SKS MANDATENTAG NACHBERICHT - bis 27. Juni 2019 in Mainz
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INHALTSVERZEICHNIS Key Notes 5 Erfolgreiche FinTechs im Spannungsfeld zwischen Ertrag und Regulatorik Markus Börner (OptioPay) 5 Europa – ein Kontinent der Selbstverzwergung, am Beispiel der Regulierung von Innovationstreibern Sven Afhüppe (Handelsblatt) Tag 1 – 26.06.2019 Regulatory Advisory 6 Aktueller regulatorischer Themenüberblick Axel Weide (SKS Group) 6 CRR II – der finale Stand Falko Döring (SKS Group) 7 Mit strukturierter Konzeption zum Meldewesen-Standard Christian Schulte (SKS Group) 7 Weiterentwicklung der Abwicklungsplanung: BRRD 2 und MaBail-In Alexander Skorobogatov (VÖB) Risk & Non Finacial Risk Advisory 8 Neue Entwicklungen im Risikomanagement Dr. Ralf Hannemann (VÖB) 8 Integrierte MaRisk-Compliance Dr. Volker Gehrmann (SKS Group) 9 Der Compliance-Lifecycle nach MaRisk in der Praxis Markus Müller (Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale) 9 Erfolgreiche Anwendung von Smart Technologies in der MaRisk-Compliance Andrea Kopf (KfW Bankengruppe), Nico Steinberg (SKS Group) SKS Solutions 10 Digitale Exzellenz im Kreditbereich – Erfahrungen aus dem Go-Live und den ersten 100 Tagen Dirk Brenner (Bausparkasse Schwäbisch Hall), Axel Häußler (Bausparkasse Schwäbisch Hall) 10 Konzeption eines Data Dictionary und Einsatz in der täglichen Praxis mit D-QUANTUM Sabine Parrino (SKS Group), Thorsten Kraft (Synabi Business Solutions GmbH) 11 Design Thinking – komplexen Kundenanforderungen im Projekt innovativ begegnen Vanessa Klaus (SKS Group) 11 Digital Workplace mit SAP Fiori Thomas Behrens (SKS Group) Tag 2 – 27.06.2019 Regulatory Advisory 12 BIRD+IReF: Statistisches Meldewesen 4.0 oder alter Wein in neuen Schläuchen? Karsten Weber (SKS Group) 12 Ab Initio Showcase: Regulatorische Datenverarbeitung der Zukunft Jan Bubbat (SKS Group), Peter Busch (SKS Group) 19. SKS Mandantentag Seite 2/26
INHALTSVERZEICHNIS 13 Alternative Meldewesen-Software in Deutschland Buncak Saykam und Johannes Pump (Axiom SL), Pierre-Etienne Chabanel (Moody´s Analytics), J. Van Doorsselaere (Wolters Kluwer), Johannes Willkomm (BSM), Ulrich Le (BearingPoint) 14 Meldewesen in Deutschland - Ein Markt in Bewegung? Sebastian Hinz (SKS Group) 14 SA-CCR – Wirkungsweise der neuen Standardmethode an Beispielen erklärt Dr. Carola Blömer (SKS Group) 14 FinRep DPM 2.9 Markus Röhn (SKS Group) Non Finacial Risk Advisory 15 Die BAIT als der „Geburtshelfer“ von Non-Financial-Risk Alexander Kaserer (SKS Group) 15 Auslagerungsmanagement auf der Basis der neuen EU-Richtlinien Theorie & Praxis Alexander Kaserer (SKS Group), John Josef Latzko (interexa AG) 16 Data Governance – das smarte Verfahren zur Bestandsaufnahme Sabine Parrino (SKS Group), Max Merkx (SKS Group) 16 Effizientes Management von individuellen Datenverarbeitungen Alexander Kubny (DB Privat- und Firmenkundenbank AG) 16 Digitalisierung von Governance, Risk & Compliance im österreichischen Raiffeisensektor Pascal Demaré (SKS Group), Mag. Markus Taschek (RLB) 17 Szenarioanalysen mit externen Schadensfällen in der Praxis Petra Ludwig (VÖB-Service), Sandra Koschate (DB Privat- und Firmenkundenbank AG) Risk Advisory 18 Basel FRTB finaler Stand Prof. Dr. Hermann Schulte-Mattler 18 Entwicklung eines Stresstest-Rahmens für die Institute (EBA/GL/2018/04) Dr. Anke Klewitz (SKS Group) 19 Erfahrungen und Best Practice aus der ILAAP-Prüfung und dem Liquiditäts-Stresstest Stéphane Wolter (BayernLB), Robert Strolz (SKS Group) 20 NPL und Forbearance – Aktueller Umsetzungsstand in den Instituten Dr. Stefan Klein (e.stradis), Olaf Zißner (VÖB-Service), Elena Kiel (SKS Group) 20 Vorstellung und Diskussion der Neuerungen im IRBA Dr. Ulrich Miller (SKS Group), Torsten Kemps-Benedix (SKS Group) 21 Erfolgreiche Einführung einer integrierten Finanzarchitektur Michael Horvat (SKS Group) 22 Transitioning from IBOR to Risk Free Rates Gerhard Buchacher (SKS Group), Thomas Herz (SKS Group) 19. SKS Mandantentag Seite 3/26
