SCHLOSSFESTSPIELE SONNENDECK - Theater und Orchester Heidelberg
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2 03 THEATERZEITUNG JUNI 2021 SONNENDECK SONNENDECK »Austausch und Inspiration« Brit Bartkowiak und Lene Grösch im Gespräch mit Jennifer Münch Jennifer Münch ist freischaffende Schauspielerin, Theaterpädagogin und Regisseurin – und seit kurzem eine der drei gewählten Sprecher*innen der neugegründeten Heidelberger Künstler*innenversammlung. Ziel ist es, den vielen frei- beruflichen Heidelberger Künstler*innen eine Stimme zu geben – bei Themen wie Mindestgage, sozialer Absicherung und vor allem dem Wunsch, endlich wieder Auftrittsaussichten zu haben. Mit der Dramaturgin Lene Grösch und der neuen Oberspielleiterin Brit Bartkowiak traf Jennifer Münch sich zum Gespräch. Jennifer Münch Foto Antje Pohsegger Lene Grösch Foto Susanne Reichardt Brit Bartkowiak Foto Susanne Reichardt LG: Jennifer, was steht momentan auf wichtig werden, auch das Aushalten un- Theater, der Chor beispielsweise war ein- neues Miteinander entwickelt. Das finde deiner Agenda als neugewählte Spreche- terschiedlicher Meinungen. Und da ist fach komplett lahmgelegt. Genau diese ich einen ganz wichtigen Gedanken. Die rin der Künstler*innenversammlung? Kunst ein Vermittler und Ermöglicher von Lücke soll das »Sonnendeck« schließen Sehnsucht ist so groß nach analoger Räumen des Austauschs. Ich finde, wir und die Sichtbarkeit wiederherstellen. Kunst und kulturellem Erleben. JM: Wir formieren uns gerade und sind in haben da einen ganz wichtigen Auftrag, Und natürlich – und das ist mir tatsäch- einem Prozess. Alle Künstler*innen brau- aber eben zusammen. lich ein persönliches Anliegen – soll die JM: Ja, und Kunst- und Kulturschaffende chen einen Ort, ihre Kunst nach draußen Vielfalt der freien Szene in Heidelberg sind natürlich auch gegenseitig ein tolles zu bringen. Das Theater hat eine Aus- JM: Ja, Dialog muss gefördert werden. sichtbar werden – von Kabarettist*innen Publikum! Die Mischung ist interessant schreibung gemacht, bei der sich freibe- Erstmal wollen wir künstlerische Aktivitä- über Tänzer*innen, Poetry Slam und und der Wunsch nach Kooperation auf rufliche Künstler*innen bewerben können ten wieder in Gang bringen. Es gibt ein Bands bis zu klassischer Musik. Augenhöhe besteht absolut. für ein vom Theater kuratiertes Bühnen- starkes Bedürfnis nach Austausch und In- programm bei den Schlossfestspielen. spiration, nach dem gesehen werden und JM: Das »Sonnendeck« finden wir von der BB: Ich glaube, das Sonnendeck ist eine Das fanden viele gut und haben sich ge- auch nach einem Fühlen des Publikums. Künstler*innenversammlung total super. Chance, darüber nachzudenken, welche freut, aber es gab auch eine Diskussion Das Theater ist als Institution wichtig – Art der Zusammenarbeit möglich ist. Ich darüber, was es bedeutet, freischaffend LG: Mit dem »Sonnendeck« hat das und viele wollen kooperieren. finde es wichtig, im Gespräch zu bleiben. zu sein. Bedeutet es, unabhängig von Theater während der Schlossfestspiele Die verschiedenen Perspektiven helfen, einer Institution zu arbeiten? diesen Sommer eine neue Bühne ins Le- BB: Ohne die Freiberuflichen ist auch an Dinge zu begreifen und neue Möglich- ben gerufen, die auch freischaffenden einem Stadttheater Kunst nicht mehr keitsräume zu schaffen. BB: Ich verstehe total, was du be- Künstler*innen eine Plattform gibt. möglich. Und wir müssen unter anderem schreibst, und gleichzeitig wünsche ich weiterhin gemeinsam dafür kämpfen, TÊTE-À-TÊTE mir so sehr, dass dieses »Stadttheater« BB: Ausgangspunkt war es, eine Bühne dass zum Beispiel faire Ausfallgagen ge- und »Freie Szene« gar nicht so getrennt zu ermöglichen, wo viele Künstler*innen zahlt werden. Programm der gedacht wird, weil ich selbst auch sehr die Chance haben, wieder sichtbar zu Freien Künstler*innen auf lange freischaffend war. Wenn man sich werden, die im letzten Jahr massiv unter LG: Ich hoffe sehr, dass sich beim Son- dem Sonnendeck ab 16. Juni 2021 die Gesellschaft anschaut, wie die Fähig- den Auftrittsverboten gelitten haben. Das nendeck auch Menschen treffen, die sich Programm unter keit zum Dialog gerade abhandenkommt, betrifft die freien Künstler*innen, das be- normalerweise an unterschiedlichen Kul- www.theaterheidelberg.de wird das miteinander Kommunizieren so trifft aber auch Künstler*innen aus dem turorten bewegen – und sich daraus ein
