Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn

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Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Nummer 22
19. November bis 2. Dezember 2017

                                         Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau

                                    Selbstbestimmung
                                    am Lebensende
Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Ethik

                                                                                                   Editorial                                     «Jeder Mensch stirbt ande
                                                                                                   Ein Elternpaar war gemeinsam aus dem          Palliative Care als tragendes Netzwerk
                                                                                                   Leben geschieden. Die Ehepartner – im
                                                                                                   Alter von 81 und 77 Jahren – hatten sich
                                                                                                   für den assistierten Freitod entschieden.     Das Thema Sterbehilfe hat im Oktober in           Angehörige mit den Mitteln der modernen
                                                                                                   Der Mann hatte mit der Diagnose Haut-         Ostschweizer Medien für Aufregung                 Medizin, Psychologie, Pflege und Seelsorge
                                                                                                   krebs gelebt, die Frau mit einer unheil-      gesorgt. Pfarrerin Karin Kaspers Elekes           sowie mit anderen Therapien zu begleiten,
                                                                                                   baren Nervenkrankheit. Zurück blieben         ist Präsidentin des Vereins palliative            so dass er kein «Schreckensende» erleben
                                                                                                   drei erwachsene Kinder, die sich mit dem      ostschweiz. Sie sieht in der Palliative Care      muss. Es geht also nicht mehr um die
                                                                                                   Entscheid ihrer Eltern schwertaten. Ihre      einen gangbaren Weg am Lebensende.                Gesundung eines Menschen, weil man
                                                                                                   individuellen Reaktionen darauf reichten                                                        weiss, dass diese nicht mehr zu erreichen
                                                                                                   von Schock, dem Gefühl des Aus-               Braucht Sterben Mut?                              ist. Aber man versucht, unter den gegebe-
                                                                                                   geschlossen-Seins bis zum Verdacht,           Sicher. Leben braucht Mut, und Sterben            nen Voraussetzungen mit den bestehenden
                                                                                                   dass die Mutter möglicherweise auf            braucht Mut. Den Schritt ins Unbekannte           Möglichkeiten seine Lebensqualität – und
                                                                                                   Drängen des Vaters eingewilligt hatte.        stelle ich mir vor wie den Gang über eine         die seiner Bezugspersonen – aufrecht-
                                                                                                                                                 Wackelbrücke, die ich nicht gebaut habe.          zuerhalten oder zu verbessern.
                                                                                                   Dieser Fall sorgte letztes Jahr für media-
                                                                                                   les Aufsehen. Er zeigt auf: Kaum jemand       Sie setzen sich für Palliative Care ein.          Wie sieht die Hilfe konkret aus?
                                                                                                   stirbt für sich allein. Sterben geschieht     Was ist das genau?                                Es ist mir ganz wichtig, dass Palliative Care
                                                                                                   nicht losgelöst vom gesellschaftlichen,       Pallium kommt vom Lateinischen «Mantel».          nicht nur als Pflege von Krebskranken in
                                                                                                   sozialen und familiären Umfeld. Das re-       Mit dem englischen Care ist umfassende            der Endphase verstanden wird. Es geht um
                                                                                                   klamierte Recht auf Selbstbestimmung          Sorge gemeint. Der Begriff steht für einen        jede Erkrankung, die unumkehrbar zum
                                                                                                   am Lebensende hat einen ethischen,            Schutzraum, der gleich einem Mantel, den          Tode führen wird. Palliative Care setzt be-
                                                                                                   rechtlichen und gesellschaftspolitischen      Schwerstkranken und seine Angehörigen             reits bei der Diagnose an. Dann nämlich,
                                                                                                   Rahmen. Sterbehilfeorganisationen wie         umgibt. In diesem Sinne setzt sich Pallia-        wenn das Leben eines Erkrankten und der
                                                                                                   Exit und Dignitas leiten diesem Recht ein     tive Care für die Lebensqualität sterbens-        Angehörigen plötzlich unter anderen Vorzei-
                                                                                                   Recht auf Selbsttötung ab. Eine Deutung,      kranker Menschen ein, sodass diese unter          chen steht. Das Ziel ist deshalb, beim
                                                                                                   die gesellschaftlich akzeptiert scheint.      bestmöglicher Berücksichtigung ihrer              Kranken Symptome zu lindern und gemein-
                                                                                                   Das jedenfalls legen die steigenden Mit-      Wünsche bis zuletzt selbstbestimmt leben          sam mit ihm Entscheidungen so aufzu-
                                                                                                   gliederzahlen der beiden Organisationen       können.                                           gleisen, dass möglichst Komplikationen
                                                                                                   nahe. Dem gegenüber steht die Haltung                                                           vermieden werden können. Dazu gehört
                                                                                                   der Schweizer Bischöfe. Sie lehnen jede       Können Sie das noch ausführen?                    auch, Netzwerke zu bilden, sodass es nicht
                                                                                                   Beihilfe zum Suizid aus «rationalen und       Wir handeln nach dem Grundsatz: High              zur Erschöpfung von Angehörigen kommt.
                                                                                                   humanistischen Gründen» und mit dem           person, low technology. Das heisst wir stel-      Es ist deshalb wichtig, dass alle Personen,
                                                                                                   Hinweis auf den «Schutz allen mensch-         len das Wohl des Menschen ins Zentrum,            die im Gesundheitswesen tätig sind, die
                                                                                                   lichen Lebens» ab. Dagegen befürworten        nicht das technisch Machbare. Was es in           Zugänge zu Palliative Care kennen.
Titelbild: Ein alter, kranker Mann mit einem Angehörigen. Was beschäftigt ihn? Bild: fotolia.com

                                                                                                   sie Palliative Care, als «vorbildliche Form   dieser Lebensphase braucht, richtet sich
                                                                                                   von Nächstenliebe».                           nach der Lebensqualität, die der Patient          Sie berufen sich auf Selbstbestimmung
                                                                                                                                                 empfindet. Es geht darum, Patienten und           bis zuletzt. Das tun auch Sterbehilfe-
                                                                                                   Feststeht: Sterben will nicht zu unserem                                                        organisationen.
                                                                                                   hektischen, leistungsorientierten Lebens-                                                       Es kommt auf die Definition von Selbstbe-
                                                                                                   stil passen. Denn Sterben ist selten der                                                        stimmung an. Für uns heisst Selbstbestim-
                                                                                                   schnelle Tod. Noch viel weniger kann es       Inhalt                                            mung nicht, ein autarkes Leben zu führen,
                                                                                                   als Erfolg in unserer Lebensbilanz ver-                                                         ohne Beziehungen durchs Leben zu gehen
                                                                                                   bucht werden. Für viele ist der Weg aus       Christliches Hilfswerk                       5    und auf niemanden angewiesen zu sein. So
                                                                                                   dem Leben mit Einsamkeit oder Schmer-         «Wir investieren in Menschen»                     ein Leben gibt es nicht. Wir sind auf Men-
                                                                                                   zen verbunden. Wer ihn einschlägt, betritt    Die Christoffel Blindenmission                    schen angewiesen, im Leben und sicher
                                                                                                   «Terra Incognita», unbekanntes Territo-                                                         auch im Sterben. Daher braucht Selbst-
                                                                                                   rium. Doch die allerletzte Lebensphase        Kirche ohne Grenzen – Albanisch         10/11     bestimmung Beziehung. Das steht im Zen-
                                                                                                   ist nicht nur Kapitulation. Sie kann auch     Die Gläubigen schätzen gemeinsame Kultur          trum der Palliative Care: Wir fördern Selbst-
                                                                                                                                                 Albanermission feiert 25-Jahre-Jubiläum
                                                                                                   Chance sein. Sie bietet die Möglichkeit                                                         bestimmung in jeder möglichen Beziehung.
                                                                                                   auf seelische Heilung und Versöhnung,                                                           Vielleicht stimmt der Satz, dass wir nicht
                                                                                                                                                 Thurgau                                      12
                                                                                                   wie sie nur stattfinden kann, wenn das        Diakonie strukturell verankern
                                                                                                                                                                                                   nur für uns selber sterben, sondern auch
                                                                                                   Leben unter ganz neuen Vorzeichen steht.      Riedener referiert bei der Pastoralkonferenz      für die, die weiterleben. Eine Studie zeigt,
                                                                                                   In diesem Sinne sind wir als Einzelne, als                                                      dass das Erleben eines begleiteten Suizids
                                                                                                   Gesellschaft und als Kirche in der Ver-       Kurse · Tagungen                            14    negative Folgen für das seelische Befinden
                                                                                                   antwortung, dass Sterben unter den Vor-                                                         der Zurückbleibenden haben kann.
                                                                                                   zeichen des Lebens geschehen kann.            Gottesdienste an den Wochenenden            15
                                                                                                                                                 Filmtipp                                          Was kann Palliative Care bewirken: beim
                                                                                                                                                                                                   Kranken, beim Umfeld?
                                                                                                                                                 Kalenderblatt · Zum Schluss                 16    Sie öffnet den Raum für das Leben. Für

                                                                                                   2   forumKirche | 22-2017
Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Ethik

rs»                                                                                                             News
                                                                                                                ■ Kein Verkauf am Heiligabend
                                                                                                                Dieses Jahr fällt Heiligabend auf einen
                                                                                                                Sonntag. Deshalb fordert die Gewerk-