INHALTSVERZEICHNIS SKS Solutions 23 SAP S4/HANA Roadmap für Banken Jonas Ludwig (SKS Group) 23 Daten als Wertetreiber – 360° Sicht auf die Kunden Patrick Hübgen (Information Builders) 23 Vorstellung der SAP Steuerungsplattform Steffen Daubenberger (SAP SE) 24 Data Governance – toolgestütztes Integrationsszenario im Kontext der Datenqualität Max Merkx (SKS Group), Thorsten Kraft (Synabi Business Solutions GmbH), Christian Brabandt (Information Builders) 24 Governance und Kontrollsysteme – welche Spielräume enthalten die aktuellen MaRisk/BAIT wirklich? Prof. Dr. Ralf Kühn (Finance Audit GmbH) 25 In 5:55h zum Meldetool: die neue iBS Regulatory Data Bridge on HANA Pavol Karafa (iBS), Martina Derstroff (iBS) 25 Projektfinanzierung in SAP: Aktiv- und Passivfinanzierung unter einem Dach Ralf Scheuermann (iBS), Felix Raesfeld (iBS) 19. SKS Mandantentag Seite 4/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Erfolgreiche FinTechs im Spannungsfeld zwischen Ertrag und Regulatorik MARKUS BÖRNER (OPTIOPAY ) Herr Börner ist Gründer von OptioPay.com und reBuy. mit Banken ein „White Label Produkt“ entwickelt, das com und hat als Business Angel in rund 40 Tech- vollständig von OptioPay für Banken betrieben wird. nologie Unternehmen investiert. In seinem Vortrag Durch diese kollaborative Form der Zusammenarbeit „Erfolgreiche FinTechs im Spannungsfeld zwischen können regulatorische Hürden effizienter bewältigt Ertrag und Regulatorik“ machte er insbesondere auf werden und Innovationen damit zügiger voranschrei- die Bedeutung von Innovation aufmerksam, um als ten. Im Kern einer solchen Zusammenarbeit steht Finanzinstitut zukünftig neue Ertragsquellen zu er- die Bereitschaft von Finanzinstituten sich gegenüber schließen. Häufig stehen regulatorische Anforderun- neuen Arbeitsformen und Geschäftskonstellationen gen einer zügigen und kosteneffizienten Umsetzung zu öffnen. von Innovationen im Wege. OptioPay hat zusammen Europa – ein Kontinent der Selbstverzwergung, am Beispiel der Regulierung von Innovationstreibern SVEN AFHÜPPE (HANDELSBLATT) Die Beziehung zwischen der Politik und den Bürgern den 50 wertvollsten Unternehmen der Welt. Auch ist grundlegend schwieriger geworden. Der weltweite Europa braucht klare Ziele, eine Vision. Schließlich Aufstieg der Populisten ist das wichtigste Symbol hat die unsichtbare Hand des Marktes von Adam für die wachsende Entfremdung zwischen den eta- Smith in Europa weder ein Facebook noch ein Apple, blierten Parteien, dem sogenannten Establishment, Google oder Amazon hervorgebracht - und auch kein und dem Volk. Wir haben das gerade bei den Eu- Alibaba, Tencent oder Baidu. Europa muss sich Ziele ropawahlen hinnehmen müssen. Die Volksparteien setzen, wo wir Weltspitze bleiben und werden wollen. haben historische Niederlagen erlebt. Europa fehlt Etwa in der Künstlichen Intelligenz, in der Robotik, erkennbar eins: Leadership! Persönlichkeiten, die im autonomen Fahren, bei erneuerbaren Energien, politische Ideen und Konzepte mutig vorantreiben. in der Pharmaforschung, … Notwendig ist ein echter Ein Emanuell Macron in Frankreich reicht nicht, um Aufbruch. Wir müssen Europa gestalten, nicht nur den Karren Europa aus dem Dreck zu ziehen. Europa verwalten. Die Flüchtlingskrise muss endlich gelöst ist ein Gemeinschaftsprojekt und gelingt nur, wenn werden, Verstöße gegen den Stabilitätspakt müssen zumindest eine Mehrheit der Mitgliedsländer mitan- konsequent bestraft werden und internationale