Semmelweis Universität Fakultät für Zahnmedizin Lehrstuhl für Propädeutik

 
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Semmelweis Universität Fakultät für Zahnmedizin Lehrstuhl für Propädeutik
Semmelweis Universität Fakultät für Zahnmedizin
          Lehrstuhl für Propädeutik
Semmelweis Universität Fakultät für Zahnmedizin Lehrstuhl für Propädeutik
Definitionen
• Gesundheit: WHO 1946
  – Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen
    und sozialen Wohlbefindens und daher weit mehr als die bloße
    Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen (Auszug).
• Gesundheitswissenschaften (Public health): Acheson report 1998
  – die Theorie (Wissenschaft) und Praxis (Kunst), durch strukturierte
    gesellschaftliche Anstrengungen Krankheiten zu verhindern
    (Prävention), Leben zu verlängern und Gesundheit zu fördern
    (Gesundheitsförderung).
• Mundgesundheitswissenschaft: Downer et al 1994
  – die Theorie (Wissenschaft) und Praxis (Kunst), durch strukturierte
    gesellschaftliche Anstrengungen Mundkrankheiten zu verhindern
    (Prävention), Leben zu verlängern und Mundgesundheit zu fördern
    (Mundgesundheitsförderung).
Semmelweis Universität Fakultät für Zahnmedizin Lehrstuhl für Propädeutik
Geschichte der Gesundheitswissenschaft von 19. –
                 bis 21. Jahrhundert
• Erste Stufe (1840-1900)                  • Dritte Stufe (1930-1974)
• John Snow 1854. Autor der Karte         – Sanitätsdienst, Erbringung der
  zur Verteilung von Cholera-Fällen in      Krankenpflege in den Krankenhäusern
  London                               • Vierte stufe (1974- ) Studie von Lalonde
   – Schnelle Landflucht                 (Kanada):
                                          – Die Etiologie der kronischen Erkrankungen steht
   – Übervölkerung, Armenhäuser,
                                            in Beziehung mit den Umweltbedingungen und
      niedriger44 Lebensstandard            der Lebensführung. Der größte Teil der
   – Verbesserungsprozess:                  Investionen für Gesundheit wurde für Therapie
      Entwicklung der                       und nicht für die Behebung der etiologischen
                                            Faktoren also für Prävention aufgebracht
      Lebensbedingungen, sauberes
                                       • 2004. Wanless
      Trinkwasser
                                               – Die Kontrolle des Einflusses der
• Zweite Stufe (1880-1930)                       Umgebungsfaktoren ist für eine wirksame
    – Entwicklung der Mikrobiologie,             Bekämpfung der kronischen Erkrankungen
      der Virologie und der                      unumgänglich, gleichzeitig ist ein bewusster
      Schutzimpfungen                            Umgang mit der eigenen Gesundheit wichtig
Semmelweis Universität Fakultät für Zahnmedizin Lehrstuhl für Propädeutik
Geschichte der ungarischen
               Volksgesundheit
       Joseph Fodor (1843-1901)
• Ehrenmitglied der Cambridge Academy of
  Sciences
• Er führte die Pflege- und
  Gesundheitswissenschaft in das Studium der
  Medizinischen Fakultät in Budapest ein,
  Landeszentrum für öffentliches
  Gesundheitswesen
• Er veranstaltete das Schulärztliche Netzwerk in
  Ungarn
• Er war Begründer der Ungarischen                  ”Apostel unserer
  Volksgesundheits Gesellschaft im Jahr 1885        Gesundheitswissenschaft”

• Er unterstützte den Ausbau des Leitungswasser
  Netzwerks und der Kanalisation in Budapest
Neuestes Volksgesundheits-
               Konzept

        Neue Präventionsstrategie:
Klare Definition von Risikofaktoren und ihre
                Elimination
Zahnmedizinische
    Präventionsstrategie
• Prävention der Mundschleimhauterkrankungen
  und oralen Tumorerkrankungen
• Kariesprophylaxe
• Gingivitis und Parodontitisprophylaxe
Altersstruktur der Bevölkerung in
                     Ungarn 1980 und 2003

                      1633688
               0-14     2341173
Lebensjahre

                                3586036
              15-39             3832516
                          2811053
              40-59       2705642
                                                          2003.
                        2111585
               60+     1830132
                                                          1980.

