Mitteilungen PRO LIBERTATE
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2I21 März/ April PRO LIBERTATE Mitteilungen Schweizerische Vereinigung für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde editorial Foto: pixabay.com Dr. iur. Patrick Freudiger Vizepräsident PRO LIBERTATE, Grossrat und Stadtrat, Rechtsanwalt, Langenthal p.freudiger@besonet.ch Unverhüllte Stärke Der Schweizer Souverän hat die Ini- tiative «Ja zum Verhüllungsverbot» angenommen. Nach dem Ja zum Minarettverbot hat die Schweiz ein- der bisherigen Weltordnung und mal mehr ihren Widerstand gegen den politischen Islam manifestiert. die etwaige bipolare Ordnung zwi- Das Ja ist ein Bekenntnis zum säku- schen den USA und China. Er- laren Rechtsstaat und eine Chance kennbar erscheint jedenfalls, die auch für moderate Angehörige des Vereinigten Staaten werden auch Islam. in den nächsten Jahren die Welt- macht mit dem grössten Einfluss Eine empfindliche Niederlage erlit- bleiben wie andererseits Russ- ten hat dagegen die Operation Libe- land seine Einflusszone in Europa ro, welche sich stark gegen die Ini- zu festigen versucht. Die Kluft zwi- tiative engagiert hat und das in ihrer Kernkompetenz, der pseudointel- schen dem im Westen geprägten lektuellen Bewirtschaftung des Anti- liberalen Demokratie-Modell und SVP-Reflexes. Einige Initiativgeg- dem autoritären Staatskapitalis- ner scheinen Mühe zu haben, ihre mus Pekings wird weiter wach- Niederlage zu akzeptieren: Der ul- Friedrich-Wilhelm Schlomann sen. Letztlich ist es ein Wett- traorthodoxe islamische Zentralrat Königswinter/Bonn (D) bewerb um die Vorherrschaft im hat bereits angekündigt, die Bussen Technologiebereich. von künftigen Burkaträgerinnen zu zahlen. Die jungen Grünen wollen Der unlängst erschienene Lage- Überraschend erscheint die Fest- gegen die Abstimmung mit Be- schwerde an den Europäischen Ge- bericht «Sicherheit Schweiz stellung des NDB, die überschul- richtshof für Menschenrechte gelan- 2020» des Nachrichtendienstes dete Wirtschaft und das verlang- gen. des Bundes (NDB) erachtet mit samte Wachstum Chinas könnten seinen 103 Seiten zu Recht die zu einer Herausforderung für den Die schweizerische Demokratie hat Covid-19-Pandemie als zentrales Machterhalt der KPCh werden. am 7. März 2021 unverhüllt Stärke Thema, deren sicherheitspoliti- bewiesen. Aber auch die antidemo- schen Auswirkungen noch nicht Die Schweiz als wichtiger Finanz- kratischen Kräfte agieren weiterhin abschätzbar sind. Gedacht ist da- und Handelsplatz sowie ihre – wir müssen wachsam bleiben. bei primär an ein mögliches Ende Technologie ist weiterhin das Ziel
etlicher Spionagedienste. Ein direkten Bezug zur Kernorgani- Staaten, von denen der NDB jähr- deutlicher Anstieg ist bei der sation erfolgen – sie sind von lich rund 12'500 Meldungen er- Cyber-Spionage festzustellen, pri- Einzeltätern oder Kleinstgruppen hält; an diese gehen aus Bern jähr- mär von Russland «auf einem ho- verübt worden. Indes haben diese lich rund 6'000 Nachrichten und hen Aktivitätsniveau». Die Gewalttaten wieder zugenom- Hinweise. + Schweiz stellt einen seiner Haupt- men, auch in der Schweiz ist mit umschlagsplätze dar. Gefährdet Anschlägen zu rechnen: Ihr Terror sind besonders Behörden, die «bleibt für die Bedrohungslage in 2 Armee und das internationale Genf. der Schweiz von Bedeutung». Die letzte Ausreise eines «Gotteskrie- 3 Generell besteht grösste Sorge gers» aus der Schweiz erfolgte 2017, ihre unkontrollierte Rück- vor Cyber-Sabotage auf kritische kehr ist unbedingt zu verhindern! Infrastrukturen, von der die Eid- genossenschaft (im Gegensatz Innerhalb der Schweiz sind zum Ausland) bisher verschont rechtsextreme Gewalttaten kaum blieb. Cyber-Spionage stellt indes zu verzeichnen. Die Zahl linksex- bevorzugtes Ziel proliferierender tremer Gewalttaten hingegen ist Staaten dar, welche Zugriff auf ziemlich gestiegen, bemerkens- Träger von Schlüsseltechnolo- wert