SCHULPROGRAMM 46395 Bocholt, Schleusenwall 1 (Stand: 08/2019) - Mariengymnasium Bocholt
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Städtisches Gymnasium für Jungen und Mädchen mit bilingualem Zweig deutsch-englisch 46395 Bocholt, Schleusenwall 1 SCHULPROGRAMM (Stand: 08/2019)
Seite -2 – Gliederung Präambel I. Bildungsarbeit 1. Besondere Ausprägungen des Bildungsganges: Bilingualität / Vermittlung europäischer Kompetenzen und spezifisches MINT-Angebot 2. Schulinterne Lehrpläne 3. Leistungsmessung und Leistungsbewertung 4. Konzept für die Erprobungsstufe 5. Konzept für die Mittelstufe 6. Konzept für die Oberstufe 7. Inklusion / Gemeinsames Lernen 8. Stärkung des selbstständigen und fächerübergreifenden Lernens 9. Weiterentwicklung des Unterrichts 10. Integration neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher II. Erziehungsarbeit 1. Förderung des gegenseitigen Respekts 2. Fachunterrichtliche Akzentuierungen der Werteerziehung 3. Europäische Begegnungen und Erfahrungen 4. Schule ohne Rassismus 5. Konfliktlösung in der Schule 6. Dritte-Welt-Projekte 7. Gesundheits- und Sexualerziehung 8. Elternforum 9. Zusammenleben der Generationen III. Individuelle Förderung 1. Lerncoaching, Beratung, Schulsozialarbeit 2. Ganztagsangebote 3. AGs 4. Selbstlernzentrum (SLZ) 5. Schüleraustausch / ERASMUS-Projekte 6. Teilnahme an Wettbewerben und Projekten 7. Erwerb von Zertifikaten 8. Studien- und Berufsorientierung 9. Schulfahrten 10. Angebote religiöser Gemeinschaft 11. Musical- und Konzertaufführungen 12. Schülerzeitung 13. Schülersanitätsdienst 14. Lernumgebung IV. Sonstiges Schulleben 1. Schülervertretung 2. Traditionspflege 3. Information V. Schulinterne Arbeitsstrukturen 1. Arbeitsgruppen 2. Lehrerfortbildung 3. Begleitprogramm für die Ausbildung von Studienreferendarinnen und Studienreferendaren 4. Betreuung der Praktikantinnen und Praktikanten VI. Evaluation und Qualitätsentwicklung VII. Schwerpunkte der aktuellen Schul- und Unterrichtsentwicklung
Seite -3 – Präambel Das Mariengymnasium möchte die Schülerinnen und Schüler befähigen, die not- wendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, um ihr Leben eigenständig gestalten und als mündige, urteilsfähige Persönlichkeiten ihre Verantwortung für die Schaffung bzw. Sicherung einer Welt mit menschlichen Lebensbedingungen wahrnehmen zu können. Unsere Schule fühlt sich den in langer christlicher und humanistischer Tradition gewachsenen und bewährten europäischen Grundwerten und einem Menschen- bild verpflichtet, das jeden Einzelnen dazu auffordert, den Nächsten in seiner In- dividualität wahrzunehmen und in seiner Würde zu achten – unabhängig von sei- nem Geschlecht, seiner Nationalität und seiner Religionszugehörigkeit. Wir sind „Schule ohne Rassismus“ und daher sind uns im Umgang miteinander Verständi- gung und Toleranz sehr wichtig. Als besonderes Anliegen der Schule betrachten wir die Vermittlung sozialer Kompetenzen, die für ein solidarisches Miteinander in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft unverzichtbar sind. Die Er- ziehung zur Kommunikations- und Dialogfähigkeit besitzt hierbei einen hohen Stellenwert. Aufgrund der Wertschätzung des Individuums wird die individuelle Förderung am Mariengymnasium als eine bedeutsame pädagogische Aufgabe angesehen. Die Notwendigkeit globalen Handelns und die fortschreitende europäische In- tegration erfordern in besonderem Maße die Befähigung junger Menschen, auf hohem Niveau kompetent mit den Anforderungen sprachlicher und kultureller Vielfalt umzugehen und sich auf Mobilität im Zusammenhang mit persönlicher Lebensgestaltung, Weiterbildung und Beruf einzustellen. Durch die Vermittlung sprachlicher und interkultureller Kompetenzen und durch die Förderung vielfälti- gen Wissens von Europa möchte das Mariengymnasium die Schülerinnen und Schüler zum Handeln als mündige Bürger Europas befähigen. Die genannten Zielsetzungen verpflichten uns, im Schulalltag - die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler zu fördern, - Lernfreude und Leistungsbereitschaft aufzubauen und zu erhalten, - eine lebendige Lernkultur zu entfalten, - die Schule als Lebensraum zu gestalten, - die Kooperationsfähigkeit aller Mitglieder der Schulgemeinschaft zu ent- wickeln, - soziales Lernen zu üben und - das selbstständige Lernen zu unterstützen.
Seite -4 – I. Bildungsarbeit Gemäß § 1 des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen hat jeder junge Mensch ohne Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage und Herkunft und sein Ge- schlecht ein Recht auf schulische Bildung. Aus diesem Recht eines jeden jungen Men- schen ergeben sich Pflicht und Auftrag der Schule. 1. Besondere Ausprägungen des Bildungsganges: Bilingualität / Vermittlung europäischer Kompetenzen und spezifische MINT- Förderung Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium nutzt das Mariengymnasium zur Schärfung seines Schulprofils. Ab dem Schuljahr 2019 / 2020 bietet unsere Schule den neuen Fünftklässlern neben dem bilingualen deutsch-englischen Zweig auch einen gymnasia- len Bildungsweg mit besonderen Förderangeboten im MINT-Bereich an. Zu Beginn der gymnasialen Laufbahn entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für einen dieser beiden Zweige. Bilingualer deutsch-englischer Zweig und Vermittlung europäischer Kompetenzen Der europäische Integrationsprozess ist eine der größten politischen Erfolgsgeschichten unseres Kontinentes. Er ist Vorbild für viele Teile der Welt und Garant für Freiheit, Frie- den und Wohlstand. Die Lage der Europastadt Bocholt in der Grenzregion zu den Nie- derlanden ermöglicht es, dass junge Menschen aktiv an der Gestaltung der europäi- schen Integration mitwirken können. Unsere Schule ist Teil der Schullandschaft innerhalb der Euregio. Damit kann die Reali- tät europäischer Integration in besonderer Art und Weise erfahren und erlebt werden. Dies setzt eine intensive Kenntnis über politische, wirtschaftliche, kulturelle, sprachliche, historische, gesellschaftliche und geographische Besonderheiten voraus. Das Marien- gymnasium sieht es als eine Leitaufgabe an, umfassende Fremdsprachenkenntnisse und umfassende europäische und internationale Kompetenzen zu vermitteln (s. Eu- ropacurriculum unserer Schule / vgl. Konzept Europaschule). Dieser Aufgabe trägt das besondere Fächerangebot unserer Schule Rechnung: In Bocholt bietet nur das Mariengymnasium die Möglichkeit, einen bilingualen Zweig Deutsch/Englisch zu besuchen. Dabei werden als Sachfächer Erdkunde, Biologie und Geschichte in englischer Sprache unterrichtet. (s. Konzept Bilingualer Unterricht) Es werden in der Regel zwei Klassen im bilingualen Zweig eingerichtet, der auch in der Oberstufe weitergeführt wird. Die Abiturientinnen und Abiturienten des bilingualen Zweigs erhalten ein Abiturzeugnis mit einem besonderen Qualifikationsvermerk. Neben den gängigen Fremdsprachen Englisch (ab Klasse 5) sowie Französisch bzw. Latein (ab Klasse 6 oder 8) können die Schülerinnen und Schüler Niederländisch (ab Klasse 8 oder 10) erlernen. Dieses Angebot wird - sicherlich auch wegen der geografischen La- ge Bocholts direkt an der niederländischen Grenze - von den Schülerinnen und Schülern gut angenommen. Leistungskurse können in Kooperation mit dem St.