezogene Atmungsstörungen (z. B. obstruktive Schlaf­
    apnoe)
                                                                    evaluieren und Kenntnisse über deren Optimierung (Psycho-
 3. Hypersomnien (= Tagesschläfrigkeit) zentralnervösen Ursprungs   edukation) zu vermitteln. Darüber hinaus sollte der Einsatz
 4. Zirkadiane Rhythmusstörungen                                    tagesstrukturierender Maßnahmen, wie z. B. einer verstärk-
 5. Parasomnien (z. B. Schlafwandeln, Albträume, Pavor nocturnus,   ten körperlichen Aktivierung am Tage, erwogen werden. Es
    Schlaflähmung, schlafbezogene Essstörung)                       sollte immer geprüft werden, ob eine Verhaltensmodifikation
 6. Schlafbezogene Bewegungsstörungen (z. B. Restless-Legs-­        (Schlafhygiene, Bettzeitverkürzung, Stimuluskontrolle, Ent-
    Syndrom, periodische Beinbewegungen, Bruxismus)
                                                                    spannungstherapien, Reduktion des nächtlichen Grübelns und
 7. Andere Schlafstörungen
                                                                    dysfunktionaler Überzeugungen und/oder Psychoedukation)
                                                                    vor bzw. ggf. in Kombination mit medikamentösen Maßnah-
                                                                    men indiziert ist.
 Tabelle 2: Insomnien bei neurologischen Erkrankungen
 Degenerative Erkrankungen (z. B. Parkinson-Syndrom, Multisys-      Eine spezifische Therapie ist die kognitive Verhaltenstherapie
 tematrophien, Demenz, Dystonien, Chorea Huntington, hereditäre
 Ataxien, Fatal Familial Insomnia),
                                                                    bei Insomnie = CBT-I [15].
 Entzündliche ZNS-Erkrankungen (MS, Meningitiden, Meningoen-
 zephalitis)                                                        „ Schlafbezogene Atmungsstörungen
 Zerebrovaskuläre Erkrankungen
                                                                      (SBAS) – die Neurostimulationsverfahren
 Hirntumoren, Schädel-Hirn-Traumen
 Epilepsien
                                                                      sind angekommen
 Andere spezifische schlafmedizinische Erkrankungen (z. B. Rest-    Besonders im Bereich der schlafbezogenen Atmungsstörungen
 less-Legs-Syndrom, Narkolepsie, Schichtarbeitersyndrom, schlaf-    ist derzeit aufgrund der kostenintensiven stationären Aufnah-
 bezogene Atmungsstörungen)
                                                                    me sowie der zunehmenden Modernisierung der Diagnose-
 Chronischer Schmerz
                                                                    und Therapiegeräte international ein deutlicher Trend zur
 Neuromuskuläre und Motoneuronen-Erkrankungen
                                                                    ambulanten Abklärung mittels kardiorespiratorischer Poly-

112    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2020; 21 (3)
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Schlafstörungen aus neurologischer Sicht

graphie zu erkennen. Mit einer mobilen (ambulanten) Schlaf-       Behandlung weiterhin auf mittel- bis schwergradige OSA bei
ableitung könnte heute in vielen Fällen die Funktion und Stö-     ­einem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) zwischen 15 und 65/h
rung des Schlafs dort gemessen werden, wo sie Nacht für Nacht      beschränkt. Patienten sollten zudem nicht mehr als 25 % zen-
passieren, nämlich im eigenen Bett. Dies scheint vor allem im      trale Apnoen gemessen am Gesamt-AHI aufweisen. Der Ein-
Bereich der Neurorehabilitation wichtig, wo die Patienten          satz der atemabhängigen selektiven oberen Atemwegstimula­
einen raschen und erleichterten Zugang zur Schlafmedizin           tion wird momentan bis zu einem Body-Mass-Index (BMI)
benötigen. Eine rezente Studie in einem Neurorehabilitations-      von ≤ 35 kg/m2 empfohlen. Die Sicherheit und Wirksamkeit
zentrum zeigte eine gute Machbarkeit und ausreichende Ge-          dieser Methode wurden in zahlreichen Studien belegt [21].
