Schule Erlenbach - Ausgabe 24 / März 2020
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Editorial, in eigener Sache In meiner 6. Klasse spürt man langsam eine gewisse Unruhe, die Einstufungen für die GSEH und die Gymiprüfungen sind vorbei, sieben oder acht gemeinsame Jahre im Kindergarten und an der Primar- schule Erlenbach stehen vor dem Abschluss, im Sommer steht für sie grosse Veränderung bevor! Für einmal kann ich die Gefühlslage der Schülerinnen und Schüler besonders gut nachvollziehen. Auch vor mir liegt ein grosser Wechsel mit manch Unbekanntem. Nach über 40 Jahren im Schuldienst, mehr als 20 davon in Erlenbach, stehe auch ich vor einem Schritt mit grossen Veränderungen. Im Sommer werde ich in den Ruhestand treten und mich damit einer neuen Phase meines Lebens zuwenden. Mit dieser Nummer 24 des Schulweges verabschiede ich mich deshalb von Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser und übergebe die redaktionelle Arbeit dieser Zeitschrift meiner jungen Kollegin Rebecca Klainguti. Ihr wünsche ich viel Spass und Erfolg beim künftigen Gestalten dieses bunten Schulportraits. Fritz Egli Redaktion bisher und Klassenlehrperson Es ist mir eine grosse Freude, diese Aufgabe von Fritz Egli zu übernehmen. Es sind grosse Fussstapfen, in welche ich treten werde und dies nicht nur rein physisch. In den letzten sechs Jahren als schulische Heilpädagogin und Mittelstufenlehrerin an der Schule Erlenbach habe ich bereits in einigen Ausgaben des Schulweges die eine oder andere Seite mit meinen Klassen mitgestaltet. Während der Entstehung dieser Ausgabe konnte ich Fritz Egli bereits über die Schulter schauen, wofür ich mich auf diesem Weg nochmals ganz herzlich bedanke. Ich freue mich sehr, die redaktionelle Arbeit zu übernehmen und unsere Schule auf diesem Weg im Dorf zu vertreten. Rebecca Klainguti-Good Redaktion neu, Schulische Heilpädagogin
Education is not the filling of a pot but the lighting of a fire. (W.B. Yeats) Vier Lehrpersonen beenden hier in der Ge- gemeinsam in der Sporthalle Allmendli. Gerne meinde Erlenbach ihre langjährige und überaus erinnere ich mich an viele besondere Klassen- geschätzte Lehrtätigkeit. Mit einem grossen und Schulprojekte, welche massgeblich die Dankeschön nehmen wir vor den Sommerfe- Handschrift von diesen vier Lehrpersonen tru- rien 2020 Abschied von Catherine Stegmann, gen. Weit über das Mass des Berufsauftrags Kindergartenstufe; Margrit Friedli, Kindergar- wurden Zeit, Freude und Energie in den Beruf tenstufe; Marisa Müller, Kindergartenstufe und gesteckt, um die persönlichen Ziele zu errei- Fritz Egli, Mittelstufe. chen. So darf ich mit Gewissheit sagen, dass der Beruf zur Berufung wurde. Für mich als Schul- Jahrzehntelang haben diese hervorragenden leiter waren die vier Lehrpersonen stets wich- Lehrerpersönlichkeiten an ihren Klassen ge- tige Ansprechpartner bei der Weiterentwick- wirkt und daneben ihr grosses Wissen, ihr pro- lung und Qualitätssicherung der Schule Erlen- fessionelles Können und ihre reichhaltige bach und ich nahm jedes wohlwollende und Erfahrung für das Gesamtwohl der Schule Er- jedes kritische Wort aus ihrem Munde sehr lenbach eingesetzt. dankbar an. Mit viel Kreativität, Ideenreichtum, Know-how Dass alle vier Lehrpersonen gleichzeitig in den und einem prall gefüllten Methodenkoffer Ruhestand treten oder eine neue Herausforde- haben diese besonderen Lehrkräfte ihre Schü- rung annehmen, ist ein Zufall. Langsam ge- lerinnen und Schüler geführt, unterrichtet und wöhne ich mich an den Gedanken, sie bald angeleitet. Bei den vielen Unterrichtsbesuchen, nicht mehr im Schulteam zu wissen und ich die ich in ihren Klassen machen konnte, durfte wünsche Catherine Stegmann, Margrit Friedli, ich mich von ihrer Begabung, ihrer natürlichen Marisa Müller und Fritz Egli viel Freude und Autorität und ihrer Hingabe an die Anforderung Energie für das Neue, das kommen wird. überzeugen. Neben dem Einbinden von Be- währtem war ihr Unterricht stets auch geprägt Wunderbar, wie ihr es geschafft habt, das Feuer von der Freude und der Neugier, immer wieder zu entfachen und zu bewahren! Neues auszuprobieren, anzupassen und zu per- fektionieren. So wurde beispielsweise schon Dafür danke ich euch von Herzen. lange vor der offiziellen ICT-Einführung mit Computern gearbeitet oder über 100 Kinder- Thomas Isler, Schulleiter gartenkinder turnten und spielten regelmässig