-Georg- Gymnasium Bocholt durchgeführt werden. Als einzige Schule in Bocholt bietet das Mari- engymnasium seinen Schülerinnen und Schülern den Erwerb des Exzellenzlabels Cer- tiLingua an (vgl. Konzept CertiLingua-Schule). Dieses zusammen mit dem Abitur zu erwerbende Zertifikat soll den Absolventinnen und Absolventen den Zugang zu interna- tional orientierten Studiengängen erleichtern und /oder berufliche Perspektiven im euro- päischen Kontext ermöglichen. Es führt sie zu sprachlicher und kultureller Vielfalt und bereitet sie zugleich auf die durch die wirtschaftliche Globalisierung und fortschreitende europäische Integration notwendige Mobilität im Zusammenhang mit persönlicher Le- bensgestaltung, Weiterbildung und Beruf vor. Mit dem Exzellenzlabel werden Schülerin- nen und Schüler ausgezeichnet, die mit dem Abitur besondere Qualifikationen in euro- päischer Dimension nachgewiesen haben. Dazu zählen neben hoher Kompetenz in zwei Fremdsprachen auch bilinguale Sachkompetenz sowie der Nachweis europäischer und internationaler Handlungsfähigkeit. Bilingualer Zweig, ERASMUS-Projekte, internationa-
Seite -5 – le Schüleraustausche, unterrichtliche Schwerpunktsetzungen und das Exzellenzlabel CertiLingua ermöglichten es dem Mariengymnasium, im Jahre 2010 den Titel Europa- schule (s. Anlage 1) zu erwerben. Im Wahlpflichtbereich der differenzierten Mittelstufe entscheiden sich unsere Schülerinnen und Schüler – wie oben erwähnt – häufig für Nie- derländisch, das als dritte Fremdsprache angeboten wird. Außerdem können sie als jeweils dritte Fremdsprache auch Französisch oder Latein erlernen. Im gesellschafts- wissenschaftlichen Bereich bietet das Mariengymnasium seit dem Schuljahr 2010/2011 als weiteres Wahlangebot den Wahlpflichtkurs „Europa“ an. Interessierten Schülerin- nen und Schülern soll so die Möglichkeit geboten werden, ihr Wissen über Europa fach- übergreifend zu vertiefen. Der schulinterne Lehrplan des Kurses „Europa“ wurde in Zu- sammenarbeit der Fachschaften Erdkunde, Sozialwissenschaften und Geschichte er- stellt (s. Curriculum Kurs Europa). MINT-Förderung (vgl. MINT-Konzept) Vor dem Hintergrund der Globalisierung erlangen auch fundierte und differenzierte Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Aufgabenfeldern sowie eine umfassen- de kommunikationstechnische Bildung für die weiterführende Ausbildung und das Berufsleben der Schülerinnen und Schüler eine bekanntermaßen immer größere Bedeu- tung. Die Besonderheit des Fächerangebots im MINT-Zweig der Sekundarstufe I besteht zum einen in der gezielten naturwissenschaftlichen Förderung der nicht-bilingualen Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 8; diese erhalten in jeder Jahrgangsstu- fe eine zusätzliche MINT-Unterrichtsstunde als Ergänzungsstunde. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 haben zum anderen die Möglichkeit, durch jeweils einstündigen Förderunterricht in Mathematik ihre fachlichen Kompetenzen zu festigen (s. Stundentafel SI gemäß neuer APO-SI). In den Klassen 6 und 7 sowohl des bilingualen als auch des MINT-Zweiges werden im Fach Informatische Bildung die Grundlagen geschaffen für die fächerübergreifend be- nötigten Kompetenzen im IT-Bereich (vgl. Konzept Informatische Bildung in den Klassen 6 und 7). Darüber hinaus werden die im Konzept Medienkompetenz verbind- lich festgelegten Lernziele dieses Bereichs fächer- und jahrgangsstufenübergreifend realisiert. Ein NRW-weit seltenes Angebot besteht in unserer Schule im Fach Biologie: Als bilin- guales Sachfach wird Biologie ab Klasse 8 in englischer Sprache unterrichtet (s. o.). In der Oberstufe wird Biologie ebenfalls als bilinguales Sachfach angeboten und kann im Abitur sowohl schriftliches als auch mündliches englischsprachiges Prüfungsfach sein. Als weitere Besonderheit des MINT-Fächerangebots unserer Schule ist das Fach Er- nährungslehre hervorzuheben. Als einziges der Bocholter Gymnasien bietet das Mari- engymnasium ernährungswissenschaftlichen Unterricht als reguläres Schulfach an. Der Unterricht in diesem Fach ist einerseits historisch bedingt, andererseits haben die Inhal- te dieses Faches in einer von Fehlernährung und Lebensmittelrisiken geprägten Zeit ei- ne besondere Bedeutung, sodass es auch von daher sinnvoll erscheint, diese Tradition weiter zu pflegen. Das Fach Ernährungslehre kann im Wahlpflichtbereich (Klassen 8 und 9, demnächst wieder Klassen 9 und 10) belegt und in Grundkursen bis zum Abitur weitergeführt werden. In der gymnasialen Oberstufe gilt es als weiteres Fach des ma- thematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeldes. Im Abiturbereich kann es schriftliches oder mündliches Prüfungsfach sein. Als weitere Wahlmöglichkeiten werden im Wahlpflichtbereich der Mittelstufe die Kurse Biologie/Chemie, Informatik und Er- nährungslehre angeboten. Mit dem verstärkten Angebot in den naturwissenschaftlichen Fächern im Wahlpflichtbereich soll das Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II im Sinne der MINT-Förderung positiv beeinflusst werden. Ein er- höhtes Kompetenzgefühl nimmt teilweise den Schülerinnen, die an unserer Schule die Mehrheit der Schülerschaft ausmachen, die Scheu vor den naturwissenschaftlichen Fä- chern. Mit z. B. 50% in den Chemiekursen der Oberstufe sind die Mädchen dort im Ver- gleich zu anderen Schulen deutlich stärker repräsentiert. In den Biologiekursen haben die Schülerinnen oftmals gar einen weitaus größeren Anteil als die Schüler.
