Strukturkonzept Land Bremen 2020 - Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung für Bremen - Konzept für eine ressortübergreifende ...

Die Seite wird erstellt Aurel Klose
 
WEITER LESEN
Strukturkonzept Land Bremen 2020 - Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung für Bremen - Konzept für eine ressortübergreifende ...
Strukturkonzept Land Bremen 2020
Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung für Bremen

         Konzept für eine ressortübergreifende Strukturpolitik
            des Landes Bremen mit der Perspektive 2020
Strukturkonzept Land Bremen 2020 - Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung für Bremen - Konzept für eine ressortübergreifende ...
Strukturkonzept Land Bremen 2020
Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung
für Bremen

Konzept für eine ressortübergreifende Strukturpolitik
des Landes Bremen mit der Perspektive 2020
Strukturkonzept Land Bremen 2020

       Inhaltsverzeichnis

       Grußwort                                                                                   5

   1 Vorbemerkung                                                                                 6

   2   Strategisches Umfeld                                                                       7
 2.1   Strukturkonzept Land Bremen 2015                                                           7
 2.2   Kohärenz mit der „Europa 2020“ Strategie                                                   7
 2.3   Strukturpolitisch relevante Prozesse                                                       8

   3 Strukturpolitische Anforderungen                                                             10
 3.1 Haushaltssituation                                                                           10
 3.2 Globale und regionale Trends                                                                 11

  4    Strukturpolitische Leitthemen                                                              14
4.1    Innovationsorientierung und Internationalisierung des Standortes fördern                   15
4.2    Modernisierung der Unternehmensstruktur begleiten                                          16
4.3    Energiewende gestalten                                                                     17
4.4    Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und Armut bekämpfen                                18
4.5    Attraktivität des Arbeitsmarktes und des Wohnortes steigern                                18
4.6    Leistungsfähige Infrastrukturen vorhalten                                                  20
4.7    Eigenständigkeit nutzen                                                                    20

  5 Strukturpolitischer Weg                                                                       22

   6 Strukturpolitische Vertiefungsfelder                                                         24
 6.1 Clusterstrategie zur Profilierung Bremens als Zentrum und Innovations-                       25
     standort der Offshore-Windenergiewirtschaft, der Luft- und Raumfahrt und
     der maritimen Wirtschaft und Logistik
 6.2 Langfristige Sicherung eines ausreichenden Fachkräfteangebotes durch eine                    26
     ressortübergreifende Fachkräftestrategie
 6.3 Stärkung der industriellen Kerne Bremens durch eine ganzheitliche Industriepolitik           28
 6.4 Entwicklung Bremerhavens zum Kompetenzzentrum der Offshore-                                  29
     Windenergiewirtschaft
 6.5 Förderung der CO2-Minderung und Energieeffizienz für einen nachhaltigen                      30
     Strukturwandel
 6.6 Förderung sozialer Integration und benachteiligter Quartiere und Bekämpfung                  31
     der Armut
 6.7 Förderung von „guter Arbeit“ als zentrales Element eines attraktiven Arbeitsmarktes          32
 6.8 Lebensqualität und Attraktivität in den Innenstädten und den Quartieren steigern             34
 6.9 Gewährleistung eines leistungsfähigen Hafenhinterlandverkehrs auf Schiene, Straße            36
     und Binnenwasserstraße in Verbindung mit geeigneten Lärmschutzmaßnahmen
6.10 Einsatz innovativer Finanzierungsmodelle zur Entlastung der bremischen Haushalte             37

  7 Strukturpolitische Perspektive                                                                39
       des S

                                                                                                  3
Strukturkonzept Land Bremen 2020

               4
Strukturkonzept Land Bremen 2020

Grußwort

Mit dem vorliegenden „Strukturkonzept Land      Das „Strukturkonzept Land Bremen 2020“
Bremen 2020“ hat der Senat einen neuen          dient der Verankerung und Weiterentwicklung
integrativen Weg beschritten. Die Ressorts      strukturpolitisch bedeutender Themen in
haben ihre strategischen Ansätze aufeinander    der Landespolitik. Hierdurch sollen mittel- bis
abgestimmt, um so ihre strukturpolitischen      langfristige Prioritäten in der ressortüber-
Anstrengungen gemeinsam zum Wohle Bre-          greifenden Zusammenarbeit erkennbar
mens auszurichten. Ziel ist ein Wachstum an     werden, was sich wiederum in den konkreten
Wertschöpfung, Beschäftigung und sozialem       Strategien und Zielen der Fachressorts wider-
Zusammenhalt.                                   spiegeln wird.
Große Herausforderungen wie der technolo-       Gute Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten,
gische und strukturelle Wandel, die Energie-    faire Arbeitsbedingungen für Frauen und
wende, die Ausgestaltung der föderalen          Männer, ausreichende Mobilität und attraktive
Finanzbeziehungen sowie die Zukunft der         Stadtteile werden mit in den Fokus der bre-
Arbeitswelt erfordern eine nachhaltige Posi-    mischen Strukturpolitik genommen. Wirt-
tionierung des Senats. Dazu wurde das „Struk-   schaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Ver-
turkonzept Land Bremen 2020“ im Rahmen          antwortung werden damit die wesentlichen
eines ressortübergreifenden Ansatzes unter      Orientierungsmaßstäbe der Strukturpolitik!
der Federführung des Senators für Wirtschaft,   Diese integrative Ausrichtung bestimmt die
Arbeit und Häfen erstellt.                      zentralen Linien der Landespolitik.

Bürgermeister                                   Senator
Jens Böhrnsen                                   Martin Günthner
Präsident des Senats der                        Senator für Wirtschaft,
Freien Hansestadt Bremen                        Arbeit und Häfen

                                                                                              5
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Vorbemerkung

              1 | Vorbemerkung

              Die Freie Hansestadt Bremen ist geprägt durch        Mit der Orientierung an der „Europa 2020“-
              ihre traditionelle Funktion als Hafen-, Handels-     Strategie erhält die Strukturpolitik den Auftrag,
              und Logistikstandort. Ihre Häfen gehören mitt-       einen noch stärker integrierten Weg einzuschla-
              lerweile zu den wichtigsten Universalhäfen           gen, der die Aspekte Wissen und Innovation,
              Europas. Auch ist das Land heute einer der be-       Ressourcenschonung und CO2-Minderung
              deutendsten Industriestandorte in Deutschland        sowie Armutsbekämpfung und sozialen Zu-
              und hat sich in seinen innovationspolitischen        sammenhalt in den Fokus nimmt. Ziel ist ein
              Schwerpunkten eine internationale Technolo-          Wachstum an Wertschöpfung, Beschäftigung,
              gieführerschaft erarbeitet.                          Produktivität und sozialem Zusammenhalt.
              Der Arbeitsmarkt im Land Bremen hat sich hin-        Qualifiziertes Wachstum bleibt ein Katalysator
              gegen nicht in gleicher Dynamik mitentwickelt.       des Strukturwandels, um regionalen Wohlstand
              Die Arbeitslosenquoten sind zwar rückläufig          und Lebensqualität zu stärken. Wirtschaftlicher
              aber weiterhin überdurchschnittlich und das Ar-      Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung
              mutsrisiko vor allen für Kinder und Jugendliche      sind damit die wesentlichen Orientierungs-
              in den beiden Stadtgemeinden noch immer zu           maßstäbe.
              hoch. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die         Die beteiligten Ressorts haben sich mit dem
              Bildungssituation, denn zwischen der sozialen        „Strukturkonzept Land Bremen 2020“ auf ein
              Herkunft und den erreichten Kompetenzen der          gemeinsames Verständnis der künftigen Struk-
              Schülerinnen und Schüler besteht ein starker         turpolitik auf Ebene des Landes geeinigt und
              Zusammenhang. Dieser sozioökonomische                wollen die anstehenden Umsetzungsprozesse
              Status spielt gerade in Bremen eine besonders        so organisieren, dass eine erfolgreiche und ab-
              große Rolle, da hier ein relativ hoher Anteil        gestimmte Vorgehensweise erleichtert wird.
              von Kindern zugleich von den drei Risikolagen        Dazu ist es insbesondere nötig, die Herausfor-
              Armut, Arbeitslosigkeit und Bildungsferne            derungen und Problemlagen zu identifizieren
              der Eltern betroffen ist. Bildung stellt aber wie-   für die eine ressortübergreifende Herangehens-
              derum die Grundbedingung für eine erfolg-            weise erforderlich ist. Weiterhin ist zu klären,
              reiche Beteiligung am späteren Berufsleben dar.      wie die erforderlichen Abstimmungsprozesse
              Dies macht beispielhaft deutlich, wie eng Poli-      gestaltet und umgesetzt werden können. Das
              tikfelder miteinander verwoben sind. Die struk-      „Strukturkonzept Land Bremen 2020“ bildet
              turpolitisch relevanten Attribute des Landes         dazu die konzeptionelle und strategische
              Bremen werden zusätzlich durch Wissen-               Grundlage.1
              schafts-, Umwelt-, Verkehrs-, Stadtentwicklungs-,
              Sozial-, Gleichstellungs- und Kulturpolitik beein-
              flusst. Die strukturpolitische Herausforderung
              liegt in einer ausgewogenen Gestaltung des
              notwendigen Zusammenspiels der einzelnen
              Politikfelder auf Basis eines gemeinsem
              Zielkorridors.