Erlebniswelt Kindergarten Marktluft schnuppern, Riesenschnecken beob- achten, schweizerische Bräuche kennenlernen, Eulen hautnah erleben und dann ist da noch die Sache mit dem Schnee- nun ja, wir geben es zu, den mussten wir heuer selber herstellen. Mit Hilfe von Sandwichtüten, Füllmaterial, Tüchern, Karton und weisser Farbe gelang es uns aber, eine wunderbar glitzrige Kindergarten-Schnee- welt zu erschaffen. Das Kindergartenkind ist neugierig und offen für Neues. Es besitzt die Fähigkeit, sich voll und ganz in eine Thematik zu vertiefen. Mit Hilfe sei- ner Fantasie werden Geschichten glaubhaft, Unvorstellbares Wirklichkeit und Wünsche wahr. Dies gibt uns Kindergartenlehrpersonen die Möglichkeit, Lerninhalte spielerisch zu ver- mitteln. Wir müssen uns nur auf die Ebene des umsetzen. Zum Thema Markt besuchten wir Kindes begeben und mit ihm in seine Erlebnis- den Bürkliplatz-Wochenmarkt, lernten Gemü- welt eintauchen. se- und Früchtenamen kennen, zählten unser Geld in der Kasse, übten in Rollenspielen das Zu Beginn einer neuen Thematik sammeln wir Einkaufen, stellten Selbstgemachtes her und die bisherigen Erfahrungen der Kinder, bevor verkauften es an unserem eigenen Advents- wir das Thema auf möglichst vielfältige Weise markt. Natürlich gehörte auch das Kosten, Er-
tasten, das Malen und Zeichnen, das Freispiel auch gesprochen, getanzt, gesungen, mit den und die Bewegung zur Erarbeitung der Thema- Kindern dargestellt oder mittels Instrumente tik dazu. Da unsere Vermittlungsphasen im vertont. Diese unterschiedlichen Herangehens- Kreis nicht nur einem bestimmen Fach zugeord- weisen ermöglichen jedem Kind seinen ganz ei- net sind, entsteht Raum für ganzheitli- ches Lernen in ver- schiedenen Bereichen. Diese Art der Vermitt- lung lässt viel Raum für Kreativität und Ideen der Kinder und lässt Verbindungen zu, die auf den ersten Blick nicht möglich erschei- nen. So werden bei- spielsweise Muster nicht nur betrachtet und gemalt, sondern genen Zugang zum Thema und seine eigene Lösungsfindung, um den Inhalt zu begreifen. Spannend sind auch Themen, die auf den ers- ten Blick zu komplex und weit weg des Kinder- alltags scheinen. Das Weltall ist durch die richtige Herangehensweise plötzlich nicht mehr Lichtjahre entfernt, der Orient nicht mehr fremd und die Eisbären so vertraut wie unsere Haustiere. Diese völlige Hingabe für etwas scheint uns Kindergartenlehrpersonen in der heutigen, schnelllebigen Zeit so wichtig. Schön, dass die Kinder uns immer wieder mit ihrer Entde- ckungsfreude anstecken und uns mitnehmen auf ihre Fantasiereisen, die grenzenlos sind! Claudia Tobler und Marisa Müller-Hohl, Kindergarten-Lehrpersonen
Sternwanderung Wetter cken von Frau Fels hatten Palmen darauf. Frau Am Morgen war es sehr kühl und trocken, aber Aeschlimanns Socken zeigten Sterne, die von auch sonnig. Es war 9 Grad kalt. Zwei Stunden Frau Wullschleger einen Regenbogen. Auf den später wurde es wärmer. Aber wenn man im Socken von Frau Meier waren grüne Kakteen Tobel lief, war es kälter. Am Nachmittag wurde abgebildet, auf Frau Bergers Münder mit weis- es noch wärmer. Es hatte auch Wolken am sem Hintergrund. Witzig waren auch die Giraf- Nachmittag. fen auf den Socken von Frau Peterhans oder Lorenzo und Julia das rot-weiss-schwarze Karomuster von Frau Berg. Alicja und Olivia Kennenlernspiele Auf der Sternwanderung haben viele Gruppen auch Kennenlernspiele gespielt. In der Gruppe Sinn der Sternenwanderung von Frau Schönbeck und Frau Aeschlimann Im UH gibt es 7 Klassen von der ersten bis zur haben wir im Kreis mit Bewegungen „Ich pack sechsten. Wir Kinder kennen uns nicht alle. in meinen Rucksack“ gespielt.. Jeder hat seinen Darum wurde diese Jahr schon zum zweiten Namen gesagt und dazu eine Bewegung ge- Mal eine Sternwanderng mit allen UH-Lehrer macht und halle haben es wiederholt. In der und –kindern gemacht. Der Sinn davon ist, dass Gruppe von Herr Genova und Frau Monti stan- wir uns besser kennenlernen. Dadurch soll auch den wir im Kreis, haben den Ball geworfen und unser Verständnis füreinander und unser Zu- den Namen gesagt. sammenhalt verbessert werden. Jan und Erik Joshua und Elias Quiz Ankunft auf dem Pausenplatz Nach der Wanderung haben wir im Schulhaus Nach der Sternenwanderung trafen sich alle 7 ein Quiz gelöst. Dabei mussten wir in allen Gruppen auf dem Pausenplatz. Leider sind Schulzimmern die Namen der Lehrpersonen nicht alle Gruppen gleichzeitig angekommen, herausfinden und auch notieren, was für So- aber wir haben es versucht. Dann wurden Kis- cken sie trugen. Oder wir mussten herausfin- ten gebracht, welche voll mit Sternen-Mailän- den, welche Lehrperson zum Beispiel Fussball spielt oder in der Feuerwehr ist. Als Hilfe haben wir einen Plan vom Schulhaus erhalten. Basil Socken Die Lehrpersonen im UH haben oft lustige So- cken an. Heute trugen sogar alle spezielle So- cken: Herr Genova hatte Flaminco Socken an. Unsere Lehrerin, Frau Schönbeck, trug Socken mit Gar- tenzwergen auf grünem Hintergrund. Die So-
