REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ

 
WEITER LESEN
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
REGIONALE UMSCHAU

                                                                                                                               REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
DEUTSCHLAND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
BOTSCHAFT VON DER GEBIETSFÜHRERSCHAFT

Was glauben Sie, wer Sie sind?
Elder Tom-Atle Herland, Norwegen                                                                    Elder
Gebietssiebziger                                                                        Tom-Atle Herland

In vielen Ländern überall auf der Welt
 fasziniert und beschäftigt die Fernseh-
dokumentation „Who Do You Think
                                           Arbeit erledigt wurde, gibt es immer
                                           noch einiges zu tun. Mein Ziel ist es,
                                           meinen Namen genauso oft wie die
                                                                                     hat er etwas sehr Interessantes gesagt,
                                                                                     was mir seither viel bedeutet: „Nichts
                                                                                     öffnet den Himmel schneller als eine
You Are?“ („Was glauben Sie, wer Sie       Namen meines Vaters oder meiner           Kombination aus vermehrter Reinheit,
sind?“) Zuschauer und Teilnehmer glei-     Frau auf den Verordnungskarten zu         treuem Gehorsam, ernsthaftem Stre-
chermaßen. Etliche Prominente treten       sehen, wenn ich in den Tempel gehe.       ben, täglichem Weiden an den Worten
in der Serie auf und sind tief berührt,    Wenn mir das gelingen soll, brauche       von Christus im Buch Mormon und
wenn ihnen die Geschichte ihrer Vor-       ich aber Hilfe – so, wie man es in die-   einem regelmäßigen Termin, der für
fahren vorgelegt wird, nachdem man         ser Fernsehdokumentation immer            Tempelarbeit und Familienforschung
sie ausfindig gemacht und nachge-          wieder sieht. Meine Frau, eine sehr       reserviert ist.“ (Hervorhebung hinzu-
forscht hat. Wie begeistert die Men-       fleißige Ahnenforscherin, hilft mir,      gefügt.) Folgen wir dem Propheten.
schen von so etwas sind und wie sehr       Namen ausfindig zu machen. Ohne           Nehmen wir die Namen unserer
es ihre Gefühle anspricht, ist insbeson-   ihre Hilfe käme ich nur sehr lang-        Vorfahren zum Tempel mit.
dere im Lichte des Evangeliums bemer-      sam voran. Suchen Sie sich jemanden,         Im Laufe der letzten Jahrzehnte
kenswert. Ohne die Hilfe kompetenter       der Ihnen bei der Arbeit hilft, wenn      hat es einen star-
Genealogen hätten diese Prominenten        es Ihnen da wie mir und vielen ande-      ken Zuwachs an
kein so eindrucksvolles Erlebnis.          ren geht. Sie schaffen dann mehr, stel-   neu errichteten
   Was glauben Sie, wer Sie sind?          len fest, dass Sie Ihre Vorfahren tat-    Tempeln
Wer sind Ihre Vorfahren? Meine Eltern      sächlich finden, und sorgen dafür,        gegeben.
sind Mitglieder der Kirche gewor-          dass die Tempelarbeit für Ihre Ange-      Da wir
den, nachdem sie sich zum Evan-            hörigen erledigt wird. Es ist ein wun-
gelium bekehrt hatten. Mein Vater          derbares Gefühl, Tempelarbeit zu ver-
und meine Mutter schlossen sich            richten! Ganz besonders schön ist es
im Oktober 1971 der Kirche an. Im          aber, wenn ich für einen Vorfahren in
Februar 1972 taufte mein Vater mich,       den Tempel gehe, nachdem ich mich
nachdem ich acht Jahre alt geworden        selbst bemüht habe, ihn zu finden,
war. Mein Vater, ein sehr treues Mit-      oder etwas über ihn gelesen habe.
glied der Kirche, fing schon früh mit         Präsident Nelson hielt bei der
der Familien­forschung an und hat          Herbst-Generalkonferenz 2018
für tausende unserer Vorfahren diese       eine großartige Ansprache
Arbeit erledigt. Er betreibt auch wei-     mit dem Titel „Offen-
terhin Familienforschung, obwohl er        barung für die Kir-
schon 83 Jahre alt ist. Ich habe gera-     che, Offen-
de zum ersten Mal Namen von der            barung für
mütterlichen Seite meiner Familie          unser Leben“.
ausfindig gemacht. Meine Mutter ist        In dieser
1998 gestorben. Obwohl schon viel          Ansprache

                                                                                                            Juli 2019    R1
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
PANOR AMA

immer leichter Zugang zum Tempel
haben, ist es sehr wichtig, dass        Fiesta Mexicana                             Kindergeburtstagen, zu Ostern und
                                                                                    Weihnachten nicht fehlen darf. Ton-
wir ihn auch oft besuchen. Als ich      Eva-Maria Bartsch                           töpfe werden mit Krepppapier umwi-
Pfahlpräsident war, kam einmal          Redakteurin der Regionalen Umschau          ckelt und mit Süßigkeiten, Südfrüch-
eine treue Schwester in der Kirche                                                  ten, Nüssen oder Zuckerrohr gefüllt.
auf mich zu und sagte, sie sei schon    Dresden (EB): Vor einigen Jahren            Dann wird mit verbundenen Augen
lange nicht mehr im Tempel gewe-        kam Familie Abrecht, aus Mexiko             unter großem Spektakel auf sie einge-
sen. Sie hatte gemischte Gefühle,       stammend, nach Deutschland. Sie             schlagen, bis sie den Inhalt freigeben.
was den Tempel betraf. Ich sagte        gehört nun zur Gemeinde Dresden                Diese Tradition gehört unbedingt zu
ihr, dass dies völlig in Ordnung sei.   2, in der sie von Herzen aufgenom-          einer „Fiesta Mexicana“ und bereitete
Ich kannte andere, die das gleiche      men wurde. Aktiv bereichert sie das         schon bei der Vorbereitung viel Spaß.
Gefühl gehabt hatten. Ich fragte sie,   Gemeindeleben.                                 Gegen 15 Uhr eröffnete Bischof
ob sie uns nicht auf einer der ein-         Im Herbst 2018 bot sich die Gele-       Schulze das Fest, das in Meißen auf
wöchigen Fahrten von Norwegen           genheit, gemeinsam mexikanisch              dem Gelände eines ökumenischen
zum Stockholm-Tempel begleiten,         zu feiern. Unter der Leitung von            Kindergartens durchgeführt wurde.
dort dann aber nur an einer einzi-      Schwester Beatriz Abrecht bereiteten        Zuerst wurde gegessen: Chili con
gen Session teilnehmen wolle. „Nur      alle Organisationen das Fest vor. Die       Carne und Wraps. „Das ist so lecker!“,
eine Session am Tag?“, fragte sie       PV-Kinder bastelten bunte Dekoratio­        hörte man so manchen sagen. Dann
mich ganz überrascht. „Nein“, ent-      nen, die Jungen Damen planten lus-          wurden die lustigen Spiele durchge-
gegnete ich, „nur eine einzige Sessi-   tige Spiele, die Brüder kümmerten           führt, bei denen alle mitmachten und
on in der ganzen Woche! Legen Sie       sich um Transportaufgaben und die           großen Spaß hatten. Einige saßen
fest, an welchem Tag Sie am ehes-       Technik, die Schwestern kochten             an einem Feuer, das in einer großen
ten in den Tempel gehen möchten,        mexikanische Speisen. Geschickte            Schale loderte. Sie waren in frohe
und nehmen Sie an diesem Tag            Hände bastelten aus Pappe Piñatas.          Gespräche vertieft. Als der Abend
an nur einer einzigen Session teil.     Das sind bunt gestaltete und gefüllte       näher rückte, wurden nach mexikani-
An den anderen Tagen können Sie         Hohlfiguren – eine typische Attraktion      schem Brauch die Piñatas zerschlagen.
auf dem Tempelgelände spazieren         aus Mittelamerika und Spanien, die bei      Mit verbundenen Augen ist es nicht
gehen oder etwas anderes unter-

                                                                                                                              FOTO VON MARCO SCHULZE
nehmen, wodurch Sie sich Christus
nahe fühlen.“ Daran hielt sie sich,
und es setzte eine Veränderung
ein – bei ihr und in ihrem Verhältnis
zum Tempel.
   Wer kann Ihnen bei der Suche
nach Ihren Vorfahren helfen? Was
können Sie tun, um regelmäßig in
den Tempel zu gehen?
   „Denn Gott hat die Welt so sehr
geliebt, dass er seinen einzigen
Sohn hingab, damit jeder, der an ihn
glaubt, nicht verlorengeht, sondern
ewiges Leben hat.“1 ◼                     Endlich ist die erste Piñata zerschlagen und die Süßigkeiten können
ANMERKUNGEN                               aufgesammelt werden
 1. Johannes 3:16

R2     Liahona
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
FOTOS VON MARCO SCHULZE

                                                                                                                                                                     REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
                                                                                                                                                 „Halt still,
                                                                                                                                                 du Hahn,
                                                                                                                                                 ich schlag
                                                                                                                                                 dich!”
                                                                                                                                                 ruft Lara
                                                                                                                                                 kämpferisch

                            Welche Riege gewinnt beim
                            „Bommel-Flaschen-Umwerf-Rennen“?