Seite -6 – 2. Schulinterne Lehrpläne Auf der Grundlage der vom Ministerium für Schule und Weiterbildung herausgegebenen Kernlehrpläne sind von allen Fachschaften schulinterne Curricula erarbeitet worden, die durch Angaben zu methodischen Schwerpunkten der fachlichen Arbeit und zu verein- barten Formen der individuellen Förderung ergänzt wurden. Es bleibt Aufgabe der Fachkonferenzen, die schulinternen Lehrpläne weiterzuentwickeln und laufend mit der Kooperationsschule, dem St.-Georg-Gymnasium, abzustimmen. 3. Leistungsmessung und Leistungsbewertung Auch die Formen der Leistungsmessung und die Kriterien der Leistungsbewertung sind auf der Grundlage der geltenden Kernlehrpläne und der schulinternen Curricula in schriftlicher Form von den Fachkonferenzen festgelegt worden. Diese Vereinbarungen sind entweder in das jeweilige Fachcurriculum integriert worden oder diesem als Anhang beigefügt. In den Klassen der Jahrgangsstufe 8 werden in Deutsch, Englisch und Mathematik Lernstandserhebungen durchgeführt, in der Jahrgangsstufe EF sog. Vergleichsklau- suren in Englisch und Mathematik. Es handelt sich dabei um zentrale Prüfungsverfahren des Landes NRW, deren Ergebnisse sowohl in den jeweiligen Fachkonferenzen als auch in der Lehrerkonferenz, Schulpflegschaft und Schulkonferenz regelmäßig thematisiert bzw. ausgewertet werden und die so der schulinternen Evaluation, Qualitätsentwicklung und –sicherung dienen. 4. Konzept für die Erprobungsstufe Die Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Erprobungsstufe wird entsprechend dem Pä- dagogischen Konzept für die Erprobungsstufe gestaltet (s. dort). 5. Konzept für die Mittelstufe Das Konzept der Mittelstufe des Mariengymnasiums mit den Jahrgangsstufen 7 bis 9 bzw. 10 ist ein Grundbaustein im Rahmen des Schulprogramms. Die Mittelstufe bildet darin die Klammer zwischen der Erprobungsstufe und der Oberstufe. In diesem Schul- programm sind auf der Grundlage des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schule sowie innerhalb des Rahmens der geltenden Richtlinien und Lehrpläne die besonderen Ziele, Schwerpunkte und Organisationsformen der pädagogischen Arbeit am Marien- gymnasium festgelegt. Das Kernziel im Sinne der Vorgaben der APO-SI ist es, die Schülerinnen und Schüler auf die Arbeit in der Oberstufe vorzubereiten. Dabei wird kon- kret der allgemeine Bildungs- und Erziehungsauftrag im Hinblick auf die spezifischen Voraussetzungen und Merkmale der Schülerschaft des Mariengymnasiums und der be- sonderen Gegebenheiten der Schule und ihres regionalen Umfeldes umgesetzt. Die durch die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre (G8) eingeführten Veränderungen in der Mittelstufe widersprechen nicht dem Ziel der Konzeption, den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen zur Entwicklung eigenverantwortlichen Handelns zu ermögli- chen und ihnen die dazu notwendigen Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln. Die Rückkehr zu G9 verschafft der Schule wieder mehr Zeit, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, im Laufe des Mittelstufendurchganges eine für sie hinsichtlich ihrer weiteren Schul- und Ausbildungslaufbahn sinnvolle Entscheidung zu treffen. In dieser Hinsicht werden sowohl die Eltern als auch die Schülerinnen und Schüler selbst durch intensive Beratungsarbeit unterstützt. Der unterrichtliche Pflichtbereich umfasst zzt. in G8 in der Jahrgangsstufe 7 im Rah- men der vorgegebenen Stundentafel in der Regel 30 bis 31 Wochenstunden, die in den
Seite -7 – meisten Fächern im Klassenverband erteilt werden. In den Jahrgangsstufen 8 und 9 um- fasst der Pflichtbereich 29 bis 31 Wochenstunden mit zusätzlichen 2-3 Wochenstunden im Wahlpflichtbereich, der im Kurssystem organisiert wird. In den Jahrgangsstufen 7 bis 9 werden Ergänzungsstunden in den Hauptfächern je nach Bedarf und darüber hinaus in der Jahrgangsstufe 7 ein Mathematik-Forderkurs angeboten. Wahl der zweiten Fremdsprache Seit dem Schuljahr 2006/2007 wird ab der Jahrgangsstufe 6 eine zweite Fremdsprache (Latein oder Französisch) unterrichtet. Nach einem intensiven Beratungsangebot (El- terninformationsbrief / Elterninformationsabend / Schülerinformation mit „Schnupperun- terricht“) findet die Wahl dieser Fremdsprache am Ende der Jgst. 5 statt. Durch die Rückkehr zu G9 verschiebt sich die Einführung der 2. Fremdsprache wieder in die Jahr- gangsstufe 7. Individuelle Akzente können die Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 (demnächst wieder ab der Jahrgangsstufe 9) im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts (s. Anlage 2 und 3) setzen. In den Kursen dieses Bereiches wird vor allem eine Erwei- terung der Kompetenzen und des Grundlagenwissens angestrebt, wobei die zentralen Methoden, Verfahrensweisen und Arbeitstechniken der Fachbereiche in erweitertem Umfang eingesetzt werden. Die Grundgedanken der Differenzierung in diesem Bereich sind demnach: mehr individuelle Entscheidungsfreiheit mehr Selbstverantwortung erste Schwerpunktsetzung nach Neigung praxisorientiertes Lernen fächerübergreifendes und –verbindendes Lernen Lernen außerhalb des Klassenverbandes Vorbereitung auf die Arbeitsweisen der Oberstufe Nach einer umfangreichen Beratung wählen die Schülerinnen und Schüler ein Differen- zierungsfach für die beiden Jahrgangsstufen 8 und 9. Die Beratung umfasst auf der Schülerebene eine allgemeine Einführung in das System des Wahlpflichtbereichs durch den Mittelstufenkoordinator und eine fachspezifische Information durch die Fachlehre- rinnen und Fachlehrer der angebotenen Fächer dieses Bereiches. Auf der Elternebene erfolgt eine Information zunächst durch einen Elterninformationsbrief. Für interessierte Eltern findet darüber hinaus ein Informationsabend mit anschließender Gelegenheit zur Einzelberatung statt. Im Wahlpflichtbereich können die Schülerinnen und Schüler unserer Schule aus einem Kursangebot wählen, das die Aufgabenfelder der gymnasialen Oberstufe berücksichtigt (Fremdsprachen, gesellschaftswissenschaftliches und naturwissenschaftliches Aufga- benfeld mit Informatik). Aus folgendem Angebot kann ein Neigungsschwerpunkt gewählt werden: Latein als 3. Fremdsprache Französisch als 3. Fremdsprache Niederländisch als 3. Fremdsprache Informatik