sind bewusste und gewalttä- gien suchen, die auch militäri- tige Angriffe gegen Sicherheits- scher Verwendung dient. Die beamte; Anarchisten erscheinen Schweizer Industrie muss bei dabei gewalttätiger als marxis- Kooperationen diesem Aspekt nö- tisch-leninistische Extremisten. tige Rechnung tragen. Interessant für den Schweizer Der aktuelle Lagebericht kann Etliche Seiten widmet der Lage- Bürger ist die Mitteilung, dass sein auf der Website www.bundes- bericht dem «Islamischen Staat», Nachrichtendienst Ende 2019 ins- publikationen.admin.ch bestellt der geschwächt sowie dessen gesamt 373 Personen umfasste. oder gegen einen Unkostenbei- Kommunikation seiner Anhänger Im Einzelnen pflegt er einen Infor- trag von Fr. 10.– bei PRO LIBER- empfindlich gestört ist und dessen mationsaustausch mit über 100 TATE bezogen werden (Bestell- Anschläge seit zwei Jahren ohne Partnerdiensten verschiedener Talon auf letzter Seite). Sicherheitspolitisches Fachreferat Es laden herzlich ein: PIKOM www.pikom.ch und P L www.prolibertate.ch RO IBERTATE Donnerstag, 14. Oktober 2021 in Bern: von Peter Regli Kaserne, Auditorium, Papiermühlestr. 13+15, 3000 Bern 22 Auch dieses Jahr präsentiert der (im Navigationssystem eingeben: Kasernenstr. 27) Divisionär aD und ehem. Chef des Donnerstag, 21. Oktober 2021 in Zürich: Schweizer Nachrichtendienstes, Mehrzweckhalle Stiftung zum Glockenhaus (neben dem Hotel die aktuelle sicherheitspolitische Glockenhof), Sihlstrasse 33, 8001 Zürich Lage unseres Landes. Beginn jeweils: 18.45 Uhr Apéro, 19.30 Uhr Referat In dieser Ausgabe Die rauflustigen Eidgenossen 1 Neuer Lagebericht des Nachrichtendienstes Dieser Comic zeichnet wortwört- 2 Die rauflustigen Eidgenossen lich die Geschehnisse rund um die Schlacht bei Marignano nach. Für 3 Rassistische Süssspeisen Die Eidgenossen bedeutete der 4 MNS-Stellungnahme zu Ausgang der Schlacht eine herbe Covid-19 und zum neuen Niederlage, war gleichzeitig aber Kampfflugzeug auch die Geburtsstunde der «im- 5 Die «Gotteskrieger» leben merwährenden Neutralität» und weiter dem Grundsatz, sich nicht mehr in 5 Düstere Wolken über Tibet «fremde Händel» einzumischen. 6 Der Beton unserer Bunker Eine interessante Lektüre für alle 7 Für eine starke Alterskategorien! Jetzt bestellen Luftverteidigung zum Spezialpreis von nur 15 Franken (solange Vorrat; Bestell- www.prolibertate.ch talon letzte Seite).
Mohrenköpfe Geschichte Rassistische Süssspeisen und das auch nur im Zusammen- mand lässt sich freiwillig in Re- hang mit der Wappenkunde. servate einpferchen – auch rheto- risch nicht. Die selbsternannte Sprachpolizei zieht nicht nur gegen Mohren- Indianer oder Eskimo zu sagen, köpfe zu Felde, sondern stört sich gilt aus Sicht von Gutmenschen auch an allen Restaurants, die ebenfalls bereits als anrüchig. den Namen «zum Mohren» tra- Weniger problematisch scheint es gen. Konsequenterweise müss- dann aber zu sein, wenn Begriffe ten diese Kreise auch das klassi- gegen Schweizer gerichtet sind. sche Shakespeare-Stück «Othel- «Kuhschweizer» ist wohl das be- lo, der Mohr von Venedig» verbie- kannteste und älteste Schimpf- Thomas Fuchs ten. Oder zahlreiche Wappen wie wort, das sich Eidgenossen anhö- alt Nationalrat, Präsident Schweiz. das von Sardinien, Korsika oder di- ren müssen. Vereinigung PRO LIBERTATE, Bern verser Schweizer Gemeinden. Wann wird die Umbenennung der Es gibt durchaus Diskriminierun- Aargauer Gemeinde Möriken- gen, die bekämpft werden müs- Wir essen Berliner, Hamburger, Wildegg verlangt? sen. So gibt es auch in der Wienerli und Russenzopf und ge- Schweiz immer noch Fälle, bei de- schützten Verkehr gibt es sowieso Indianer und Kuhschweizer nen Frauen zwangsverheiratet nur mit Pariser – aber der und Mädchen beschnitten wer- Mohrenkopf soll rassistisch sein? Es ist nachvollziehbar, dass Aus- den. Die gleichen Kreise, welche Diese rhetorische Frage stellt eine drücke verletzen können, wenn sich über Mohrenköpfe