SFB 1288 Praktiken des Vergleichens - SFB 1288 Practices of Comparing - Uni Bielefeld

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SFB 1288 Praktiken des Vergleichens - SFB 1288 Practices of Comparing - Uni Bielefeld
SFB 1288
Praktiken des Vergleichens

                                      SFB 1288
                       Practices of Comparing
SFB 1288 Praktiken des Vergleichens - SFB 1288 Practices of Comparing - Uni Bielefeld
Was sind Sonderforschungsbereiche?

  Wissenschaftliche Grundlagenforschung           Basic research often requires patience and a
  braucht oft einen langen Atem und ist auf       long-term commitment and relies on the col-
  interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler an-     laboration of many individuals. A Collaborative
  gewiesen. In Sonderforschungsbereichen (SFB)    Research Centre (Sonderforschungsbereich, or
  wird über einen Zeitraum von bis zu zwölf       SFB) conducts interdisciplinary basic research
  Jahren fächerübergreifende Grundlagen-          for up to twelve years. Collaborative Research
  forschung betrieben. Wissenschaftler*innen      Centres bring together scientists from a
  unterschiedlicher Disziplinen arbeiten hier     variety of disciplines whose research projects
  unter dem Dach gemeinsamer Leitideen und        are guided by a common set of principles and
  Fragestellungen an ihren Forschungsprojekten.   questions. They are funded by the German
                                                  Research Foundation (Deutsche Forschungs-
                                                  gemeinschaft, or DFG), which supports Insti-
                                                  tutions of higher education in stabling focus
                                                  areas of research.

          What are Collaborative Research Centres?
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„In der Mitte
liegt die Kraft“
                      Antje Flüchter

    “Strength and
    Calm at Midway”
SFB 1288 Praktiken des Vergleichens - SFB 1288 Practices of Comparing - Uni Bielefeld
Auf dem Weg zur Mesoebene
  „In der Mitte liegt die Kraft“, so beschreiben    “Strength and Calm at Midway”, this is how
  Thomas Müller, Leopold Ringel und Tobias          Thomas Müller, Leopold Ringel and Tobias
  Werron treffend die Bedeutung der Mesoebene,      Werron aptly describe the importance of the
  die uns in den kommenden Jahren in unserem        meso level, which will be of concern to us in our
  Forschungsverbund besonders beschäftigen          research network in the coming years.
  wird.                                             Researchers from the fields of history and
  Wissenschaftler*innen aus Geschichts- und         literature, philosophy, art history, political
  Literaturwissenschaften, Philosophie, Kunst-      ­science and law are investigating the history
  geschichte, Politik- und Rechtswissenschaften      of practices of comparing from antiquity to
  untersuchen im Sonderforschungsbereich             the present in the Collaborative Research
  (SFB) 1288 die Geschichte der Vergleichsprak­      Centre (SFB) 1288. Comparisons order and
  tiken – von der Antike bis zur Gegenwart.          change the world; we discover the world by
  Vergleiche ordnen und verändern die Welt; wir      comparing it. In the second funding phase, we
  erschließen uns die Welt durch das Vergleichen.    are particularly interested in the productive
  Uns interessieren in der zweiten Förderphase       power of comparative practices and the ques-
  in besonderem Maße die produktive Kraft von        tion of historical processes of change.
  Vergleichspraktiken und die Frage nach histori-    The SFB 1288 “Practices of Comparing” has
  schen Wandlungsprozessen.                          been funded by the German Research Founda-
  Der SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“ wird     tion (DFG) since 2017 and has been extended
  seit 2017 von der Deutschen Forschungsge-          in 2021. With this brochure, we would like to
  meinschaft (DFG) gefördert und ist ab 2021 für     introduce you to the researchers and projects
  weitere vier Jahre verlängert worden. Mit der      of the second funding phase. The brief insights
  vorliegenden Broschüre möchten wir ihnen die       and descriptions are intended to vividly convey
  Forscher*innen sowie die Projekte der zweiten      how diverse the questions and the areas of
  Förderphase vorstellen. Die kurzen Einblicke       work are in our research network.
  und Beschreibungen sollen anschaulich ver-         I wish you an inspiring read!
  mitteln, wie vielfältig die Fragestellungen und
  die Arbeitsbereiche in unserem Forschungsver-     Antje Flüchter,
  bund sind.                                        Spokesperson of the SFB 1288
  Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

  Antje Flüchter,
  Sprecherin des SFB 1288

                                        On the Way to the Meso Level
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Was tun wir eigentlich, wenn wir vergleichen?

  Unser Alltag ist geprägt von Ratings, Statis-      die Welt ordnen und verändern. Im SFB 1288
  tiken und Wettbewerben – ob im Sport, in der       „Praktiken des Vergleichens“ wird Grundlagen-
  Politik oder in der Wissenschaft. Vergleichen      forschung betrieben, indem der Akzent von
  gilt als objektiv. Es hilft uns, zu vermeintlich   ‚dem Vergleichen‘ hin zur ‚Praxis des Verglei-
  klaren Ergebnissen zu kommen. Aber wie neu­        chens‘ verschoben wird: Was tun Akteure, wenn
  tral ist das Vergleichen wirklich?                 sie vergleichen?

  Menschen vergleichen sich mit Blick auf ihre       Indem im SFB 1288 eine grundlegende Praxis
  Fähigkeiten, Firmen vergleichen ihre Bilanzen,     der Ordnung und Dynamik von modernen, aber
  Länder ihre Bruttoinlandsprodukte. Das Ver-        auch vormodernen sowie von europäischen und
  gleichen entscheidet zum Beispiel darüber,         außereuropäischen Gesellschaften untersucht
  wie wir Fremdes wahrnehmen: Treten dabei           wird, wird dazu beigetragen, dass im Kontext
  Ähnlichkeiten oder Unterschiede hervor? Zu         aktueller Geschichts- und Kulturtheorien neu
  welchen Werturteilen kommen wir? Wann              über Geschichte, Gesellschaften und histori-
  schleichen sich in das so scheinbar so objektive   schen Wandel nachgedacht wird.
  Vergleichen eingefahrene Sichtweisen ein und
  wieso?

  Forschende aus Geschichts- und Literatur-
  wissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte,
  Politik- und Rechtswissenschaft untersuchen
  erstmals systematisch, wie Vergleichspraktiken
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What do we do when we compare?
  Whether in sports, politics or science, our        the world. In SFB 1288 “Practices of Compar-
  everyday life is shaped by ratings, statistics     ing” basic research is conducted by shifting
  and competitions. Comparing is believed to be      the accent from ‘the comparing’ to ‘practice
  objective and to help us to obtain clear re-       of comparing’: What do actors do when they
  sults. But how neutral is comparing really?        compare?
                                                     By investigating a fundamental practice of
  People compare their skills with those of          the order and dynamics of modern, but also
  others, companies compare their financial          pre-modern, as well as European and non-
  performance, Countries compare their gross         European societies, SFB 1288 contributes to
  domestic products. Among other things, com-        rethinking history, societies and historical
  paring influences how we perceive the other:       change in the context of current theories of
  Does it reveal similarities or differences? What   history and culture.
  value judgments does it lead to? When do en-
  trenched perspectives sneak into supposedly
  objective processes of comparing, and why?
  Researchers from history and literature, philos-
  ophy, art history, political science and law are
  systematically investigating for the first time
  how practices of comparing order and change
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Fünf Schlüsselbegriffe des SFB 1288

1
    [Praktiken]                                     ▶ Vergleichspraktiken können sich auf
    Prâxis (altgriechisch): Tat, Handlung             der Mesoebene verstetigen, in Form
                                                      von Praxisformationen und als geteilte
    ▶ Praktiken bauen auf praktischem                 Praktiken spezifischer communities of
      Wissen auf und sind Teil eines Netzes           practice.
      weiterer Praktiken.

