Strukturkonzept Land Bremen 2020 - Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung für Bremen - Konzept für eine ressortübergreifende ...
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Strukturkonzept Land Bremen 2020 Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung für Bremen Konzept für eine ressortübergreifende Strukturpolitik des Landes Bremen mit der Perspektive 2020
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung für Bremen Konzept für eine ressortübergreifende Strukturpolitik des Landes Bremen mit der Perspektive 2020
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Inhaltsverzeichnis Grußwort 5 1 Vorbemerkung 6 2 Strategisches Umfeld 7 2.1 Strukturkonzept Land Bremen 2015 7 2.2 Kohärenz mit der „Europa 2020“ Strategie 7 2.3 Strukturpolitisch relevante Prozesse 8 3 Strukturpolitische Anforderungen 10 3.1 Haushaltssituation 10 3.2 Globale und regionale Trends 11 4 Strukturpolitische Leitthemen 14 4.1 Innovationsorientierung und Internationalisierung des Standortes fördern 15 4.2 Modernisierung der Unternehmensstruktur begleiten 16 4.3 Energiewende gestalten 17 4.4 Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und Armut bekämpfen 18 4.5 Attraktivität des Arbeitsmarktes und des Wohnortes steigern 18 4.6 Leistungsfähige Infrastrukturen vorhalten 20 4.7 Eigenständigkeit nutzen 20 5 Strukturpolitischer Weg 22 6 Strukturpolitische Vertiefungsfelder 24 6.1 Clusterstrategie zur Profilierung Bremens als Zentrum und Innovations- 25 standort der Offshore-Windenergiewirtschaft, der Luft- und Raumfahrt und der maritimen Wirtschaft und Logistik 6.2 Langfristige Sicherung eines ausreichenden Fachkräfteangebotes durch eine 26 ressortübergreifende Fachkräftestrategie 6.3 Stärkung der industriellen Kerne Bremens durch eine ganzheitliche Industriepolitik 28 6.4 Entwicklung Bremerhavens zum Kompetenzzentrum der Offshore- 29 Windenergiewirtschaft 6.5 Förderung der CO2-Minderung und Energieeffizienz für einen nachhaltigen 30 Strukturwandel 6.6 Förderung sozialer Integration und benachteiligter Quartiere und Bekämpfung 31 der Armut 6.7 Förderung von „guter Arbeit“ als zentrales Element eines attraktiven Arbeitsmarktes 32 6.8 Lebensqualität und Attraktivität in den Innenstädten und den Quartieren steigern 34 6.9 Gewährleistung eines leistungsfähigen Hafenhinterlandverkehrs auf Schiene, Straße 36 und Binnenwasserstraße in Verbindung mit geeigneten Lärmschutzmaßnahmen 6.10 Einsatz innovativer Finanzierungsmodelle zur Entlastung der bremischen Haushalte 37 7 Strukturpolitische Perspektive 39 des S 3
Strukturkonzept Land Bremen 2020 4
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Grußwort Mit dem vorliegenden „Strukturkonzept Land Das „Strukturkonzept Land Bremen 2020“ Bremen 2020“ hat der Senat einen neuen dient der Verankerung und Weiterentwicklung integrativen Weg beschritten. Die Ressorts strukturpolitisch bedeutender Themen in haben ihre strategischen Ansätze aufeinander der Landespolitik. Hierdurch sollen mittel- bis abgestimmt, um so ihre strukturpolitischen langfristige Prioritäten in der ressortüber- Anstrengungen gemeinsam zum Wohle Bre- greifenden Zusammenarbeit erkennbar mens auszurichten. Ziel ist ein Wachstum an werden, was sich wiederum in den konkreten Wertschöpfung, Beschäftigung und sozialem Strategien und Zielen der Fachressorts wider- Zusammenhalt. spiegeln wird. Große Herausforderungen wie der technolo- Gute Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten, gische und strukturelle Wandel, die Energie- faire Arbeitsbedingungen für Frauen und wende, die Ausgestaltung der föderalen Männer, ausreichende Mobilität und attraktive Finanzbeziehungen sowie die Zukunft der Stadtteile werden mit in den Fokus der bre- Arbeitswelt erfordern eine nachhaltige Posi- mischen Strukturpolitik genommen. Wirt- tionierung des Senats. Dazu wurde das „Struk- schaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Ver- turkonzept Land Bremen 2020“ im Rahmen antwortung werden damit die wesentlichen eines ressortübergreifenden Ansatzes unter Orientierungsmaßstäbe der Strukturpolitik! der Federführung des Senators für Wirtschaft, Diese integrative Ausrichtung bestimmt die Arbeit und Häfen erstellt. zentralen Linien der Landespolitik. Bürgermeister Senator Jens Böhrnsen Martin Günthner Präsident des Senats der Senator für Wirtschaft, Freien Hansestadt Bremen Arbeit und Häfen 5
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Vorbemerkung 1 | Vorbemerkung Die Freie Hansestadt Bremen ist geprägt durch Mit der Orientierung an der „Europa 2020“- ihre traditionelle Funktion als Hafen-, Handels- Strategie erhält die Strukturpolitik den Auftrag, und Logistikstandort. Ihre Häfen gehören mitt- einen noch stärker integrierten Weg einzuschla- lerweile zu den wichtigsten Universalhäfen gen, der die Aspekte Wissen und Innovation, Europas. Auch ist das Land heute einer der be- Ressourcenschonung und CO2-Minderung deutendsten Industriestandorte in Deutschland sowie Armutsbekämpfung und sozialen Zu- und hat sich in seinen innovationspolitischen sammenhalt in den Fokus nimmt. Ziel ist ein Schwerpunkten eine internationale Technolo- Wachstum an Wertschöpfung, Beschäftigung, gieführerschaft erarbeitet. Produktivität und sozialem Zusammenhalt. Der Arbeitsmarkt im Land Bremen hat sich hin- Qualifiziertes Wachstum bleibt ein Katalysator gegen nicht in gleicher Dynamik mitentwickelt. des Strukturwandels, um regionalen Wohlstand Die Arbeitslosenquoten sind zwar rückläufig und Lebensqualität zu stärken. Wirtschaftlicher aber weiterhin überdurchschnittlich und das Ar- Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung mutsrisiko vor allen für Kinder und Jugendliche sind damit die wesentlichen Orientierungs- in den beiden Stadtgemeinden noch immer zu maßstäbe. hoch. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Die beteiligten Ressorts haben sich mit dem Bildungssituation, denn zwischen der sozialen „Strukturkonzept Land Bremen 2020“ auf ein Herkunft und den erreichten Kompetenzen der gemeinsames Verständnis der künftigen Struk- Schülerinnen und Schüler besteht ein starker turpolitik auf Ebene des Landes geeinigt und Zusammenhang. Dieser sozioökonomische wollen die anstehenden Umsetzungsprozesse Status spielt gerade in Bremen eine besonders so organisieren, dass eine erfolgreiche und ab- große Rolle, da hier ein relativ hoher Anteil gestimmte Vorgehensweise erleichtert wird. von Kindern zugleich von den drei Risikolagen Dazu ist es insbesondere nötig, die Herausfor- Armut, Arbeitslosigkeit und Bildungsferne derungen und Problemlagen zu identifizieren der Eltern betroffen ist. Bildung stellt aber wie- für die eine ressortübergreifende Herangehens- derum die Grundbedingung für eine erfolg- weise erforderlich ist. Weiterhin ist zu klären, reiche Beteiligung am späteren Berufsleben dar. wie die erforderlichen Abstimmungsprozesse Dies macht beispielhaft deutlich, wie eng Poli- gestaltet und umgesetzt werden können. Das tikfelder miteinander verwoben sind. Die struk- „Strukturkonzept Land Bremen 2020“ bildet turpolitisch relevanten Attribute des Landes dazu die konzeptionelle und strategische Bremen werden zusätzlich durch Wissen- Grundlage.1 schafts-, Umwelt-, Verkehrs-, Stadtentwicklungs-, Sozial-, Gleichstellungs- und Kulturpolitik beein- flusst. Die strukturpolitische Herausforderung liegt in einer ausgewogenen Gestaltung des notwendigen Zusammenspiels der einzelnen Politikfelder auf Basis eines gemeinsem Zielkorridors. 