Tech- packt. Europa wirkt mehr mit sich selbst beschäftigt Konzerne müssen Steuern in Europa zahlen. Euro- als mit der Lösung seiner Probleme. Die EU-Staaten pa braucht einen schnellen Ausbau seiner digitalen ziehen zwar noch an einem Strang, aber längst nicht Infrastruktur, inklusive einer europäischen Cloud. mehr in dieselbe Richtung. Nicht nur die politische Der Binnenmarkt muss in den Bereichen Energie, Kraft Europas kann mit den USA und China nicht Finanzindustrie und Digitalisierung vollendet werden. mehr mithalten, sondern auch die ökonomische Kraft Europa muss die Rahmenbedingungen für Gründer wird zunehmend schwächer. Bei den wertvollsten verbessern, weil risikobereite Unternehmer fehlen. Unternehmen der Welt spielt Europa schon lange Europa braucht mehr Mut - für Reformen, für Ver- keine Rolle mehr. SAP, das wertvollste europäische änderungen. Aber Europa braucht auch mehr Stolz Technologie-Unternehmen, ist gerade noch unter – Stolz auf die eigenen Erfolge. 19. SKS Mandantentag: 26.06.2019 - Key Notes Seite 5/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Aktueller regulatorischer Themenüberblick AXEL WEIDE (SKS GROUP) Zu Beginn seines Vortrags nahm Herr Weide den matik einer drohenden Nicht-Anerkennungsfähigkeit Ausblick auf, mit dem Herr Döring seinen Vortrag auf bestimmter Garantien hin, falls eine geplante Ausle- dem Mandantentag 2018 beendet hatte und erläuterte gungsentscheidung der BaFin zur Zahlungspflicht des zu den dort genannten Themen die Entwicklungen Garantiegebers umgesetzt werden sollte. Die Kon- bis 2019. Im Hauptteil seines Vortrags stellte Herr kretisierungen, die die Guidelines zu Positionen mit Weide dann ausgewählte, aktuelle regulatorische The- besonders hohem Risiko vornehmen, waren ebenso men vor. Dabei ging es zunächst um anstehende Thema wie die Kernbotschaften des in Konsultation Änderungen im Bereich der LCR und der Verbrie- befindlichen RTS zur SA-CCR und das lang erwar- fungen durch das neue DPM 2.9, die Finalisierung tete Rundschreiben 03/2019 zur (eingeschränkten) der Überarbeitung des Offenlegungsrahmenwerkes Übernahme der Guidelines zur Ausfalldefinition aus sowie den Wunsch des Baseler Ausschusses, das dem Jahr 2016. Herr Weide schloss seinen Vortrag „finale“ Rahmenwerk für die Leverage Ratio noch- mit einem Ausblick auf offene bzw. anstehende re- mals anzupassen. Nach einem kurzen Exkurs zur gulatorische Themen auf baseler, europäischer und grundsätzlichen Struktur, Relevanz und Anwendung nationaler Ebene. der neuen „NPL-Guidelines“ wies er auf die Proble- CRR II – der finale Stand FALKO DÖRING (SKS GROUP) Herr Döring präsentierte seinen Vortrag zum finalen vereinfachten Verfahren der SA-CCR. Die spezielle Stand der CRD V und der CRR II als Aktualisierung Situation innerhalb der Marktpreisrisikoregelungen seines Vortrags vom Mandantentag 2017, der auf der aufgrund der Überarbeitung durch das Baseler Ko- Basis der Entwurfsfassungen der Dokumente gehalten mitee mit dem Papier BCBS 457 wurde im Folgenden wurde. Zunächst wurde die nun klare zeitliche Einord- erläutert. Herr Döring betonte, dass die Anwendung nung hinsichtlich des allgemeinen Inkrafttretens des der FRTB-Regeln lediglich zu Meldezwecken zu er- Bankenpakets am 27.06.2019 einerseits und der un- folgen hat, wohingegen für die Dauer der CRR II für terschiedlichen Anwendungszeitpunkte andererseits die Ermittlung der Eigenmittelunterlegung die derzeit vorgenommen. Im weiteren Verlauf stellte Herr Döring gültigen Verfahren anzuwenden sind. In diesem Zu- die Veränderungen im Vergleich zu den Entwurfsdoku- sammenhang wurde ein Ausblick auf die kommende menten dar. Er ging insbesondere ein auf die Themen CRR III gegeben. Herr Döring schloss seinen