SCHMERZ ERKENNEN - ABER WIE ? - DORIS GRÜNEWALD ALGESIOLOGISCHE FACHASSISTENZ INTERDISZIPLINÄRE SCHMERZTHERAPIE CHARITÉ CAMPUS MITTE - DBFK

 
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SCHMERZ ERKENNEN - ABER WIE ? - DORIS GRÜNEWALD ALGESIOLOGISCHE FACHASSISTENZ INTERDISZIPLINÄRE SCHMERZTHERAPIE CHARITÉ CAMPUS MITTE - DBFK
Schmerz erkennen – aber wie ?

                                          Doris Grünewald
                                    Algesiologische Fachassistenz
                                  Interdisziplinäre Schmerztherapie
                                        Charité Campus Mitte
                                                                      0

     UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN
SCHMERZ ERKENNEN - ABER WIE ? - DORIS GRÜNEWALD ALGESIOLOGISCHE FACHASSISTENZ INTERDISZIPLINÄRE SCHMERZTHERAPIE CHARITÉ CAMPUS MITTE - DBFK
Ebenen und Indikatoren der Schmerzreaktion
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Schmerzmanagement bei                       Schmerzmanagement bei
   akuten Schmerzen                            chronischen Schmerzen

1. Schmerzeinschätzung und                 1. Schmerzeinschätzung und
   Verlaufskontrolle                          Verlaufskontrolle, entwickeln eines
2. Schmerzfreiheit bzw. Schmerzen von         individuellen Behandlungsplanes
   nicht mehr als 3/10 in Ruhe bzw. 5/10   2. Koordination der individuellen
   bei Belastung oder Bewegung analog         Behandlung und Therapie
   der NRS                                 3. Information, Schulung und Beratung
3. Schmerzmittelbedingte                      zum Schmerzmanagement
   Nebenwirkungen wurden verhindert           Unterstützung und Förderung seines
   bzw. erfolgreich behandelt. Aktuelle       schmerzbezogenen
   Dokumentation schmerz-                     Selbstmanagement
   mittelbedingter Nebenwirkungen liegt    4. Durchführung und Dokumentation der
   vor.                                       pflegerischen Maßnahmen
4. Nicht-medikamentöse Maßnahmen           5. Beurteilung des Verlaufes der
5. Zielgruppenspezifische Information,        Schmerzsituation und die Wirksamkeit
   Anleitung und Schulung….                   der pflegerischen Maßnahmen
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Differenzierung zwischen
             akutem und chronischem Schmerz

Akuter Schmerz                                                     Chronischer Schmerz

nur kurz andauernd                      Dauer                               lang andauernd
                                                                            bzw. wiederkehrend
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akutes Ereignis                              Ursache                        bio-psycho-sozial (multifaktoriell)
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Warnfunktion                                 Funktion                        keine sinnvolle physiologische
                                                                            Funktion, Schmerzkrank
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Behandlung der Ursache,                      Behandlung                    langfristige interdisziplinäre Behandlung,
Schonung                                                                   Aktivierung, Schmerzbewältigung

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Beseitigung der                                Ziele                      Verbesserung der Lebensqualität
Ursache,                                                                   und Funktionalität

Schmerzfreiheit                                                   Schmerzreduktion,
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Expertenstandard
           Schmerzmanagement in der Pflege

Initiales Assessment
                                    differenziertes Assessment

Akuter Schmerz:
• Kurze, situationsbezogene         • Zielgruppenspezifisch
  Schmerzeinschätzung                 (z.B. BESD,ZOPA,
  (z.B. wie stark, Qualität, Wo,      Tumorpat.,
  zeitliche Verläufe)               • Schmerzsituation
Chronischer Schmerz:
• Ist der Schmerz akut oder
  chronisch                         • Schmerzgeschichte
• Ist die Schmerzsituation stabil   • Psychosoziale Aspekte
  oder instabil
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Initiales Assessment