derli waren. Jedes Kind hat ein Guetzli erhalten. Diese waren sehr lecker. Danach haben wir eine Menschenkette um das Schulhaus UH gebildet. Alle Kinder und auch einige Lehrer haben sich dabei an den Händen gehalten. Wir haben es geschafft, eine Kette rund um das Schulhaus zu bilden. Frau Fels hat dann noch Fotos gemacht. Emma und Chantal Hat es Spass gemacht? Uns hat es sehr gut gefallen, weil wir so neue Kinder kennen gelernt haben und weil wir an- stelle von normalem Unterricht eine Wande- rung machen konnten. Es war auch cool, dass wir schönes Wetter hatten. Wir fühlen uns vom UH nun doch etwas Stolz, dass wir so einen Vor- mittag verbringen durften. Wanderungen Start Die sieben Gruppen hatten alle eine andere Am Morgen haben wir uns auf dem Pausen- Route. So kamen einige Kinder durch das Tobel, platz in unseren Gruppen getroffen. Wir haben andere liefen über Feldwege oder der Strasse alle zusammen einen grossen Kreis gemacht entlang. Keine der Wanderungen war beson- und unseren Schulhaussong gesungen. Dann ders lange, sodass auch unsere kleinsten UH-ler hat Frau Fels uns nochmals erzählt, wieso wir gut die Strecke meistern konnten. eine Sternwanderung machen. Auch hat sie uns Alejandra und Evelina erklärt, wieso die Sternwanderung so heisst. Nämlich laufen verschiedene Gruppen von ver- schiedenen Orten los um sih gleichzeitig in der Mitte zu treffen. Aus der Luft sieht das dann aus wie ein Stern. Mirei, Sara und Samuel
Lieber Fritz… Du bist seit dem August 2008 erfolgreich ver- einmal mit «einem reich gedeckten Tisch». An- antwortlich für die Redaktion und die Gestal- dererseits spüre ich in jedem deiner Editorials tung unseres Schulweges und hast nun mit den Menschen Fritz, der sich, vorzugsweise in dieser Ausgabe deinen letzten Schulweg edi- der Ferne, tiefgründige Gedanken macht oder tiert. Schliesslich hast du weit über 8000 Mal gerne seinen Gedanken freien Lauf lässt und den Weg vom Zürcher Oberland nach Erlen- dabei meistens Verknüpfungen zur Schule bach gemacht und wirst im Sommer 2020 in sucht. Der ein sorgfältiger Beobachter ist und deine wohlverdiente Pension gehen. Deine sich Fragen zur Gesellschaft stellt und Antwor- Nachfolgerin, Rebecca Klainguti, hat dir bei ten sucht. Zwischen den Zeilen deiner Editorials dieser Ausgabe bereits über die Schulter nehme ich stets viel Verständnis und Mensch- schauen können. Wer ist der Mensch hinter lichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler dem «Schulweg»? Im Editorial 2013 offenbarst wahr. Du versuchst dich in sie hineinzuverset- du uns, dass deine eigene Klasse aus dem Jahr zen, vermutest ihre Gefühlslage und einmal be- 1962 eine Klassenzusammenkunft plante. Eine merkst du «Sie, die Kinder, sind das Konstante schöne Überraschung; ob du bei dieser Gele- und das Wesentliche unserer Arbeit». genheit alle deine Schul- und Lehrerjahre ge- zählt hast? Bist du mehr Gourmet oder mehr Lehrer, lieber Fritz? Witzige gedankliche Verknüpfungen zur Du gibst uns Einblick in deine eigene Schulzeit Schule sind dir zum Beispiel in einem spani- als Schüler mit 39 Gspähnlis und ohne Assisten- schen Lokal in Leipzig gelungen- mit Seitenblick ten, Teamteaching, Senioren und Sonderpäda- in die Küche fragst du dich ob du als Lehrer gogik. Auch an deiner „Zettelgate“ lässt du uns mehr ein flexibler Küchenchef bist, der sich auf teilhaben: Verstohlen liest du damals als Schü- Kundenbedürfnisse einstellen muss oder eher ler einen kleinen Zettel deines Nachbarn und ein Chef de Service, der die Kundenbedürfnisse schreibst zurück! Nach einem Donnerwetter herausfinden möchte oder vielleicht doch ein von Fräulein G., deiner damaligen Lehrerin, fin- Ernährungsberater, der einen individuellen Me- det ihr beide euch vor der Türe wieder. nüplan zusammenstellen sollte. Wie auch immer- auf jeden Fall möchtest du, «dass un- Deine aktuellen SchülerInnen erzählen über sere Schule eher ein Sternerestaurant mit krea- dich: „Er ist nett, kann aber auch streng sein, er tiver gesunder Nahrung ist und nicht plötzlich ist sehr geschätzt im Unterricht; er ist ein Vor- zu einem Fastfood Tempel verkommt». Du lobst reiter beim Einsatz von iPads und ICT, er gibt weiter: «Über die nötigen Mitarbeiter verfügt ziemlich viel Ufzgi, er kann gut zeichnen und er unsere Schule jedenfalls!» ist schon älter und neben Herrn Schanz der ein- zige Klassenlehrer.“ Ich weiss, wie sehr dir als Das Editorial ist das Vorwort des Herausgebers Lehrer unsere Schule und deine Schülerinnen einer Zeitschrift, welches die Meinung einer und Schüler am Herzen liegen. Auf eine andere Person ausdrückt. Diese Möglichkeit hast du Art, aber genauso leidenschaftlich, nehme ich immer mal wieder genutzt und dich zum Bei- wahr, wie sehr dir auch unser «Schulweg» am spiel über den Reformeifer der Bildungspoliti- Herzen liegt und du uns dadurch die lebendige ker geäussert, oder über eine Denkpause in der Welt der Schule näherbringst. Wie ich darauf Pädagogik nachgedacht. Auch auf einen für komme, magst du dich fragen? Einerseits fällt dich unverständlichen Entscheid der Schul- die stets sorgfältige und ansprechende Auswahl pflege spieltest du mal an. Auf die «Prophezei- und Gestaltung der Berichte und Bilder im ungen» des Vorstandsvorsitzenden der Schulweg auf. Du verglichst eine neue Ausgabe chinesischen Alibaba Group, dass bis ins Jahr
