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SGb Sächsisches Gemeinschaftsblatt 03 2021 04 Wenn Gott uns enttäuschen muss 12 Enttäuscht vom Partner 16 Mitarbeiterimpulstag Online
Inhalt Inspiriert Biblisches Wort: Durchblick, den wir brauchen 03 Thematisiert Grundsatzartikel: Wenn Gott uns enttäuschen muss 04 Andy Hammig Schriftleiter Blumen statt Bibelstunde 07 Ein unvermeidbarer Normalfall 08 Liebe Leserinnen und Leser des Sächsischen Gemeinschaftsblattes, Darf ich von Gott enttäuscht sein? 10 von „Enttäuschungen“ konnte man in den „Einer von beiden muss 12 letzten Monaten viel in den Medien hören den Anfang machen“ und lesen, weil Erwartungen nicht erfüllt wurden – von der Politik, von wirtschaftli- chen Vertragspartnern, von verschiedenen Informiert Entscheidungsträgern und das erzeugt Frust. Tiefer geht es, wenn uns naheste- Stand der Finanzen 14 hende Menschen enttäuschen, denn das hinterlässt oft Verletzungen und Narben. Aufbaudankopfer 15 Aber sind Enttäuschungen nur negativ? Bernd Günter zeigt uns anhand der Bibel „Volle Punktzahl“ auf, dass Ent-täuschungen durchaus po- Mitarbeiterimpulstag 2020 online 16 sitive Aspekte haben. Lesen Sie, wie ein Ehepaar mit Enttäuschungen umgeht und Aus dem Leben erzählt 18 was uns im Umgang mit Enttäuschungen helfen kann. Darüber hinaus gibt es wieder „Eine Brücke zu den Menschen“ 20 einige interessante Berichte, wie Gemein- schaftsleute in Dresden, Rothenkirchen „Wo gibt’s denn sowas?“: 22 und im Mülsengrund auf ganz unterschied- Blumenkübel für das Dorf liche Weise in ihren Orten Zeichen setzen und Gutes tun. In der Hoffnung, dass dies Personelles 23 motivierende Gedankenanstöße für die Gemeindearbeit vor Ort sind, grüßt ganz Freizeitangebote 24 herzlich im Namen des Redaktionskreises Zum Vormerken und zur Fürbitte 27 Andy Hammig Schriftleiter 2 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
Inspiriert 03.2021 Durchblick, den wir brauchen Wen würdet ihr gern zu eurer nächsten Bi- Reinhard Steeger belstunde einladen? Abraham? Maria Mag- Vorsitzender des Sächsischen dalena? Vielleicht Ehud oder lieber Ne- Gemeinschaftsverbandes bukadnezar? Spannend, oder? Wenn ich könnte, würde ich Barnabas einladen. Wohlgemerkt: Barnabas – nicht Barabbas. Ich glaube, die Verwechslung passiert ihm immer wieder. Aber so, wie ich ihn kennen- gelernt habe, macht ihm das gar nicht so viel aus. Er würde wahrscheinlich nur sa- gen: „...na-bas, nicht …rab-bas“. Und dann wäre für ihn das Thema erledigt. Barnabas, ein klassischer Mann aus der zweiten Reihe. Einer, der eben nicht so gern im Rampenlicht steht und aus eben dieser „Als dieser dort zweiten Reihe viel bewegt hat. Ohne ihn hätte niemand diesem Spezialagent Saulus hingekommen war auch nur ein Wort geglaubt. Ohne ihn wäre und die Gnade Gottes sah, Paulus vermutlich in Tarsus geblieben und hätte dort Zelte gemacht und fleißig Bibel wurde er froh.“ studiert. Barnabas ist einer, der ein Gespür für Men- schen hat; der einfach weiß, wer wohin passt, welches Potential in Einzelnen steckt haben? Doch, sieht er! Und er weiß, wer das und was sie bewirken könnten. Er hat den besser lösen kann. Er macht sich auf die Blick für das Wesentliche. Von ihm wird ge- Suche nach Paulus, bringt ihn zu den jun- sagt: „Als dieser dort hingekommen war gen, motivierten, unerfahrenen Christen und die Gnade Gottes sah, wurde er froh“ und die Gemeinde wird durch Lehre erbaut. (Apg 11,23). Das ist Durchblick – der Durch- Woher kann der das? – Barnabas wird als blick, den wir brauchen! Barnabas sieht Mann, voll Heiligen Geistes beschrieben; nicht zuerst das, was fehlt oder was man als einer, den Gottes Geist prägt, führt und noch besser machen kann, sondern das, leitet. Das ist das ganze Geheimnis: Je- was da ist: Die Gnade Gottes. Diesen Blick mand, der sich von Gottes Geist regieren wünsche ich mir und uns, Gottes Gnade bei lässt und so andere aufbauen und motivie- der Arbeit zu zusehen. Nicht zuerst beach- ren kann. Wenn ich mir von Pfingsten et- ten, was nicht funktioniert, was noch nicht was wünschen könnte, dann solche Men- stimmt, sondern einfach wahrnehmen: schen. Ñ Gottes Gnade ist am Wirken. Dann wird man wie Barnabas froh und das Meckern und Kritisieren hört auf. Sieht er denn nicht, dass die Leute in Antio- chien keine blassen Schimmer von Lehre euer Reinhard 3
Titelthema Wenn Gott uns enttäuschen muss Ein notwendig unvollständiges Bild Spr 8,22ff; Ps 90,2; Joh 1,1; Off 1,8), dann Ich unterstelle: Jeder, der diese Zeilen hat ER Gedanken und Pläne, die unsere Vor- liest, stimmt zu, dass wir uns kein Bild von stellungen übersteigen (Jes 40,28; 46,9f; Gott machen sollen. Das wird schon in den 55,8–9;). Gottes Souveränität liegt in sei- Zehn Geboten verlangt. Wer ehrlich zurück- nen Eigenschaften: All-mächtig, -wissend, schaut, muss eingestehen, es hat seinen -gegenwärtig, ewig, beständig, gerecht und Sinn: Mein Gottesbild, das stark von mei- vollkommen. Daher darf er machen, was er nen Wünschen und Prägungen bestimmt will! Tröstlich ist, dass Er barmherzig und ist, muss immer wieder korrigiert, zerstört, geduldig ist. erweitert werden! Ich werde nicht fertig da- Dein Wille geschehe! Jesus als Lehrer und mit, habe kein abgeschlossenes Bild und der Weg zum Vater, hat uns im „Vaterunser" kann es auch nicht abschließen. gezeigt, wie wir richtig beten sollen (Mt 6,5– Manchmal denke ich: Was weiß ich schon, 15). Damit ist der vertrauensvolle Umgang Gott, von Dir!?! mit unserem Gott umrissen. Das Ziel ist die Alles, was ich im Folgenden beschreibe, Familienzusammenführung (1Mo 1,26f) im macht eine Spannung deutlich, aus der ich Denken, Reden und Wollen. Hier geschieht (noch) nicht herausgenommen werde. Die- Korrektur, die uns vor Enttäuschung bewah- se Spannung ist in der Unendlichkeit, Hei- ren soll. ligkeit, Schöpfermacht, Gerechtigkeit, Liebe Unser Vater im Himmel. Geheiligt werde und Weisheit Gottes begründet. Sie ist in dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille der Bibel bezeugt. Manches davon überlese geschehe, wie im Himmel so auf Erden. ich auch schon gern einmal. Aber sie ste- hen dort und machen mich „ge“-spannt. Ich … wenn wir vergessen, nenne hier nur einige Beispiele: offenbarer dass ER der Heilige ist und verborgener Gott, redender und schwei- Bei aller Suche nach der Nähe Gottes (2Mo gender Gott, schaffender und vernichtender 33,17ff), dem schönen Bild vom liebenden Gott, naher und ferner Gott, liebevoller Vater Vater (Hos 11; Mal 1,6; Luk 15,11), der auf- und heiliger Gott, strafender und gnädiger opfernden Hingabe Jesu (1Joh 3,1; 4,9) ist Gott, allmächtiger und scheinbar tatenloser und bleibt Gott der Heilige. Wenn Menschen Gott. dem Heiligen begegneten, erlebten sie eine bestürzende Größe und Fremdheit. Sie Gott muss uns enttäuschen konnten sich nur demütig beugen und das … wenn wir vergessen, dass ER alles „darf“ unendliche Gefälle zum heiligen Gegenüber Stimmt es, was in Ps 115,3 steht: „Unser anerkennen (1Mo 28,16–17; 2Mo 3,3–6; Jes Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was 6,1–7; 1Kö 19,13; u.