Seite -8 – Ernährungslehre Biologie / Chemie (naturwissenschaftlicher Schwerpunkt, s. Schulinternes Curricu- lum „Kurs Biologie / Chemie“) „Kurs Europa“ (gesellschaftswissenschaftlich-wirtschaftlicher Schwerpunkt, s. Schul- internes Curriculum „Kurs Europa“) Alle angebotenen Kurse mit Ausnahme von Niederländisch, Latein und Französisch (dreistündig) werden zweistündig unterrichtet. Die Anzahl und die Art der eingerichteten Kurse richten sich nach der Größe der Jahrgangsstufen, dem Wahlverhalten der Schüle- rinnen und Schüler und der Personalsituation der Schule. Ein Kurswechsel der auf zwei Jahre angelegten Differenzierungskurse ist nicht möglich. Individuelle Förderung und Erziehungsarbeit Im Rahmen der pädagogischen Gesamtkonzeption des Mariengymnasiums findet sich ein umfangreiches Angebot an Förder- und Forderkursen, Arbeitsgemeinschaften, Pro- jekten und Veranstaltungen, die speziell für den Bereich der Mittelstufe konzipiert und in verschiedenen unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Kontexten verankert sind. An dieser Stelle sollen nur die wichtigsten Angebote benannt werden. Eine detaillierte Vorstellung findet sich unter den jeweiligen Gliederungspunkten des Schulprogramms: Förder- und Forderkurse im Rahmen der eingerichteten Ergänzungsstunden. Bei diesen Kursen handelt es sich um Pflichtunterricht für Schülerinnen und Schüler, die für eine solche Förder- oder Fordermaßnahme benannt werden. Ehrenamt-AG (vgl. Konzept Werteerziehung) Schülersanitätsdienst (s. Anlage 4) Sexualerziehung – Projekt „Hautnah“ (s. Anlage 5) Suchtprophylaxe – Projekt „Kinder stark machen“ (s. Anlage 6) Berufswahlorientierung, Bewerbungstraining, Berufsfelderkundung, Vorbereitung des Schülerbetriebspraktikums (vgl. Konzept Studien- und Berufsorientierung) Schüleraustausch mit dem Collège Charlemagne in Bruyères (Frankreich) (s. Fahr- tenkonzept) Sprachreise nach England (s. Fahrtenkonzept) Studienfahrt nach Trier (für Lateinschüler) (s. Fahrtenkonzept) Abschlussfahrt am Ende der Sekundarstufe I: Skifreizeit bzw. Segeltörn oder Städte- reise (Jgst. 9) (s. Fahrtenkonzept) Ausblick Das Konzept der Mittelstufe des Mariengymnasiums ist auf der Basis dessen, was schon in den Vorbemerkungen angeführt worden ist, einer ständigen Erneuerung und Erweiterung unterworfen, hat also einen prozessualen Charakter. Dieses bezieht sich vor allem auf die Bereiche der individuellen Förderung und der Erziehungsarbeit. Die ständig wachsenden Anforderungen unserer Zeit und die damit verbundenen Orientie- rungsschwierigkeiten junger Menschen stehen als Herausforderung im Mittelpunkt der konzeptionellen Arbeit der Mittelstufe des Mariengymnasiums.
Seite -9 – 6. Konzept für die Oberstufe Aufbau Zur Oberstufe (Sekundarstufe II) gehören die Jahrgangsstufen EF, Q1 und Q2 des acht- jährigen Bildungsganges. In der Einführungsphase werden die Schülerinnen und Schüler mit den inhaltlichen und methodischen Anforderungen des Unterrichts in der gymnasialen Oberstufe vertraut gemacht (vgl. Fächerübergreifendes Methodencurri- culum). Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der zu Ende des ersten Halbjahres der Jahrgangsstufe EF durchgeführte „Methodentag“ (s. Anlage 7). Nach der Einführungsphase bereiten sich die Schülerinnen und Schüler in der Qualifikati- onsphase systematisch auf die Abiturprüfung vor. Die Qualifikationsphase ist als Einheit zu sehen. Die Leistungen in dieser Zeit bestimmen bereits etwa zwei Drittel der Punkt- zahl für die Gesamtqualifikation im Abitur (Abiturdurchschnittsnote). Das Kurssystem Der Klassenverband der Sekundarstufe I wird durch ein Kurssystem ersetzt. Die Schüle- rinnen und Schüler haben in der gesamten Oberstufe durchschnittlich 34 Wochenstun- den Unterricht. Für die drei Jahre ergeben sich 102 Jahreswochenstunden (Bandbreite 100 – 104 Wochenstunden möglich). Die Fächer der gymnasialen Oberstufe werden in der Regel in dreistündigen Grundkursen unterrichtet; ab Jahrgangstufe Q1 werden 2 Fächer in fünfstündigen Leistungskursen unterrichtet. Die neu einsetzende Fremd- sprache Niederländisch wird als Grundkurs immer vierstündig, die Vertiefungskurse in Englisch und Mathematik in der Jahrgangsstufe EF werden zweistündig unterrich- tet. Diese Vertiefungskurse werden für Schülerinnen und Schüler mit besonderem För- derbedarf in diesen Fächern eingerichtet, insbesondere auch für Schülerinnen und Schüler, die nach der Klasse 10 von einer Real- oder Hauptschule kommend in die gymnasiale Oberstufe des Mariengymnasiums eintreten und häufig noch besonderen Förderbedarf zur Angleichung der Lernvoraussetzungen haben. In der Jahrgangsstufe Q2 werden außerdem zweistündige Projektkurse in den Fächern Kunst, Erziehungs- wissenschaft, Mathematik, Informatik und Biologie angeboten. An der Kooperations- schule können unsere Schülerinnen und Schüler zudem an Projektkursen in Astrono- mie, Sozialwissenschaften und Musik teilnehmen. In der Jahrgangsstufe EF sind 11 – 12 Fächer zu wählen, ab der Jahrgangsstufe Q1 be- legen die Schülerinnen und Schüler zwei Fächer als Leistungskurse und 8 Grundkurse. Die Wahl der Fächer richtet sich zum einen nach den Vorgaben, die in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung festgelegt sind, zum anderen nach den individuellen Neigungen der Schülerinnen und Schüler. Die Fächer der gymnasialen Oberstufe Die Fächer der gymnasialen Oberstufe sind drei Aufgabenfeldern zugeordnet. Am Mariengymnasium werden folgende Fächer unterrichtet: Aufgabenfeld I (sprachlich-literarisch-künstlerischer Bereich): Deutsch, Englisch, Französisch, Lateinisch, Niederländisch fortgeführt, Niederländisch neu, Kunst, Musik, Literatur, Instrumentalpraktischer Kurs, Vokalpraktischer Kurs Aufgabenfeld II (gesellschaftswissenschaftlicher Bereich): Geschichte, Sozialwissenschaften, Erdkunde, Erziehungswissenschaft, Philosophie Aufgabenfeld III (mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich): Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Ernährungslehre, Informatik