                                                                   1
                                                                     Zur Erstellung des „Strukturkonzepts Land Bremen 2020“
                                                                   wurde unter Federführung des Senators für Wirtschaft,
                                                                   Arbeit und Häfen ein dialogorientierter und iterativer Ansatz
                                                                   verfolgt, der eine breite Einbindung der Fachreferate und
                                                                   -ressorts beinhaltete und mit verschiedenen Kammern und
                                                                   Verbänden diskutiert wurde. Eine enge Koordinierung mit
                                                                   der Aufstellung der Operationellen Programme (2014–2020)
                                                                   für die europäischen Struktur- und Investitionsfonds war
                                                                   dabei sichergestellt.

              6
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strategisches Umfeld

2 | Strategisches Umfeld

2.1 Strukturkonzept Land Bremen 2015               2.2 Kohärenz mit der „Europa 2020“ Strategie

Im Juli 2008 hat der Senat das „Strukturkonzept     „Europa 2020“ ist die Wachstumsstrategie der
Land Bremen 2015“ beschlossen. In der Folge        EU, in der eine intelligente, nachhaltige und
und darauf aufbauend wurden von den Ressorts       integrative Wirtschaft für Europa verfolgt wird
strategische Papiere und Fachprogramme mit         und sich diese drei Prioritäten gleichzeitig
strukturpolitischem Beitrag erarbeitet und er-     gegenseitig verstärken sollen.
folgreich umgesetzt. So entstanden beim Sena-      Der strategische Rahmen für die Strukturpolitik
tor für Wirtschaft, Arbeit und Häfen diverse       des Landes Bremen soll sich mit der Ausrich-
Fachprogramme als Beitrag zum Strukturkon-         tung der „Europa 2020“-Strategie im Einklang
zept. Zuletzt die Clusterstrategie 2020 (2012),    befinden. Insofern wird auch die bremische
das Gewerbeentwicklungsprogramm der Stadt          Strukturpolitik umgesetzt unter den besonde-
Bremen 2020 (2012) sowie der Masterplan            ren lokalen und regionalen Bedingungen:
Hafeneisenbahn Bremerhaven (2011). 2
Zudem ist der strategische Ansatz des „Struktur-   • die Entwicklung einer auf Wissen und Inno-
konzept Land Bremen 2015“ auch in ressortüber-       vation gestützten Wirtschaft (Intelligentes
greifend angelegte Konzepte und Programme            Wachstum),
eingegangen, wie in die EU-Strategie der Freien    • die Förderung einer ressourcenschonenden,
Hansestadt Bremen (2012) als Ausgangspunkt           ökologischeren und wettbewerbsfähigeren
für den verfolgten Verzahnungsansatz der             Wirtschaft (Nachhaltiges Wachstum) sowie
Handlungsfelder, in den Bericht Lebenslagen im     • die Förderung einer Wirtschaft mit hoher
Land Bremen – Armuts- und Reichtumsbericht           Beschäftigung und ausgeprägtem sozialen
des Senats der Freien Hansestadt Bremen              und territorialen Zusammenhalt (Integratives
(2009), speziell in die Maßnahmen für mehr           Wachstum) verfolgen.
Beschäftigung sowie in das Leitbild der Stadt-
entwicklung 2020 für die Stadt Bremen (2009) –     Die „Europa 2020“-Strategie wird in Bremen
dort speziell in das Handlungsfeld „Innovative     insbesondere sichtbar in der EU-Strategie der
und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung anregen     Freien Hansestadt Bremen sowie in den Pro-
und unterstützen“.                                 grammen der sogenannten „GSR-Fonds“
                                                   (EFRE, ESF, ELER, EMFF): 3
                                                   Die im Jahr 2012 vom Senat beschlossene EU-
 > Fazit                                           Strategie der Freien Hansestadt Bremen führt
 Insgesamt ist es in den vergangenen fünf          die Bedeutung der sieben Leitinitiativen der
 Jahren gelungen, einen gemeinsamen strate-        „Europa 2020“-Strategie für Bremen aus und
 gischen Rahmen für die Strukturpolitik des
 Landes aufzufächern. Erklärtes Ziel ist die
 Wettbewerbsfähigkeit des Landes in einer          2
                                                     Weitere sind Landesinvestitionsförderprogramm (LIP) 2011
 ökonomisch, sozial und ökologisch tragfähi-       (2011), Innovationsprogramm 2020 (2010), Fachkräfteinitia-
                                                   tive als zentrale Säule der Qualifizierungspolitik im Land Bre-
 gen Weise zu festigen und zu verbessern           men (2010), Masterplan Industrie Bremen (2010), Bericht
 und damit die Voraussetzung für existenz-         über die Situation der mittelständischen Wirtschaft in der
 sichernde Arbeitsplätze und für zukunfts-         Freien Hansestadt Bremen 2009 (2010), Konzept Messe Bre-
                                                   men 2010-2015 (2010), Tourismuskonzept Land Bremen 2015
 fähige strukturelle Bedingungen zu schaffen.      (2009). Der Magistrat Bremerhaven hat 2012 die Wirtschafts-
 Dabei hat es sich gezeigt, dass Dialog-           und Beschäftigungsinitiative Bremerhaven fortgeschrieben.
 orientierung und ressortübergreifende Ver-        3
                                                     Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE),
 zahnung die Grundlagen für das Erreichen          der Europäische Sozialfonds (ESF), der Europäische Landwirt-
 strukturpolitischer Ziele bilden.                 schaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
                                                   (ELER) und der Europäische Meeres- und Fischereifonds
                                                   (EMFF) gehören zu den „GSR-Fonds“, da sie einander ergän-
                                                   zende strategische Ziele verfolgen, die durch den „Gemein-
                                                   samen Strategischen Rahmen“ vorgegeben werden. Als
                                                   bereichsübergreifende Grundsätze und Strategieziele wer-
                                                   den explizit die Förderung der Gleichstellung von Männern
                                                   und Frauen sowie die nachhaltige Entwicklung gefordert.