                                                3
    ▶ Praktiken sind abhängig von Akteur            [Akteure]
      und Situation, kulturellem und histori-
      schem Kontext.                                ▶ Akteure können Einzelpersonen, aber
                                                      auch Gruppen oder Institutionen sein.
    ▶ Das Zusammenspiel von Gesagtem
      und Getanem ist entscheidend.                 ▶ Im Vordergrund stehen die Kontexte,
                                                      innerhalb derer verglichen wird.

2                                               4
    [Vergleichspraktiken]
                                                    [Ordnung]
    ▶ Das Vergleichen ist keine vermeintlich
      objektive oder logische Operation,            ▶ Das Vergleichen kann Eindrücke ordnen
      sondern abhängig von Kontexten und              und dabei helfen, sich in der Welt zu
      Akteuren.                                       orientieren, …

    ▶ Der Akzent auf den ‚Vergleichsprak-

                                                5
      tiken‘ rückt konkrete Gegenstände,            [Dynamik]
      Routinen und Kontexte in den Vorder-
      grund, nicht aber abstrakte Theorien          ▶ …stößt aber auch Veränderungen an
      und Methoden des ‚Vergleichs‘.                  und irritiert bestehende Ordnungen.

    ▶ Vergleichspraktiken können das Vergli-
      chene aus einem Kontext lösen und in
      einen neuen einbetten.
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Key Concepts of the SFB 1288
    [Practices]                                     ▶ Practices of comparing can be per-
    prâxis (Ancient Greek): Deed, action, ac-         petuated at the meso level, in form
    tivity                                            of practice formation and as shared
                                                      practices of specific communities of
1   ▶ Practices require practical knowledge           practices.
      and are part of a network of other
      practices.
                                                    [Actors]
    ▶ Practices are determined by a specif-
      ic actor and situation and a specific         ▶ Actors do not necessarily have to be
      cultural and historical context.                individuals, but may also be groups or
                                                3     institutions.
    ▶ The combination of what is said and
      what is done is crucial.                      ▶ The focus is on the contexts in which
                                                      comparisons are being made.
    [Practices of Comparing]
                                                    [Order]
    ▶ Rather than being a seemingly objec-
      tive or logical operation, comparing          ▶ Comparing can be used to arrange
2     involves specific contexts and actors.
                                                4     impressions in a specific order and
                                                      help to find one’s way in the word…
    ▶ The focus on ‘practice of comparing’
      draws attention to specific objects,
      routines and contexts, rather than            [Dynamics]
      on abstract theories and methods of
      ‘comparisons’.                                ▶ …but can also instigate change and
                                                      confuse existing orders.
    ▶ Practices of comparing can remove

                                                5
      that which is being compared from
      one context and place it in other.
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Vergleichspraktiken auf der Mesoebene?
Praxisformation, communities of practice und
der historische Wandel

  In der zweiten Förderphase des SFB 1288            praktiken wichtig oder sogar konstitutiv sind.
  (2021 – 2024) interessieren uns Vergleichsprak-    Nur der systematische und epochenübergrei-
  tiken in ihrer mittleren Reichweite: Wir fragen,   fende Blick auf die Verknüpfungen von Prakti-
  ob, und unter welchen Bedingungen und in           ken und die sie ausführenden communities von
  welchen Ausprägungen Mikrodynamiken der            Akteuren erlauben es, den durch Vergleichs-
  Vergleichspraktiken auf die Mesoebene ein-         praktiken ausgelösten sozialen und histori-
  wirken? Stoßen sie dort stabilisierende oder dy-   schen Wandel zu erfassen und zu erklären.
  namisierende Prozesse an? Unser Verständnis        So erarbeiten wir in den kommenden Jahren
  der Mesoebene begründet sich dabei nicht in        wichtige Bausteine für unsere übergeordneten
  der Größenordnung oder Skalierung einzelner        Ziele: die Genealogie der westlichen Moderne,
  Phänomene, sondern in größeren Verbünden           eine neue Sicht auf Periodisierungsfragen und
  der Praktiken und Akteure.                         schließlich eine kontingenzsensible Theorie des
  Praktiken verkoppeln sich zu Praxisformatio-       historischen Wandels. Mit diesem Schritt berei-
  nen. Netzwerke von Akteuren (communities of        ten wir den Weg hin zur Makroebene, um in der
  practice) teilen ein Repertoire an Praktiken.      dritten Förderphase die Geschichte der (west-
  Unser Interesse richtet sich vor allem auf For-    lichen) Moderne erarbeiten und neu erzählen
  mationen und Netzwerke, für die Vergleichs-        zu können.
Practices of Comparing at the Meso Level?
Practice Formation, Communities of Practice
and historical Change
  In the second funding phase of SFB 1288             practices of comparing are important or even
  (2021 – 2024), we are interested in ‘practices      constitutive. Only a systematic and cross-ep-
  of comparing’ in their medium range: we ask         ochal view of the links between practices and
  whether, and under what conditions and in           the communities of actors who carry them
  what manifestations, micro-dynamics of              out allows us to grasp and explain the social
  practices of comparing have an impact on the        and historical change triggered by practices
  meso level? Do they initiate stabilising or dyna-   of comparing. In the coming years, we will
  mising processes there? Our understanding of        develop important building blocks for our
  the meso level is not based on the magnitude        overarching goals: the genealogy of Western
  or scale of individual phenomena, but rather        modernity, a new view of periodisation issues
  on larger alliances of practices and actors.        and, finally, a contingency-sensitive theory of
  Practices combine to become practices.              historical change. With this step, we are pre-
  Networks of actors (communities of practice)        paring the way to the macro level to be able to
  share a repertoire of practices. Our interest is    retell the history of (Western) modernity in the
  focused on formations and networks for which        third funding phase.
Grundbegriffe der Mesoebene

  1     Praxisformationen                           2       Communities of
                                                            Practice

