Realestatereport Der Run ist ungebrochen Von Remi Buchschacher - Zug Estates

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Realestatereport Der Run ist ungebrochen Von Remi Buchschacher - Zug Estates
rer Ausgabe 8

realestatereport
Erscheinungsdatum: 07.10.2019

DA S I M MOBI L I E N E - M AG A Z I N F Ü R AN L AG E N & P R OP E R T Y P R OF E S S ION AL S

Der Run ist ungebrochen                                                          «Institutionelle
Von Remi Buchschacher
                                                                              Investoren
Die Richtung im Wohnungsmarkt ist seit 2014 eindeutig: sie zeigt nach
unten. Wohnungsleerstände, Ertragsausfallsquoten und Insertionszeiten                haben bei
sind Risikoindikatoren, die es zu berücksichtigen gilt. Zeigen sie in die
gleiche Richtung? Ja, fast.                                                    Immobilien-AGs
                                                                                   eine Präferenz
                                                                                für hohe
                                                                                 Ausschüttungs-
                                                                                     quoten.»
                                                                               Mirko Käppeli,
                                                                                      CFO Zug Estates

                                                                            INHALTSVERZEICHNIS

                                                                            Seite 3
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                                                                            Seite 6
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Der Run auf Immobilien ist ungebrochen – entsprechend leergefegt ist        Seite 9
der Markt für hochwertige Objekte. Die letzten Monate hatten es denn        Patrimonium: Erfolgreiche
auch in sich: Die Kapitalerhöhungen der Immobilienanlagegefässe             Kapitalerhöhung
kamen bei den Investoren sehr gut an. «Die Nachfrage bleibt hoch, so
                                                                            Seite 11
haben sich durchschnittlich mehr als 75 Prozent der Investoren für          Yield Spreads werden enger
einen weiteren Ausbau ihrer Positionen, durch die Ausübung ihrer
bestehenden Anrechte, entschieden. Für die restlichen 25 Prozent der        Seite 13
                                                                            Betongold lockt nach wie vor
zur Verfügung stehenden Anrechte bestand jeweils mehr als genug
Nachfrage, so dass die Investoren gar Kürzungen ihrer Zeichnungen           Seite 17
in Kauf nehmen mussten», schreibt zum Beispiel MV Invest über die           Schlechte Werte mit positiven
Corporate Actions der letzten Zeit. Die hohe Aktivität am Kapitalmarkt      Ausnahmen
sei aber noch nicht abgeschlossen, weitere Kapitalerhöhungen sind in
                                                                            Seite 19
Planung. Auch bei den Jahresabschlüssen per Ende Juni wurden den            Nachrichten
Investoren grundsätzlich solide Ergebnisse präsentiert.
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                                weiter auf Seite 2                          Impressum
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Die Suche wird schwieriger                                  Schweizer Immobilienmarkt zwar laut dem UBS-
Manager von Immobilienanlagegefässen haben es               Blasenindex noch etwas von der Blasenzone entfernt,
deshalb derzeit nicht leicht. Sie müssen das zufliessende   doch laut Claudio Saputelli, Leiter Swiss & Global Real
Geld der Anleger zeitnah in geeignete Wohnimmobilien        Estate der UBS, darf nicht mehr viel passieren, wie er
oder in Gewerbeimmobilien, wie Büros, Logistik,             vor den Medien ausführte. Auslöser für eine solche
Einzelhandel oder Industrieflächen investieren.             Korrektur wie markant steigende Zinsen oder ein
So sollte es zumindest sein. Aufgrund des hohen             deutlicher regulatorischer Eingriff seien zum Glück
Interesses für Anlagen an den Immobilienmärkten             keine auszumachen. Für das kommende Jahr erwarten
wird es für die Fondsmanager allerdings zunehmend           die Ökonomen der UBS eine stabile Entwicklung.
schwerer, Objekte mit attraktiven Ertragsprofilen und
Wertsteigerungspotenzial zu finden. Als Konsequenz          Insertionszeiten steigen an
könnten grosse Teile neuer Anlagemittel in den Cash-        Die Insertionszeiten aus dem ImmoDataCockpit sind
Beständen der Fonds landen und für diesen Teil des          von 2014 bis 2018 von durchschnittlich 23 auf 28 Tage
Fondsvermögens nur minimale Erträge abwerfen.               gestiegen. Auch hier ist das Resultat kongruent mit
Umgekehrt können Immobilienfonds von ihrer                  den anderen Risikoindikatoren. Seit 2018 zeigen die
Struktur her nur dann Objekte kaufen, wenn ihnen            Insertionszeiten allerdings wieder einen Abwärtstrend,
entsprechende Mittel zufliessen. Da kann durchaus           der sich bis Mitte 2019 weiter fortsetzt. «Bei genauerer
ein Timing-Problem entstehen. Das kann dazu führen,         Betrachtung fällt auf, dass der Abwärtstrend vor allem
dass sie am Markt verfügbare attraktive Objekte             beim Wohneigentum sehr deutlich ist. Dieser steht
anderen Investoren überlassen müssen.                       in direkter Konkurrenz zum Mietwohnungsmarkt.
                                                            Tatsächlich gehen im Mietwohnungsmarkt die Inser-
Die Immobilen-Such-Hausse treibt die Renditen nach          tionszeiten seit 2018 nur leicht zurück, aber sie gehen
unten. Und erhöht damit das Risiko. Gemessen an             zurück», sagt dazu Felix Thurnheer vom ImmoData-
den Leerständen liess sich vor rund zwei Monaten            Cockpit. Dies sei ein erstes Zeichen der Entspannung.
schon die Tatsache feiern, dass diese nicht so markant
zunehmen wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Eine            In der räumlichen Betrachtung fällt auf, dass alle
Entwicklung, die zwar stimmt, aber noch lange keine         Gebiete von steigenden Ertragsausfällen betroffen
Trendwende ausmacht. Im Zeitraum zwischen 2014              sind: auch die grossen Städte und Kernagglomerationen.
und Juni 2018 hat sich die Ertragsausfallsquote im          Am stärksten sieht Thurnheer die Entwicklung aber
Liegenschaftsdatensatz von REIDA von 2.37 CHF auf           nicht auf dem Land, sondern da wo sehr viel gebaut
4.0 CHF pro qm und Jahr erhöht. Die Ertragsausfalls-        wurde: in den mittelgrossen Agglomerationen. Die
quote einer vom Schweizer Immobilienschätzer-               Verluste seien hier höher als auf dem Land und fast
Verband beobachteten Referenzliegenschaft, welche           dreimal so hoch wie in der Stadt. «Nimmt man die
auch auf dem REIDA-Datensatz beruht, stieg von 2.64         Insertionszeiten als Frühindikator, beruhigt sich
auf 3.80 Prozent. Da kann es schnell zu schmerzhaften       die Situation überall, auch in den mittelgrossen
Korrekturen kommen. Rein rechnerisch ist der                Agglomerationen.»

   Kompetenz                                                                     sfp.ch | sfpi.ch | sfp-ast.ch

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   Asset Management- und Beratungsgesellschaft.

   Für Handelsaufträge und Blockanfragen im Bereich der indirekten Immobilien
   Schweiz steht Ihnen unser Team Capital Markets gerne zur Verfügung.
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                                                                                                                  2
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                                                         folgende, starke Nachfrage haben unsere Erwartungen
                                                         trotzdem deutlich übertroffen. Insgesamt war der

«Grüner Effekt»
                                                         Bond letztlich dreifach überzeichnet.

                                                         Der Coupon des Bonds ist mit 0,1 Prozent nicht

als Chance»                                              sehr hoch. Liegt das auch daran, dass er «grün»
                                                         ist?
                                                         Das war auch für uns die interessanteste Frage im
                                                         gesamten Prozess. Ich muss hier vorausschicken,
Mit dem ersten Green Bond betritt Zug Estates            dass wir das Angebot von Beginn an bei CHF 100
Neuland für Schweizer Immobiliengesellschaften           Mio. limitiert haben und nicht, wie das sonst durchaus
und findet grossen Zuspruch. Damit sollen die Nach-      üblich ist, während der Emissionsphase weiter
haltigkeitsbestrebungen konsequent weitergeführt         ausgeweitet haben. Der Grund lag darin, dass wir
werden, sagt CFO Mirko Käppeli. Der Coupon liegt         für den Green Bond nicht mehr zweckgebundene
mit 0,1 Prozent allerdings im tiefen Bereich.            Mittel benötigten und somit den Preiseffekt der
                                                         hohen Nachfrage auf das begrenzte Angebot genauer
                                                         verfolgen konnten.
Warum lanciert Zug Estates als erste Schweizer
Immobiliengesellschaft einen Green Bond?                 Wie hoch der grüne Effekt im Pricing war, liesse
Mirko Käppeli: Zug Estates hat sich schon vor ihrer      sich am besten dadurch bestimmen, dass der
Abspaltung und ihrem Börsengang 2012 zum Ziel            gleiche Schuldner zur gleichen Zeit mit den gleichen
gesetzt, ihr gesamtes Immobilienportfolio ohne           Bedingungen (Laufzeit, Volumen, etc.) sowohl eine
CO2-Emissionen zu betreiben. Nicht nur neu
realisierte Gebäude, sondern alle Liegenschaften im
Bestand sollen hinsichtlich dieses Ziels optimiert
werden. Dabei verfolgen wir den Strategieansatz
Zero-Zero: Betrieb des Portfolios ohne CO2-
Emissionen und möglichst ohne zusätzliche
Energiezufuhr von aussen.