SONNENDECK JUNI 2021 03 THEATERZEITUNG 3 Liebes Publikum, »Dracula« und »Im weißen Rössl« im Schlosshof, »Das Spiel von Liebe und Zufall« im Dicken Turm und »Rodrigo Raubein« für die ganze Familie im Englischen Bau – das sind die Heidelberger Schlossfestspiele, wie Sie sie kennen und wie sie in diesem Jahr – Toi, toi, toi! – mit den geltenden Abstands- und Hygieneregeln wieder stattfinden können. Aber obendrein gibt es eine ganz besondere Zugabe: das »Sonnen- deck«, eine feine kleine Sommerbühne auf der oberen Bäderter- rasse des Schlosses. Hier erwartet Sie ein vielfältiges Programm großer Kleinkunst, kuratiert von der neuen Oberspielleiterin Brit Bartkowiak. Besonders wichtig ist uns dabei, dass diejenigen Theaterkünstler*innen eine Auftrittsmöglichkeit bekommen, die Vorbereitungen für die Schlossfestspiele 2021 Foto Susanne Reichardt im vergangenen Jahr wegen der Pandemie kaum oder gar nicht in Erscheinung treten konnten – wie das Dance Theatre oder der Opernchor, dessen Mitglieder sich in der Revue »Souvenirs, Sou- venirs!« einmal solistisch präsentieren. Erst recht ist das Sonnen- deck eine Gelegenheit, freiberuflichen Heidelberger Künstler*in- nen eine Plattform zur Verfügung zu stellen. »Ausgangspunkt war es, eine Bühne zu ermöglichen, wo viele Künstler*innen die Chance haben, wieder sichtbar zu werden, die im letzten Jahr massiv unter den Auftrittsverboten gelitten haben«, sagt Brit Bartkowiak in dieser Ausgabe der Theaterzeitung. Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, wie es im Lied so schön IMPRESSUM heißt: »Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck.« Die Theaterzeitung ist eine Sonderver- öffentlichung der Rhein-Neckar-Zeitung. Titelfoto: S. Reichardt Herzlich willkommen! Gestaltung: M. Stufferin Foto Editorial: Susanne Reichardt Konzept: M. Stufferin Ihr Gestaltung: RNZ Grafik Redaktion: J. Tydecks Anzeigen: A. Miltner (verantw.) Druck: Heidelberger Mediengestaltung Holger Schultze HVA GmbH
4 03 THEATERZEITUNG JUNI 2021 CHOR CHOR »Das muss jetzt einfach mal abgehen!« Sängerin Elena Trobisch, Regisseur Holger Schultze, Chordirektor Michael Pichler und Dramaturg Jürgen Popig im Gespräch über die Chor-Revue »Souvenirs, Souvenirs!« Geht einfach mal ab: Das »Souvenirs«-Team in der Probendekoration. Foto Susanne Reichardt Woher kommt der Titel »Souvenirs, Sou- win, Robert Schumann, um nur einige zu MP: Und mit Marcos Padotzke haben wir HS: Es ist ja ein absoluter Luxus, die venirs!«? nennen. einen Meister des Improvisierens am Kla- Fachkompetenz von 23 hoch ausgebilde- JP: Das ist der Titel eines zentralen Songs vier, fast wie eine menschliche Jukebox. ten Sängerinnen und Sängern zu haben. in der Revue und bezieht sich inhaltlich Was verbindet diese Songs thematisch? Normalerweise macht man so einen darauf, dass die Sängerinnen und Sänger HS: Das Thema Tourismus und Reisen Wie ist es für die Sänger*innen, sich auf Kleinkunstabend mit vier, fünf Leuten. des Chors hier als Touristengruppe auf bedient eine der großen Sehnsüchte, die unterschiedliche Genres einzustellen? Allein durch die Internationalität unseres dem Schloss auftreten. wir in dieser Corona-Zeit gerade haben. ET: Man fragt sich: In diesem Register Chors und die unterschiedlichen Persön- Im Zentrum stehen drei Damen, die einen sing ich sonst eigentlich gar nicht, klappt lichkeiten ergibt sich ein Abbild unserer Wie ist denn die Situation für den Chor Kiosk betreiben und den ganzen Tag ihre das denn jetzt? Und mit der Zeit findet Gesellschaft. im allgemeinen? Kundschaft bedienen und beobachten, man heraus, wie man den Kehlkopf ein- HS: Der Chor – das sind mit die am meis- zum Beispiel eine koreanische Touristen- zustellen hat, damit es funktioniert. Das Und was sind eure persönlichen High- ten leidtragenden Theaterkünstler*innen