nauigkeit der kardiorespiratorischen Polygraphie im Vergleich
zur konventionellen Polysomnographie [16].                        Zentrale Schlafapnoe
                                                                  Zentrale Apnoen sind durch eine Störung der Atemregulation
Schlafbezogene Atmungsstörungen werden unterteilt in At-          im Schlaf bedingt. Kennzeichen der zentralen Apnoe ist die
mungsstörungen mit und ohne Obstruktion der oberen Atem-          fehlende Atemanstrengung bzw. der fehlende Atemantrieb im
wege (obstruktive vs. zentrale Schlafapnoe).                      Schlaf. Im Gegensatz dazu ist bei obstruktiver Schlafapnoe der
                                                                  Atemantrieb erhalten.
Obstruktive Schlafapnoe
Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) gilt als unabhängiger vas-      Die transvenöse Neurostimulation des N. phrenicus stellt bei
kulärer Risikofaktor, der das Auftreten vaskulärer Ereignisse     Kontraindikation – vor allem bei Herzinsuffizienz mit ver-
um das Dreifache erhöht [17]. Zur Behandlung der obstruk-         zögerter Auswurfleistung – und/oder Unverträglichkeit einer
tiven Schlafapnoe wird primär die Positivdrucktherapie ein-       Überdrucktherapie (adaptive Servoventilation) eine neue Be-
gesetzt.                                                          handlungsalternative bei moderater bis schwerer zentraler
                                                                  Schlafapnoe vom Cheyne-Stokes-Typ dar.
In einer kürzlich erschienen Metaanalyse [18] wurden 10 ran-
domisierte Studien mit insgesamt 7266 Patienten mit Schlaf­       Das sog. Remedé-System (Respicardia, Minnesota, USA) wird
apnoe (5683 mit OSA und 1583 mit zentraler Schlafapnoe) un-       wie ein Schrittmacher links oder rechts subpektoral implan-
tersucht. Die Autoren fanden keine signifikante Reduktion des     tiert und an eine Stimulationselektrode angeschlossen, die in
kardiovaskulären Risikos (akutes Koronarsyndrom, Schlag-          der linken V. pericardiophrenica oder in der rechten V. bra-
anfall oder kardiovaskulärer Tod) durch eine Therapie mit         chiocephalica platziert wird; die Wahrnehmung der sponta-
positiver Druckunterstützung. In einigen der Studien lag die      nen Atemaktivität erfolgt über eine zweite Messelektrode in
mittlere nächtliche CPAP-Nutzung deutlich unter 4 h, wobei        der V. azygos. Dadurch wird ein physiologischer Mechanismus
sich in Subgruppenanalysen mit einer längeren Verwendungs-        über Schrittmacher-induzierte Zwerchfellkontraktionen ver-
dauer eine signifikante Reduktion der Reinsultrate zeigte.        wendet, der das natürliche Atemmuster wiederherstellt.

Die Prävalenz einer behandlungsbedürftigen OSA bei Schlag-        In einer prospektiven randomisierten multizentrischen Zu-
anfallpatienten liegt bei über 30 % [19]. Die Adhärenz zur        lassungsstudie [22] wurde der primäre Endpunkt einer mehr
Standard-Schlafapnoetherapie mit kontinuierlichem Über-           als 50 %igen Reduktion des Apnoe-Hypopnoe-Index erreicht,
druck (CPAP) ist mit 37 % allerdings sehr gering. Eine rezente    neben einer Zunahme des REM-Schlafs und einer Verbesse-
Studie aus Österreich konnte erstmals zeigen, dass eine teleme-   rung der Lebensqualität. Eine erfolgreiche Implantation ge-
dizinische proaktive Versorgung von Schlaganfallpatienten die     lang bei 97 % der Patienten. Geräte- oder therapieassoziierte
Adhärenz zur Überdrucktherapie über zumindest 3 Monate            Komplikationen traten bei insgesamt 8 % der Patienten auf,
verbessert [20]. Eine telemedizinische Betreuung dieser Pa-       wobei sich kein Unterschied zwischen der stimulierten und der
tientengruppe im Anschluss an eine erstmalige APAP/CPAP-          nicht-stimulierten Gruppe zeigte.