Was war der ausschlaggebende Faktor für die
Lancierung?
Als wir von den uns bei dieser Transaktion beglei-
tenden Banken Credit Suisse und Vontobel von der
Möglichkeit eines Green Bonds erfuhren, war es
für uns schnell klar, dass wir diese Chance nutzen
wollten, um nicht nur bei unseren Immobilien,
sondern auch am Kapitalmarkt ein Zeichen im Sinne
der Nachhaltigkeit zu setzen.

Wie wurde der Green Bond vom Markt
aufgenommen?
Seit gut einem Jahr nehmen wir am Kapitalmarkt,
also sowohl auf der Aktien- als auch auf der Anleihen-
seite, eine deutliche Sensibilisierung bezüglich
Nachhaltigkeit war. Entsprechend waren wir
während des ganzen Prozesses überzeugt, dass wir
auf das richtige Produkt gesetzt hatten. Das positive      Mirko Käppeli ist CFO der börsenkotierten Zug Estates AG
Feedback der Investoren wie auch die darauf

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klassische als auch eine grüne Anleihe emittieren      Gehen die Nachhaltigkeitsbestrebungen in Zukunft
würde. Wir haben mit den beteiligten Banken im         auch in Richtung einer nachhaltigen Unternehmens-
Nachgang versucht, diesen «grünen Effekt»              führung bis hin zu ESG Standards?
annäherungsweise anhand eines Vergleichs mit der       Das tun sie schon heute. Unser Nachhaltigkeitsver-
von uns 2017 platzierten Anleihe sowie im Vorfeld      ständnis beschränkt sich nicht nur auf ökologische
begebenen Immobilienanleihen zu bestimmten.            Themen. Wir gehen auch Themen aus weiteren
                                                       Bereichen wie Mobilität, Aussenraumgestaltung,
Wie wirkte sich diese Überlegung auf die Marge         Material und Produkte an. Nicht zuletzt beschäftigen
aus?                                                   wir uns aber auch mit sozialen Aspekten, sowohl
Im Zeitpunkt der Platzierung lag die Marge des         bezogen auf unsere Kunden als auch unsere
Green Bonds rund fünf Basispunkte unter derjenigen     Mitarbeitenden.
unserer klassischen Anleihe, obwohl der Green
Bond eine Laufzeit von sechs Jahren aufweist,          Durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule
verglichen mit rund 2,5 Jahren Restlaufzeit für die    Luzern entstehen hier immer wieder interessante
klassische Anleihe. Eine solche negative Kreditkurve   Themen. Beispielswiese wurde untersucht, inwiefern
ist atypisch, da ein Kapitalgeber üblicherweise für    sich die Aussentemperaturen der Suurstoffi von den
eine länger laufende Verpflichtung auch eine höhere    Temperaturen der Nachbarquartiere unterscheiden.
Prämie verlangt. Unter Zuzug weiterer Parameter        Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die
schätzen wir, dass der «grüne Effekt» bei 5 bis 10     Temperaturen aufgrund der grünen Aussenraum-
Basispunkten lag, bei CHF 100 Mio. über sechs Jahre    gestaltung merklich tiefer liegen.
entspricht das immerhin einer Einsparung von
CHF 300 000 bis 600 000.                               Wie flossen diese Erkenntnisse in die Überlegungen,
                                                       einen Green Bond zu lancieren, ein?
Wofür werden die erwarteten 100 Millionen              Im Rahmen der Green Bond Platzierung haben
Franken eingesetzt?                                    wird auch ein Nachhaltigkeitsassessment bei einem
Bei der Emission eines Green Bonds wird grossen        Prüfunternehmen durchlaufen. Dabei wurde uns im
Wert darauf gelegt, in welche Projekte die Gelder      Bereich Environmental das Prädikat «Advanced» und
investiert werden. Da Zug Estates ihre Nach-           bei Social und Governance ein «Good» attestiert,
haltigkeitsstrategie bereits über viele Jahre sehr     was der höchsten beziehungsweise zweithöchsten
konsequent verfolgt, waren wir in der glücklichen      Bewertung entspricht. Wir haben aus dieser Prüfung
Lage, dass wir über eine breite Palette an Immo-       jedoch auch wieder nützliche Erfahrungen zur
bilien verfügen, welche den hohen Anforderungen        Weiterentwicklung gewonnen.
mehrheitlich gerecht werden. Wir haben uns
schlussendlich für die Finanzierung des Campus         Ausblick Wachstum: Zug Estates konzentriert sich
der Hochschule Luzern (Baufeld 1) in Risch/            vorab auf die beiden Standorte Zug und Rotkreuz.
Rotkreuz entschieden, welcher auch das derzeit         Könnte es hier – mit Zukauf von Arealen oder Gesell-
höchste Holz-Hybrid-Hochhaus der Schweiz ist.          schaften – zu einer Portfolioerweiterung kommen?
                                                       Zug Estates ist derzeit noch gut ausgelastet mit der
Zug Estates fährt also einen konsequent nach-          Fertigstellung des Suurstoffi Areals in Rotkreuz und
haltigen Kurs. Wie messen Sie diese Nachhaltigkeits-   befasst sich intensiv mit der möglichen Verdichtung
anforderungen?                                         des Zentrumareals in Zug. Trotzdem sind wir an
Wir lassen unsere Nachhaltigkeitsperformance           einem Dritten Areal interessiert, das uns auch die
konstant von der Hochschule Luzern messen, setzen      mittel- bis langfristigen Wachstumspotenziale
uns mehrjährige Ziele und Berichten über unsere        sicherstellt. Deshalb prüfen wir regelmässig
Fortschritte und weitere aktuelle Themen aus dem       Angebote. Das passende Areal mit entsprechendem
Bereich der Nachhaltigkeit an unserem jährlichen       Potenzial zu finden, ist in der heutigen Markt-
Nachhaltigkeitsforum. Zudem stellen wir an diesem      lage nicht ausgeschlossen. Die Suche ist jedoch
Anlass jeweils unseren aktuellen Nachhaltigkeits-      anspruchsvoll und wir möchten keinen Entscheid
bericht vor.                                           zulasten der Qualität treffen.

                                                                                                         4
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Welche Regionen kämen dafür in Frage und welche                                   Werden Sie dadurch für die Investoren attraktiv
nicht?                                                                            bleiben? Sie planen ja eine sukzessive Erhöhung
Wir haben hierfür einen entsprechenden Suchraster                                 der Dividende von heute rund 50 Prozent bis zwei
definiert. Kurz zusammengefasst fokussieren wir                                   Drittel des operativen Ertrages.
unsere Suche auf einzelne ausgewählte Wirtschafts-                                Insbesondere institutionelle Investoren haben bei
zentren in der Deutschschweiz. Ein künftiges Areal                                Immobilienaktiengesellschaften eine Präferenz für
könnte somit durchaus auch ausserhalb unseres                                     hohe Ausschüttungsquoten. Dies obwohl sich eine
Heimatkantons Zug liegen.                                                         tiefere Ausschüttung grundsätzlich in einem steigenden
                                                                                  Kurs wiederspiegeln sollte und der Investor seinen
Ausblick Projektabschlüsse: Wie entwickelt sich                                   Payback somit auch über Teilverkäufe steuern
das Mietaufkommen für die nächsten drei bis vier                                  könnte, was für natürlich Personen sogar noch
Jahre in der Suurstoffi und auch im Metalli Areal?                                steuerlich attraktiver wäre. Aufgrund der erwähnten
                                                                                  Präferenz werden wir mit der Erhöhung unserer
Die Fertigstellung der laufenden Projekte sowie                                   Ausschüttungsquote die Attraktivität unseres Titels
auch ein noch unbebautes Baufeld in Rotkreuz                                      jedoch sicherlich erhöhen.
werden mittelfristig zu einer weiteren Steigerung
unserer Mieterträge führen. Im Metalli-Areal                                      Ausblick Aktionärsstruktur: Wird Zug Estates
werden wir im Falle einer Verdichtung während                                     die duale Aktionärsstruktur weiter so aufrecht
einer Bauphase sicherlich gewisse Einbussen bei                                   erhalten?
den Erträgen in Kauf nehmen müssen. Nach Bau-                                     Zug Estates hat 2018 ein freiwilliges Aktienum-
abschluss werden diese Einbussen dann langfristig                                 tauschprogramm durchgeführt und damit den
jedoch deutlich überkompensiert.                                                  Bestand an Stimmrechtsaktien um rund dreiviertel
                                                                                  deutlich reduziert. Weitere Aktienumtauschpro-
                                                                                  gramme sind aktuell nicht geplant. Unabhängig
                                                                                  davon möchte ich jedoch auch darauf hinweisen,
                                                                                  dass für eine Arealentwicklungsgesellschaft ein
                                                                                  stabiles Ankeraktionariat, welches die langfristigen
                                                                                  Strategien mitträgt, ein wichtiger Pfeiler ist.
                                                                                  Interview: Remi Buchschacher

                                                                                          Massgeschneiderte Hypotheken
                                                                                          für Immobilieninvestoren

                                                                                                     Institutionelle Kreditgeber Banken

    pro ressource – Finanzierungsoptima I   Talacker 50, 8001 Zürich   I   Telefon +41 44 204 9000   I   optima@proressource.ch   I www.proressource.ch

                                                                                                                                                          5
Realestatereport Der Run ist ungebrochen Von Remi Buchschacher - Zug Estates
rer Ausgabe 8

                                                                                                • Deutschland ist in diesem Jahr der grösste Büro-

                   Nach wie vor
                                                                                                investmentmarkt (11,65 Mrd. EUR) und zieht mehr
                                                                                                als ein Viertel des gesamten Bürovolumens in
                                                                                                Europa an. Grossbritannien und Frankreich folgen

                   stabil
                                                                                                mit rund 9,0 Mrd. EUR.