1 Zur Erstellung des „Strukturkonzepts Land Bremen 2020“ wurde unter Federführung des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen ein dialogorientierter und iterativer Ansatz verfolgt, der eine breite Einbindung der Fachreferate und -ressorts beinhaltete und mit verschiedenen Kammern und Verbänden diskutiert wurde. Eine enge Koordinierung mit der Aufstellung der Operationellen Programme (2014–2020) für die europäischen Struktur- und Investitionsfonds war dabei sichergestellt. 6
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strategisches Umfeld 2 | Strategisches Umfeld 2.1 Strukturkonzept Land Bremen 2015 2.2 Kohärenz mit der „Europa 2020“ Strategie Im Juli 2008 hat der Senat das „Strukturkonzept „Europa 2020“ ist die Wachstumsstrategie der Land Bremen 2015“ beschlossen. In der Folge EU, in der eine intelligente, nachhaltige und und darauf aufbauend wurden von den Ressorts integrative Wirtschaft für Europa verfolgt wird strategische Papiere und Fachprogramme mit und sich diese drei Prioritäten gleichzeitig strukturpolitischem Beitrag erarbeitet und er- gegenseitig verstärken sollen. folgreich umgesetzt. So entstanden beim Sena- Der strategische Rahmen für die Strukturpolitik tor für Wirtschaft, Arbeit und Häfen diverse des Landes Bremen soll sich mit der Ausrich- Fachprogramme als Beitrag zum Strukturkon- tung der „Europa 2020“-Strategie im Einklang zept. Zuletzt die Clusterstrategie 2020 (2012), befinden. Insofern wird auch die bremische das Gewerbeentwicklungsprogramm der Stadt Strukturpolitik umgesetzt unter den besonde- Bremen 2020 (2012) sowie der Masterplan ren lokalen und regionalen Bedingungen: Hafeneisenbahn Bremerhaven (2011). 2 Zudem ist der strategische Ansatz des „Struktur- • die Entwicklung einer auf Wissen und Inno- konzept Land Bremen 2015“ auch in ressortüber- vation gestützten Wirtschaft (Intelligentes greifend angelegte Konzepte und Programme Wachstum), eingegangen, wie in die EU-Strategie der Freien • die Förderung einer ressourcenschonenden, Hansestadt Bremen (2012) als Ausgangspunkt ökologischeren und wettbewerbsfähigeren für den verfolgten Verzahnungsansatz der Wirtschaft (Nachhaltiges Wachstum) sowie Handlungsfelder, in den Bericht Lebenslagen im • die Förderung einer Wirtschaft mit hoher Land Bremen – Armuts- und Reichtumsbericht Beschäftigung und ausgeprägtem sozialen des Senats der Freien Hansestadt Bremen und territorialen Zusammenhalt (Integratives (2009), speziell in die Maßnahmen für mehr Wachstum) verfolgen. Beschäftigung sowie in das Leitbild der Stadt- entwicklung 2020 für die Stadt Bremen (2009) – Die „Europa 2020“-Strategie wird in Bremen dort speziell in das Handlungsfeld „Innovative insbesondere sichtbar in der EU-Strategie der und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung anregen Freien Hansestadt Bremen sowie in den Pro- und unterstützen“. grammen der sogenannten „GSR-Fonds“ (EFRE, ESF, ELER, EMFF): 3 Die im Jahr 2012 vom Senat beschlossene EU- > Fazit Strategie der Freien Hansestadt Bremen führt Insgesamt ist es in den vergangenen fünf die Bedeutung der sieben Leitinitiativen der Jahren gelungen, einen gemeinsamen strate- „Europa 2020“-Strategie für Bremen aus und gischen Rahmen für die Strukturpolitik des Landes aufzufächern. Erklärtes Ziel ist die Wettbewerbsfähigkeit des Landes in einer 2 Weitere sind Landesinvestitionsförderprogramm (LIP) 2011 ökonomisch, sozial und ökologisch tragfähi- (2011), Innovationsprogramm 2020 (2010), Fachkräfteinitia- tive als zentrale Säule der Qualifizierungspolitik im Land Bre- gen Weise zu festigen und zu verbessern men (2010), Masterplan Industrie Bremen (2010), Bericht und damit die Voraussetzung für existenz- über die Situation der mittelständischen Wirtschaft in der sichernde Arbeitsplätze und für zukunfts- Freien Hansestadt Bremen 2009 (2010), Konzept Messe Bre- men 2010-2015 (2010), Tourismuskonzept Land Bremen 2015 fähige strukturelle Bedingungen zu schaffen. (2009). Der Magistrat Bremerhaven hat 2012 die Wirtschafts- Dabei hat es sich gezeigt, dass Dialog- und Beschäftigungsinitiative Bremerhaven fortgeschrieben. orientierung und ressortübergreifende Ver- 3 Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), zahnung die Grundlagen für das Erreichen der Europäische Sozialfonds (ESF), der Europäische Landwirt- strukturpolitischer Ziele bilden. schaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und der Europäische Meeres- und Fischereifonds (EMFF) gehören zu den „GSR-Fonds“, da sie einander ergän- zende strategische Ziele verfolgen, die durch den „Gemein- samen Strategischen Rahmen“ vorgegeben werden. Als bereichsübergreifende Grundsätze und Strategieziele wer- den explizit die Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen sowie die nachhaltige Entwicklung gefordert. 7
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strategisches Umfeld bildet damit einen thematischen Bezugsrah- > Fazit men für die Schnittmengen von Prioritäten der Die „Europa 2020“-Strategie verfolgt ein EU mit den EU-bezogenen Handlungsschwer- Wachstum von Wertschöpfung und Arbeits- punkten des Landes Bremen. plätzen auf einer Art und Weise, die sowohl Die im Jahr 2012 vom Senat beschlossene EU- intelligent, nachhaltig als auch integrativ ist. Strategie der Freien Hansestadt Bremen führt Mit der Orientierung an „Europa 2020“ ent- die Bedeutung der sieben Leitinitiativen der wickelt sich für die Strukturpolitik Bremens „Europa 2020“-Strategie für Bremen aus und somit ein erweitertes Verständnis der bis- bildet damit einen thematischen Bezugsrah- herigen Zielformulierung „Verbesserung der men für die Schnittmengen von Prioritäten der Wettbewerbsfähigkeit der Region“, da Berei- EU mit den EU-bezogenen Handlungsschwer- che aus zusätzlichen Politikfeldern wie gute punkten des Landes