Therapie während einer stationären Rehabilitation sollte daher
angestrebt werden.                                                Dieser neue innovative und kostenintensive Therapieansatz
                                                                  muss allerdings noch in Bezug auf klinische Endpunkte in
Neben Unterkiefer-Protrusionsschienen oder Lagerungshilfen        weiteren randomisierten Studien untersucht werden.
zur Verhinderung der Rückenlage stehen chirurgische Ver-
fahren als Alternativtherapien zur Verfügung. Als weiteres        „ Hypersomnie – neue Autoimmun­
Verfahren wird seit einigen Jahren die Hypoglossus-Nerv­
stimulation bei ausgewählten Patienten eingesetzt. Hierbei
                                                                    diagnostik im Serum und Liquor
handelt es sich um ein funktionelles HNO-chirurgisches Ver-       Hypersomnien sind durch „mehrfach am Tag auftretende Epi-
fahren, bei dem durch Stimulation des N. hypoglossus eine         soden eines unwiderstehlichen Schlafbedürfnisses oder unbe-
Aktivierung der Muskulatur des oberen Atemwegs erreicht           absichtigten Einschlafens“ definiert. Im Gegensatz zur Tages-
wird. Aktuell sind 2 Systeme zur Anwendung in Europa zu-          müdigkeit geht es bei der Tagesschläfrigkeit um eine erhöhte
gelassen: das atem­abhängige System zur selektiven Stimulation    Einschlafneigung, meist in monotonen Situationen (Lesen,
des N. hypoglossus (Inspire® II/IV Upper Airway Stimulation       Fernsehen, Vortrag) und nicht nur um das Gefühl, müde und
System, Fa. Inspire Medical Systems, Inc., Maple Grove, MN,       abgeschlagen zu sein.
USA; Inspire II) sowie das atemzyklusunabhängige System zur
Stimulation des N. hypoglossus (ImThera aura6000™ Targeted        Zu dieser Erkrankungsgruppe zählen nach der ICSD-3 die
Hypoglossal Neurostimulation System, Fa. ImThera Medical          Narkolepsie vom Typ 1 und Typ 2, die idiopathische Hyper-
Inc., San Diego, CA, USA; ImThera THN). Aktuell ist eine          somnie, das Kleine-Levin-Syndrom, das Schlafmangelsyn-

                                                                                J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2020; 21 (3)   113
Schlafstörungen aus neurologischer Sicht // Sleep Medicine from a Neurological View - Krause und ...
Schlafstörungen aus neurologischer Sicht

drom und die Hypersomnie durch körperliche Erkrankungen,            störungen) aus dem Tiefschlaf in der ersten Nachthälfte zu
psychische Störungen, Medikamenten- oder Substanzmiss-              folgenden klinischen Charakteristika: Verwirrtheit und Des-
brauch.                                                             orientiertheit, automatisches Verhalten, herabgesetztes Reak-
                                                                    tionsvermögen gegenüber externen Stimuli, geringe Reaktion
Narkolepsie gilt als klassische Autoimmunerkrankung des zen-        auf Bemühungen, Wachheit herzustellen, retrograde Amnesie
tralen Nervensystems [23]. Auf der Basis einer erblichen Ver-       für viele während der Ereignisse auftretende Vorgänge und
anlagung (HLA DQB602) kommt es nach einer Infektion (z. B.          Schlafen mit offenen Augen [25].
Influenza) zu einer Selbstzerstörung von Hypokretinzellen, die
für die Schlaf-Wach-Regulation im Hypothalamus zuständig            In der Gruppe der Arousalstörungen unterscheidet man
sind. Bei der klassischen Form (Typ 1) treten in emotionalen        „Confusional Arousals“ (Schlaftrunkenheit), Pavor nocturnus
Situationen Kataplexien auf, d. h. ein affektiv getriggerter Ver-   (nächtlicher Aufschrei) und Somnambulismus (Schlafwan-
lust der Muskelspannung mit Kopfhaltschwäche oder Einsin-           deln), wobei die drei Bilder auch oft gemeinsam vorkommen.
ken im Kniebereich.