                                              10142362
               sum                             10709463
                      1559245
               65+    1449446

                                Bevölkerung
Todesursache bei Frauen in
                         Ungarn im Jahr 2003
                                               Herz-Kreislauf
                                5%             Störungen
                        6%
                 7%
                                               Onkologische
                                               Erkrankungen
                      26%              56%

                                               Erkrankungen
                                               des
                                               Respirationstrakt

     Todesursache bei Männern                  Erkrankungen
                                               der
                                               Verdauungorgan
      in Ungarn
         8%
                im Jahr 2003                   e

5%   9%
                       50%
     28%
Sterblichkeitsrate der Mundhöhlen- und
Rachenkrebserkrankungen (pro 100000 Kopf)
   die Top-Fünf aus 46 Ländern der Welt

    Länder       Männer     Frauen
    Ungarn       18,5 (1)    2,4 (1)
    Frankreich   12,0 (2)    1,3 (7)
    Kroatien     11,7 (3)   1,1 (17)
    Slovenien    11,2 (4)   0,9 (3-4)
    Rumänien     11,1 (5)   1,0 (24)

                                 (Landis et al. 1998)
RELATIVE RISIKOFAKTOREN DER
MUNDHÖHLEKREBERKRANKUNG BEI FRAUEN:
täglichs Rauchen und Alkoholkonsum
                          24
                                      20,6
    25

     20

     15
                       11,2

                 10                  7,2           5,1
     10
                                                                2,5
                               6,2              3,6                        7+
          5
                                                             0,4

                                                                                                  e)
                                             3,2                          1-

                                                                                                nz
                                                                                             (U
          0

                                                                                       um
                                                            1

                                                                                        ns
                                                                                     lko
                21 +                                                  0

                                                                                  ho
                              11 -

                                                                                  ko
                                           1-

                                                                                Al
                                                      Nichtraucher

          täglich gerauchte Zigaretten                                                           Blot et al. 1998
Zigarettenkonsum pro Kopf
Die TOP fünf aus 111 Ländern (1990-
1992)
                1970-72   1980-82   1990-92   Platz

 Poland          3.010     3.400     3.620     1

 Griechenland    2.640     3.440     3.590     2

 Ungarn          2.940     3.320     3.260     3

 Japan           2.950     3.430     3.240     4

 Korea, Rep.     2.370     2.750     3.010     5

                                              WHO 1998
Häufigste Mortalität der Leberzirrhose in
                Europa
  Männer / 100 000

                                   Kopp and Csoboth 2001
Abschluss
   Tumore in der Mundhöhle werden sehr häufig durch
    Rauchen (und/oder Alkohol) verursacht

   Epidemiologische Studien zeigen eine Steigerung des
    Rauchens und des Kauen von Tabaks in Mitteleuropa

   Inzidenz und Mortalität der Mund- und Rachenkrebse steigt
    bei Frauen und Männer im mitteleuropäischen Raum
Mundgesundheits-
        untersuchung
• Dentale Status
  – DMF-T oder DMF-S
• Parodontale Status
  – CPITN Index, am höchsten CPI-Code
• Befund der gesamten Mundschleimhaut
  – Bestimmung und Klassifikation
• Malocclusion
  – Occlusionstyp
DMFT and DMFS
• describe the amount - the prevalence - of dental caries in an individual.
• DMFT and DMFS are means to numerically express the caries prevalence and
  are obtained by calculating the number ofDecayed (D)Missing (M)Filled (F)teeth
  (T) or surfaces (S). It is thus used to get an estimation illustrating how much the
  dentition until the day of examination has become affected by dental caries. It is
  either calculated for 28 (permanent) teeth, excluding 18, 28, 38 and 48 (the
  "wisdom" teeth) or for 32 teeth (The Third edition of "Oral Health Surveys - Basic
  methods", Geneva 1987, recommends 32 teeth).
• Thus
   – How many teeth have caries lesions (incipient caries not included)?
   – How many teeth have been extracted?
   – How many teeth have fillings or crowns?
• The sum of the three figures forms the DMFT-value.
• For example: DMFT of 4-3-9=16 means that 4 teeth are decayed, 3 teeth are
  missing and 9 teeth have fillings. It also means that 12 teeth are intact.Note: If a
  tooth has both a caries lesion and a filling it is calculated as D only. A DMFT of
  28 (or 32, if "wisdom" teeth included) is maximum, meaning that all teeth are
  affected.
DMF-S and primary dentition
• A more detailed index is DMF calculated per tooth
  surface, DMFS. Molars and premolars are
  considered having 5 surfaces, front teeth 4
  surfaces. Again, a surface with both caries and
  filling is scored as D. Maximum value for DMFS
  comes to 128 for 28 teeth.