echauffie- deutsche Confiserie an ihre Kun- sie abwertend geäussert oder ren, schauen dort aber lieber weg. den, das sie auf einem Schildchen falsch aufgefasst werden. Daher Sie bekämpfen sogar aktiv Lö- neben dem süssen Schaumge- ist es immer wichtig, auch den sungsansätze, wenn deren Ab- bäck positioniert hat. Ein Foto da- Kontext und die Hintergründe zu sender die falsche politische Ge- von machte auf den Sozialen Ka- kennen. Als der damalige deut- sinnung trägt (siehe Verhüllungs- nälen unlängst die Runde. sche Finanzminister Peer Stein- verbot). Daran sieht man, dass es brück in der Debatte um Steuer- diesen Gruppierungen nicht um Den Mohrenkopf als Bezeichnung politik und Bankgeheimnis die die Sache geht, sondern einzig für das Schaumgebäck gibt es seit Schweizer als Indianer bezeich- um Deutungshoheit – und damit Jahrzehnten. Der Duden be- nete, war die Empörung ebenfalls um Macht. Eine linke Sprach- schreibt das Wort mit folgenden gross. Allerdings lag das nicht am polizei, die einem vorschreibt, zwei Bedeutungen: 1. kugelförmi- Indianervergleich an sich, son- was man noch sagen darf und ges Gebäckstück aus Biskuitteig, dern in welchem Verhältnis Stein- was nicht, gibt es in zahlreichen das mit Schokolade überzogen brück sich dabei selbst sah: Als autokratisch-regierten Staaten. und mit Sahne oder Creme gefüllt die Kavallerie, die bei den India- Eine freie Gesellschaft sollte sich ist; 2. Schokokuss. Auch die Wiki- nern aufräumen müsse. Man aber davon hüten, solche Pfade pedia listet eine Vielzahl an Be- braucht kein grosser Geschichts- zu beschreiten. Wir Schweizer es- deutungen auf, von denen einzig kenner zu sein, um zu wissen, wie sen weiterhin unsere Mohren- die Wortherkunft «Mohr» auf dun- es den echten Indianern nach köpfe! + kelhäutige Menschen schliesst, dem Kavallerie-Sturm erging. Nie- Dubler-Mohrenköpfe sollen bleiben! Seit ihrer Gründung im Jahr 1946 verkauft die Fir- ma Dubler ihre landesweit bekannten Mohren- köpfe. Selbsternannte Moralwächter wollen nun darin Rassismus erkennen und verlangen die Umbenennung des Süssgebäcks. Für PRO LIBERTATE sind solche Forderungen kein Fort- schritt im Kampf gegen den Rassismus, sondern ein Rückschritt. Über 10’000 Personen sehen dies ebenso und haben unsere Petition unter- schrieben, wonach die Firma Dubler ihre Mohrenköpfe auch künftig so benennen soll. Die Schweizerische Vereinigung PRO LIBERTATE fordert alle Dubler-Kritker auf, künftig selber eige- ne Betriebe zu gründen und ihre Produkte unter rassismus- und genderkonformen Namen zu ver- kaufen. Konsumenten freuen sich über Auswahl. Foto: pixabay.com
Schweizer Geschichte Armee MNS-Stellungnahme zu Covid-19 und zum neuen Kampfflugzeug Konrad Alder für die NKF-Beschaffung, wäre ei- Militärpolitische Nachrichten Schweiz ne zweite Nutzungsverlängerung 4 (MNS), Uerikon ZH für unsere F/A-18-Flotte mit un- verantwortlichen, «durch die De- 5 cke» schiessenden Kosten ver- bunden. Dies ist primär dem Fakt Es mehren sich die Stimmen aus geschuldet, dass unser Land links-grünen Kreisen, dass sich nach 2030 wohl der letzte verblei- die Schweiz im Lichte der ausser- bende F/A-18C/D-User wäre, was ordentlichen Covid-19-Aufwen- sich ungünstig auf ein dannzumal dungen in Verbindung mit dem zwingend notwendiges weiteres Zufallsmehr bei der Abstimmung Kampfwertsteigerungsprogramm vom vergangenen 27. September sowie die Wartung, Reparaturen 2020 die Beschaffung eines neu- und den Betrieb auswirken würde. en Kampfflugzeugs nicht mehr Billig-Armee oder Luftschloss- leisten könne. Eine solche Posi- Wir verlieren unsere Luftwaffe Armee: In seinen Schriften geht Autor Rudolf Schaub detailliert tion missachtet Art. 58 unserer auf die aktuellen Schwächen ein. Bundesverfassung, verkennt fahr- Machen wir uns nichts vor! Mit ei- Jetzt bestellen auf Seite 8. lässig die Konsequenzen einer nem nach der Ablehnung der Gri- weiteren Nullrunde und unter- pen-Beschaffung 