2030 Roboter 800 Millionen Jobs übernehmen Lieber Fritz, dein Gedankenreichtum in den Edi- werden, fragst du dich, welche Welt wir unse- torials, deine persönliche Meinung und Haltung ren Kindern hinterlassen und ob die Schule die sowie dein grosses Engagement für unsere kommenden Generationen auch genügend auf Schule und ihre Kinder werde ich vermissen. die grossen Anforderungen vorbereitet. Wel- Mit grossem Dank, ches ist dabei die Aufgabe der Schule und wel- cher ist der Anteil des Elternhauses, so dein Lotti Grubenmann, Schulpräsidentin Gedankengang. Du machst dich stark für eine „möglichst breite Förderung unserer Kinder, auch in den nicht intellektuellen, künstlerischen Gebieten. Ein individuelles Fördern der Stärken jedes Kindes wird künftig sicherlich noch wich- Fritz Egli, 31.05.1955/ tiger werden“. 1962-69 Rudolf Steiner Schule Zürich, Primar Küsnacht/ 1969-72 Sekundarschule Küsnacht/ 1972-77 Unter- und Oberseminar Küsnacht und Zürich. Berufliches: Blockflötenlehrer an der MS Küsnacht, Lehrer an diver- sen Institutionen und Einrichtun- gen, diverse Weiterbildungen bis zum Agenturleiter der Eidgenössi- schen Gesundheitskasse in Laufen, seit 1.1.1997 Lehrperson in Erlen- bach. Besonderes: Liebhaber von Musik, Kleinkunst, Theater, leidenschaftli- cher Sammler von z.B. Schallplat- ten, früher grosser Kleintierhalter.
Klassenlager Valbella zum Ersten, Klasse 5A Im September durften wir für eine Woche nach Valbella ins Klassenlager fahren. Gerne berich- ten wir Ihnen von unseren Erlebnissen: Erster Tag Die Fahrt nach Valbella war gemütlich. Es wur - Pommes, niammi! Heute Abend spielen wir de zum Glück niemandem so richtig schlecht. noch eine Runde Räuber und Poli im Dunkeln. Die Zimmer sind klein aber sehr schön. Es gibt Das wird spannend. Wir sind bestimmt die Räu- WCs, Duschen, Waschbecken und zum Glück ber. auch bequeme Betten. Die Aussicht ist wunder- Dana, Fiona, Jil und Lina bar, man sieht die schön verschneiten Berge, den Heid-See und viele grüne Tannenbäume. Zweiter Tag Vor dem Haus hat es zwei Fussballplätze, eine Wir sind heute früh um 8 Uhr aufgestanden. Schaukel, eine Reckstange, einen Basketball- Wir waren noch ein bisschen müde, als es Früh- platz und einen Whirlpool (aber leider nur stück gab. Wir assen Müesli, Brot mit Butter einen kleinen). Die Temperatur ist eher kühl und tranken Tee und Ovomaltine. Nach dem aber angenehm. Nachdem wir uns eingerichtet Frühstück haben wir unseren Lunch eingepackt hatten, gab es einen leckeren Zmittag mit Salat, und sind vom Lagerhaus losgelaufen. Zu Beginn Suppe und Hörnli mit Ghacktem. Nach dem war es ziemlich streng, da es steil nach oben Essen spielten wir noch etwas Ping-Pong, was ging. Nach einer halben Stunde wurde die Wan- sehr spannend war. Die Jungs spielten draussen derung zum Glück etwas gemütlicher. Wir ha- Basketball und Fussball. Danach liefen wir nach ben viele Kühe, einige Pferde, schöne Berge unten zum See und führten einen Foto-OL und grüne Wiesen gesehen. Den Zmittag haben durch. Die meisten haben alle Posten in kürze- wir bei einem See gegessen. Es hatte dort auch rer (oder auch längerer) Zeit gefunden. Leider einen Spielplatz. Da uns ein bisschen kalt war, durften wir nicht im See baden. Es war ein biss- haben wir uns dazu entschieden, einmal um chen zu kalt. Zum Glück hat Frau Fritschi einen den See zu rennen. Ein Mädchen rannte sogar Zvieri mitgenommen, denn nach dieser sport- zweimal (nicht weil sie kalt hatte, sondern weil lichen Aktivität hatten wir einen Bärenhunger. es ihr Spass machte). Anschliessend sind wir zu- Nun sind wir wieder zurück im Lagerhaus und rück zum Lagerhaus gewandert, dabei kamen freuen uns auf einen guten Znacht, es riecht wir bei einem Karussell vorbei. Der Leiter hat nämlich bereits nach Poulet – Knusperli und das Karussell angeschoben, es war sehr lustig