                          einfach, den herabhängenden Topf mit
                          dem Stock zu treffen. Bei einem Fehl-
                          versuch durfte sich der Nächste versu-
                          chen. Zur Belustigung aller wurde die
                          Piñata oft hochgezogen, sodass viel in
                          die Luft geschlagen wurde. Zu diesem
                          Wetteifer sang Familie Abrecht folgen-                                                     Gar nicht so einfach, den
                          des spanisches Lied: „Dale, dale, dale!                                                    schwimmenden Apfel herauszubeißen
                          No pierdas el tino …!“ Auf Deutsch:
                          „Schlag sie, schlag sie, … verlier
                          nicht dein Ziel! Denn verlierst du es,
                          kommst du vom Weg ab … Miss die
                          Entfernung, die noch vor dir liegt …“
                             Nicht nur die Kleinen hatten einen
                                                                    Pläne des Landesrats für
                          riesigen Spaß, wenn dann endlich die
                          vielen Süßigkeiten aus einer zerstörten
                                                                    Öffentlichkeitsarbeit und
                          Piñata herausfielen. Auch die Erwach-
                          senen schlugen so manche Luftlöcher,
                                                                    Kommunikation für 2019
                                                                    Verena Holtz
                          ehe sie das Ziel erreichten.
                                                                    Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche in Deutschland
                             „Das war so ein gelungener, schö-
                          ner Nachmittag. Ich habe mal wieder
                          herzlich lachen können. So etwas          Hannover/Frankfurt (HH): Am                      Gemeinde gibt. Eher unbekannt ist,
                          müssen wir öfter machen“, hörte man       12. Januar 2019 kam der deutsche                 dass es auf Pfahlebene und national
                          in den Gesprächen.                        Landesrat der Kirche für Öffentlich-             Mitglieder gibt, die berufen sind, in der
                             Ob es eine echte Fiesta Mexicana       keitsarbeit und Kommunikation zu                 Öffentlichkeitsarbeit zu dienen. Pfahl-
                          war oder eine mit „deutschem Akzent“?     einer Klausurtagung in Hannover                  beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit
                          Das war nicht wichtig. Von Bedeu-         zusammen. Im Februar fand eine                   engagieren sich in der Pressearbeit, im
                          tung waren die gemeinsame Freude,         Schulung der Pfahlbeauftragten für               Aufbau und in der Pflege von Kontak-
                          das Sich-besser-Kennenlernen und          Öffentlichkeitsarbeit in Frankfurt statt.        ten und im interreligiösen Dialog.
                          der Zusammenhalt der anwesenden              Viele Berufungen in der Kirche sind              Der Deutsche Landesrat für Öffent-
                          Mitglieder. ◼                             allgemein bekannt, da es sie in jeder            lichkeitsarbeit ist unter anderem für

                                                                                                                                            Juli 2019           R3
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
die Regionale Umschau im Liahona,           den Pfahlbeauftragten beratend zur           Es wurde diskutiert, wie man
                        die Pflege der Länderseite (www.kir-        Seite. Im Rahmen einer Klausurtagung      die Vorbereitungen für die Tage der
                        che-jesu-christi.org) und die deut-         beriet der Landesrat Anfang des Jah-      offenen Tür am Frankfurt-Tempel
                        schen Kanäle der Kirche in den sozi-        res darüber, welche Schwerpunkte er       bestmöglich unterstützen kann.
                        alen Medien verantwortlich. Er steht        2019 setzen wolle.                        Inzwischen wurde unter der Leitung
                                                                                                              von Michael Cziesla ein Komitee
                                                                                                              berufen, das für die Tage der offenen
                                                                                                              Tür verantwortlich ist. Beraten wur-
                                                                                                              de, wie Social-Media-Kampagnen
                                                                                                              glaubensstärkend gestaltet werden
                                                                                                              können. Es wurde deutlich, wie
                                                                                                              wichtig es ist, noch enger als bisher
                                                                                                              mit den Priestertumsführern zusam-
                                                                                                              menzuarbeiten und die Community
                                                                                                              in den sozialen Medien stärker in
                                                                                                              den Blick zu nehmen.
                                                                                                                 Als Schwerpunkte wurden unter
                                                                                                              anderem festgelegt: die Kontakte
                                                                                                              zu anderen christlichen Kirchen
                                                                                                              zu stärken, die Versammlungszei-
                                                                                                              ten von Gemeinden über Google
                                                                                                              auffindbar zu machen und über Ins-
                         Die Mitglieder des deutschen Landesrats (von links): Sebastian Franz, Kevin Kroll,   tagram „Outreach Posts“ zu teilen.
                         Nicolai Adler, Heidi Hopf, Verena Holtz, Wolfgang Pilz, Ursula Hartzheim, Jessica    Die Klausurtagung wurde darüber
                         Schwabe, Daniel Schröder und Lennart Crossley; Koko Merl nahm telefonisch an         hinaus genutzt, um die bevorstehen-
                         der Sitzung teil                                                                     de Schulung der Pfahlbeauftragten
                                                                                                              für Öffentlichkeitsarbeit vorzuberei-
                                                                                                              ten. Die PR-Experten aus den Regio-
                                                                                                              nen hatten am 16.2. in Frankfurt die
                                                                                                              Gelegenheit, sich über ihre Erfahrun-
                                                                                                              gen untereinander auszutauschen.
                                                                                                                 Sie erhielten ein Interviewtrai-
                                                                                                              ning von Ralf Grünke, dem Presse­
                                                                                                              sprecher der Kirche in Deutsch-
                                                                                                              land, der für das Europäische Büro
                                                                                                              für Öffentlichkeitsarbeit in Frankfurt
                                                                                                              tätig ist.
                                                                                                                 Sie erfuhren mehr über die Rub-
                                                                                                              riken im Liahona, das ökumenische
                                                                                                              Engagement der Kirche, die Chancen
FOTOS VON KEVIN KROLL

                                                                                                              und Möglichkeiten von Öffentlich-
                                                                                                              keitsarbeit in den Pfählen und darü-
                         Teilnehmer der Schulung in Frankfurt                                                 ber, was es bei der Social-Media-
                                                                                                              Nutzung zu beachten gibt. ◼