ö.). So wird es auch von er will.“? Was machen meine Gedanken, den Menschen im NT berichtet (Maria, Hir- wenn Paulus in Röm 9,20f dem Töpfer alle ten, Jünger Jesu, Paulus, Johannes in der Macht zuspricht und uns in die Schranken Offenbarung). Je näher wir dem Heiligen weist (Hiob 40,1ff). Darf Gott Leben so un- kommen, umso klarer wird, dass wir ohne terschiedlich formen, prägen und nutzen? den Vermittler und Versöhner Jesus nicht Das ist schwer auszuhalten. Aber es ist erst zu Gott kommen können (Lk 5,8, 1Tim 6,16, einmal so: Wenn Gott der Schöpfer ist (vgl. Hebr 10,31). Die Gegenwart des Heiligen ist 4 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 einfach „zu viel“ für uns (Mt 17,6; Apg 9,3ff; … weil er schonungslos ehrlich zu uns ist Offb 1,17). Gott muss und wird uns enttäu- Zu Gottes Eigenschaften gehören Gerech- schen, wenn wir uns seiner Erhabenheit tigkeit, Wahrheit und Klarheit. Weil er der nicht mehr bewusst werden. Heilige und Reine ist, muss alles aufgedeckt Was macht ein Lied wie „Gott ist gegen- und ausgeräumt werden, was stört und zer- wärtig" von Gerhard Tersteegen mit uns? stört. Wenn wir zu Ihm kommen und mit Ihm Erhebend, würdevoll, zu Herzen gehend? – leben wollen, muss er richten und „ausrot- Für Tersteegen (und für uns?) bedeutet es ten". Da helfen uns keine Ausreden, keine Totaleinnahme, rückhaltlose Aufgabe, ganz Schuldzuweisungen und Erklärungen: Eigen- aufgehen in IHM. „Geheiligt werde dein sucht, Neid, Geiz, Gier, Undankbarkeit, Lüge, Name“ heißt also im Vaterunser: Vater, ich Dummheit (1Mo 8,21; Ps 14,1; Jes 59,3–9; Jer achte dein Wesen und deinen Willen in al- 17,9; Mk 7,21f; Röm 1,29–31; 3,23; Gal 5,19f) lem. charakterisieren uns. Wie Jesus von den Was weiß ich schon, Gott, von Dir!?! 5
Titelthema „Selbstsicheren" sagt (Lk 18,9ff), brauchen wir alle den klaren Spiegel Gottes, der uns scharf sehen lässt (Hebr 4,12). In Röm 3, 4.9ff macht uns die Bibel klar, wie es um uns steht. Röm 6,23 bringt es klar auf den Punkt: Der Tod ist der Lohn der Sünde. Und deshalb muss uns Gott enttäuschen, wenn wir eine andere Diagnose und eine andere Therapie erwarten. 1Joh 1,5–10 macht die Spannung deutlich, in der wir alle leben und Bernd Günther auch, wie es Entspannung gibt. Schon der Gemeinschaftspastor alte David wusste, wie entspannend Gottes Handeln sein kann (Ps 32): „Vergib uns un- sere Schuld, wie auch wir vergeben unse- ren Schuldigern!“ 12,24; Röm 5,3–5; 2Kor 4,7–15; 12,7–10). Gott muss uns enttäuschen, wenn wir jetzt … wenn er Wege geht, schon die leidfreie Zeit (Offb 20f) erleben die wir nicht verstehen möchten. Aber er wird sich dem Leidenden Zu den schweren Gedanken der Bibel ge- nicht entziehen (2Mo 3,7; Ps 12,6; 103,6; Mt hört, dass Leid, Trauer und Tod zu unserem 4,24; 5,3ff; Hebr 4,15) und mit seinem Trost Leben gehören. Von Anfang an (1Mo 3) zur Seite stehen (Ps 23; Jes 61,2; Jer 31,9; haben wir durch unsere Sünde die Tür zu 2Kor 1,4). Gott und unserem Nächsten zugeschlagen. „Führe uns nicht in Versuchung, sondern Wenn Gott zu uns kommt, ist es seine Liebe, erlöse uns von dem Bösen!“ die ihn zu uns drängt – sein Mitleiden! Er war und ist bereit, um unsertwillen an Zum Schluss: Undankbarkeit, Hochmut, Brutalität (1Mo Wann wird uns Gott nicht enttäuschen? 6,6; Hes 33,11; Jona 4,11) zu leiden. In Jesus Jesus sagt uns, dass Gott der treue und Christus wählte Gott den tiefsten Weg des gerechte Gott ist. Er wird uns nicht belügen Leides (Jes 53,4–7; Mt 27,15–54; Hebr 12,1– und in Wahrheit leiten (Joh 16,13). Sein guter 3; ...) und der Versuchung (Hebr 2,14–18). Geist malt uns das Bild von unserem heili- Leid gehört zum notwendigen Prozedere gen Gott in seinem Wort vor Augen. Sein gu- von Wachsen und Reifen. Egal wo in der ter Geist erinnert an all das, was wir gelesen Bibel, Gott mutet selbst seinen „Heiligen" und gehört haben. Wenn unsere Bitten und zu, durch Not und Leid zu gehen (Hiob, Gebete immer mehr mit dem Vaterunser in Daniel, David, dem Volk Israel; Elia, Jeremia, Einklang kommen, wissen wir: „Dein ist das allen in Hebr 11 Genannten). Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Auch Jesu Jüngern wird weder Reichtum Ewigkeit! Amen.“ Ñ noch Gesundheit, dafür jedoch Verfolgun- gen, Spott und Leiden (Mt 5,10f; Joh 15,18- Bernd Günther 21; 2Kor 11,16–28; 2Tim 3,12;) verheißen. Fraureuth Ohne Leid kein Leben und Wachstum (Joh Gemeinschaftspastor 6 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 Blumen statt Bibelstunde Kleiner Gruß für zwei Dresdener Altenheime Unter der Überschrift „Einfach mal machen“ nicht erlebt hatten. Das war ein gutes haben wir im SGB 2021-1 von telefoni- Zeugnis für unseren Glauben. schen Hausbesuchen während der Zeit der Da es noch immer keine Möglichkeit gibt, Kontaktbeschränkungen berichtet. Ullrich Bibelstunden zu halten, haben wir noch Kretschmann hat das zum Anlass genom- einmal eine Aktion geplant; dieses Mal als men, über eine Aktion der LKG Dresden zu ein Ostergruß verbunden mit der Auferste- berichten. hungshoffnung und Osterglocken, den wir am Gründonnerstag überreichten. Seit langer Zeit haben wir in Altersheimen Das alles hat uns, die wir diese Aktionen pla- in Dresden und Umgebung besonders mis- nen und durchführen durften, wieder große sionarisch ausgerichtete Bibelstundenan- Freude bereitet. Aber mehr noch auch den gebote (ich durfte bereits hier berichten Heimbewohnern. Und auch die Heimmit- – siehe SGB 2019-4) mit vielen Heimbe- arbeiter staunten wieder, was Christen für wohnern durchgeführt. Auch für uns kam die, denen es nicht gut ging, während die- wie ein Schwert die Coronakrise auf uns ser Zeit tun. Eine sprach es mir gegenüber und wir mussten alles absagen. Das tat aus: „WARUM tun Sie das …?!?“Ñ uns besonders leid, da die Einsamkeit für alle sehr groß wurde. Ullrich Kretschmann Dabei dauerte es nicht lange und es wur- de uns (wir sind eine kleine Gruppe von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus unserer Dresdener Gemeinschaft) zum Bedürfnis, für unsere Bibelgruppenbesucher einen geistlichen Gruß zu senden. Ein Mitglied unserer Gemeinschaft gab mir unerwar- tet einen höheren Geldbetrag als Spende mit der Maßgabe für die Heimbewohner ein kleines Geschenk zu versorgen. So überlegten wir, was wohl Freude bereiten könnte. Wir suchten Mutmachkarten heraus mit einem biblischen Spruch, schön gestal- tet, dazu einen schriftlichen Gruß und für jeden einen schönen Blumenstrauß, was Wir freuen uns auf weitere Zusendun- wir der Heimleiterin und einer Bewohnerin gen von Beiträgen und Ideen und ver- stellvertretend überreichten. Das gleiche öffentlichen sie in einer der nächsten überreichten wir der Heim-Bibelgruppe, Ausgaben. Eine kurze Nachricht an die keinen kirchlichen Träger hat. Bezeich- die Redaktionsleitung (siehe Impres- nend dabei war, dass auch die Mitarbeiter sum) genügt. sehr angetan waren, weil sie so was noch 7