gruppe. Das könnte überall spielen, aber ist eine Spaß bringende Herausforderung. lights? in dieser Krise, weil sie als Kollektiv nicht aufs Heidelberger Schloss passt es natür- Wir sind froh, dass dieses Projekt uns HS: Die Nummern sind so unterschied- mehr tätig werden konnten. So kam es lich besonders gut. jetzt begegnet nach diesem großen, gro- lich, man kanns gar nicht sagen. Ich finde gemeinsam mit dem Chor zu der Ent- ßen Leerlauf. alle toll. scheidung, diese Chor-Revue zu produ- ET: Das Spannende für uns ist: Man wird zieren. Das ist für die Chormitglieder et- als Individuum auf die Bühne gestellt. MP: Für den Chor ist es die Chance, ein ET: Mein Highlight ist es, die anderen mal was ganz Besonderes: solistisch tätig zu Sonst sind wir als Chor meist so die Mas- künstlerisches Gesicht zu kriegen als In- solistisch zu hören. sein, unterschiedliche Genres zu bedie- se. Hier haben alle ihre eigene Nummer, dividuen und völlig neue Wege zu gehen. nen, choreografisch zu arbeiten. die zu ihnen passt, und die kann man Anfang März haben wir mit musikalischen Die Fragen stellte Johanna Tydecks. verkaufen, wie man möchte – oder wie Proben begonnen. Und plötzlich waren JP: Das Programm ist eine wilde Mi- Regisseur und Choreografin möchte. die Regeln, die wir im klassischen Opern- PREMIERE schung aus Pop-Songs, Jazz-Standards, und Operettenrepertoire haben, alle nicht HS: Wir haben mit Rachele Pedrocchi mehr da. Jetzt stehen Selbständigkeit »Souvenirs, Souvenirs! romantischen Kunstliedern und Operet- eine tolle junge Choreografin, die Bewe- und Kreativität im Vordergrund. Holger Die Chor-Revue« tenmelodien: Udo Lindenberg, Herbert 13. Juni 2021 Grönemeyer, Nina Hagen, Andrew-Sis- gungen der Menschen umsetzt, immer Schultze gibt Anweisungen wie: »Das Sonnendeck ters, Comedian Harmonists, Elvis, Gersh- der Szene und dem Inhalt angemessen. muss jetzt einfach mal abgehen!«
MUSIKTHEATER JUNI 2021 03 THEATERZEITUNG 5 Heimatgefühle auf dem Sonnendeck Ein Leben für die Kunst – fünf Sänger*innen, fünf Nationen. Am Heidelberger Theater fanden sie ein neues Zuhause, weit entfernt von den Orten ihrer Kindheit. Bei »Songs my Mother taught me« zeigen sich die Sängerinnen und Sänger unseres Opernensembles von ihrer persönlichen Seite und laden uns zu einer musikalischen Reise zu den Wurzeln ihrer Kindheit ein. Zlata Khershberg, James Homann und Hye-Sung Na geben exklusiv für das Theatermagazin bereits einen kleinen Einblick. D G en größten Teil meines Lebens eboren wurde ich in Nischni Now- verbrachte ich in Miranda – einem gorod, einer großen russischen kleinen australischen Küstenort Stadt mit über einer Million Ein- am Südpazifik, ungefähr 45 Autominu- wohnern, ungefähr 400 Kilometer östlich ten entfernt von Sidney. Hier wuchs ich von Moskau, bin aber auch durch meine zusammen mit meinen zwei älteren Brü- Eltern bereits immer eng mit Israel ver- dern Daniel und Luke auf. Ich erinnere bunden gewesen. Man kann sagen, dass mich gerne an die heißen Sommer, in zwei Herzen in meiner Brust schlagen, denen wir oft meinen Großvater besuch- wenn ich sagen soll, was für mich Heimat ten, der in den 1960er-Jahren zu unserem bedeutet – gar nicht so einfach! Anderer- großen Glück ein Haus direkt am Meer seits erfüllt es mich mit Stolz, sagen zu gebaut hat. Hier schwammen wir um die können, dass beide Länder, so unter- Wette, gingen Angeln, fuhren Wasserski schiedlich sie auch sind, mich mit all ih- oder mit unserem kleinen Boot aufs ren Traditionen und ihrer Kultur geprägt Meer. Zum Essen gab es immer viel haben und zu dem Menschen machten, Fisch und Meeresfrüchte – sehr lecker! der ich heute bin. Opas Haus war knapp zehn Minuten Als ich mit sechs Jahren im Bol- Autofahrt von uns und witziger Weise nur schoi-Theater den »Nussknacker« gese- zwei Minuten von dem Elternhaus mei- hen habe, hat mich das Theaterfieber ner späteren Frau entfernt, sogar am gepackt. In meiner Heimatstadt konnte Fotos aus der Kindheit von Zlata Khershberg und Hye-Sung Na Fotos privat selben Strand. Trotzdem lernten wir uns ich bereits Musik studieren und dann erst knapp sechs