und uns war es dann etwas „trümlig“. Zum wandern nennen) durch den Wald bis auf die Glück ging es danach nur noch abwärts. Nach Lenzerheide. Wir erhielten fünf Franken, mit einem Zvieri im Lagerhaus, haben wir eine denen wir unser Mittagessen alleine kaufen kleine Siesta eingelegt. Und da heute Dienstag durften. Wir wanderten (man kann es auch spa- ist freuen wir uns heute Abend auf einen lusti- zieren nennen) zurück an den Heid-See und gen Film. Zum Znacht gibt es Spaghetti Na- nahmen unser Mittagessen zu uns. Nach ein poli/Pesto mit einem Salatbuffet. paar Sprüngen am See, gingen wir zurück ins Lagerhaus. Nun schreiben wir nicht mehr zu Valerie, Cecilia ,Eva und Duaa (the Crazy Gang) viel, da wir noch ein bisschen Fussball und Ping- pong spielen möchten. Heute Abend gibt es Fa- Dritter Tag jitas, auf welche wir uns bereits freuen. Nach einem leckeren Frühstück, gingen wir in Natürlich ist das aktuelle Thema die Disco, wir Valbella auf den Bus. Wir sind mit dem Post- sind gespannt darauf auto nach Churwalden und danach mit dem Sessellift auf den Berg gefahren. Auf dem Berg Levin, Lennard, Tom und Nicolas angekommen, gingen wir für zwei Stunden in den Seilpark. Dies war sehr aufregend. Es gab Letzter Tag eine etwa 200 Meter lange Zipline. Wir fuhren Die Disco vom letzten Abend war sehr lustig. mit ihr bis auf die andere Seite. Kurz darauf sas- Nach der Party sind wir dann ziemlich schnell sen wir alle in einem Rodel und fuhren damit (fast alle) eingeschlafen. Am Freitag morgen den Berg hinunter. Da unser Zmittag auf dem sind wir etwas müde aufgestanden. Anschlies- Berg war, mussten wir mit dem Sessellift wieder send haben wir gefrühstückt und unsere sieben nach oben fahren. Mittlerweile hatten wir (oder auch mehr) Sachen gepackt. Es war etwas ziemlich Hunger. Wir grillierten Cervelats und schwierig, alles in den Koffer zu bekommen. Ei- Bratwürste und zum Nachtisch Marshmallows. nige mussten sogar darauf sitzen, damit er zu Zum Glück haben wir eine gratis Fahrt mit der ging. Nun haben wir das Haus blitzblank ge- Rodelbahn erhalten und durften nochmals ins putzt und aufgeräumt. Nun sitzen wir vor dem Tal rodeln. Eva hat mit runterfahren ihre Mütze Eingang und warten auf den Car. Um 11 Uhr verloren, deshalb musste die Frau Good noch- müssten wir dann losfahren. mals nach oben gehen und diese holen. So schlimm war es jedoch nicht, denn sie konnte Das Lager hat uns gut gefallen und es war ziem- so nochmals runterrodeln. Mit dem Postauto lich lustig. sind wir wieder nach Valbella zurückgefahren. Sunnie, Chloe, Liv, Lara und Olivia Auf dem Weg ins Lagerhaus hat Noah noch einen Frosch entdeckt. Nun freuen wir uns auf eine leckere Pizza und natürlich auf den Casino- Abend. Oscar, Brenden, Leo, Noah und Julius Vierter Tag Nach einem erfolgreichen und lustigen Casino- abend, schliefen wir (mehr oder weniger) schnell ein . Am Morgen wurden wir mit einem kräftigenden Frühstück beglückt. Nach dem Frühstück spazierten wir (man kann es auch
«Nur der dumme Schüler fragt nicht» (Zitat einer Lehrerin aus meiner Schulzeit) Dieses Zitat klingt mir immer noch in den Meinte Sie mit ihrem Zitat wirklich «dumm» Ohren, wenn ich an meine Schulzeit zurück- oder wollte Sie uns nicht einfach mit diesem denke. Diese verlief etwas anders als heute: Zitat aus der Reserve locken? Eine bösartige Ab- nach einer in Deutschland üblichen vierjährigen sicht haben wir Schülerinnen der Lehrerin auf Primarschulzeit wechselte ich in ein Mädchen- jeden Fall nicht unterstellt - das ist uns gar nicht gymnasium, eine Klosterschule… in den Sinn gekommen! Warum eigentlich nicht? Für viele klingt das schrecklich, aber meine Schulzeit verlief wirklich glücklich - Freunde Der Hauptgrund liegt wohl darin, dass die Be- habe ich fürs Leben gefunden und das «andere ziehung zur Lehrerin auf Vertrauen aufbaute. Geschlecht» hat uns damals auch nicht gefehlt. Wohlwollen, Empathie, respektvolles Miteinan- der, gegenseitige Wertschätzung und auch die Das obige Zitat unserer Lehrerin war eigentlich Ansicht, dass Menschen, so unterschiedlich sie als Aufmunterung für all diejenigen 6. bis auch sein mögen, so angenommen werden, wie 8.-Klässlerinnen gedacht, die sich nicht trauten, sie sind, standen im Vordergrund. Diese (vor- im Unterricht Fragen zu stellen. Zum Fragen )gelebte Grundeinstellung führte dazu, dass das wurde man von der besagten Lehrerin, einer Fördern und Fordern im Unterricht in einem gut genährten, in Schwarz gekleideten Ordens- vertrauensvollen Klima erfolgte und wir Schü- frau, laufend aufgefordert. Mit Witz, Charme lerinnen der Lehrerin nie bösartige Absichten und Esprit versuchte sie, die Klasse zu führen unterstellten. und eine gute Stimmung in den Lernalltag zu bringen. Schülerinnen, die wie ich dann zu viel Schaue ich mir heute den gelebten Alltag an un- nachfragten und es auch bei der dritten Erklä- serer Schule Erlenbach an, so freue ich mich, rung immer noch nicht «geschnallt» hatten, dass Schülern und Schülerinnen weiterhin Wer- wurden gelegentlich mit einem höflichen «Sie te wie Respekt, Anstand und Fairplay vermittelt dürfen jetzt aufstehen und neben den Stuhl tre- und entsprechende Verhaltensregeln gelebt ten, damit Sie nicht auf der Leitung sitzen» auf- oder auch eingefordert werden. Ich bin aber gefordert, sich von ihrem Platz zu bewegen und auch froh, dass ein derartiges Zitat, wie das neben dem Stuhl kurz zu stehen, was zu