                                                                    Schlafwandelnde Personen können komplexe, szenische Ver-
Mit einer neuen sensitiven Methode konnte eine europäische          haltensmuster zeigen, welche mit nicht-intendierten Konse-
Arbeitsgruppe zuletzt aktivierte T-Lymphozyten gegen Hypo-          quenzen einhergehen. Nicht selten kann es dabei zu Verletzun-
kretin und Trib-2-Antigen als Autoaggressor bereits im Serum        gen der Betroffenen kommen. Sporadisch wurde aber auch ein
identifizieren. Therapeutisch stehen vorwiegend symptomati-         bizarres selbst- oder fremdgefährdendes Verhalten besonderen
sche nichtmedikamentöse und pharmakologische Therapien              Ausmaßes beschrieben, welches von der Tötung des Lebensge-
zur Verfügung. Seit 2018 ist auch Pitolisant als präsynaptischer    fährten bis hin zum akzidentellen (Pseudo-) Suizid reicht. Wir
Histamin-H3-Rezeptor-Blocker in Österreich zugelassen. Da-          berichteten kürzlich von einem 28-jährigen Patienten, der eines
durch kommt es zu einer erhöhten Freisetzung von Histamin           Nachts unvermittelt den Versuch unternahm, sich mit einer
im Gehirn. Diese führte laut aktuellen 1-Jahres-Daten nicht         Peitsche zu erhängen, und diskutieren die Gründe, die dafür
nur zu einer erhöhten Wachheit und Aufmerksamkeit, son-             sprechen, dieses bizarre Verhalten als szenische Handlung im
dern auch zu einer Reduktion der Kataplexien [24].                  Verlauf einer NREM-Parasomnie zu interpretieren, sowie die
                                                                    Schwierigkeiten, die sich in der Beweisführung ergeben [26].
„ Zirkadiane Rhythmusstörungen –
                                                                    Die wichtigste Parasomnie aus dem REM-Schlaf ist die REM-
  Schlaf zur falschen Zeit                                          Schlaf-Verhaltensstörung („REM Sleep Behavior Disorder“,
Bei dieser Gruppe liegt eine „andauernde oder wiederkehren-         RBD). Durch das Ausbleiben der motorischen Hemmung im
de Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus vor. Diese wird vor-            REM-Schlaf ist auch motorisch das klassische „nächtliche Aus-
wiegend verursacht durch eine Veränderung des zirkadianen           agieren von Trauminhalten“ und ein szenisches Handeln mög-
Systems oder durch eine Inkongruenz zwischen dem endoge-            lich, wobei Patienten aus dem Bett fallen können, es aber in der
nen zirkadianen Rhythmus und dem Schlaf-Wach-Plan, der              Regel nicht verlassen. Die heute besser als „isolierte“ statt wie
durch die individuelle physische Umgebung oder soziale und          früher als „idiopathische“ bezeichnete RBD gilt mittlerweile
berufliche Erfordernisse gewünscht oder gefordert wird.              als Frühphase neurodegenerativer Erkrankungen. In zahlrei-
                                                                    chen prospektiven und retrospektiven Studien konnte inzwi-
Übermäßige Schläfrigkeit oder Insomnie über 3 Monate sind           schen bestätigt werden, dass bis zu 90 % aller RBD-­Patienten
Störungsfolgen und führen zu einem relevanten Leidensdruck          innerhalb von 10 bis 20 Jahren eine klinische manifeste Synu­
oder einer Leistungsbeeinträchtigung.                               cleinopathie entwickeln (z. B. Morbus Parkinson) [27]. Die Be-
                                                                    stätigung, dass die im Schlaflabor mit erweiterter Video- und
Neben der bekanntesten Kurzform, dem Jetlag, zählen zu die-         EMG-Analyse verifizierte isolierte RBD bereits eine Synu­
ser Gruppe das Schichtarbeiter-Syndrom und vor allem bei Ju-        cleinopathie ist, zeigten serielle DAT und Hautbiopsiestudien
gendlichen durch Konsum von Blaulicht und sozialen Medien           unterschiedlicher Arbeitsgruppen [27].
die Störung der verzögerten Schlafphase.