Seite -10 – Die Schülerinnen und Schüler unseres bilingualen Zweiges der Jahrgangsstufe EF er- halten in Fortsetzung der Belegverpflichtung in der Sek. I den Unterricht in zwei der Fä- cher Geschichte, Erdkunde und Biologie in englischer Sprache. Eines dieser Fächer wird in der Qualifikationsphase als 3. oder 4. Abiturfach fortgesetzt und ab Jahrgangs- stufe Q1 muss Englisch als Leistungskurs belegt werden. Der besonderen Nähe zu den Niederlanden wird Rechnung getragen durch das Ange- bot, sowohl im Wahlpflichtbereich der SI als auch in der Oberstufe Niederländisch als neu einsetzende Fremdsprache zu erlernen, was sich allgemein großer Beliebtheit er- freut. Die musikalisch-künstlerischen Pflichtbedingungen in der Qualifikationsphase können auch durch einen einjährigen instrumentalpraktischen oder vokalpraktischen Kurs in der Jahrgangsstufe Q1 erfüllt werden. Eine weitere Besonderheit des Profils des Mariengymnasiums ist das Angebot des Fa- ches Ernährungslehre im Wahlpflichtbereich und in der Oberstufe. Bei naturwissen- schaftlichem Schwerpunkt wird Ernährungslehre als 2. Fach aus dem naturwissen- schaftlich-technischem Bereich gerne von den Schülerinnen und Schülern gewählt. Durch die enge Kooperation mit dem benachbarten St.-Georg-Gymnasium ist es möglich, ein großes Kursangebot bereitzuhalten, sowohl im Grund- als auch im Leis- tungskursbereich. Dadurch können viele individuelle Schullaufbahnen realisiert werden. Welche Kurse jeweils zustande kommen, liegt natürlich an den individuellen Wahlen der Schülerinnen und Schüler beider Schulen und wird in enger Absprache mit der Koopera- tionsschule entschieden. Zurzeit werden am Mariengymnasium (zum Teil in Kooperation auch am St.-Georg- Gymnasium) Leistungskurse in folgenden Fächern angeboten: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Geschichte, Sozialwissenschaften, Erdkunde, Erzie- hungswissenschaft, Mathematik, Physik, Biologie, Chemie. Information und Beratung Den Schülerinnen und Schülern stehen in der Oberstufe die sie betreuenden Jahr- gangsstufenleiterinnen bzw. Jahrgangsstufenleiter sowie der Oberstufenkoordina- tor zur Seite. Diese informieren und beraten sie über die jeweils anstehenden Schul- laufbahnentscheidungen und helfen bei organisatorischen Problemen. Die Jahrgangs- stufenleiterin bzw. der Jahrgangsstufenleiter übernimmt die „Klassenleiterfunktion“; sie/er ist z. B. zuständig für Beurlaubungen, Krankmeldungen, Entschuldigungen usw. , plant Wandertage und führt sie durch, dem Oberstufenkoordinator obliegt die EDV- Verwaltung aller Schullaufbahnen und dabei insbesondere die Bildung der Kurse und die Zuteilung der Schüler zu den Kursen. Er ist das Bindeglied für die Kooperation mit dem benachbarten St.-Georg-Gymnasium. Für die Information und Beratung sind neben den in VV zu § 5 APO-GOSt vorgesehe- nen Terminen sowie den täglichen Beratungspausen und wöchentlichen Beratungsstun- den im Oberstufenbüro folgende Zeiten fest etabliert: Jahrgangsstufe 9 für die Wahlen zur Jahrgangsstufe EF: Jeweils im Januar: Erste Informationen in den Klassen über das Kurssystem der Ober- stufe und die verschiedenen Abschlüsse in der Oberstufe / Informationsabend für die El- tern und Schüler der Real- und Hauptschulen (Klasse 10) im Hinblick auf den möglichen Übergang in die gymnasiale Oberstufe (s. Anlage 8). Jeweils im März: Informationen zur Fächerwahl für die Jahrgangsstufe EF mit Vorstel- lung der in der Sekundarstufe I noch nicht unterrichteten Fächer (Sw, Ew, Pl, If, El) / In- formationsabend für die Eltern / Individuelle Einzelberatung nachmittags durch Oberstu- fenkoordinator und Jahrgangsstufenleiter (s. Anlage 9, obligatorische Teilnahme).
Seite -11 – Jahrgangsstufe EF für die Wahlen zur Jahrgangsstufe Q1: Jeweils im März/April: Informationen zur Wahl der LK-Fächer und zur Gesamtqualifikati- on / Informationsabend für die Eltern / Individuelle Einzelberatung nachmittags durch Oberstufenkoordinator und Beratungslehrer (s. Anlage 10, obligatorische Teilnahme) Jahrgangsstufe Q1 für die Wahlen zur Q2: Jeweils im Mai: Informationen zur Wahl für die Jahrgangsstufe Q2 Die Beratungsangebote im Hinblick auf die Studien- und Berufsorientierung sind sehr vielfältig und umfassend. Als erste Ansprechpartner/innen stehen natürlich alle Fachleh- rer/innen, die Jahrgangsstufenleiter/innen und der Oberstufenkoordinator jederzeit mit Rat zur Verfügung. Darüber hinaus leisten die beiden StuBO-Koordinatoren eine in- tensive Informations- und Beratungstätigkeit (s. auch Kap. III.8 und StuBO-Konzept). 7. Inklusion / Gemeinsames Lernen Seit dem Schuljahr 2014/2015 ist unsere Schule „Ort des Gemeinsamen Lernens“. Dies bedeutet, dass im Mariengymnasium Schülerinnen und Schüler mit und ohne son- derpädagogischen Unterstützungsbedarf gemeinsam unterrichtet werden. Die Grundlage hierfür ist das 9. Schulrechtsänderungsgesetz vom 5. November 2013, mit dem das Land NRW den Auftrag der UN-Behindertenrechtskonvention um- gesetzt und die ersten Schritte auf dem Weg zur inklusiven Bildung an allgemeinen Schulen in Nordrhein-Westfalen gesetzlich verankert hat. Der Übergang der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstüt- zungsbedarf von der Grundschule zum Förderort Gymnasium muss besonders intensiv vorbereitet werden. Deshalb werden diese Schülerinnen und Schüler von dem/der zu- künftigen Klassenlehrer/in und den an unserer Schule tätigen Sonderpädagogen teilwei- se mehrfach an der Grundschule besucht, um ihr Lernverhalten und ihr soziales Verhal- ten in konkreten Unterrichtssituationen gezielt beobachten zu können und um in Ge- sprächen mit den Grundschullehrkräften detaillierte Erkenntnisse im Hinblick auf den je- weiligen Lern- und Entwicklungsstand zu gewinnen. Zurzeit werden am Mariengymnasium Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwer- punkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, geistige Entwicklung und Hören beschult. Sie werden entweder zielgleich oder zieldifferent unterrichtet (s. Kon- zept „Inklusion / Gemeinsames Lernen“). Jeder Klassenraum, in welchem auch Schülerinnen und Schüler zieldifferent unterrichtet werden, verfügt über einen angegliederten Differenzierungsraum. Dieser bietet die Möglichkeit der äußeren Differenzierung, falls eine Lehrkraft Fachinhalte außerhalb der Klasse vertiefen möchte. Außerdem wird die Möglichkeit genutzt, feste Arbeitsgruppen oder Helfersysteme zu installieren. Eine weitere Option der äußeren Differenzierung bietet das Lernbüro. Hier werden Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf unterrichtet, die nicht an den Unterrichtsinhalten der Stammklasse teilnehmen können. Durch einen Sonderpädagogen werden den Schülerinnen und Schülern passende individuelle Lern- inhalte geboten. Das Ziel der Arbeit im inklusiven Unterricht ist ein möglichst langer Verbleib der Schü- lerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Klassengemein- schaft. Deshalb unterstützen die Sonderpädagogen die Fachlehrer so oft wie mög- lich im Fachunterricht. Dadurch können differenzierte Lernangebote geschaffen und individuelle Förderzielschwerpunkte diagnostiziert werden.