  ▶ Praxisformationen bilden sich durch den         ▶ Communities of practice sind Netzwerke
    aufeinander bezogenen oder miteinander            von Akteuren, die ein gemeinsames Vor-
    verkoppelten Vollzug mehrerer Praktiken.          haben verbindet, die sich in ihrem Handeln
                                                      aufeinander beziehen und ein Repertoire
  ▶ Praxisformationen haben unterschiedliche          an Praktiken teilen oder ausbilden.
    Eigenschaften und Ausprägungen, uns in-
    teressieren vor allem diejenigen, bei denen     ▶ Communities of practice vermitteln zwi-
    Vergleichspraktiken wichtig oder auch             schen (Makro-)Strukturen und Akteuren.
    zentral sind.
                                                    ▶ Durch die Perspektive auf die communities
  ▶ Praxisformationen haben eine übersituati-         of practice können kollektive Herstellung
    ve Wiederholungsstruktur, sind aber mehr          und Wandel zusammenhängender Prakti-
    als wiederholt ausgeführte Praktiken.             ken (Praxisformationen) rekonstruiert und
                                                      analysiert werden.
  ▶ Praxisformationen bilden einerseits eine
    Struktur, die den Vollzug einzelner Praktiken   ▶ Communities of practice zeichnet eine
    bestimmen, andererseits sind sie durch den        kooperative Produktion und Zirkulation
    wiederholten und aufeinander bezogenen            von Wissen aus, dabei können sie Motoren
    Vollzug der Einzelpraktiken konstituiert.         des Wandels sein, indem sie neues Wissen
                                                      institutionalisieren und dabei veränderte
  ▶ Daher zeichnet Praxisformationen sowohl           Praktiken hervorbringen und verbreiten.
    ein gewisses Maß an Verstetigung aus,
    durch die konstituierenden Vollzug der Ein-
    zelpraktiken verfügen sie gleichzeitig über
    ein hohes Dynamisierungspotential.
Basic Terms of the Meso Level
                                                            Communities of
  1     Practice Formations                         2       Practice
  ▶ Practice formations are formed by the           ▶ Communities of practice are networks of
    interrelated or interlinked performance of        actors who share a common intention,
    several practices.                                relate to each other in their actions, and
                                                      share or form a repertoire of practices.
  ▶ Practice formations have different attrib-
    utes and characteristics; we are particular-    ▶ Communities of practice mediate between
    ly interested in those in which ‘practices of     (macro-) structures and actors.
    comparing’ are significant or even central.
                                                    ▶ The perspective on communities of prac-
  ▶ Practice formations have a supra-situa-           tice allows to reconstruct and analyse
    tional repetitive structure, but are more         collective production and change of con-
    than repeatedly performed practices.              nected practices (practice formations).
  ▶ On the one hand, practice formations            ▶ Communities of practice are characterized
    constitute a structure that determines            by a cooperative production and circu-
    the performance of individual practices;          lation of knowledge. Thus, they can be
    on the other hand, they are constituted by        engines of change by institutionalising new
    the repeated and interrelated execution of        knowledge and in the process producing
    individual practices.                             and disseminating changed practices.
  ▶ Therefore, practice formations are char-
    acterized both by a certain degree of
    permanence and, at the same time, by a
    high potential for dynamisation due to
    the constitutive performance of individual
    practices.
Zahlen, Daten, Fakten

                                                 19         Teilprojekte
                                                            Projects

                        99
                        Members of the SFB
                        SFB 1288-Mitglieder

                  393                  Antragsseiten
                                       Pages in the Application
Figures, Dates, Facts
                                                                           Post- Doktorand*innen
                                                                      9    Postdoctoral Fellows
                            25
                                                  Practices of Comparing
                                                  Vergleichspraktiken

                            Doktorand*innen
                            Doctoral Students
                                                                                             39
                                                                                             Associated members
                                                                                             Assoziierte Mitglieder

  Projektleiter*innen
  Principal Investigators
                                                                             Fördersumme
                                                                             Total Funding

25
                                                9,9 Mio. €
Die nächste Generation

  Die Doktorand*innen sind maßgeblich an             Gleichstellung, Teilhabe sowie die Vereinbar-
  der Forschung des SFB 1288 beteiligt. Um sie       keit von Familie und Karriere sind zentrale
  erfolgreich zu betreuen, nutzt der SFB 1288 die    und praktische Ziele, die im SFB 1288 vorange-
  hervorragende Infrastruktur an der Universität     bracht werden. Der Fokus liegt dabei auf den
  Bielefeld. Die durch die Exzellenzinitiative ge-   Doktorandinnen, die z. B. im Rahmen von Men-
  förderte Bielefeld Graduate School in History      toring-Programmen sowie anderen Angebo-
  and Sociology (BGHS) gewährleistet die struk-      ten und in Einklang mit dem Gleichstellungs-
  turierte Ausbildung der Promovierenden. Ihre       konzept der Universität Bielefeld unterstützt
  Angebote stehen allen am SFB 1288 Beteiligten      werden. Darüber hinaus sollen promovierte
  offen.                                             (v. a. befristete) Mitarbeiterinnen durch Coa-
  Im Fokus steht dabei die Weiterbildung durch       ching-Angebote unterstützt werden, die die
  Schulungen, unter anderem im Bereich der           Planung und Förderung individueller Karrieren
  Digital und Public Humanities. Auch die inter-     in den Blick nehmen. Außerdem können Eltern
  nationale Vernetzung sowie die wissenschaft-       durch diverse Unterstützungsangebote und
  liche Eigenständigkeit sind wichtige Anliegen      Beratung entlastet werden. Im SFB 1288 wer-
  der Förderung. Durch die Maßnahmen in diesen       den auch Themen der Diversität jenseits der
  Bereichen wird die nächste Generation best-        Gleichstellung vorangetrieben. Entstanden ist
  möglich auf eine berufliche Zukunft sowohl im      so z. B. ein Workshop für ‚first-generation‘-Pro-
  universitären Bereich als auch außerhalb der       movierende und Postdoktorand*innen, der auf
  akademischen Welt vorbereitet.                     Initiative aus dem SFB 1288 angeregt und durch
                                                     das Personalentwicklungsprogramm der Uni-
                                                     versität Bielefeld durchgeführt wurde. Nicht
                                                     zuletzt ist es ein wichtiges Ziel im SFB 1288,
                                                     dass Wissenschaft und akademische Karriere-
                                                     wege inklusiver werden.

                                          Gleichstellung und Diversität
Early Career Support
  Doctoral students make essential contribution       Equality, participation and the compatibility
  to the research at the SFB 1288. The SFB 1288       of family and career are central and practical
  uses the excellent infrastructure at Bielefeld      goals that are advanced in SFB 1288. The focus
  University to support these students success-       is on female doctoral students, who are sup-
  fully. The Bielefeld Graduate School in History     ported, for example, within the framework of
  and Sociology (BGHS), which is funded by the        mentoring programmes and other offers and
  Excellence Initiative of the Federal Ministry       in accordance with the equal opportunities
  of Education and Research, ensures a struc-         concept of Bielefeld University. In addition, fe-
  tured education of the doctoral students. The       male doctoral researchers (especially those on
  Excellence Initiative’s interdisciplinary study     fixed-term contracts) are supported through
  programme is available to everyone working at       coaching services that focus on planning and
  the SFB 1288.                                       promoting individual careers. In addition,
  The focus of the SFB 1288’s early career sup-       parents can receive various support services
  port activities is on providing continuous train-   and counselling. In SFB 1288, diversity issues
  ing in a variety of areas, including digital and    beyond gender equality are also being promot-
  public humanities. One of its main objectives       ed. For example, a workshop for first-gener-
  is the promotion of international networking        ation doctoral and postdoctoral researchers
  and scientific autonomy, which involves activi-     was initiated by SFB 1288 and carried out by
  ties that prepare the students for professional     Bielefeld University’s personnel development
  careers in the best possible way, whether with-     programme. Finally, an important goal of SFB
  in or outside the academic world.                   1288 is to make science and academic career
                                                      paths more inclusive.
                                                          Equality and Diversity
Social Media: YouTube, Twitter & Co.