Bremen. Die bremische EU- Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten, Strategie legt somit dar, wie das Land Bremen faire Arbeitsbedingungen für Männer und in einem breiten integrierten Ansatz auf der Frauen, ausreichende Mobilität und attrak- Basis des „Strukturkonzepts Land Bremen tive Stadtteile mit in das Zielsystem aufge- 2015“ verschiedene Politikbereiche verbindet, nommen werden. um die drei Handlungsfelder intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum mit- einander zu verzahnen. Dazu nennt sie auch die gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit von 2.3 Strukturpolitisch relevante Prozesse Frauen und Männern sowie gleiches Entgelt für gleiche und gleichwertige Arbeit als Kernziele. Strukturpolitische Basis des Landes Bremen Mit der Fortschreibung des Strukturkonzepts bilden die Aktivitäten der Wirtschaftspolitik, wird der integrative Ansatz von „Europa 2020“ der Arbeitsmarktpolitik sowie der Hafenpolitik. vertieft aufgenommen, da die verschiedenen strukturpolitisch relevanten Aktivitäten unter Dazu gehören: gemeinsam formulierten Zielsetzungen zusam- • Anreize für die Entwicklung der Unter- mengeführt und intensiv abgestimmt werden. nehmens- und Branchenstruktur setzen, Die Kohäsionspolitik soll zukünftig noch stär- bedarfsgerechte Gewerbeflächen entwickeln, ker an der „Europa 2020“-Strategie ausgerich- unternehmensnahe Forschung und Inno- tet und gemessen werden, weshalb für die vationen unterstützen, eine ganzheitliche Europäische Kommission die Verbindung der Industriepolitik betreiben, die Entwicklung operationellen Programme der Mitgliedsstaa- des Mittelstands begleiten und Existenz- ten und Regionen zur „Europa 2020“-Strategie gründungen vorantreiben; wesentlich ist. Das Hauptziel der EU-Struktur- • Aktionen zur Sicherung eines quantitativ und fonds 2014–2020 ist demnach, einen wesent- qualitativ ausreichenden Fachkräfteangebotes lichen, messbaren und sichtbaren Beitrag z.B. über Maßnahmen zur Erhöhung der Er- zu „Europa 2020“ zu leisten. Insofern bilden werbsbeteiligung, zur Verbesserung berufli- die vier Fonds für Bremen das zentrale cher Qualifikationen, zur Optimierung der Investitionsinstrument zur Erreichung der Übergänge in das Ausbildungs- und Beschäf- „Europa 2020“-Ziele. tigungssystem, zur Erhöhung der Integrations- chancen Langzeitarbeitsloser sowie Unter- Das „Strukturkonzept Land Bremen 2020“ bil- stützung für gute, sozialversicherungspflich- det die Dachstrategie auch für die strukturpoli- tige Arbeit; tischen Ansätze der Fonds und zeigt sich damit • Die Wettbewerbsfähigkeit der Seehafen- kompatibel mit der „Europa 2020“-Strategie. und Logistikregion sicherstellen und das über Jahrzehnt aufgebaute öffentliche Hafen- infrastrukturvermögen durch eine qualifi- zierte Bestanderhaltung sichern und einen bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen; Blick auf den Bremer Marktplatz 8
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strategisches Umfeld Aber diese Basis allein reicht angesichts der Ausgehend von der „Europa 2020“-Strategie strukturpolitisch komplexen Zusammenhänge stärken insofern auch strategische Konzepte für den zu verfolgenden integrativen Ansatz der Bildungs-, Wissenschafts-, Umwelt-, Ver- nicht aus. Andere Politikfelder beinhalten wich- kehrs-, Stadtentwicklungs-, Sozial-, Gleichstel- tige ergänzende Beiträge mit strukturpoliti- lungs- und der Kulturpolitik den Standort Land scher Wirkung: Bremen über die Beeinflussung strukturpoli- tisch relevanter Aspekte. 4 • Wissenschaftspolitik sichert ein an die regio- Zum strategischen Umfeld gehören zudem die nalen Wirtschaftsschwerpunkte angepasstes kürzlich fertiggestellten sowie die in der Vorbe- akademisches Fachkräfteangebot, stellt eine reitung befindlichen strukturpolitisch relevan- leistungsfähige Institutslandschaft sicher und ten Konzepte unterschiedlicher Ressorts wie trägt durch den Wissenstransfer zum innova- das Konzept Bremen Innenstadt 2025, das neue tiven Strukturwandel bei. Beschäftigungspolitische Aktionsprogramm, • Bildungspolitik stellt die Grundbedingung das Hafenkonzept 2020/25, der Verkehrsent- für eine erfolgreiche Beteiligung am späteren wicklungsplan 2025, der Wissenschaftsplan Berufsleben und für gesellschaftliche Teil- 2020 sowie der Flächennutzungsplan und das habe her. Landschaftsprogramm. • Bau- und Stadtentwicklung schaffen und er- Neben diesen Fachprogrammen existieren zu- halten zukunftsfähige Stadtstrukturen und dem Bundes- und EU-Programme, die in kohä- stellen bedarfsgerechten Wohnraum bereit. renter Form zur landespolitischen Strategie mit • Umweltpolitik dient dem Schutz der Umwelt, Landesprogrammen umgesetzt werden. Diese dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundla- Programme schaffen in vielen Fällen erst die gen, eröffnet Chancen für effiziente Umwelt- Voraussetzung zur Finanzierung strukturpoli- technologien und -dienstleistungen und tisch bedeutsamer Projekte in Bremen.5 sichert und schafft damit Arbeitsplätze. Um diese Bundes- und EU-Programme umzu- • Verkehrspolitik sichert allgemeine Mobilität setzen, erstellt das Land Bremen zum Teil eigene durch zukunftsfähige Infrastrukturen für alle landesspezifische Programme, welche wie- Verkehrsträger und Mobilitätsbedürfnisse. derum ein wichtiges Fundament für die struk- • Sozialpolitik setzt sich für gleiche Entwick- turpolitisch wirkenden Prozesse im Land lungschancen verschiedenster Zielgruppen darstellen. ein, stellt nachfragegerechte Kinderbetreuung sicher und unterstützt Aspekte der Vereinbar- keit von Beruf und Familie. > Fazit • Kulturpolitik stärkt die Identifikation der Bür- Neben den Aktivitäten der Wirtschafts- gerinnen und Bürger mit ihrer Stadt, eröffnet politik, der Arbeitsmarktpolitik sowie der Teilhabe am kulturellen Leben und erhöht Hafenpolitik als strukturpolitische Basis durch ein attraktives Angebot die Anzie- sind auch Beiträge anderer Politikfelder vor hungskraft der beiden Städte. Ein vielfältiges dem Hintergrund strukturpolitisch komple- Kulturangebot im öffentlichen und privaten xer Zusammenhänge zu berücksichtigen. Bereich unterstützt zudem die Kreativwirt- Das Zusammenwirken der einzelnen Ansätze schaft. bedarf eines ausgewogenen Vorgehens auf Basis eines gemeinsamen Verständnisses über Ziele und Wege der Umsetzung. 4 Dazu gehören beispielhaft der Bildungsbericht mit Fokus Migration (2012), der Entwicklungsplan Partizipation und Integra- tion (2012), die Wohnungsbaukonzeption (2010) mit dem Bremer Bündnis für Wohnen (2012), der Integrierte Bewirtschaftungs- plan Weserästuar und Unterweser (2012), der Kulturwirtschaftsbericht für Bremen (2010), das Klimaschutz- und Energie- programm 2020 (2009), der Bremer Schulentwicklungsplan (2008) und der Wissenschaftsplan 2010 (2007). 5 Dazu zählen die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe: Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) (2014 – 2020), die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe: Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) (2014 – 2020), Städtebauförderungsprogramme wie zum Beispiel Stadtumbau West, Aktive Zentren, Soziale Stadt – Investitionen im Quartier, das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation: Horizont 2020 (2014 – 2020), der Europäische Fonds für Regionale Ent- wicklung (EFRE) (2014 – 2020), der Europäische Sozialfonds (ESF) (2014 – 2020), der Europäische Meeres- und Fischereifonds (EMFF) (2014 – 2020) sowie der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) (2014 – 2020). 9