gröss- obige, heute nicht mehr vorkommt – es könnte tem Amusement in der Klasse führte. «ungefiltert» leicht als stossend und diskrimi- nierend interpretiert werden. Ich habe mich oft gefragt, weshalb mir Zitat und Anekdote in Erinnerung geblieben sind und Ich bin fest der Meinung, dass in einem wohl- weshalb ich mich durch die Handlungsweise wollenden Miteinander zwischen Lehrperson meiner Lehrerin nicht blossgestellt fühlte. An und Schülern unsere Kinder gut aufwachsen sich passen Spruch und Vorgehen ja nicht ganz und viele Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen, zusammen. Ich musste aufstehen, weil ich - auch dann, wenn sie nicht ständig während der etwas begriffsstutzig - zu viel fragte, aber um- Stunde «aufstrecken» oder umgekehrt nicht gekehrt sagte sie, dumm sei, wer nicht frage. aufhören zu fragen. Katharina Paul-König, Schulpflege
Klassenlager Valbella zum Zweiten, Klasse 5B Seit Wochen freuten wir uns auf unser erstes ganz in die Schlucht hinuntersteigen. Es war Klassenlager in Valbella. ziemlich steil, und manchen zitterten beim Hi- Am Montag, den 16.9.2019 war es dann end- nuntergehen die Knie. Als wir heil wieder oben lich soweit. Die ganze Klasse traf sich voller Vor- ankamen, stand das mitgebrachte Mittagessen freude am Bahnhof Erlenbach. Von dort aus an. Alle assen ihre Sandwiches und unterhielten stiegen wir in den Zug Richtung Zürcher Haupt- sich miteinander. Nach dem Mittagessen mach- bahnhof ein, wo wir in einen ICE der Deutschen ten wir uns zu Fuss auf den Weg nach Zillis. Am Bahn umsteigen, der nach Chur fuhr. Nachdem Zielort angelangt, fuhren wir mit dem Postauto jeder einen Sitzplatz gefunden hatte, ging’s los. und dem Zug zurück nach Valbella. Im Erleba- Am Bahnhof Chur wartete ein Postauto nach cherhuus gingen wir uns umziehen. Danach Valbella auf uns. Als wir in dem kleinen Ort ein- assen wir zu Abend und schauten anschlies- trafen, mussten wir kurz warten, bis der Besit- send den Film Pets 1, der sehr witzig und amü- zer des Erlebacherhuus mit dem Auto zur sant war. Als alle in ihren Federn lagen, wurde Postauto-Haltestelle kam, unsere voll gepack- es schnell ruhig in den Zimmern. ten Koffer einlud und diese zum Haus fuhr. Wir durften leider nicht mitfahren, also gingen wir Am Mittwoch wurde ein Schmugglerturnier zu Fuss los. Nach einer Weile trafen auch wir veranstaltet, mit Spielen zum Thema Schmug- bei unserer Unterkunft ein. Wir holten unsere geln wie „ Capture the flag“. Als Abschluss des Koffer wieder aus dem Auto und bezogen un- Turniers lernten wir wie man Bändeli knüpft. sere Zimmer. Dann hatten wir erstmal Zeit, um Am Anfang sah es gar nicht so einfach aus, doch uns einzurichten. Anschliessend wurde ein am Schluss konnten es alle. Nach dem gemein- Foto-Orientierungslauf um den Heidsee veran- samen Znacht spielten wir verschiedenste staltet, der uns allen viel Spass machte, obwohl Spiele, wie UNO oder Pantomime. Als der alle etwas müde von der Anreise waren. Nach Abend zu Ende war, flitzten alle los, und mach- dem Foto-OL gab es auch schon Abendessen, ten sich bettfertig. aber davor machten wir noch den ersten Ein- trag in unser „Tagebuch‘‘ in dem wir die ganze Am Donnerstag stand eine Wanderung auf die Woche über jeden Tag festhalten würden. Am Alp Fops an, die Hütte von der Danny MacAskill, Sportabend, den es nach dem Essen gab, wur- ein sehr guter Mountainbiker, in einem You den draussen verschiedene Spiele gespielt und Tube Video einen Tyre Tab 270 machte. Die es wurde viel gelacht. Um 21:30 war Nacht- Wanderung bis zu der Alp dauerte sehr lange, ruhe, und alle schliefen ziemlich schnell ein. also legten wir zwischendurch eine Pause ein und assen unsere Zwischenverpflegung. Dabei Am Dienstagmorgen frühstückten alle ausgie- hatten wir das Glück ein Murmeltier zu sehen! big, stellten am reichhaltigen Buffet die Lunch- Voller neuer Kraft liefen wir weiter Richtung Alp pakete zusammen, und machten sich fertig für Fops. Dort angekommen, machten wir erneute den Ausflug in die Viamala Schlucht. Nach ver- eine Pause und genossen die Aussicht. Dann schiedensten Postauto- und Zugfahrten kamen wanderten wir wieder zum Erlebacherhus zu- wir dann endlich bei der Schlucht an. Die Via- rück. Dort angelangt, durften wir jeweils in Vie- mala Schlucht war eindrucksvoll und atembe- rer- oder Fünfergruppen in den Hot Pot sprin- raubend. Wir durften an einer Führung gen und uns entspannen. Zuerst war es sehr teilnehmen, die allen ebenfalls sehr gefiel. Wir heiss, doch man gewöhnte sich daran. Am lernten bei der Führung sehr viel, wie zum Bei- Abend fand dann die lang ersehnte Disco statt. spiel, dass Viamala ‘‘schlechter Weg‘‘ bedeutet. Es war etwas verrückt aber trotzdem lustig. Ausserdem konnten wir über viele Treppen bis Doch nach einer Weile mussten wir ins Bett.