                        R4   Liahona
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
                          Ein Klavierkonzert mit German Bosshard                                                     und Knappheit oft eine beklemmen-
                                                                                                                     de Stimmung und regten zum Nach-
                          Eduard Meier                                                                               denken an.
                          Gemeinde Bonstetten, Pfahl St. Gallen, Schweiz                                                 Die zum Teil sehr leise klingenden
                                                                                                                     Töne wechselten immer wieder mit
                          (MA) Am 20. Januar 2019 um 17 Uhr                Bach, das die rund 40 Zuhörer auf         hart angeschlagenen, tastenerzeugten
                          fand im Gemeindehaus Bonstetten im               den musikalischen Abend einstimmte.       lauten Tönen ab.
                          Pfahl St. Gallen ein Konzert unter dem           Es folgten zwei Sonaten von Ludwig            Einzelne verklangen im Raum,
                          Titel „Prosa und Klavier“ mit German             van Beethoven, dann „Ariette“ und         andere wiederum brachen abrupt ab.
                          Bosshard statt, zu dem die Bischof-              „Einsamer Wanderer“ von Edvard            Der Pianist folgte mit viel Bewegung
                          schaft die Mitglieder und die Öffent-            Grieg, dazwischen „Klagen“ von            seiner Musik – manchmal beugte er
                          lichkeit eingeladen hatte.                       Jean-Philippe Rameau. Darauf folg-        seinen Oberkörper fast ganz auf die
                             German Bosshard, Musikstudent,                ten „Nocturne in B“ und das Präludi-      Tastatur, um sich dann gleich dar-
                          Hauptorganist, Chordirigent und                  um Nr. 24 von Frédéric Chopin. Als        auf wieder in ganzer Länge aufzu-
                          Kantor der römisch-katholischen                  letztes Stück trug German Bosshard        bäumen.
                          Kirchgemeinde St. Mauritius in                   eine Etüde (cis-Moll, op. 2, Nr. 1) von       Das begeisterte Publikum, Mitglie-
                          Bonstetten, offerierte dieses Konzert            Alexander Skrjabin vor.                   der der Gemeinde Bonstetten und
                          als Dank für die Benutzung des Flü-                 Der musikalische Teil wurde            etliche Besucher, dankte mit grossem
                          gels in der Kapelle dieses Gemeinde­             immer wieder mit literarischen Wer-       Applaus und erhielt als Dank noch
                          hauses zum Üben und Vorbereiten                  ken von Andreas Knapp und Erich           zwei musikalische Zugaben.
                          von Musikstücken.                                Fried unterbrochen, deren Texte von           Diese Veranstaltung war ein echter
                             Er umrahmte das Konzert gefühl-               German Bosshard sehr intensiv vor-        Schmaus für das Ohr und das Auge,
                          voll mit spiritueller Lyrik von Andreas          getragen wurden. Sie hinterliessen        der nicht so schnell in Vergessenheit
                          Knapp und mit Prosagedichten von                 beim Zuhörer in ihrer gekürzten Form      geraten wird. ◼
                          Erich Fried.
                             Der musikalische Teil begann mit
                          einem von Ferruccio Busoni bearbei-
                          teten „Adagio“ nach Johann Sebastian
                                                                           Eine Pilgerreise nach Rom
                                                                           als multireligiöses Erlebnis
FOTO VON RONJA BOSSHARD

                                                                           Gerhard Egger
                                                                           Bischof Gemeinde Innsbruck

                                                                           Innsbruck/Rom (HH): Die Multi-            Forum Romanum, wurden auch
                                                                           religiöse Plattform Innsbruck, kurz       die großen Zentren der abrahami-
                                                                           MRPI, war vom 10. bis 15. Februar         tischen Religionen besucht, darun-
                                                                           2019 mit 52 Mitreisenden, darunter        ter der Vatikanstaat und der Peters­
                                                                           den offiziellen Vertretern aus vier       dom der römisch-katholischen
                                                                           verschiedenen Glaubensgemein-             Kirche, die große Synagoge der jüdi-
                                                                           schaften, in der Ewigen Stadt Rom.        schen Gemeinde, der Rom-Tempel
                                                                              Neben den wichtigsten histo-           und die größte Moschee Europas
                            German Bosshard am Flügel
                                                                           rischen Sehenswürdigkeiten, wie           für sämtliche islamischen
                                                                           etwa dem Kolosseum und dem                Glaubensbekenntnisse.

                                                                                                                                          Juli 2019      R5
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
Gruppenfoto vor dem Tempel
FOTO VON GERHARD EGGER

                               Ziel der seit 2011 gegründeten         wurden auch bei der Reise nach Rom       persönlich große Freude bereitet und
                            Plattform ist nicht nur der Dialog, die   sehr gestärkt. Der derzeitige Sprecher   den Mitreisenden einen tiefen Einblick
                            Akzeptanz und Toleranz zwischen           der MRPI und Bischof der Gemeinde        in unser religiöses Leben gegeben.“
                            den Religionen, sondern auch, ein         Innsbruck, Gerhard Egger, sagte über        Diese Woche verging leider viel
                            besonderes Gemeinschaftsgefühl und        die Rom-Woche: „Ich hatte diese Visi-    zu schnell. Timo Heimerdinger, Ver-
                            Miteinander zu schaffen. Diese multi-     on, mit einer multireligiösen Gruppe     treter der evangelischen Kirche und
                            religiöse Verbundenheit und die zwi-      aus Jugendlichen und Erwachsenen         Universitätsprofessor der Uni Inns-
                            schenmenschlichen Beziehungen             nach Rom zu reisen, speziell auch        bruck, meinte abschließend: „Wir keh-
                                                                      zur Zeit der Tage der offenen Tür des    ren wirklich beschenkt und bereichert
                                                                      Tempels. Und so wie Gott will, war       und mit vielen menschlichen Begeg-
                                                                      gerade in den Semesterferien, dem        nungen gesegnet – das sage ich jetzt
                                                                      geplanten Reisetermin, dieses Zeit-      bei diesem Anlass ganz bewusst –
                                                                      fenster für viele offen. Das hat mir     wieder zurück nach Innsbruck.“

                                                                                                                                                        FOTO VON MASSIMO CRISCIONE

                              Inge und Isabella
FOTOS VON HANNAH GRÜNAUER

                              Marina und Kornelia                                                                                Vor der Synagoge

                            R6    Liahona
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
Eindrücke verschiedener Teilnehmer                                             ist wirklich ein einmaliges Erlebnis,    anzuschauen, die verschiedenen Kir-
– Niederschrift der Interviews:                                                an einem so wichtigen Ort für viele      chen zu sehen und zu sehen, wie die
    Margit Dremel (stellvertretende Vor-                                       Christen zu sein und noch dazu mit       verschiedenen Menschen einfach Gott
sitzende des Katholischen Familienver-                                         so einer gemischten Gruppe eine          verherrlichen.“
bandes Tirol): „Diese Gruppe war ein-                                          Synagoge, eine Moschee und eben             Desiree Egger (Studentin): „Es war
fach sehr bereichernd, weil wir uns                                            den Sitz des Papstes zu besuchen.        interessant, wie sich eine Gruppe,
bestmöglich ausgetauscht haben. Es                                             Diese ganzen Orte spielen eine sehr      die sich vorher nicht gekannt hat, fin-
war ein sehr gutes Miteinander, und                                            wichtige Rolle und haben einen wich-     den konnte und so viel Toleranz und
wir haben festgestellt, dass wir alle                                          tigen Platz in der Religion und in der   Akzeptanz vorhanden war.“
eigentlich das gleiche Ziel verfolgen.                                         Geschichte.“                                Christian Szabo (Student): „Mir hat
Wir wollen eigentlich friedlich zusam-                                             Hannah Grünauer (Studentin):         sehr gut gefallen, dass in einer Stadt
men leben und den anderen so akzep-                                            „Für mich war’s richtig cool, mit so     auch so viele Religionen zusammen-
tieren in seiner Religion, in seinem                                           einer Gruppe mit vielen verschiede-      kommen und man trotzdem spürt,
Dasein, wie er ist. Auch dass wir gut                                          nen Leuten zusammen zu sein und          dass jeder Interesse am anderen hat
zusammen auskommen können und –                                                doch Gemeinsamkeiten zu finden.          und keiner den anderen ausschließen
das wünschen wir uns eigentlich alle                                           Die verschiedenen besonderen Plätze      möchte.“ ◼
– dass Frieden auf der Erde herrscht,
dass das Verbindende und Gemeinsa-
me im Vordergrund steht und eigent-
lich die Unterschiede, oder das Tren-
nende, relativ ganz gering ist und                                             Tage der offenen
eigentlich nicht ins Gewicht fallen soll.“
    Gerhard Egger (Bischof) –                                                  Tür im Frankfurt-Tempel
Schlussworte an die Mitreisenden:
„Wir sind alle Brüder und Schwestern,                                                                                   Friedrichsdorf (HH): Jedermann
                                             © 2019, ALLE RECHTE VORBEHALTEN