                                                                                                • Die durchschnittliche Bürospitzenmiete aller 37
                                                                                                Märkte stieg auf aktuell EUR 34,40 pro qm gegenüber
                                                                                                EUR 32,65 pro qm im ersten Halbjahr 2018 an.

                   Catella Research hat den europäischen Büro-                                  • Der teuerste Büromarkt bleibt nach wie vor
                   immo-bilienmarkt an 37 Standorten in 18 Ländern                              London Westend mit EUR 102,50 pro qm, wobei die
                   analysiert. Neu hinzugekommen sind in der neusten                            Spitzenmiete gegenüber dem ersten Halbjahr 2018
                   Analyse Italien, Portugal und Irland.                                        um ca. 2 Prozent sank. Die niedrigsten Spitzenmieten
                   Von Thomas Beyerle                                                           befinden sich in Vilnius, Riga, Rotterdam und
                                                                                                Lissabon.
                   Der europäische Immobilieninvestmentmarkt
                   kämpft derzeit mit einer sich abschwächenden                                 • Die starke Renditekompression der letzten Jahre
                   wirtschaftlichen Stimmung zu Beginn des dritten                              kühlt sich ab. Die durchschnittliche Spitzenrendite
                   Quartals 2019, politischer Unsicherheit, hohen                               aller Märkte liegt bei 4,23 Prozent, was einem Rück-
                   Preisen und fehlenden Objekten, insbesondere im                              gang von -21 Basispunkten in 12 Monaten entspricht.

     map           Core-Segment. Dennoch zeigte die Auswertung
                   der jüngsten Investorenbefragung,         EUR dass Value-add-
                                                             0.90
                                                              bn
                                                                                                Auch die Spitzenrendite in Berlin sank nur um
                                                                                                10 Basispunkte
                                                                                                 Prime  yields auf   aktuell
                                                                                                                 Prime yield equals2,80    Prozent.
                                                                                                                                    the yield for a property of the highest
                                                                                                                    quality specification in a prime location within the area.
                   Investmentstrategien strukturell            die traditionellen
                                                         FINLAND                                                  0 The property should be 100% let at market rent at the
                   Core-Investmentstile ablösen und viele Investoren                            • Die37
                                                                                                         niedrigsten
                                                                                                  locations
                                                                                                            29        Renditen
                                                                                                                    time, to blue-chip unter       der
                                                                                                                                        tenants, with     3-Prozent-
                                                                                                                                                      a typical lease term for

                   lediglich rund 4 Prozent weniger            in7.50Büroimmobilien             Marke finden sich      in Berlin, Frankfurt und München,
                                                                                                                    prime property within that market. The yield should
                                                                                                            8
                                                   OULU                                                             reflect net income received by an investor, expressed as
                   investieren werden.      Trotz diesem verhaltenen                            gefolgt von den übrigen           deutschen           A-Märkten           sowie
                                       EUR                       22.50
                                       1.83
                                        bn                       630,000
                                                                                                                    the percentage   of the total capital value plus expected
                   Status
                       EUR
                            quo: Investitionen
                                    SWEDEN        in Büroimmobilien            sind             Paris, Amsterdam und Stockholm mit bis zu 3,25
                                                                                                                    acquisition costs.
                                                        6.30
                   nach bn wie vor die gefragteste Assetklasse           in Europa              Prozent      Rendite.Prime
                                                                                                                       Dasrent attraktivste         Chancen-/Risiko-
                       1.47
                                                        21.00                                    Prime rents                      represents the top  open-market rent that can
                   und ziehen im Vergleich zu anderen Anlageklassen                             profil haben     die finnischen Städte Lahti (7,75 %) und
                    NORWAY                              900,000              7.75
                                                                                                                     be achieved for an office unit (sq m.) per month. The unit
                                                                             18.50                           18
                                                                                                             12
                                                                                                                     itself has to be of the highest quality and be located at the
                   das meiste Kapital auf sich.TAMPERE                       270,000
                                                                                                Oulu 37
                                                                                                         (7,50 %). best location of the local market.
                                                                                                  locations
                                                                                                             25
                                                                                                             17
                   3.60                                     LAHTI      3.50
                                                                                                                  01
                   35.40                    3.25                       34.50
                                                       TURKU                       6.50
              Das Transaktionsvolumen                    in denHELSINKI
                                                                     von Catella20.00 ana-
                   9,773,000          60.00                            8,530,000
                         OSLO         12,500,000

        4.00 lysierten Ländern                   sank im ersten Halbjahr 2019 um
                                                            TALLINN
                                                                                    840,000
                                                                                                 Office transaction volume
                                     STOCKHOLM
              rund 4 Prozent auf 43,1 Mrd. EUR.                       Im Detail zeigt
                                                                        ESTONIA                                                                Office transaction volume per country in EUR billion
        25.00                                                                       6.00
        3,400,000                                              LTI                                                                                                            % change
                                                             A                      20.00
              sich aberGOTHENBURG
                               auch, dass einige Märkte                 mit attraktivem
                                                                                                                                   H1 2018                H1 2019 compared to H1 2018*                2017
                                                                        S
                                                               CS

                                                               EUR
                                                      B

                                                               0.05                 1,030,000    Spain                                 0.76                   1.63                   113%              1.85
                                                                     IC

                                                                bn

  EUR
              Rendite-Risiko-Verhältnis
               3.75           4.25                       undRIGA gutem Wachstums-
                                                                                    6.00         Norway
                                                                                                 Poland
                                                                                                                                       0.70
                                                                                                                                       0.83
                                                                                                                                                              1.47
                                                                                                                                                              1.60
                                                                                                                                                                                     110%
                                                                                                                                                                                      94%
                                                                                                                                                                                                       1.59
                                                                                                                                                                                                      0.30
                                                                  LT

                                                                                    17.00
              potenzial         im Vergleich zu grösseren Märkten                      wie
  0.39         22.80          21.00                                          LATVIA
   bn                                                                                            Italy                                 0.94                   1.69                     81%             5.05
               8,775,000                                                            790,000
                              1,700,000
DENMARK
              Deutschland,               Frankreich und Grossbritannien eine
                                                                                                 Sweden                                1.42                   1.83                    29%             2.52
                                                               BA

                                                           LITHUANIA
         COPENHAGEN                 MALMÖ                                                        France                                8.20                   9.00                    10%              4.19
     3.00
     28.00
              starke       Investitionstätigkeit          aufweisen.
                                                                VILNIUS
                                                                              6.00
                                                                                                 Germany                              11.22                  11.65                      4%            10.62
                                                                                                 Finland                               0.92                   0.90                     -2%             0.57
                                                                         17.00
       13,840,000                                                                                Ireland                               1.16                   1.04                    -10%             1.49
                                                                         658,400
 0
DAM
            WeitereHAMBURGwichtige Ergebnisse der Catella-Analyse:                               Belgium
                                                                                                 United Kingdom
                                                                                                                                       1.06
                                                                                                                                      13.02
                                                                                                                                                              0.83
                                                                                                                                                              9.04
                                                                                                                                                                                     -22%
                                                                                                                                                                                      -31%
                                                                                                                                                                                                       0.70
                                                                                                                                                                                                      11.64
     3.10   • In Spanien,        2.80Norwegen und
                                               WARSAW Polen hat sich das                         Netherlands                           2.69                   1.58                    -41%            2.63
                 EUR                                                                             Denmark                               0.85                   0.39                   -54%              0.53
            Bürotransaktionsvolumen              im     Vergleich zum ersten
  28.00                          36.00                4.50
  7,610,000
                 11.65  BERLIN                                                                   Luxembourg                            0.45                   0.19                   -58%              0.43
                   bn            19,330,000           20.80
USSELDORF
            Halbjahr
              GERMANY 3.252018 nahezu verdoppelt.     5,504,000 Die baltischen
                                                                                                 Baltics
                                                                                                 Portugal
                                                                                                                                       0.16
                                                                                                                                       0.74
                                                                                                                                                              0.05
                                                                                                                                                              0.23
                                                                                                                                                                                     -69%
                                                                                                                                                                                     -69%
                                                                                                                                                                                                       0.15
                                                                                                                                                                                                       0.78
GNE         Staaten,
             2.95          Portugal und Luxemburg
                         24.75

                         7,860,000
                                                 EUR
                                                 1.60           sind die Länder                  * Percentage change may not be accurate, due to decimals being rounded up
                                                  bn
ANKFURT mit dem geringsten Transaktionsvolumen                           und sogar
             42.50
             11,970,000                        POLAND
                                                                                                EUR
            den stärksten Rückgängen.
      STUTTGART                                                                                 Quelle:
                                                                                                2.69
                                                                                                 bn      Catella
                                                                                                     Office transaction volume per country in EUR billion, H1 2019

                               2.90
      MUNICH                                                                                       Office transaction volume totalled to EUR 43.1 billion, a slight decrease of -4.4%
                               37.50
                               13,820,000
                                                                                                   compared to the first half of 2018. The “large markets” see declining volumes,
                                                                                                   primarily due to lack of core assets. Markets with attractive yield/risk profiles and                  6
                                                                                                   a good supply of core office properties are gaining momentum.