                                                   Bild: zVg
                                                               Ist Palliative Care für Sterbewillige eine       schaft Unia, dass alle Ladengeschäfte in
                                                               Alternative zu Exit oder Dignitas?               der Schweiz am 24. Dezember geschlos-
                                                               Das grösste Problem sterbewilliger Men-          sen bleiben. Man sei grundsätzlich kritisch
                                                               schen ist wohl die Angst vor Schmerzen           gegenüber der Sonntagsarbeit, begründe-
                                                               und vor dem Alleinsein. Zudem passt das          te Sprecherin Leena Schmitter die Forde-
                                                               Angewiesen-Sein auf die Hilfe von andern         rung. Hinzu komme, dass das Verkaufsper-
                                                               nicht zur heutigen Lebensphilosophie.            sonal gerade in der Weihnachtszeit unter
                                                               Wenn wir in der Lage sind aufzuzeigen,           einem «unglaublichen Druck» stehe. Zu-
                                                               dass man mit Palliative Care Schmerzen           dem sei es ein «spezieller Tag», an dem
                                                               lindern oder sogar Schmerzfreiheit erlan-        man es Mitarbeitern ermöglichen sollte,
                                                               gen kann und dass man auch in Angewie-           Zeit mit ihren Familien zu verbringen.
                                                               senheit würdig leben und sterben kann,
                                                               dann werden Menschen ihre Angst viel-            ■ Gegen Waffenexporte
                                                               leicht überwinden und darauf vertrauen,          Die bischöfliche Kommission Justitia et
                                                               dass sie bis zuletzt leben können – und          Pax appelliert an die Mitglieder der sicher-
                                                               nicht allein gelassen werden.                    heitspolitischen Kommission des Stände-
                                                                                                                rats, einer Lockerung des Waffenexport-
                                                               Welche Bedeutung messen Sie als Theo-            verbots nicht zuzustimmen. Aktuell sind
  Pfarrerin Karin Kaspers Elekes ist Präsidentin               login dem Sterben als Weg zum Tod bzw.           Schweizer Waffenexporte in Bürgerkriegs-
  des Vereins palliative ostschweiz.                           als Übergang vom Leben zum Tod zu?               länder per Kriegsmaterialverordnung ver-
                                                               Jedes Sterben ist ganz individuell. Sterben      boten. «Eine Lockerung dieses Verbots
                                                               ist Leben. Es ist eine Zeit unseres Lebens,      würde die Verfügbarkeit von Waffen in den
  den Kranken bedeutet das Unterstützung in                    in der sich unsere Werte verändern kön-          unzähligen Krisenherden dieser Welt in
  der Symptomkontrolle, in der Entschei-                       nen. Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens        unverantwortlicher Weise erhöhen», heisst
  dungsfindung, im Netzwerkaufbau und im                       werden wichtig. Oft erlebe ich Menschen,         es in einer Mitteilung.
  Support. Sterben ist immer noch Leben.                       die in ihren letzten Lebenstagen noch ei-
                                                               nen Sinn finden können. Das sind Men-            ■ Bischöfe sehen ein Waffen-Problem
  Wie werden Sterbenskranke über die                           schen, die spüren, dass ihr Dasein noch          Die katholischen Bischöfe der USA trau-
  Möglichkeiten der Palliative Care informiert?                wichtig und für andere von Bedeutung ist.        ern um die 26 Toten nach dem Überfall
  Im Kanton Thurgau haben wir eine gesetzli-                   Sie gehen den Weg als Lebensphase. Das           auf eine Baptisten-Kirche in Texas und
  che Verankerung der Palliative Care. Der                     gilt auch für die Angehörigen. Sie können        beklagen zugleich ein «fundamentales
  Kanton hat bei der Umsetzung der Nationa-                    Abschied nehmen. Das erleichtert oft den         Problem» in der US-Gesellschaft. «Eine
  len Strategie Palliative Care Geld gespro-                   Trauerprozess.                                   Kultur des Lebens darf sinnlose Waffen-
  chen für die Schulung von Mitarbeitenden                                                                      gewalt in all ihren Formen nicht tolerieren
  im Gesundheitswesen. Im Kantonsspital                                      Interview: Sibylle Zambon-Akeret   und muss diese verhindern», schrieb der
  Münsterlingen gibt es eine spezialisierte                                                                     Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardi-
  Palliative Care Abteilung mit zehn Betten.                   ■    Buchtipp:                                   nal Daniel DiNardo. Das «unvergleichlich
  In Frauenfeld und Münsterlingen bestehen                          Nahe sein bis zuletzt kostenloser Rat-      tragische Ereignis» lasse die lange Reihe
  zudem übergreifende Angebote mit speziell                         geber für Angehörige und Pflegende,         von Massenerschiessungen weiter
  in Palliative Care geschulten Fachleuten.                         Infos siehe Seite 14                        anwachsen.
  Etwa 20 % aller Menschen mit einer Erkran-
  kung, die zum Tode führen wird, benötigen                                                                     ■ Zwei Frauen auf ranghohe Posten
  eine spezialisierte Palliative Care. 80 %                                                                     Papst Franziskus hat zwei Frauen in die
  kommen mit Angeboten der Grundversor-                            Fakten zur passiven Sterbehilfe              wichtige Vatikanbehörde für Laien, Familie
  gung aus. Beide Angebote sind im Thurgau                         Im Thurgau haben 2016 total 22 Men-          und Leben berufen. Die Bioethikerin
  durch PalliativePlus, einen mobilen Brü-                         schen Suizidhilfe beansprucht. Davon wa-     Gabriella Gambino (49) wird Untersekretä-
  ckendienst, verbunden. Dieser will die                           ren 14 Frauen. Gegenüber 2015 hat die        rin für den Bereich «Leben» und die Juris-
  Kranken an ihrem Wohn- oder Lebensort                            Zahl um sieben Personen bzw. 46 % zu-        tin Linda Ghisoni (52) Untersekretärin für
  erreichen, sodass eine Drehtürmedizin                            genommen. Gesetzlich ist die Suizidhilfe     die Abteilung für Laien. Untersekretäre
  verhindert werden kann.                                          im Strafgesetzbuch (Art 115) geregelt.       stehen in den vatikanischen Behörden an
                                                                   Demgemäss ist sie straffrei, wenn die        dritter Stelle nach dem Leiter (Präfekten)
  Wer bezahlt die Leistungen?                                      sterbewillige Person die tödliche Sub-       und dem Sekretär. Sie gehören zum Lei-
  Die Leistungen sind durch die Kranken-                           stanz ohne Fremdeinwirkung einnimmt.         tungsteam. Bereits im Juli hatte der Papst
  kassen und Kantone weitgehend gedeckt.                           Straffällig wird, «wer aus selbstsüchtigen   eine Frau in eine Kurienbehörde berufen.
  Allerdings haben wir auch sehr viele Frei-                       Motiven jemanden zum Selbstmord ver-
  willige, ohne die Palliative Care undenkbar                      leitet oder dazu Hilfe leistet».                                           kath.ch/Red.
  wäre.

                                                                                                                                  forumKirche | 22-2017       3
Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Jugendtreffen

Organisation auf unterschiedlichen Ebenen
Basel bereitet sich auf Taizé-Treffen vor