und wir haben heute zum Beispiel in                                                                                     ist herzlich eingeladen, den kürzlich
der Synagoge gehört, dass Juden auf                                                                                     renovierten Frankfurt-Tempel zu
das Kommen des Messias weiterhin                                                                                        besichtigen. Die Tage der offenen Tür
warten. Sie sagen, er werde kommen,                                                                                     finden vom Freitag, dem 13. Septem-
wenn auf dieser Erde Friede herrscht.                                                                                   ber, bis Samstag, dem 28. September
Friede kann nur existieren und zustan-                                                                                  statt. Sonntags bleibt der Tempel ge-
dekommen, wenn es Menschen auf                                                                                          schlossen. Ein paar Wochen vor den
der Erde gibt, wie ihr es seid. Deswe-                                                                                  Tagen der offenen Tür kann man eine
gen noch einmal ein ganz herzliches                                                                                     Reservierung unter templeopenhouse.
Dankeschön an euch, dass ihr mitge-                                                                                     lds.org vornehmen.
macht habt, denn euer Mitwirken ist                                                                                         Der Tempel steht in Friedrichs-
für mich das größte Geschenk.“                                                                                          dorf, einer historischen Stadt rund
    Samir Redzepovic (Imam): „Viele                                                                                     20 Kilometer nördlich von Frankfurt
von uns haben sich zum ersten Mal                                                                                       am Main. Er wird am Sonntag, dem
gesehen, aber trotzdem war es sehr                                                                                      20. Oktober 2019, in drei Sessionen
angenehm und bereichernd, so viele                                                                                      offiziell geweiht. Außerdem findet am
Menschen aus unterschiedlichen Tra-                                                                                     Samstag, dem 19. Oktober 2019, eine
ditionen und Religionen kennenzu-                                                Der Frankfurt-Tempel
                                                                                                                        Andacht für Jugendliche mit führen-
lernen und sich auszutauschen. … Es                                                                                     den Brüdern der Kirche statt.

                                                                                                                                             Juli 2019      R7
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
Der Frankfurt-Tempel wurde                 Tempel der Kirche in Europa und,               In Linz gehört der respektvolle
                       2015 geschlossen, damit man eine              nach dem Freiberg-Tempel in Sachsen,        und offene Umgang unterschiedli-
                       gründliche Renovierung und Ver-               der zweite auf deutschem Boden. 1987,       cher Glaubensgemeinschaften schon
                       größerung des Gebäudes vorneh-                während der anderthalbwöchigen Tage         lange zum allgemeinen Brauch. Seit
                       men konnte. Dazu gehört nun                   der offenen Tür im Frankfurt-Tempel,        2012 treffen sich Religionsvertreter
                       auch ein neuer, unterirdisch ange-            besichtigten über 70.000 Besucher das       der gesetzlich anerkannten Religions-

                                                                                                                                                            FOTOS UNTEN: © 2019, ALLE RECHTE VORBEHALTEN
                       legter Taufbereich. Der Tempel ist            heilige Gebäude. ◼                          und Bekenntnisgemeinschaften bis
                       der ursprünglich fünfte erbaute               Quelle: www.presse-mormonen.de              zu zweimal im Jahr zum Religionsbei-
                                                                                                                 rat im Landhaus. In den letzten Jahren
                                                                                                                 entstanden in diesem Zusammenhang
                                                                                                                 diverse Informationsbroschüren, etwa

                       Muslime und Christen beim
                                                                                                                 für Schulen und Krankenhäuser, die
                                                                                                                 zur Aufklärung und zum respektvollen

                       gemeinsamen Frühstück in Linz                                                             Umgang miteinander beitragen sollen.

                       Gerlinde Merl
                       Öffentlichkeitsbeauftragte, Gemeinde Linz

                       Linz (RHS): Zusammen mit der                   der Spaunstraße 83 ein. In herzlicher,
                       Universal Peace Federation lud die             offener Atmosphäre tauschten sich
                       Gemeinde Linz am Samstag, dem                  45 Teilnehmer bei Guglhupf, Brot
                       16. März 2019, zum gemütlichen                 und Hummus über das Thema „Jun-
                       Brunch in ihre Räumlichkeiten in               ger Glaube – Junge glauben“ aus.
FOTO VON MURAT BASER

                                                                                                                   Begrüßung der Gäste des
                                                                                                                   interreligiösen Frühstücks

                                                                                                                   Ins Gespräch vertieft (v. l. n. r.):
                         (V. l. n. r.:) Bogdan Pammer (Pastor, Vereinigungskirche), Anna Szabo (Interreligiö-      Gerlinde Merl (Öffentlichkeitsarbeit
                         ser Dialog, kath. Kirche), Gerlinde Merl (Öffentlichkeitsbeauftragte, Gemeinde Linz),     Kirche Jesu Christi, Oberösterreich),
                         Murat Baser (Vorsitzender islamische Glaubensgemeinschaft), Maria Pammer (Uni-            Maria Pammer (UPF), Anna Szabo
                         versal Peace Federation), Ali Karadeniz (ALIF, Verein muslimischer Jugend)                (interreligiöser Dialog, kath. Kirche)

                       R8    Liahona
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
Gegenseitige Einladungen zu beson-
deren religiösen Feiern, aber auch        Podiumsgespräch in
informelle Treffen, wie dieses interre-
ligiöse Frühstück, sind Ausdruck des
                                          Esslingen: Religionsfreiheit
guten Miteinanders.
    Dieser Samstagvormittag war der       Esslingen (HH): Religionsfreiheit ist        „Religionsfreiheit ist ein fundamen-
spannenden Frage gewidmet, wie jun-       eine Voraussetzung für das Zusam-         tales Menschenrecht und gewinnt
ge Menschen zu ihrem eigenen Got-         menleben in einer pluralen Gesell-        weltweit an Bedeutung“, sagte Grübel
tesglauben finden. In kurzen Impuls-      schaft. Darüber waren sich der            in einem einführenden Referat vor 160
referaten nahmen die Vertreter der        Religionsfreiheitsbeauftragte der Bun-    Interessierten im Esslinger Gemeinde-
Glaubensgemeinschaften dazu Stel-         desregierung, Markus Grübel, der          haus. Das Potenzial von Religion müs-
lung, bevor die allgemeine Diskussion     baden-württembergische Antisemi-          se erkannt und ausgeschöpft werden.
eröffnet wurde.                           tismusbeauftragte Dr. Michael Blume       Das Bundeskabinett hatte den Bun-
    Frau Anna Szabo (kath. Kirche,        und andere geladene Experten bei          destagsabgeordneten im April 2018
Dekanat Traun für interreligiösen Dia-    einem Podiumsgespräch am Mitt-            zum Bundesbeauftragten für weltwei-
log) führte aus, dass Glaube jungen       woch, dem 27. März 2019, in Esslingen     te Religionsfreiheit berufen.
Menschen auf ihrer Suche nach Iden-       einig. Eingeladen hatte die Kirche Jesu      „Religionsfreiheit zu verteidigen
tität eine gute Sinnoption bieten kann,   Christi der Heiligen der Letzten Tage.    bedeutet nicht nur, ein Grundbedürfnis
Pastor Pammer (Vereinigungskirche
Oberösterreich) meinte, wir können
glauben, weil Eltern an uns glauben,                                                                 Der Bundestagsab-

wir können lieben, weil Eltern uns                                                                   geordnete Markus
                                                                                                     Grübel (Mitte),
lieben, wir können hoffen, weil wir
                                                                                                     Bundesbeauftrag-
Eltern haben, hatten, sind und sein
                                                                                                     ter für weltwei-
werden. Herr Becirbasic (Bosnische
                                                                                                     te Religionsfreiheit,
Moschee, Steyr) erzählte von seinem
                                                                                                     beim Podiumsge-
persönlichen Weg zum Glauben, der
                                                                                                     spräch im Esslinger
ihm durch einen verständnisvollen
                                                                                                     Gemeindehaus;
Vater ermöglicht wurde, nämlich ohne
                                                                                                     rechts Moderator
Druck und Zwang.                                                                                     Ralf Grünke
    Bischof Merl, Gemeinde Linz,
sprach darüber, dass Glaube Men-
schen zum Guten verändern kann              Oliver Dobin,
und dass Glaube wie eine Pflanze            Präsident des
Zeit und Raum braucht, sich zu ent-         Pfahles Stutt-
falten. Her Ali Karadeniz (Verein ALIF,     gart, begrüßt
muslimische Jugend) lud alle Teil-          die Anwesen-
nehmer ein, in einer Schweigeminu-
                                                                                                                                  FOTOS: © 2019, ALLE RECHTE VORBEHALTEN