                                                                    „ Schlaf und Epilepsie haben eine
„ Parasomnien – störende „Neben­                                      ­bidirektionale Beziehung
  ereignisse“ im Schlaf mit Gefahr einer                            Häufige nächtliche Anfälle stören den Schlaf, ein gestörter
  Eigen- oder Fremdverletzung und                                   Schlaf kann andererseits das Auftreten Arousal-induzierter
  Differential­diagnose zu schlafgebunde­                           Anfälle begünstigen, z. B. bei der obstruktiven Schlafapnoe.
  nen epileptischen Anfällen
                                                                    Von den Epilepsiesyndromen sind wahrscheinlich Frontal-
Parasomnien sind unerwünschte Verhaltensweisen, die aus             lappenepilepsien die häufigste Differenzialdiagnose [28]. Bei
dem NREM- und/oder REM-Schlaf auftreten. Sie sind nicht             Frontallappenepilepsien treten häufig stereotype hypermoto-
willkürlich gesteuert, oft der äußeren Situation nicht angemes-     rische Anfälle auf, die den komplexen, großräumigen Bewe-
sen und werden wie nächtliche Epilepsien daher oft als psycho-      gungen bei Parasomnien ähnlich sehen können. Komplexere
gen bis halluzinatorisch verkannt.                                  Verhaltensweisen wie Umherlaufen sind untypisch für iktale
                                                                    Bewegungsmuster, jedoch können diese als postiktale Verhal-
Bei den NREM-Parasomnien kommt es vermutlich durch                  tensmuster auftreten und dann auch die Dauer der Gesamt-
ein inkomplettes Erwachen (daher auch der Name Arousal-             episode verlängern [28].

114    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2020; 21 (3)
Schlafstörungen aus neurologischer Sicht

Die Aktivierung von Arousals und epilepsietypischer Aktivi-                               es sich um differenzialdiagnostisch schwer einzuschätzende
tät ist seit Jahrzehnten bekannt und manifestiert sich häufig                             Formen handelt und wenn die in den Leitlinien geforderte
in „kleinen Bewegungen“, die meist von einer epileptogenen                                neurologische Untersuchung nicht erfolgt ist. Für die klinisch
Zone ausgehen, die auch den Schlaf verändert. Da seit eini-                               korrekte Diagnose und Therapie ist es erforderlich, „Mimics“
gen Jahren bekannt ist, dass Schlaf lokal, d. h. kortikal um-                             aktiv auszuschließen (z. B. Polyneuropathien, pAVK, Arthritis,
schrieben, auftreten kann, hängt die Auslösung von Anfällen                               Myelopathien und Beinkrämpfe).
vermutlich davon ab, ob zur Anfallsauslösung zusätzlich ein
epilepto­genes Netzwerk aktiviert werden muss, das weitere                                Die aktuellsten Richtlinien der IRLSSG zur Therapie empfehlen
Hirnareale ­aktiviert. Interiktale epileptische Entladungen tre-                          als initiale Therapie einen Versuch mit Alpha-2-delta-­Liganden
ten im Schlaf als interne Trigger auf, die das Auftreten von                              (z. B. Pregabalin), der mit keinem Risiko einer Augmentation
Mikroarousals und Schlafinstabilität fördern. Diese Instabili-                            (= paradoxe Antwort auf eine dopaminerge Therapie mit frü-
tät vermehrt oder moduliert das Auftreten kleinerer motori-                               herem Beginn der Beschwerden tagsüber und einer Zunahme
scher Ereignisse und anderer Schlafstörungen, die ihrerseits                              der Intensität) verbunden ist [31].
die Entstehung interiktaler Entladungen und schlafbezogener
Anfälle produzieren.