            3.40
Realestatereport Der Run ist ungebrochen Von Remi Buchschacher - Zug Estates
rer Ausgabe 8

  In Spanien hat sich das Bürotransaktionsvolumen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 nahezu verdoppelt.
  Im Bild ein Bürogebäude in Barcelona.

                                                                     Robuste Marktentwicklung
• Die Mehrheit aller Märkte wird bis zum Jahresende                  Trotz aller externen makroökonomischen Einflüsse
eine stabile Spitzenrendite und Mietentwicklung                      sind die europäischen Büromärkte nach wie vor
aufweisen. Catella geht davon aus, dass die Renditen                 stabil und zeigen in den letzten Jahren eine robuste
in 8 und die Spitzenmieten in 12 Standorten sinken                   Marktentwicklung. Aufgrund des sehr guten
beziehungsweise steigen werden. Dennoch wird                         Diversifikationspotenzials und einer heterogenen
die Veränderungsrate bei beiden eher moderat                         Rendite- und Mietstruktur sehen die Investoren in
ausfallen.                                                           dieser Assetklasse nach wie vor gute Perspektiven.
                                                                     Deal-by-Deal-Transaktionen lösen dabei zuneh-
                                                                     mend einen klassischen Core oder Value-add Fokus
                                                                     ab.

                                                                                                       Wir freuen uns auf Ihre
                                                                                                       Kontaktaufnahme.
                                                                                                       T 041 790 00 20
                                                                                                       info@swissretailsolutions.ch
   Swiss Retail Solutions entwickelt, konzipiert und                                                   Swiss Retail Solutions AG
   implementiert Strategien für Verkaufsflächen aller Art – damit                                      Oberdorfstrasse 1
   Ihre Liegenschaft auch in Zukunft performt.                                                         6314 Unterägeri

  Swiss_Retail_Solutions.indd 1
                                                                                                                                      7
                                                                                                                          08.01.19 09:52
Realestatereport Der Run ist ungebrochen Von Remi Buchschacher - Zug Estates
rer Ausgabe 8

                                                                  1 1 . 20    19
                                                             2 0.

 WIE VERÄNDERT DIGITALISIERUNG DIE
 IMMOBILIENWERTSCHÖPFUNGSKETTE
 UND DIE IMMOBILIEN ALS ASSETKLASSE?
Fachforum am 20. November im neu eröffneten Givaudan-Areal in Kemptthal.
Beginn 17.30 Uhr. Anmeldung unter www.realestatemove.ch
Umfragen zur Digitalisierung in der Immobilienbrache kommen meistens zum selben Schluss: Nahezu alle Teilnehmer
gehen davon aus, dass sich die digitale Transformation in den nächsten fünf Jahren mittel bis stark auf ihr Unternehmen
auswirken wird und sehen sie als Managementaufgabe an. Doch nur rund sechs Prozent der Firmen setzen auf einen
Chief Digital Officer (CDO) und heben die Digitalisierung damit auf C-Level-Ebene. Der Einsatz digitaler Technologien
wird als eine Möglichkeit für Effizienzsteigerungen in den Kernprozessen erachtet. Doch ist das wirklich so? Entstehen
die Entscheidungsfindungen schneller und effizienter? Wo liegen die Grenzen der Digitalisierung? In welchen Bereichen
besteht noch Disruptionspotenzial? Wie verändert Digitalisierung die Nutzerbedürfnisse, die Immobilienwert-
schöpfungskette und die Immobilien als Assetklasse?

Das Fachforum findet im neu eröffneten und umgebauten Givaudan-Areal in Kemptthal statt. Das Givaudan Areal, direkt
am Bahnhof Kemptthal gelegen, ist bekannt als ehemaliges Maggi-Areal. Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts
erbaut, zählen die Gebäude mit ihrer markanten Backsteinarchitektur zu den wichtigsten Zeugen der industriellen
Geschichte der Schweiz. Mettler2Invest übernahm rund dreiviertel des Areals von der Givaudan Schweiz AG.
Das Areal wurde für Unternehmen wie auch für die Bevölkerung geöffnet. Es entstand ein neuer Stadtteil, mit
eigenem Brand – The Valley.

Referenten:
Raphael Kohler, CEO Axept AG; Bastiaan Don, CEO Blockimmo AG;
Mikula Gehrig, Mettler2Invest AG, Arealentwickler The Valley
Wolfgang Stiebellehner, Leiter Bewirtschaftung Livit AG

Moderation:
Remi Buchschacher, Real Estate Move AG

Organisation und Anmeldung:
Real Estate Move AG, Mühlemattstrasse 19, 6003 Luzern
Tel. 041 210 22 72, info@realestatemove.ch, www.realestatemove.ch

                                                                                                                     8
Realestatereport Der Run ist ungebrochen Von Remi Buchschacher - Zug Estates
rer Ausgabe 8

Patrimonium:                                                         Die Bezugsrechte wurden vom 4. September bis zum
                                                                     16. September 2019 an der SIX Swiss Exchange AG

Erfolgreiche
                                                                     gehandelt.

                                                                     Jürg Hürzeler, Director Business Development bei

Kapitalerhöhung                                                      Patrimonium, erklärt wie die Neugelder verwendet
                                                                     werden.

Die Kapitalerhöhung des Immobilienfonds                              Wie werden Sie die gezeichneten 70 Mio Franken
Patrimonium Swiss Real Estate Fund, welche vom                       einsetzen?
4. September bis 18. September 2019 stattfand,                       Jürg Hürzeler: Der Emissionserlös wird zur Rück-
wurde erfolgreich abgeschlossen, teilt Patrimonium                   führung der Fremdfinanzierung, für die Finanzierung
mit. Durch die Emission fliessen dem Fonds                           der laufenden Projekte und für den weiteren Ausbau
Neugelder in der Höhe des Maximalbetrages von                        des Portfolios verwendet. Aber auch für laufende
rund CHF 68'747'845 zu.                                              Sanierungen und für die Finanzierung der Projekte.

rb. Bei einem Bezugsverhältnis von neunzehn zu                       Sie setzen mit dem Patrimonium Swiss Real Estate
zwei (neunzehn Bezugsrechte berechtigten zum                         Fund vor allem auf Wohnliegenschaften. Dort ist
Kauf von zwei neuen Anteilen) wurden 512'814 neue                    aber die Konkurrenz sehr hoch und die Preise
Anteile zum Ausgabepreis von CHF 136.74 je Anteil                    steigen immer höher. Werden Sie dieser Strategie
ausgegeben. Dies entspricht einer Zeichnungsquote                    treu bleiben?
von 100%. Die Liberierung der neuen Anteile erfolgte                 Ja, das Ziel ist nach wie vor, einen grossen Anteil in
am 27. September 2019. Die Anzahl der im Umlauf                      Wohnungen zu haben. Der Weg dorthin geht jedoch
befindlichen Anteile beträgt neu 5'384'560.                          nicht mehr nur über Kauf von Wohnimmobilien oder
Die Kapitalerhöhung wurde kommissionsweise                           Wohnbauprojekten, sondern auch durch Umwand-
(«best-effort») im Rahmen eines öffentlichen                         lung von Immobilien mit anderen Nutzungen und
Bezugsrechtsangebots durchgeführt.                                   Ausnutzung von Landreserven sowie Aufstockungen.

  Der Patrimonium Swiss Real Estate Fund und die Patrimonium Anlagestiftung haben die Baufelder A und B im Komplex Basel Citygate
  erworben, mit dem Ziel, 195 Wohnungen, ein Hotel mit 137 Zimmern sowie Einzelhandelsflächen zu errichten; die Fertigstellung ist
  geplant für November 2020.