Jahre später kennen, später in Israel mit anderen Lehrern H als mein Opa bereits ins Landesinnere noch weiter an meiner Stimme arbeiten. eimat: An einem regnerischen Tag lege ich eine umgezogen war. 2009 begann mein Le- Dass ich 2018 ausgerechnet am Bol- 5307 Meilen entfernt. Decke um und esse den scharfen und ben in Deutschland, als ich Mitglied des schoi Theater mit Dorabella in Mozarts 11 Stunden mit dem Flugzeug. würzigen Reiskuchen der Mutter. Opernstudios der Berliner Staatsoper »Così fan Tutte« meine erste große Opern- Meine Heimatstadt ist Seoul, Korea. Der Duft von Akazien weht im Wind. wurde. Und seit 2011 ist Heidelberg rolle sang, erfüllt mich bis heute mit meine neue Heimat. Hier fühlen ich, mei- Stolz, da es das größte und bedeutends- Jedes Mal, wenn ich ein Flugzeug am Es gibt Heimatstadt, Familie, Freunde, ne Frau und meine drei Kinder, uns wohl, te Opernhaus Russlands ist. Um mich Himmel sehe, bin ich schon in Korea. Erinnerungen und Sehnsucht. auch wenn es manchmal schwierig ist, zuhause zu fühlen, brauche ich gar nicht Wenn ich träume, ist mein Zuhause weit weg von der restlichen Familie zu so viel – eine schöne Umgebung und immer meine Heimat. Auch hier sind Sonnenuntergang und sein. Natürlich: Die eigenen Eltern wer- meine Katze. Beides habe ich hier in Obwohl es weit mehr Tage gibt, an Himmel wunderschön. den nicht jünger und wir leben am ande- Heidelberg, wo ich seit dem Sommer denen ich an abgelegenen Orten gelebt ren Ende der Welt. Als mein Großvater 2020 lebe. Der Umzug mitten in der habe, als in meiner Heimatstadt. Ich lege meine Erinnerungen an meine im hohen Alter von 98 Jahren im Som- Pandemie war eine Herausforderung. Heimat in mein Herz. mer vor meiner großen Heidelberger »Ri- Auch wenn ich meine lieben Freunde oft Heimat bedeutet auf Koreanisch der Ort, Und auch die Zeit an diesem Ort wird goletto«-Premiere verstarb, war es eine vermisse, bleiben wir in Kontakt und an dem man geboren und aufgewachsen ist. zu meiner Heimat, besondere Herausforderung, die ich pflegen unsere Traditionen, in dem wir Es hat auch die Bedeutung eines Ortes, nachdem ich diesen Ort verlassen habe. dank meiner tollen Familie und der en- zum Beispiel Pelmeny (mit Fleisch ge- der tief geschätzt und nostalgisch ist. Hye-Sung Na gen Freunde, die wir hier gefunden ha- füllte Teigtaschen) gemeinsam zuberei- ben, geschafft habe. ten – auch wenn wir uns dabei oft nur Ich lebe mit dem Sonnenuntergang James Homann über das Handy sehen. meiner Heimat in meinem Herzen. Zlata Khershberg Ich bin in den warmen Armen meiner Großmutter. Es riecht nach Großmutter. Ich sehe die schmale Straße, auf der meine Familie jeden Sonntag zusammen PREMIERE in die Kirche ging. »Songs My Mother Taught Me« Ich höre das Lachen meines Freundes 29. Juni 2021 Seonghee. Sonnendeck
6 03 THEATERZEITUNG JUNI 2021 DANCE THEATRE HEIDELBERG DANCE THEATRE HEIDELBERG Die tanzenden Kameralinsen »Flutter« Mit Andrea Muelas Blanco, Arno Brys Foto Susanne Reichardt Zur Digitalisierung des Tanzes W elcher ist der Ort des Tanzes? Wo leerer Räume, die durch den Tanz er- führungen, die im Netz verfügbar sind, positive Aspekt. Die plötzliche regel- findet er Raum, um aufzutreten? kundet und angeeignet werden konn- und kann live übertragene Premieren mäßige Verwendung eines Mediums Die Beziehung zwischen dem ten. Solch ein Fall ist die Eröffnung der bequem von zu Hause anschauen. Ein zur Übertragung des Tanzes, der ur- Tanz und der Umgebung, auf die er Sophiensäle. Das 100 Jahre alte Ge- gutes Beispiel dafür ist das Duett sprünglich für eine andere Art der Re- wirkt, war immer ein wichtiges Thema bäude war ein Handwerkervereinshaus, »Kick the Bucket« des Choreografen zeption konzipiert wurde, kann uns für Tanzschaffende und -praktizieren- ein Versammlungsort der revolutionä- und künstlerischen Leiters des Dance dazu anregen, mehr über die Natur de. Betrachtet man beispielsweise den ren Linken, während der NS-Zeit ein Theatre Heidelberg Iván Pérez. Neben dieser Kunstform und ihre Beziehung postmodernen Tanz ab den 1970er-Jah- Raum für Zwangsarbeiter und danach dem Duett »Flutter« wird es im Som- zu anderen Medien nachzudenken. ren, spielen die Orte der Proben und eine Werkstatt für das Maxim-Gor- mer 2021 als Teil des zweiteiligen Ein weiterer Blick in die Vergangen- Aufführungen eine sehr wichtige Rolle. ki-Theater, bevor es zum Tanzlokal Abends »Zusammen« im Rahmen der heit in Bezug auf andere künstlerische Ein Großteil des Bewegungsrepertoires wurde. Heidelberger Schlossfestspiele aufge- Formen kann uns bei dieser Überle- dieser Stilrichtung basierte auf alltäg- Aufgrund der Regeln und Einschrän- führt werden. »Kick the Bucket« war gung helfen. Die Popularisierung der lichen Bewegungen, die jede Person kungen zur Bekämpfung der Coro- schon auf anderen Bühnen zu sehen, analogen Fotografie ab Ende des 19. auf irgendeine Weise ausführen konn- na-Pandemie versuchen viele Tanz- wie das Korzo Theater in Den Haag, Jahrhunderts löste eine lange Debatte te. Choreograf*innen und Tänzer*in- schaffende und -praktizierende gerade, das Sadler's Wells Theatre in London, über den Status dieser neuen Kunst nen wollten sich mehr »zu Hause« einen neuen Ort zu finden, an dem sie das Schauspiel Leipzig und das Thea- und die Frage, wie sie von der Kunst fühlen – und das nicht nur in Bezug ihre Arbeiten zeigen können. Nicht die ter und Orchester Heidelberg, bevor es der Malerei unterschieden werden auf die Körpersprache. Galerien in der damaligen leeren Räume, sondern der seinen neuen virtuellen Raum gefun- kann, aus. Innenstadt sowie Lofts galten als idea- digitale Raum ist vorerst zu einem sehr den hat. Sowohl die Fotografie als auch die Ma- le Orte für ihre Kunst, weil sie eine tragfähigen Mittel geworden. Die Tech- Das ist natürlich sehr begrüßenswert, lerei sind in der Lage, Bilder festzu- andere Atmosphäre für ihre Arbeit und nologie war bereits vorhanden und da es nicht nur die künstlerische Tätig- halten. Damals gab es die Befürch- Forschung boten. In Deutschland wur- konnte ziemlich leicht für diesen Zweck keit in Krisenzeiten aufrechterhält, tung, dass die Fotografie die Kunst der de die Stadt Berlin zur neuen Heimat angepasst werden. Zum derzeitigen sondern auch die Tanzvermittlung an Maler*innen verdrängen würde, da im vieler Tanzliebhaber*innen. Nach dem Zeitpunkt hat die Öffentlichkeit in zu- ein internationales Publikum ermög- Prinzip jede*r mit einer Kamera Bilder Mauerfall gab es eine immense Vielfalt nehmendem Maße Zugang zu Tanzauf- licht. Jedoch ist das nicht der einzige aufnehmen könnte.
DANCE THEATRE HEIDELBERG JUNI 2021 03 THEATERZEITUNG 7 Tanzbiennale »Every Body Can Dance« 4.–6. Juni 2021 LIGHT-DIGITAL Moya Michael, Daniele Ninarello/Dance Well − movement research for Parkinson, Candoco Dance Company, Dance Theatre Heidelberg, Tanz-Gala Baden-Württemberg COLOURED SWANS 3: HARRIET’S REMIX am 4. Juni 2021 um 20 Uhr HONEST BODIES am 5. Juni 2021 um 17 Uhr FREIRAUM FILM am 5. Juni 2021 um 20 Uhr TANZ-GALA BADEN-WÜRTTEMBERG am 6. Juni 2021 um 20 Uhr Programm, Informationen und Tickets unter www.theaterheidelberg.de Ein Argument gegen die Fotografie war, er*innen und Tänzer*innen platziert dass sie physikochemische Verfahren wird, betritt ein neuer Akteur die Sze- »Evoke« Mit Yi-Wei Lo, Kuan-Ying Su Foto Gabin Corredor verwendete, um ihre Werke herzustel- ne. Was kann dieser »Fremdkörper« len, und aus diesem Grund nicht von mit sich bringen? Welche neuen Mög- dem ausgebildeten Blick und den tech- lichkeiten bietet er? Inwieweit beein- nischen Fähigkeiten der Künstler*in- flusst er die Tänzer*innen und lässt nen abhingen. Die Einwände waren so sich von ihnen beeinflussen? Wie kann groß, dass eine künstlerische Bewe- die Spezifität des Tanzes durch die Ka- gung in der Malerei, bekannt als Im- meras übertragen werden? Mit diesen pressionismus, entstand. Fragen beschäftigen sich im Moment Diese historische Episode scheint sehr viele Choreograf*innen. Die gefunde- erhellend und kann mit der aktuellen nen Antworten werden uns wahrschein- Situation des Tanzes in Verbindung ge- lich helfen, mehr über diese Kunstform bracht werden. In keiner anderen zu erfahren – wie im Fall der Malerei. Kunstform