                                                                                                     Bild: Georges Scherrer
                                                                                                                              Eishalle braucht eine Heizung
                                                                                                                              Bei ihm laufen viele Fäden zusammen. Er
                                                                                                                              hat den logistischen Bereich unter sich.
                                                                                                                              Er ist in Kontakt mit den SBB, den Basler
                                                                                                                              Behörden und Verkehrsbetrieben, den
                                                                                                                              Catering-Organisationen, welche für die
                                                                                                                              Verpflegung zuständig sind. Die direkten
                                                                                                                              Kontakte zu den Gastgemeinden und die
                                                                                                                              Suche nach Freiwilligen hat er an die Basler
                                                                                                                              Taizé-Vertretung abgegeben.
                                                                                                                              Dinkel nennt ein Beispiel für die logistische
                                                                                                                              Organisation: «Die Gebete am Treffen enden
                                                                                                                              bereits um 20.30 Uhr, damit alle Teilnehmer
                                                                                                                              wieder in ihre Gastgemeinden zurückkehren
                                                                                                                              können.» Die grossen Begegnungen finden
                                                                                                                              in der St. Jakobs-Halle und in der benach-
                                                                                                                              barten Eishalle statt. Dort werden die
                                                                                                                              Abendgebete durchgeführt und wird die
                                                                                                                              Verpflegung verteilt. «Das müssen wir alles
                                                                                                                              im Griff haben.» Zum Beispiel auch die Hei-
                                                                                                                              zung in der Eishalle. Dort gibt es keine. «Wir
                                                                                                                              werden aber eine Lösung finden.»
Die Gruppe, die das diesjährige Taizé-Jugendtreffen in Basel vorbereitet, mit Bruder Richard
(2. Reihe von untern, erster von links).                                                                                      Chaos verhindern
                                                                                                                              Die Frage der Sicherheit und der «Lauf-
                                                                                                                              wege» muss beantwortet werden. «Wenn
Das nächste Europäische Jugendtreffen               seine Weise: «Es geschieht immer wieder,                                  15'000 Personen auf so engem Raum bei-
von Taizé findet vom 28. Dezember bis               dass der Kontakt zwischen Gastfamilien                                    einander sind, müssen wir schon darauf
1. Januar in Basel statt. Die Organisation          und Teilnehmenden weitergeht.»                                            schauen, dass sie sich nicht ständig im
läuft auf Hochtouren. Gastfamilien für                                                                                        Wege stehen, wenn sie sich bewegen. Es
15'000 Teilnehmende müssen gefunden                 Freiwillige und Vorbereitungsteams                                        darf nicht zu einem Chaos kommen.» Und
werden.                                             Um die Organisation besser gewährleisten                                  Fabian Dinkel schmunzelt: «Ich vertraue auf
                                                    zu können, wurden Basel und das Einzugs-                                  Taizé. Sie haben 40 Jahre Erfahrung mit
In Basel ist es das erste Mal, dass ein sol-        gebiet in sechs Zonen unterteilt: Basel-                                  solchen Treffen. Ich bin total zuversichtlich,
ches Taizé-Treffen von drei Ländern organi-         Stadt, das Laufental, Liestal bis Zofingen,                               dass alles gut funktioniert.»
siert wird. «Das macht es spannend», sagt           Fricktal bis Brugg, Deutschland und Frank-                                Dinkel weist zudem darauf hin, dass Er-
Bruder Richard, der aus dem Kanton Bern             reich. In den Gastgemeinden wurden mit                                    wachsene an dem Treffen teilnehmen und
stammt und schon lange der Gemeinschaft             Hilfe von zwölf freiwilligen Helfern, die seit                            nicht Jugendliche unter 18 Jahren. Zudem
von Taizé angehört. Aufgrund seiner Ver-            Oktober unterwegs sind und aus ganz                                       kämen die Teilnehmenden mit einer ande-
trautheit mit der Schweiz, obliegt ihm die          Europa kommen, Vorbereitungsteams auf                                     ren Einstellung nach Basel als Personen,
Führung des Organisations-Teams vor Ort.            die Beine gestellt. Zudem werden, wie                                     die über die Stränge schlagen wollten.
                                                    Bruder Richard ausführt, «Animatoren»
Austausch mit der Bevölkerung gesucht               ernannt. Diese werden Ende Dezember                                                                   Georges Scherrer
Zu tun gibt es viel. Die Gastgemeinden              direkt aus den Teilnehmenden rekrutiert
müssen rechtzeitig mit den Listen der Teil-         und sind dann für rund zehn Personen zu-
nehmenden versorgt werden, welche sie               ständig. Diese Animatoren bilden die                                       Originalton
aufnehmen. Die Gäste werden in Familien,            Ansprechpersonen zwischen Gästen und                                       Sara (21) stammt aus Polen. Sie hat
bei Alleinstehenden oder auch in Wohn-              Gemeinden.                                                                 schon an vielen Treffen teilgenommen.
gemeinschaften untergebracht.                       Rechnet man die Zahl der Menschen hoch,                                    «Ich habe diese als sehr schön erfahren
Seit bald einem Jahr wirkt der Schweizer            die direkt mit dem Basler Treffen zu tun                                   und gesehen, wie die Leute sich kennen-
Fabian Dinkel als Koordinator in Basel. Er          haben, kommt man auf eine stolze Zahl.                                     lernen. Die Teilnahme verändert die Vor-
sagt über den Anlass: «Die Grundidee des            Zu diesen gehören die 15'000 erwarteten                                    stellung von der Welt, so wie man sie zu-
Treffens ist es, dass es zu einem Aus-              Teilnehmenden, all jene, die sich in den Ge-                               vor erfahren hat. Die Treffen öffnen die
tausch zwischen den Teilnehmenden und               meinden an der Organisation des Treffens                                   Herzen.» Darum hat sie sich entschie-
der Bevölkerung kommt, die gastgebend               beteiligen und die mehrköpfigen Gastfami-                                  den, sich ab Anfang Oktober der Vorbe-
ist.» Die Begegnungen können sehr lange             lien. Zusammengezählt sind das gegen                                       reitungsgruppe in Basel anzuschliessen.
nachwirken. Bruder Richard sagt es auf              100'000 Personen, meint Fabian Dinkel.

4   forumKirche | 22-2017
Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Christliches Hilfswerk

«Wir investieren in Menschen»
Die Christoffel Blindenmission setzt sich für die Ärmsten ein

Hansjörg Baltensperger kennt die Not
behinderter Menschen in der Dritten Welt.          Der Mann hinter dem Werk                                   ermöglicht es ihnen, eine Berufslehre zu
Als Geschäftsführer des Hilfswerks CBM             «Vater der Blinden, Taubstummen und Nie-                   absolvieren. 1919 zwingt ihn die Auswei-
Christoffel Blindenmission weiss er auch,          mandskinder», steht auf seinem Grab-                       sung aller Deutschen aus der Türkei zur
was man dagegen tun kann.                          stein: Ernst Christoffel. Geboren wird er                  Rückkehr nach Deutschland. Hier setzt er
                                                   1876 in Deutschland. Sein Herz schlägt                     sich weiter für die Menschen ein, die er zu-
Warum braucht es ein Hilfswerk speziell für        schon früh für die Vergessenen der Gesell-                 rückliess. Unterstützt wird er von Jugend-
Blinde?                                            schaft. Für sie ist er unermüdlich – und un-               lichen, die ihm helfen, Spenden zu sam-
Wir heissen zwar Blindenmission, setzen            ter Lebensgefahr – im Einsatz. Kurz nach                   meln. Das ermöglicht ihm 1924 die
uns aber auch für Menschen mit Hör- oder           dem Theologiestudium an der Prediger-                      Gründung der Organisation, die heute den
körperlichen Behinderungen ein – und auch          schule in Basel bricht er nach Armenien                    Namen Christoffel Blindenmission trägt. Ein
für psychisch Erkrankte, etwa mit Depres-          auf. Dort leitet er gemeinsam mit seiner                   Jahr später reist er in den Iran. In Isfahan
sion oder Kriegstrauma. Ein Teil unserer           Schwester zwei Waisenheime und wird auf                    und Täbris entstehen zwei neue Heime.
Arbeit findet zudem als Nothilfe bei Kata-         das Leiden der orientalischen Blinden auf-                 Während des Zweiten Weltkriegs wird Ernst
strophen oder Kriegen statt. Da arbeiten           merksam. Er schreibt: «Die materielle, mo-                 Christoffel verhaftet und verbringt drei Jah-
wir mit andern Organisationen zusammen             ralische und religiöse Lage der Blinden ist                re in einem britischen Internierungslager.
und sorgen dafür, dass Menschen mit Be-            furchtbar. Der grösste Prozentsatz bettelt.                1951 reist er erneut in den Iran – jetzt
hinderung nicht vergessen gehen.                   Blinde Mädchen und Frauen verfallen viel-                  75-jährig. Sein Ziel ist ungebrochen: im
                                                   fach der Prostitution.» Diesem Elend will er               Namen Christi Behinderten, Armen und
Wie helfen Sie den Menschen konkret?               etwas entgegensetzen. Er gründet 1908                      Verlassenen zu helfen. 1955 stirbt Ernst
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit sind Opera-         ein Heim für behinderte Waisenkinder und                   Christoffel in Isfahan, wo er begraben wird.
tionen des Grauen Star. Da können wir le-
bensverändernd helfen. Stellen Sie sich
vor, jemand ist blind, kann nicht mehr arbei-
ten, ist immer auf Hilfe angewiesen. Nach        tenzzentrum für blinde und mehrfachbehin-                    rechtlos sind. Oft haben sie keinen Aus-
der Operation kann er wieder für den Le-         derte Menschen, wo sich Leute ausbilden                      weis und somit keinen Anspruch auf Hilfe-
bensunterhalt sorgen. Das ist individuell        lassen, die Behindertenheime aufbauen.                       leistung vom Staat. Die Organisationen vor
und gesellschaftlich ein enormer Nutzen.         Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit                      Ort, mit denen wir zusammenarbeiten,
                                                 Behindertenorganisationen und Selbst-                        unterstützen die Betroffenen und ermuti-
Sie sind weltweit vernetzt und auf vielen        hilfegruppen mit dem Ziel, behinderten                       gen sie, ihre Rechte einzufordern.
Gebieten tätig. Wie muss man sich Ihr            Menschen ein würdiges Leben zu er-
Vorgehen vorstellen?                             möglichen.                                                   Mit welchen Krankheiten sind die
Wir investieren in Menschen und in die                                                                        Menschen konfrontiert?
Infrastruktur. Vor Ort arbeiten wir oft über     Wie geht das?                                                Oft sind es solche, die zu Behinderung oder
Spitäler oder dörfliche Gesundheitsdiens-        Indem man ihnen den Schulunterricht und                      Erblindung führen. Etwa die Flussblindheit
te. Da ermöglichen wir Ausbildungen,             eine Ausbildung ermöglicht. Man muss                         – ausgelöst durch Wurmbefall, der zu Ent-
also etwa von Ärzten zu Augenärzten. Aber        sich vorstellen, dass diese Menschen in                      zündungen der Augenhöhle und schliess-
auch Kirchen und Konvente sind unsere            Schwellen- oder Drittweltländern, also in                    lich zur Erblindung führt. Eine heimtücki-
Partner. In Vietnam fördern wir ein Kompe-       Mittelamerika, Afrika und Asien meist                        sche Krankheit, die aber relativ einfach
                                                                                                              medikamentös behandelt werden kann.
                                                                                                              Wichtig ist, dass man nicht nur einzelne Er-
                                                                                                  Bild: zVg

                                                                                                              krankte, sondern ganze Bevölkerungsgrup-
                                                                                                              pen behandelt. Das erfordert aber perso-
                                                                                                              nelle Ressourcen, Logistik – und auch
                                                                                                              Diplomatie im Umgang mit Behörden.