                                                                                                                7
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strategisches Umfeld

               bildet damit einen thematischen Bezugsrah-          > Fazit
               men für die Schnittmengen von Prioritäten der       Die „Europa 2020“-Strategie verfolgt ein
               EU mit den EU-bezogenen Handlungsschwer-            Wachstum von Wertschöpfung und Arbeits-
               punkten des Landes Bremen.                          plätzen auf einer Art und Weise, die sowohl
               Die im Jahr 2012 vom Senat beschlossene EU-         intelligent, nachhaltig als auch integrativ ist.
               Strategie der Freien Hansestadt Bremen führt        Mit der Orientierung an „Europa 2020“ ent-
               die Bedeutung der sieben Leitinitiativen der        wickelt sich für die Strukturpolitik Bremens
               „Europa 2020“-Strategie für Bremen aus und          somit ein erweitertes Verständnis der bis-
               bildet damit einen thematischen Bezugsrah-          herigen Zielformulierung „Verbesserung der
               men für die Schnittmengen von Prioritäten der       Wettbewerbsfähigkeit der Region“, da Berei-
               EU mit den EU-bezogenen Handlungsschwer-            che aus zusätzlichen Politikfeldern wie gute
               punkten des Landes Bremen. Die bremische EU-        Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten,
               Strategie legt somit dar, wie das Land Bremen       faire Arbeitsbedingungen für Männer und
               in einem breiten integrierten Ansatz auf der        Frauen, ausreichende Mobilität und attrak-
               Basis des „Strukturkonzepts Land Bremen             tive Stadtteile mit in das Zielsystem aufge-
               2015“ verschiedene Politikbereiche verbindet,       nommen werden.
               um die drei Handlungsfelder intelligentes,
               nachhaltiges und integratives Wachstum mit-
               einander zu verzahnen. Dazu nennt sie auch
               die gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit von     2.3 Strukturpolitisch relevante Prozesse
               Frauen und Männern sowie gleiches Entgelt für
               gleiche und gleichwertige Arbeit als Kernziele.    Strukturpolitische Basis des Landes Bremen
               Mit der Fortschreibung des Strukturkonzepts        bilden die Aktivitäten der Wirtschaftspolitik,
               wird der integrative Ansatz von „Europa 2020“      der Arbeitsmarktpolitik sowie der Hafenpolitik.
               vertieft aufgenommen, da die verschiedenen
               strukturpolitisch relevanten Aktivitäten unter     Dazu gehören:
               gemeinsam formulierten Zielsetzungen zusam-        • Anreize für die Entwicklung der Unter-
               mengeführt und intensiv abgestimmt werden.           nehmens- und Branchenstruktur setzen,
               Die Kohäsionspolitik soll zukünftig noch stär-       bedarfsgerechte Gewerbeflächen entwickeln,
               ker an der „Europa 2020“-Strategie ausgerich-        unternehmensnahe Forschung und Inno-
               tet und gemessen werden, weshalb für die             vationen unterstützen, eine ganzheitliche
               Europäische Kommission die Verbindung der            Industriepolitik betreiben, die Entwicklung
               operationellen Programme der Mitgliedsstaa-          des Mittelstands begleiten und Existenz-
               ten und Regionen zur „Europa 2020“-Strategie         gründungen vorantreiben;
               wesentlich ist. Das Hauptziel der EU-Struktur-     • Aktionen zur Sicherung eines quantitativ und
               fonds 2014–2020 ist demnach, einen wesent-           qualitativ ausreichenden Fachkräfteangebotes
               lichen, messbaren und sichtbaren Beitrag             z.B. über Maßnahmen zur Erhöhung der Er-
               zu „Europa 2020“ zu leisten. Insofern bilden         werbsbeteiligung, zur Verbesserung berufli-
               die vier Fonds für Bremen das zentrale               cher Qualifikationen, zur Optimierung der
               Investitionsinstrument zur Erreichung der            Übergänge in das Ausbildungs- und Beschäf-
               „Europa 2020“-Ziele.                                 tigungssystem, zur Erhöhung der Integrations-
                                                                    chancen Langzeitarbeitsloser sowie Unter-
               Das „Strukturkonzept Land Bremen 2020“ bil-          stützung für gute, sozialversicherungspflich-
               det die Dachstrategie auch für die strukturpoli-     tige Arbeit;
               tischen Ansätze der Fonds und zeigt sich damit     • Die Wettbewerbsfähigkeit der Seehafen-
               kompatibel mit der „Europa 2020“-Strategie.          und Logistikregion sicherstellen und das
                                                                    über Jahrzehnt aufgebaute öffentliche Hafen-
                                                                    infrastrukturvermögen durch eine qualifi-
                                                                    zierte Bestanderhaltung sichern und einen
                                                                    bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen;

               Blick auf den Bremer Marktplatz

               8
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strategisches Umfeld

Aber diese Basis allein reicht angesichts der                    Ausgehend von der „Europa 2020“-Strategie
strukturpolitisch komplexen Zusammenhänge                        stärken insofern auch strategische Konzepte
für den zu verfolgenden integrativen Ansatz                      der Bildungs-, Wissenschafts-, Umwelt-, Ver-
nicht aus. Andere Politikfelder beinhalten wich-                 kehrs-, Stadtentwicklungs-, Sozial-, Gleichstel-
tige ergänzende Beiträge mit strukturpoliti-                     lungs- und der Kulturpolitik den Standort Land
scher Wirkung:                                                   Bremen über die Beeinflussung strukturpoli-
                                                                 tisch relevanter Aspekte. 4
• Wissenschaftspolitik sichert ein an die regio-                 Zum strategischen Umfeld gehören zudem die
  nalen Wirtschaftsschwerpunkte angepasstes                      kürzlich fertiggestellten sowie die in der Vorbe-
  akademisches Fachkräfteangebot, stellt eine                    reitung befindlichen strukturpolitisch relevan-
  leistungsfähige Institutslandschaft sicher und                 ten Konzepte unterschiedlicher Ressorts wie
  trägt durch den Wissenstransfer zum innova-                    das Konzept Bremen Innenstadt 2025, das neue
  tiven Strukturwandel bei.                                      Beschäftigungspolitische Aktionsprogramm,
• Bildungspolitik stellt die Grundbedingung                      das Hafenkonzept 2020/25, der Verkehrsent-
  für eine erfolgreiche Beteiligung am späteren                  wicklungsplan 2025, der Wissenschaftsplan
  Berufsleben und für gesellschaftliche Teil-                    2020 sowie der Flächennutzungsplan und das
  habe her.                                                      Landschaftsprogramm.
• Bau- und Stadtentwicklung schaffen und er-                     Neben diesen Fachprogrammen existieren zu-
  halten zukunftsfähige Stadtstrukturen und                      dem Bundes- und EU-Programme, die in kohä-
  stellen bedarfsgerechten Wohnraum bereit.                      renter Form zur landespolitischen Strategie mit
• Umweltpolitik dient dem Schutz der Umwelt,                     Landesprogrammen umgesetzt werden. Diese
  dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundla-                      Programme schaffen in vielen Fällen erst die
  gen, eröffnet Chancen für effiziente Umwelt-                   Voraussetzung zur Finanzierung strukturpoli-
  technologien und -dienstleistungen und                         tisch bedeutsamer Projekte in Bremen.5
  sichert und schafft damit Arbeitsplätze.                       Um diese Bundes- und EU-Programme umzu-
• Verkehrspolitik sichert allgemeine Mobilität                   setzen, erstellt das Land Bremen zum Teil eigene
  durch zukunftsfähige Infrastrukturen für alle                  landesspezifische Programme, welche wie-
  Verkehrsträger und Mobilitätsbedürfnisse.                      derum ein wichtiges Fundament für die struk-
• Sozialpolitik setzt sich für gleiche Entwick-                  turpolitisch wirkenden Prozesse im Land
  lungschancen verschiedenster Zielgruppen                       darstellen.
  ein, stellt nachfragegerechte Kinderbetreuung
  sicher und unterstützt Aspekte der Vereinbar-
  keit von Beruf und Familie.                                      > Fazit
• Kulturpolitik stärkt die Identifikation der Bür-                 Neben den Aktivitäten der Wirtschafts-
  gerinnen und Bürger mit ihrer Stadt, eröffnet                    politik, der Arbeitsmarktpolitik sowie der
  Teilhabe am kulturellen Leben und erhöht                         Hafenpolitik als strukturpolitische Basis
  durch ein attraktives Angebot die Anzie-                         sind auch Beiträge anderer Politikfelder vor
  hungskraft der beiden Städte. Ein vielfältiges                   dem Hintergrund strukturpolitisch komple-
  Kulturangebot im öffentlichen und privaten                       xer Zusammenhänge zu berücksichtigen.
  Bereich unterstützt zudem die Kreativwirt-                       Das Zusammenwirken der einzelnen Ansätze
  schaft.                                                          bedarf eines ausgewogenen Vorgehens auf
                                                                   Basis eines gemeinsamen Verständnisses
                                                                   über Ziele und Wege der Umsetzung.