ist der Körper so präsent Vielleicht werden wir auf einen erneu- wie im Tanz. Seine physische Bezie- erten Tanz stoßen, wenn wir die Tän- hung zum Raum, zu anderen Individu- zer*innen wieder auf der Bühne mit ei- en und Objekten der Umgebung inspi- genen Augen anschauen können. MM riert immer wieder die Künstler*innen dieser Gattung. Diese bemerkenswerte Körperlichkeit PREMIERE ist somit ein sehr wichtiges Element für die Rezeption von Tanz. Ab dem »Zusammen« 24. Juni 2021 Zeitpunkt, an dem eine Kameralinse Sonnendeck als Vermittlerin zwischen Zuschau- »COLOURED SWANS 3: Harriet’s reMix« Foto Danny Willems
8 03 THEATERZEITUNG JUNI 2021 KONZERT KONZERT Buenos Aires im Heidelberger Schloss Die Streicher*innen Juliane und Jonathan Kliegel haben mit Sängerin Katarina Morfa ein Programm aus »Die vier Jahreszeiten von Buenos Ai- res« und der Tango-Operita »María de Buenos Aires« von Astor Piazzolla zusam- mengestellt. Das Programm verspricht südamerikani- sches Flair und einen stim- mungsvollen Sommerabend auf dem Heidelberger Schloss. Im Gespräch er- zählen die drei, wie das Pro- gramm entstanden ist. Sebastián Escobar Avaria, Juliane Kliegel, Jonathan Kliegel, Katarina Morfa, Sabina Bunea, Jens Veeser Foto Susanne Reichardt Juliane Kliegel: Die Musik von Astor Piaz- Jonathan Kliegel: Für dieses Format auf Katarina Morfa: Genau, hier können und zolla hat mich schon immer begeistert, der Freilichtbühne haben wir überlegt, wollen wir frei mit der Konzertsituation um- bereits im Studium habe ich einen Satz welche Musik außerhalb der klassischen gehen und uns ebendort ausprobieren. Die (den »Sommer«) seiner »Jahreszeiten« für europäischen Musiktradition uns reizt Tango-Musik passt da wunderbar! Sie lässt Streichquintett bearbeitet. Piazzolla und trotzdem für uns gut umsetzbar ist. auch gesanglich viel Raum für Improvisa- selbst hat viel mit Sängerinnen zusam- Piazzolla fällt einem Streicher bei dieser tion. Die »María de Buenos Aires« habe ich mengearbeitet, so kamen wir schnell auf Frage ganz klar als einer der ersten ein, 2013 schon gesungen, eine ausgesprochen Katarina Morfa zu, die wir von vielen ge- weil er die Verbindung von traditioneller intensive und vielschichtige Figur in einem meinsamen Opernaufführungen und ei- Tangomusik und klassischer Kompositi- sehr ungewöhnlichen Musiktheater-Stück nem Lunchkonzert kennen. Das Pro- onsform geschafft hat. Das inspiriert uns mit unglaublicher Musik! gramm ist auch ein Fest anlässlich auch, über die Form des Konzertes nach- Piazzollas 100. Geburtstag in diesem zudenken und damit freier umzugehen, »Sommerabend Jahr! als zum Beispiel bei einem Kammerkon- in Buenos Aires« zert im Alten Saal des Theaters. geplant für Juli 2021 Sonnendeck Juliane Kliegel: An einem schönen Sommer- Sebastián Escobar: Ich entspanne im Som- Beim »Sommerabend in Buenos Aires« werden die abend sitze ich gern mit Freunden draußen mer gerne am Neckar, mit gekühltem Weiß- Musiker*innen Juliane Kliegel und Sabina Bunea (Violine), am Feuer und lausche den Vögeln und Grillen wein aus der Region, und Blick zum Schloss – am liebsten mit Wein und Stockbrot. Jonathan Kliegel (Bratsche), Jens Veeser (Kontrabass), Jens Veeser: Perfekter Sommerabend? Für Sebastián Escobar Avaria (Cello) und Katarina Morfa Katarina Morfa: Ich werde mir den Balkon mich heißt das: Rennrad auspacken, Reifen hübsch machen und mag es sehr, draußen aufpumpen und hoch zum Königsstuhl und (Gesang) auf der Bühne zu erleben sein. zu sein. Soweit es eben möglich ist aktuell. dort die schöne Aussicht genießen. Alle sechs haben verraten, was für sie darüber hinaus Das Wetter ist ja auch fast schon mediter- ran hier! Sabina Bunea: Ich mag die Atmosphäre im einen schönen Sommerabend in Heidelberg ausmacht. Schloss sehr gerne, generell die Atmosphäre Jonathan Kliegel: Im Garten entspannen, draußen, ob bei einem Schauspielabend, mit lieben Menschen den Abendhimmel be- Konzert, oder Grillabend mit Freunden – ich trachten, reden, lachen, musizieren, drau- freue mich schon sehr darauf, wenn das hof- ßen sein! fentlich bald alles wieder möglich sein wird.