Vortrag Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch, die Behandlung mit der Vorstellung der Offenlegungsanforderungen von Fondsinvestments, KMU und Infrastrukturfinan- mit besonderer Betonung auf die Proportionalität und zierungen sowie die Anpassung der Grenzen für die die dadurch reduzierten Meldepflichten für kleinere Anwendung der Handelsbuchregelungen sowie für Institute. die Messung des Gegenparteiausfallrisikos bei den 19. SKS Mandantentag: 26.06.2019 - Regulatory Advisory Seite 6/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Mit strukturierter Konzeption zum Meldewesen-Standard CHRISTIAN SCHULTE (SKS GROUP) Herr Schulte beschrieb in seinem Vortrag eine wird eine hochgradige Automatisierung erreicht (z.B. Arbeitstechnik, mit der diverse Dokumente (z.B. automatische Validierung der Konzepte auf syntakti- Fachkonzepte, technische Konzepte, Schnittstellen, sche Korrektheit, Erzeugung von Testfällen direkt auf Arbeitsanweisungen, Anforderungen) möglichst prä- dem Konzept). Durch permanente Wiederverwendung zise und redundanzfrei beschrieben werden können. erhöht sich die Qualität und die Effizienz bei laufender Hierzu werden die benötigten fachlichen Produkte Anwendung des Verfahrens. Herr Schulte schloss und Attribute an einer Stelle zentral definiert und seinen Vortrag mit dem persönlichen Fazit ab, dass per Verweis in der weiterführenden Dokumentation diese Methode vor allem den Vorteil hat, dass das angesprochen. Durch eine starke Strukturierung sowie strukturierte, vernetzte Wissen durch die einheitliche die Verwendung einer gleichartigen, redundanzfreien Schreibweise sowohl von Menschen gelesen, als auch Syntax, lassen sich die erzeugten Dokumente von von einem Programm ausgewertet werden kann. einem Programm auswerten und analysieren. Damit Weiterentwicklung der Abwicklungsplanung: BRRD 2 und MaBail-In ALEXANDER SKOROBOGATOV (VÖB) Herr Skorobogatov ist Abteilungsdirektor im Bereich Auswirkungsanalyse aufzustellen sei seiner Meinung Bankenaufsicht des VÖB und berichtete in seinem nach nicht ab Tag 1 möglich. Die Daten kommen Vortrag über seine Erfahrungen im Rahmen der nicht nur aus den Kreditinstituten selbst, sondern Abwicklungsplanung. Dabei machte er das Zusam- es bestehen hierbei auch große Abhängigkeiten zur menspiel zwischen den Gesetzgebern, Regelungs- Börse und anderen Finanzmarktteilnehmern. Die gebern sowie den Aufsichts- und Abwicklungsbe- BaFin hat sich dahingehend mittlerweile mit den ver- hörden deutlich und stellte die aktuell spezifischen antwortlichen zusammengesetzt und versucht den Anforderungen für ein SRB Institut dar. Weiterhin Bail-In Prozess zu operationalisieren. Es gibt nunmehr legte der Vortragende den Ansatz zur Festlegung 20 abgestimmte Prozessschritte, wobei ein Schritt der Mindestanforderungen an Eigenmittel und be- auf dem Postweg erfolgen soll. Dies gilt es aufgrund rücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (MREL) für der engen Zeitpläne allerdings nochmal zu hinterfra- grenzüberschreitend tätige Institute dar, welcher An- gen. Nach der Darstellung der aktuellen Situation in fang 2019 vom Ausschuss für einheitliche Abwicklung Deutschland, beendete Herr Skorobogatov seinen eingerichtet wurde. Die Kernaussage seines Vortrags Vortrag mit einem Ausblick für Europa. Dabei stell- im Rahmen der Erläuterungen zu MaBail-In war, dass te er die Zusammensetzung der MREL Kalibrierung das Zielbild der BaFin an die Mindestanforderungen und -Nachranganforderung für die unterschiedlichen nicht von Beginn an einzuhalten sei. Innerhalb von Institutsgruppen (G-SIBs, Top-Tier, Non-G-SIBs und 24 Stunden einen „kleinen Jahresabschluss“ und Non-Top-Tier, Insolvenzinstitute) dar. zusätzlich innerhalb von 12 Stunden eine interne 19. SKS