4
   Dazu gehören beispielhaft der Bildungsbericht mit Fokus Migration (2012), der Entwicklungsplan Partizipation und Integra-
tion (2012), die Wohnungsbaukonzeption (2010) mit dem Bremer Bündnis für Wohnen (2012), der Integrierte Bewirtschaftungs-
plan Weserästuar und Unterweser (2012), der Kulturwirtschaftsbericht für Bremen (2010), das Klimaschutz- und Energie-
programm 2020 (2009), der Bremer Schulentwicklungsplan (2008) und der Wissenschaftsplan 2010 (2007).

5
  Dazu zählen die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe: Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) (2014 – 2020),
die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe: Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) (2014 – 2020),
Städtebauförderungsprogramme wie zum Beispiel Stadtumbau West, Aktive Zentren, Soziale Stadt – Investitionen im Quartier,
das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation: Horizont 2020 (2014 – 2020), der Europäische Fonds für Regionale Ent-
wicklung (EFRE) (2014 – 2020), der Europäische Sozialfonds (ESF) (2014 – 2020), der Europäische Meeres- und Fischereifonds
(EMFF) (2014 – 2020) sowie der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) (2014 – 2020).

                                                                                                                            9
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen

               3 | Strukturpolitische Anforderungen

               3.1 Haushaltssituation                            Sektor und eine sachgerechte Aufgabenwahr-
                                                                 nehmung zu gewährleisten und zum anderen
               Die Freie Hansestadt Bremen befindet sich         ausreichend Spielräume für Schwerpunktset-
               in einer extremen Haushaltsnotlage und hat        zungen strukturpolitisch relevanter Maßnah-
               einen Konsolidierungskurs 2010/2020 einge-        men zu behalten.
               schlagen. Die systematische Benachteiligung       Die aktuelle Haushaltsaufstellung sieht für die
               in der Finanzausstattung, der Zusammenbruch       nächsten 2 Jahre eine Steigerung der Investi-
               wichtiger Schlüsselindustrien und der damit       tionen des Stadtstaates Bremen vor – in 2014
               einhergehende Investitionsbedarf zur Förde-       auf 434 Mio. € sowie auf 429 Mio. € in 2015
               rung des Strukturwandels, sowie erhebliche        ( jeweils ohne Tilgungsausgaben an Sonderver-
               konjunktur- aber auch steuerrechtsbedingte        mögen). Insgesamt ist allerdings eine weit-
               Einnahmeausfälle haben zu einer anhaltenden       gehende Konstanz des bestehenden investiven
               extremen Haushaltsnotlage in Bremen geführt.      Mittelrahmens (Anschlag 2013 von 414 Mio. €)
               Da dem Land Bremen in den Verhandlungen           bis zum Jahr 2017 vorgesehen. So werden
               zur Föderalismuskommission II bestätigt           gemäß Finanzplan 2012–2017 als längerfristige
               wurde, keine unvertretbaren Ausgaben und/         Orientierung der Haushaltswirtschaft für den
               oder Leistungsstandards zu tätigen bzw. vorzu-    Stadtstaat Bremen die Investitionsausgaben
               halten, erhält Bremen ebenso wie vier weitere     für das Land Bremen zusammen mit den
               Bundesländer Konsolidierungshilfen. Unter der     Städten Bremen und Bremerhaven in 2017
               Voraussetzung, dass Bremen sein strukturelles     gegenüber dem Wert aus 2013 einen leichten
               Finanzierungsdefizit bis 2020 in 10 gleichen      Rückgang auf 411 Mio. € p. a. erfahren. Die über
               Abbauschritten auf Null reduziert, werden jähr-   die Anschlagswerte 2015 hinausgehenden
               lich 300 Mio. € an Zinshilfen über den gesam-     Investitionsausgaben sind in ihrer Höhe an den
               ten Konsolidierungszeitraum (insgesamt also       Anforderungen des bremischen Konsolidie-
               2,7 Mrd. €) zur Verfügung gestellt.               rungspfades zu orientieren. Die Erfordernisse
               Die überdurchschnittliche Prägung der bremi-      der strukturpolitischen Handlungsfähigkeit
               schen Haushalte durch nur schwer beeinfluss-      sind in diesem Rahmen zu erfüllen.
               bare Problemlagen der kommunalen Ebene            Strukturpolitik bedarf aber auch ausreichender
               zeigt, dass die noch bestehenden eigengestalt-    konsumtiver Mittel, denn Investitionen „in
               baren Konsolidierungspotenziale des Stadt-        Köpfe“ etwa über Ansätze der Arbeitsmarkt-
               staates begrenzt sind. Zudem fließt ein Groß-     und der Bildungspolitik bilden die entschei-
               teil der fiskalischen Erträge aus Unterneh-       dende Grundlage für die Zukunftsfähigkeit
               mensansiedlungen und -erweiterungen über          des Landes Bremen.
               die vertikale Steuerverteilung an den Bund und
               über den horizontalen Finanzausgleich an die
               anderen Bundesländer.                              > Fazit
               Eine nachhaltige Überwindung der Haushalts-        Die Vorgabe der Schuldenbremse erfordert
               notlage setzt im Rahmen der anstehenden            von der Freien Hansestadt Bremen immense
               Verhandlungen über die Bund-Länder-Finanz-         Anstrengungen in den kommenden Jahren.
               beziehungen die Beseitigung dieser Benach-         Zum einen sind die Ressorts zunehmend ge-
               teiligung, aber insbesondere auch eine Lösung      fordert, transparente Priorisierungen ihrer
               für die Altschuldenproblematik voraus.             Aktivitäten vorzunehmen. Dazu sind Kriterien
               Mitentscheidend für den Erfolg der Haushalts-      für regionalpolitisch bedeutsame Maßnah-
               konsolidierung sind zudem die demografischen       men anzuwenden sowie die Auswahl- und
               und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen           Begründungsverfahren auszudifferenzieren.
               mit ihren Auswirkungen auf zentrale Einnahme-      Zum andern wird die Organisation von För-
               und Ausgabepositionen der Haushalte (wie           dermaßnahmen weiter zu optimieren sein.
               steuerabhängige Einnahmen, Sozialhilfelasten,      Die Strukturpolitik wird die Investitionen
               Zinsausgaben).                                     weiterhin für verlässliche Rahmenbedingun-
               Insofern ist es eine große Herausforderung,        gen nutzen und aktivierende Anreize setzen.
               zum einen einen leistungsfähigen öffentlichen

               10
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen

3.2 Globale und regionale Trends

Eine zukunftsorientierte Strukturpolitik ist
durch einen vorausschauenden Umgang mit
den absehbaren Folgen regionaler und globaler
Trends gekennzeichnet. Für den Standort ist
entscheidend, inwiefern sich ergebende Chan-
cen für die regionale Ebene genutzt werden
und entwicklungshemmende Risiken vorzeitig
gemindert werden können.

Nachfolgende Übersicht zeigt zentrale Heraus-
forderungen für die regionale Ebene auf und
leitet strukturpolitisch relevante Leitthemen
für Bremen her.

> Trend: Globalisierung sowie struktureller und technologischer Wandel

Strukturpolitische Auswirkungen

Entwicklung der Schwellenländer verändert den globalen Wettbewerbe | Abhängigkeit von inter-
nationalen Wirtschafts-, Finanz- und Währungskrisen steigt durch zunehmende Einbindung in
ausländische Märkte | Bedeutungsgewinn der Industrie als Schlüsselbranche | Humankapital
wird zur Schlüsselressource | Querschnittstechnologien sind Impulsgeber für Innovationen und
Wachstum | Intelligente Verknüpfung von Industrie und Dienstleistungen schafft Wachstum
für etablierte Branchen (hybride Wertschöpfung) | Projektwirtschaft wird Basis für Innovations-,
Technologie- und Wettbewerbsvorsprünge | Online-Handel entkoppelt Beziehung von Käufern
und Verkäufern | Internationale Warenströme nehmen zu und erhöhen den Logistikbedarf |
Dienstleistungen werden zur modernen Exportware

Zentrale Chancen und Risiken für Bremen

Chancen durch internationale Positionierung Bremens als Wirtschafts- und Wissenschaftsstand-
ort | Chancen durch Profilierung der Innovationscluster | Potenziale für hybride Wertschöpfung,
da starker Industriestandort | Chancen zur Modernisierung des Einzelhandels | Gute Vorausset-
zungen für die Ansiedlung von Unternehmen mit hohen Ansprüchen an Verkehrsinfrastruktur |
Teilhabe am internationalen Seeverkehr als Chance | Chancen durch Profilierung des Hafen- und
Logistikstandortes Bremen/Bremerhaven im internationalen Wettbewerb