                                            den beim Podi-
te gemeinsam der Opfer des grauen-          umsgespräch
vollen Anschlags auf zwei Moscheen          über Religions-
in Christchurch/Neuseeland zu geden-        freiheit
ken, als gemeinsames Zeichen gläubi-
ger Menschen unterschiedlicher Reli-
gionen gegen Hass und Gewalt. ◼

                                                                                                         Juli 2019           R9
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ
FOTOS: © 2019, ALLE RECHTE VORBEHALTEN
  „Religionsfreiheit ist ein fundamentales Menschenrecht und gewinnt          Zu einem Podiumsgespräch über Religionsfreiheit
  weltweit an Bedeutung“, sagte der Bundestagsabgeordnete Markus              hatte die Kirche nach Esslingen eingeladen
  Grübel vor 160 Interessierten im Esslinger Gemeindehaus

des Menschen zu verteidigen, sondern        müsse sich jedoch immer wieder neu             dem Zentralkomitee der deutschen
auch ein Ja zum Leben“, gab Dr. Blume       für sie starkmachen.                           Katholiken an.
zu bedenken. Der Religionswissen-              Die Bundesregierung setze sich                 Moderiert wurde die Veranstal-
schaftler übt das Amt des Beauftrag-        verstärkt für Religionsfreiheit ein,           tung vom Politikwissenschaftler Ralf
ten gegen Antisemitismus zusätzlich         betonte Grübel im Laufe der Diskussi-          Grünke, dem Pressesprecher der Kir-
zu seiner Funktion als Leiter des Refe-     on. Der Abgeordnete ist selbst kirch-          che in Deutschland. ◼
rats „Nichtchristliche Religionen, Werte,   lich engagiert und gehörte bis 2012            Quelle: www.presse-mormonen.de
Minderheiten, Projekte Nordirak“ im
Staatsministerium aus.
   Die Religionspädagogin
Gökçen Sara Tamer-Uzun setzt                  ST IMMEN VON HEIL IGEN DER LE T Z TEN TAGE
sich für den bekenntnisorientierten
islamischen Religionsunterricht in
Baden-Württemberg ein. Beim Podi-             Glücklich trotz Kinderlosigkeit
umsgespräch mit dem Titel „Freiheit           Oliver & Sandra Bassler
für, durch und von Religion“ erläu-           Gemeinde Kreuzlingen, Pfahl St. Gallen
terte sie, der Religionsunterricht trage
entscheidend zur Integration bei.             (HH) Wir haben vor elf Jahren gehei-          Kinderlosigkeit umgehen zu können.
   Die friedensstiftende Komponente           ratet und sind kinderlos – ein Thema,         Zumal mir immer wieder von Ärzten,
der Religionsfreiheit nahm der Sozial-        das häufig in der Kirche nicht ange-          Therapeuten, aber auch von Führern
und Friedensethiker Dr. Johannes              sprochen und fast tabuisiert wird.            der Kirche und Vorbildern aus den heili-
Frühbauer von der Forschungsstätte            Doch mittlerweile wissen wir, dass            gen Schriften Hoffnung gemacht wurde.
der evangelischen Studiengemein-              es viele Paare gibt, die das gleiche          Nach einer Eileiterschwangerschafts-
schaft (FEST) in Heidelberg in den            Schicksal haben und damit hadern.             Operation war ich am Tiefpunkt ange-
Blick. Dabei müsse es religiösen              Aus diesem Grund haben wir uns ent-           langt. Ich fühlte mich minderwertig und
Gemeinschaften möglich sein, religiös         schlossen, Zeugnis zu geben für die           unbeachtet von meinem Vater im Him-
begründete Argumente in den öffent-           heilende Macht des Sühnopfers Jesu            mel. Ich fand es auch schwer, darüber
lichen Diskurs einzubringen, erklärte         Christi, seinen Plan für jeden Einzel-        zu sprechen. Doch durch viele Gebete
Dr. Frühbauer.                                nen von uns und die Möglichkeit, in           und die heiligen Schriften, die Unter-
   Thomas Schneider leitete über              jeder Lebenslage „glücklich zu sein“.         stützung der Familie und die Macht des
Jahre zehn Gemeinden der Kirche im                                                          Priestertums war es mir möglich, mich
Raum Stuttgart. Der Ingenieur und             Aus der Sicht von Sandra:                     mit dieser Situation abzufinden.
Blogger meinte, gewohnte Freiheiten              Zu Beginn war es sehr schwer                  Ich habe beschlossen, nun das
wirkten oft selbstverständlich. Man           für mich, als Frau mit dem Thema              Beste daraus zu machen. Mittlerweile

R10   Liahona
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
                          weiss ich, dass dies der Plan meines           Himmel gehadert und oft gefragt:           mittlerweile fünf Patenkinder aus der
                          himmlischen Vaters ist und ich auch            Warum wir? Die Antwort kam oft im          Familie haben und uns so nicht lang-
                          ohne Kinder eine wertvolle Geisttoch-          Gebet, mit einem tröstenden und ver-       weilig wird. Manchmal hat es auch
                          ter von ihm bin. Dank der Kinderlo-            ständnisvollen Gefühl durch den Hei-       Vorteile, keine Kinder zu haben. Die
                          sigkeit kann ich für viele Menschen            ligen Geist. Das hat mich berührt          Zweisamkeit ist intensiver, und wir
                          ein Segen sein. Durch diese Erfah-             und auch weiterhin nicht daran zwei-       können uns auch vermehrt auf unsere
                          rung schätze ich auch die Vollkom-             feln lassen, dass die Lehre Jesu Christi   Kirchenberufungen konzentrieren und
                          menheit des menschlichen Körpers               wahr ist. Hinzu kamen auch viele           darauf, anderen Menschen zu dienen.
                          sehr viel mehr. Ich weiss auch, dass           Gespräche mit der Familie, Freunden        Dies bereichert mich immer wieder.
                          ich später einmal Kinder haben wer-            und Führern der Kirche, die oft auch       Ich bereise gerne die Welt, und so
                          de und mir keine Segnung entgehen              behutsam waren und nicht gefragt           haben wir uns dies etwas zum Hobby
                          wird. Das Evangelium Jesu Christi ist          haben: „Ihr seid doch nun eine Zeit        gemacht und können auch so die
                          für mich ein wertvoller Schatz, und ich        verheiratet, möchtet ihr keine Kin-        Schönheiten der Erde betrachten.
                          möchte es nicht missen. Ich kann so            der?“ Ich habe das schon bei anderen           Wir möchten Zeugnis geben, dass
                          viel Gutes tun und Kinder in meinem            Paaren erlebt und kann mittlerweile        wir uns nicht minderwertig fühlen,
                          Umfeld positiv beeinflussen. Das ist           nachfühlen, wie weh das tun kann,          weil wir keine Eltern sind. Es gab Zei-
                          schön und ich geniesse es sehr.                wenn man Kinder haben möchte und           ten, in denen wir dieses Gefühl hatten
                                                                         diese nicht kommen.                        und auch unsere Ehe auf die Probe
                          Aus der Sicht von Oliver:                         Mittlerweile kann ich gut mit der       gestellt wurde. Doch durch das Sühn-
                             Ich habe schon oft meinen patriar-          Situation umgehen und bin auch             opfer Jesu Christi durften wir spüren,
                          chalischen Segen gelesen und gese-             nicht mehr eifersüchtig oder gekränkt,     dass er auch für diese Schmerzen
                          hen, dass mir darin Kinder „prophe-            wenn andere Paare Kinder bekommen          gelitten hat. Dies hat uns Trost gege-
                          zeit“ wurden. Dies war gerade zu               und wir nicht. Im Gegenteil. Ich habe      ben, und heute sind wir durch all die-
                          Anfang nach der Diagnose für meine             gelernt, mit der Situation umzugehen       se Erfahrungen stärker mit dem Evan-
                          Frau nicht sehr förderlich. Teilweise          und das Beste daraus zu machen. So         gelium verwurzelt als noch vor Jahren.
                          habe ich sehr mit meinem Vater im              bin ich von Herzen dankbar, dass wir           Zusätzlich hilft uns auch das
                                                                                                                    Engagement für unsere fünf Paten-
FOTO VON OLIVER BASSLER