Und am nächsten Tag hiess es dann auch schon dem Zug wieder zum Zürcher Hauptbahnhof wieder: Koffer packen. Wir suchten alle unsere und von dort aus nach Erlenbach, wo unsere El- Sachen zusammen, versuchten sie in unseren tern schon auf uns warteten. Am Ende war es Koffern und Taschen zu verstauen und verab- eine mega tolle Woche, in der wir viel Spannen- schiedeten uns von Valbella. Mit dem Postauto des erleben durften. fuhren wir nach Chur, wo wir als Abschluss noch an einer Besichtigung der Churer Altstadt Autoren: teilnahmen. Nach der Führung fuhren wir mit Zoé Kalambokis & Justus Groth für die Klasse 5B Erlenbacher aus aller Welt An unserer Primarschule mit rund 430 Kindern lung gibt es natürlich die bekannten Sprachen sprechen über 150 Kinder eine Zweit- oder wie Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Drittsprache. Das bedeutet, dass sich diese Kin- Portugiesisch, Russisch, aber auch Koreanisch, der in zwei oder sogar drei Sprachen fast gleich Chinesisch, Persisch, Albanisch, Galizisch, Ser- gut verständigen können. Insgesamt sind es bisch, Albanisch, Türkisch, Schwedisch usw. über zwanzig verschiedene Sprachen, welche die Schüler in Erlenbach sprechen. Diese Viel- Wenn Sie sich für Mehrsprachigkeit interessie- falt birgt ein enormes Potential. An meiner Zim- ren, finden Sie viele gute Artikel; zum Beispiel mertür lasse ich die Kinder, welche den DaZ im Online Magazin von „Fritz und Fränzi“ (Deutsch als Zweitsprache) – Unterricht besu- www.fritzundfraenzi.ch/gesellschaft/lernen/ chen, jeweils die Wochentage und die Monate mehrsprachigkeit-bei-kindern in ihrer Sprache aufschreiben. In meiner Samm-
Deshalb möchte ich hier auf die Situation in Er- lenbach eingehen. Viele der Kinder, welche zweisprachig aufwach- sen, sehe ich nie im DaZ-Unterricht. Diese Kin- der beherrschen schon zwei Sprachen vor dem Schuleintritt. Entweder sie haben eine Mutter oder einen Vater, der Deutsch spricht, oder sie werden von klein auf an die Umgebungsspra- che (Schweizer-)deutsch gewöhnt. Dies indem sie eine Krippe oder einen Hort besuchen und Kindergarten eintreten. Sie tendieren dazu, vor viel Kontakt haben zu andern Kindern, welche allem mit andern Kindern abzumachen, welche Deutsch sprechen. Wichtig für mehrsprachige dieselbe Erstsprache sprechen. In den letzten Eltern ist, dass sie mit ihren Kindern in ihrer ei- Jahren habe ich oft beobachtet, dass diese Kin- genen Muttersprache, oder in einer Zweitspra- der sich auch in den Pausen in ihrer Mutter- che sprechen, die sie so gut wie ihre Mutter- sprache unterhalten. Auch nach acht Jahren sprache beherrschen. Dazu kann es eine Fami- Volkschule können so noch immer Schwierig- liensprache geben, welche die Eltern unterei- keiten mit der deutschen Sprache bestehen. nander benutzen. Wichtig ist auch, dass die Eltern viel mit ihren Kindern sprechen, mit Eltern sind die besten Vorbilder und können ihnen Spiele spielen, ihnen Geschichten vorle- einiges tun um in Erlenbach Fuss zu fassen. In sen, Fragen dazu stellen. Eine gute Kommuni- Erlenbach gibt es eine Vielzahl an Angeboten, kation in der Erstsprache erleichtert den Erwerb wo sich Eltern und Kinder engagieren können. einer Zweitsprache wesentlich. Auf der Homepage der Gemeinde www.erlen- bach.ch/uebersichtvereine finden Sie eine Mehr als eine Sprache zu beherrschen ist ein Übersicht. Der neugegründete Fussballverein grosser Vorteil; dies haben Forscher herausge- Erlenbach www.fcerlenbach-2018.ch/junioren/ funden. In der Regel sind die Kinder neugierig, zum Beispiel freut sich über neue Mitglieder. sie wollen Kontakt knüpfen und erlernen so Das Familienzentrum Flüügepilz www.flüüge- eine neue Sprache spielend leicht. pilz.ch bietet ein vielfältiges Programm und kann bei vielen Fragen weiterhelfen. Das in Zu- Schwieriger wird es, wenn fremdsprachige Kin- mikon beheimatete „Grüezi“-Projekt bietet ver- der wenig bis gar keinen Kontakt zu deutsch- schiedene Anlässe und hilfreiche Links für sprachigen Kindern haben, bevor sie in den Familien, welche neu in die (deutsche) Schweiz gezogen sind. Das Naturnetz Pfannenstiel www.naturnetz-pfannenstil.ch/aktuell/agenda bietet die verschiedensten Events an; von Spa- ziergängen über Kinoabende und Experimente bis zu Aktionstagen. Und last but not least exis- tiert in Erlenbach eine Nachbarschaftshilfe; das Erlinet www.erlinet.ch/nachbarschaftshilfe/. Diese Vielfalt zu leben kann für alle bereichernd sein. Sabina Poggioli, Lehrperson Deutsch als Zweitsprache
Die Post ist da Zu Beginn des zweiten Schuljahres bekamen die Wir fragten die Kinder wie sie das Briefprojekt Schülerinnen und Schüler der Klasse 2A erst- finden. Einige Zitate der Kinder: mals einen eigenen Brief in die Schule zuge- schickt. „Cool, w eil ich g Grosse fragende Augen schauten uns an. Ist es schreibe erne doch heute nicht mehr üblich, dass man sich “ Briefe in dieser Form schreibt und für einige Kinder war es etwas ganz Neues. Die Freude ie e r n ew war gross, als sie erfuhren, dass sie von nun an ch l t“ regelmässig mit einer anderen 2. Klasse aus , weil i schreib t „Gu n Briefe Winterthur Briefe schreiben dürfen. Die Gesich- ma ere ter unserer Kinder strahlten, als sie die Briefe i l i c h and e“ l, we lern öffnen und lesen durften. Sie staunten nicht „Coo r kennen e schlecht ob den wunderschön geschriebenen Kind und bunt gestalteten Briefen. Das war der Be- ginn einer tollen Brieffreundschaft! „Finde es schön f cool, weil ich inde es Bis heute schreiben die Kinder einander regel- etwas z von anderen u erfah mässig. Und auch wenn man denken könnte, es ren“ sei nicht mehr zeitgemäss, ist es wunderbar zu sehen, wie die Kinder mit der eigenen Schrift mit experimentieren, die Briefe bunt verzieren, sich l u stig ei- s r Fragen an die Brieffreunde überlegen und viel F i n de e zu sch ht n c „ n d ere ich ni von sich erzählen. Vielleicht können wir uns ge- a , di e “ genseitig im Frühling besuchen, bis dahin aber ben kenne bleibt das Warten auf die Briefe mit der Ant- wort auf jeden Fall spannend!