KONZERT JUNI 2021 03 THEATERZEITUNG 9 Von Italien bis Amerika Blechblasprogramm auf dem Sonnendeck G roßes Kino auf dem Sonnendeck: mehr als 50 Jahren ist John Williams sprache und Bilddynamik miteinander Blechbläserquintetts sind zu Recht über- Die Blechbläser des Philharmoni- aus Hollywood nicht mehr wegzuden- zu verschmelzen. Genauso wie Ennio zeugt: »Das ist Musik, die Menschen schen Orchesters Heidelberg ken«, sagt Trompeter Martin Hommel. Morricone, der anderen Musik-Legende, unterschiedlichen Alters bewegt und so- spielen in Quartett- und Quintett-Beset- »Seine Musik verbindet man mit zahl- der zu mehr als 500 Filmen die Bilder fort das Kopf-Kino in Gang setzt«. SK zung Meisterwerke der Filmmusik. Be- reichen Blockbustern wie ›Star Wars‹, zum Klingen brachte. Was ihn mit John sonderen Fokus legen sie dabei auf die ›Harry Potter‹ oder ›Jurassic Parc‹«. Das Williams verbindet ist die ihm eigene Besondere an John Williams Kunst ist, opernhafte Leitmotiv-Dramaturgie, mit »Legendäre Filmmusik« unvergessliche Musik des amerikani- geplant für Juli 2021 schen Komponisten John Williams und sich auf die Atmosphäre und die Bild- der er Personen, Situationen und Hand- Sonnendeck des Italieners Ennio Morricone. »Seit gewalt eines Films einzulassen, Klang- lungen beschreibt. Die Mitglieder des Marek Janicki (Posaune), Jessica Armstrong (Horn), Martin Hommel (Trompete), Clément Schuppert (Trompete), Thomas Matt (Tuba), Damian Schneider (Posaune) Fotos Susanne Reichardt Igor Strawinsky: »Die Geschichte vom Soldaten« V ielbeschäftigt ist Ks. Winfrid Mikus Haas‘ Oper »Morgen und Abend« in Hei- bei den Schlossfestspielen 2021: delberg erfolgreich auf die Bühne brach- In Ralph Benatzkys Operetten-Dau- te. »Die Geschichte vom Soldaten« erbrenner »Im weißen Rößl« tritt er auf, schrieb Igor Strawinsky während des Ers- im 3. Schlosskonzert ist er zu hören und ten Weltkriegs im Schweizer Exil. Das im beliebten Gastrokonzert im Schloss- Stück war von Anfang an für eine mobile hof. Eine besondere künstlerische Her- Bühne gedacht – weil die Theater ge- ausforderung ist aber zusätzlich sein Auf- schlossen hatten. Ein Soldat verkauft tritt auf dem Sonnendeck, der neuen dem Teufel seine alte Geige für ein Buch, Festspiel-Bühne auf der Bäderterrasse das die Zukunft voraussagt. Damit wird er des Schlossgartens. Mit dem Erzähler in zwar ein reicher Mann – aber auch sich Igor Strawinskys »Geschichte vom Sol- und seiner Umgebung fremd: Es fehlt daten« übernimmt Ks. Winfrid Mikus eine ihm, was ihn einst ausmachte. Erst be- Sprechrolle, die ihn mit sieben Musikerin- freit vom Ballast seiner Reichtümer, ge- nen und Musikern des Philharmonischen lingt ihm die Heilung einer in Melancholie Orchesters Heidelberg zusammenbringt. gefangenen Königstochter. Als er mit ihr Sprechpartien gestaltet Ks. Winfrid Mi- zurück zum Anfang der Geschichte will, kus, neben seinen zahlreichen anspruchs- stellt sich ihm der Teufel in den Weg: vollen Gesangspartien auf der Opernbüh- »Man kann nicht alles haben. Was war, ne mit echter Leidenschaft, wie er verrät. kehrt nicht zurück.« »Ein tolles Stück« Und es ist ihm eine Ehre, vom Orchester sagt Ks. Winfrid Mikus begeistert, »es angesprochen worden zu sein, den Erzäh- reizt mich, ich freue mich darauf!« SK ler in Strawinskys Einakter zu überneh- men. Denn damit hat er beste Erfahrung: »Strawinsky: Die Geschichte Gerne erinnert er sich an die große vom Soldaten« Sprechrolle des Olai, die er 2017 in der geplant für Juli 2021 Zweitinszenierung von Georg Friedrich Sonnendeck Winfrid Mikus Foto Sebastian Bühler
10 03 THEATERZEITUNG JUNI 2021 JUNGES THEATER JUNGES THEATER Kommt rein ins Freie Eine TheaterLoveStory Hallo ihr alle! Gleich ist Probe für ›Rodrigo Raubein‹, Endlich gibt es wieder die Schlossfest- 1. da nehme ich euch heute alle mit! spiele. Mit dabei im Englischen Bau ist das Junge Theater mit »Rodrigo Rau- bein und Knirps, sein Knappe« von Michael Ende und Wieland Freund. In der Inszenierung spielt das Ensemble eine fahrende Schauspielgruppe; einem Mitglied dieser Gruppe folgen wir jetzt hinter die Kulissen, in den Englischen Bau. ML Ich bin so aufgeregt, es geht alles wieder los! Das ist Johanna, Teil einer fahrenden Schauspielgruppe. 2. 3. Huuuuiiiii, endlich da! Juhu! Begeistert sprintet sie die Treppen nach oben.
JUNGES THEATER JUNI 2021 03 THEATERZEITUNG 11 5. 4. Ich glaube, der Drache Wak ist noch nicht wach, und schlafende Drachen weckt man nicht, das weiß ja jedes Kind. Ich vergesse immer wieder, ob man Maulbeeren essen darf. Wo bleiben nur die anderen? Eigentlich will Johanna erst mal Händewaschen gehen, aber dabei muss sie vorsichtig sein … 6. Heeey, kommt ihr?! Der Magen grummelt ... Uff, gleich da, noch 132 Stufen! PREMIERE »Rodrigo Raubein und Fünf Minuten! Knirps, sein Knappe« 20. Juni 2021 Englischer Bau 7. 8. Gleich sind alle da – dann fehlt nur noch ihr! Ma-ma-ma, pa-pa-pa, la-la-la. Und eins, zwei, dreizehn, fünfzig! Bis die anderen kommen und die Zelte bringen, kann sich Johanna ja schon mal aufwärmen. Johannas Mitspieler*innen sind gleich alle da, wir hören sie schon an der Tür ...