Titelthema Ein unvermeidbarer Normalfall Enttäuschungen aus seelsorgerlicher Perspektive Ein ganz normales Phänomen Was ist Enttäuschung? Enttäuschungen sind allgegenwärtig. Ich Enttäuschung ist streng genommen kein bin enttäuscht von der Unzuverlässigkeit Gefühl, sondern ein Eindruck, der sich uns der Arbeitskollegen; ich bin enttäuscht, weil aufdrängt, und der mit Gefühlen wir Trau- der Müll immer noch nicht rausgebracht er oder Ärger einhergeht. Enttäuschungen wurde; ich bin enttäuscht von mir selbst, sind letztlich Erwartungen, die ich habe, die dass ich den guten Vorsatz für’s neue Jahr jedoch nicht erfüllt werden. Wenn die Zu- schon wieder nicht eingehalten habe; ich bin verlässigkeit meiner Arbeitskollegen also vielleicht sogar enttäuscht von Gott. Jeder z.B. mein erwartetes Maß unterschreitet, von uns hat bereits Enttäuschungen erlebt bin ich von ihnen enttäuscht. Oder andere – und jeder von uns hat bei anderen auch Menschen gehen mit mir nicht so um, wie schon einmal Enttäuschungen hervorgeru- ich es gern hätte – also bin ich von ihnen fen! Enttäuschungen sind also ganz normal enttäuscht. und gehören zum Leben dazu. Wir überfor- dern uns und andere, wenn wir krampfhaft Wie können wir mit Enttäuschungen versuchen würden, Enttäuschungen um je- umgehen? den Preis zu vermeiden. Ich werde also um Das ist nun auch der Schlüssel, mit Ent- Enttäuschungen nicht herumkommen – ich täuschungen umzugehen. Ganz extrem kann aber lernen, damit umzugehen. Dazu könnte man formulieren: wenn ich keinerlei ist es jedoch notwendig, zu verstehen, wie Erwartungen habe, kann ich auch nicht ent- sie zustande kommen. täuscht werden! Das stimmt sogar – aber wir sind nun einmal Menschen und haben deswegen auch Wünsche und Erwartungen. Ein erster Schritt wäre, unsere Erwartungen einmal kritisch zu hinterfragen: Habe ich vielleicht zu hohe? Kann das, was ich von an- deren Menschen erwarte, überhaupt realis- tisch umgesetzt werden? Ist der Maßstab, den ich an mich anlege, eins zu eins auf an- dere übertragbar? Ist er vielleicht für mich selbst schon zu hoch gesteckt? Wenn ich also wahrnehme, dass ich enttäuscht bin, kann ich mir meine Erwartungen bewusst machen. Wovon bin ich jetzt ausgegangen? Was habe ich als selbstverständlich voraus- gesetzt? Und dann kann ich einschätzen, Andy Marek wie wichtig mir diese Erwartung ist und ob Gemeinschaftspastor sie berechtigt und realistisch oder überzo- gen ist. Außerdem kann ich mich fragen: Was ist jetzt eigentlich so schlimm daran, 8 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 Ich werde also um Enttäuschungen nicht herumkommen – ich kann aber lernen, damit umzugehen. dass meine Erwartung in dieser konkreten Enttäuschungen als Chance Situation enttäuscht wurde? Enttäuschungen werden von uns als nega- Eine Ursache vieler zwischenmenschlicher tiv empfunden: niemand wird enttäuscht Konflikte liegt darin, dass Erwartungen, die und fühlt sich hinterher besser oder fröhli- wir haben, nicht ausgesprochen werden. cher. Seelsorgerlich betrachtet liegt in einer Ein anderer kann jedoch nicht riechen oder Enttäuschung jedoch auch etwas Positives: an meinen Gesichtszügen ablesen, was ich Wir wurden im wahrsten Sinne des Wortes erwarte. Es ist nur fair, wenn ich ihm oder ihr ent-täuscht – d.h. die Täuschung, der wir meine Erwartungen klar und deutlich kom- aufgesessen sind, ist aufgeflogen. Wir sind muniziere (z. B. welchen Umgang miteinan- einer Vorstellung hinterhergeeilt, die so der ich mir wünsche). Dann hat der andere nicht zutreffend war. Insofern können Ent- auch die Chance, sich dazu zu positionie- täuschungen dazu beitragen, das Leben, ren. (Es ist übrigens auch sehr hilfreich und andere Menschen und auch sich selbst re- erhellend, die eigenen Erwartungen an sich alistischer einzuschätzen. So gesehen sind selbst – oder auch an Gott – einmal aus- Enttäuschungen, wenn wir sie erleben, eine zusprechen oder aufzuschreiben und mit Chance, mit anderen über unsere Erwartun- anderen darüber ins Gespräch zu kommen.) gen ins Gespräch zu kommen und diese wo Besonders bei schwerwiegenden Enttäu- nötig zu korrigieren. Die Jahreslosung gibt schungen (z.B. wenn eine Ehe auseinan- uns hier die Richtung vor: barmherzig zu dergeht) empfiehlt es sich, sich einem sein, mit uns selbst und mit anderen Men- Menschen anzuvertrauen und diese auszu- schen; unsere Erwartungen uns und ihnen sprechen. Oft gehen solche Enttäuschun- gegenüber wahrzunehmen und kritisch zu gen nämlich mit tiefen Vertrauensbrüchen hinterfragen. Ñ einher, die uns im Alltag regelrecht lähmen können, weil wir Angst vor erneuten Enttäu- Andy Marek schungen haben. Hier ist es gut, Seelsorge Auerbach in Anspruch zu nehmen. Gemeinschaftspastor 9
Titelthema Darf ich von Gott enttäuscht sein? Impuls für einen Austausch zu Lk 24, 13 –3 Anders als gedacht: In der Ostergeschichte … Das hatten sie sich ganz anders vorgestellt ger, dann wird unsere Vorstellung geprägt – Ihn, den Messias, hatten sie sich ganz an- sein von dem was wir schon mit Jesus er- ders vorgestellt. Sie hatten gesehen, was lebt und erfahren haben. Und dann wissen Jesus getan hat und gehört, was er gesagt wir auch schon ganz genau von wem oder hat. Sie waren ihm gefolgt im Glauben, was uns Jesus retten oder befreien soll. dass er der langersehnte Messias ist. Der Vielleicht sogar auch schon wie. Retter. Und von wem er sie erretten sollte, Ist es die Pandemie, die unsere Gesell- war auch ganz klar: Von der Herrschaft und schaft beherrscht wie damals die Römer Unterdrückung der Römer. das jüdische Volk? Oder kleiner werdende Sie waren enttäuscht, einem Hirngespinst Gemeinschaften, die uns zum Zweifeln hinterhergelaufen. Denn Jesus hatte sie bringen? Hier könnt ihr die Liste mit euren nicht befreit von den Römern. Nein, Jesus persönlichen Erwartungen und Hoffnun- war elend zwischen zwei Verbrechern ge- gen ergänzen. Was aber ist, wenn diese storben. Also kehrten sie Jerusalem den Pandemie nicht in ein paar Monaten vorbei Rücken und sinnbildlich damit auch dem und alles wieder normal ist? Und was ist, vermeintlichen Messias. wenn unsere