Leitthemen für Bremen

Innovationsorientierung und Internationalisierung des Standortes fördern | Modernisierung der
Unternehmensstruktur begleiten | Leistungsfähige Infrastrukturen vorhalten

                                                                                                11
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen

               > Trend: Klimawandel sowie Energie- und Ressourcenverfügbarkeit
                                                                 3.2 | Globale und regionale Trends
               Strukturpolitische Auswirkungen
                                                                 Eine zukunftsorientierte Strukturpolitik ist
               Steigende Rohstoffpreise | Ressourcen- und effizienzsteigernde
                                                                 durch einen vorausschauenden
                                                                               Innovationen versprechen
                                                                                                  Umganglang-
                                                                                                           mit
               fristige Wachstumspotenziale | Energiewende setzt den
                                                                   Fokus
                                                                      absehbaren
                                                                          auf Nutzung
                                                                                  Folgen
                                                                                       erneuerbarer
                                                                                         regionaler und
                                                                                                     Energien
                                                                                                         globaler
                                                                                                               |
               Neue Mobilitätsformen werden notwendig | MinderungTrendsvon
                                                                        gekennzeichnet.
                                                                            CO2-Emissionen
                                                                                         Für als
                                                                                             dengesellschaft-
                                                                                                  Standort ist
                                                                 entscheidend,
               liche Verantwortung | Effizientere Technologien und  Erneuerbareinwiefern  sich ergebende
                                                                                 Energien können          Chan-
                                                                                                   Wegbereiter
               einer klimafreundlicheren Volkswirtschaft sein    cen für die regionale Ebene genutzt werden
                                                                 und entwicklungshemmende Risiken vorzeitig
               Zentrale Chancen und Risiken für Bremen           gemindert werden können.

                                                                 Nachfolgende Übersicht
               Chancen durch Standortvorteile im Bereich Offshorewindenergie                 zeigtpolitische
                                                                                  | Risiko durch   zentrale Heraus-
                                                                                                             Rah-
               menbedingungen auf Bundesebene (gefährden ggf.forderungen        für die regionale
                                                                   das Investitionsverhalten    derEbene  auf und
                                                                                                    Unternehmen
               im Bereich Offshorewindenergie) | Chancen durch leitet   strukturpolitisch
                                                                 nachhaltigen    Verkehr |relevante
                                                                                            ChancenLeitthemen
                                                                                                       durch
                                                                 für Bremen her.
               energieeffiziente Produktion und CO2 mindernde Innovationen     | Potenziale im energetischen
               Verwerten von Ressourcen und Restprodukten | Potenziale durch gebündelte Kompetenzen
                                                                 Trend:
               in Klimaforschung und Klimaschutz | Risiko erhöhter       Globalisierung
                                                                    Aufwendungen       fürsowie  struktureller und
                                                                                           den Küstenschutz
                                                                 technologischer Wandel
               Leitthemen für Bremen
                                                                 Strukturpolitische Auswirkungen
               Energiewende mitgestalten
                                                                 - Entwicklung der Schwellenländer verändert
               > Trend: Demographischer Wandel sowie Zunahme den von globalen   Wettbewerb
                                                                      Ungleichheiten
                                                                 - Abhängigkeit von internationalen Wirt-
               Strukturpolitische Auswirkungen                   schafts-, Finanz- und Währungskrisen steigt
                                                                 durch zunehmende Einbindung in ausländi-
                                                                 sche Märkte
               Zunehmende Alterung der Bevölkerung und des Erwerbspersonenpotenzials           | Neue Familien-
               formen jenseits des traditionellen Modells nehmen zu | Rückläufige Entwicklung der Erwerbsbe-
                                                                 - Bedeutungsgewinn
               völkerung | Trend zu mehr atypischen Arbeitsverhältnissen    | EntstehendervonIndustrie  als
                                                                                              Arbeitsverhältnissen
               mit hohem Maß an Instabilität und niedriger, nichtSchlüsselbranche
                                                                  existenzsichernder Entlohnung | Deutliche
               Einkommensspreizung zwischen hohem und geringem Einkommen | Wettbewerb um Fachkräfte
               nimmt zu | Wohn- und Arbeitsortpräferenzen von -Arbeitnehmerinnen
                                                                   Humankapital wirdund  zur Arbeitnehmer
                                                                                             Schlüsselressource
                                                                                                             ge-
               winnt zunehmend an Bedeutung als Standortfaktor für Unternehmen | Zuwanderung bietet
                                                                 - Querschnittstechnologien
               neue Chancen insbesondere für die Städte | Bedeutungswandel       der Städte für sind  Impulsgeber
                                                                                                 die Themen
               Wohnen und Arbeiten                               für Innovationen und Wachstum

               Zentrale Chancen und Risiken für Bremen              - Intelligente Verknüpfung von Industrie und
                                                                    Dienstleistungen schafft Wachstum für etab-
               Risiko durch Absinken des Erwerbspersonenpotenzials  lierte
                                                                         abBranchen  (hybride
                                                                             2020 | Risiko      Wertschöpfung)
                                                                                           für kommunale     Finanzen
               (Aufstockung) und für Sozialversicherungssysteme insbesondere durch Arbeitsverhältnisse mit
                                                                    - Projektwirtschaft
               niedriger, nicht existenzsichernder Entlohnung, dadurch                    wird
                                                                           künftiges Risiko    Basis
                                                                                             einer    für Innovations-,
                                                                                                   sinkenden   Kauf-
               kraft | Chance durch Profilierung des Standortes mit Technologie-   und Wettbewerbsvorsprünge
                                                                        „guter Arbeit“  | Risiken durch Chancen-
               ungleichheiten beim Bildungszugang | Chancen durch Gestaltung von Migration | Risiko durch
                                                                    - Online-Handel
               Verfestigung von Armut und Ausgrenzung, weiter wachsende               entkoppelt
                                                                                 Kinderarmut       Beziehung
                                                                                                | Risiko  durch von
                                                                                                                Ballung
                                                                    Käufern
               sozialer Problemlagen auf Stadtteilebene | Risiko durch        und Verkäufern
                                                                           veränderte  Nachfrage in den Wohnungs-
               marktsegmenten | Chancen durch verstärkte Innenentwicklung | Chance durch Profilierung
               als lebendiger Kultur- und Veranstaltungsstandort -| Internationale
                                                                       Chance durch Warenströme
                                                                                      Beibehalten der nehmen    zu und
                                                                                                         überdurch-
                                                                    erhöhendurch
               schnittlichen Attraktivität für Hochqualifizierte | Chancen     den Logistikbedarf
                                                                                    Positionierung als touristische
               Destination
                                                                    - Dienstleistungen werden zur modernen Ex-
               Leitthemen für Bremen                                portware

               Attraktivität des Arbeitsmarktes und des Wohnortes steigern | Gesellschaftlichen Zusammenhalt
               stärken und Armut bekämpfen

               12
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen

> Trend: Anhaltende extreme Haushaltsnotlage in Bremen

Strukturpolitische Auswirkungen

Begrenzte eigengestaltbare Konsolidierungspotenziale des Stadtstaates | Steigende Belastung
durch Zinsausgaben für bestehende Altschulden

Zentrale Chancen und Risiken für Bremen

Risiko eingeschränkter Gestaltungsfähigkeit der öffentlichen Hand | Chance durch Neugestal-
tung gerechter Bund-Länder-Finanzbeziehungen | Chancen durch Einsatz innovativer
Finanzierungsinstrumente

Leitthemen für Bremen

Eigenständigkeit nutzen

In anderen Themenfeldern ist das Land Bremen
zwar bereits tätig, aber die Aktivitäten werden
noch nicht systematisch ressortübergreifend
koordiniert (zum Beispiel die Initiativen zur
Begegnung des Fachkräftebedarfes, die Förde-
rung lokaler Ökonomie in den Stadtteilen oder
Aktivitäten zur Steigerung der Attraktivität des
Arbeitsmarktes).