                                                                                                                    kinder und auch den Rest der Fami-
                                                                                                                    lie. Wir können ohne Kinder ein
                                                                                                                    Segen sein und Eltern in ihren Auf-
                                                                                                                    gaben unterstützen. Wir können ent-
                                                                                                                    lasten. Wir können helfen. Ebenfalls
                                                                                                                    haben wir ein Zeugnis, dass uns kei-
                                                                                                                    ne Segnung entgehen wird, wenn wir
                                                                                                                    unseren Tempelbündnissen weiterhin
                                                                                                                    treu bleiben und stets unsere Ehe näh-
                                                                                                                    ren. Für uns haben wir festgestellt,
                                                                                                                    dass dazu Gemeinsamkeiten gehören
                                                                                                                    und das offene Gespräch innerhalb
                                                                                                                    der Beziehung. So möchten wir alle in
                                                                                                                    einer ähnlichen Situation dazu ermun-
                                                                                                                    tern, nicht aufzugeben und dem Herrn
                            Sandra und Oliver auf Reisen in Australien
                                                                                                                    treu zu bleiben. Es lohnt sich und
                                                                                                                    macht glücklich. ◼

                                                                                                                                         Juli 2019     R11
Zeugnisse, die mich stärken                                                         deshalb muss ich diese Wahrheit wei-
                                                                                                         tergeben. Als Eltern von zehn Kindern
                     Eva-Maria Bartsch                                                                   bemühen wir uns, ihnen mit unserem
                     Redakteurin der Regionalen Umschau                                                  Leben gute Vorbilder zu sein. Wir erfüll-
                                                                                                         ten von 2014 bis 2016 unsere Senioren-
                     (HH) Es war am frühen Morgen, als             Vertieft in meine Gedanken erhielt    Mission im humanitären Dienst in Fid-
                     ich die schon erwartete Nachricht mei-     ich eine E-Mail mit einer Ansprache.     schi, da ich als junger Mann keine Mis-
                     ner Enkeltochter las, die in London        Bruder Hans Roth aus der Schweiz         sion erfüllen konnte. Als gebürtiger
                     ihre Mission erfüllt. Ihre Worte waren     sprach darin zum Thema „Was bedeu-       Wiener aufgewachsen, kam ich beruf-
                     betrübt, und sie fragte in ihren Gebe-     tet uns der Besuch der Kirche jeden      lich 1965 in die Schweiz, wo ich viel
                     ten: „Warum bin ich eigentlich hier?“      Sonntag?“ Beim Lesen trat Frieden in     Wahrheit fand. Ich suchte sie vor allem
                     Als dann am Sonntag das Lied „Weil         mein Herz. Seine Worte passten sehr      in der Natur und in der Astronomie,
                     mir so viel gegeben ist, so muss auch      gut in diese Zeit, wo oft Zweifel auf-   bis mir 1974 zwei Missionare das Buch
                     ich geben“ gesungen wurde (Über-           treten: „Was mache ich hier, kann ich    Mormon vorstellten und mich baten, es
                     setzung aus dem Englischen), erhielt       meine Zeit nicht leichter verbringen?“   zu lesen und darüber demütig zu beten.
                     sie die Antwort auf ihre Frage. Sie        Der Leser wird angeregt, selbst darü-    Ihnen zuliebe befolgte ich den Rat.
                     dachte an das, was sie alles schon         ber nachzudenken und die Wahrheit        Zuerst las ich nur ungern darin, wegen
                     erhalten hatte: ihre tolle Familie, eine   zu finden.                               der vielen Kriege, bis ich erkannte, dass
                     gute Schulbildung, die vielen schönen         Bruder Roth teilte mir mit, dass      es vor allem das Gute im Menschen
                     Erlebnisse mit der Familie und in der      er Ähnliches von einer seiner Töch-      hervorhebt. Schließlich fragte ich mich,
                     Kirche – und vieles mehr zählte sie auf,   ter zu berichten weiß, die eigentlich    woher dieses Buch wohl stammte. Ein
                     worüber sie so glücklich sein konnte.      nie auf Mission gehen wollte, doch       ungeschulter Farmersjunge konnte
                     Ich war dankbar, dass sie mir von          gehorsam war. Ihr Lieblingslied wur-     unmöglich der Verfasser dieses Buches
                     dem Zeugnis berichtete, das sie erhal-     de auch „Weil mir so viel gegeben ist,   sein! Meine Gebete ließen mich die
                     ten hatte, merkte aber auch, wie sehr      so geb auch ich“.                        Wahrheit fühlen. Nur eine höhere
                     sie die gewohnte Liebe vermisste. Ihr         Er berichtete weiter: „ Ja, auch      Macht konnte der Verfasser dieses Buch
                     Heimweh machte mich auch traurig.          mir ist so viel gegeben worden,          sein. Konfessionslos aufgewachsen, hat-
                                                                                                         te ich vorher nie ein Gebet gesprochen
FOTO VON HANS ROTH

                                                                                                         oder an einen Gott geglaubt, wie er
                                                                                                         im Buch Mormon und vom Propheten
                                                                                                         Joseph Smith als Geist-Vater aller Men-
                                                                                                         schen offenbart wird.
                                                                                                             Meine ,Lebenswahrheit‘ fand ich
                                                                                                         somit erst mit 33 Jahren, am 7. Dezem-
                                                                                                         ber 1974, durch meine Taufe. Und ein
                                                                                                         halbes Jahr später lernte ich in der
                                                                                                         Gemeinde Wettingen meine ewige
                                                                                                         Gefährtin kennen.“
                                                                                                             Die Zeugnisse meiner Enkeltochter
                                                                                                         und dieses Bruders und seine Anspra-
                                                                                                         che lehrten mich wieder, dass wir im
                                                                                                         Evangelium Jesu Christi alle Wahrheit
                       Die große Familie Roth mit Kindern und Kindeskindern (Mitte vorn: Hans Roth)      und den Frieden finden. Wir müssen
                                                                                                         nur miteinander darüber sprechen. ◼

                     R12   Liahona
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
Vier Wochen                                  Freiwillige Helfer vor
                                             dem Rom-Tempel

im Rom-Tempel
Jona Neidhart
Gemeinde Zollikofen, Pfahl Bern

(MN) Ich hatte das intensive, drän-
gende Gefühl, ich müsse zum
Rom-Tempel fahren. Alles begann
am 12. Februar 2019 mit einer ausser-
gewöhnlichen Fahrt. Ich besass kein
Ticket und löste es ausnahmsweise im
Carbahnhof Bern, direkt beim Chauf-
feur. Es gab noch einen freien Platz bis
Zürich. Dort angekommen, lernte ich
ein afrikanisches Ehepaar kennen, das
nach Rom fuhr. Wir warteten gemein-
sam auf den Car. Als dieser eintraf,
hakte ich beim Chauffeur nach, und
zu meiner Überraschung gab es noch
einen freien Sitzplatz nach Rom!