Gemeinschaft nicht weiter Und dann war da auf einmal dieser Frem- fortbesteht? de. Sie kamen mit ihm ins Gespräch. Sie Wir wissen doch, dass Jesus unser Bes- erzählten ihm, was sie erlebt hatten und tes will. Und unser Bestes ist ja doch wohl, von ihrer Enttäuschung. Und im Gegenzug dass wir wieder normal leben können, die erzählte dieser ihnen, was in den Schriften Pandemie oder eine andere Krankheit be- tatsächlich von dem Messias geschrieben siegt wird und dass unsere Gemeinschaft steht. Auch, wenn sie das selbst schon weiterbesteht. Und sind wir nicht auch hätten wissen können. Und weil es ihnen manchmal enttäuscht, wenn Jesus nicht so gut tat, in ihrer Enttäuschung all diese Dinge über Gott und seine Verheißungen zu hören, baten sie diesen Fremden noch zu bleiben. Und so blieb dieser, bis es ih- Es liegt die nen beim Essen – beim Brotbrechen – wie Schuppen von den Augen fiel und sie Je- Chance darin, sus erkannten. nach überstandener … und bei uns Täuschung Und wie ist das mit uns heute? Wie stellen zu entdecken, wir uns Jesus vor? Was erwarten wir von ihm? Wenn wir schon eine Weile mit Jesus wie Gott, wie Jesus, unterwegs sind, so wie diese beiden Jün- wirklich ist. 10 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 Los geht’s! Macht euch auf den Weg: Als Bibelkreis, Frauenkreis oder auch Jugendkreis. Ihr habt einen gemeinsamen Startpunkt und einen gemeinsamen Zielpunkt – euer Emmaus sozusagen. Teilt euch in Gruppen mit maximal vier Personen. Jede Gruppe geht einen anderen Weg nach „Emmaus“. Und unterwegs redet miteinander: Redet über das, was euch Sorgen macht und belastet und darüber, was und wie ihr über Jesus denkt. Re- det auch darüber, was ihr euch wünscht oder von Jesus erwartet. Redet über Evi Vogt eure persönlichen Enttäuschungen. Neukirchen Nicht resigniert oder traurig, sondern hoffnungsvoll – weil Enttäuschung das Ende einer Täuschung bedeutet. Und ihr könnt sicher sein, dass Jesus sich eurer das macht, was wir wollen und nicht so ist, Gruppe anschließt, zuhört und mit euch wie wir es erwarten? Auch, wenn wir uns spricht. Ihr solltet mindestens 30 Minu- das vielleicht gar nicht trauen einzugeste- ten unterwegs sein. Am Ziel angekom- hen. Uns nicht und schon gar nicht einem men besteht die Möglichkeit, euch als Anderen. Gruppe auszutauschen. Anschließend könnt ihr miteinander mit Jesus reden. Enttäuschung als Chance Wenn ihr die Möglichkeit habt, feiert Die Geschichte von den Emmaus-Jüngern zusammen das Abendmahl oder auch lehrt uns aber, dass es nicht schlimm ist, ein Agape-Mahl (= ein gemeinsames von Gott enttäuscht zu sein. Denn es liegt Essen, das bewusst unter dem Vorzei- die Chance darin, nach überstandener Täu- chen der herzlichen Verbundenheit als schung zu entdecken, wie Gott, wie Jesus, Geschwister steht). wirklich ist. Die Jünger sind auf dem Weg und reden miteinander – und unbewusst auch mit Jesus – über ihre Enttäuschun- Übrigens: Die Jünger gingen wieder zurück gen. Und das ist auch das Beste, was wir nach Jerusalem. Also geht auch ihr wieder immer wieder tun können. Wir müssen es zurück in euren Alltag und zu allen Heraus- nicht voreinander – und schon gar nicht forderungen. Vielleicht haben sich die Dinge vor Jesus – verschweigen, wo wir ent- nicht verändert, aber eure Sicht darauf und täuscht sind, wo wir Gott und sein Handeln euer Umgang damit. nicht verstehen, ihn nicht mehr erkennen können. Ent-täuscht von Gott – ja bitte! Denn in jeder Ent-Täuschung liegt die Chance, Gott ein Stückchen besser ken- Evi Vogt nenzulernen. Neukirchen 11
Titelthema „Einer von beiden muss den Anfang machen“ Enttäuscht vom Partner Enttäuschungen gehören zu einer Bezie- macht mir jedes Mal neu zu schaffen, was hung dazu. Trotzdem können sie zur Be- dann kommt: Der Unfrieden und die Ent- lastung werden. Wir haben Susan und Uwe fernung zwischen uns; die Enttäuschung Unger aus Rothenkirchen zu ihren Enttäu- darüber, dass ich es vorher nicht anders schungen und deren Bewältigung befragt. geschafft habe. Ja – ich bin, ich fühle mich enttäuscht von Wer seid ihr, woher kommt ihr und wer ge- meiner Frau: Davon, dass unser Leben sich hört zu eurer Familie? oftmals nicht in Deckung bringen lässt. Uwe: Wir sind seit mehr als 20 Jahren mit- Ich als Nachteule komme mit sechs Stun- einander verheiratet. Recht früh wurden den Schlaf aus und Susi geht lieber zeitig wir mit drei wunderbaren Töchtern be- zu Bett und braucht gefühlt doppelt so viel schenkt. Unser Familienalltag ist alles an- Schlaf. Das stört oft und ist nicht schön. dere als trist und langweilig. Beruflich ha- Oder von den vielen kleinen Missverständ- ben wir einige Veränderungen erlebt. Susi nissen im Alltag, die das Miteinander an- hat ursprünglich Hauswirtschaft gelernt strengend machen. Und erst recht vom und sich dann viele Jahre ausschließlich gemeinsamen Bibellesen und Beten: Da lie- um die Kinder gekümmert. Jetzt arbeitet gen Welten zwischen uns; das funktioniert sie im Bereich der Behindertenpflege so- nicht, schon gar nicht „wie es sich für ein wie als Familiencoach und Seelsorgerin. Gemeinschaftsleiter-Ehepaar gehört“. Bei mir stand am Anfang eine Handwerks Ich will an dieser Stelle nicht über meine ausbildung und nach einigen Jahre ab- Frau herziehen. Mir ist bewusst, dass ich solvierte ich ein Studium im technischen sie genauso enttäusche. Doch ich möchte Bereich. nicht ihre Fehler mit meinen aufwiegen. Genauso spannend ist unser Weg im Reich Sonst könnte jemand sagen: „Ist doch alles Gottes. Wir beide sind in unserer Jugend- schön ausgeglichen.“ Die Realität ist: Ver- zeit zum Glauben gekommen. Ich war mal letzungen und Enttäuschungen durch (ge- Jugendleiter (in der Zeit lernten wir uns genseitige) Fehler bleiben. Damit muss ich auch kennen) und seit vier Jahren bin ich umgehen (lernen). Genauso wie meine Frau Gemeinschaftsleiter in Schönheide. Susis mit mir klarkommen muss. Begabungen liegen im Gebet und in der Seelsorge. Unsere Aufgaben nehmen wir Das klingt anstrengend … als ergänzend wahr und halten uns dafür Ich stelle nach 20 Jahren fest, dass es gegenseitig den Rücken frei. sich trotzdem lohnt das alles auszuhalten, weil es mir den Spiegel vorhält. Mein Spie- Welche Rolle spielen Enttäuschungen in gelbild fragt mich: „Wer bin ich? Wer bin eurer Ehe? ich wirklich? Bin ich echt?