 > Fazit
 Eine nachhaltige Entwicklung in der Region
 zu gestalten bedeutet die aufgezeigten
 globalen und regionalen Trends aufzugreifen
 und durch frühzeitiges Agieren Potenziale
 zu nutzen und Nachteile für die Region zu
 verhindern.
 Ziel ist es, als Region gegenüber risikobe-
 hafteten Trends widerstandsfähig zu sein
 (Resilienz) und die sich aus dem vorhan-
 denen Potenzial ableitenden Chancen durch
 eine aktive Gestaltung der regionalen Ent-
 wicklung zu nutzen.

                                                                                              13
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen

               4 | Strukturpolitische Leitthemen

               Um der angestrebten Verzahnung der Ressorts       zudem durch die Stärkung der Solidarität das
               gerecht zu werden, bedarf es einer Politik, die   soziale Kapital und damit den Wohlstand der
               ihre Kraft bündelt und ihre strukturpolitischen   Region.
               Aktivitäten auf einem gemeinsamen Zielkorri-      Für die Strukturpolitik im Land Bremen sind
               dor ausrichtet. Wirtschaftlicher Erfolg und ge-   ausgehend von den globalen und regionalen
               sellschaftliche Verantwortung bilden dazu die     Trends zentrale Leitthemen identifiziert wor-
               wesentlichen Orientierungsmaßstäbe.               den. Mit ihnen will Bremen die Chancen des
               Die „Europa 2020“-Strategie verdeutlicht, dass    fortschreitenden Wandels nutzen und gestalten.
               nur ein Miteinander der drei Wachstumsansätze
               intelligent, nachhaltig und integrativ zu einem
               Mehr an Wertschöpfung, Beschäftigung, Pro-         Daher bilden diese Leitthemen zugleich
               duktivität und sozialem Zusammenhalt sorgt.        auch die strukturpolitischen Ziele Bremens
               Hier hat Wachstum eine wichtige Bedeutung          auf der operativen Ebene:
               für die Stärkung des regionalen Wohlstands
               und der Lebensqualität als übergeordnete Ziel-     Innovationsorientierung und Internationa-
               setzung.                                           lisierung des Standortes fördern
               In Abgrenzung von Strukturpolitik muss als
               notwendige Grundversorgung eine gesicherte         Modernisierung der Unternehmensstruktur
               Bereitstellung von öffentlichen Einrichtungen      begleiten
               für die Allgemeinheit erfolgen. Diese Elemente
               der Daseinsvorsorge umfassen zum Beispiel die      Energiewende mitgestalten
               Sicherstellung der öffentlichen Sicherheit, ein
               funktionierendes Justizwesen, eine bedarfsge-      Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken
               rechte Gesundheitsversorgung, eine ausrei-         und Armut bekämpfen
               chende Versorgung mit Bildungsinfrastruktur,
               Gewährleistung kultureller Infrastruktur und       Attraktivität des Arbeitsmarktes und des
               die Bereitstellung von Energie- und Wasserver-     Wohnortes steigern
               sorgung bzw. von Entsorgungssystemen.
               Strukturpolitik bietet dagegen Anreizstruktu-      Leistungsfähige Infrastrukturen vorhalten
               ren und setzt Rahmenbedingungen, die es er-
               leichtern, zukunftsfähige und existenzsichern-     Eigenständigkeit nutzen
               de Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern,
               das Einkommen in der Region zu erhöhen so-
               wie wirtschaftliche Freiräume und Entwick-        Für jedes dieser strukturpolitischen Leitthemen
               lungschancen der Unternehmen und der Ar-          werden nachfolgend die strukturpolitischen
               beitnehmerinnen und Arbeitnehmer auszu-           Ziele konkretisiert. Zudem werden die Schwer-
               bauen. Dabei muss Strukturpolitik verantwor-      punkte bis zum Jahr 2020 sowie die zugehöri-
               tungsvoll mit begrenzten Ressourcen um-           gen Aktivitäten der Ressorts dargelegt. Es zeigt
               gehen, den gesellschaftlichen und sozialen        sich, dass zum Teil die strukturpolitischen Ziele
               Zusammenhalt stärken und geschlechterge-          schon durch bestehende Fachprogramme und
               rechte Lebensbedingungen schaffen.                Konzepte abgedeckt werden. Andere Aktivi-
               Auch Ansätze zur Stärkung der lokalen Öko-        täten erfordern hingegen neue systematische
               nomie zählen zur Strukturpolitik, da die zu-      ressortübergreifende Ansätze.
               gehörigen Unternehmen eine überaus enge
               Standortbindung an ihr Quartier aufweisen
               und wichtige Funktionen für den Stadtteil und
               die gesamte Ökonomie einer Großstadt inne-
               haben. Ergänzende Formen des Wirtschaftens,
               die menschliche Bedürfnisse auf der Basis frei-
               williger Kooperation, Selbstorganisation und
               gegenseitiger Hilfe befriedigen, erhöhen

               14
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen

4.1 Innovationsorientierung und Internatio-       Innovationsprogramm 2020 (2010) und
nalisierung des Standortes fördern                Clusterstrategie (2012)

                                                  • Profilierung Bremens als Zentrum und Inno-
 Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels      vationsstandort der Offshore-Windenergie-
                                                    wirtschaft, der Luft- und Raumfahrt und der
 > Ziel ist eine breite Innovationskultur zu        maritimen Wirtschaft und Logistik
 schaffen und Bremen als innovativen Wirt-        • Kompetenzfelder mit Zukunftspotenzial
 schafts- und Wissenschaftsstandort inter-          stärken (Automobilindustrie, Umweltwirt-
 national zu positionieren.                         schaft, Gesundheitssektor mit LifeSciences,
                                                    Nahrungs- und Genussmittelsektor, Kreativ-
 Schwerpunktsetzung bis 2020                        wirtschaft, Maschinenbau mit Robotik)
                                                  • Forcieren des Technologie- und Wissenstrans-
 > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf der          fers innerhalb und zwischen den Clustern und
 Förderung eines unternehmensorientierten           Kompetenzfeldern
 Innovationssystems durch eine profilierte        • Weiterentwicklung der FuE-Meile in Bremer-
 Forschungslandschaft und innovative Hoch-          haven forcieren
 schulbildung sowie auf der Erleichterung des     • Regionale Strategie der intelligenten Speziali-
 Zugangs zu Bildung als Schlüssel zur persön-       sierung („smart specialisation“)
 lichen Selbstständigkeit und gesellschaft-       • Zusammenarbeit mit der Metropolregion
 licher Teilhabe.                                   Bremen-Oldenburg im Nordwesten u.a.
                                                    beim Clustermarketing für die internationale
 Zugehörige Aufgaben                                Kommunikation

 > Langfristige Sicherung eines ausreichen-       Schulentwicklungsplan (2008),
 den Fachkräfteangebotes in wirtschafts-          Bildungsbericht mit Fokus Migration (2012)
 strukturell relevanten Branchen durch eine
 ressortübergreifende Fachkräftestrategie         • Entkoppelung von sozialer Herkunft und
 zur Sicherung des Fachkräfteangebotes vor          Schulerfolg
 dem Hintergrund einer alternden und abneh-
 menden Erwerbsbevölkerung.                       Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und
                                                  Fachkräftesicherung
 > Stärkung der Arbeitsmarktrelevanz der
 allgemeinen und beruflichen Weiterbildung.       • Verabredungen zur Schaffung zusätzlicher
                                                    Ausbildungsplätze, zur Integration von
 > Bindung der Studierendengeneration               besonderen Zielgruppen in eine betriebliche
 durch das Hochschulsystem.                         Ausbildung und zur Umgestaltung des so-
                                                    genannten Übergangssystems
 > Zielgerichtetes internationales Standort-      • Ausbildungsplatzgarantie: Ab dem Ausbil-
 marketing zur Positionierung Bremens als           dungsjahr 2015/2016 soll jedem Schulabgän-
 innovativer Wirtschafts- und Wissenschafts-        ger und jeder Schulabgängerin in Bremen
 standort, insbesondere auf Basis der Inno-         und Bremerhaven ein Ausbildungsplatz an-
 vationscluster.                                    geboten werden
                                                  • Etablierung einer Jugendberufsagentur
 > Unterstützung der Internationalisierung
 der Bremer Wirtschaft durch Auf- und Aus-        Wissenschaftsplan 2007 (2008) und
 bau internationaler Netzwerkbeziehungen          Wissenschaftsplan 2020 (für 2014 geplant)
 und Förderung von Markterkundung und
 -erschließung z.B. im Rahmen von Delega-         • Stabilisierung und Optimierung des Wissen-
 tionsreisen.                                       schaftssystems
                                                  • Bindung und Anziehung der studierwilligen
                                                    und studienfähigen Generation an das Land
                                                    Bremen durch ein attraktives Hochschulsystem
                                                  • Sicherung der FuE-Potenziale an Hochschulen