                                                                                                                             FOTO VON JONA NEIDHART
   Rom war unbeschreiblich chaotisch,
aber voll von lieben Menschen. End-
lich stand ich vor dem majestätischen
Tempel. Dieser Anblick und diese
Atmosphäre waren überwältigend!
   Am Haupteingang des Tempels traf        der Kirche hatten leuchtende Augen,      Wächterhäuschen mit dem Buch Mor-
ich etliche italienische Tempelarbeiter,   Ehepaare von ausserhalb der Kirche       mon in verschiedenen Sprachen und
Freunde, die ich vom Bern-Tempel           liessen sich vom Geist des Tempels       verschenkte anschliesssend die Bücher.
her kannte. Es gab ein freudiges Wie-      beeinflussen und traten von ihren           Eine weitere Schwester aus Sizilien
dersehen. Ich erzählte ihnen, dass ich     Scheidungsbegehren zurück. Fremde        hatte einen Traum, den sie unbe-
zwei Tage lang blieb. „Unmöglich! Du       Menschen vereinbarten begeistert         dingt Präsident Nelson erzählen woll-
mit deinen vielen Sprachen, du wirst       Taufdaten mit den Missionaren und        te. Der Prophet wurde inspiriert,
hier dringend benötigt!“ Sie engagier-     besuchten mehrmals den Tempel.           ungeachtet aller Sicherheitsvorschrif-
ten mich als Tourführer für Deutsch,          Eine Schwester, die mit ihrem letz-   ten kurz mit ihr zu sprechen. Sie war
Französisch und Spanisch. Auch als         ten Geld aus Sizilien angereist war,     überglücklich!
Torwächter am Süd- und Nordtor wur-        durfte als Ausnahme eine ausgebuch-         Die letzte Weihungssession stand
de ich gebraucht, ebenso überall als       te Weihungssession besuchen. Sie         unter einem aussergewöhnlichen Geist.
helfende Hand und für die Tage der         hörte nicht auf zu weinen.                  Der Tempel ist auf dem Grundstück
Weihungsessionen.                             Als Wächter am Süd- und Nord-         mit den Olivenbäumen erbaut, wo die
   Schlussendlich wurden aus zwei          tor traf ich unzählige Besucher, die     Römer einst die Christen einsammel-
Tagen vier Wochen. 50.000 Menschen         mehr über die Kirche erfahren woll-      ten, ehe sie diese zum Sterben in die
besuchten den Rom-Tempel. Freunde          ten. Daraufhin befüllte ich die          Arena abtransportierten. ◼

                                                                                                        Juli 2019     R13
MISSIONARSERLEBNIS

Eine Mission ist immer möglich
Oliver M. Bassler
Hoher Rat und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Pfahl St. Gallen, Schweiz

                                                                                                                                    FOTO VON MARTIN RIESEN
(MA) Marc Riesen (22 Jahre alt), ein                Marc: Ich hegte diesen Wunsch,
Bruder aus der Gemeinde Richterswil              weil es in meinem Patriarchalischen
im Pfahl St. Gallen, hatte schon immer           Segen einen Hinweis dazu gibt. Ich
den Wunsch, eine Vollzeitmission zu              wusste immer, dass der Herr irgendei-
erfüllen. Aufgrund seiner gesundheit-            ne Möglichkeit für mich finden wird.       Marc Riesen als Missionar
lichen Situation war dies jedoch nicht           Zudem wollte ich, wie andere Voll-
möglich. Er wurde daher von der Pfahl-           zeitmissionare, Menschen dienen und
präsidentschaft in allen Ehren von der           über Jesus Christus sprechen.            Menschen, in Zukunft selbständiger
Mission entbunden. Allerdings war sein              Oliver: Wie hast du dich als Missi-   arbeiten zu können.
Wunsch nach einer Mission so stark,              onar im Bereich FamilySearch gefühlt?       Eine weitere Aufgabe bestand dar-
dass er dem Herrn in irgendeiner Weise              Marc: Ich freute mich darüber, dass   in, Daten aus anderen Plattformen
dienen wollte. Dieser Wunsch wurde               ich als Missionar im Bereich Familien-   auf FamilySearch zu übertragen. Dies
erfüllt. Oliver Bassler wollte mehr über         geschichte eingesetzt werden konnte      war manchmal etwas knifflig, aber ich
Marcs Geschichte wissen.                         und mein Wunsch zu dienen in Erfül-      habe meist eine Lösung gefunden.
   Oliver: Du konntest keine Vollzeit-           lung ging. Mir ging es grossartig, und      Für diese Arbeit wurde ich vom
mission erfüllen. Wie hast du dich da            ich fühlte, dass dies der Wille des      bestehenden deutschsprachigen Family-
gefühlt?                                         Herrn war. Die Mission war für mich      Search-Support sorgfältig über einen
   Marc: Ich war sehr enttäuscht, diese          eine neue Aufgabe, in der ich wach-      Monat geschult. Das FamilySearch-
Gelegenheit nicht zu bekommen. Aller-            sen konnte, und mein Zeugnis vom         Support-Team besteht aus sachkundi-
dings wollte ich das Thema Mission               Evangelium wurde gestärkt.               gen Mitgliedern, verteilt über den gan-
nicht aus den Augen verlieren. Es hat               Oliver: Welche Aufgaben hattest       zen deutschsprachigen Raum.
mich nie in Ruhe gelassen. Deshalb               du auf dieser Mission, und wie wur-         Oliver: Wie hat dich diese Mission
fasste ich den Mut, nochmals mit mei-            dest du darin ausgebildet?               geistig gestärkt?
nem Pfahlpräsidenten über die Situa-                Marc: Ich durfte auf meiner Mis-         Marc: Ich konnte in FamilySearch
tion zu sprechen. Ich erkundigte mich            sion über verschiedene Kanäle kom-       selbständig Namen verstorbener Ver-
zusätzlich im Internet, welche Alterna-          munizieren. Hauptsächlich betreute       wandten erfassen und dann gemein-
tiven es zu einer regulären Vollzeitmis-         ich für Mitglieder der Kirche sowie      sam mit meiner Familie im Tempel
sion gäbe. Dabei bin ich auf „Young              für allgemein Interessierte im Bereich   das stellvertretende Werk für sie tun.
Church-Service Missionaries“ (YCSMs)             Familiengeschichte einen „Helpdesk“.     Dies hat mein Zeugnis von der Tem-
gestossen. Ich kannte diesen Dienst              Zum Beispiel beantwortete ich Fra-       pelarbeit enorm gestärkt.
zuvor nicht. Dieser Service der Kirche           gen zu Daten oder zu Fehlern in der         Oliver: Was würdest du anderen
bietet jungen Menschen mit körperli-             Zuordnung verstorbener Familien-         jungen Menschen raten, die nicht auf
chen Herausforderungen viele Mög-                mitglieder. Zusätzlich konnte ich per    Mission gehen können, jedoch wür-
lichkeiten, eine Mission zu erfüllen. Im         E-Mail Menschen beraten und ihre         dig sind?
gemeinsamen Gespräch mit meinem                  Fragen, wenn möglich, beantwor-             Marc: Sprecht unbedingt mit eurem
Bischof und dem Pfahlpräsidenten                 ten. Ein weiterer Kanal war ein Inter-   Bischof über Alternativen, zum Bei-
schauten wir, was für mich möglich war.          netchat, auf dem konkrete Fragen         spiel YCSM. Ich habe gespürt, dass es
   Oliver: Warum wolltest du in                  zur Ahnenforschung live beantwor-        dem Herrn nicht darauf ankommt, ob
irgendeiner Form eine Mission erfüllen?          tet wurden. Dadurch half ich vielen      ich als Vollzeitmissionar im Ausland