“ Ich freue mich Susi: Eine große! Ich schaffe es auch nach darüber, dass wir dahin wachsen konnten, 20 Jahren noch meinen Mann zu enttäu- miteinander ECHT sein zu dürfen: ECHT schen. Dann würde ich es am liebsten enttäuscht – ECHT genervt – ECHT trau- wegwischen und ungeschehen machen. Es rig – ECHT betroffen – ECHT stolz – ECHT 12 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 02.2020 gescheitert – ECHT aufeinander zugehen – obwohl sich die Gefühle noch im Kriegs- ECHT versöhnt – ECHT von vorne anfangen. zustand befinden. Das hat bisher oft die Konflikte wieder aufbrechen lassen. Da- Was hat euch dabei geholfen? für braucht es einen langen Atem. Und Mir hat dabei geholfen anzuerkennen, dass vor allem das Vertrauen, dass meine jeder von uns seine eigene Zeit braucht, Frau sich wieder mit mir versöhnt. um mit Enttäuschung umzugehen. Jeder von uns hat dazu einen anderen Weg. Erst Habt ihr einen Tipp für andere Paare? wenn jeder von uns ein Stück Weg für sich Einer von beiden muss den Anfang ma- gegangen ist, können wir gut zu zweit wei- chen: Manchmal er, manchmal ich. Reden tergehen. In mir hat es auf dieser Wegstre- – verstehen – annehmen – vergeben. Keine cke oft gekocht und ich musste meine Ge- schnelle und oberflächliche Versöhnung, danken loswerden. Das hieß für mich nach sondern warten bis sie wirklich möglich ist. außen Ruhe bewahren und nach innen zum Und dann: Dinge mit ihm erleben und genie- Herrn schreien und beten, klagen und mich ßen, die uns verbinden! sortieren. Dann erst konnte ich auf meinen Für die echt harten Nüsse, die man mitei- Mann wieder zugehen. nander zu knacken hat: Lasst euch helfen! Für mich besteht die Lösung aus drei Vom Partner enttäuscht zu sein, hat oft Schritten: auch etwas damit zu tun, dass man von 1. Verständnis für das Verhalten meiner sich selbst enttäuscht ist. Oft helfen einem Frau haben – das ist der schwerste Teil! Freunde; manchmal braucht es auch eine 2. Abstriche machen. Dort, wo meine Frau professionelle Unterstützung. Das ist kein mich enttäuscht, will ich meine Wünsche leichter und kein billiger Weg, doch diese zurückstellen. Investition in EURE EHE lohnt sich! Ñ 3. Meine eigenen Verletzungen kurieren: Nicht vorschnell sagen „Ich vergebe dir“, Die Fragen stellte Stefan Heine. Die Realität ist: Verletzungen und Enttäuschungen durch gegenseitige Fehler bleiben. Damit muss ich umgehen lernen. 13
Information Stand der Finanzen 31. März 2021 Liebe Geschwister, Michael Härtel wenn nach Abschluss des 1. Quartals 2021 Verwaltungsinspektor festzustellen ist, dass die Einnahmen bei den Verbandsbeiträgen (VB) und Spenden im Vergleich zum Vorjahr um 19.380 EUR und somit rund 6.500 EUR/Monat zurückge- gangen sind, dann ist das noch längst kein Beinbruch. Daraus schon eine Tendenz ab- leiten zu wollen, wäre Kaffeesatzleserei. Der Abstand zum geplanten Soll für Ende März liegt bei 61% – genau wie 2020. Fakt ist jedoch, dass die Jahres-Plansumme bei VB und Spenden um 104.000 EUR nied- riger angesetzt wurde wegen hinlänglich bekannter Umstände. Damit erscheinen die Rückgänge dann doch in einem etwas ande- ren Licht. Gleichzeitig wurden die Planzahlen bei den Ausgaben reduziert. Dennoch be- Soll-Ist Vergleich – trägt die Finanzlücke im Haushaltsplan 2021 Stand 31. März 2021 genau 165.000 EUR. Momentan ergibt sich folgendes Bild: Ò VB um 15.915 EUR niedriger als der Plan 2021 und 8.010 EUR tiefer als 2020 Ò Spenden um 11.370 EUR niedriger Soll 2021 (Summe als 2020 Verbandsbeiträge Ò Erträge insgesamt 6,5 % über denen und Spenden) von 2020 2.610.000 EUR Ò Aufwendungen insgesamt um 7 % niedriger als 2020 Vielen Dank deshalb für alle Mitarbeit und Zeit-Ziel zum Spendenbereitschaft! Die derzeit dennoch 31.03.2021 gute Ertragslage resultiert aus weiteren Ein- 652.000 EUR nahmen (teils nicht planbaren, wie hier aus einer Erbschaft). Unser Verband ist somit arbeitsfähig. Wir dürfen die Hoffnung haben, dass das im Jahr 2021 auch so bleibt, wenn wir alle dabei hel- Ist zum 31.03.2021 fen. Das ist mein Wunsch. Ñ 398.135 EUR (Unterschied zum Ist In herzlicher Verbundenheit 31.03.2020: :) Dankeschön! Euer Michael Härtel - 19.380 EUR) Verwaltungsinspektor 14 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 Aufruf zum Aufbaudankopfer Liebe Geschwister, Ein zahlenmäßig gutes Ergebnis wird somit wenn es um Zahlen geht, frohlocken we- eher unbedenklich sein und nicht beängs- nige Mathematiker und die meisten ande- tigen. ren Menschen verdrehen die Augen. Man Wir wollen mit Bedacht vorwärtsgehen im könnte auch meinen, Zahlen gibt es nur Glauben daran, dass unser großer Gott uns deshalb, damit Statistiker auf ihre Kosten nicht aus den Augen lässt. Diese begrün- kommen: Viel zu anstrengend, diese an- dete Hoffnung haben wir und wollen dane- dauernde Rechnerei. Es gibt bis heute klei- ben das Denken nicht vergessen. Gott hat ne Naturvölker, denen Zahlen vollkommen uns doch alle mit Verstand beschenkt. Den unbekannt sind. Sie kennen nur „wenig“ brauchen wir beim Sparen, Geben und Aus- oder „viel“. Dagegen wussten schon die geben – innerhalb unseres Verbands und alten Ägypter ca. 2000 Jahre v. Chr. von auch persönlich. den vier Grundrechenarten. Bis zu den ers- Letztens las ich Folgendes: „Es geht nicht ten Statistiken dauerte es dann bestimmt in erster Linie darum, wie viel wir von unse- nicht mehr lange. rem Einkommen Gott geben, sondern dar- Zahlen können beruhigend wirken oder um, wie viel wir von dem, was Gott gehört, beängstigend sein: Große und auch kleine für uns verbrauchen.“ Interessant und auch – je nach dem, was sie ausdrücken sollen darüber kann man mal nachdenken, meint (denkt man z. B. beim Geld an Einnahmen oder Ausgaben). Zahlen sind (laut Google) Euer Michael Härtel Objekte des Denkens. Denken ist gut! Es Verwaltungsinspektor besteht Hoffnung, dass etwas dabei her- auskommt, wenn man damit fertig ist. Das jährliche Aufbaudankopfer-Ergebnis Wir wollen mit Bedacht ist (laut Statistik) das kleinste unserer vier Sonderdankopfer und wird es wohl auch vorwärtsgehen im zukünftig sein. Es hilft dennoch ungemein, Glauben daran, dass denn in den letzten Jahren kamen meist um die 100.000 EUR oder etwas mehr zu- unser großer Gott uns sammen. Diese Summe ist eine enorme nicht aus den Augen lässt. Hilfe für die Instandhaltung unserer Bau- substanz im gesamten Verband und bei Neuinvestitionen. Neben Dächern, Fenstern und Heizungen soll es 2021 und 2022 konkret um den Anbau an die Stollberger Gemeinschaft gehen und um einen neuen Standort für die LKG in Zschopau mit Grundstücks- kauf und Neubau. Weiteres wird wohl noch warten müssen wegen der insgesamt un- gewissen Wirtschafts- und Finanzentwick- lung. Schon jetzt herzlichen Dank für alle eure Spenden und reichlichen Dankopfer. 15