                                                                                                15
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen

                 und außeruniversitären Forschungseinrich-        Zugehörige Aufgaben
                 tungen zur Erhaltung innovativer Impulse für
                 die regionale Wirtschaft und der Kooperati-      > Fortschreibung der Industriepolitik des
                 onsfähigkeit gegenüber den Unternehmen           Landes Bremen
               • Nutzung der exzellenten Forschung für eine
                 attraktive, zukunftsorientierte Lehre            > Unterstützung eines ausgewogenen Mix
               • Kulturwirtschaftsbericht für Bremen (2010),      aus industrieller und dienstleistungsorientier-
                 Nutzung der Chancen der Kultur- und Kreativ-     ter Wertschöpfung
                 wirtschaft
                                                                  > Förderung betrieblicher Investitionen mit
               „Zukunftsplan 2017“ zur Zukunftssicherung          Blick auf das volle Spektrum der bremischen
               der kommunalen Krankenhäuser                       Wirtschaftsstruktur, insbesondere mit dem
                                                                  Landesinvestitionsförderprogramm (LIP)
               • Aufbau eines medizinischen Netzwerkes zur
                 Förderung der Klinikversorgungsforschung –       > Sicherung von qualitativ hochwertigen
                 Operationelles Programm des ESF und              Arbeitsplätzen
                 Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm
                 für Bremen und Bremerhaven 2014 – 2020           > Aktivitäten, um mehr Frauen in Führungs-
               • Zugang zum lebenslangen Lernen, Steige-          positionen zu bringen
                 rung der Kompetenzen von Arbeitskräften
                 und Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz der        > Ausbau vorhandener Stärken und Stand-
                 Systeme der allgemeinen und beruflichen          ortvorteile der maritimen Wirtschaft und
                 Bildung                                          Wissenschaft

               Operationelles Programm des EFRE                   > Attraktivität des Werft-, Schifffahrt- und
               2014 – 2020                                        Reedereistandorts Bremen erhalten

               • Stärkung eines spezialisierten, unterneh-        > Weiterentwicklung des Logistikstandorts
                 mensorientierten Innovationssystem               Bremen/Bremerhaven
               • Diversifizierung und Modernisierung der
                 Wirtschaftsstruktur                              > Energieeffizienz und CO2-Minderung
               • Förderung CO2-effizienter Wirtschafts- und       unterstützen
                 Stadtstrukturen
                                                                 Masterplan Industrie Bremen (Juni 2010)

               4.2 Modernisierung der Unternehmens-              • Stärkung industrieller Kerne mit einer aktiven
               struktur begleiten                                  und dialogorientierten Industriepolitik
                                                                 • Besonderes Augenmerk gilt den industriellen
                                                                   Leitbranchen (Automotive, Luft- und Raum-
                 Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels     fahrt, Maritime Wirtschaft und Offshore-
                                                                   Windenergie)
                 > Ziel ist eine zukunftsfähige industrielle     • Für Bestandsunternehmen mit besonderer
                 und dienstleistungsorientierte Wertschöp-         Bedeutung für den Wirtschaftsstandort wird
                 fung mit „guter Arbeit“ für Frauen und            das Key-Account Management eingeführt
                 Männer.                                           (z.B. Beteiligung von Großunternehmen an
                                                                   Clustern, Unterstützung bei der Lösung ge-
                 Schwerpunktsetzung bis 2020                       werbeflächenbezogener Problemstellungen)
                                                                 • Sicherung der Fisch und Lebensmittel verar-
                 > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf der         beitenden Industrie in Bremerhaven als Kern
                 Weiterentwicklung einer nachhaltigen              des Querschnittssektors Ernährungswirt-
                 Industriepolitik und der Stärkung des Mittel-     schaft Gewerbeentwicklungsprogramm der
                 stands.                                           Stadt Bremen 2020 (2012)
                                                                 - Profilierung branchenbezogener Standorte –
                                                                   Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative
                                                                   Bremerhaven (Magistrat BHV, 2012 fortge-
                                                                   schrieben)

               16
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen

• Stärkung der Integration von Produktion und        Zugehörige Aufgaben
  Dienstleistung, insbesondere im Rahmen der
  Clusterstrategie für die Schwerpunkte Mari-        > Unterstützung von Ansätzen für eine
  time Wirtschaft und Offshore-Windenergie           CO2-arme, ressourcenschonende und energie-
                                                     effiziente Wirtschaftsweise und klimascho-
Bericht über die Situation der mittelstän-           nende industrielle Produktionsprozesse
dischen Wirtschaft in der Freien Hansestadt
Bremen 2009 (2010)                                   > Weiterentwicklung von Klima- und
                                                     Umweltschutz in Häfen und Schifffahrt
• Stärkung des Mittelstands durch wirtschafts-
  freundliche Rahmenbedingungen und durch            > Nutzung von CO2-Reduktionspotenzialen
  die Aufstellung des Staates als bürgerfreund-      im Mobilitätsbereich
  licher Dienstleister
• Stärkung des Handwerks und der Dienst-             > Energiepolitisches Zieldreieck beachten
  leistungswirtschaft sowie Vorantreiben der         (Umweltfreundlichkeit, Versorgungssicher-
  Existenzgründungen                                 heit, Wirtschaftlichkeit) und Verwirklichung
                                                     der Ziele des Bremischen Energiegesetzes
Operationelles Programm des ESF und
Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm            > Einsatz erneuerbarer Energien, intelligen-
für Bremen und Bremerhaven 2014 – 2020               ter Netze sowie moderner Mobilitäts- und
                                                     Wohnkonzepte
• Zugang zu existenzsichernder Beschäftigung
  und Förderung der Mobilität der Arbeitskräfte    Klimaschutz- und Energieprogramm 2020
• Zugang zum lebenslangen Lernen, Steigerung       (2009)
  der Kompetenzen von Arbeitskräften und
  Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz der            • Nutzung von CO2-Reduktionspotenzialen
  Systeme der allgemeinen und beruflichen          • Differenzierte Förderungs-, Beratungs- und
  Bildung                                            Informationsangebote zum Klimaschutz
• Aktive Eingliederung (von langzeitarbeits-       • Steigerung der CO2-Effizienz in der Produktion
  losen Menschen)
                                                   Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative
Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020       Bremerhaven (Magistrat BHV, 2012 fortge-
                                                   schrieben)
• Diversifizierung und Modernisierung der
  Wirtschaftsstruktur                              • Entwicklung des südlichen Fischereihafens als
• Förderung CO2-effizienter Wirtschafts- und         Zentrum des Offshore-Windenergieclusters
  Stadtstrukturen                                    im Land Bremen einschließlich nötiger Infra-
• Stabilisierung benachteiligter Stadtteile          strukturen für berufliche Aus- und Weiterbil-
  durch integrierte Entwicklungsansätze              dung

4.3 Energiewende gestalten                         Betriebliches Bündnis für die Windenergie-
                                                   industrie

 Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels     • Verabredungen für die Jahre 2013 – 2015 in
                                                     den Arbeitsfeldern Gestaltung und Ausbau
 > Ziel ist die Nutzung der Chancen durch            der beruflichen Weiterbildung und Erstaus-
 Standortvorteile im Bereich der erneuerbaren        bildung, Einbeziehung der Hochschulen,
 Energien – insbesondere durch Offshorewind-         Integration von Arbeitslosen, überregionale
 energie – und durch energieeffiziente Inno-         Personalakquisition, Kurzarbeit und Qualifi-
 vationen.                                           zierung und Leiharbeit

 Schwerpunktsetzung bis 2020                       Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020

 > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf CO2-        • Förderung CO2-effizienter Wirtschafts- und
 Minderung, Energieeffizienz und Stärkung            Stadtstrukturen
 der erneuerbaren Energien.