2014 weiteren schlägt unserer Bevölkerung vor- Nullentscheid würde die Schweiz sätzlich und wider besseres Wis- im Übrigen ihre Luftwaffe und Axt anzusetzen. Mit 7% aller sen die möglichen verhängnisvol- nachgelagert unseren Sicher- Bundesausgaben im Jahre 2019 len Konsequenzen einer solchen heitsverbund für Schutz, Rettung (0,7% BIP) ist man nämlich nicht kurzsichtigen, realitätsfernen Be- und Verteidigung aufgeben und ir- einmal in der Lage, die uns in der trachtungsweise. reversibel verlieren. Unser Luft- WEA-Abstimmungsvorlage ver- raum und Land verkämen in Zei- sprochene Vollausrüstung aller Auftrag Bundesverfassung ten erhöhter Spannungen und in Verbände mit einer geplanten einem Verteidigungsfall zum Stärke von 140'000 Mann sicher- Unsere Bundespolitiker legen bei Spielball unerwünschter fremder zustellen. Kommt hinzu, dass aktu- ihrem Amtsantritt einen Eid oder Mächte, schutzlos und mit einem ell auch mit uns vergleichbare, eu- ein Versprechen auf unsere Ver- Totalverlust an Souveränität und ropäische Staaten, wie Schwe- fassung mit einem klaren, unmiss- verheerenden Konsequenzen für den, Finnland, Norwegen, Däne- verständlichen Auftrag für eine unsere Bevölkerung. mark, die Niederlande, Belgien, glaubwürdige Landesverteidi- Polen und Griechenland – trotz gung ab. Dessen ungeachtet er- Covid-19 Corona-Pandemie und schlechte- hält man als kritischer Beobachter rer Haushaltlage – neue Kampf- unserer Sicherheitspolitik den Wenn wegen Covid-19 in unse- flugzeuge für den Schutz und die Eindruck, dass Artikel 58 des 2. rem Bundeshaushalt gespart wer- Sicherheit ihrer Bevölkerung be- Abschnitts für Sicherheit, Landes- den muss, stellt sich die Frage, ob schaffen. verteidigung und Zivilschutz unse- das seit Jahren unterfinanzierte res Grundgesetzes für die Armee- VBS die richtige Bundesaufgabe Konklusion – Gouverner c'est gegner unter den Parlamentariern ist, um ein weiteres Mal die Spar prévoir! bereits keine Gültigkeit mehr hat und für nicht wenige weitere Frak- Auch in so schwierigen und an- tionen zu einer «quantité néglige- spruchsvollen Zeiten wie einer able» verkommen ist. Covid-19-Pandemie gilt für Bun- desrat und Parlament die bewähr- Eine weitere Nullrunde Flug- te Maxime «Regieren heisst vor- zeugbeschaffungen sind keine ausschauen»! Das gilt nicht nur Druckknopfübung! aber ganz besonders auch für die Weiterentwicklung unserer in den 2030 soll das neue, mit Mitteln aus vergangenen Jahren so vernach- dem regulären Armeebudget zu lässigten, in Friedenszeiten so ne- beschaffende Kampfflugzeug ei- bensächlich erscheinenden Si- ne erste operationelle Einsatz- cherheitspolitik. Nicht auszuden- bereitschaft erreichen. Nach einer ken, wenn wir anstelle einer Coro- Projekt- und Einführungszeit von na-Pandemie mit einer Konflikt- 15 (!) Jahren löst es demgemäss situation konfrontiert wären. In ei- die dannzumal technisch überhol- nem solchen Fall hätten dann ten, veralteten F/A-18 ab. Ver- nicht nur kurzfristig nachbeschaff- weigert das Parlament die Mittel bare Schutzmasken gefehlt! +
Dschihadismus Die «Gotteskrieger» leben weiter Dr. Léon Gaucher licherweise fast ein Drittel junge nen 780 als gewalttätig eingestuft Clarens VD Frauen waren. Gegenwärtig sol- werden. In manchen Ländern len sich aus diesem grössten und Europas besteht die Sorge, dass bevölkerungsreichsten Bundes- Zurückkehrende aufgrund der Mit der militärischen Niederlage land Deutschlands noch rund 110 zum Teil bestehenden Familien- der Dschihadisten des «Islami- Personen im syrischen Kampf- verbünde mit kleineren Kindern schen Staates» hat die salafisti- gebiet aufhalten. Wenigstens 67 die Keimzelle für eine künftige, sche Szene in Mitteleuropa er- Personen aus NRW fanden den hier aufwachsende «Generation heblich an Bedeutung verloren. «Heldentod» für Allah, wobei es Dschihad» sein könnte. Diese An- Eine direkte Entwarnung wäre je- auch hier eine Dunkelziffer