• For the primary dention, consisting of maximum
  20 teeth, the corresponding designations are
  "deft" or "defs", where "e" indicates "extracted
  tooth".
Community Periodontal Index of
 Treatment Needs (CPITN)
Indicators. Three indicators of periodontal
status are used for this assessment:
     presence or absence of gingival
bleeding
     supra- or subgingival calculus
     periodontal pockets-subdivided into
           shallow (4-5mrn) and deep
(6mm or               more).
A specially designed lightweight probe
CPITN (Community periodontal index for
treetment needs)
 • Sextants. The mouth is divided into sextants defined by teeth
   numbers 18-14, 13-23 24-28, 38-34, 33-43, and 44-48.
 • A sextant should be examined only if there are two or more
   teeth present and not indicated for extration. When only one
   tooth remains in a sextant, it should be included in the
   adjacent sextant

 • Index teeth. For adults aged 20 years and over, the teeth to be
   examined are: Teeth to be examined

           • 17 16            11           26    27

           • 47 46            31           36    37
CPITN-scores and treatment needs
Globale Ziele für die
           Mundgesundheit bis zum Jahre
                2000 (WHO, FDI 1981)
      • Kariesfreiheit für 50% der 5 bis 6jährigen
      • Der globale Durchschnitt beträgt nicht mehr als 3
        DMF-Zähne im Alter von 12 Jahren.
      • 85 % der 18jährigen haben noch alle ihre Zähne.
      • Senkung des gegenwärtigen Standes der
        Zahnlosigkeit um 50 % im Alter von 35 bis 44
        Jahren.
      • Senkung des gegenwärtigen Standes der
        Zahnlosigkeit um 25 % im Alter von 65 und
        darüber.
Global goals for oral health in the year 2000. FDI . Int Dent J 1982 ; 32: 74-77.
DMF-T im Alter 12 Jährigen zwischen 1991
und 1994 in Europa (Marthaler et al. 1996)
            Netherlands     27 0.9
                 Finland        1.2
               Denmark      25   1.3
            Ireland East          1.4
                    U.K.    23    1.4
                 Sweden           1.5
                Norway      21          2.1
                 Albania                 2.2
                 Iceland    19            2.3
               Moldavia                   2.3
                   Spain    17             2.3
            Germany E.                      2.5
                  France    15               2.6
                 Croatia                     2.6
            Germany W.      13               2.6
                    Italy                    2.6
                Slovenia    11               2.6
                  Czech                      2.7
                Portugal    9                      3.2
               Romania                              3.4
                  Russia    7                         3.7
                 Belarus                               3.8
               Lithuania    5                          3.8
               Hungary                                   4.3
                 Ukraine    3                              4.4
                  Poland                                         5.1       7.7
                  Latvia    1

                                 0       2      4                 6    8         10
                                     Átlag
                                      DMF-TDMF-T
DMF-T Mittelwerte bei 12 Jährigen in Ungarn
       (Szőke und Petersen 2000)

               Mittelwert: 3.8, globale Ziele (WHO): 3
Reduzierung von dem DMF-T-
 Mittelwerten bei 12 Jährigen in
Ungarn (Szöke und Petersen 2000)
      6       5,7
          5
      5
                              4,5
                    4,3
      4               3,7   3,8

      3

      2
                                    12Jahrigen
      1
                                    im Alter von 5 bis 7
      0                             Jahren
          1985      1991    1996
Vergleich der Kariesprävalenz von 1985-
  2000 in Ungarn (Szöke und Petersen
                 2000)
        100          99,6
                  92,5
               91,5
                                 97,3          98 98
                              89,6
                                            84,5
          80                 70           73
          60
                                                            im Alter von
                                                            5 bis 7 Jahren
          40
                                                            12Jährigen
   %      20
                                                            im Alter von
           0                                                35 bis 44
                 1985         1991         2000             Jahren
                                                            im Alter von
                                                            65 bis 74
 Globale Ziel (WHO) war 50% der Kindern werden kariesfrei   Jahren
Internationaler Vergleich der DMF-T Werte bei Zwölfjährigen von
                   2000-2005 in Europa (WHO)
                        Schweiz         0,86
                      Schweden           1
                        Spanien              1,1
                          Polen                                        3,8
                      Norwegen                     1,5
                    Niederlande        0,8
                         Litauen                                      3,6
                        Lettland                                     3,4
                         Italien             1,1
                          Israel                   1,6
                          Irland              1,3                                            DMF-T
                    Grichenland                          2,2
                    Deutschland        0,7
                        Finnland             1,2
                      Dänemark         0,8
           Tschechische Republik                           2,5
                       Bulgarien                                             4,4
           Bosnien Herzegowina                                                     4,8         Der globale
                         Belgien             1,1                                               Durchschnitt ist
                  Weissrussland                                2,7
                                                                                               weniger als 3 DMF
                      Österreich         1
                                                                                               Zähne bei
                                   0                           3                         6     Zwölfjährigen.
Globale Ziele für das Jahr 2020
                  (FDI, WHO und IADR)