12 03 THEATERZEITUNG JUNI 2021 SCHAUSPIEL SCHAUSPIEL Vier Herzensprojekte und ein Sonnendeck In der Regel entscheidet die Dramaturgie in Zusammenarbeit mit der Regie darüber, welches Programm von den Darsteller*innen gezeigt wird. Auf unserem »Sonnendeck« können die Schauspieler*innen ihre eigenen Projekte verwirklichen. Was haben sie vor und wie kam es dazu? Hendrik Richter Foto S. Reichardt Leon M. Spiegelberg Foto S. Reichardt Steffen Gangloff Foto S. Reichardt Hendrik Richter: Esra Schreier und Nicole Averkamp : Leon Maria Spiegelberg: Steffen Gangloff: Sommernacht, märchenhafte Umgebung Was sind unsere Narrative? Wie prägen Das Sonnendeck gibt uns die Gelegen- Also, eigentlich ist das Ganze aus Späßen bei dämmrigem Licht und mittendrin wir sie uns? Wer profitiert von ihnen? heit, aktuell zu sein, narrenfrei und frech, während der Probenpausen entstanden. und der wunderbare britische Dichter Schon die Kleinsten in unserer Gesellschaft pathetisch-utopisch und dreist-geschmack- Da haben Hans Fleischmann und ich John Donne, »ganz bloß und nackt, dich werden durch Erzählungen geprägt und es los zu sein – keine Regie, keine Drama- manchmal rumgeblödelt und Meister zu erfreun bereit«! scheint uns allen so selbstverständlich, dass turgie hindert uns daran. Wir schlagen Eder und Pumuckl gespielt. Es war ei- In Deutschland kaum bekannt, besang er eine Prinzessin ein Vorbild ist. Was erzählen uns auf die Seite des Publikums. gentlich nie die Rede davon, das einmal bereits 1613 die Hochzeit des Heidelber- wir, wem, warum, in welcher Zeit, sind zen- Wir wollen entführen. In »Nächte und auf die Bühne zu bringen. Doch nun ist es ger »Winterkönigs« Friedrich V. mit Elisa- trale Fragen für uns als Kulturschaffende. Überhelligkeiten, Kristallsphären, worin soweit. Oh mein Gott! beth Stuart von England und wusste Sich selbst ein Thema aussuchen zu kön- Kälte und Hitze, Ruhe und Ekstase ein und Was die Leute erwarten wird? Naja ... sa- schon damals: »Kein Mensch ist eine In- nen ist eine besondere Chance, da wir dasselbe sind«. Wir wollen die Gefühlsla- gen wir es mal so: Bei uns sehen die Zu- sel«! Mit Allem, was wir haben, stürzen uns in der Regel an vorgegeben Themen gen der vergangenen Tage durchleben und schauer das, was die ARD den Kindern wir uns in Lust, Frust, Wollust, die Üppig- abarbeiten. Auf dem »Sonnendeck« wid- wegblasen. Den Weg aufzeigen in die Zu- nie zumuten wollte! Lassen Sie sich über- keit des John Donne! Hoffentlich ein men wir uns dem Thema Prinzessinnen, kunft. Aus »Kahlheit«, »Ausgeblasenheit« raschen! Abend voll Lyrik und Wonne! Märchen, Rollenbilder, Schönheitsideale und »Ich-Verlassenheit« wird »Oh-Du Him- und versuchen auf lustvolle Art und Wei- melsblau« und »grüner Wiesengrund« »Meister Eder und sein »Wenn Liebe ineinander se unserem Publikum diese Auseinan- (»Doktor Faustus«, Thomas Mann). Pumuckl – Das nackte Grauen« gießt ... – Dichtung und dersetzung ans Herz zu legen. geplant für Juli 2021 Wahrheit des John Donne« »Opus 111« Sonnendeck geplant für Juli 2021 »PRINCESS FOREVER geplant für Juli 2021 Sonnendeck – Oder: Welche Prinzessin hat Sonnendeck eigentlich Dehnungsstreifen?« 15. Juni 2021 Sonnendeck Der Vorverkauf läuft: JUNGES THEATER IM DELTA Die Termine im Juni 2021 sind buch- Jetzt 25.–29. Juni 2021 digital bar (ab 29. Mai 2021, 13.00 Uhr)! Der Mitgli Vorverkauf des Programms auf dem werde ed Das Festival Junges Theater im Delta findet unter dem Motto »Unendlich« statt. Sonnendeck im Juli 2021 ist ab Mitte Freundeskreis n! Alle Informationen auf www.theaterheidelberg.de Juni 2021 geplant. Die Zusammenarbeit von von NTM, Theater und Orchester Hei- Bitte informieren Sie sich über die ak- Jetzt Mitglied werden! Alle Informa- delberg, Theater im Pfalzbau sowie des Kinder- und Jugend- tuelle Lage, alle Termine und Informa- tionen zum Freundeskreis auf theaters Speyer wird von der BASF SE unterstützt. tionen auf www.theaterheidelberg.de www.freundeskreis-heidelberg.de Förderer des Projekts ist außerdem der Verkehrsverbund Rhein-Neckar-GmbH (rnv).
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