gibt. nahme stützen insbesondere Er- doch verfrüht! fahrungen aus Frankreich, wo ei- Zugleich kehrten 86 Männer und ne Mischszene aus Rückkehrern, Nach jetzigen Erklärungen sind Frauen aus Nordrhein-Westfalen «Homegrown»-Szene und dschi- damals über 1'050 Islamisten aus während der letzten Jahre in ihre hadistisch orientierten Flüchtlin- Deutschland in jenen «Heiligen einst so verachtete Heimat zu- gen für die Anschlagserien wäh- Krieg» gezogen. Dabei wird aller- rück. Sie sind von besonderer Re- rend der letzten fünf Jahre verant- dings eine grössere Dunkelziffer levanz, die einen kompletten Ra- wortlich war. zu unterstellen sein, da jene Zahl dikalisierungsprozess durchlie- sich lediglich auf die Zeit ab 2012 fen‚ vertiefte Kenntnis-Verhältnis- Grössere Aktivität zeigte in jüngs- bezieht, die wirklichen Anfänge se zu anderen Radikalisierten be- ter Zeit die Organisation «Iman» der «Gotteskrieger» aber bis auf sitzen und Kampferfahrungen im mit ihrem Hauptsitz in Wien, die das Jahr 2003 zurückgehen. Das Umgang mit Waffen verfügen. als ihre Aufgabe «Aufklärungsar- bedeutet, dass in der Bundesre- Dieses Personenspektrum in Ver- beit über den Islam» ansieht. Im publik wie in den meisten Ländern bindung mit Radikalisierungs- Gegensatz zu allen anderen Mitteleuropas die Gefahr viel zu prozessen innerhalb der ortsan- Islam-Gruppierungen agiert sie spät erkannt wurde. Das Partei- sässigen extremistisch-salafis- nicht im Rahmen lauter und öf- unabhängige Informationskomi- tischen Szene in den einzelnen fentlichkeitswirksamer Kampag- tee PIKOM mit Sitz in der Schweiz Ländern kann leicht einen Nähr- nen, sondern setzt auf eine schlei- war eine der ersten Publikationen‚ boden für die Indoktrination weite- chende unter Studenten. Sie ist die auf sie hinwies. rer hochmotivierter und tief ideolo- besonders im Süden Deutsch- gisierter Dschihadisten bieten. In lands aufgetreten. Anzeichen von Aus Nordrhein-Westfalen (NRW) NRW beträgt die Zahl der – be- Aktivitäten in der Schweiz sind bis- eilten damals 263 Personen in kannten – extremistischen Sala- her nicht bekannt. + den Nahen Osten, wobei erstaun- fisten gegenwärtig 3'200, von de- China Düstere Wolken über Tibet Shi Wu Fei nen in Mandarin, die Sprache der Hongkong Pekinger Führung, während man zugleich die tibetische Umgangs- sprache verdrängt. Nach einer Nach Pekings Vorgehen gegen weiteren Geheim-Anweisung ist die Uiguren sprechen starke An- der «negative Einfluss der Reli- zeichen für eine bevorstehende gion zu verringern», was trotz aller Umgestaltung ähnlicher Art auf schönen Garantien in der Verfas- dem «Dach der Welt» mit seinen sung Tibets auf eine Bekämpfung dreieinhalb Millionen Menschen. des tibetischen Buddhismus hin- weist. Nicht zuletzt wurde inzwi- Unter der Parole, man müsse «auf- schen bekannt, dass die KP- hören, faule Menschen heranzu- Funktionäre auf dem «Dach der ziehen», erhalten die dort leben- Welt» direkte Quoten zur Er- den Arbeiter neuerdings «eine frei- füllung jenes Umgestaltungspro- willige Berufsausbildung» wobei gramms haben. Bei deren Erfül- deren Arten ihnen diktiert werden. lung winken Belohnungen, im ne- Wichtig erscheint dabei ihr «rück- gativen Fall drohen Bestrafungen. ständiges Denken zu reformie- «Wahrscheinlich», warnt ein west- ren», was letztlich eine ideologi- licher Tibet-Experte, «führt diese sche Umerziehung im Sinne der Politik zum langfristigen Verlust Sind zunehmend Repressionen Kommunistischen Partei bedeu- des sprachlichen, kulturellen und ausgesetzt: Mönche in Tibet. tet. Betont wird ebenfalls das Ler- spirituellen Erbes in Tibet.» + Symbolbild: Pixabay