  Die breitere Rezeption wissenschaftlicher
  Inhalte – auch im außerakademischen Feld –
  hängt in hohem Maße von ihrer Platzierung
  in unterschiedlichen Ebenen, Bereichen und
  Räumen ab. Nur so kann ein Forschungsver-
  bund auch gesellschaftspolitisch wirkmächtig
  werden. Während wir im zentralen Teilprojekt
  Ö die Praktiken innerhalb der Wissenschafts-
  kommunikation mit Blick auf die communities
  of practice, ihre Institutionen und Medien
  grundsätzlich hinterfragen, sind Soziale Me-
  dien auch Teil der Kommunikationsstruktur des
  gesamten SFB 1288. Es ist daher notwendig,
  die Inhalte mit adäquaten medialen Impulsen
  zu verbinden, also unterschiedliche wissen-
  schaftskommunikativen Zugängen zu eröffnen.
  Der SFB 1288 ist professionell und erfolgreich
  in sozialen Netzwerken und Medien vertreten:
  auf Twitter, mit einem eigenen YouTube-Ka-
  nal, dem Podcast „Praktisch Theoretisch“,
  mit einem LinkedIn-Profil, einem Blog zu Ver-
  gleichspraktiken sowie mit einem monatlichen
  Radioformat auf Hertz 87,9. Auf diesen unter-
  schiedlichen Kanälen geben SFB 1288-Wissen-
  schaftler*innen Einblicke in ihre Forschungs-
  projekte.
Social Media: YouTube, Twitter & Co.
  The broader reception of the content of
  humanities – also in the non-academic field
  – depends on its placement in different lev-
  els, areas and spaces. Only in this way can a
  research network also become socio-politically
  effective. While in the central project Ö we
  generally question the practices within science
  communication with a view to the communi-
  ties of practice, their institutions and media,
  social media are also part of the communi-
  cation structure of the entire SFB 1288. It is
  therefore necessary to connect the content
  with adequate media impulses, i.e. to open a
  variety of science communicative accesses.
  The SFB 1288 is professionally and successfully
  represented in social networks and media: On
  Twitter, with its own YouTube channel, the pod-
  cast “Praktisch Theoretisch”, with a Linked­In
  profile, a blog on comparative practices and
  with a monthly radio format on Hertz 87.9. SFB
  1288 researchers provide insights into their
  research projects on these different channels
  and media.
Sprecherin und Stellvertreter*innen

  Als Sprecherin des SFB 1288 vertritt Antje       As spokesperson of the SFB 1288, Antje Flüchter
  Flüchter die Anliegen des Sonderforschungsbe-    represents the concerns of the Collaborative
  reichs innerhalb der Universität und gegenüber   Research Centre within the Bielefeld University
  der DFG. Neben der finanziellen Verantwortung    and in all dealings with the DFG. In addition to
  für die SFB-Mittel behalten sie und die stell-   the financial responsibility for the SFB funds,
  vertretenden Sprecher*innen Angelika Epple       she and the deputy spokespersons Angelika
  und Walter Erhart die forschungsstrategischen    Epple and Walter Erhart keep an eye on the
  Ziele im Blick und führen Ansätze und Ergeb-     research strategy goals and bring together
  nisse der einzelnen Projekte des SFBs 1288       the approaches and results of the SFB 1288
  zusammen.                                        projects.

                           Spokesperson and Deputy Speaker
Sprecherin Spokesperson
Prof. Dr. Antje Flüchter

Stellvertretende Sprecher*innen Deputy Speakers
Prof. Dr. Angelika Epple, Prof. Dr. Walter Erhart

Kontakt Contact
antje.fluechter@uni-bielefeld.de

                                       V.l.n.r. F.l.t.r. Angelika Epple, Antje Flüchter, Walter Erhart
Z                                                             INF
Z
Geschäftsführung – Zentrale Aufgaben des Sonderforschungsbereichs
Management – Central Tasks of the Collaborative Research Centre
INF
Dateninfrastruktur und Digital Humanities:
Digitale Praktiken in den Geisteswissenschaften
Data Infrastructure and Digital Humanities: Digital Practices in the Humanities
Ö
Making of: Communities of Practice. Geisteswissenschaften und Gesellschaft
in Relation
Making of: Communities of Practice. Humanities and Society in Relation

Ö
Zentrale Projekte des SFB 1288

                 Central Projects of the SFB 1288
Geschäftsführung
Zentrale Aufgaben des Sonderforschungsbereichs

    Die Geschäftsstelle des SFB 1288 ist die          The SFB 1288 office is the coordination and
    Schnittstelle für alle administrativen und        interface for all administrative and organisa-
    organisatorischen Belange des Sonderfor-          tional matters of the Collaborative Research
    schungsbereichs. Das Team Z fördert die           Centre “Practices of Comparing”. Team Z pro-
    interdisziplinäre Zusammenarbeit, unterstützt     motes interdisciplinary cooperation, supports
    die wissenschaftlichen Teilprojekte und trägt     the scientific projects and contributes to the
    zudem zum Ausbau der Vernetzung bei: Durch        expansion of networking within the SFB 1288:
    die Kontaktpflege und Koordination der Ko-        By maintaining contact with and coordinat-
    operationspartner*innen im In- und Ausland,       ing the cooperation partners in Germany and
    der Virtual Faculty sowie der assoziierten Mit-   abroad, the Virtual Faculty and the associat-
    glieder. Die Geschäftsstelle fungiert auch als    ed members. The office thus functions as a
    Kommunikationsschnittstelle aller Arbeitsbe-      communication interface for all departments
    reiche und Institutionen der Universität Biele-   and institutions at Bielefeld University and as
    feld und als Kommunikationsschnittstelle für      a communication interface for the DFG and
    die DFG und Dritte. In den Zuständigkeitsbe-      third parties. The office is also responsible
    reich fallen auch die Semestergestaltung, die     for semester organisation and coordination
    Koordination von zentralen Konferenzen und        of conferences, workshops and meetings, as
    Workshops sowie das Finanz- und Personalcon-      well as financial and personnel controlling. In
    trolling. Daneben unterstützt die Geschäfts-      addition, the office supports the implementa-
    stelle die Umsetzung und Weiterentwicklung        tion and further development of the SFB’s 1288
    der integrierten Publikationsstrategie des SFB    integrated publication strategy as well as the
    1288 sowie die Zusammenarbeit mit dem Biele-      cooperation with the Bielefeld University Press
    felder Universitätsverlag (BiUP).                 (BiUP).

                                                                             Management
                                             Central Tasks of the Collaborative Research Centre
Leitung Acting Director
Prof. Dr. Antje Flüchter

Geschäftsführerinnen Managing Directors
                                                                                        Z
Dr. Andrea Bendlage, Sabrina Diab-Helmer

Sachbearbeiterin Administrative Assistant
Wiltrud Morawe

Kontakt Contact
sfb1288_management@uni-bielefeld.de

                       V.l.n.r. F.l.t.r. Wiltrud Morawe, Antje Flüchter, Andrea Bendlage, Sabrina Diab-Helmer
Dateninfrastruktur und Digital Humanities:
Digitale Praktiken in den Geisteswissenschaften

  Dateninfrastruktur und Digital Humanities        Data infrastructure and digital methods are
  sind wichtige Themen in der gegenwärtigen        important topics in current digital humanities
  digitalen geisteswissenschaftlichen Forschung.   research. Tools and platforms for collaborative
  Erarbeitet und evaluiert werden im zentra-       work, research, documentation, and publish-
  len Teilprojekt INF Tools und Plattformen        ing are being developed and evaluated in the
  für gemeinsames Arbeiten, Forschen, Doku-        central project INF. We are creating innova-
  mentieren und Publizieren. Dabei entstehen       tive, interactive research environments and a
  innovative, interaktive Forschungsumgebun-       digital publication platform: the web platform
  gen und Publikationsplattformen: die Web-        nopaque for corpus creation and evaluation
  plattform nopaque zur Corpus-Erstellung und      and a DKAN data platform. In addition, the
  -Auswertung und eine DKAN-Datenplattform.        challenges of digital research methods in the
  Außerdem werden die Herausforderungen            humanities are addressed: How can scholar-
  digitaler Forschungsmethoden in den Geistes-     ly work in the humanities be translated for
  wissenschaften adressiert: Wie kann (geistes-)   computers and where are the opportunities
  wissenschaftliches Arbeiten für die Maschine     and limitations? How can IT solutions and
  übersetzt werden und wo liegen Chancen und       digital methods, such as text mining, machine
  Grenzen? Wie können IT-Lösungen und digitale     learning, annotations or visualisations support
  Methoden, wie Text Mining, Machine Lear-         the research process in the humanities? And
  ning, Annotationen oder Visualisierungen den     finally: What is the influence of digital prac-
  geisteswissenschaftlichen Forschungsprozess      tices on research practices within the various
  unterstützen? Und zu guter Letzt: Worin liegt    humanities disciplines?
  der Einfluss digitaler Praktiken auf die For-
  schungspraktiken innerhalb der verschiedenen
  geisteswissenschaftlichen Disziplinen?