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen 3 | Strukturpolitische Anforderungen 3.1 Haushaltssituation Sektor und eine sachgerechte Aufgabenwahr- nehmung zu gewährleisten und zum anderen Die Freie Hansestadt Bremen befindet sich ausreichend Spielräume für Schwerpunktset- in einer extremen Haushaltsnotlage und hat zungen strukturpolitisch relevanter Maßnah- einen Konsolidierungskurs 2010/2020 einge- men zu behalten. schlagen. Die systematische Benachteiligung Die aktuelle Haushaltsaufstellung sieht für die in der Finanzausstattung, der Zusammenbruch nächsten 2 Jahre eine Steigerung der Investi- wichtiger Schlüsselindustrien und der damit tionen des Stadtstaates Bremen vor – in 2014 einhergehende Investitionsbedarf zur Förde- auf 434 Mio. € sowie auf 429 Mio. € in 2015 rung des Strukturwandels, sowie erhebliche ( jeweils ohne Tilgungsausgaben an Sonderver- konjunktur- aber auch steuerrechtsbedingte mögen). Insgesamt ist allerdings eine weit- Einnahmeausfälle haben zu einer anhaltenden gehende Konstanz des bestehenden investiven extremen Haushaltsnotlage in Bremen geführt. Mittelrahmens (Anschlag 2013 von 414 Mio. €) Da dem Land Bremen in den Verhandlungen bis zum Jahr 2017 vorgesehen. So werden zur Föderalismuskommission II bestätigt gemäß Finanzplan 2012–2017 als längerfristige wurde, keine unvertretbaren Ausgaben und/ Orientierung der Haushaltswirtschaft für den oder Leistungsstandards zu tätigen bzw. vorzu- Stadtstaat Bremen die Investitionsausgaben halten, erhält Bremen ebenso wie vier weitere für das Land Bremen zusammen mit den Bundesländer Konsolidierungshilfen. Unter der Städten Bremen und Bremerhaven in 2017 Voraussetzung, dass Bremen sein strukturelles gegenüber dem Wert aus 2013 einen leichten Finanzierungsdefizit bis 2020 in 10 gleichen Rückgang auf 411 Mio. € p. a. erfahren. Die über Abbauschritten auf Null reduziert, werden jähr- die Anschlagswerte 2015 hinausgehenden lich 300 Mio. € an Zinshilfen über den gesam- Investitionsausgaben sind in ihrer Höhe an den ten Konsolidierungszeitraum (insgesamt also Anforderungen des bremischen Konsolidie- 2,7 Mrd. €) zur Verfügung gestellt. rungspfades zu orientieren. Die Erfordernisse Die überdurchschnittliche Prägung der bremi- der strukturpolitischen Handlungsfähigkeit schen Haushalte durch nur schwer beeinfluss- sind in diesem Rahmen zu erfüllen. bare Problemlagen der kommunalen Ebene Strukturpolitik bedarf aber auch ausreichender zeigt, dass die noch bestehenden eigengestalt- konsumtiver Mittel, denn Investitionen „in baren Konsolidierungspotenziale des Stadt- Köpfe“ etwa über Ansätze der Arbeitsmarkt- staates begrenzt sind. Zudem fließt ein Groß- und der Bildungspolitik bilden die entschei- teil der fiskalischen Erträge aus Unterneh- dende Grundlage für die Zukunftsfähigkeit mensansiedlungen und -erweiterungen über des Landes Bremen. die vertikale Steuerverteilung an den Bund und über den horizontalen Finanzausgleich an die anderen Bundesländer. > Fazit Eine nachhaltige Überwindung der Haushalts- Die Vorgabe der Schuldenbremse erfordert notlage setzt im Rahmen der anstehenden von der Freien Hansestadt Bremen immense Verhandlungen über die Bund-Länder-Finanz- Anstrengungen in den kommenden Jahren. beziehungen die Beseitigung dieser Benach- Zum einen sind die Ressorts zunehmend ge- teiligung, aber insbesondere auch eine Lösung fordert, transparente Priorisierungen ihrer für die Altschuldenproblematik voraus. Aktivitäten vorzunehmen. Dazu sind Kriterien Mitentscheidend für den Erfolg der Haushalts- für regionalpolitisch bedeutsame Maßnah- konsolidierung sind zudem die demografischen men anzuwenden sowie die Auswahl- und und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen Begründungsverfahren auszudifferenzieren. mit ihren Auswirkungen auf zentrale Einnahme- Zum andern wird die Organisation von För- und Ausgabepositionen der Haushalte (wie dermaßnahmen weiter zu optimieren sein. steuerabhängige Einnahmen, Sozialhilfelasten, Die Strukturpolitik wird die Investitionen Zinsausgaben). weiterhin für verlässliche Rahmenbedingun- Insofern ist es eine große Herausforderung, gen nutzen und aktivierende Anreize setzen. zum einen einen leistungsfähigen öffentlichen 10
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen 3.2 Globale und regionale Trends Eine zukunftsorientierte Strukturpolitik ist durch einen vorausschauenden Umgang mit den absehbaren Folgen regionaler und globaler Trends gekennzeichnet. Für den Standort ist entscheidend, inwiefern sich ergebende Chan- cen für die regionale Ebene genutzt werden und entwicklungshemmende Risiken vorzeitig gemindert werden können. Nachfolgende Übersicht zeigt zentrale Heraus- forderungen für die regionale Ebene auf und leitet strukturpolitisch relevante Leitthemen für Bremen her. > Trend: Globalisierung sowie struktureller und technologischer Wandel Strukturpolitische Auswirkungen Entwicklung der Schwellenländer verändert den globalen Wettbewerbe | Abhängigkeit von inter- nationalen Wirtschafts-, Finanz- und Währungskrisen steigt durch zunehmende Einbindung in ausländische Märkte | Bedeutungsgewinn der Industrie als Schlüsselbranche | Humankapital wird zur Schlüsselressource | Querschnittstechnologien sind Impulsgeber für Innovationen und Wachstum | Intelligente Verknüpfung von Industrie und Dienstleistungen schafft Wachstum für etablierte Branchen (hybride Wertschöpfung) | Projektwirtschaft wird Basis für Innovations-, Technologie- und Wettbewerbsvorsprünge | Online-Handel entkoppelt Beziehung von Käufern und Verkäufern | Internationale Warenströme nehmen zu und erhöhen den Logistikbedarf | Dienstleistungen werden zur modernen Exportware Zentrale Chancen und Risiken für Bremen Chancen durch internationale Positionierung Bremens als Wirtschafts- und Wissenschaftsstand- ort | Chancen durch Profilierung der Innovationscluster | Potenziale für hybride Wertschöpfung, da starker Industriestandort | Chancen zur Modernisierung des Einzelhandels | Gute Vorausset- zungen für die Ansiedlung von Unternehmen mit hohen Ansprüchen an Verkehrsinfrastruktur | Teilhabe am internationalen Seeverkehr als Chance | Chancen durch Profilierung des Hafen- und Logistikstandortes Bremen/Bremerhaven im internationalen Wettbewerb Leitthemen für Bremen Innovationsorientierung und Internationalisierung des Standortes fördern | Modernisierung der Unternehmensstruktur begleiten | Leistungsfähige Infrastrukturen vorhalten 11