Réduit Der Beton unserer Bunker Hanspeter Olbrecht führt die Spur zurück zu einem tung schliessen und der Wasser- Dipl. Bauingenieur HTL Vorfall im Gantrischgebiet, wo im Zement-Wert des untersuchten Herbst 1946 bei Probeschüssen Betons, der bei 0.55 gelegen ha- auf das Werk Widdersgrind ent- ben dürfte, ist ebenfalls als gut zu 6 Unsere Bunker standen sinnbild- deckt wurde, dass die Qualität des Eisenbetons schlecht ist. Die Un- bezeichnen. 7 lich für den «Igel Schweiz», der mit seinen Stacheln gegen den tersuchungen zeigten, dass die zi- vilen Bauunternehmer bei insge- Man darf nicht vergessen, unter welchen Bedingungen diese Bau- Fuchs gewappnet ist: «…trotzt ge- samt sieben Bunkern Zement ge- ten damals erstellt worden sind: trost der ganzen Welt - bewaffnet, spart hatten. Bis 1949 wurde die- Die Baustellen befanden sich oft doch als Friedensheld!», wie se Sache geheim gehalten, dann weit abseits der Siedlungen; es Wilhelm Busch in seinem Gedicht kam der «Bunkerprozess» mit waren also keine Strom- und «Bewaffneter Friede» schrieb. Bis Anklagen gegen Genieoffiziere Wasseranschlüsse vorhanden. zum Ende des Kalten Krieges wa- der 2. Division und gegen die be- Nicht nur das Kiessand-Material ren unsere Festungen geheim. teiligten Unternehmen. Das Ge- und der Zement, sondern auch Seit ihrer Entklassifizierung wer- rücht, die Schweizer Festungen das Wasser musste heran gekarrt den sie abgebrochen um Neu- wären generell von schlechter werden. Vor allem in den Kriegs- bauten Platz zu machen oder man Qualität konnte aber nicht mehr jahren, als viele solche Werke lässt sie zerfallen. Einige wurden aus der Welt geschafft werden. gleichzeitig im Bau waren, und als Museen fürs Publikum geöff- auch weil das Land von ausländi- net. Mythen ranken sich um ge- Untersuchung alter Bunker schen Treibstofflieferungen ab- heime Militäranlagen. Und was ge- hängig war, geschah der Trans- heim ist, bietet Stoff für Stamm- Als im Spätherbst 1991 die Genie- port mit Pferdefuhrwerken. Wenn tischgespräche, gerade weil es abteilung der Grenzbrigade 7 eini- man bedenkt, dass für einen In- verboten ist, darüber zu reden. ge Bunker in der Gegend des Un- fanteriebunker rund 500 Kubik- Einiges was über die Qualität der tersees abbrach, wurden Bruch- meter Beton gebraucht wurden, Bunker verbreitet wurde, war ruf- stücke an die Eidgenössische Ma- was der Masse von 1200 Tonnen schädigend für die Männer, die da- terialprüfungsanstalt EMPA nach entspricht, dann ahnt man was da mals diese Werke erstellt hatten. Dübendorf zur Prüfung überge- geleistet worden ist. Der notwen- Wenn es um Themen geht, die der ben. Als Mitarbeiter der Abteilung dige Zement (120 bis 180 Tonnen) Geheimhaltung unterstehen, Beton und Bindemittel durfte ich wurde in Säcken à 50 Kilogramm kann man böswillige Unterstellun- diese Untersuchung vornehmen. auf die nächstgelegene Bahn- gen und falsche Aussagen oft nur Das Resultat bestätigte eine Be- station geliefert und dort von Hand schwer korrigieren, ohne Details tonqualität, die auch aus heutiger auf die Fuhrwerke umgeladen. zu verraten, die nicht für die Öf- Sicht als gut zu bezeichnen ist. fentlichkeit bestimmt sind. Der Gehalt an nicht füllbaren Po- Beim Transport und Lagerung ren lässt auf eine gute Verdich- musste das Material gut vor Mein Vater war in den letzten Jah- ren vor dem Zweiten Weltkrieg als Maschinist und Hilfsarbeiter beim Bau der Bunker an der Rhein- grenze beteiligt. Ihn traf es sehr, als Jahre nach dem Krieg immer wieder das Gerücht aufgewärmt wurde, bei den Bauarbeiten sei ge- pfuscht worden; der Beton würde einem Beschuss nicht standhal- ten; die Besatzung sässe regel- recht in der Falle und wäre im Kriegsfall dem sicheren Tod ge- weiht. Die Geschichte von den «weichen Bunkern» liess scheinbar den Schluss zu, dass die Grenzbriga- den einem Angriff nie standgehal- ten hätten und auch das legendä- re Reduit – das bis zur Armee- reform 1995 noch aktiv war – eine Bewährungsprobe nie hätte be- stehen können. Festung Waldbrand bei Beatenberg im Berner Oberland: Dank dem Gerüchte haben oft einen wahren ausserordentlichen Einsatz zahlreicher Vereine bleiben viele alte Bunker- Kern. Bei dieser üblen Geschichte anlagen der Armee erhalten. Foto: David Herzig