                                                                                                              Wie erreichen Sie die Menschen?
                                                                                                              Das ist nicht immer einfach. In Äthiopien
                                                                                                              etwa praktizieren 98 Prozent der Augen-
                                                                                                              ärzte in der Hauptstadt. Wir sorgen dafür,
                                                                                                              dass sie regelmässig auch aufs Land kom-
                                                                                                              men, wo sie jeweils zwei Wochen operieren.
                                                                                                              Das sind meist Operationen des Grauen
                                                                                                              Star, die man auch in einem sauberen
                                                                                                              Schulzimmer durchführen kann.

Dank Seh- und Hörhilfen kann dieser Junge zur Schule gehen.                                                               Interview: Sibylle Zambon-Akeret

                                                                                                                                 forumKirche | 22-2017    5
Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Bibel und Literatur

Ein Haus mit verschiedenen Räumen
Das Vaterunser in verschiedenen Variationen

Vom wohl bekanntesten christlichen                 auf dem Weg, mir das Gebet konstruktiv                                  aneignet und es in den eigenen Lebensvoll-
Gebet existieren viele Variationen. 150            anzueignen, indem ich mir die Freiheit des                              zug integriert. Man kann mit diesem Gebet
davon sind in einem Buch versammelt,               Variierens nehme. Das geht recht gut. Es                                kämpfen und streiten, aber auch seine
das der Sprachwissenschaftler Rainer               ist bibelwissenschaftlich erwiesen, dass                                Schönheit geniessen, indem man wahr-
Stöckli und die evangelische Theologin             das «Unser Vater» keine feste Form sein                                 nimmt, wie andere es umschreiben oder
Ina Praetorius kürzlich herausgegeben ha-          will, sondern eher eine Anleitung zum                                   persiflieren.
ben. Im Interview erklärt Praetorius, dass         Beten.
solche Variationen die Freiheit schaffen,                                                                                  Im Nachwort heisst es, die Texte laden
den bekannten Text in das eigene Leben             Welches ist Ihre persönliche Lieblings-                                 dazu ein, die eigene Gottes-Anschauung zu
zu integrieren.                                    version?                                                                revidieren. Wie ist das zu verstehen?
                                                   Natürlich sind mir die Mutter-Unser-Texte                               Das lässt sich gut am Beispiel der feminis-
Das Gebet ist für Sie mit dem Duft von             nahe, etwa die Varianten von Dorothee                                   tischen Theologie erklären. Zuerst gingen
Zwiebeln und Rotwein verbunden. Wie                Sölle und Luise Schottroff. Ich schätze                                 wir davon aus: Gott ist und bleibt ein Mann,
kommt das?                                         aber auch die altsprachlichen und exoti-                                daran kann man nichts ändern, weil das Pa-
Obwohl meine Eltern mich nicht sehr                schen Sprachvarianten wie beispielsweise                                triarchat stark ist, und das ist schrecklich.
fromm erzogen haben, nahmen sie mich               die sardische Version. Texte, bei denen ich                             Dann kam die Vorstellung der Muttergott-
schon mit in die Kirche, bevor ich sprechen        nicht jedes Wort verstehe, schaffen eine                                heit auf: Man trieb den Vater aus, indem
konnte. Frauen, die in den Sonntagsgottes-         interessante Distanz zum scheinbar Alt-                                 man die Mutter an seine Stelle setzte. Die
dienst gingen, nahmen damals den Kü-               bekannten. Gleichzeitig schaffen sie eine                               Auseinandersetzung mit der «Bibel in ge-
chendunst des Sonntagsbratens in die Kir-          Freiheit, das Gebet selber zu variieren.                                rechter Sprache» hat schliesslich zu einer
che mit, ihre Mäntel rochen danach. Das            Unsere Textsammlung ist für mich wie ein                                Befreiung hin zur Vielfalt geführt. Hier wur-
ist meine allererste Erfahrung mit dem             Haus mit verschiedenen Räumen, in denen                                 de sichtbar, dass patriarchale Gottesbilder
«Unser-Vater». Dieser Duft hat sich mit der        ich immer wieder Neues entdecke.                                        quantitativ gesehen in der Bibel zwar häufig
Sinnlichkeit des gemeinsamen Gemurmels                                                                                     sind, aber wenn man die biblischen Texte
vermischt, das hat sich mir gleichsam ein-         Wer soll dieses Buch unbedingt lesen?                                   genau anschaut, erkennt man eine Vielfalt
verleibt.                                          (Lacht) Alle natürlich! Das Buch ist wichtig                            in den Gottesvorstellungen. Die Variationen
                                                   für Menschen, die das Gefühl haben, in der                              des Gebets sind also nicht nur sprachwis-
Das Gebet sei «nicht wegzukriegen»,                Kirche gehe es vor allem darum, etwas rich-                             senschaftlich interessant, sondern die Aus-
schreiben Sie in einem Essay des Buches.           tig zu machen. Menschen also, die finden,                               einandersetzung damit kann existenzielle
Hätten Sie es denn gerne abgeschafft?              «geheiligt werde der Wortlaut», wie es in                               Veränderungen auslösen oder begleiten.
In meinen feministischen Revoltenjahren            meinem Essay heisst. Gottesbeziehung hat
wollte ich dieses Gebet abschaffen. Ich            nichts damit zu tun, dass man sich an ei-                               Warum ist es so schwer, dieses Gebet in der
musste aber feststellen, dass das nicht            nen Wortlaut klammert. Ich wünsche sol-                                 Liturgie zu verändern?
geht. Das hat mit der oben beschriebenen           chen Menschen, dass sie es als Befreiung                                Das ist tatsächlich ein Dilemma, an dem
Kindheitserfahrung zu tun. Ich bin daher           erfahren, wenn man sich das «Unser-Vater»                               ich leide. In verschiedenen christlichen
                                                                                                                           Kreisen und in Gesprächen erfahre ich
                                                                                                                           ganz viel Freiheit und Kreativität, gerade
                                                                                                  Bild: © Katja Nideröst

                                                                                                                           auch im Umgang mit dem Gebet. Wenn ich
                                                                                                                           dann aber in einen Gottesdienst komme,
                                                                                                                           wird noch immer derselbe klassische Text
                                                                                                                           gesprochen. Ich frage mich, was das be-
                                                                                                                           deutet. Natürlich kann es sein, dass all die
                                                                                                                           Leute, die im Sonntagsgottesdienst neben
                                                                                                                           mir sitzen, in ihrem Inneren etwas ähnlich
                                                                                                                           Vielfältiges vollziehen wie ich. Vielleicht
                                                                                                                           aber auch nicht. Die Kirche muss sich öff-
                                                                                                                           nen für die wunderbare Vielfalt, die sich in
                                                                                                                           theologischen Entwicklungen oder im inter-
                                                                                                                           religiösen Dialog entfaltet.

                                                                                                                                            Interview: Sylvia Stam/Red.

                                                                                                                           ■   Zum Buch:
                                                                                                                               Rainer Stöckli/Ina Praetorius:
                                                                                                                               Vaterunser, Mutterunser – Das Gebet
                                                                                                                               des Herrn in 150 Variationen aus 250
Ina Praetorius (*1956) ist Germanistin und evangelische Theologin. Sie lebt in Wattwil SG.                                     Jahren, Appenzeller Verlag 2017

6   forumKirche | 22-2017
Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Thurgau

Auf der Suche nach Kandidaten
Eine Synodenwahl will gut vorbereitet sein

                                                                                                Bild: Arianna Maineri

                                                                                                                                                                              Bild: zVg
Ende Mai 2018 endet die vierjährige
Amtszeit der Synode der katholischen
Landeskirche Thurgau. Es stehen Neu-
wahlen an. Wer kann für dieses Parlament
kandidieren? Was muss sie/er mitbrin-
gen? Wer sucht die Kandidatinnen und
Kandidaten oder kümmert sich um die
Wahl? forumKirche warf einen Blick hinter
die Kulissen.