R14   Liahona
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHL AND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
diene, sondern dass ich überhaupt
diene. Diese zwölf Monate waren für        AUS DER GESCHICHTE
mich sehr bereichernd und lohnend.
Der wichtigste Rat, den ich geben          Friedrichsdorf: Tage der offenen Tür im Tempel
kann: Gebt auf der Suche nicht auf,
auch wenn es zu Beginn nicht leicht
ist. Ich habe immer gespürt, dass es
mit dem Herrn einen Weg gibt. ◼
                                           N    ach einer aufwendigen Vorberei-
                                                tung wurde am 28. Juli 1987 mit
                                           einem Tag der offenen Tür für beson-
                                                                                        waren. Auch der Bürgermeister von
                                                                                        Friedrichsdorf Gerd Schmidt gab den
                                                                                        Organisatoren die Ehre. Bruder Harald
                                           ders geladene Gäste eine Reihe von 10        Frome von der Abteilung Öffentlich-
                                           Tagen der offenen Tür eröffnet. Ja, man      keitsarbeit in Frankfurt begrüßte die
                                           wollte möglichst vielen Menschen einen       Anwesenden und stellte ihnen Präsi-
  Im Internet                              Einblick in das gewähren, was den Mit-       dent Asay als Vertreter der Gebietsprä-
                                           gliedern der Kirche am heiligsten ist.       sidentschaft, den Tempelpräsidenten F.
                                           Umsichtig und emsig hatte man sich           Enzio Busche und den Pfahlpräsidenten
  Offizielle Internetseiten
                                           in zahllosen Sitzungen, die nicht selten     von Frankfurt Dieter Uchtdorf sowie den
  der Kirche
                                           bis spät in die Nacht dauerten, bemüht,      Architekten des Tempels Bruder Rolf
     www.kirche-jesu-christi.org
     www.kirche-jesu-christi.at            nichts außer acht zu lassen, was einen       Metzner vor.
     www.hlt.ch                            reibungslosen Ablauf der Tage der offe-          In seiner Rede lobte Bürgermeis-
                                           nen Tür gewährleisten würde.                 ter Schmidt das Bauwerk, das durch
  Regionale Umschau online                     Ein großes Komitee, dem Präsident        seine großzügige landschaftsgärtneri-
     Die Regionale Umschau Deutsch-        Uchtdorf vom Pfahl Frankfurt vorsaß, war     sche Gestaltung sowie durch wohlge-
  land – Österreich – Schweiz wird auch    ins Leben gerufen worden. Jedes Komi-        staltete grüne Umrahmung besteche,
  auf den offiziellen Internetseiten der   teemitglied leitete seinerseits ein Subko-   „nicht durch Überdimensionierung,
  Kirche als PDF angeboten. Der ent-
                                           mitee, in dem die verschiedensten Aspek-     Prunk oder exponierte Lage, sondern
  sprechende Link wurde im Menü-
                                           te eines so bedeutenden Ereignisses          durch seine harmonische Einbindung
  punkt „Nachrichten“ eingefügt:
  Regionale Umschau.                       erörtert wurden: Reinigung der Räumlich-     in das Terrain“. Am Schluß seiner
     In der App „Archiv“ ist die Regio-    keiten, Unterbringung, Öffentlichkeitsar-    Rede zitierte der Bürgermeister den
  nale Umschau im Liahona zu finden.       beit, Missionsarbeit, Übersetzung, Ord-      Schriftsteller Manes Sperber: „Wir
                                           nungsdienst, Druck, um nur einige zu         alle sind auf Toleranz angewiesen und
  Weitere Internetseiten                   nennen. Nichts wurde als nebensäch-          haben sie zu gewähren, weil niemand
  der Kirche                               lich angesehen. Schon in aller Früh mel-     immer Recht hat.“
     www.presse-mormonen.de                deten sich am 28. Juli die ersten Freiwil-       Er begrüßte die Mitglieder der Kir-
     www.presse-mormonen.at                ligen zum Ordnungsdienst. Sie hatten         che und appellierte an sie wie auch an
     www.presse-mormonen.ch                auf einige Tage Urlaub am Meer oder          die Friedrichsdorfer, gegenseitige Tole-
                                           in den Bergen verzichtet, um bei einem       ranz zu üben, jeder im Respekt vor der
  Social-Media-Kanäle
                                           Ereignis mitzuhelfen, das für viele von      Eigenart des anderen. Und er versprach,
     www.facebook.com/Mormonen
     www.facebook.com/                     uns wohl so einmalig bleiben wird wie        aus dieser Haltung werde sich ein ver-
        KircheJesuChristiSchweiz           die Weihung des Tempels.                     trägliches Nebeneinander der Religi-
     www.facebook.com/                         Der erste Höhepunkt war die Presse-      onsgemeinschaften und ein gutes Mit-
        KircheJesuChristi.at/              konferenz, zu der Redakteure von Pres-       einander aller Bürger in Friedrichsdorf
     www.instagram.com/mormonen_de         se, Funk und Fernsehen eingeladen            ergeben. ◼
     www.instagram.com/
        kirchejesuchristi
     www.twitter.com/Mormonen              Aus Der Stern, Nachrichten der Kirche, September 1987, Seite II-VII.
     twitter.com/KircheJChristCH           Den Text recherchierte Heidi Hopf.

                                                                                                                  Juli 2019   R15
Missionare               Aus den Pfählen in Deutschland und der Schweiz
                                                                      wurden folgende Mitglieder auf Mission berufen:

  Impressum                                  Lucienne Bartsch       Madeleine Crawford        Daan Cziesla             Vinzenz Cziesla
  Regionale Umschau                          Gemeinde Dresden 1,
                                             Pfahl Dresden:
                                                                     Gemeinde Darmstadt,
                                                                     Pfahl Frankfurt:
                                                                                                Gemeinde Richterswil,
                                                                                                Pfahl St. Gallen:
                                                                                                                          Gemeinde Darmstadt,
                                                                                                                          Pfahl Frankfurt:
                                             England-Mission         New-York-Mission           Utah-Mission              Adria-Mission Süd
  Leitende Redakteurin:                      London                  New York                   Ogden

  Heidi Hopf (HH), hopf.heidi@gmail.com

  Redaktion Deutschland Nord:
  Marco Schildknecht (MS), Am Säge-
  werk 11, 24598 Boostedt, Deutschland;
  ms@schildknecht-online.de; zuständig
  für die Pfähle Berlin, Dortmund, Düssel-
                                             Lucas Fleege           Marta Lima Grana          Laura Haghsheno          Sebastian Harth
  dorf, Hamburg und Hannover                 Gemeinde Frankfurt 1,   Gemeinde Frankfurt 2,      Gemeinde Darmstadt,       Gemeinde Friedrichsdorf,
                                             Pfahl Frankfurt:        Pfahl Frankfurt:           Pfahl Frankfurt:          Pfahl Friedrichsdorf:
  Redaktion Deutschland Süd:                 Australien-Mission      Uruguay-Mission            China-Mission Hongkong    Massachusetts-Mission
  Eva-Maria Bartsch (EB), Pirnaer Land-      Melbourne               Montevideo West                                      Boston

  str. 316, 01259 Dresden, Deutschland;
  evamaria.bartsch@gmx.de; zustän-
  dig für die Pfähle Dresden, Frankfurt,
  Friedrichsdorf, Heidelberg, Leipzig,
  München, Nürnberg und Stuttgart

  Redaktion Österreich:
                                             Kevin Hasse            Inessa Johnson            Stephan Kersten          Christine Leinert
  Regina H. Schaunig (RHS), Pirk             Gemeinde Darmstadt,     Gemeinde Wetterau 1,       Gemeinde Rheinpfalz,      Gemeinde Hanau,
  7, 9132 Gallizien, Österreich;             Pfahl Frankfurt:        Pfahl Friedrichsdorf:      Pfahl Heidelberg:         Pfahl Friedrichsdorf:
                                             Utah-Mission            Tempelplatz-Mission        Alpenländische Mission    Washington-D.C.-
  re.schaunig@gmail.com; zuständig           Salt Lake City West     St. George                                           Mission Nord
  für die Pfähle Salzburg und Wien

  Redaktion Schweiz:
  Manfred Abderhalden (MA),
  Grosswiesstr. 7, 9313 Muolen,
  und Martin Neidhart (MN), Meien-
  str. 8, 3052 Zollikofen, Schweiz;
  redaktion@ldschurch.ch; zuständig für      Minette Metzner        Sarah Reichling           Sina Richter             Simon Schauperl
                                             Gemeinde Darmstadt,     Gemeinde Darmstadt,        Gemeinde Kassel,          Gemeinde Darmstadt,
  die Pfähle Bern, St. Gallen und Zürich     Pfahl Frankfurt:        Pfahl Frankfurt:           Pfahl Friedrichsdorf:     Pfahl Frankfurt:
                                             Tempelplatz-Mission     England-Mission            Russland-Mission          Guatemala-Mission
                                             Salt Lake City          London                     Rostow am Don             Guatemala-Stadt Ost
     Ihre Beiträge für die Regionale
  Umschau sind uns stets willkommen.
  Die Redaktion behält sich vor, die Arti-
  kel zu kürzen oder anzupassen. Die
  Veröffentlichung der Texte und Fotos
  hängt von deren Qualität, Angemes-
  senheit und dem verfügbaren Platz ab.
                                             Kenzo Uhlig            Gary Walker               Jonas Weitzel            Owen Williams 
                                             Gemeinde Frankfurt 1,   Gemeinde Usingen,          Gemeinde Darmstadt,       Gemeinde Dresden 2,
                                                                                                                                                     GERMAN

                                             Pfahl Frankfurt:        Pfahl Friedrichsdorf:      Pfahl Frankfurt:          Pfahl Dresden: Russland-
                                             Japan-Mission Fukuoka   Michigan-Mission Lansing   Utah-Mission St. George   Mission Rostow am Don

R16   Liahona
Sie können auch lesen