     Data Infrastructure and Digital Humanities:
              Digital Practices in the Humanities
Leitung Principal Investigators
Prof. Dr. Silke Schwandt, Dr. Johanna Vompras

Mitarbeiter*innen Staff
Dr. Tim Geelhaar, Patrick Jentsch, Christian Meinel,
Laura Maria Niewöhner
                                                                                                      INF
Kontakt Contact
silke.schwandt@uni-bielefeld.de
johanna.vompras@uni-bielefeld.de

  V.l.n.r. F.l.t.r. Johanna Vompras, Laura Maria Niewöhner, Christian Meinel, Silke Schwandt, Tim Geelhaar, Patrick Jentsch
Making of: Communities of Practice.
Geisteswissenschaften und Gesellschaft in Relation

     In welcher Relation stehen Geisteswissen-        What is the relationship between humanities
     schaften und Gesellschaft zueinander? Wie        and society? How is this relationship brought
     wird dieses Verhältnis durch Praktiken der       about by practices of science communication?
     Wissenschaftskommunikation hervorge-             Practices of comparing are so ubiquitous that
     bracht? Praktiken des Vergleichens sind so       they are often no longer consciously perceived.
     allgegenwärtig, dass sie oftmals nicht mehr      This also applies to the field of science com-
     bewusst wahrgenommen werden. Das be-             munication. In the central project Ö we aim
     trifft auch das Feld der Wissenschaftskom-       to question these practices within science
     munikation. Im zentralen Teilprojekt Ö zielen    communication. This is done with a view to the
     wir darauf ab, diese Praktiken innerhalb der     communities of practice, their institutions and
     Wissenschaftskommunikation zu hinterfragen.      media. To make the implicit practices of com-
     Dies geschieht mit Blick auf die communities     paring visible, the traditional understandings
     of practice, ihre Institutionen und Medien. Um   of communities of practice, their spaces and
     die impliziten Vergleichspraktiken sichtbar zu   institutions must be set off. The aim is there-
     machen, müssen die tradierten Verständnisse      fore to actively bring together the humanities
     von communities of practice, ihre Räume und      and the (non-academic) public in transfer
     Institutionen aufgebrochen werden. Ziel ist es   spaces and to encourage self-reflection. This
     daher, Geisteswissenschaften und die (nicht-     is where actors from academia and the public
     akademische) Öffentlichkeit in Transferräumen    meet and, if suitable, renegotiate their rela-
     aktiv zusammenzubringen und zur Selbstrefle-     tionship.
     xion anzuleiten. Hier treffen Akteur*innen aus
     Wissenschaft und Öffentlichkeit aufeinander
     und verhandeln ihr Verhältnis ggf. neu.

                          Making of: Communities of Practice.
                                                                Humanities and Society in Relation
Leitung Principal Investigators
Prof. Dr. Lars Deile, Dr. Britta Hochkirchen

Referentin für Wissenschaftskommunikation
Science Communication
Dr. Marina Böddeker
                                                                                  Ö
Mitarbeiterin Staff
Vanessa Neumann

Kontakt Contact
marina.boeddeker@uni-bielefeld.de

                           V.l.n.r. F.l.t.r. Britta Hochkirchen, Marina Böddeker, Vanessa Neumann, Lars Deile
Projektbereiche und Teilprojekte
  Im Zentrum des SFB 1288 steht mit dem Ver-        The SFB 1288 focuses on practices of compar-
  gleichen eine Praktik, deren Formierung und       ing, their formation and design. We pay atten-
  Gestaltung. Unsere besondere Aufmerksam-          tion to the productive power of comparative
  keit gilt der produktiven Kraft von Vergleichs-   practices within the framework of formations
  praktiken im Rahmen von Praxisformationen         of practice or communities of practice. This
  oder communities of practice. Damit verbindet     links the projects to the question of processes
  die Teilprojekte die Frage nach den Prozessen     of historical change of medium scope, but this
  historischen Wandels mittlerer Reichweite,        question is posed in the three project areas
  jedoch wird diese Frage in den drei Projekt-      with a view to different focal points: How is
  bereichen mit Blick auf unterschiedliche          knowledge generated and stabilised through
  Schwerpunktsetzungen gestellt: Wie wird           practices of comparing and formations of
  durch Praktiken des Vergleichens und Praxis-      practice? What are the limits of comparing
  formationen Wissen erzeugt und stabilisiert?      and how are they asserted by specific com-
  Worin liegen Grenzen des Vergleichens und wie     munities of practice? How have practices of
  werden diese von spezifischen communities of      comparing contributed to processes of stand-
  practice behauptet? Wie haben Praktiken des       ardisation and globalisation?
  Vergleichens zu Standardisierungs- und Globa-
  lisierungsprozessen beigetragen?                  With the three areas of tension to which the
                                                    various projects are assigned, in the SFB 1288
  Mit den drei Spannungsfeldern, denen sich die     we are not aiming for a clear-cut demarca-
  verschiedenen Projekte zuordnen, streben wir      tion of a productive force of comparing that
  im SFB 1288 keine trennscharfe Abgrenzung         has different effects. Rather, the aim of this
  einer unterschiedlich wirksamen produktiven       subdivision is to sharpen attention for the
  Kraft des Vergleichens an. Ziel dieser Unter-     various processual connections of comparative
  teilung ist es vielmehr, die Aufmerksamkeit für   practices, the comparative formations and a
  die verschiedenen prozessualen Zusammen-          change of medium scope.
  hänge von Vergleichspraktiken, den Vergleichs-
  formationen und einen Wandel mittlerer Reich-     The SFB 1288 „Practices of Comparing“ is
  weite zu schärfen.                                therefore divided into three project areas:

  Der SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“
  gliedert sich deshalb in drei Projektbereiche:

                                                                            Project Areas
Erzeugung und Stabilisierung von Wissen
Generation and Stabilisation of Knowledge
                                                 D
                                                 E
Grenzen des Vergleichens: Unvergleichbarkeits-
behauptungen und Grenzziehungen
Limits of Comparing: Assertions of
Incomparability and the Drawing of Boundaries