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                                              stärkster
            kein   mäßig   mittel -   stark   vorstell –
                            stark               barer

            kein                      unerträglicher
            Schmerz                        Schmerz
Differenziertes Schmerzassessment

• Einsatz Eindimensionaler (z.B. BESD, ZOPA) oder
     Mehrdimensionaler Assessmentinstrumente

 Erfassung einer akuten oder chronischen Schmerzsituation
 Schmerzvorgeschichte (z.B. Tumorpat., chron.Schmerzpat.),
    sowie die systematische standardisierte Messung der
 Schmerzintensität (z.B. Erfahrungen mit Schmerz, Effektivität
    früherer Schmerztherapie, Wissen/Erwartungen zum
                    Schmerzmanagement)
BEurteilung von Schmerzen bei Demenz

                                       8
Schmerzeinschätzung bei Patienten mit kognitiven
    und/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen

„ZOPA“ Zurich Observation Pain Assessment
• Erfasst Anzeichen von Schmerzen, aber keine
  Aussagen über die Schmerzintensität
• Vier Verhaltenskategorien beinhalten 13
  Verhaltensmerkmale, die genau definiert sind
• Kein Summenscore, sondern eine schmerzreduzie-
  rende Maßnahme bei Feststellung eines
  veränderten Verhaltensmerkmals
Minimales Dokumentationssystem- MIDOS

                  • Schmerzintensität
                  • Allgemeinbefinden
                  • Symptomcheckliste
                    z.B. Übelkeit, Erbrechen,
                    Verstopfung, Luftnot,
                    Angst, Schlaf

                  www.dgpalliativmedizin.de
Chronischer Schmerz

Stabile Schmerzsituation           Instabile Schmerzsituation

• Die Schmerzsituation wird als    • Gesundheitsbezogene oder
subjektiv akzeptabel und nicht     alltagsbezogene Krisen treten auf
verbesserungswürdig erlebt         • Versorgungsbrüche die nicht mit
• Zielkriterien orientieren sich   Hilfe von Selbstmanagement-
konkret an der Lebenswelt und      kompetenz, familiärer oder
sind ausgehandelt worden           professioneller Unterstützung
• Für mögliche Krisen wurden       überbrückt werden können
Präventionsstrategien ermittelt    • Komplikationen mit oder durch die
                                   Therapie oder Nebenwirkungen
• Kein Assessment kann zur Zeit    • Einbußen an Lebensqualität,
die Stabilität objektiv erfassen   Funktionalität oder sozialer Teilhabe
                                   ist entstanden, die nicht mehr dem
                                   geäußerten oder mutmaßlichen Willen
                                   entspricht
Differenzierte Schmerzassessments

•   Schmerzfragebogen                    Deutscher Schmerz –
                                             Fragebogen
•   Screeninginstrument
•   Schmerztagebücher
•   Aktivitätentagebücher                 Copyright: www.dgss.org

•   Verlaufskontrollbögen                 Version 2012.2 April 2012

•   Strukturiertes Schmerzinterview für geriatrische
    Patienten nach Basler et al.
Schmerztagebuch
Expertenstandard
          Schmerzmanagement in der Pflege

Pflegefachkraft/ (Schmerzexperte)

-   Schlüsselrolle im Rahmen des Schmerzmanagement
-   eine personelle Kontinuität unterstützt die Zielsetzung
-   eine gute Kooperation mit den behandelnden Ärzten
-   Wissensbasis (muss immer vertieft und erweitert werden)
-   Verfahrensregelungen, die die interdisziplinäre Kooperation
    (Vorgehensweise und Zuständigkeiten) im Rahmen des
    Schmerzmanagements beschreiben
Durch eine professionelle Schmerzerfassung
 können wir einen erheblichen Beitrag zur
     Sicherstellung einer kompetenten
        Schmerzbehandlung leisten
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