                                                                                                                                     9
Realestatereport Der Run ist ungebrochen Von Remi Buchschacher - Zug Estates
rer Ausgabe 8

Lassen sich mit diesen hohen Preisen vernünftige       Wie hoch ist die Leerstandsquote des Patrimonium
Renditen erzielen?                                     Swiss Real Estate Funds?
Vielfach ist ein spezieller Effort notwendig, um die   Die Mietzinsausfallquote per 31.3.2019 konnte von
von uns geforderte Rendite zu erreichen. Wie sie       5,37% (31.3.2018) auf 4,84% gesenkt werden. Die
dem Jahresbericht entnehmen können, ist uns dies       Mietzinsausfallrate setzt sich folgender Massen
bis anhin gelungen. Gerne verweise ich auf unser       zusammen: Mietzinsausfall wegen Bauarbeiten an
Portfolio abgebildet im Jahresbericht. Entsprechend    Liegenschaften: 1.88%; Mietzinsausfall marktbedingt
lautet die Antwort ja, meist verbunden mit             (residential): 1.71%; Mietzinsausfall marktbedingt
Zusatzaufwand.                                         (commercial): 1.24%. Im Jahresbericht sind die
                                                       Mietzinsausfallquoten pro Liegenschaft aufgeführt.
Patrimonium ist vor allem in der Westschweiz
verankert. Ihre letzten Akquisitionen waren vor        Sehen Sie Verbesserungspotenzial bei den
allem dort zu finden. Was ist der Grund dafür?         Leerständen?
Patrimonium hat ein starkes Netzwerk in der            Ja, unsere Strategie mit kleineren Wohnungen im
Westschweiz und der operative Hauptsitz ist in         tiefem bis mittleren Mietzinssegment kombiniert
Crissier. Entsprechend sind die Ursprünge              mit der Lage, gut an das öffentliche Verkehrsnetz-
ersichtlich. Wir sind interessiert, das Portfolio      werk angebunden Liegenschaften, bieten Potential,
geographisch zu ergänzen. Die laufenden Projekte       die Leerstände zu senken.
in Basel und das Investment in Baar mit Umnut-
zungspotential tragen zu einer weiteren                Wüest Partner sieht das durchschnittliche Miet-
Diversifikation bei.                                   steigerungspotenzial der Wohnliegenschaften des
                                                       Fonds bei rund CHF 56/qm pro Jahr. Werden Sie
Wenn Sie in neue Liegenschaften investieren,           dies ausschöpfen können?
was steht dabei im Vordergrund, die geografische       Das von WP errechnete Ausschöpfungspotential
Lage oder das Objekt?                                  kann teilweise über die Jahre ausgeschöpft
Klare Kriterien sind an die Lage gebunden. Mit         werden. Meistens werden Anpassungen durch
der Liegenschaft kann man meistens arbeiten.           Mieterwechsel und Renovationen vorgenommen.
Das Potential der Liegenschaft muss ausschöpfbar       Im Umkehrschluss zeigt es, dass unsere Mieter
sein.                                                  gegenüber dem «Markt» weniger bezahlen, was
                                                       unter anderem auch die Attraktivität der Wohnung
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Yield Spreads
                                                            Sinkende Bürorenditen
                                                            Die tiefsten Renditen für Büroflächen über beide
                                                            Länder werden wenig überraschend in Zürich erwartet

werden enger                                                (2.4% für «core» Immobilien). Gefolgt wird die Limmat-
                                                            stadt von Genf und Zug (beide 2.5%). Insgesamt liegen
                                                            sieben der Schweizer Top-9 Städte unter der
                                                            3-Prozent-Marke. Dies kann man in Deutschland nur
Die Renditen auf Büroimmobilien in den grossen Städten      vom Spitzenreiter Berlin (2.7%) und München (2.8%)
sanken in den vergangenen sechs Monaten beidseits der       behaupten, während Frankfurt am Main genau bei
Grenze. Den beiden Märkten Schweiz und Deutschland          3.0 Prozent liegt.
gemein sind die enger werdenden Yield Spreads. Während
sich die absoluten Levels der Immobilienrenditen in der     Während sich die absoluten Levels der Immobilien-
Schweiz nur begrenzt mit jenen in Deutschland vergleichen   renditen in der Schweiz also nur begrenzt mit jenen in
lassen, bewegen sich die beiden Märkte doch in eine         Deutschland vergleichen lassen, bewegen sich die beiden
ähnliche Richtung.                                          Märkte doch in eine ähnliche Richtung. Die Renditen
                                                            auf Büroimmobilien in den grossen Städten sanken in
Bereits zum vierten Mal erscheint Anfang Oktober            den vergangenen sechs Monaten nämlich beidseits der
2019 die PwC Real Estate Investor Survey zu den             Grenze. Den beiden Märkten ausserdem gemein sind
Immobilienmärkten in der Schweiz und Deutschland.           die enger werdenden Yield Spreads. Renditen auf «value
Die ausführliche Studie, für welche die wichtigsten         add» und «opportunistische» Büroimmobilien sanken
Immobilien-Investoren der beiden Länder befragt             nämlich stärker als im «core segment». Auffällig ist aller-
wurden, erlaubt den direkten Vergleich der benach-          dings, dass diese Spreads in Deutschland deutlich weiter
barten Märkte zu den Renditen, Mieten und diversen          sind als in der Schweiz. So beträgt der Aufschlag auf die
Vermietungsparametern für Büro- und Verkaufsflächen.        Renditen von «value add» gegenüber «core» Immobilien
Darüber hinaus umfasst der Schweizer Teil den               hierzulande zwischen 30 Bps (Lugano) und 60 Bps
Wohnmarkt, während der Deutsche Teil zusätzlich             (Zürich, Lausanne und Luzern). In Deutschland hingegen
Logistikimmobilien unter die Lupe nimmt.                    werden zwischen 70 Bps (Hamburg und Stuttgart) bis
                                                            100 Bps (Berlin) mehr erwartet.

                                                            Weitere grosse Unterschiede tun sich beim Vergleich
                                                            der «prime rents» auf, welche in der aktuellen Ausgabe
                                                            der Studie zum ersten Mal erhoben wurden. In der
                                                            Schweiz setzen sich Zürich und Genf in dieser Kategorie
                                                            noch deutlicher von den restlichen Städten ab als
                                                            bei den Renditen. «Prime» Büromieten in den zwei
                                                            Schweizer Top-Städten liegen bei CHF 700 pro qm und
                                                            Jahr. Mit grossem Abstand folgen Zug (CHF 450/qm
                                                            p.a.), Basel (CHF 420/qm p.a.) und Lausanne (CHF 400/
                                                            qm p.a.). Diese Levels sind dann auch vergleichbar mit
                                                            den Deutschen Top-7 Städten, wo sie gemäss lokalen
                                                            Gepflogenheiten in Euro pro qm und Monat erhoben
                                                            wurden. Die höchsten «prime» Büromieten werden in
                                                            Frankfurt am Main bezahlt (EUR 43/qm p.m. bzw. rund
                                                            CHF 565/qm p.a.). An zweiter und dritter Stelle liegen
                                                            München (EUR 38/qm p.m. bzw. rund CHF 500/qm
                                                            p.a.) und Berlin EUR 37/qm p.m. bzw. rund CHF 490/
  Die höchsten «prime» Büromieten in Deutschland werden
                                                            qm p.a.). Die «günstigste» Deutsche Top-7 Stadt ist
  in Frankfurt am Main bezahlt (EUR 43/qm p.m. bzw. rund
  CHF 565/qm p.a.).
                                                            Köln mit einer «prime rent» von EUR 25/qm p.m. (rund
                                                            CHF 330/qm p.a.).

                                                                                                                     11
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                                                                                           Bei den Verkaufsflächen erwarten die Investoren in Luzern
                                                                                           einen Rückgang der Mieten um 1.5 Prozent.

Verkaufsflächen schwieriges Pflaster                                                  In Bezug auf die Mietentwicklung für Verkaufsflächen
Die Renditen auf Schweizer Verkaufsflächen haben                                      besteht weder in der Schweiz noch in Deutschland
sich in den vergangenen sechs Monaten kaum bewegt.                                    Optimismus. In der Schweiz bleiben die Erwartungen
Die einzige Ausnahme bildete Luzern, wo Renditen im                                   relativ stabil im negativen Bereich. Für die Deutsch-
«Core» Segment um 15 Bps und jene auf «Value Add»                                     schweizer Top-Märkte Zürich und Luzern erwarten
Liegenschaften um 25 Bps tiefer liegen als noch vor                                   die Investoren einen Rückgang der Mieten um
einem halben Jahr. Die tiefsten Renditen werden nach                                  1.5 Prozent, für Genf und Lausanne sogar um
wie vor in der Stadt Zürich erwartet (2.4%), gefolgt von                              2.0 Prozent. Am negativsten sind die Erwartungen
Genf (2.5%). Luzern folgt direkt dahinter mit «core»                                  in St. Gallen mit einem erwarteten Mietzinsrückgang
Renditen von 2.7%. In Deutschland weist München mit                                   von 2.3 Prozent. In Deutschland wird zwar nach
2.8% die tiefsten «core» Renditen auf. Dahinter reihen                                wie vor mit einer leicht positiven Entwicklung der
sich Berlin (3.1%), Frankfurt a.M. und Hamburg (jeweils                               Retail-Mieten gerechnet, jedoch nähern sich auch
3.2%). Während die Renditen auf Schweizer Verkaufs-                                   diese Erwartungen allmählich dem Nullpunkt.
flächen stabil blieben, war in den meisten Deutschen                                  Die einzige Ausnahme bietet hier Berlin, wo mit
Top-7 Städten gar eine Erhöhung der «core» Renditen                                   einem vergleichsweise stattlichen Anstieg der Mieten
zu beobachten. Am ausgeprägtesten war diese in                                        um 1.2 Prozent gerechnet wird. Die Erwartungen
Stuttgart (+13 Bps) und München (+11 Bps). Im «core-                                  für die restlichen Städte liegen zwischen 0 Prozent
plus» und «value-add» Segment gingen die Renditen                                     und 0.6 Prozent Wachstum.
dagegen zurück (12 bzw. 11 Bps im Durchschnitt über
alle Top-7 Städte). Der Aufschlag (spread) von «core»                                 *Autoren: Marie Seiler ist Partner und Head Real Estate
auf «core-plus» Renditen beträgt daher nur noch                                       Advisory bei PwC in Zürich ; Kevin Schmoker ist Senior
50 bis 60 Bps.                                                                        Consultant im Bereich Real Estate Advisory bei PwC in Zürich