Feuchtigkeit geschützt sein. Der Ve r a n s ta l t u n g s h i n w e i s Freiheit & nötige Kiessand (ca. 500 Kubik- Stiftung meter oder rund 900 Tonnen) wur- de in der nächstgelegenen Grube Verantwortung von Hand auf die Fuhrwerke ge- schaufelt und auf dem Bauplatz wieder von Hand abgeladen, weil es an den vorhandenen Wagen Sicherheit keine Kippvorrichtungen gab. Die zum Mischen verwendete Beton- Schweiz Aktuelle Bedrohungen und maschine wurde durch einen Abwehrdispositive Benzinmotor angetrieben. Mein Vater, der vorher in einer Auto- werkstatt gearbeitet hatte, war für die Bedienung des Motors verant- wortlich; wenn dieser normal lief, Freitag, 25. Juni 2021, Beginn 18.15 Uhr arbeitete er als Handlanger mit. Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern (nahe Bahnhof Luzern) Der Kiessand wurde in den Trich- ter geschaufelt, Zement nach Konferenz zu den sicherheitsrelevanten Bereichen Terrorismus, Augenmass zugemischt. In 100 Islamismus, innere Sicherheit, Cyberkriminalität und Cyber- Kilogramm schweren Karretten sicherheit, sowie zum aktuellen Thema Pandemie / Covid-19 mit wurde das Material zum Bauwerk den Referenten Saïda Keller-Messahli, Ida Glanzmann-Hunkeler, geschoben. Die Arbeit war hart Franz Grüter, Adi Achermann, Hans-Jürg Käser und Peter Regli. und für «Bürolisten» kein Schleck. Infos und Anmeldung: www.fuv.ch Da 1940 Betonzusatzmittel (Ver- flüssiger) noch nicht angewandt wurden, kann angenommen wer- den, dass das Einbringen und Verdichten des Betons eine äus- Für eine starke Luftverteidigung serst mühsame Arbeit war, vor al- 1993 erschien eine Gedenkmarke zum 80-Jahr-Jubiläum der Zür- lem wenn man bedenkt, dass Vi- cher Flugspende von 1913. Die Schweizerische Offiziergesell- briermaschinen kaum verfügbar schaft hatte im Jahr zuvor mit einer Nationalspende die Mittel für waren, sondern der Beton durch den Aufbau der Schweizer Luftwaffe gesammelt. Mit einem Ertrag Stochern verdichtet wurde. von 1,7 Millionen Franken wurden die Erwartungen weit übertrof- fen. Die Schweizerische Vereinigung PRO LIBERTATE kämpft, da- Wie die Untersuchung der Bunker mit unsere Luftwaffe – und damit ein wichtiger Pfeiler unserer Lan- im Raum Kreuzlingen zeigt, hat- desverteidigung – erhalten bleibt und sich weiterentwickeln kann. ten die damals beteiligten Arbeiter Getreu dem Motto «aeris in spacio pro libertate». Foto: zvg und Soldaten gute Arbeit geleis- tet. Die Werke befanden sich bei der Probeentnahme im Alter von 51 Jahren und waren noch durch- aus in einem baulich guten Zu- stand. Dass die gemessene Druckfestigkeit in einem engen Bereich liegt, lässt darauf schlies- sen, dass das vorgeschriebene Betonrezept genau eingehalten worden ist: Das spricht für die gute Disziplin der Arbeiter. Die im Aktivdienst erstellten Wer- ke haben die am Bau beteiligten Männer bei weitem überlebt. Dass einige Festungen von Museums- vereinen mit grossem Aufwand ge- pflegt und von der Nachkriegsge- neration besucht werden, ist indi- rekt auch eine verdiente Ehrung je- ner Arbeiter. + Quellenhinweis: Jahresbericht 2019/20 des Unteroffiziersvereins Uster Impressum Redaktion: Thomas Fuchs, alt Nationalrat, 3018 Bern-Bümpliz. Geschäftsstelle: Schweizerische Vereinigung PRO LIBERTATE, 3052 Zollikofen, Telefon 031 332 57 84, Fax 031 981 39 82, info@prolibertate.ch, www.prolibertate.ch. Abdruck mit Quellenangabe und Beleg erlaubt. Erscheint 6-8x jährlich. Leserzuschriften müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Der Vorstand: alt Nationalrat Thomas Fuchs (Präsident), 3018 Bern-Bümpliz; Grossrat und Stadtrat Dr. iur. Patrick Freudiger (Vizepräsident), 4900 Langenthal; Marcel Bieri (Kassier), 3052 Zollikofen; Jürg Stauffer (Sekretär), 3063 Ittigen; Stadtrat Janosch Weyermann (Beisitzer), 3018 Bern. Wir danken Ihnen für Ihre Spende auf PC 30-26847-0 (IBAN CH23 0900 0000 3002 6847 0) oder auf das WIR-Konto IBAN CH43 0839 1260 7737 7000 0.