        • Es werden keine konkreten Zahlen vorgegeben sondern ein
          Rahmen den die einzelnen Nationen für die Umsetzung der
          lokalen Zielsetzungen aufwenden können
        • Erhaltung der oralen- und craniofacialen Gesundheit
        • Minderung der oralen Erkrankungen der Randbevölkerung
        • Bekämpfung von oralen- und craniofacialen Manifestationen
          der systemischen Erkrankungen, und die Anwendung der
          Symptome bei der Frühdiagnose solcher Erkrankungen

Hobdell M, Petersen PE, Clarkson J, Johnson N. Global goals for oral health 2020. Int Dent J. 2003; 53:
285-8.
Mundgesundheitsziele für das Jahr 2020

 Karies
 • Kariesfreiheit bei Sechsjährigen zu steigen
 • D Komponente der DMF Zähne im Alter von 12 Jahren zu verringern
 • Zahl der extrahierten Zähnen wegen Karies zu verringern
 Parodontalerkrankungen
 • Weniger Zähne wegen Parodontalerkrankungen extrahierten zu müssen
 • Prävalenz der Nekrotisierenden Parodontalerkrankungen zu reduzieren
 • Prävalenz der aktiv Parodontalinfektionen zu reduzieren
 Zahnverlust
 • Zahl der zahnlosen Patienten zu verringern
 • Immer mehr gesunde Zähne zu erhalten (min. 21 oder mehr)
Maximum CPI-scores im Alter von 65 bis 74 Jahren in
               Europa (WHO)
        Kyrgyzstan 1987 01 8                                               91

      Turkmenistan 1987 03        13                                            84

          Bulgaria 1999      10        5             21                              45                   10

           Estonia 1987 01 4               26                                        69

            Poland1990       10            15                          52                           19         4

          Slovakia 2000                                   63                         4    18         11        4
                                                                                                                   0
                                                                                                                       0: keine Erkrankungen
           Slovenia198? 0 12                               45                              43                      1
          Hungary 2000     7        12                           50                            26             5    2
                                                                                                                       1: Gingivitis

             Spain 1989 3 8                                      65                             20             4   3   2: Zahnsteine
        Netherlands1986 1 10                         32                              42                  15
                                                                                                                   4   3: 3-4 mm tiefe Tasche
    United Kingdom 1988 31            19                                   60                            17            4: Parodontitis
          Germany 1997    6       8              22                         40                      24

            France 1995        17               12                    39                       29              3

           Finland 1983 22                      37                          32                      27

          Denmark 2001 2 9                      23                          46                       20

                       0%                  20%                 40%          60%           80%             100%
Ausbildung im Praxisteam
     in Ungarn im Jahr 2004.

    Kategorie                Insgesamt                No./Einwohner
    Zahnärzte                    5 760                     1:1 737

Prophylaxehelferin                600                       n.a.

Zahnmedizinische
                                 3 815                      n.a.
   Fachhelferin

  Zahntechniker                  2 200                      n.a.

           (2004. Ungarische Zahnärztliche Gesellschaft)
Zahl der Zahnärzte mit Spezialisation
                                in EU
      120
                                                                                                                99,5
      100

       80
(%)

       60

       40
                                                                               25,39                                        22,6
       20    15,63                                                                                      14,5
                         8,81               8,67             10,99    9,48                  7,55
                                     4,2            4,13
        0

                                                                      K
            en

                          m

                                                                                                              ry
                                                                                                    lic
                                            y

                                                                                           ia
                                                                               d

                                                                                                                        ia
                                                             d
                                                    e
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                       iu

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                                                                                                                       tv
                                                                                                   ub
        ed

                                                                             la
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                                                                                                                   La
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                                                                                      ov
                                                                          Po

                                                                                                 ep
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                                                                                       ze
                                                                                      C
EU/EEA Dental Complement Authorities Survey 2006. nov. 30.
http://www.cecdo.org/
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