Seite -12 – Die Aufgaben der Sonderpädagogen liegen primär in der Erstellung der Förderpläne, der Unterstützung der Fachlehrer im Unterricht, dem Unterrichten von Kleingrup- pen, der Bereitstellung von Differenzierungs- und Beratungsangeboten und der El- ternarbeit. In Fachgesprächen, Inklusionskonferenzen und Beratungsgesprächen findet ein regelmäßiger Austausch der Lehrkräfte unserer Schule über die Inklusionsarbeit statt. Auf diese Weise wird die für den Erfolg des Gemeinsamen Lernens notwendige Team- arbeit der Lehrkräfte sichergestellt. Die konkrete pädagogische Arbeit im Bereich des Gemeinsamen Lernens wird entspre- chend dem Konzept Inklusion am Mariengymnasium (s. auch Anlage 11 und 12) gestaltet. Ab dem Schuljahr 2019 / 2020 nimmt das Mariengymnasium keine weiteren Schülerin- nen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf mehr auf. 8. Stärkung des selbstständigen und fächerübergreifenden Lernens Für eine gelingende Orientierung des Individuums in einer globalisierten und sich stän- dig verändernden Lebenswelt ist lebenslanges Lernen unabdingbar. Das Mariengymna- sium setzt sich daher zum Ziel, kontinuierlich und systematisch die Bereitschaft und Fä- higkeit der Schülerinnen und Schüler zu selbstständigem Lernen zu fördern. Bereits in den Klassen 5 und 6 wird für das „Lernen lernen“ jeweils eine Ergänzungsstunde ver- wendet (s. Schulinternes Curriculum „Lernen lernen“). Zur Förderung des selbst- ständigen Lernens werden im Unterricht zielgerichtet die hierfür notwendigen Medien- und Methodenkompetenzen vermittelt (s. Medienkonzept und Fächerübergreifen- des Methodencurriculum). Die Lehrerinnen und Lehrer achten darauf, dass die Selbstständigkeit der Lernenden mittels einer entsprechenden Auswahl geeigneter Ar- beits- und Sozialformen im Unterricht ständig weiterentwickelt wird (vgl. auch Schul- konzept Individuelle Förderung). Es ist sehr erfreulich, dass die Möglichkeiten des selbstständigen Arbeitens der Schüle- rinnen und Schüler durch das im Jahre 2012 eingerichtete Selbstlernzentrum (SLZ) (s. Kap. III 4) deutlich erweitert worden sind. Bei der Weiterentwicklung des Nutzungskon- zepts (s. Konzept Selbstlernzentrum) soll besonders darauf geachtet werden, dass das Lernen im SLZ mit der unterrichtlichen Arbeit verknüpft wird. Nützlich ist in diesem Zusammenhang auch die Kooperation mit der Stadtbibliothek Bocholt, die z. B. Hand- apparate für Unterrichtsprojekte zur Verfügung stellt (s. Kooperationsvereinbarung Mariengymnasium – Stadtbibliothek Bocholt, s. Anlage 13). Die von der Stadtbibliothek ausgeliehenen Lernmaterialien werden im Selbstlernzentrum bereitgehalten. Auf die spezifischen Arbeitsweisen der gymnasialen Oberstufe und auf die Anfertigung der in der Jahrgangsstufe Q1 selbstständig zu erstellenden Facharbeit werden die Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Jahrgangsstufe EF im Rahmen ei- nes speziellen „Methodentages“ (s. o.) vorbereitet. Für die Problemlösungskompetenz der Lernenden hat auch die Vernetzung des Wis- sens und der individuellen Fähigkeiten besondere Bedeutung. In der Arbeitswelt und im gesellschaftlichen Leben muss der Einzelne selbstständig komplexe Zusammenhänge analysieren können. Daher wird den Schülerinnen und Schülern während ihrer Schul- laufbahn immer wieder fächerverbindendes und fächerübergreifendes Lernen er- möglicht: Im Wahlpflichtbereich der Sekundarstufe I (s. Kap. I 5) bieten die Kurse Biolo- gie/Chemie und „Europa“ - aber auch Informatik und Ernährungslehre - Themenstel- lungen, die über die Grenzen eines Faches hinausweisen (vgl. Schulinterne Curricula dieser Fächer). Dabei stellt die Projektorientierung einen Schwerpunkt der Unterrichts- formen des Wahlpflichtbereiches dar; sie ermöglicht eine besondere Förderung des selbstständigen Lernens der Schülerinnen und Schüler. In den regelmäßig alle drei bis vier Jahre stattfindenden Projektwochen arbeiten die jahrgangsübergreifenden Grup- pen - oftmals auch unter Beteiligung von Eltern - eine Woche lang an fachübergreifen- den Themen und stellen am Präsentationstag ihre Ergebnisse vor. Von den Organisati-
Seite -13 – onsteams werden jeweils im Anschluss Erfahrungsberichte erstellt, die bei der Vorberei- tung der folgenden Projektwochen hilfreich sind. Die bisherigen Projektwochen galten u. a. den Themen „Unser Bocholt“ (1992), „Spielräume - Spielträume" (1995), „Mensch- Natur-Technik" (1999) und „Europa“ (2008). Im Jahre 2012 wurde ein „Europäischer Projekttag“ veranstaltet und 2016 gab es anlässlich des 150-jährigen Schuljubiläums ei- ne Projektwoche mit 40 Workshops. Auch die Öffnung von Schule fördert das fächerübergreifende Lernen und die Kompe- tenz, komplexe Probleme der umgebenden Lebenswelt wahrzunehmen und Lösungen zu entwickeln. Aus diesem Grunde stehen in allen Stufen regelmäßige Fachexkursio- nen (Ziele: Ausstellungen, universitäre Facheinrichtungen, Beratungsstellen, Betriebe, Behörden usw.) auf dem Plan. Dem „politischen Lernen vor Ort“ dienen die Fahrten zum Düsseldorfer Landtag in der Jahrgangsstufe 9 und zum Europaparlament in Brüssel in der Jgst. EF. Diese Fahrten gehören zum festen jährlichen Exkursionsprogramm. Wettbewerbe (s. Kap. III 6) werden z. T. mit Kooperationspartnern durchgeführt, z. B. mit der Bocholter Firma Grunewald. Erwähnenswert ist auch die Zusammenarbeit mit der benachbarten SeniorenResidenz Schanze (vgl. Kooperationsvereinbarung Mari- engymnasium - Senioren Residenz Schanze, s. Anlage 14), die beispielsweise Be- fragungen von Zeitzeugen im Geschichtsunterricht ermöglicht und gleichzeitig Probleme des Zusammenlebens der Generationen in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler rückt. Die Einladung von Experten zur Teilnahme an Diskussionen, Vorträgen und Gesprä- chen im Rahmen des Fachunterrichts trägt zur Bereicherung des Unterrichts bei, denn sie sorgt dafür, dass Sachkompetenz von außen in die Schule hineingetragen wird, und erweitert den Blick für fächerübergreifende Problemzusammenhänge. Bei besonderen Anlässen, z.B. im Vorfeld von Wahlen, finden in der Schule Podiumsdiskussionen mit kompetenten Vertretern gesellschaftlicher Gruppen statt. In der Jahrgangsstufe EF findet jeweils im Herbst eine literarische Lesung für alle Schülerinnen und Schüler der Stufe statt. Der eingeladene Autor bzw. die Autorin liest aus eigenen Werken und erzählt vom Umgang mit Sprache und von den Hauptmotiven des eigenen Schaffens. Die Begegnung mit Schriftstellern motiviert die Schüler/Innen, sich selbst stärker mit Sprache zu beschäftigen, und stellt einen Beitrag zur Förderung der Lesekultur in der Oberstufe dar. Doch dienen die literarischen Lesungen nicht nur der Sprachförderung. Mit ihren unterschiedlichen Themenstellungen vermitteln sie zu- gleich Einblicke in individuelle und soziale Lebenswelten außerhalb der Schule. 9. Weiterentwicklung des Unterrichts Für die Weiterentwicklung des Unterrichts tragen vor allem die Fachkonferenzen unse- rer Schule entscheidende Verantwortung. Im Zentrum der Arbeit in den Fachkonferen- zen steht die Unterrichtsentwicklung durch fachliche Konsensbildung. Es erfolgt ein kon- tinuierlicher Austausch der Fachschaftsmitglieder über thematische, methodisch- didaktische sowie bildungspolitische Aspekte des jeweiligen Faches in den regelmäßig stattfindenden Sitzungen der insgesamt 21 Fachkonferenzen (vgl. Konferenzprotokol- le). Diese fachliche Zusammenarbeit garantiert eine ständige Weiterentwicklung von fachbezogenen und auch fachübergreifenden Inhalten. Auch die Eltern sowie die Schü- lervertreter unterstützen und bereichern den Arbeitsprozess aktiv, so dass die in den Entwicklungsprozess einfließenden Ideen von allen am Schulleben beteiligten Personen getragen werden. Die aufgrund der Schulzeitverkürzung (G 8) und jetzt erneut wegen der Rückkehr zu G9 notwendige Anpassung der schulinternen Curricula an die gülti- gen Bildungsstandards wurde bzw. wird von den Fachkonferenzen nach der Veröffentli- chung des entsprechenden Kernlehrplanes umgesetzt. Unter Berücksichtigung der je- weiligen Vorgaben wurden und werden sowohl die Fachinhalte und Lernziele für die ein- zelnen Jahrgangsstufen kompetenzorientiert festgelegt als auch Grundsätze der Leis- tungsbewertung vereinbart. In diesem Zusammenhang ist eine fachinterne Anglei- chung von Kriterien zur Leistungsbewertung erfolgt bzw. wird erneut vorgenommen.