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                                                                                                                                                       12
rer Ausgabe 8

Betongold lockt
                                                                      höher war in den letzten 25 Jahren. Und niemals war
                                                                      die Differenz grosser als Mitte dieses Jahres.

nach wie vor
                                                                      Die Schweizer Pensionskassen bevorzugen deutlich
                                                                      mehr Investitionen in Wohnimmobilien. Laut
                                                                      Complementa sind es 71 Prozent der an der Umfrage
                                                                      teilnehmenden PKs, und nur zwei Prozent geben
Bereits mehr als jeden fünften Franken investierten                   kommeziellen Liegenschaften den Vorzug. Die
die Pensionskassen letztes Jahr in Immobilienanlagen.                 Gründe liegen auf der Hand: Wohnliegenschaften
Das ist der höchste Anteil seit 1995 – und er dürfte in               reagieren weniger stark auf Konjunkturschwankungen
den kommenden Jahren noch zunehmen.                                   (das geben 93 Prozent der Befragten an) und gleich-
                                                                      zeitig gewährleisten sie einen stabileren Einnahmen-
rb. Die ersten acht Monate des Jahres 2019 sind                       zufluss. Laut den Experten von Complementa haben
für Schweizer Pensionskassen überaus erfolgreich                      Anlagen mit Fokus auf Wohnimmobilien in der
gelaufen. Dies zeigt die von Complementa durchge-                     jüngsten Vergangenheit deutlich besser rentiert als
führte Risiko Check-up-Studie. Die Pensionskassen                     diejenigen in Geschäftsliegenschaften. Für Wohnen
setzen wieder vermehrt auf Immobilien. Diese sind                     belief sich laut Compelmenta die kumulierte
im Vergleich zu Aktien weniger volatil und versprechen                Rendite seit 2011 auf knapp 59 Prozent, bei den
im Vergleich zu Obligationen mehr Rendite. Ein                        Geschäftsliegenschaften auf 44 Prozent. Compelmenta
Vergleich der Rendite zehnjähriger Schweizer                          führt das auf die Wertsteigerungen von Wohn-
Staatsanleihen mit der Ausschüttungsrendite von                       häusern, begründet in der starken Nachfrage
Schweizer Immobilienfonds zeigt, dass letztere stets                  institutioneller Investoren, zurück.

  Pensionskassen investieren lieber in Wohnbauten als in Geschäftsliegenschaften.

                                                                                                                        13
rer Ausgabe 8

5) Vermögensmix 1994 - 2018
   Die Immobilienquote liegt erstmals seit 1995 wieder über 20%.

6. Erwartete Preisentwicklung im heimischen Immobilienmarkt
   Kurzfristig optimistisch, mittelfristig trübt sich der Ausblick ein

6. Risikofaktoren
7. Erwartete Preisentwicklung
                    im heimischen  imImmobilienmarkt
                                        heimischen Immobilienmarkt
   KurzfristigBautätigkeit
   Extensive   optimistisch, mittelfristig
                           bereitet        trübt sich
                                    den Kassen    die der Ausblick
                                                      grössten     ein
                                                               Sorgen

7. Risikofaktoren im heimischen Immobilienmarkt
   Extensive Bautätigkeit bereitet den Kassen die grössten Sorgen

                                                5

    Quelle der Tabellen: Complementa

                                                                                   14
                                                5
rer Ausgabe 8

Geringe Renditeprognose                                              Mehrheit der pessimistischen Teilnehmer (58%)
Complementa kalkuliert für den aktuellen Anlage-                     trotz sinkender Preiserwartung die Immobilienquote
mix der 2. Säule eine Renditeprognose von nur                        nicht zu reduzieren plant, sondern diese ungefähr
2.1 Prozent. Dem gegenüber steht eine Rendite-                       auf gleichem Niveau belassen will. 23 Prozent der
anforderung von 2.4 Prozent. Der Spielraum, diese                    pessimistischen Teilnehmer planen sogar einen
Lücke mit Hilfe von Vermögensumschichtungen zu                       Aufbau an heimischen Immobilien. In Immobilien-
schliessen, ist begrenzt. Das Schlussquartal 2018                    anlagen sehen Pensionskassen wohl das kleinste
hatte jede zehnte Kasse per Jahresende in eine                       Übel.
Unterdeckung geführt. Auch wenn sich viele dieser
Kassen im Jahr 2019 wieder erholt haben, werden                      Mehr globale Investments
sie die Aktienquote aus Risikoüberlegungen heraus                    Der Blick über die Landesgrenzen hinaus offenbart,
nicht weiter anheben.                                                dass Pensionskassen globale Allokationen bevor-
                                                                     zugen. Die Mehrheit (61%) investiert global, was
Immobilienanlagen stellen deshalb mit einer Quote                    mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das möglichst
von über 20 Prozent einen essentiellen Bestandteil                   vollständige Ausschöpfen des Diversifikationspotentials
der Vermögensallokation dar. «Die Pensionskassen-                    zurückzuführen ist. Folglich ist Diversifikation auch
verantwortlichen sind sich der Risiken der Anlage-                   der vorherrschende Grund für Investitionen in
klasse durchaus bewusst: Das grösste Risiko im                       ausländische Immobilien. Gegen ein Engagement
heimischen Markt sehen die Kassen in der exten-                      im Ausland sprechen allerdings gemäss den Verant-
siven Bautätigkeit», schreibt Compelmenta. Knapp                     wortlichen verschiedene Gründe: Währungsrisiken
80 Prozent schätzen dies als hohes Risiko ein. Im                    (72%), politische Risiken/rechtliche Strukturen
Gegensatz zur Befragung von fünf Jahren, in welcher                  (64%) sowie fehlendes Know-How (41%) und
über 90 Prozent der Teilnehmenden in einem                           Vermögensverwaltungskosten (39%). Daher werden
Zinsanstieg ein hohes Risiko sahen, sind heute                       bei Immobilienanlagen weiterhin inländische
aber über ein Drittel der Teilnehmer überzeugt,                      Lösungen bevorzugt.
dass ein Zinsanstieg kein Risiko darstellt. Hin-
sichtlich der kurzfristigen Preisentwicklung im
heimischen Markt (ein bis zwei Jahre) zeigen sich die                Die Risiko Check-up-Studie von Complementa wurde dieses
teilnehmenden Kassen überwiegend optimistisch.                       Jahr zum 25. Mal durchgeführt und basiert auf einem
Die grosse Mehrheit erwartet ein stabiles (45%)                      Korpus von 437 Pensionskassen mit Kapitalien von
oder steigendes (43%) Preisniveau. Mittelfristig                     CHF 650 Mia. Die Studie bildet den Gesamtmarkt der
(drei bis fünf Jahre) trübt sich der Ausblick dagegen                2.Säule wiederkehrend repräsentativ ab und liefert
ein: Knapp die Hälfte der Befragten (49%) erwartet                   Vorsorgeeinrichtungen und ihren Anspruchsgruppen
fallende Immobilienpreise. Interessant ist, dass die                 wertvolle Erkenntnisse, Trends und Langzeitvergleiche.

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rer Ausgabe 8

               DIE SCHWEIZER
             IMMOBILIENMESSE
              FÜR INVESTOREN
             21.–22. Januar 2020, StageOne, Zürich-Oerlikon

      IMMO’MESSE                                 IMMO’FORUM
  Über 70 IMMO’Aussteller im                 Podiumsdiskussionen mit
Rahmen der grössten Schweizer             namhaften Entscheidungsträgern
  Finanzmesse mit weit über                  der Immobilienwirtschaft.
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                           IMMO’MAGAZIN
                    Mit Programm und Fachbeiträgen
                         von Branchenexperten.