                                                                                                    17
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen

               4.4 Gesellschaftlichen Zusammenhalt                • Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen –
               stärken und Armut bekämpfen                          Teilhabe an Beschäftigung ermöglichen
                                                                  • Schwerbehinderte Menschen fördern –
                                                                    Integration unterstützen
                 Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels    • Lebenslagen im Land Bremen – Armuts-
                                                                    und Reichtumsbericht des Senats der Freien
                 > Ziel ist durch auf Zielgruppen spezifizierte     Hansestadt Bremen (2009)
                 und integrativ ausgerichtete Ansätze Armut       • Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Hilfe-
                 zu bekämpfen und einer sozialen Spaltung           bedürftigkeit
                 entgegenzuwirken.                                • Verbesserung der Lebenssituation und Ein-
                                                                    kommenslagen von besonders benachteilig-
                 Schwerpunktsetzung bis 2020                        ten gesellschaftlichen Gruppen

                 > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf För-       Operationelles Programm des ESF und
                 derung der sozialen Eingliederung und Be-        Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm
                 kämpfung der Armut sowie auf integrierten        für Bremen und Bremerhaven 2014 – 2020
                 Handlungsansätzen der Stadt(teil)entwick-
                 lung.                                            • Zugang zu existenzsichernder Beschäftigung/
                                                                    Förderung der Mobilität der Arbeitskräfte
                 Zugehörige Aufgaben                              • Zugang zum lebenslangen Lernen, Steigerung
                                                                    der Kompetenzen von Arbeitskräften und
                 > Förderung langzeitarbeitsloser Menschen          Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz der
                 im regionalen Umfeld durch Verknüpfung von         Systeme der allgemeinen und beruflichen
                 Beschäftigungsförderung, Aktivierung, Quali-       Bildung
                 fizierung und Infrastrukturmaßnahmen in          • Aktive Eingliederung (von langzeitarbeits-
                 sozial benachteiligten Stadtteilen                 losen Menschen)

                 > Erleichterung des Zugangs zu Beschäfti-        Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020
                 gung für Langzeitarbeitslose
                                                                  • Stabilisierung benachteiligter Stadtteile
                 > Ermöglichung und Unterstützung der Teil-         durch integrierte Entwicklungsansätze
                 habe von Alleinerziehenden am Erwerbsleben

                 > Unterstützung von Menschen mit                 4.5 Attraktivität des Arbeitsmarktes und des
                 Migrationshintergrund im Arbeitsleben            Wohnortes steigern
                 (Anerkennung ausländischer Abschlüsse,
                 Förderung interkultureller Ansätze, Stärkung
                 von diversity-Ansätzen in der Förderung)          Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels

                 > Inklusion durch Förderung der Teilhabe          > Ziel ist die Steigerung der Attraktivität des
                 schwerbehinderter Menschen am Arbeits-            Arbeitsmarktes sowie die Sicherung der ober-
                 leben                                             zentralen Funktion der Stadt Bremen und der
                                                                   Stadt Bremerhaven in der Region.
                 > Angebote für Mikrofinanzierungen und
                 Beratung sowie Unterstützung von Netzwer-         Schwerpunktsetzung bis 2020
                 ken für Unternehmen der lokalen Ökonomie
                                                                   > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf Unter-
               Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm           stützung von „guter Arbeit“ zur Steigerung
               für Bremen und Bremerhaven (2007 – 2013)            der Attraktivität des Arbeitsmarktes und
                                                                   damit des Standortes sowie der Entwicklung
               • Strukturwandel arbeitsmarktpolitisch flan-        eines überregional ausstrahlenden Innen-
                 kieren – Beschäftigungspotenziale ausbauen        stadtzentrums in der Stadt Bremen und der
               • Kompetenzen der Menschen fördern –                Stärkung der innerstädtischen Potenziale Bre-
                 Individuelle Arbeitsmarktchancen stärken          merhavens einschließlich der Havenwelten.

               18
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen

 Zugehörige Aufgaben                               • Förderung urbaner Aufenthaltsqualität und
                                                     attraktiver Freiraumgestaltung
 > Elemente „guter Arbeit“ zur Steigerung          • Förderung einer integrierten Stadtentwick-
 der Attraktivität des Arbeitsmarktes und            lung
 einer zukunftsorientierten Standortpolitik        • Identifizieren zusätzlicher gesellschaftlicher
 unterstützen                                        Bedarfe in sozial benachteiligten Stadtteilen
                                                   • Ausbau der Stadt der kurzen Wege und Unter-
 > Unterstützung von Frauen und Männern              stützung von unterschiedlichen Mobilitäts-
 bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie         angeboten
 beziehungsweise von Erwerbs- und Familien-
 arbeit (unter anderem beim Thema Pflege           Wohnungsbaukonzeption (2010/2012)
 und Beruf)
                                                   • Voraussetzungen für bedarfsgerechten
 > Bedarfsgerechter Ausbau der Kinder-               Wohnraum schaffen
 tagesbetreuung                                    • Schaffung von preiswerten Wohnraum für
                                                     schwächere Einkommensschichten
 > Image profilieren und Identität stärken im
 Rahmen des integrierten Standortmarketings        Raumplanerischer Vertrag für die
                                                   Region Bremen (2013)
 > Kultur- und Veranstaltungsförderung
                                                   • Mit dem raumplanerischen Vertrag werden
 > Weiterentwicklung des Programms                   verbindlich gemeinsame raumplanerische
 Wohnen und Arbeiten in Bremen-Nord                  Zielsetzungen, Grundlagen und Verfahren für
                                                     die Einzelhandelssteuerung in der Region Bre-
Bremen Innenstadt 2025 (2013)                        men vereinbart
                                                   • Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative für
• Die Funktion als Oberzentrum in der Metro-         Bremerhaven (Magistrat BHV, 2012 fortge-
  polregion soll gestärkt werden                     schrieben)
• Stärkung der Innenstadt als Arbeitsort und       • Bremerhaven als Oberzentrum durch weitere
  Aktivierung als Ort für Freizeit, Kultur und       Integration städtischer Räume in Wert setzen
  Tourismus sowie die Weiterentwicklung als          (den Stadtteil Geestemünde mit den Poten-
  Wohnort                                            zialen des Handels- und Fischereihafens ver-
• Der Erlebnisraum Innenstadt soll verbessert        knüpfen, den Stadtteil Lehe mit den Haven-
  werden, indem die städtebauliche Qualität          welten verknüpfen)
  weiter ausgebaut wird und die Aufenthalts-       • Weiterentwicklung der zentralen Tourismus-
  qualität und Verweildauer erhöht werden            areale und ihrer Vernetzungen
                                                   • Entwicklung zielgruppenspezifischer Ange-
Zentren- und Nahversorgungskonzept für die           bote
Stadt Bremen (2009)                                • Fortschreibung des Masterplan Fischereihafen

• Stabilisierung und Erhalt der Funktionsfähig-    Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020
  keit der Stadtteilzentren und der Innenstadt
  sowie Sicherung der Nahversorgung in den         • Stabilisierung benachteiligter Stadtteile
  Quartieren                                         durch integrierte Entwicklungsansätze
• Stärkung der Zentren als Identifikationsort
  durch die City- und Stadtteilinitiativen         Schulentwicklungsplan (2008) und Bildungs-
                                                   bericht mit Fokus Migration (2012)
Leitbild der Stadtentwicklung 2020 für die
Stadt Bremen (2009)                                • Entkoppelung von sozialer Herkunft und
                                                     Schulerfolg
• Stärkung des sozialen Zusammenhalts durch
  integrierte Stadtentwicklung und ressort-        Kulturwirtschaftsbericht für Bremen (2010)
  übergreifendes Handeln
• Förderung eines attraktiven Wohnumfeldes         • Förderung einer kulturellen Vielfalt in den
  durch Lärmvermeidung und -schutz                   Städten Bremen und Bremerhaven als Stand-
                                                     ortfaktor in der Region

                                                                                                 19
Sie können auch lesen