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen > Trend: Klimawandel sowie Energie- und Ressourcenverfügbarkeit 3.2 | Globale und regionale Trends Strukturpolitische Auswirkungen Eine zukunftsorientierte Strukturpolitik ist Steigende Rohstoffpreise | Ressourcen- und effizienzsteigernde durch einen vorausschauenden Innovationen versprechen Umganglang- mit fristige Wachstumspotenziale | Energiewende setzt den Fokus absehbaren auf Nutzung Folgen erneuerbarer regionaler und Energien globaler | Neue Mobilitätsformen werden notwendig | MinderungTrendsvon gekennzeichnet. CO2-Emissionen Für als dengesellschaft- Standort ist entscheidend, liche Verantwortung | Effizientere Technologien und Erneuerbareinwiefern sich ergebende Energien können Chan- Wegbereiter einer klimafreundlicheren Volkswirtschaft sein cen für die regionale Ebene genutzt werden und entwicklungshemmende Risiken vorzeitig Zentrale Chancen und Risiken für Bremen gemindert werden können. Nachfolgende Übersicht Chancen durch Standortvorteile im Bereich Offshorewindenergie zeigtpolitische | Risiko durch zentrale Heraus- Rah- menbedingungen auf Bundesebene (gefährden ggf.forderungen für die regionale das Investitionsverhalten derEbene auf und Unternehmen im Bereich Offshorewindenergie) | Chancen durch leitet strukturpolitisch nachhaltigen Verkehr |relevante ChancenLeitthemen durch für Bremen her. energieeffiziente Produktion und CO2 mindernde Innovationen | Potenziale im energetischen Verwerten von Ressourcen und Restprodukten | Potenziale durch gebündelte Kompetenzen Trend: in Klimaforschung und Klimaschutz | Risiko erhöhter Globalisierung Aufwendungen fürsowie struktureller und den Küstenschutz technologischer Wandel Leitthemen für Bremen Strukturpolitische Auswirkungen Energiewende mitgestalten - Entwicklung der Schwellenländer verändert > Trend: Demographischer Wandel sowie Zunahme den von globalen Wettbewerb Ungleichheiten - Abhängigkeit von internationalen Wirt- Strukturpolitische Auswirkungen schafts-, Finanz- und Währungskrisen steigt durch zunehmende Einbindung in ausländi- sche Märkte Zunehmende Alterung der Bevölkerung und des Erwerbspersonenpotenzials | Neue Familien- formen jenseits des traditionellen Modells nehmen zu | Rückläufige Entwicklung der Erwerbsbe- - Bedeutungsgewinn völkerung | Trend zu mehr atypischen Arbeitsverhältnissen | EntstehendervonIndustrie als Arbeitsverhältnissen mit hohem Maß an Instabilität und niedriger, nichtSchlüsselbranche existenzsichernder Entlohnung | Deutliche Einkommensspreizung zwischen hohem und geringem Einkommen | Wettbewerb um Fachkräfte nimmt zu | Wohn- und Arbeitsortpräferenzen von -Arbeitnehmerinnen Humankapital wirdund zur Arbeitnehmer Schlüsselressource ge- winnt zunehmend an Bedeutung als Standortfaktor für Unternehmen | Zuwanderung bietet - Querschnittstechnologien neue Chancen insbesondere für die Städte | Bedeutungswandel der Städte für sind Impulsgeber die Themen Wohnen und Arbeiten für Innovationen und Wachstum Zentrale Chancen und Risiken für Bremen - Intelligente Verknüpfung von Industrie und Dienstleistungen schafft Wachstum für etab- Risiko durch Absinken des Erwerbspersonenpotenzials lierte abBranchen (hybride 2020 | Risiko Wertschöpfung) für kommunale Finanzen (Aufstockung) und für Sozialversicherungssysteme insbesondere durch Arbeitsverhältnisse mit - Projektwirtschaft niedriger, nicht existenzsichernder Entlohnung, dadurch wird künftiges Risiko Basis einer für Innovations-, sinkenden Kauf- kraft | Chance durch Profilierung des Standortes mit Technologie- und Wettbewerbsvorsprünge „guter Arbeit“ | Risiken durch Chancen- ungleichheiten beim Bildungszugang | Chancen durch Gestaltung von Migration | Risiko durch - Online-Handel Verfestigung von Armut und Ausgrenzung, weiter wachsende entkoppelt Kinderarmut Beziehung | Risiko durch von Ballung Käufern sozialer Problemlagen auf Stadtteilebene | Risiko durch und Verkäufern veränderte Nachfrage in den Wohnungs- marktsegmenten | Chancen durch verstärkte Innenentwicklung | Chance durch Profilierung als lebendiger Kultur- und Veranstaltungsstandort -| Internationale Chance durch Warenströme Beibehalten der nehmen zu und überdurch- erhöhendurch schnittlichen Attraktivität für Hochqualifizierte | Chancen den Logistikbedarf Positionierung als touristische Destination - Dienstleistungen werden zur modernen Ex- Leitthemen für Bremen portware Attraktivität des Arbeitsmarktes und des Wohnortes steigern | Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und Armut bekämpfen 12
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Anforderungen > Trend: Anhaltende extreme Haushaltsnotlage in Bremen Strukturpolitische Auswirkungen Begrenzte eigengestaltbare Konsolidierungspotenziale des Stadtstaates | Steigende Belastung durch Zinsausgaben für bestehende Altschulden Zentrale Chancen und Risiken für Bremen Risiko eingeschränkter Gestaltungsfähigkeit der öffentlichen Hand | Chance durch Neugestal- tung gerechter Bund-Länder-Finanzbeziehungen | Chancen durch Einsatz innovativer Finanzierungsinstrumente Leitthemen für Bremen Eigenständigkeit nutzen In anderen Themenfeldern ist das Land Bremen zwar bereits tätig, aber die Aktivitäten werden noch nicht systematisch ressortübergreifend koordiniert (zum Beispiel die Initiativen zur Begegnung des Fachkräftebedarfes, die Förde- rung lokaler Ökonomie in den Stadtteilen oder Aktivitäten zur Steigerung der Attraktivität des Arbeitsmarktes). > Fazit Eine nachhaltige Entwicklung in der Region zu gestalten bedeutet die aufgezeigten globalen und regionalen Trends aufzugreifen und durch frühzeitiges Agieren Potenziale zu nutzen und Nachteile für die Region zu verhindern. Ziel ist es, als Region gegenüber risikobe- hafteten Trends widerstandsfähig zu sein (Resilienz) und die sich aus dem vorhan- denen Potenzial ableitenden Chancen durch eine aktive Gestaltung der regionalen Ent- wicklung zu nutzen. 13