Information „Volle Punktzahl“ Mitarbeiterimpulstag 2020 online „Tiefgründig, praxisnah, ermutigend. Das Techniker vom Lutherplatz und Frank Hecker Zoom-Format hat auch online ein Stück Be- hatten dort alle Hände voll zu tun. Die beiden gegnung und Austausch ermöglicht." – so Referenten waren vor Ort; ihre Statements kommentieren Matthias und Elisa Heinze wurden live übertragen. aus Wilkau-Haßlau den Mitarbeiterimpuls- Reinhard Steeger brachte den Zuhörern tag. Kurz vor 10.00 Uhr am 27. März wurde anhand von Eph 4,11-16 die „wachsende Ge- es vor etwa 120 Bildschirmen spannend. meinde“ nahe. Dabei gehe es nicht zuerst Ein halbes Jahr vorher hatte das Vorberei- um ein quantitatives Wachstum, sondern um tungsteam schon beschlossen, den Mitar- Entwicklungs- und Wachstumsbewegungen beiterimpulstag online stattfinden zu lassen. in verschiedene Richtungen. Das Wachstum Schulungen wurden durchgeführt, Regieplä- in die „Tiefe“ – die Verwurzelung in Chris- ne geschrieben und dann spielte die Band tus – lässt überhaupt erst Frucht zu: Nicht das erste Lied. Bekannte Köpfe erschienen einen endlos wachsenden Baum, sondern auf dem Monitor, vertraute Namen von Ge- einen neuen Baum. Diese Entwicklung wird meinschaftsgeschwistern aus dem ganzen ermöglicht, weil Christus seiner Gemeinde Freistaat waren zu lesen. In der Mitte des Gaben gibt. Diese befähigen andere, lassen Bildschirms das vertraute Bild der Bühne eine versöhnte Vielfalt wachsen, führen zur vom Gemeinschaftshaus in Chemnitz. Die Christuserkenntnis und machen Christen mündig. Mitarbeiterschaft lebt und existiert durch das Prinzip der Ergänzung, die jeder benötigt. In einem zweiten Teil stellte Falk Schönherr Der Leib acht Handlungsfelder der Gemeindeent wächst und wicklung nach Christian Schwarz vor: „Be- baut sich vollmächtigende Leitung“, „Gabenorientierte selbst auf Mitarbeit“, „Leidenschaftli- in Liebe che Spiritualität“, „Zweck- mäßige Strukturen“, „Ins- pirierender Gottesdienst“, „Ganzheitliche Kleingrup- pen“, „Bedürfnisorientierte Evangelisation“ und „Lie- Wahrhaftig sein Wachsen in bevolle Beziehungen“. Ein- in der Liebe allen Stücken drücklich das Bild von dem zu dem hin, Fass (= Gemeinde), dessen der das Haupt Dauben (= Handlungsfel- ist, Christus der) unterschiedlich stark ausgeprägt sind: Wie bei einer Kette bestimmt das schwächste Glied darüber, 16 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 Falk Schönherr erklärt das Zusammenspiel der acht Handlungsfelder Wenig Besucher vor Ort, aber dafür jede Menge Technik ren zu viele spannende, relevante Themen zur Auswahl – eigentlich schade, dass man nur bei zwei Seminaren dabei sein konnte. wie tragfähig das Ganze ist. Wer mehr dar- Allerdings hatten wir ja nebenbei noch un- über wissen will: Am 19.06.2021 findet ein sere drei Kinder zu betreuen, so dass es im ganzes Seminar zu diesen Handlungsfeldern Grunde auch genug Input zum Weiterdenken statt (siehe Bildungskatalog 2021, S. 10). war.“ Eine nachahmenswerte Idee verfolgte Falk Schleif aus Lauter: „Ich habe versucht Gabriele und Roland Schulz aus Steinpleis den gesamten Vorstand der LKG zu integ- bemerkten: „Ganz ehrlich, bis Februar 2020 rieren und auf verschiedene Seminare auf- hatten wir noch nichts von einer Videoplatt- zuteilen, um möglichst viele Informationen form Zoom gehört und wir konnten uns schon abzugreifen.“ Sabine und Gotthard Israel gar nicht vorstellen, an einem Mitarbeitertag aus Zittau fiel auf: „Ein wenig haben wir an teilzunehmen, bei dem man zu zweit auf dem diesem Tag die jüngere Generation vermisst. Sofa sitzt und sich die Würstchen in der Mit- Wo sind die jungen Leute mit ihrem Poten- tagspause selbst warmmachen muss, falls zial?“ man welche essen möchte. Nun, wir haben Bernhard Seifert aus Limbach i.V. fasst für uns lieber was vom Vietnamesen kommen sich zusammen: „Die Technik hat optimal lassen. Aber das war ja wirklich nicht das geklappt – dafür gibt es die volle Punktzahl! Wichtigste an diesem Tag. Wir haben, wenn Die echten Begegnungen und Gespräche auch nur virtuell, die Gemeinschaft unterei- Auge in Auge, bei ein Paar Wiener und Kaf- nander genossen und neue Leute kennen- fee haben natürlich gefehlt! Dafür war unser gelernt in bunt zusammengewürfelten und CO2-Fußabdruck deutlich kleiner als sonst.“ zusammengeschalteten Kleingruppen.“ Bernd und Annelie Brunner bitten darum, Thomas Fischer registrierte 190 Endgerä- dass diese Veranstaltung in unserem Ge- te-Anmeldungen zu den 20 angebotenen Se- meinschaftsverband weitergeführt wird. – minaren am Nachmittag. Die bestbesuchten So ist das geplant! Am 26. März 2022 gibt Seminare waren „Im Alltag über den Glauben es die Fortsetzung. Ñ reden“, „Umgang mit Konflikten“ und „Bibel- stunde zeitgemäß weiterentwickeln“. Heiner Karin Hezel und Luise Seibt aus Görlitz meinen: „Es wa- im Namen des Vorbereitungsteams 17
Information Aus dem Leben erzählt: „Du hast mein Leben so reich gemacht …“ Das ich den Anfang dieses Liedes von Fritz fröhlich singen.“ Im Vorwort des ersten Woike als Überschrift gewählt habe, hat Bandes ist zu lesen: „Die Kraft dieser Lieder seine guten Gründe. Ich habe mich ein Le- liegt in dem, was sie sagen, in der erlebten ben lang nicht nur für unser Liedgut inter- Wahrheit des Evangeliums. Diese Meister- essiert, sondern mich ernsthaft damit be- stücke des künstlerisch gestalteten Got- schäftigt. Ich habe gern und viel gesungen teswortes ermutigen uns in dem Kampf zu und mir dabei die Texte eingeprägt, sodass laufen, der uns verordnet ist und aufzuse- ich sie mit 91 Jahren – dem Herrn sei Dank hen auf Jesus, den Anfänger und Vollender – noch jederzeit zur Verfügung habe. Wenn unseres Glaubens.“ Zum Beispiel: Als 1523 es gute Lieder sind in ihrer Aussagekraft die beiden Augustinermönche Jakob Voes und musikalisch wertvolle, dann haben sie und Johann Esch wegen ihres standhaften in meinem Herzen ihren Platz gefunden. Glaubens auf dem Marktplatz in Brüssel Das sind Choräle, Erweckungslieder und verbrannt wurden, dichtete Martin Luther auch neuere Lieder. „Ein neues Lied wir heben an, das walt Gott unser Herre“. Helmut Lamparter bezeich- Ein Schatz an Liedern … net dies als Geburtsstunde des evangeli- Viele Dinge, die unser Leben ausfüllen, sind schen Kirchenliedes. vergänglich; sie kommen und gehen wie- der. Die Lieder machen davon keine Aus- … der das Leben reich macht nahme. Frances Crosby hat über 6000 Lie- Nun möchte ich einiges von dem erzäh- der gedichtet. Sieben von ihnen stehen in len, was ich in den letzten Jahren erleben unserem Liederbuch. Als junge Menschen durfte. Unser großer Gott hat mir gehol- haben wir altes und neues Liedgut gleich fen, meinen Weg zu finden und die Kraft, gern gesungen. Ich kann mich nicht erin- ihn zu gehen. Im Jahr 2018 hat Gott, der nern, dass wir Lieder, die in über 400 Jahren Herr über Leben und Tod, meine liebe Han- entstanden sind und in diesem Zeitraum na zu sich in sein ewiges Reich geholt. So von der Christenheit gesungen wurden, als schmerzlich für mich diese Trennung ist, verstaubt und überholt bezeichnet hätten. kann ich heute sagen: Es war für mich ein Ich frage: „Was ist hier geschehen?