                                                 F
Standardisieren und Globalisieren:
Expansive Vergleichspraktiken
Standardising and Globalising:
Expansive Comparative Practices
D01
Das Vergleichen im ethnographischen Denken der Antike – Die römische Zeit
bis in die Spätantike (1. – 7. Jahrhundert n. Chr.)
Comparing in Ethnographic Thought in Antiquity - The Roman Age
to Late Antiquity (1st – 7th Century AD)
D02
Vergleichende Verfahren – Präzedenzrecht im spätmittelalterlichen England
Comparative Procedures – Law of Precedent in Late Medieval England
D03
Der verglichene Körper: Ordnung in der Vielfalt der Menschen (16. – 19. Jahrhundert)
Order in Diversity: The Compared Body (16th – 19th Century)
D04
Weltvergleich und Weltwissen.
Ethnographische (Reise-)Literatur und vergleichende Wissenschaften (1850 – 1950)
World Knowledge and Comparing the World.
Ethnographic Travel Literature and the Comparative Method (1850 – 1950)
D05
Vergleichendes Lesen. Konstitution und Kritik der Stilistik als einer
literaturwissenschaftlichen Methode
Comparative Reading. Stylistics as a Method of Literary Studies –
Formation and Critique
D06
Vergleichen an der Schnittstelle der Physical Sciences und der Life Sciences, 1960 – 2000
Comparing at the Interface of the Physical Sciences and the Life Sciences, 1960 – 2000

D
Erzeugung und Stabilisierung von Wissen

     Generation and Stabilisation of Knowledge
Das Vergleichen im ethnographischen
Denken der Antike
Die römische Zeit bis in die Spätantike (1. – 7. Jahrhundert n. Chr.)

     Im Teilprojekt untersuchen wir ethnographi-         In this project we investigate ethnographic
     sche Vergleichspraktiken vom 1. – 7. Jh. n. Chr.    practices of comparing from 1st – 7th century
     Im Zentrum steht die Frage, wie sich mit der        A.D. The project tries to determine how the
     Expansion und den Transformationen des Im-          expansion and transformations of the Im-
     perium Romanum sowie der Formierung neuer           perium Romanum, as well as the formation
     communities of practice (römische Militärs,         of new communities of practice within (e. g.,
     christliche Schriftsteller sowie administrati-      Roman military officers, Christian writers, im-
     ves Personal imperialer Bürokratie und das          perial bureaucratic administrative personnel
     Publikum der von ihnen verfassten Schriften)        and the audiences of their writings) changed
     ethnographische Vergleichspraktiken auf der         ethnographic practices of comparing on a
     Mikro- und Mesoebene wandelten. Inwiefern           micro- and meso-level. Consequently, also, to
     reagierten diese Veränderungen ihrerseits           what extent did these changes not only react
     nicht nur auf politische wie religiöse Trans-       to political and religious transformations, but
     formationsprozesse, sondern stehen auch in          interact with them? Main subjects of analysis
     Wechselwirkung mit diesen? Hauptgegenstand          are prose texts of Roman pagan and Christian
     der Analyse sind die Prosatexte römischer           historiographers (classicizing historians, histo-
     paganer und christlicher Historiographen            riography, ecclesiastical history, hagiography).
     (klassizistische Geschichtsschreibung, Kirchen-     Their ethnographic gaze, refracted by political
     geschichte, Heiligenviten). Ihr ethnographi-        and religious perspectives, will be studied as to
     sches Denken, gebrochen durch politische wie        its relation to preceding ethnographic tradi-
     religiöse Perspektiven, soll auch im Hinblick auf   tions and methods.
     vorhergehende ethnographische Traditionen
     untersucht werden.

Comparing in Ethnographic Thought in Antiquity
                                           The Roman Age to Late Antiquity (1st – 7th Century AD)
Leitung Principal Investigator
Prof. Dr. Raimund Schulz

Mitarbeiter*innen Staff
Marthe Becker, Malte Speich

Kontakt Contact
raimund.schulz@uni-bielefeld.de
                                                                         D 01
                                  V.l.n.r. F.l.t.r. Raimund Schulz, Marthe Becker, Malte Speich
Vergleichende Verfahren
Präzedenzrecht im spätmittelalterlichen England

     Bis heute fußt die angloamerikanische Recht-       To this day, Anglo-American jurisprudence is
     sprechung auf den Anfängen des Common              based on the common law, which emerged in
     Law im mittelalterlichen England. Zentral für      medieval England. Central to case law is the
     das Präzedenzrecht ist, dass Sachverhalte auf      principle of precedent in which legal cases are
     Ähnlichkeiten hin verglichen und auf dieser        compared for similarities and decided on this
     Grundlage Fälle entschieden werden. Die Prak-      basis. Therefore, it is practices of comparing
     tik des Vergleichens ist hier Recht-schaffend      that create law and negotiate knowledge. In
     und handelt Wissen aus. Im Teilprojekt fragen      the project we ask: What circumstances led
     wir: Welche Umstände führten zur Entste-           to the emergence and stabilisation of English
     hung und Stabilisierung des englischen Rechts      law as a practice formation? What function
     als Praxisformation? Welche Funktion haben         did legal actors assume and in how far can
     Rechtsakteure übernommen und wie sind diese        they be described as a community of practice?
     als community of practice greifbar? Im Rah-        Within the framework of two sub-studies, two
     men zweier Teilstudien werden zwei Quellen-        source corpora will be examined: first, Henry
     korpora untersucht: erstens die Schriften Hen-     de Bracton’s writings from the 13th century,
     ry de Bractons aus dem 13. Jahrhundert und         and second, the so-called yearbooks of the
     zweitens die sogenannten yearbooks des 14.         14th and 15th centuries. Methodically, we de-
     und 15. Jahrhunderts. Methodisch erarbeiten        velop the sources in the project as digital data
     wir im Projekt die Quellen als digitale Daten im   in the context of digial history. Attention will
     Kontext der Digital History. Besonders werden      be paid to networks of persons, networks of
     Personennetzwerke, Netzwerke von Rechts-           legal cases and the reference structures and
     fällen sowie den Quellen inhärente Verweis-        category systems inherent in the sources.
     strukturen und Kategoriensysteme in den Blick
     genommen.

                                                        Comparative Procedures
                                                        Law of Precedent in Late Medieval England
Leitung Principal Investigator
Prof. Dr. Silke Schwandt

Mitarbeiterin Staff
Charlotte Elisabeth Feidicker

Kontakt Contact
silke.schwandt@uni-bielefeld.de
                                                                           D 02
                                  V.l.n.r. F.l.t.r. Silke Schwandt, Charlotte Elisabeth Feidicker
Der verglichene Körper: Ordnung in der Vielfalt
der Menschen (16. –  19. Jahrhundert)

  Können europäische Reisende im Osmanischen          Can European travellers in the Ottoman Em-
  Reich Fladenbrot verdauen? Ist die Luft auf         pire digest flatbread? Is the air on Java par-
  Java für Westfalen und Westfälinnen beson-          ticularly unhealthy for Westphalians? Do Jews
  ders ungesund? Haben Juden und Jüdinnen             and Jewish women have a dark body colour?
  eine dunkle Körperfarbe? Körperliche Merk-          Physical characteristics were an important
  male waren in der Frühen Neuzeit und sind bis       element in the ordering of people in the early
  heute ein wichtiges Element für die Ordnung         modern period and still are today. What role
  von Menschen. Welche Rolle kam dabei Ver-           did practices of comparing play in this? For a
  gleichspraktiken zu? Lange spielten religions-      long time, religion-related elements played a
  bezogene Elemente bei der Ordnung von               central role in the ordering of people. In the
  Menschen eine zentrale Rolle. Spätestens im         18th century at the latest, not only the com-
  18. Jahrhundert wandelten sich nicht nur die        parative views changed, but in part also the
  Vergleichshinsichten, sondern z. T. auch die Ver-   objects of comparison. Authors increasingly
  gleichsgegenstände. Autor*innen entschieden         opted for ethnic and bodily attributions. In the
  sich immer häufiger für ethnische und körper-       project we ask what position was assigned
  liche Zuschreibungen. Im Teilprojekt fragen         to bodily elements in the grammar of com-
  wir, welche Position körperlichen Elementen         parison (tertia, comparata or context). The
  in der Grammatik des Vergleichens (tertia,          significance of practices of comparing for the
  comparata oder Kontext) zugewiesen wurde.           change in the relationship between corpore-
  An drei Fallbeispielen wird die Bedeutung der       ality and religion in the attribution of group
  Vergleichspraktiken für den Wandel des Ver-         membership is examined in three case studies.
  hältnisses von Körperlichkeit und Religion in
  der Zuweisung von Gruppenzugehörigkeiten
  untersucht.