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen 4 | Strukturpolitische Leitthemen Um der angestrebten Verzahnung der Ressorts zudem durch die Stärkung der Solidarität das gerecht zu werden, bedarf es einer Politik, die soziale Kapital und damit den Wohlstand der ihre Kraft bündelt und ihre strukturpolitischen Region. Aktivitäten auf einem gemeinsamen Zielkorri- Für die Strukturpolitik im Land Bremen sind dor ausrichtet. Wirtschaftlicher Erfolg und ge- ausgehend von den globalen und regionalen sellschaftliche Verantwortung bilden dazu die Trends zentrale Leitthemen identifiziert wor- wesentlichen Orientierungsmaßstäbe. den. Mit ihnen will Bremen die Chancen des Die „Europa 2020“-Strategie verdeutlicht, dass fortschreitenden Wandels nutzen und gestalten. nur ein Miteinander der drei Wachstumsansätze intelligent, nachhaltig und integrativ zu einem Mehr an Wertschöpfung, Beschäftigung, Pro- Daher bilden diese Leitthemen zugleich duktivität und sozialem Zusammenhalt sorgt. auch die strukturpolitischen Ziele Bremens Hier hat Wachstum eine wichtige Bedeutung auf der operativen Ebene: für die Stärkung des regionalen Wohlstands und der Lebensqualität als übergeordnete Ziel- Innovationsorientierung und Internationa- setzung. lisierung des Standortes fördern In Abgrenzung von Strukturpolitik muss als notwendige Grundversorgung eine gesicherte Modernisierung der Unternehmensstruktur Bereitstellung von öffentlichen Einrichtungen begleiten für die Allgemeinheit erfolgen. Diese Elemente der Daseinsvorsorge umfassen zum Beispiel die Energiewende mitgestalten Sicherstellung der öffentlichen Sicherheit, ein funktionierendes Justizwesen, eine bedarfsge- Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken rechte Gesundheitsversorgung, eine ausrei- und Armut bekämpfen chende Versorgung mit Bildungsinfrastruktur, Gewährleistung kultureller Infrastruktur und Attraktivität des Arbeitsmarktes und des die Bereitstellung von Energie- und Wasserver- Wohnortes steigern sorgung bzw. von Entsorgungssystemen. Strukturpolitik bietet dagegen Anreizstruktu- Leistungsfähige Infrastrukturen vorhalten ren und setzt Rahmenbedingungen, die es er- leichtern, zukunftsfähige und existenzsichern- Eigenständigkeit nutzen de Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, das Einkommen in der Region zu erhöhen so- wie wirtschaftliche Freiräume und Entwick- Für jedes dieser strukturpolitischen Leitthemen lungschancen der Unternehmen und der Ar- werden nachfolgend die strukturpolitischen beitnehmerinnen und Arbeitnehmer auszu- Ziele konkretisiert. Zudem werden die Schwer- bauen. Dabei muss Strukturpolitik verantwor- punkte bis zum Jahr 2020 sowie die zugehöri- tungsvoll mit begrenzten Ressourcen um- gen Aktivitäten der Ressorts dargelegt. Es zeigt gehen, den gesellschaftlichen und sozialen sich, dass zum Teil die strukturpolitischen Ziele Zusammenhalt stärken und geschlechterge- schon durch bestehende Fachprogramme und rechte Lebensbedingungen schaffen. Konzepte abgedeckt werden. Andere Aktivi- Auch Ansätze zur Stärkung der lokalen Öko- täten erfordern hingegen neue systematische nomie zählen zur Strukturpolitik, da die zu- ressortübergreifende Ansätze. gehörigen Unternehmen eine überaus enge Standortbindung an ihr Quartier aufweisen und wichtige Funktionen für den Stadtteil und die gesamte Ökonomie einer Großstadt inne- haben. Ergänzende Formen des Wirtschaftens, die menschliche Bedürfnisse auf der Basis frei- williger Kooperation, Selbstorganisation und gegenseitiger Hilfe befriedigen, erhöhen 14
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen 4.1 Innovationsorientierung und Internatio- Innovationsprogramm 2020 (2010) und nalisierung des Standortes fördern Clusterstrategie (2012) • Profilierung Bremens als Zentrum und Inno- Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels vationsstandort der Offshore-Windenergie- wirtschaft, der Luft- und Raumfahrt und der > Ziel ist eine breite Innovationskultur zu maritimen Wirtschaft und Logistik schaffen und Bremen als innovativen Wirt- • Kompetenzfelder mit Zukunftspotenzial schafts- und Wissenschaftsstandort inter- stärken (Automobilindustrie, Umweltwirt- national zu positionieren. schaft, Gesundheitssektor mit LifeSciences, Nahrungs- und Genussmittelsektor, Kreativ- Schwerpunktsetzung bis 2020 wirtschaft, Maschinenbau mit Robotik) • Forcieren des Technologie- und Wissenstrans- > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf der fers innerhalb und zwischen den Clustern und Förderung eines unternehmensorientierten Kompetenzfeldern Innovationssystems durch eine profilierte • Weiterentwicklung der FuE-Meile in Bremer- Forschungslandschaft und innovative Hoch- haven forcieren schulbildung sowie auf der Erleichterung des • Regionale Strategie der intelligenten Speziali- Zugangs zu Bildung als Schlüssel zur persön- sierung („smart specialisation“) lichen Selbstständigkeit und gesellschaft- • Zusammenarbeit mit der Metropolregion licher Teilhabe. Bremen-Oldenburg im Nordwesten u.a. beim Clustermarketing für die internationale Zugehörige Aufgaben Kommunikation > Langfristige Sicherung eines ausreichen- Schulentwicklungsplan (2008), den Fachkräfteangebotes in wirtschafts- Bildungsbericht mit Fokus Migration (2012) strukturell relevanten Branchen durch eine ressortübergreifende Fachkräftestrategie • Entkoppelung von sozialer Herkunft und zur Sicherung des Fachkräfteangebotes vor Schulerfolg dem Hintergrund einer alternden und abneh- menden Erwerbsbevölkerung. Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und Fachkräftesicherung > Stärkung der Arbeitsmarktrelevanz der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung. • Verabredungen zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze, zur Integration von > Bindung der Studierendengeneration besonderen Zielgruppen in eine betriebliche durch das Hochschulsystem. Ausbildung und zur Umgestaltung des so- genannten Übergangssystems > Zielgerichtetes internationales Standort- • Ausbildungsplatzgarantie: Ab dem Ausbil- marketing zur Positionierung Bremens als dungsjahr 2015/2016 soll jedem Schulabgän- innovativer Wirtschafts- und Wissenschafts- ger und jeder Schulabgängerin in Bremen standort, insbesondere auf Basis der Inno- und Bremerhaven ein Ausbildungsplatz an- vationscluster. geboten werden • Etablierung einer Jugendberufsagentur > Unterstützung der Internationalisierung der Bremer Wirtschaft durch Auf- und Aus- Wissenschaftsplan 2007 (2008) und bau internationaler Netzwerkbeziehungen Wissenschaftsplan 2020 (für 2014 geplant) und Förderung von Markterkundung und -erschließung z.B. im Rahmen von Delega- • Stabilisierung und Optimierung des Wissen- tionsreisen. schaftssystems • Bindung und Anziehung der studierwilligen und studienfähigen Generation an das Land Bremen durch ein attraktives Hochschulsystem • Sicherung der FuE-Potenziale an Hochschulen 15