                                                                                 16
rer Ausgabe 8

Schlechte Werte mit positiven Ausnahmen
Seien es Marktmieten, Cashflow-Renditen oder Ertragsausfälle durch Leerstand: Die Vorzeichen im
Wohnungsmarkt sehen problematisch aus für die Eigentümer. Dafür entwickeln sich die Büroimmobilien
überraschend positiv. Zwar sind auch hier die Marktmieten unter Druck und die Kosten steigend, der
Vermietungsstand verbessert sich aber. Von Felix Thurnheer*

Die Marktmieten für Wohnraum sinken auch im            in den Vorjahren. Transaktionen von Wohnliegen-
ersten Halbjahr 2019 weiter. Das lässt sich dem        schaften gehen leicht tiefer als im Vorjahr.
Marktreport für das zweite Quartal des Schweizer       Die Renditeerwartung beim Ankauf steigt von
Immobilienschätzer-Verbands SIV entnehmen. So          2.9% auf heute 3.1% netto. Damit hat der steile
ist der Median in Grossstädten von CHF 288.- auf       Wertanstieg bei Wohnliegenschaften eine bereits
CHF 265.- gesunken, in nur einem Jahr. Die Nach-       1.5 Jahre dauernde Pause eingelegt.
frage durch Zuwanderung bleibt eher tief, derweil
befinden sich immer noch zuviele Wohnungen in          Bewerter sind zuversichtlich
Produktion. Eine sinkende Richtung weisen auch         Mit der sinkenden Ertragstendenz und den deutlich
Die Marktmieten für Büroflachen auf. In den            gestiegenen Liegenschaftskosten haben sich auch
Grosszentren ist der Mittelwert innert Jahresfrist     die Renditekennzahlen bei den Büroimmobilien
von CHF 409.- auf CHF 371.- zurückgegangen.            nach unten korrigiert. Die Cashflow-Rendite liegt
Der Wirtschaft geht es hingegen sehr gut, die          aktuell immerhin noch bei 4.1%. Die Bewerter
Mehrnachfrage nach Büros bleibt aber eher tief.        hingegen sind zuversichtlicher als in den letzten
Verlagert sich die Arbeit immer mehr weg vom           Jahren. So findet die Aufwertung mit 2.2% erstmals
klassischen Arbeitsplatz oder vermehrt in die          seit längerem wieder statt. Einige aktuelle Transak-
Mittel- und Kleinzentren? Gut möglich, zumindest       tionen sind mit erstaunlich tiefen Renditeerwartun-
bleiben hier die Marktmieten stabil. Der Struktur-     gen von unter 2% netto ausgefallen. Der Mittelwert
wandel im Detailhandel scheint in den Grosszentren     beim Ankauf ist damit im ersten Semester 2019 von
einen positiven Einfluss auf die Mietpreise zu         4.2 auf 3.7 netto gesunken. Dies führt im Wertindex
haben. So ist hier der Mittelwert in den vergangenen   erstmals seit 2015 zu einem deutlichen Anstieg.
12 Monaten von CHF 450.- auf 480.- gestiegen.          Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der
                                                       Ertragsausfälle durch Leerstand, so fällt auf, dass
Auf der Kostenseite hat sich im Wohnungsmarkt          der Wohnungsmarkt auch künftig in einem nach-
nichts getan. Die Liegenschaftskosten betragen wie     fragedominierten Umfeld bleiben wird, während
im Vorjahr CHF 50.- pro Quadratmeter und Jahr.         Büroimmobilien und gemischt genutzte Liegen-
Ganz anders sieht es bei den gemischt genutzten        schaften sich weiter zugunsten der Eigentümer
Liegenschaften und den Büroimmobilien aus. Die         entwickeln. Die Ertragsausfallquote ist bei Wohn-
Liegenschaftskosten sind bei den ersteren von          immobilien von 3.35% auf aktuell 3.80% gestiegen.
CHF 49.- auf CHF 53.- geklettert und bei den Büros     Bei den Büroimmobilien ist die Ertragsausfallquote
von CHF 45.- auf CHF 58.- gar deutlich angestiegen.    von 6.74 auf 6.14% gesunken.

Die anhaltend schlechte Entwicklung im Wohnungs-       *Felix Thurnheer ist Mitglied im Schweizer Immobilienschätzer-
markt schlägt sich nun auch in den Bewertungen         Verband SIV und Geschäftsführer der Immocompass AG.
wieder. So sind die Cashflow-Renditen um               Er verfasst vierteljährlich den SIV-Marktreport.
0.2%-Punkte gesunken. Die Wertänderungsrendite         Der Marktreport bietet eine aktuelle Markteinschätzung von
ist zwar mit 2.9% noch positiv, aber deutlich unter    Gewerbe-, Wohn- und gemischt genutzten Liegenschaften –
der gewohnten Aufwertung der letzten Jahre. Auch       gegliedert nach Gross-, Mittel- und Kleinzentren, dargestellt
die Investoren zeigen sich etwas vorsichtiger als      an Beispielobjekten.

                                                                                                                   17
rer Ausgabe 8

550                                               Büroflächen                              800                                                                          Verkaufsflächen
500
                                                       Neuabschlüsse                       700                                                                                     Neuabschlüsse
450
                                                       Bestand                                                                                                                     Bestand
400                                                                                        600
350                                               70% Quantil                              500                                                                          70% Quantil
                                                  Median                                                                                                                Median
300                                               30% Quantil                                                                                                           30% Quantil
                                                                                           400
250
                                                                                           300                                                                          in CHF/m2/a
200                                               in CHF/m2/a                                                                                                               Entwicklung Marktmiete zum Vorjahr
150                                                   Entwicklung Marktmiete zum Vorjahr
                                                                                           200
100
                                                                                           100
50
 0                                                                                           0
       Grosszentren Mittelzentren Kleinzentren                                                    Grosszentren Mittelzentren Kleinzentren

350                                                                                        190                                                                                                      Wohnen
                                                 Wohnen
                                                                                           180
                                                      Neuabschlüsse                                                                                                                                 Gemischt
300                                                                                        170
                                                      Bestand                                                                                                                                       Büro
                                                                                           160
250
                                                 70% Quantil                               150
                                                 Median                                    140
200                                              30% Quantil
                                                                                           130
150                                              in CHF/m2/a                               120
                                                     Entwicklung Marktmiete zum Vorjahr
                                                                                           110
100
                                                                                           100
50                                                                                          90
                                                                                            80
 0
                                                                                                 2011_S1

                                                                                                           2012_S1

                                                                                                                     2013_S1

                                                                                                                               2014_S1

                                                                                                                                          2015_S1

                                                                                                                                                    2016_S1

                                                                                                                                                              2017_S1

                                                                                                                                                                         2018_S1

                                                                                                                                                                                     2019_S1
      Grosszentren Mittelzentren Kleinzentren

Quelle Grafiken: Schweizer Immobilienschätzer-Verband

PROVIS UND AXEPT GEMEINSAM FÜR
DIE SCHWEIZER BAU- UND IMMOBILIEN-
WIRTSCHAFT.                                                                                                                              PROVIS AG
                                                                                                                                         IT-Solutions for Project Management
                                                                                                                                         www.provis.ch
                                                                                                                                         Axept Business Software AG
                                                                                                                                         ABACUS Software auf hohem Niveau
                                                                                                                                         www.axept.ch