Erzählnacht Draussen ist es kalt und dunkel, die Kinder war- Die Kinder wurden eingeteilt, sie durften aber ten gespannt auf den Einlass ins Schulhaus. Es im Vorfeld zwei Geschichten abwählen, welche ist wieder die sehr beliebte Erzählnacht. Dieses sie gar nicht hören mögen. Das Erzählangebot Mal der 8. November 2019 mit dem Thema: ist riesig, Titel wie: „Ich bin für mich“, „Justine „Auch wir haben Rechte“. Die Kinder halten und die Kinderrechte“ und „Jetzt bestimme ich“ kleine und grosse Kuscheltiere und Kissen, sie sind nur einige Titel in der Unterstufe. Nicht können es kaum erwarten bis die Türe sich öff- fehlen darf Pippi Langstrumpf. Es sind ca. acht net. Es haben sich insgesamt 221 Schüler/innen Kinder pro Geschichte am Zuhören. Die Erzähl- angemeldet von der Unterstufe und Mittel- räume sind meist sehr stimmungsvoll, mit Ker- stufe. Drinnen spürt man wie die letzten Vor- zen und Led Lichterketten dekoriert. Beim bereitungen noch zu Ende geführt werden. Vor Erzählen werden teilweise auch Bilder gezeigt, der Turnhalle des Unteren Hitzbergs sind Helfer, es wird manchmal auch ein Projektor benutzt. die schauen, dass alle Kinder auch wissen wo Es ist spürbar, dass hier jede/r Erzähler/in selbst sie hin müssen. Die Kinder dürfen in der Erzähl- gestaltet hat. Die Kinder werden herzlich be- nacht drei Geschichten hören. Als Hilfe der Un- grüsst. Sie dürfen sitzen oder liegen und es sich terstufe dient ein Farbensystem. Jedes Kind gemütlich machen mit den Kuscheltieren wie bekommt ein Blatt mit der entsprechenden Ge- Bären, Tiger, Löwen und Schlangen und viele schichteneinteilung. Darauf ist auch zu verneh- mehr. Auch Kuschelkissen werden benutzt. men wann und wo das jeweilige Kind die drei Entspannt, ruhig und neugierig hören die Kin- Geschichten findet. der zu. Es wird auch mal zusammen gelacht. Den Kindern werden auch Fragen zur Ge- schichte gestellt. Die Stimmung ist sehr schön. Die Kinder geniessen das Vorlesen sichtlich. Gegen Schluss sieht man die Kinder gähnen, Müdigkeit macht sich langsam bemerkbar.
In der Mittelstufe wo Kinder der 6 Klassen den wird seriös vorgelesen und zugehört. Auf die Kinder der 4. und 5. vorlesen sind Titel wie „Za- Frage, wie sie die Erzählnacht finden, kommen fira“ (Mädchen aus Aleppo) oder auch “Das Ta- Antworten wie „cool, super, schön“. gebuch der Anne Frank“… und „Verloren in Eis und Schnee“ (Krieg,Kinderlager) zu finden. Zum Abschluss versammeln sich alle auf dem Pausenplatz. Dort singen die Kinder ein gemein- Die Stimmung ist sehr fröhlich und entspannt. sames Abschlusslied: Den „Erlenbacher Bü- Die 53 vorlesenden Schüler haben sich in 12 echerwürmer Läseratte-Song“. Die abholenden Gruppen gut vorbereitet, sie wechseln sich ab Eltern hören gespannt zu. Die Helfer achten, mit Vorlesen. Sie durften auch selbst die Räume dass auch alle Kinder eine Jacke an haben. Nach gestalten was ihnen sehr schön gelungen ist. Es dem Song darf sich eine Klasse um die andere finden sich auch hier zahlreiche Lichterketten. stärken mit einem Weggli und Schokolade, Es gibt auch diverse Quizze zu den Geschichten. sowie einem warmen Punsch. Bei einigen konnten Süssigkeiten erspielt wer- den, welche die Vorlesegruppe selbst organi- Beim nach Hause gehen wirken alle zufrieden siert hat. Es ist gut spürbar dass die Kinder und gehen entspannt ins Wochenende. Spass haben und die Verantwortung zum Ge- stalten der Räume wahrgenommen haben. Text: Bettina Chatelain Auch wenn sie mal nicht unter Aufsicht sind, Fotos: Sina Murphy
Der Schulweg Einblicke in den Alltag der Schule Erlenbach Erscheint zweimal jährlich dem Dorfbott beigelegt Kontakt: Rebecca Klainguti Verantwortlich für die Artikel sind jeweils die Verfasser.
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