Bei der Wahl des Grossen Rates schicken
die Parteien ihre Kandidaten ins Rennen,
beim kirchlichen Pendant, der Synode, ist
das anders. Hier beauftragt der Kirchenrat
die Vorsteherschaften der einzelnen Kirch-
gemeinden damit, in ihren Wahlkreisen
nach geeigneten Kandidatinnen Ausschau
zu halten. Besonders in die Pflicht genom-
men werden dabei die «Koordinatoren» der
elf Wahlkreise. Das sind in der Regel die
Präsidentinnen und Präsidenten der Vor-        Giuseppe Palmisano kandidiert erneut.                                    Alex Frei bereitet als Koordinator die Synoden-
steherschaften, die dem Wahlkreis den                                                                                   wahl in seinem Wahlbezirk vor.
Namen geben. Sie haben die Aufgabe, zu
klären, wer von den bisherigen Synodalen
nochmals kandidiert, weitere Kandidaten        ab diktiert», sagt Alex Frei. Im Durchschnitt                            sionen vorgeschlagen. «Ob sie geschaffen
zu suchen und eine Wahlvorschlagsliste zu      treten etwa ein Drittel der Synodalen nicht                              wird, werden wir sehen», sagt Palmisano.
erstellen.                                     mehr zur Wahl an. Im Wahlkreis Sirnach
Alex Frei, Präsident der Kirchenvorsteher-     sind es dieses Mal etwa die Hälfte – über-                               Möglichkeit zur Mitwirkung
schaft Sirnach, ist ein solcher Koordinator.   wiegend aus Altersgründen. Trotz dieses                                  Darüber hinaus möchte er auch einen Bei-
Für ihn ist klar: «Wer für die Synode kandi-   grossen Wechsels ist Alex Frei optimis-                                  trag für die Weitergabe und die Weiterent-
diert, sollte grundsätzlich eine Beziehung     tisch, die nötige Anzahl von Kandidatinnen                               wicklung des christlichen Glaubens leisten.
und Interesse zur Kirche haben.» Eine wei-     zu finden. Denn im Vergleich zu anderen                                  «Wer etwas verändern will, muss sich dafür
tere Voraussetzung ist für ihn, dass jemand    kirchlichen Aufgaben halte sich der                                      einsetzen. In der Schweiz stehen dafür de-
Freude daran hat, Akten zu studieren und       zeitliche Aufwand für dieses Amt doch in                                 mokratische Strukturen zur Verfügung»,
sich eine Meinung über kirchlich-adminis-      Grenzen.                                                                 sagt Giuseppe Palmisano. Er schätzt die
trative Themen zu bilden.                                                                                               dual verfasste Kirche in der Schweiz mit
                                               Auch ohne Schweizer Pass                                                 ihren Möglichkeiten zur Mitsprache und
Überschaubarer Aufwand                         Nach dem bisherigen Kirchenorganisations-                                Mitwirkung: «Themen werden geordnet dis-
Sollten sich nicht gerade Personen aus den     gesetz (KOG) von 1968 können auch Katho-                                 kutiert und Veränderungen wohlüberlegt
Vorsteherschaften in die Synode wählen         likinnen ohne Schweizerischer Staatsbür-                                 angepackt.» Deshalb ist es für den 61-Jäh-
lassen? «Das ist sicherlich kein Manko»,       gerschaft das Stimm- und Wahlrecht für die                               rigen auch klar, dass er für die neue Amts-
so Frei, «aber es müssen auch Leute von        Synodenwahl erhalten, wenn sie sich nach                                 periode nochmals kandidieren wird. So
ausserhalb in der Synode vertreten sein.»      mindestens fünfjährigem Wohnsitz in der                                  kann er an seinen Anliegen dranbleiben.
Wichtig sei auf jeden Fall, dass die Syno-     Schweiz im Stimmregister ihrer Kirchge-
dalen in gutem Kontakt zu ihrer Kirchen-       meinde eintragen lassen. Diese Regelung                                                                   Detlef Kissner
vorsteherschaft stünden.                       soll nach dem Entwurf des neuen KOG so-
Alex Frei möchte bei seiner Kandidatensu-      gar noch vereinfacht und erweitert werden.
che auf einzelne Personen zugehen, nutzt       Giuseppe Palmisano stammt aus Italien                                     Daten zur Synodenwahl
aber auch die Gelegenheit eines Dankan-        und hat seit 1994 die doppelte Staats-                                    Bis 6. Januar 2018 können Wahlvor-
lasses für Freiwillige, um für diese Aufgabe   bürgerschaft. Er ist seit 2014 Mitglied der                               schläge eingereicht werden und können
Werbung zu machen. Für ihn ist die Synode      Synode. Als Präsident des Consiglio Pasto-                                sich Katholiken ohne Schweizerische
ein wichtiges Instrument, das die demokra-     rale der Missione Cattolica di Lingua Italiana                            Staatsbürgerschaft in das Stimmregister
tischen Strukturen der Kirche in der           (MCLI) Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn                                       ihrer Kirchgemeinde eintragen lassen.
Schweiz ermöglicht und garantiert. «Beim       möchte er sich in der Synode für den Fort-                                Am 3./4. März finden die Synodenwah-
Finanzausgleich zwischen den einzelnen         bestand der italienischen Missionen und                                   len statt. Es werden 95 Mitglieder ge-
Kirchgemeinden zum Beispiel können alle        deren Anliegen einsetzen. Konkret hat er                                  wählt.
mitbestimmen. Er wird nicht von oben her-      die Bildung einer Kommission für die Mis-

                                                                                                                                            forumKirche | 22-2017         7
Selbstbestimmung am Lebensende - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Leserbrief · Inserat · Thurgau · Schaffhausen

Leserbrief
forumKirche Nr. 20, Seite 10: Katholizität: Vielfalt und Einheit?!
Herr Conrad beschreibt, dass die je nach Herkunftsland unter-
schiedliche Frömmigkeitspraxis Befremden auslösen kann. Erst
kürzlich war ich mal wieder in einer katholischen Kirche eingeladen,

                                                                                                                                                 Bild: Regula Wermelinger
frohen Mutes bin ich dorthin gegangen und als sehr schön habe ich
den Gesang einer 3-köpfigen Band empfunden. Ich gehe selten in
die Kirche, vor ca. 25 Jahren bin ich bereits ausgetreten. Obwohl ich
katholisch erzogen wurde und auch Religionsunterricht genossen
habe, sind mir Textstellen, die in jedem Gottesdienst zitiert werden,
fremd geblieben. Es fällt mir auf, dass die Trennung in der katholi-      Die Umweltteams der zweiten Thurgauer Staffel haben das Zwischenziel
schen Kirche immer wieder betont wird, auch die Trennung von Gott.        der Zertifizierung Grüner Güggel erreicht.
Wenn ein Mensch sich von Gott getrennt fühlt und das immer wie-
der bestätigt sieht in seiner Kirche, ist doch klar, dass er sich dann
auch von anderen Menschen getrennt sieht. Dann ist auch klar,
                                                                          Zertifikate überreicht
dass so ein Mensch Tiere tötet und sich nichts dabei denkt, war ja        Grüner Güggel für Landeskirche
nur ein «Nutztier». Im Buddhismus ist der Mensch eins mit allem,
mit allen Wesen, ein Teil des Ganzen.                                     Im Rahmen eines Gottesdienstes wurden vier Thurgauer Kirch-
Leider bin ich nach dem Besuch einer katholischen Messe immer             gemeinden und der katholischen Landeskirche Thurgau das Zerti-
sehr deprimiert, denn dann heisst es auch noch: «Herr, ich bin nicht      fikat Grüner Güggel verliehen (vgl. auch forumKirche 2017/19,
würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, doch sprich nur ein             Seite 5).
Wort...». Ich spreche täglich mit Gott und er hilft mir, er schickt mir
Zeichen. Da ich sein Kind bin, erachte ich mich als würdig und wich-      Ein System zur beständigen Förderung von umweltfreundlichen und
tig genug, wie ich jeden anderen Menschen als wichtig erachte.            fairen Massnahmen, dafür steht der Grüne Güggel. Dieses Zertifi-
Wenn die katholische Kirche wieder mehr Menschen erreichen                kat wurde am Ende der zweiten Staffel an weitere Kandidaten ver-
möchte, sollte sie moderner werden, die Liturgie verständlicher           liehen, nämlich an die drei katholischen Kirchgemeinden Amriswil,
machen, Texte überdenken, vielleicht erlebe ich es noch, dass ich         Dussnang und FrauenfeldPlus, an die evangelische Kirchgemeinde
mal in einen Gottesdienst gehe und genau so fröhlich herausgehe,          Arbon und an die katholische Landeskirche Thurgau mit ihrer Ver-
wie ich hineingegangen bin. Ich hoffe darauf.                             waltung im Zentrum Franziskus Weinfelden. Als erste Landeskirche
                                                                          in der Schweiz hat sie das System für Umweltmanagement im-
                                      Evelyn Bucher Bräm, Kreuzlingen     plementiert. Das Zertifikat «Grüner Güggel» in Form von Urkunden
                                                                          und Plaketten nahmen die Umweltbeauftragten der Institutionen
                                                                          am 29. Oktober in Weinfelden entgegen. Die Kirchenratspräsiden-
                                                                          ten der beiden Landeskirchen, Cyrill Bischof (kath.) und Wilfried
                                                                          Bührer (evang.), überbrachten ermutigende Grussworte.