Seite -14 – Diese wird in den einzelnen Fachschaften aktiv umgesetzt durch das gemeinsame Kon- zipieren und Bewerten von Klassenarbeiten. Ebenso findet in den betreffenden Fächern eine Evaluation der in den Jahrgangsstufen 8, EF und Q2 durchgeführten zentra- len Prüfungen statt. Neben dem Austausch über thematische und methodisch- didaktische Inhalte des jeweiligen Faches findet regelmäßig eine Präsentation und Eva- luation von aktuellen Unterrichtsmaterialien statt. Die Fachkollegen treffen gemeinsam eine Entscheidung über die Einführung neuer Lehrwerke und tauschen regelmäßig ihre fachlichen Erfahrungen im Umgang mit den eingeführten Lehrmitteln aus. Neben den Fachkonferenzen gibt die AG Schulentwicklung (s. Kap. V 1) im Rahmen ihrer kontinuierlichen Arbeit der Weiterentwicklung des Unterrichts ständig neue Impulse (vgl. Protokolle der AG-Sitzungen). Es handelt sich hierbei um eine Arbeitsgruppe des Kollegiums, in der sich interessierte Lehrkräfte zusammengefunden haben, um gemein- sam mit der Schulleitung eine vorausschauende Entwicklungsplanung vorzunehmen. Von zentraler Bedeutung für die Unterrichtsentwicklung ist die professionelle Fortbil- dung der Lehrkräfte. Am Mariengymnasium finden regelmäßig interne Fortbildungen für das gesamte Lehrerkollegium statt (s. dazu auch Kap. V 2). Im Rahmen dieser sog. Pädagogischen Tage werden relevante Themenstellungen gemeinsam bearbeitet und konkrete Vereinbarungen bezüglich der weiteren Unterrichtsentwicklung getroffen. Dar- über hinaus nehmen die Lehrerinnen und Lehrer individuell an Fortbildungsveranstal- tungen des Landes NRW und anderer Fortbildungsträger teil. Dabei orientiert sich das Fortbildungsprogramm der Schule an den Schwerpunkten dieses Schulprogramms (vgl. Fortbildungskonzept). Bei der Unterrichtsentwicklung am Mariengymnasium hat das Ziel der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler einen besonderen Stellenwert (s. Kap. III; vgl. Schulkonzept Individuelle Förderung). Unser Förderkonzept konkretisiert u.a. auch die Möglichkeiten der individuellen Förderung im Unterricht und ist Teil des Schulprogramms. Es wird laufend weiterentwickelt. 10. Integration neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher Seit Februar 2019 nimmt das Mariengymnasium auch neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler auf, die über keine oder nur geringe Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen. Im Hinblick auf diese Kinder und Jugendlichen ist der DaZ-Unterricht zu- nächst Schwerpunkt der Bildungsarbeit. Die schulische Arbeit in diesem Bereich wird entsprechend dem Pädagogischen Konzept für die Integration neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher gestaltet (s. dort). II. Erziehungsarbeit Gemäß § 1 des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen hat jeder junge Mensch ohne Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage und Herkunft und sein Ge- schlecht ein Recht auf Erziehung. Aus diesem Recht eines jeden jungen Menschen er- geben sich Pflicht und Auftrag der Schule. Das Mariengymnasium hat in den zurückliegenden Jahren mit allen an der Schule Betei- ligten ein pädagogisches Gesamtkonzept der Erziehungsarbeit erstellt. Die einzelnen Bausteine dieses Konzepts werden ständig evaluiert, verhandelt und weiterentwickelt. 1. Förderung des gegenseitigen Respekts Die Wertschätzung des Individuums erfordert die Festlegung von Regeln, welche si- cherstellen, dass gegenseitiger Respekt für eine Schulgemeinschaft sorgt, in der sich al- le Beteiligten wohlfühlen. Die Einhaltung der Schulordnung ist Ausdruck der Anerken- nung der eigenen Zugehörigkeit zu dieser Schulgemeinschaft. Schülerinnen und Schüler, denen die Einhaltung der Unterrichtsregeln Schwierigkeiten bereitet, werden mithilfe der im Trainingsraumkonzept vereinbarten Maßnahmen dabei
Seite -15 – unterstützt, die Bedeutung von Regeln für die Herstellung einer von Respekt und Rück- sichtnahme geprägten Lernatmosphäre zu erkennen und ihr Verhalten danach auszu- richten. Die Erziehung zu gegenseitigem Respekt wird im Laufe der Schullaufbahn durch Anti- Mobbing-Projekte systematisch gefördert. Dazu gehören themenspezifische Bausteine des Programms „Lions-Quest – Erwachsen werden“ (Jgst. 5, vgl. Pädagogisches Konzept für die Erprobungsstufe), das „Teamtraining“ der ganztagsnahen Klassen, der Projekttag „Spotlight – Theater gegen Mobbing“ (Jgst. 7) sowie die regelmäßige Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu „Medienscouts NRW“, die ihr Wissen (u. a. zum Thema „Cybermobbing“) an ihre Mitschüler weitergeben, diese - auch individuell - beraten und Workshops leiten. Es ist geplant, der Mobbing-Prävention in der Jahr- gangsstufe 9 einen weiteren Baustein hinzuzufügen. 2. Fachunterrichtliche Akzentuierungen der Werteerziehung Die im Mariengymnasium geleistete Unterrichtsarbeit und in gleicher Weise auch die Projektarbeit orientieren sich an den in der Präambel dieses Schulprogramms hervorge- hobenen Werten (vgl. auch Schulkonzept „Werteerziehung am Mariengymnasi- um“). Im fachunterrichtlichen Kontext ergeben sich besondere Akzentuierungen der Werteerziehung in den folgenden Bereichen: Das Fach Praktische Philosophie eröffnet seit seiner Einführung im Schuljahr 2012 auch konfessionslosen und anderen interessierten Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit zur persönlichen ethisch-moralischen Wegfindung. Der konfessionsgebundene Religionsunterricht soll die religiöse Dimension mögli- cher Fragen der Jugendlichen aufdecken und damit die Ausbildung eines eigenen Selbst- und Weltverständnisses bei den Kindern und Jugendlichen aus christlicher Per- spektive fördern. Damit wird die Verständigung über die Grundfragen und Grundwerte menschlichen Lebens ermöglicht. Im Zuge der weiteren Unterrichtsentwicklung ist die Einführung eines konfessionsübergreifenden Religionsunterrichts zu prüfen. Der bilinguale Unterricht bereitet nicht nur auf das spätere Berufsleben vor, sondern befähigt in besonderer Art und Weise die Schülerinnen und Schüler zu tiefer gehenden Begegnungen in einem sprachlichen und kulturell vielfältigen Europa. Er stärkt so die in- terkulturellen Kompetenzen und die Fähigkeit zur Toleranz. Im Wahlpflichtbereich der Jahrgangsstufen 8 und 9 beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler des Kurses „Europa“ mit der historischen, geografischen und politischen Vielfalt unseres Kontinents und entwickeln ein vertieftes Verständnis für die Bedeutung Europas als Friedensgemeinschaft. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen im Fach Politik und später im Fach Sozialwis- senschaften Einblicke in wichtige soziologische, politische und ökonomische Zusam- menhänge. Sie werden damit in ihrer Entwicklung zu mündigen Staatsbürgern gefördert und können sowohl die nationale als auch die internationale Entwicklung selbstständig beurteilen. Im Mittelpunkt des Geschichtsunterrichts steht der Mensch in seinen individuellen und gesellschaftlichen Bezügen. Die rationale und erfahrungsbezogene Auseinandersetzung mit Geschichte ermöglicht den Jugendlichen, die historischen Zusammenhänge unserer demokratisch verfassten Gesellschaft besser zu verstehen. Die Annahme demokrati- scher Prinzipien und Wertsetzungen erfolgt gerade durch die intensive Auseinanderset- zung mit totalitären Diktaturen, wie z. B. mit dem NS-Staat oder der kommunistischen Herrschaft in der Stalin-Ära. 3. Europäische Begegnungen und Erfahrungen Der regelmäßige Schüleraustausch mit der französischen Partnerschule in Bruyères, der niederländischen Partnerschule in Noordwijkerhout und der spanischen Partner-
Seite -16 – schule in Artés sowie die Schulfahrten in europäische Länder und die Teilnahme an ERASMUS-Projekttreffen im Ausland fördern die Bereitschaft zu internationaler Zu- sammenarbeit und Verständigung. 4. Schule ohne Rassismus Im Jahre 2002 wurde dem Mariengymnasium der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Damit übernahm die Schule die Verpflichtung, regelmäßig Aktionen durchzuführen, die der Überwindung von Rassismus und Diskriminierung dienen (vgl. Konzept Werteerziehung). Europaweit tragen mittlerweile mehr als 600 Schulen den Titel „SOR-SMC“. Sie alle verbindet der Einsatz für Toleranz und Offenheit, den unsere Schule in vielfältiger Weise, etwa durch die alljährliche Mitwirkung an der Mahnveranstaltung der Stadt Bocholt zur Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938, an den Tag legt. Insbesondere die SV trägt durch präventive Aktionen (z. B. Aufführung kurzer Theatersketche im Klassenraum) zur Bekämpfung rassistischen Verhaltens bei. 5. Konfliktlösung in der Schule Bei Auseinandersetzungen und Konflikten mit Mitschülerinnen und Mitschülern oder mit Lehrkräften stehen die Klassen- und Jahrgangsstufenleiter(innen), die Stufenkoordina- tor(inn)en, die SV-Lehrer, die Beratungslehrer, die Schulsozialarbeiterin und die Schul- leitung den betroffenen Schüler(inne)n zur Seite. Hier - wie auch bei allen anderen Kon- flikten zwischen Mitgliedern der aus Schülern, Eltern und Lehrern bestehenden Schul- gemeinschaft und in allen Beschwerdefällen - gilt das Prinzip, dass Probleme an derje- nigen Stelle bearbeitet werden, an der sie entstanden sind. Die jeweiligen Verfahrens- wege werden durch das Konzept „Beschwerdemanagement“ geregelt. 6. Dritte-Welt-Projekte Das Mariengymnasium unterstützt die Aktion „Tagwerk“ (s. Anlage 15). Einmal im Jahr, kurz vor den Sommerferien, arbeitet eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern auf freiwilliger Basis einen Tag lang in verschiedenen Betrieben in Bocholt und Umgebung. Der Arbeitslohn dieses „Sozialen Tages“ wird Projekten zur Verfügung gestellt, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Dritten Welt zugute kommen. Solidarisches Engagement zeigt auch die SV unserer Schule, die den Tanigu- Kindergarten in Khorixas/Namibia (s. Anlage 16) unterstützt. Die Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums tragen mit dem Erlös regelmäßig durchgeführter Aktio- nen – u. a. von der SV angeregter Sponsorenläufe - zur Verpflegung und Betreuung namibischer Kinder bei. Daneben hat die SV im Jahr 2016 beschlossen, ein weiteres Dritte-Welt-Projekt zu un- terstützen. Dabei handelt es sich um ein vom evangelischen Kirchenkreis Steinfurt- Coesfeld-Borken gefördertes Schulprojekt in Burure / Simbabwe. Die von der Schul- gemeinschaft des Mariengymnasiums gespendeten Mittel tragen dazu dabei, dass in der Martin Luther Burure Secondary School der Ausbau der naturwissenschaftlichen Fachräume und der Schulbibliothek vorangetrieben werden kann. Die bereitwillige und sogar begeisterte Unterstützung dieser Projekte zeigt den Willen unserer Schülerinnen und Schüler, in der Einen Welt Solidarität mit Menschen zu be- weisen, die in schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lebensverhältnissen leben müssen. 7. Gesundheits- und Sexualerziehung Als Einführung in die Sexualerziehung wird in Zusammenarbeit mit dem Café Karton und dem SKF (Sozialdienst katholischer Frauen) in der Klasse 9 das Projekt „Haut- nah“ (s. Anlage 17) durchgeführt (vgl. auch Gesundheitskonzept der Schule). Ne- ben Wissensfragen stehen die persönlichen Anliegen der Jugendlichen im Zentrum der Projektveranstaltungen. Diese verstehen sich als ergänzendes Angebot zur Aufklärung in Biologie- und Religionsunterricht und basieren auf der sexualpädagogischen Konzep-
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