                    Order in Diversity: The Compared Body
                                        (16th – 19th Century)
Leitung Principal Investigator
Prof. Dr. Antje Flüchter

Mitarbeiter*innen Staff
Dr. Cornelia Aust, Malte Wittmaack

Kontakt Contact
antje.fluechter@uni-bielefeld.de
                                                                               D 03
                                     V.l.n.r. F.l.t.r. Malte Wittmaack, Antje Flüchter, Cornelia Aust
Weltvergleich und Weltwissen.
Ethnographische (Reise-)Literatur und vergleichende Wissenschaften (1850 – 1950)

     Im Teilprojekt werden die Ausdifferenzierung,   In the project, the differentiation, devel-
     Entwicklung und Institutionalisierung (ethno-   opment and institutionalization of (ethno-
     graphischen) Weltwissens sowie die sich dabei   graphic) knowledge of the world as well as
     herausbildenden Zusammenhänge von (Reise-)      the emerging connections between (travel)
     Literatur, vergleichenden Wissenschaften und    literature, comparative sciences and ethnol-
     Ethnologie in Europa im späten 19. und frühen   ogy in Europe in the late 19th and early 20th
     20. Jahrhundert untersucht. Wie verändern       centuries will be examined. How do compara-
     sich ethnographische, reiseliterarische und     tive practices in ethnography, travel literature
     naturkundliche Praktiken in der zweiten Hälf-   and natural science change in the second half
     te des 19. Jahrhunderts? Welche Rolle spielt    of the 19th century? What is the role of com-
     das Vergleichen in der Herausbildung wissen-    paring in the formation of scientific models
     schaftlicher Denkformen und communities of      of thought and communities of practice? How
     practice? Wie formieren sich neue Vergleichs-   are new practices of comparing formed in the
     praktiken in den Wechselwirkungen zwischen      interaction and exchange between travel liter-
     französischer Reiseliteratur und Ethnologie     ature and ethnology in France from 1900 to the
     zwischen 1900 und den 1950er Jahren? Ziel des   1950s? The aim of the research project is to
     Forschungsprojekts ist es, die Funktion der     examine the function of the different practic-
     unterschiedlichen Praktiken und Dynamiken       es and dynamics of (ethnographic) compari-
     des (ethnographischen) Vergleichens in Euro-    son in Europe in terms of their stabilisation or
     pa auf ihre Stabilisierung und Überprüfung in   critical questioning in different comparative
     verschiedenen Vergleichsformationen hin zu      formations and further contribute to the
     untersuchen und deren Beitrag zur Herausbil-    understanding of the formation of European
     dung einer europäischen Moderne sichtbar zu     modernity.
     machen.

         World Knowledge and Comparing the World.
                  Ethnographic Travel Literature and the Comparative Method (1850 – 1950)
Leitung Principal Investigators
Prof. Dr. Kirsten Kramer, Prof. Dr. Walter Erhart

Mitarbeiter*innen Staff
Dr. Marius Littschwager, Julia Schlembach

Kontakt Contact
kirsten.kramer@uni-bielefeld.de
walter.erhart@uni-bielefeld.de
                                                                                  D 04
                                    V.l.n.r. F.l.t.r. Walter Erhart, Kirsten Kramer, Marius Littschwager
Vergleichendes Lesen.
Konstitution und Kritik der Stilistik als einer literaturwissenschaftlichen Methode

     Wie vergleichen wir, wenn wir lesen? Und wie         How do we compare when we read? And how
     lesen wir, wenn wir vergleichen? Im Teilprojekt      do we read when we compare? In the project
     begreifen wir ‚Lesen‘ als eine Praxis des Verglei-   we understand ‘reading’ as a practice of com-
     chens und erforschen, wie sich Lektüreprakti-        parison and explore how reading practices in
     ken der Literaturwissenschaft vom 20. bis zum        literary studies have changed from the 20th to
     21. Jahrhundert verändert haben. Im Fokus der        the 21st century by focusing on the notion of
     Untersuchungen steht dabei der Begriff des           style: in the production of knowledge in liter-
     Stils: Stil ist zum einen comparatum und Ver-        ary studies, style can be considered, on the
     gleichsobjekt literaturwissenschaftlicher Wis-       one hand, a comparatum, an object of com-
     sensproduktion; zum anderen fungiert er als          parison, that is; on the other hand, it func-
     tertium in Vergleichen von literarischen Texten,     tions as a tertium, as the point of comparison
     Autor*innen, Gattungen und Epochen. Die              between literary texts, authors, genres and
     latenten Kontinuitäten in der Geschichte der         epochs. The project traces the latent continu-
     Stilistik nimmt das Projekt zum Anlass, die Stil-    ities in the history of stylistics through a study
     kritik des (Post-)Strukturalismus auf der einen      of both the (post-)structuralist criticism of sty-
     und die Modifikationen von Vergleichspraktiken       listics and the modifications of comparative
     im Feld der Digital Humanities auf der anderen       practices in the Digital Humanities. Central
     Seite zu untersuchen. Leitende Fragen sind:          questions are: Does the (post-)structuralist
     Birgt die (post-)strukturalistische Stilkritik       critique of style provide impulses for a critical
     Impulse für eine kritische Revision der Stilistik    revision of stylistics today? How is comparative
     heute? Wie gestaltet sich vergleichendes Lesen       reading shaped through digitization?
     unter den Bedingungen der Digitalisierung?

                                                             Comparative Reading.
                           Stylistics as a Method of Literary Studies – Formation and Critique
Leitung Principal Investigator
Dr. Elisa Ronzheimer

Mitarbeiterin Staff
Kristina Petzold

Kontakt Contact
elisa.ronzheimer@uni-bielefeld.de
                                                                 D 05
                                    V.l.n.r. F.l.t.r. Elisa Ronzheimer, Kristina Petzold
Vergleichen an der Schnittstelle der Physical
Sciences und der Life Sciences, 1960 – 2000

   Wie entstehen interdisziplinäre Forschungsfel-   How do interdisciplinary fields of research
   der in den Naturwissenschaften des 20. Jahr-     emerge in the natural sciences of the 20th
   hunderts? Welche Rolle spielt das Vergleichen    century? What role does comparative knowl-
   in wissenschaftlichen und wissenschaftspoliti-   edge play in scientific and science policy nego-
   schen Aushandlungsprozessen? Im Teilprojekt      tiation processes? In the project we examine
   untersuchen wir die Entstehung von Vergleichs-   the emergence of comparative knowledge,
   wissen, das der Abgrenzung und Integration       which served to delimit and integrate areas of
   von Aufgabenbereichen in der Gestaltung von      responsibility in the shaping of research fields.
   Forschungsfeldern diente. Im Fokus stehen        The focus is on the research communities of
   die Forschungsgemeinschaften der Biophysi-       biophysical chemistry and molecular genetics
   kalischen Chemie und der Molekularen Genetik     as well as external actors in the context of the
   sowie externe Akteure im Kontext der wis-        scientific institutionalisation of both fields.
   senschaftlichen Institutionalisierung beider     Concentrating on the development of the
   Bereiche. Mit Blick auf die Entwicklung der      scientific landscape in the 20th century, the
   Wissenschaftslandschaft im 20. Jahrhundert       structure and modes of action of such com-
   wird die Beschaffenheit solcher communities      munities of practice, which contributed to the
   of practice untersucht, die zur Objektivierung   objectification of scientific standards and so-
   wissenschaftlicher Standards und gesellschaft-   cial expectations of the sciences, is examined.
   licher Erwartungen an die Wissenschaften bei-
   getragen haben.