“ Solch großes Geschenk und eine Freude, mit ihr ein Urteil kann nur jemand fällen, der die in 63 Ehejahren unser Leben gestalten zu Geschichte des evangelischen Kirchenlie- können. Dafür bin ich meinem Herrn und des nicht kennt. Hat Ingeborg Bachmann Heiland jeden Tag dankbar. Nun begann für doch recht, wenn in der Gnadauer Bibellese mich eine regelrechte „Lehrzeit“. Ich habe von ihr geschrieben steht: „Die Geschichte noch viel gelernt und freue mich immer lehrt andauernd, sie findet nur keine Schü- wieder, wenn etwas gelungen ist, was frü- ler“? Um dieser Wissenslücke etwas abzu- her Hannas Bereich war. helfen, empfehle ich die beiden Bände von Eine Lebensweisheit von Ludwig Güttler Beate und Winrich Scheffbuch „Den Kum- ist mir immer wieder eine Hilfe. Er wurde mer sich von Herzen singen“ und „Dennoch gefragt: „Wie ist es mit Ihrem Privatleben, 18 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 Als ich vor einiger Zeit in den Apokryphen las, fand ich in Sir 30,16 ein Wort, wel- ches mich nicht wieder losgelassen hat: „Kein Gut gleicht der Freude des Herzens.“ (Luther) oder "Kein Glück ist größer als ein fröhliches Herz.“ (Gute Nachricht) Diese beiden Worte schrieb ich auf ein Kärtchen und stellte dies auf den Schreibtisch. Als Heinz Kestel ich sie eines Tages betrachtete, kam mir Oelsnitz/Erzgebirge in den Sinn: „Gott hat mir ein dankbares, zufriedenes und fröhliches Herz gegeben. Das ist wertvoller als alle Güter dieser Welt!“Ñ wo finden sie Freude und Entspannung?“ Darauf antwortete er. „Da bleibt keine Zeit Heinz Kestel – aber eine Aufgabe so anpacken, dass die Oelsnitz/Erzgebirge Erfüllung derselben Freude und Entspan- nung bringt!“ Während viele Menschen in meinem Alter zunehmend einsamer wer- den, habe ich viele Freunde, die mich beglei- „Du hast mein Leben so reich ten, stärken, trösten und erfreuen. Das sind die Lieder – ja ihr habt richtig gelesen – die gemacht, dem heißen Sehnen Lieder, die ich von Jugend an kenne und Erfüllung gebracht. immer wieder gern gesungen habe. Wenn ich am Morgen meine Bibel lese, erinnert All meine Sünden decktest du mich der Text oftmals an ein Lied, welches zu, an deinem Herzen fand ich mich durch den ganzen Tag begleitet, wie ein guter Freund. Solang ich noch singen die Ruh. konnte, habe ich Eph 5,19 und Kol 3,16 nie Du bist mein Führer, an deiner richtig verstehen können. Doch nun, wo es mit dem Singen nicht mehr geht wie früher, Hand geh ich so sicher durch wurde es mir geschenkt, dem Herrn im Her- Erdenland. zen zu singen und zu spielen. „Das tägliche Lob Gottes durch Musik muss nicht immer Du bist mein alles, bist Leben real ausgeübt werden, es genügt auch, im und Licht, Herr Jesus Christus, Herzen zu singen und zu spielen. Ein sin- gendes und spielendes Herz ist ein frohes ich lass dich nicht.“ Herz.“ (Matthias Steup). (Fritz Woike) 19
Information „Eine Brücke zu den Menschen“ Bücherhaus „Schatztruhe“ in Rothenkirchen als Ort der Begegnung „Was können wir für die Menschen in un- (max. 10 m² und kostengünstig) ein Pro- serem Ort tun? Wie und wo sollen wir an- jekt bei der Gemeinde einreichen konnte. fangen?“ – Diese Fragen stellten wir uns Der Gemeinderat hat sich dann auf den immer wieder und baten Gott um Weisheit. Entwurf einer Schatzkiste geeinigt. Wei- Wir, das sind ein paar Leute aus der Landes- terhin wurde unter den Vereinen nachge- kirchlichen Gemeinschaft Rothenkirchen, fragt, wer beim Bau helfen würde. Auch die sich seit fast zwei Jahren als Arbeits- da fanden sich Bauwillige, die gern mit kreis „Gemeinschaft neu leben“ treffen. anpackten und ihre handwerklichen Fä- Als ein altes Haus abgerissen werden soll- higkeiten ein bis zweimal pro Woche ein- te, kam der Gedanke: Genau hier wäre ein setzten. Nicht zu vergessen war die vor- schöner Platz für ein öffentliches Bücher- zügliche Bauarbeiterversorgung, die jedes haus. Wir redeten darüber mit den Verant- Mal liebevoll vorbereitet wurde und den wortlichen des Ortes und stießen auf offe- gemeinsamen Arbeitseinsatz abrundete. ne Ohren. So wurde ein Konzept erarbeitet Dabei wurden Beziehungen geknüpft; man und dem Gemeinderat vorgestellt. verbrachte Zeit mit Menschen und lernte sich kennen. Wichtiger Grundpfeiler darin war: Doch wie finanziert man ein solches Vor- Ò Es läuft alles unter dem Motto: haben? Wir haben einen öffentlichen „Gemeinsam für unseren Ort“. Spendenaufruf in unserem Ort gestartet Ò Nicht die Gemeinschaft baut ein Haus, und erlebt, dass kleinere und größere Be- sondern jeder der gern möchte kann träge gegeben wurden. Die Gemeindever- sich daran beteiligen. Dabei gilt: waltung und der Bauhof haben uns unter- „Der Weg ist das Ziel“. stützt. Ebenso durften wir Fördermittel bei der Kulturstiftung Sachsen beantragen Angefangen haben wir mit einem öffent- und bekamen eine Zusage. lichen Ideenwettbewerb zur Außengestal- Die Grundschule in unserem Ort freut sich, tung, bei dem jeder nach den Vorgaben dass es so ein Projekt gibt. Sie möchten unter anderem den jährlichen Lesewett- bewerb hier durchführen. Gemeinsam mit ihr haben wir einen Aufruf gestartet um das Haus mit Büchern zu füllen. Sie stellte einen Raum zur Verfügung und nahm an drei Tagen in der Woche Bücher an. Diese sollen dann sortiert und hoffentlich bald eingeräumt werden. Gemeinsam natür- lich. Geplant ist die Eröffnung Ende Juni mit Vereinen, Grundschule und jedem, der gern möchte. Das Bücherhaus soll nicht nur ein Ort sein, an dem Bücher geliehen oder getauscht 20 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2021 hen, sondern als Menschen, die aus Liebe für andere da sind. Mal sehen, was Gott noch vorhat. Wir können es nicht wissen, werden können, sondern dort sollen die doch wir dürfen darauf vertrauen, dass Er Menschen auch gute Schriften und Bibeln es weiß und deshalb unsere Hoffnung auf zum Mitnehmen finden. Außerdem soll es diesem Weg ein Stück weitergeben. Damit ein Ort der Begegnung beispielsweise bei Menschen ihn kennenlernen und seine Lie- kleinen Konzerten oder Bücherlesungen be erfahren können. Ñ werden. Eine Brücke zu den Menschen in Rothenkirchen. Uta und Andreas Kuhnert Wir möchten als Gemeinschaft in Rothen- Rothenkirchen kirchen wahrgenommen werden; als Leu- im Namen des Arbeitskreises te, die sich nicht nur um sich selbst dre- „Gemeinschaft neu leben“ Frühstücksbrettchen mit dem bekannten Kottengrüner Heimspruch für nur 7,50 Euro unter www.bibelheim-kottengruen.de oder bei der ALPHA-Buchhandlung Chemnitz erhältlich. Das Bibelheim Kottengrün freut sich über eure Unterstützung.