Seite Acht Schöne Schweiz Wasserfall Giessen, Kilchberg BL 65 Jahre PRO LIBERTATE 8 Am 23. Oktober 1956 schlugen Sowjettruppen den Aufstand der mutigen Ungarn blutig nieder und erstickten den Wunsch nach mehr Freiheit im Keim. Viele Ungarn flüchteten in den Westen, darunter auch in die Schweiz. Dieses Ereignis war die Geburts- stunde der Schweizerischen Verei- nigung PRO LIBERTATE. Für die Frei- heit, nach diesem Grundsatz enga- gieren wir uns bis heute und setzen uns für eine unabhängige Schweiz und für eine starke, gut ausgerüs- tete Landesverteidigung ein. Unser Engagement ist heute wichtiger Der Corona-Lockdown zieht viele Leute in die Alpen. Wer etwas mehr Ruhe ab- seits der Massen sucht, ist im Baselbieter Jura gut aufgehoben, wo Oasen auf denn je. Machen Sie PRO LIBERTATE ihre Entdeckung warten. Der Wasserfall Giessen liegt zwischen Zeglingen und in Ihrem Umfeld bekannt und wer- Tecknau auf dem Gemeindegebiet von Kilchberg BL und lässt sich bestens mit ben Sie Mitglieder! Danke! einer Wanderung in der schönen Umgebung verbinden. Foto: David Herzig Die Bestrebungen und Ziele Literatur* zum Bestellen – bitte senden Sie mir: von PRO LIBERTATE für die Erhaltung und die Förderung ...... Expl. «Sicherheit Schweiz 2020 – Lagebericht des Nachrichtendienstes des Bundes einer «gesunden» Schweiz (NDB) zum Preis von 10 Franken (oder unter: www.bundespublikationen.admin.ch) ...... Expl. Comic: «Die rauflustigen Eidgenossen» zum Preis von 15 Franken interessieren mich! ...... Expl. «Schweizer Armee – Tauglich für den Verteidigungsfall oder teure Luftschloss-Armee?» zum Preis von 8 Franken Ich/wir unterstütze(n) PRO LIBERTATE: ...... Expl. «Schweizer Billig-Armee – im Hybrid-Modus von Bundesrätin Viola Amherd» als Mitglied zum Preis von 8 Franken Jahresbeitrag Fr. 40.–, Ehepaar Fr. 60.– ...... Expl. «Wie sich die Schweiz rettete» zum Spezialpreis von 49 Franken (statt Fr. 79.–) als Gönner ...... Expl. «Freier Fels in brauner Brandung» zum Spezialpreis von Fr. 29.– (statt Fr. 39.–) Jahresbeitrag Fr. 100.– ...... Expl. «Operationsziel Schweiz» zum Spezialpreis von 29 Franken (statt 39 Franken) als Sympathisant ...... Expl. «Marignano 1515–2015» zum Sonderpreis von 29 Franken Beitrag nach freiem Ermessen ...... Expl. General-Guisan-Gedenkmünze: «Ernennung zum General vor 80 Jahren» inkl. Broschüre zum Spezialpreis von 25 Franken ...... Expl. «General Guisan: Widerstand nach Schweizer Art» zum Preis von 45 Franken ...... Expl. «Pour le Mérite – Der unglaubliche Werdegang der Sophie Töpfer» zum Preis von 29 Franken ...... Expl. «Graue Sequenz – Episoden des Kalten Krieges» zum Preis von 19 Franken ...... Expl. «Fauvette – Die stille Front» zum Preis von 9 Franken ...... Expl. «Nacht und Licht» zum Spezialpreis von 25 Franken (statt 35 Franken) ...... Expl. «Fahnengruss» zum Preis von 25 Franken ...... Expl. «Die Gotteskrieger – Die unterschätzte Bedrohung» zum Preis von 8 Franken ...... Expl. «Christen und Muslime in einer Demokratie. Geht das?» zum Spezialpreis von 24 Franken (statt 30 Franken) Bild: © VBS/DDPS ...... Expl. «Mein Leben im Schatten der Berliner Mauer» zum Preis von 8 Franken *zzgl. Porto und Verpackung Vorname, Name Adresse Einsenden an: PRO LIBERTATE PLZ, Ort 3052 Zollikofen Telefon oder per Email: Datum info@prolibertate.ch www.prolibertate.ch Unterschrift 2/21
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