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen und außeruniversitären Forschungseinrich- Zugehörige Aufgaben tungen zur Erhaltung innovativer Impulse für die regionale Wirtschaft und der Kooperati- > Fortschreibung der Industriepolitik des onsfähigkeit gegenüber den Unternehmen Landes Bremen • Nutzung der exzellenten Forschung für eine attraktive, zukunftsorientierte Lehre > Unterstützung eines ausgewogenen Mix • Kulturwirtschaftsbericht für Bremen (2010), aus industrieller und dienstleistungsorientier- Nutzung der Chancen der Kultur- und Kreativ- ter Wertschöpfung wirtschaft > Förderung betrieblicher Investitionen mit „Zukunftsplan 2017“ zur Zukunftssicherung Blick auf das volle Spektrum der bremischen der kommunalen Krankenhäuser Wirtschaftsstruktur, insbesondere mit dem Landesinvestitionsförderprogramm (LIP) • Aufbau eines medizinischen Netzwerkes zur Förderung der Klinikversorgungsforschung – > Sicherung von qualitativ hochwertigen Operationelles Programm des ESF und Arbeitsplätzen Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm für Bremen und Bremerhaven 2014 – 2020 > Aktivitäten, um mehr Frauen in Führungs- • Zugang zum lebenslangen Lernen, Steige- positionen zu bringen rung der Kompetenzen von Arbeitskräften und Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz der > Ausbau vorhandener Stärken und Stand- Systeme der allgemeinen und beruflichen ortvorteile der maritimen Wirtschaft und Bildung Wissenschaft Operationelles Programm des EFRE > Attraktivität des Werft-, Schifffahrt- und 2014 – 2020 Reedereistandorts Bremen erhalten • Stärkung eines spezialisierten, unterneh- > Weiterentwicklung des Logistikstandorts mensorientierten Innovationssystem Bremen/Bremerhaven • Diversifizierung und Modernisierung der Wirtschaftsstruktur > Energieeffizienz und CO2-Minderung • Förderung CO2-effizienter Wirtschafts- und unterstützen Stadtstrukturen Masterplan Industrie Bremen (Juni 2010) 4.2 Modernisierung der Unternehmens- • Stärkung industrieller Kerne mit einer aktiven struktur begleiten und dialogorientierten Industriepolitik • Besonderes Augenmerk gilt den industriellen Leitbranchen (Automotive, Luft- und Raum- Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels fahrt, Maritime Wirtschaft und Offshore- Windenergie) > Ziel ist eine zukunftsfähige industrielle • Für Bestandsunternehmen mit besonderer und dienstleistungsorientierte Wertschöp- Bedeutung für den Wirtschaftsstandort wird fung mit „guter Arbeit“ für Frauen und das Key-Account Management eingeführt Männer. (z.B. Beteiligung von Großunternehmen an Clustern, Unterstützung bei der Lösung ge- Schwerpunktsetzung bis 2020 werbeflächenbezogener Problemstellungen) • Sicherung der Fisch und Lebensmittel verar- > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf der beitenden Industrie in Bremerhaven als Kern Weiterentwicklung einer nachhaltigen des Querschnittssektors Ernährungswirt- Industriepolitik und der Stärkung des Mittel- schaft Gewerbeentwicklungsprogramm der stands. Stadt Bremen 2020 (2012) - Profilierung branchenbezogener Standorte – Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative Bremerhaven (Magistrat BHV, 2012 fortge- schrieben) 16
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen • Stärkung der Integration von Produktion und Zugehörige Aufgaben Dienstleistung, insbesondere im Rahmen der Clusterstrategie für die Schwerpunkte Mari- > Unterstützung von Ansätzen für eine time Wirtschaft und Offshore-Windenergie CO2-arme, ressourcenschonende und energie- effiziente Wirtschaftsweise und klimascho- Bericht über die Situation der mittelstän- nende industrielle Produktionsprozesse dischen Wirtschaft in der Freien Hansestadt Bremen 2009 (2010) > Weiterentwicklung von Klima- und Umweltschutz in Häfen und Schifffahrt • Stärkung des Mittelstands durch wirtschafts- freundliche Rahmenbedingungen und durch > Nutzung von CO2-Reduktionspotenzialen die Aufstellung des Staates als bürgerfreund- im Mobilitätsbereich licher Dienstleister • Stärkung des Handwerks und der Dienst- > Energiepolitisches Zieldreieck beachten leistungswirtschaft sowie Vorantreiben der (Umweltfreundlichkeit, Versorgungssicher- Existenzgründungen heit, Wirtschaftlichkeit) und Verwirklichung der Ziele des Bremischen Energiegesetzes Operationelles Programm des ESF und Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm > Einsatz erneuerbarer Energien, intelligen- für Bremen und Bremerhaven 2014 – 2020 ter Netze sowie moderner Mobilitäts- und Wohnkonzepte • Zugang zu existenzsichernder Beschäftigung und Förderung der Mobilität der Arbeitskräfte Klimaschutz- und Energieprogramm 2020 • Zugang zum lebenslangen Lernen, Steigerung (2009) der Kompetenzen von Arbeitskräften und Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz der • Nutzung von CO2-Reduktionspotenzialen Systeme der allgemeinen und beruflichen • Differenzierte Förderungs-, Beratungs- und Bildung Informationsangebote zum Klimaschutz • Aktive Eingliederung (von langzeitarbeits- • Steigerung der CO2-Effizienz in der Produktion losen Menschen) Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020 Bremerhaven (Magistrat BHV, 2012 fortge- schrieben) • Diversifizierung und Modernisierung der Wirtschaftsstruktur • Entwicklung des südlichen Fischereihafens als • Förderung CO2-effizienter Wirtschafts- und Zentrum des Offshore-Windenergieclusters Stadtstrukturen im Land Bremen einschließlich nötiger Infra- • Stabilisierung benachteiligter Stadtteile strukturen für berufliche Aus- und Weiterbil- durch integrierte Entwicklungsansätze dung 4.3 Energiewende gestalten Betriebliches Bündnis für die Windenergie- industrie Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels • Verabredungen für die Jahre 2013 – 2015 in den Arbeitsfeldern Gestaltung und Ausbau > Ziel ist die Nutzung der Chancen durch der beruflichen Weiterbildung und Erstaus- Standortvorteile im Bereich der erneuerbaren bildung, Einbeziehung der Hochschulen, Energien – insbesondere durch Offshorewind- Integration von Arbeitslosen, überregionale energie – und durch energieeffiziente Inno- Personalakquisition, Kurzarbeit und Qualifi- vationen. zierung und Leiharbeit Schwerpunktsetzung bis 2020 Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020 > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf CO2- • Förderung CO2-effizienter Wirtschafts- und Minderung, Energieeffizienz und Stärkung Stadtstrukturen der erneuerbaren Energien. 17