      Wir suchen per 1. Februar oder nach Vereinbarung                                        Gaby Zimmermann, Präsidentin der Kommission
      Kirchenmusikerin/Kirchenmusiker ca. 80 %                                                                   «Kirche und Umwelt»/Red.
      und Organistin/Organisten ca. 20 %
      oder

                                                                                                                                                 Bild: Christine Wipf
      Hauptorganistin/Hauptorganisten ca. 70 %
      und Chorleiter/Chorleiterin ca. 20 %                                Leben mit Erinnerung
      für die Pfarrei St. Stefan                                          Gedenkfeier für verstorbene Kinder
      Sie passen zu uns, wenn Sie:
      – Ein abgeschlossenes Musikstudium oder Orgelstudium (mind.
                                                                          Der Tod eines Kindes – ob in der Kindheit, in der Jugend oder im
        Lehrdiplom oder adäquate Ausbildung) besitzen
      – Teamfähig und aufgeschlossen sind                                 Erwachsenenalter – ist ein besonders schwerer Verlust. Bei den
      – Einen Bezug zur katholischen Kirche haben                         Eltern und in der Familie bleibt eine grosse Trauer zurück, oft über
      – Bereitschaft mitbringen, aktiv am Pfarreileben teilzunehmen       viele Jahre. Die schweizerische Selbsthilfevereinigung «Regenbogen
      Wir bieten Ihnen:                                                   – Leben mit dem Tod eines Kindes» ermöglicht Begegnungen mit
      – Eine Neidhardt & Lhôte Orgel (1975) mit 32 Registern und 32’      Menschen, die von einem ähnlichen Verlust betroffen sind. Die
      – Einen einsatzfreudigen und aktiven Chor
      – Ein attraktives Gehalt
                                                                          Selbsthilfegruppe Schaffhausen lädt jeweils am ersten Mittwoch
      – Kirchenmusikalisch interessierte Gemeinde                         des Monats zu einem Treffen ein, das um 19.30 Uhr im Familien-
      – Möglichkeiten zur Durchführung von Konzerten                      zentrum, Kirchhofplatz 19, stattfindet. Der Sonntag, 10. Dezember
      Ausführliche Stellenbeschriebe unter: www.kath-kreuzlingen.ch       2017 ist der internationale Gedenktag für verstorbene Kinder. In
      Auskunft erteilt Ihnen gerne Isabelle Mahler Klemenz                Schaffhausen findet um 17.00 Uhr in der Kirche St. Johann eine
      Tel. 071 669 14 90 oder E-Mail: aktuariat@kath-kreuzlingen.ch       Gedenkfeier statt. Sie wird von Mitgliedern des Vereins Regen-
      Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen         bogen und Spitalseelsorger Ingo Bäcker vorbereitet. Unter dem
      bis am 23. Dezember 2017 an:
                                                                          Thema «Leben mit Erinnerung» ist die Feier ein Ort, wo Betroffene
      Kath. Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen
      Bernrainstrasse 8, 8280 Kreuzlingen                                 gemeinsam der Trauer und der Erinnerung Raum geben können.
      oder per E-Mail an: pflege@kath-kreuzlingen.ch
                                                                            Andreas Egli und Ingo Bäcker, Spitalseelsorger Schaffhausen/Red.

8   forumKirche | 22-2017
Kinder fragen …

Zeichnung:
Eva (8 Jahre)

                     Die drei 3. Klassen der Volksschule Rheindorf in Lustenau, Vorarlberg, philosophieren seit
                     ihrem Schuleintritt und kennen alle Werkzeuge und Magic Words, die das Forschen unter-
                     stützen. Die 3c, 18 Kinder im Alter von acht bis neun Jahren, hat sich heute für folgende
                     Frage entschieden:

Was wäre, wenn die Welt aus
Süssigkeiten wäre?
                     Sofort fliegt der Gesprächsball durch den Raum: «Dann    das Meer zu Kakao wird, wenn es über den Strand
                     gäbe es die Welt nicht mehr, weil alles von den Men-     fliesst.» Eine neue Frage taucht auf: «Warum sind wir
                     schen aufgefressen wäre.» – «Die Süssigkeiten würden     selbst nicht aus Süssigkeiten?» – «Ich bin immer noch
                     alt werden, bis alle aufgegessen sind.» – «Ich würde     ich.» – «Wenn wir auch aus Süssigkeiten sind, könnten
                     Kugeln machen und essen, damit sie niemand auf-          wir keine Karies bekommen, aber ich könnte auch kei-
                     isst.» – «Dann wäre das nicht so gesund.» – «Spaghetti   nen Zucker essen, weil ich selbst aus Zucker wäre.» –
                     wären Gummischlangen.» – «Es würde Bonbon regnen.»       «Es wären nur die Anziehsachen und die Haare aus
                     – «Das würde aber weh tun und ich hätte nur einen        Zucker, nicht der Körper.» – «Oder wir sind aus Lebku-
                     Süssigkeiten-Regenschirm.» – «Man würde Karies be-       chen.» – «Ja, wie der Lebkuchenmann.» – «Wir sind
                     kommen.» – «Ja, aber wie sollen wir die Welt aufessen,   Menschen. Die Tiere sind Süssigkeiten.»
                     wenn uns alle Zähne ausfallen?» – «Das Meer wäre aus     «WISCHA – Wir schweifen ab!» wendet ein Mädchen
                     Kakao.» – «Wenn die Welt aus Süssigkeiten wäre, dann     ein. «Wir reden nicht über die Welt, sondern über Tiere.
                     wird mein Traum wahr.» – «Wenn es mir reicht, dass ich   Ich will wissen, aus was der Kern der Welt, die Lava
                     die ganze Nacht im Süssen liege und ich dusche mich      und das Feuer, wäre und aus was die Schichten und
                     am nächsten Tag, bin ich noch klebriger, weil Zucker-    die Steine.» Nun brauchen wir ein weiteres Werkzeug:
                     wasser aus der Dusche kommt.» – «Der Strand wäre         «Was meinen wir mit Welt?» – Ein Junge antwortet:
                     aus Kakao.» – «Oder aus Kaugummi.»                       «Wolken, Erde, Gras, Bäume, Tiere.» Genauer können
                     Hier unterbreche ich, um die Kinder an die Werkzeuge     wir dieser Frage leider nicht nachgehen, da das Philo-
                     «Stimmt das?» und «Warum?» zu erinnern: «Ist der         sophieren sich einer Grenze fügen muss: der Zeit.
                     Strand nun aus Kakao oder Kaugummi?» Ein Mädchen
                     erklärt: «Der Strand muss aus Kakaopulver sein, weil                           Maria Rüdisser, Kinderphilosophin

                                                                                                             forumKirche | 22-2017   9
Advent · Kirche ohne Grenzen – Albanisch

Die eigenen Wurzeln suchen                                                                                  «Die Gläubige
Treffen in der Ranftschlucht feiert Jubiläum                                                                Albanermission feiert 25-Jahre-

Seit 40 Jahren findet am Wochenende vor          wegs setzt er sich mit seiner Identität und                Seit 25 Jahren besteht in der Schweiz die
Weihnachten das Ranfttreffen statt. Der          den Fragen «Was prägt mich?», «Was brau-                   Albanermission. Ein Grund zum Feiern.
Anlass wurde 1977 lanciert, mit der Idee,        che ich, um mich wohl zu fühlen?» ausein-                  Dazu trafen sich die albanischsprachigen
dass Jugendliche Kirche mitgestalten;            ander. Um 19.00 Uhr versammeln sich die                    Gläubigen Mitte Oktober in Luzern.
bewusst an einem Ort, der eine hohe              rund 300 Teilnehmenden in der Ranft-
spirituelle Kraft ausstrahlt. Auch in die-       schlucht zu einem Wortgottesdienst. Das                    Die Albaner aus dem Kosovo kamen schon
sem Jahr werden Kinder, Jugendliche und          Licht in den Laternen wird dann zum Leuch-                 in den 70er-Jahren in die Schweiz. Damals
Erwachsene sich besinnen und sich damit          ten gebracht und die Hoffnung auf Frieden                  war es nicht ihr Ziel lange zu bleiben.
auseinandersetzen, wo ihre Wurzeln sind          wird durch das Gemeinschaftserlebnis                       Heute aber leben sehr viele römisch-
und was ihnen Kraft gibt. Das Ranfttreffen       gestärkt.                                                  katholische Albaner aus dem Kosovo in
findet 2017 unter dem Motto «jublaliert»                                                                    der Schweiz. Dank der Albanermission,
statt.                                           Ranfttreffen Erlebnisnacht                                 die an drei Standorten in der Schweiz –
                                                 Am frühen Abend brechen Jugendgruppen                      Luzern, Aargau und Thurgau – vertreten
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres «Mehr          aus der ganzen Deutschschweiz ab Sarnen                    ist, fühlen sich die Albaner aus dem
Ranft» findet am 16./17. Dezember 2017 in        und Sachseln in die Winternacht auf. Auch                  Kosovo in der Schweiz wohl. Don Albert
Flüeli-Ranft das Jubiläum 40 Jahre Ranft-        sie setzen sich mit Fragen nach der eige-                  Demaj hat mit Kirche ohne Grenzen über
treffen statt. Diesen Zusammenhang nutzt         nen Identität und den eigenen Wurzeln aus-                 die Festlichkeiten gesprochen.
Jungwacht Blauring Schweiz als Organisator,      einander. Dabei steht die Lebenswelt der
um sich darauf zu besinnen, was sie unter        Jugendlichen im Zentrum. Durch die Grup-                   Wie wurde das 25-Jahre-Jubiläum gefeiert?
«Mehr Ranft» verstehen und wo dieses             penrunden und Ateliers wird diese in Ver-                  Am Vorabend des Festtages fand eine
«Mehr Ranft» auch im Alltag stattfinden          bindung zum Kraftort Ranftschlucht und                     feierliche Vorlesung statt, bei der die Ge-
kann. Aufgrund der steigenden Teilnehmer-        somit auch zu Niklaus von Flüe gesetzt.                    schichte unserer Mission in der Schweiz
zahlen in den vergangenen Jahren wagt der        Morgens um 3 Uhr – bevor der neue Tag                      vorgestellt wurde. Am Sonntag schliesslich
Verband zu behaupten, dass dies ein gesell-      erwacht – versammeln sich die über 1000                    feierten wir als Höhepunkt des Wochen-
schaftliches Bedürfnis ist, sich das «Inne-      Teilnehmenden in der Ranftschlucht. Im                     endes gemeinsam mit Monsignore Dode
halten» im oft hektischen Alltag bewährt und     Wortgottesdienst freuen sich die Organi-                   Gjergji, dem angereisten Bischof aus dem
solche Pausen bewusst gesucht werden.            sationen auf den Besuch des Bischofsvikar                  Kosovo, die heilige Messe in Sursee.
                                                 Ruedi Heim und die musikalische Be-                        Nachmittags verweilten wir bei diversen
Ranfttreffen Familienweg                         gleitung des Coro Sonoro aus Kirchdorf. Ge-                kulturellen und künstlerischen Vorstellun-
Der Anlass startet am Nachmittag mit dem         meinsam wird das «Puzzle des Lebens» zu-                   gen und Aktivitäten. So reiste beispiels-
«Familienweg». 6- bis 10-jährige Kinder          sammengesetzt und die Hoffnung nach                        weise die Tanzgruppe Arbresha mit einem
lernen zusammen mit ihren Eltern mittels         Frieden in den Alltag mitgenommen.                         Bus extra für diese Festlichkeiten nach
Postenlauf den Hasen «Niki» kennen und                                                                      Sursee. Wir hatten eine tolle Feier. Ich bin
gestalten eine eigene «Ranfttreffen-Later-                                    Andrea Pfäffli,               sehr stolz und freue mich auf die weiteren
ne». Niki fühlt sich in seinem zu Hause                     Jungwacht Blauring Schweiz/Red.                 Jahre. Unter den Gästen waren neben
nicht mehr wohl und macht sich auf die                                                                      unseren Gläubigen auch angereiste Gäste
Suche nach einem besseren Ort. Unter-            ■   Nähere Infos unter www.jubla.ch                        aus dem Kosovo dabei, Leute aus den Lan-
                                                                                                            deskirchen wie auch des Bistums Basel.
                                                                                                Bild: zVg