                                                                                                                                                                                                           18
rer Ausgabe 8

Nachrichten
                                                          erhöhung im Juni 2019 auf CHF 742.9 Mio an (30.6.2018:
                                                          CHF 664.4 Mio.) und das Gesamtfondsvermögen auf
                                                          CHF 977.4 Mio (30.6.2018: CHF 928.8 Mio). Procimmo
                                                          erwartet, dass die Grenze von CHF 1 Milliarde schon
Neues Kapital für die Anlagegruppe SFP AST Swiss          bald überschritten wird. Die TER REF (GAV) hat sich
Real Estate                                               leicht erhöht und beläuft sich auf 0.95% (30.6.2018:
Ende September 2019 hat die SFP Anlagestiftung die        0.92%).
Kapitalaufnahme der Anlagegruppe SFP AST Swiss Real
Estate mit CHF 54.6 Mio erfolgreich abgeschlossen,        IMMOFONDS steigert Mieterträge
wie die Swiss Finance & Property AG mitteilt. Das         Der IMMOFONDS hat im Geschäftsjahr 2018/2019 die
Zielvolumen von CHF 50 Mio wurde übertroffen. Der         Mieterträge um 5.5% auf CHF 74.7 Mio und den Nettoertrag
Emissionserlös wird zum Erwerb der fünf angebun-          um 6.3% auf CHF 45.4 Mio erhöht, teilt das börsenko-
denen Immobilien im Gesamtwert von CHF 49.6 Mio           tierte Unternehmen mit. Die Mietausfallrate sank von
verwendet. Aktuell sind mehr als 40 Schweizer Pen-        5.0% auf 4.2%. Der Marktwert der Liegenschaften nahm
sionskassen in der Anlagegruppe SFP AST Swiss Real        um 5.0% auf CHF 1 602.4 Mio zu. Die Ausschüttung
Estate mit CHF 111 Mio investiert. Die jederzeit offene   beträgt erneut CHF 13.50 pro Anteil. Die Steigerung
SFP Anlagestiftung (SFP AST) wurde im Mai 2017 von        des Marktwertes der Liegenschaften im Geschäftsjahr
der Swiss Finance & Property AG gegründet und bietet      um 5.0% beziehungsweise CHF 76.0 Mio auf
Anlagegruppen im Bereich von in- und ausländischen        CHF 1 602.4 Mio war je zur Hälfte auf Investitionen in
Immobilien an. Der Fokus der im Dezember 2018             neue Liegenschaften und auf marktbedingte Verände-
lancierten Anlagegruppe SFP AST Swiss Real Estate         rungen zurückzuführen. Im Geschäftsjahr erwarb der
liegt auf direkten Core/Core+ Immobilienanlagen in        IMMOFONDS für insgesamt CHF 51.2 Mio drei Liegen-
der Schweiz.                                              schaften, eine in Regensdorf und zwei in Zürich.
                                                          Zur Finanzierung der Zukäufe wurde die Fremdver-
Procimmo Swiss Commercial Fund peilt die                  schuldung von 22.3% auf 24.2% erhöht. Der weitere
Milliarden-Grenze an                                      Ausbau des Fremdkapitalanteils auf 25-30% soll das
Der Procimmo Swiss Commercial Fund schliesst das          geplante moderate Wachstum ermöglichen. Der
Geschäftsjahr per 30. Juni 2019 mit einem Nettoertrag     Verkaufserlös der Wohnliegenschaft in St. Erhart, die
von CHF 27.4 Mio ab (30.6.2018: CHF 24.1 Mio.). Der       zu Beginn des Geschäftsjahres veräussert wurde, lag
Fonds werde erneut eine Dividende von CHF 5.40 pro        mit CHF 17.4 Mio rund 20% über dem Marktwert von
Anteil (ohne direkte Steuer und ohne Verrechnungs-        Ende Juni 2018. Am Ende des Geschäftsjahres umfasste
steuer) ausschütten, teilt Procimmo mit. Per 30. Juni     das Portfolio des IMMOFONDS 127 Liegenschaften mit
2019 beläuft sich die Anlagerendite auf 4.73% und der     insgesamt 3 711 Wohnungen, von denen gemessen am
Nettoinventarwert erhöht sich auf CHF 138.45 pro Anteil   Marktwert 56.7% in der Region Zürich-Zentralschweiz
(30.6.2018: CHF 137.60). Die Mietzinseinnahmen des        lagen. Nach Abzug der Aufwendungen für Liegenschaf-
Fonds erhöhen sich per Ende Juni 2019 auf                 tenverwaltung, Unterhalt, Renovationen, Vergütungen
CHF 53.7 Mio (30.6.2018: CHF 52.8 Mio.), obschon im       und Fremdkapitalzinsen von CHF 29.3 Mio resultierte
Laufe des Berichtsjahres Gebäude verkauft wurden.         ein um 6.3% höherer Nettoertrag von CHF 45.4 Mio.
Die Erträge sind höher als im Vorjahr und belaufen        Der Fonds richtet erneut CHF 13.50 pro Anteil aus.
sich auf CHF 59.4 Mio (30.6.2018: CHF 53.5 Mio), wobei    Das Nettofondsvermögen des IMMOFONDS stieg per
sich die gesamten Aufwände auf CHF 32.1 Mio beziffern     30. Juni 2019 um 3.3% auf CHF 1 094.9 Mio. Die Anzahl
(30.6.2018: CHF 29.4 Mio). Die Betriebsgewinnmarge        der Anteile im Umlauf war konstant, der Inventarwert
(EBIT-Marge) beträgt 62.52% (30.6.2018: 65.10%). Per      pro Anteil nahm von CHF 329.35 auf CHF 340.15 zu.
30. Juni 2019 fällt die Fremdfinanzierungsquote auf       Der Börsenkurs der Anteile stieg im Geschäftsjahr
22.70% (30.6.2018: 26.88%). Die Mietausfallrate ist       um 7.3% auf CHF 464.50. Die Gesamtperformance für
im Vergleich zum Vorjahr stabil und beträgt 15.17%        Anleger belief sich auf 10.5%. Die Ausschüttungsrendite,
(30.6.2018: 15.28%), während der Leerstand weiter         berechnet auf dem Börsenkurs per 30. Juni 2019, beträgt
auf 10.15% (30.06.2018: 11.27%) sinkt. Das Eigenkapital   2.9%. Das entspricht einem Renditevorteil gegenüber
des Fonds steigt per 30. Juni 2019 infolge der Kapital-   10-jährigen Bundesobligationen von 3.4%.

                                                                                                               19
rer Ausgabe 8

Fundamenta Group steigert Gewinn                          der latenten Steuern im Betrachtungszeitraum eine
Per 30. Juni 2019 verzeichnete die Fundamenta Group       Aufwertung von CHF 6.25 Mio oder 0.77%.
einen Reingewinn von CHF 10.09 Mio und damit              Die Anlagerendite des Akara Diversity PK beläuft
eine Steigerung von 54.2% zur Vorjahresperiode            sich im Betrachtungszeitraum vom 1. Januar 2019 bis
(CHF 6.54 Mio), was einer Eigenkapitalrendite von         30. Juni 2019 auf 2.58%. Der Anteil aus nicht realisiertem
4.5% (Vorjahresperiode 4.3%) entspricht. Die Verbes-      Kapitalgewinn macht 0.76% aus, der Einkauf aus
serung des operativen Ergebnisses und ein auf den         nicht realisiertem Kapitalerfolg bei der Ausgabe von
Anlageimmobilien erzielter Neubewertungseffekt            Anteilen 0.09% und derjenige aus Nettoertrag 1.73%.
haben zu diesem guten Resultat geführt, heisst es bei     Im ersten Halbjahr 2019 wurden 17 Entwicklungs- und
Fundamenta. Aufgrund der Steuerreform (STAF) mit          Anlageobjekte beurkundet. Per Bilanzstichtag enthält
Steuersatzsenkungen auf kantonaler Ebene reduzierten      der Akara Diversity PK 75 beurkundete Objekte, wovon
sich die latenten Steuerverbindlichkeiten einmalig um     74 mit einem Verkehrswert von insgesamt CHF 966.88 Mio
CHF 0.75 Mio. Operativ erwirtschaftete die Gesellschaft   im Eigentum stehen. Es fanden keine Verkäufe von
einen um 31.3% höheren Reingewinn (ohne Neubewer-         Liegenschaften statt. Inklusive der Ereignisse nach
tungseffekt) von CHF 6.61 Mio (Vorjahresperiode CHF       Bilanzstichtag bis Ende Juli 2019 umfasst der Akara
5.03 Mio). Die Review und Bewertung ausgewählter          Diversity PK rund 1880 Wohnungen und rund 106’480 qm
Bestandsliegenschaften durch Jones Lang LaSalle ( JLL)    Kommerzfläche nach Fertigstellung der Bauten. Die
führte zu einer Höherbewertung der Anlageimmobilien       Bruttorendite (Soll) der fertigen Bauten beläuft sich
(vor latenten Steuern) von insgesamt CHF 4.34 Mio         auf 4.68%. Unter Berücksichtigung der Mietausfallrate
(Vorjahresperiode CHF 1.90 Mio). Durch den planmässigen   von 8.76%, welche planmässig entmietete Objekte für
und selektiven Portfolio-Ausbau erhöhte sich der          Totalsanierungen und Umbauten inkludiert, beträgt
Liegenschaftsertrag aus Vermietung um 14.6% auf           die Nettorendite der fertigen Bauten 3.51%. Im ersten
CHF 14.28 Mio (Vorjahresperiode CHF 12.46 Mio). Der       Halbjahr 2019 fand die insgesamt vierte Kapitalerhöhung
Fokus der Investitionen lag dabei auf Wohnimmobilien      statt. Dem Akara Diversity PK flossen dabei total
im mittleren Mietzinssegment. Der bereits hohe            CHF 167.61 Mio an neuen Eigenmitteln zu. Ziel der nächsten
Mietanteil konnte leicht von 91.7% (Vorjahresperiode)     Kapitalerhöhung ist es, die anlagestrategische geografische
auf 92.1% erhöht werden. Die Leerstandsquote redu-        und sektorielle Diversifizierung zu festigen wie auch den
zierte sich auf 3.4% (Vorjahresperiode 5.1%). Unter       Investorenkreis zu erweitern, um die Liquidität der Titel zu
Berücksichtigung der insgesamt vier Entwicklungs-         erhöhen. Zeichnungsfrist und Liberierung werden voraus-
projekte in Zürich, Schlieren und Zofingen umfasste       sichtlich im 4. Quartal 2019 erfolgen.
das Immobilienportfolio am Ende der Berichtsperiode
insgesamt 63 Liegenschaften mit 1782 Wohneinheiten.       Basel-Stadt überflügelt Zug

Akara Diversity PK mit gutem Halbjahresergebnis
Per Bilanzstichtag 30. Juni 2019 beträgt das Gesamt-
fondsvermögen des Akara Diversity PK CHF 989.18 Mio,
der totale Verkehrswert der Grundstücke CHF 966.88 Mio
und das Nettofondsvermögen CHF 836.48 Mio.
Die Fremdfinanzierungsquote liegt bei 7.96%, wie die
Akara Funds AG mitteilt. Der Ertrag von CHF 20.19 Mio.
besteht im Wesentlichen aus den Mietzinseinnahmen
von CHF 15.28 Mio, aus der bei der Kapitalerhöhung
bezahlten Nebenkostenpauschale von CHF 0.83 Mio
und dem Einkauf in den laufenden Ertrag bei der
Kapitalerhöhung von CHF 3.69 Mio. Vermindert um den
Aufwand resultiert ein Nettoertrag von CHF 14.79 Mio.     Erstmals in der Geschichte des Standortqualitätsindikators
Durch Neubewertungen und teilweise Einkauf unter          (SQI) der Credit Suisse steht der Kanton Zug nicht auf
dem Marktwert resultiert unter Berücksichtigung der       dem Spitzenplatz. Neu führt der Kanton Basel-Stadt das
Transaktionskosten und der Bildung von Rückstellungen     Kantonsranking an, da er bereits rückwirkend auf Anfang

                                                                                                                  20
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