Information „Wo gibt’s denn sowas?“: Blumenkübel für das Dorf In unregelmäßigen Abständen stellen wir auch mit Nachbarn und Anwohnern in Kon- Kuriositäten von Gemeinschaftsarbeit takt. Eventuell kann man sogar den einen in unserem Verband vor. In Stangendorf oder anderen mit einbeziehen, wenn auch sorgt beispielsweise die Landeskirchliche vielleicht nur zum gelegentlichen Gießen. Gemeinschaft dafür, dass die zahlreichen Insgesamt werden fünf Brücken bepflanzt. Brücken im Sommer mit Blumenkästen ge- Das sind dann 30 Blumenkästen mit 400 l schmückt werden. Wir haben dazu Steve Erde und 150 Geranien. Landgraf aus dem Vorstand der LKG inter- viewt. Was treibt euch dazu an? Als Tradition bezeichnet man die Weiter- Was genau ist die Idee hinter der Pflanzak- gabe von Handlungsmustern, Überzeugun- tion? gen und Glaubensvorstellungen u.a. oder Die Idee ist, nach außen sichtbar zu wer- das Weitergegebene selbst. Ziel war es den. Im Ort kennen zwar viele die Landes- auch damals schon mit einer „Kleinigkeit“ kirchliche Gemeinschaft Stangendorf, aber für jeden sichtbar zu werden. Genau das die meisten wissen nicht, was wir machen hat sich mittlerweile als Tradition in der und wer wir sind. Durch die Blumenkäs- Landeskirchlichen Gemeinschaft Stangen- ten soll unser Wirken auch außerhalb des dorf niedergelassen. eigenen Hauses sichtbar werden. Durch die Verteilung der Blumenkästen an den Seit wann macht ihr diese Aktion? Wer Brücken innerhalb des Ortes kommt man hatte die Idee dazu? Bei dieser Frage mussten wir erst einmal unsere eigenen Unterlagen durchsuchen, um den Starttermin 2008 ausfindig zu ma- chen. Die Idee dazu wurde durch die mitt- lerweile erwachsen gewordene Jungend im Ortsvorstand gegeben. Welche Reaktionen ruft die Aktion im Ort hervor? Ein konkretes Feedback gab es bisher nicht, aber wir sind sicher, dass sich der eine oder andere an den bepflanzten Brücken erfreut. Wer weiß: Vielleicht findet irgendwann auch jemand seinen Weg zu Gott durch die Schönheit und Einzigartigkeit der Schöp- fung – und vielleicht auch im Zusammen- hang mit unseren Blumenkästen. Ñ Die Fragen stellte Stefan Heine. 22 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
Freizeitangebote Hüttstattmühle – christliches Freizeitzentrum Ansprung Telefon: 037363 14606 Christliche Ferienstätte www.huemue.de „Haus Gertrud“ Jonsdorf Telefon: 035844 7350 Ò 05.–11.07. Seniorenfreizeit mit Stefan www.haus-gertrud.de Püschmann (ab 226 EUR) Ò07.–13.06. „Jahresfestfreizeit HAUS GER- Ò 05.–31.07. ec:kidscamp mit Daniel Seng TRUD“ mit Matthias Dreßler (ab 299 EUR) (ab 99 EUR) Ò 23.–27.12. Weihnachtsfreizeit mit Herzliche Einladung zum 62. Jahresfest Andreas Geißler HAUS GERTRUD am 13.06.! 14 Uhr Fest- gottesdienst in der Jonsdorfer Kirche, anschließend gemütliches Beisammen- sein bei Kaffee und Kuchen an der neuen Bibel- und Erholungsheim Broiler-Bar im HAUS GERTRUD Kottengrün Telefon: 037463 88338 Ò29.08.–03.09. „Großeltern und Enkel www.bibelheim-kottengruen.de (5–12 J.) – Ein starkes Team! mit Elisa- E-Mail: info@bibelheim-kottengruen.de beth und Matthias Knoth (ab 99 EUR) Ò 01.–08.08. Familienfreizeit mit Andy Marek (ab 275 EUR) Ò 06.–12.09. „Freizeit für die Seele“ mit Michael Schwalbe (ab 259 EUR) Christliche Ferienstätte Ò 13.–17.09. Fit mit Gott (für Studenten) Haus Reudnitz mit Lina Pfeiffer (ab 149 EUR) Telefon: 03661 44050 Ò 20.–24.09. Aufbaufreizeit mit Martin www.haus-reudnitz.de Rißmann (kostenfrei) Ò 07–11.06. Frauenauftanktage „Auftanken Ò 06.–14.10. Bibel- & Erholungsfreizeit am Herzen Gottes“ mit Sabine Müller mit Henrik Zimmermann (ab 319 EUR) (ab 230 EUR) Ò 12.–16.07. Sommererholungstage für Freunde des ERF mit Roland und Marga Bühler (ab 219,00 EUR) Felsengrund und Friedensburg Ò 16.–18.07. Aquarellwochenende „Farb- Rathen spiele“ mit Sylvia Naumann und Team Telefon: 035021 99930 (ab 145 EUR) www.gaestehaus-rathen.de Ò 02.–08.08. Bibelhebräisch lesen lernen – Ò 24.–27.06. Outdoor-Wochenende mit Solo & Ein Hebräischkurs für Einsteiger mit Co. mit Diana Haufe und Thomas Müller Pfr. Heinz-Günther Ernst (ab 318 EUR) (ab 135,50 EUR zzgl. 125 EUR Programm Ò 04.–06.08. Tanzseminar „Glauben mit pauschale) Leib und Seele“ mit Ursula Räder und Ò 23.–29.08. Wander- und Kletterfreizeit für Team (ab 188 EUR) Teens (13 – 17 Jahre) mit Jonas Weiß Ò 09.–13.08. (neuer Termin!) Schwimm (Anmeldung unter 03591 303993) lernfreizeit für Kinder mit Begleitung (ab 239 EUR) mit Frank Vogt und Team (Erwachsener Ò 13.–23.09. Seniorenfreizeit mit Konrad Flämig 185 EUR, Kinder gestaffelt) (ab 529 EUR) 24 SGb SÄCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
Impressum 03.2021 Herausgeber Sächs. Gemeinschaftsblatt Landesverband Landeskirchlicher Gemeinschaften Sachsen e.V. Hausanschrift Hans-Sachs-Straße 37, 09126 Chemnitz Telefon: 0371 515930, Fax: 0371 515968 E-Mail: LV@lkgsachsen.de sächsischer-gemeinschaftsverband.de Redaktionskreis Sächs. Gemeinschaftsblatt Andy Hammig (Schriftleiter), Stefan Heine (Redaktionsleiter), Dr. Jörg Michel, Evi Vogt, Dorothea Fitzer, Marcus Ziegert Redaktionsleitung Stefan Heine, Böttgerstraße 1, SPENDE 09350 Lichtenstein I Telefon: 037204 910955 E-Mail Redaktion-SGB@lkgsachsen.de Für Überweisungen in 06 in andere EU-/EWR- Deutschland und Grafische Gestaltung Staaten in Euro. Friedrichs | GrafikDesignAgentur Zwickau Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen) Angaben zum Kontoinhaber/Zahler: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben) friedrichs-grafikdesign.de 1 = jährlich 2 = einzeln 3 = keine Herstellung Druckerei Haustein Zwickau Bankverbindungen Evangelische Kreditgenossenschaft eG ggf. Stichwort Spendenquittung Betrag: Euro, Cent Kassel IBAN: DE06 5206 0410 0008 0003 60 BIC: GENODEF1EK1 KD-Bank – LKG Sachsen IBAN: DE75 3506 0190 1665 7000 18 BIC: GENODED1DKD Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen) LV Landeskirchlicher Gemeinschaften Sachsen e.V. Erscheinungsweise zweimonatlich BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 oder 11 Stellen) BIC Redaktionsschluss 31.03.2021 Ausgabe 4.2021 31.05.2021 Unterschrift(en) Ausgabe 5.2021 31.07.2021 Bitte geben Sie für die Spendenbestätigung Ihre Spenden-/ Mitgliedsnummer oder Ihren Namen und Ihre Anschrift an. Bildnachweise PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen) Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts Umschlag: © freepik.com DE06 5206 0410 0008 0003 60 SEPA-Überweisung/Zahlschein Fotos Seiten 5, 13, 15, 16: © freepik.com Foto Seite 11: © pixabay.com weitere Fotos: Archiv SGB Herstellungskosten je Heft S Gb 6 . 2 0 17 ca. 2 EUR GENODEF1EK1 Die Redaktion behält sich vor, Artikel sinn- wahrend zu kürzen. Veröffentlichte Artikel geben nicht zwingend die Meinung des Redaktionskreises wieder. Datum D E IBAN IBAN
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