                                                                                                            Wann und warum wurde die Mission
                                                                                                            gegründet?
                                                                                                            Die erste katholische Albanermission wur-
                                                                                                            de 1991 in Littau Luzern gegründet. Zu
                                                                                                            dieser Zeit kamen immer mehr katholische
                                                                                                            Albaner in die Schweiz. Darum hatte man
                                                                                                            beschlossen, einen albanischen Pfarrer in
                                                                                                            die Schweiz zu schicken. Dieser feierte
                                                                                                            einmal pro Monat einen Gottesdienst in
                                                                                                            Luzern, weil es dort am meisten Albaner
                                                                                                            gab. Mit der Zeit entstand der Wunsch –
                                                                                                            auch aufgrund der grossen Zahl an Gläu-
                                                                                                            bigen in der Ostschweiz – eine weitere
                                                                                                            Mission zu gründen. Somit folgte im Jahre
                                                                                                            2003 die zweite Gründung in Sirnach im
                                                                                                            Thurgau. Und die dritte folgte im Jahre
                                                                                                            2005 in Aarau für die Nord- und West-
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Erlebnisnacht singen am Lagerfeuer.                                      schweiz. Die drei Missionssitze werden

10 forumKirche | 22-2017
Kirche ohne Grenzen – Albanisch

n schätzen die gemeinsame Kultur»
-Jubiläum

                                                                                                     Bild: Arben Prenka
                                                                                                                          25 vjetori i
                                                                                                                          themellimit te
                                                                                                                          Misionit Katolik
                                                                                                                          Shqiptar ne Zvicer
                                                                                                                          Një intervistë me don Albert
                                                                                                                          Demaj, Misionar në Sirnach TG
                                                                                                                          Gjenerata e parë e bashkëatdhetarëve
                                                                                                                          tanë që kanë ardhur në Zvicër, fillon që
                                                                                                                          nga vitet e `70 të shekullit të kaluar.
                                                                                                                          Natyrisht që arsyeja kryesore ishin
                                                                                                                          kushtet e vështira ekonomike. Dhe
                                                                                                                          gjenerata e parë ishin vetëm kryefami-
                                                                                                                          ljarët. Viteve të `90 situata politike
                                                                                                                          bëhej gjithnjë e më pasigurtë. Andaj
                                                                                                                          filloj një valë e re e ardhjës së bash-
                                                                                                                          këatdhetarëve në Zvicër, gjë që edhe
                                                                                                                          më shumë u shtua kur filloj lufta në
                                                                                                                          Kosovë. Dhe ne sot kemi tre gjenerata
                                                                                                                          të shqiptarëve që jetojnë në Zvicër.

                                                                                                                          Si do të festohet 25 vjetori i themelimit
                                                                                                                          të Misionit?
                                                                                                                          Më 15.10.2017. Në Lucern do të mba-
                                                                                                                          het manifestimi qëndror me rastin e 25
    Ein besonderer Gast war der extra aus dem Kosovo angereiste Bischof Dode Gjergji.                                     vjetorit të themelimit të Misionit tonë në
                                                                                                                          Zvicër. Në manifestim pritet të marrin
                                                                                                                          pjesë mysafir të shumtë nga Kosova në
    zurzeit von drei Priestern und vier Schwes-       Wie sehen Sie die Zukunft der Albaner-                              krye me ipeshkvin tonë, Mons Dodë
    tern betreut.                                     mission?                                                            Gjergji, meshtaret që kanë shërbyer si
                                                      Ihre Bedeutung wird noch zunehmen. Sieht                            misionar, përfaqësues të Ipeshvkisë së
    Für was steht heute die Albanermission,           man sich die Mitgliederzahlen an und die                            Baselit, Landes Kirche etj.
    Herr Demaj?                                       Arbeit, die die Mission für die Gläubigen                           Falënderojmë Zotin për këto 25 vjet
    Die katholische Albanermission steht              macht, dann deutet alles daraufhin, dass                            shumë të sukesshme të Misioneve tona
    heute für Gemeinschaft, für Tradition und         ihr Stellenwert noch wachsen wird. Erst                             në Zvicër, duke lutur Zotin që edhe në të
    für die Menschen, die auf Hilfe angewie-          dann, wenn die Not der Menschen besiegt                             ardhmën të jetë me ne, duke na ndih-
    sen sind. Die Mission hat eine tiefe Be-          ist, hat auch die Mission keine Arbeit                              muar në integrimin tonë sa më të mirë në
    deutung: Sie versucht die christliche             mehr. Ich glaube dieser Satz sagt einiges                           shoqërinë zviceriane, duke mos e harruar
    Botschaft über die Kulturbarrieren hinaus         über die Zukunft der Mission aus.                                   asnjëherë identitetin tonë fetar dhe
    zu tragen. Nur so kann man friedvoll mit-                                                                             kombëtar. Urme shqiptar të besimit
    einander leben und gemeinsam wachsen.             Herzlichen Dank für das Gespräch!                                   katolik këtë përvjetor të rëndësishëm.
    Ausserdem ist sie eine Anlaufstelle für                                                                               Të shtunën, 14.10.2017 në lokalet e
    die Gläubigen geworden. Diese Gläubigen                            Interview: Marijeta Cerkini                        Misionit në Lucern me fillim në ora 18:00
    schätzen es sehr, dass sie sich bei Pro-                       Übersetzung: Don Albert Demaj                          do të jetë një Akademi solemne me ligjëra-
    blemen jederzeit an die Mission wenden                                                                                ta rreth historisë së Misionit tonë në Zvi-
    können. Sie suchen in den Anlässen der                                                                                cër, fjalë përshëndetës, pika muzikore etj.
    Mission die Gemeinschaft, die sie sonst in                                                                            Të dielën, 15.10.2017. në Stadthalle në
    ihrem Alltag vermissen. Vielleicht verbin-         Marijeta Cerkini (23)                                              Sursee, do të jetë mesha në ora 13:00 e
                                                                                                     Bild: zVg

    den sie auch die Tatsachen, dass sie bei           stammt ursprünglich                                                udhëhequr nga ipeshkvi Kosovës, Mons
    Anlässen eine gemeinsame Kultur haben              aus dem Südosten des                                               Dodë Gjergji. Pas meshës do të jetë një
    und die gleiche Sprache sprechen und               Kosovos und studiert                                               program kulturo artistik. Dhe pas
    vielleicht den gleichen Geschmack an               in Luzern.                                                         programit do të jetë një appero.
    Kulturellem und Religiösem teilen.

                                                                                                                                            forumKirche | 22-2017 11
Thurgau

Diakonie strukturell verankern
Sepp Riedener als Gastreferent an der Pastoralkonferenz

                                                                                               Bild: Claudia Koch
                                                                                                                    die aufsuchende Sozialarbeit sind weitere
                                                                                                                    Eckpfeiler des Vereins.