          Comparing at the Interface of the Physical
           Sciences and the Life Sciences, 1960 – 2000
Leitung Principal Investigators
Prof. Dr. Martin Carrier, Prof. Dr. Carsten Reinhardt

Mitarbeiter*innen Staff
Dr. Rebecca Mertens, Gina Klein

Kontakt Contact
martin.carrier@uni-bielefeld.de
carsten.reinhardt@uni-bielefeld.de
                                                                                         D 06
                         V.l.n.r. F.l.t.r. Rebecca Mertens, Carsten Reinhardt, Martin Carrier, Gina Maria Klein
E01
    Vergleichsbegriffe. Historische Semantik des Vergleichens
    (16.–21. Jahrhundert)
    Terms of comparing: The semantics of comparing
    (16th – 21st centuries)
    E02
    Bild-Vergleiche. Praktiken der Unvergleichbarkeit
    und die Theorie des Erhabenen
    Comparative Viewing. Practices of Incomparability and
    the Theory of the Sublime
    E03
    Jenseits rassischer Diskriminierung: „Backwardness“
    und „Indigenous Peoples“
    Beyond Racial Discrimination:
    “Backwardness” and “Indigenous Peoples”
    E05
    Mediale Dispositive des Vergleichens: Das operative Bild
    nach Harun Farocki
    Medial Dispositives of Comparing: The Operative Image
    according to Harun Farocki

E
Grenzen des Vergleichens:
Unvergleichbarkeitsbehauptungen
und Grenzziehungen

                         Limits of Comparing:
                 Assertions of Incomparability
                and the Drawing of Boundaries
Vergleichsbegriffe.
Historische Semantik des Vergleichens (16. – 21. Jahrhundert)

     Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Verglei-      There are endless possibilities for making
     che sprechend, schreibend oder lesend zu voll-       comparisons by speaking, writing or reading
     ziehen – und oft geschieht dies, ohne darüber        - and often this happens without reflecting
     zu reflektieren. Im Teilprojekt sprechen wir von     on it. In the project, we speak of “compara-
     „vergleichsvollziehenden Sätzen“. Was aber           tive sentences”. But what do we do when we
     tun wir, wenn wir Sätze sagen wie: „x ist besser     say sentences like: “x is better than y”, “a is
     als y“, „a ist wie b“, „c ist in gewisser Hinsicht   like b”, “c is in some ways different from d” or
     anders als d“ oder „e ist unvergleichbar“? Und       “e is incomparable”? And asked historically:
     historisch gefragt: Wann und warum verändern         When and why do the uses and functions of
     sich Verwendungen und Funktionen derarti-            such sentences change in the long period from
     ger Sätze im langen Zeitraum vom Beginn der          the beginning of the European modern era
     europäischen Neuzeit bis heute? Diese Fragen         until today? In the project we pursue these
     verfolgen wir im Teilprojekt im literarischen        questions in the literary genre of utopias and
     Genre der Utopien und Dystopien seit Thomas          dystopias since Thomas More, in British and
     Morus, in britischen und deutschen Parla-            German parliamentary debates on social pol-
     mentsdebatten über Sozialpolitik seit dem            icy since the First World War, in philosophical
     Ersten Weltkrieg, in der philosophischen und         and literary discussions on the “incompara-
     literarischen Diskussion über die „Unvergleich-      bility” of God and love, and finally in political
     barkeit“ Gottes und der Liebe und schließlich        debates on outrageous comparisons from the
     in politischen Auseinandersetzungen über             Reformation to the present.
     empörende Vergleiche von der Reformation bis
     zur Gegenwart.

                                                                Terms of Comparing.
                                                 The Semantics of Comparing (16th – 21st Centuries)
Leitung Principal Investigator
Prof. Dr. Willibald Steinmetz

Mitarbeiter*innen Staff
Michael Götzelmann, Dr. Kirill Postoutenko, Olga Sabelfeld

Kontakt Contact
                                                                                            E 01
willibald.steinmetz@uni-bielefeld.de

                     V.l.n.r. F.l.t.r. Olga Sabelfeld, Willibald Steinmetz, Kirill Postoutenko, Michael Götzelmann
Bild-Vergleiche.
Praktiken der Unvergleichbarkeit und die Theorie des Erhabenen

     Der Begriff des Erhabenen wird im 18. Jahr-      In the 18th century, the concept of the sublime
     hundert mit Gegenständen verbunden, die          was associated with objects that appeared
     unvergleichbar groß, weit und wild erscheinen.   incomparably large, vast and wild. It is above
     Es sind vor allem Erfahrungen an Naturphäno-     all experiences of natural phenomena such as
     menen wie Bergen, Gletschern und Meeren, bei     mountains, glaciers and oceans where, accord-
     denen insbesondere Immanuel Kant zufolge         ing to Immanuel Kant in particular, a compar-
     ein der Erfahrung immanentes Vergleichen         ison immanent to experience fails and a new
     scheitert und ein neues Verhältnis zur Natur     relationship to nature as well as to one’s own
     wie zum eigenen Dasein eröffnet wird. Wenn-      existence is opened up. Although Kant’s theory
     gleich sich Kants Theorie des Erhabenen kaum     of the sublime was hardly based on art, it was
     auf die Kunst stützte, wurde sie in der Kunst-   immediately taken up in art theory around
     theorie um 1800 sogleich aufgegriffen. Und wie   1800. And as a multitude of paintings of high
     eine Vielzahl von Gemälden von hohen Gebir-      mountains or vast seas impressively demon-
     gen oder weiten Meeren eindrücklich vor Augen    strate, art practice took up the challenge of
     führt, hat die Kunstpraxis die Herausforderung   depicting the sublime in the picture. In the
     angenommen, Erhabenes im Bild darzustellen.      project we investigate the extent to which
     Im Teilprojekt untersuchen wir, inwieweit sol-   such paintings trigger comparisons and prac-
     che Gemälde in ihrer Betrachtung Vergleiche      tices of comparing in their contemplation to
     und Vergleichspraktiken anstoßen, um sie un-     simultaneously bring them to failure using the
     ter Einsatz der genuinen Ressourcen bildlicher   genuine resources of pictorial representation
     Darstellung zugleich zum Scheitern zu bringen    and thus make the sublime tangible.
     und so Erhabenes erfahrbar zu machen.

                                                          Comparative Viewing.
                                   Practices of Incomparability and the Theory of the Sublime
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