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen 4.4 Gesellschaftlichen Zusammenhalt • Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen – stärken und Armut bekämpfen Teilhabe an Beschäftigung ermöglichen • Schwerbehinderte Menschen fördern – Integration unterstützen Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels • Lebenslagen im Land Bremen – Armuts- und Reichtumsbericht des Senats der Freien > Ziel ist durch auf Zielgruppen spezifizierte Hansestadt Bremen (2009) und integrativ ausgerichtete Ansätze Armut • Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Hilfe- zu bekämpfen und einer sozialen Spaltung bedürftigkeit entgegenzuwirken. • Verbesserung der Lebenssituation und Ein- kommenslagen von besonders benachteilig- Schwerpunktsetzung bis 2020 ten gesellschaftlichen Gruppen > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf För- Operationelles Programm des ESF und derung der sozialen Eingliederung und Be- Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm kämpfung der Armut sowie auf integrierten für Bremen und Bremerhaven 2014 – 2020 Handlungsansätzen der Stadt(teil)entwick- lung. • Zugang zu existenzsichernder Beschäftigung/ Förderung der Mobilität der Arbeitskräfte Zugehörige Aufgaben • Zugang zum lebenslangen Lernen, Steigerung der Kompetenzen von Arbeitskräften und > Förderung langzeitarbeitsloser Menschen Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz der im regionalen Umfeld durch Verknüpfung von Systeme der allgemeinen und beruflichen Beschäftigungsförderung, Aktivierung, Quali- Bildung fizierung und Infrastrukturmaßnahmen in • Aktive Eingliederung (von langzeitarbeits- sozial benachteiligten Stadtteilen losen Menschen) > Erleichterung des Zugangs zu Beschäfti- Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020 gung für Langzeitarbeitslose • Stabilisierung benachteiligter Stadtteile > Ermöglichung und Unterstützung der Teil- durch integrierte Entwicklungsansätze habe von Alleinerziehenden am Erwerbsleben > Unterstützung von Menschen mit 4.5 Attraktivität des Arbeitsmarktes und des Migrationshintergrund im Arbeitsleben Wohnortes steigern (Anerkennung ausländischer Abschlüsse, Förderung interkultureller Ansätze, Stärkung von diversity-Ansätzen in der Förderung) Konkretisierung des strukturpolitischen Ziels > Inklusion durch Förderung der Teilhabe > Ziel ist die Steigerung der Attraktivität des schwerbehinderter Menschen am Arbeits- Arbeitsmarktes sowie die Sicherung der ober- leben zentralen Funktion der Stadt Bremen und der Stadt Bremerhaven in der Region. > Angebote für Mikrofinanzierungen und Beratung sowie Unterstützung von Netzwer- Schwerpunktsetzung bis 2020 ken für Unternehmen der lokalen Ökonomie > Der Fokus der Aktivitäten liegt auf Unter- Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm stützung von „guter Arbeit“ zur Steigerung für Bremen und Bremerhaven (2007 – 2013) der Attraktivität des Arbeitsmarktes und damit des Standortes sowie der Entwicklung • Strukturwandel arbeitsmarktpolitisch flan- eines überregional ausstrahlenden Innen- kieren – Beschäftigungspotenziale ausbauen stadtzentrums in der Stadt Bremen und der • Kompetenzen der Menschen fördern – Stärkung der innerstädtischen Potenziale Bre- Individuelle Arbeitsmarktchancen stärken merhavens einschließlich der Havenwelten. 18
Strukturkonzept Land Bremen 2020 Strukturpolitische Leitthemen Zugehörige Aufgaben • Förderung urbaner Aufenthaltsqualität und attraktiver Freiraumgestaltung > Elemente „guter Arbeit“ zur Steigerung • Förderung einer integrierten Stadtentwick- der Attraktivität des Arbeitsmarktes und lung einer zukunftsorientierten Standortpolitik • Identifizieren zusätzlicher gesellschaftlicher unterstützen Bedarfe in sozial benachteiligten Stadtteilen • Ausbau der Stadt der kurzen Wege und Unter- > Unterstützung von Frauen und Männern stützung von unterschiedlichen Mobilitäts- bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie angeboten beziehungsweise von Erwerbs- und Familien- arbeit (unter anderem beim Thema Pflege Wohnungsbaukonzeption (2010/2012) und Beruf) • Voraussetzungen für bedarfsgerechten > Bedarfsgerechter Ausbau der Kinder- Wohnraum schaffen tagesbetreuung • Schaffung von preiswerten Wohnraum für schwächere Einkommensschichten > Image profilieren und Identität stärken im Rahmen des integrierten Standortmarketings Raumplanerischer Vertrag für die Region Bremen (2013) > Kultur- und Veranstaltungsförderung • Mit dem raumplanerischen Vertrag werden > Weiterentwicklung des Programms verbindlich gemeinsame raumplanerische Wohnen und Arbeiten in Bremen-Nord Zielsetzungen, Grundlagen und Verfahren für die Einzelhandelssteuerung in der Region Bre- Bremen Innenstadt 2025 (2013) men vereinbart • Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative für • Die Funktion als Oberzentrum in der Metro- Bremerhaven (Magistrat BHV, 2012 fortge- polregion soll gestärkt werden schrieben) • Stärkung der Innenstadt als Arbeitsort und • Bremerhaven als Oberzentrum durch weitere Aktivierung als Ort für Freizeit, Kultur und Integration städtischer Räume in Wert setzen Tourismus sowie die Weiterentwicklung als (den Stadtteil Geestemünde mit den Poten- Wohnort zialen des Handels- und Fischereihafens ver- • Der Erlebnisraum Innenstadt soll verbessert knüpfen, den Stadtteil Lehe mit den Haven- werden, indem die städtebauliche Qualität welten verknüpfen) weiter ausgebaut wird und die Aufenthalts- • Weiterentwicklung der zentralen Tourismus- qualität und Verweildauer erhöht werden areale und ihrer Vernetzungen • Entwicklung zielgruppenspezifischer Ange- Zentren- und Nahversorgungskonzept für die bote Stadt Bremen (2009) • Fortschreibung des Masterplan Fischereihafen • Stabilisierung und Erhalt der Funktionsfähig- Operationelles Programm des EFRE 2014 – 2020 keit der Stadtteilzentren und der Innenstadt sowie Sicherung der Nahversorgung in den • Stabilisierung benachteiligter Stadtteile Quartieren durch integrierte Entwicklungsansätze • Stärkung der Zentren als Identifikationsort durch die City- und Stadtteilinitiativen Schulentwicklungsplan (2008) und Bildungs- bericht mit Fokus Migration (2012) Leitbild der Stadtentwicklung 2020 für die Stadt Bremen (2009) • Entkoppelung von sozialer Herkunft und Schulerfolg • Stärkung des sozialen Zusammenhalts durch integrierte Stadtentwicklung und ressort- Kulturwirtschaftsbericht für Bremen (2010) übergreifendes Handeln • Förderung eines attraktiven Wohnumfeldes • Förderung einer kulturellen Vielfalt in den durch Lärmvermeidung und -schutz Städten Bremen und Bremerhaven als Stand- ortfaktor in der Region 19
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