                                                                                                                    Bei den Sterbenden sein
                                                                                                                    Für die Seelsorge war Sepp Riedener zu-
                                                                                                                    ständig. Regelmässig suchte er Göttis oder
                                                                                                                    Gotten für Kinder von armuts- oder sucht-
                                                                                                                    betroffenen Frauen. «Ich wurde immer
                                                                                                                    fündig», so Riedener, der in seinen Gottes-
                                                                                                                    diensten dazu aufrief. Besonders berüh-
                                                                                                                    rend waren die Berichte über die rund 350
                                                                                                                    Frauen und Männer, die er in den Tod be-
                                                                                                                    gleitet hat. Zahlreiche Bücher mit Fotos
                                                                                                                    und Lebensgeschichten dieser Menschen
                                                                                                                    hat Riedener angefertigt. «Es ist unsere
                                                                                                                    wesentliche christliche Aufgabe bei den
                                                                                                                    Sterbenden zu sein», sagte Riedener. Der
                                                                                                                    Treffpunkt Stutzegg an der Baselstrasse,
                                                                                                                    dem Hôtel Dieu in Beaune nachempfun-
                                                                                                                    den, ist ein Gasthaus, das bedürftigen
                                                                                                                    Menschen offen steht, auch am Wochen-
                                                                                                                    ende. Es gibt Näh-Ateliers, eine Schreiner-
                                                                                                                    werkstatt und Möglichkeiten zur Medita-
                                                                                                                    tion. Ein solches Angebot könnte er sich
                                                                                                                    gut für den Thurgau vorstellen.
Sepp Riedener forderte dazu auf, der Diakonie genügend Gewichtung zu schenken.
                                                                                                                    Gleichwertig behandeln
                                                                                                                    Bezogen auf den Thurgau sagte Riedener,
Diakonie war das Hauptthema an der              fortan diesen vom Leben überforderten                               dass für die Diakonie nicht gleich viel Geld
Pastoralkonferenz vom 9. November in            Menschen widmen.                                                    fliesst wie für andere kirchliche Aufgaben.
Frauenfeld. Der gebürtige Kreuzlinger                                                                               «Die Diakonie ist oft zu wenig strukturell
Sepp Riedener berichtete über seine über        Unterstützung von Kirche und Politik                                verankert. Schaut in eurer Pfarrei oder
30-jährigen Erfahrungen aus der diakoni-        1985 gründete Riedener die Gassenarbeit,                            Kirchgemeinde, wie die Diakonie geregelt
schen Praxis in Luzern.                         die heute als Verein Kirchliche Gassenar-                           ist und was dafür konkret eingerichtet
                                                beit Luzern 47 Mitarbeitende beschäftigt.                           werden muss», forderte Riedener die Teil-
Mit dem Thema Diakonie hatte der Vor-           Finanziell wie ideell unterstützt wird der                          nehmenden auf, die sich in Arbeitsgruppen
stand der Pastoralkonferenz mit Sepp            Verein von den beiden Landeskirchen, von                            aufteilten. Bei den Rückmeldungen stellte
Riedener einen ausgewiesenen Experten           drei Kirchgemeinden in Luzern wie auch der                          sich bei allen dasselbe Problem: Die Armut
nach Frauenfeld geholt. Riedener, ausge-        Stadt und dem Kanton Luzern. Riedener ist                           oder die Suchtabhängigkeit ist im länd-
zeichnet mit einem Ehrendoktor der Univer-      um diese Unterstützungen sehr dankbar.                              lichen Thurgau nicht sofort erkennbar. Be-
sität Luzern, hat vor mehr als 30 Jahren die    «Früher fehlte jedes Jahr bis zu einer Mil-                         vor Angebote wie etwa eine Notschlafstelle
Gassenarbeit in Luzern gegründet und auf-       lion Franken, die ich durch Spenden eintrei-                        eingerichtet werden, gilt es, das Bedürfnis
gebaut. Ein Beweggrund des gebürtigen           ben musste», sagte Riedener. Inzwischen                             zu klären. Eine Fachstelle Diakonie einzu-
Kreuzlingers war die Armut, die er während      gibt es verschiedene Anlaufstellen, wie et-                         richten fanden die meisten nicht nötig.
des Krieges am eigenen Leib erfahren hat-       wa der Schalter 20, der Menschen behilf-                            Wichtiger sei, dass es in der Pfarrei, in der
te. Nur durch eine Notlüge, nämlich Pfarrer     lich ist, mit ihren Finanzen zurechtzukom-                          Kirchgemeinde oder im Pastoralraum eine
werden zu wollen, konnte er überhaupt die       men. Ein wichtiges Standbein des Vereins                            Ansprechperson für Diakonie gibt. Diese
Matura absolvieren und Theologie studie-        ist die GasseChuchi. «Sie ist die Stube der                         Person sollte über eine entsprechende
ren. Für das Studium der Sozialpädagogik        sucht- und armutsbetroffenen Menschen»,                             Fachkompetenz verfügen. Riedener regte
kam er Mitte der Siebzigerjahre nach            so Riedener. Untergebracht in einem drei-                           an, ein mögliches diakonisches Projekt im
Luzern. Dort stiess er auf viele Menschen,      stöckigen Haus gibt es täglich eine voll-                           Thurgau ökumenisch und mit Unterstützung
die am Rande der Gesellschaft lebten: in        wertige Mahlzeit für fünf Franken. Auch                             der Politik anzugehen. Für die Pfarreien und
Armut, gezeichnet von Drogen-, Alkohol-         einfache Arbeiten können gegen eine Ent-                            Kirchgemeinden äusserte er den Wunsch:
oder Medikamentenmissbrauch. «Ich hatte         schädigung verrichtet werden, wie die                               «Die Diakonie soll gleichwertig wie andere
eine seismographische Wahrnehmung für           Mithilfe in der GasseChuchi oder beim                               Aufgaben behandelt werden.»
die Bedürftigen», sagte Riedener. Ganz dem      Cateringdienst. Das Paradiesgässli für
Evangelium folgend wollte sich Riedener         drogenabhängige Frauen mit Kindern und                                                             Claudia Koch

12 forumKirche | 22-2017
forumKirche intern

Alles in Farbe
Änderungen bei forumKirche zum Jahreswechsel

Am meisten werden die Pfarreiseiten auf-
fallen: Ab 2018 kommen sie farbig statt
grau daher. Wer sie durchblättert, wird
auch feststellen, dass sich in drei der vier
Innenteile die Zusammensetzung leicht
verändert hat. Der Wechsel auf Umwelt-
schutzpapier sollte für die Leserinnen und
Leser hingegen kaum bemerkbar sein.

Bereits vor vier Jahren wurde eine soge-
nannte «Splitumstellung» durchgeführt,
d. h. dass die Zusammensetzung der
Pfarreien in den verschiedenen Innenteilen
(Splits) geändert wurde. Aus fünf Splits
wurden vier, einzelne Pfarreien wechselten
den Split. Diese Änderungen wurden not-        Jeder Pastoralraum und alle Pfarreien eines zukünftigen Pastoralraumes erscheinen in einer
wendig, weil die einzelnen Pfarreien sich zu   gemeinsamen Farbe.
Pastoralräumen zusammenschliessen soll-
ten, deren Gebiete sich nicht mit der vor-
maligen Splitaufteilung deckten.               Umweltschutzpapier                                erscheinen. Es ist erstaunlich, wie wenig
Die 2014 durchgeführte Umstellung wurde        Die Neueinteilung der Splits machte eine          der Unterschied zum herkömmlichen Papier
allerdings nicht von allen Kirchgemeinden      Ausschreibung des Druckauftrages von              auffällt. Das neue Papier ist ausserdem
gutgeheissen. Deshalb suchte man ge-           forumKirche notwendig. Die Wahl der Ver-          100 Prozent chlorfrei.
meinsam nach einer besseren Lösung.            waltungskommission fiel auf die Goldacher
Nun wird Anfang 2018 eine weitere An-          Druckerei AVD, die damit die Kreuzlinger          Farbige Fotos
passung erfolgen. Ausserdem musste im          Bodan AG nach drei Jahren ablösen wird.           Jahrzehntelang hob sich bei forumKirche
Split See für die Pfarrei Arbon Platz ge-      Da sich die katholische Landeskirche Thur-        der farbige Mantelteil von den in Schwarz,
schaffen werden, die ab dem neuen Jahr         gau im Rahmen des Umweltmanagement-               Weiss und Grau gehalten Pfarreiseiten ab.
in forumKirche vertreten sein wird. Damit      systems Grüner Güggel verstärkt darum             Dies soll sich zum neuen Jahr ebenfalls
sind alle Pfarreien im Thurgau dem Pfarrei-    bemüht, ökologische Standards einzuhal-           ändern. Zum einen werden die Fotos auf
blatt-Verbund angeschlossen.                   ten, liess sich die Verwaltungskommission         den Pfarreiseiten künftig in Farbe erschei-
2014 wurde Leserinnen und Lesern, die          bei der Ausschreibung des Druckes nur             nen. Zum anderen erhalten alle Pastoral-
Einblick in einen benachbarten Split           Verfahren auf Umweltschutzpapier anbie-           räume bzw. alle Pfarreien, die künftig einen
wünschten, ein zusätzliches Abonnement         ten. So wird die über 50‘000 Exemplare            Pastoralraum bilden, eine einheitliche
gewährt. Diese Abonnements sind mit der        starke Auflage von forumKirche ab der             Farbgebung. Diese zeigt sich in den Unter-
erneuten Umstellung nun überflüssig und        ersten Nummer 2018 auf Recycling-Papier           legungen von Überschriften und Text-
werden eingestellt.                                                                              kästen. Dabei wechseln die Farben dem
                                                                                                 Verlauf des Lichtspektrums entsprechend
                                                                                                 vom Rötlichen über Gelb und Blau ins
                                                                                                 Violette. Die neue Farbgebung wird den
                                                                                                 Leserinnen und Lesern die Orientierung
                                                                                                 auf den Pfarreiseiten erleichtern und eine
                                                                                                 attraktive Bebilderung bieten.

                                                                                                                                 Detlef Kissner
                   Nord

                                       West

                                                                 Mitte Süd                   See
                                                                        Die Pfarrei Arbon kommt zum Split See dazu. Der Pastoralraum
                                                                        Bischofsberg wechselt vom Split See zum Split Mitte-Süd. Der zukünftige
                                                                        Pastoralraum TG11 erscheint im Split Nord und im Split West.

                                                                                                                     forumKirche | 22-2017 13
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