                                                                                                  Relevanz für die Praxis
„ Schlafbezogene Bewegungsstörungen –                                                        — Die moderne Schlafmedizin ist somit keine Spielwiese für
                                                                                               Spezialisten, sondern in Anbetracht der hohen Prävalenz
  Komorbiditäten beachten                                                                      und psychosozialen Relevanz von Schlafstörungen eine
                                                                                               interdisziplinäre Notwendigkeit im klinischen Alltag der
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) zählt mit einer altersabhän-
                                                                                               Neurologie.
gigen Prävalenz von 3–10 % in der kaukasischen Bevölkerung                                   — Schlafmedizin als interdisziplinäres Fachgebiet weitet den
zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und schlaf-                                      Blick für autoimmunologische, genetische neurophysiolo-
bezogenen Bewegungsstörungen [29].                                                             gische und neurodegenerative Zusammenhänge.
                                                                                             — Schlafstörungen sollten gezielt und kausal therapiert wer-
                                                                                               den.
Das RLS ist eine multifaktorielle Erkrankung, in deren Patho­
                                                                                             — Die Beschäftigung mit der etablierten Atemtherapie und
genese verschiedene Faktoren eine Rolle spielen [30]. Ge-                                      neuen interventionellen Neurostimulationsverfahren
nomweite Assoziationsstudien konnten Risikoallele für RLS                                      kann dazu veranlassen, über den Tellerrand des eigenen
und PLM identifizieren [30]. Die Rolle von Eisen in der RLS-­                                  Fachgebietes hinauszusehen.
Pathogenese ist gut definiert. Der Schweregrad des RLS nimmt
bei Eisenmangel zu und bei Behandlung des Eisenmangels ab.
Patienten mit niedrigen Ferritinwerten (< 50 ug/L) sollten da-
her immer eine Substitutionstherapie erhalten. Eine zirkadiane                            Priv.-Doz. Dr. Michael Saletu
Dopamindysfunktion führt zu einem „hyperdopaminergen“                                                              Medizinstudium an der Universität Wien. 2000–2001
präsynaptischen Status sowie zu einem hypodopaminergen                                                             Forschungsassistent im Schlaflabor der Universi-
                                                                                                                   tätsklinik für Neurologie, Innsbruck. 2002–2007 Aus-
postsynaptischen Status. Darüber hinaus wird auch noch auch                                                        bildung zum Facharzt für Neurologie an der Univer-
die Rolle von Hypoxie diskutiert [30].                                                                             sitätsklinik für Neurologie, Wien. Seit 2006 Facharzt
                                                                                                                   für Neurologie. Jänner 2010 Habilitation für Neuro-
                                                                                                                   logie. 2007–2017 Oberarzt für Neurologie am Neuro-
Aktuelle MRT-Daten der Universitätsklinik für Neurologie                                                           logischen Rehabilitationszentrum Rosenhügel,
und der Universitätsklinik für Neuroradiologie in Innsbruck                                                        ­Leitung im Bereich Schlafmedizin. Seit Juli 2017
unterstützen das Konzept, dass das RLS eine sensomotorische                                                         Leitung Bereich Schlafmedizin am LKH Graz II
                                                                                                                    Standort Süd.
Erkrankung des zentralen Nervensystems ist. Insbesondere                                  Seit April 2012 Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für
die beschriebenen strukturellen Veränderungen im fronto-                                  Schlafmedizin.
pontinen Trakt sowie die Volumenminderung in der weißen
Sub­stanz stellen die anatomische Grundlage für die Wahrneh-
mung der unangenehmen Gefühle der Beine bei RLS dar [31].
                                                                                          „ Interessenkonflikt
                                                                                          Der Verfasser ist oder war Referent oder Konsulent für AOP
Die Behandlung erfolgt meist nicht mehr durch den schlaf-                                 Pharma, Jazz Pharmaceuticals, Stada Arzneimittel, Neucomed
medizinisch versierten Facharzt, sondern durch die niederge-                              und Inspire. Der vorliegende Beitrag erfolgte ohne finanzielle
lassenen Ärzte. Problematisch ist die Diagnose nur dann, wenn                             Unterstützung.

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