Mandantentag: 26.06.2019 - Regulatory Advisory Seite 7/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Neue Entwicklungen im Risikomanagement DR. RALF HANNEMANN (VÖB) Die Anwesenden erlebten im Vortrag von Herrn Dr. Diskussion zum Thema Klimawandel - über die NG- Hannemann einen hochkarätigen Experten des Ban- FS-Empfehlungen zur Integration klimabezogener kenaufsichtsrechts, der zum wiederholten Male als Faktoren in die Aufsichtspraxis - mittlerweile auch Redner beim Mandantentag präsentierte. Zum Ein- ihren Niederschlag im Aufsichtsrecht finden. Hier stieg ging Hr. Dr. Hannemann auf die Auslegung der konstatierte er eine deutliche Aufgabenausweitung für 5. MaRisk-Novelle 2017 im Zusammenhang mit der das Risikomanagement, da vermehrt auch Umweltas- Geschäftsleiterqualifikation für den Leiter Risikocon- pekte im Risikomanagement zu berücksichtigen sind. trolling ein. Im Hauptteil wurde über den zukünftigen Die BaFin wird zum Jahresende ein entsprechendes Umgang der BaFin mit EBA-Leitlinien auf Basis der Merkblatt zu ihrer Erwartungshaltung konsultieren und Informationen aus dem Fachgremium MaRisk be- veröffentlichen. Die abschließende Frage aus dem richtet, wobei eine der vier Optionen die sofortige Auditorium, wie lange es seiner Einschätzung nach Geltung bzw. unmittelbare Anwendung der Leitlinien noch die MaRisk geben wird, beantwortete er gewohnt auf weniger bedeutende Institute (LSIs) vorsieht. Einen schlagfertig – dies sei schwierig zu beantworten – und Schwerpunkt des Vortragsteils zu den neuen Leitlinien stellte die Gegenfrage, wer denn tendenziell eher für bildete der Ausblick auf die 6. MaRisk-Novelle. Dabei die Abschaffung der MaRisk sei. Daraufhin stimmte wurden u.a. die unterschiedlichen Begriffsauffassun- niemand für die Abschaffung der MaRisk, es meldeten gen und Vorgaben zur thematischen Abhandlung von sich aber auch nur einige wenige Teilnehmer, die sich Auslagerungen in den MaRisk und den EBA-Leitlinien zu den MaRisk bekannten. Der Vortrag endete mit zu Auslagerungen (EBA/GL/2019/02) gegenüber- den Worten, dass wohl viele Prüfer die MaRisk gern gestellt sowie die wesentlichen Inhalte der neuen erhalten würden, weil sie die wesentlichen Anforderun- EBA-Leitlinien zur Kreditvergabe und -überwachung gen der EBA in zusammengefasster Form enthalten. (EBA/GL/2019/04) vorgestellt. Herr Dr. Hannemann zeigte weiterführend auf, dass die aktuelle politische Integrierte MaRisk-Compliance DR. VOLKER GEHRMANN (SKS GROUP) Im Rahmen des Vortrags skizzierte Herr Dr. Gehrmann den Fachbereichen – medienbruchfrei erfolgen kann. zunächst das aktuelle regulatorische Umfeld und die Darüber hinaus informierte Herr Dr. Gehrmann über Herausforderungen im Bereich der MaRisk-Compli- weitere Features zur Reduktion manueller Aufwände, ance, welche die Branche zur Zeit stark bewegen. z.B. den Einsatz künstlicher Intelligenz für eine auto- Daran anknüpfend wurde aufgezeigt, wie der hohe matisierte Relevanzeinschätzung für neue Anforderun- manuelle Aufwand zur Bewältigung regulatorischer gen und KI-basierte Zuordnungsempfehlungen von Änderungen durch eine software- und methodenge- regulatorischen Anforderungen zu den betreffenden stützte Bearbeitung deutlich reduziert und so dem Geschäftsbereichen, Produkten oder Prozessen. Als gestiegenen Kostendruck bei höheren Anforderun- methodenbasierte Ansätze zur Aufwandsreduktion gen im Compliance-Management begegnet werden führte Herr Dr. Gehrmann ein Scoring-basiertes We- kann. In diesem Kontext stellte Herr Dr. Gehrmann sentlichkeitsverfahren und die teilautomatisierte Gene- die Workflowlösungen Radar, teamRadar und RWC rierung der für die Bank relevanten Bestandsnormen vor, welche der Compliance-Funktion einen Überblick an. Die SKS-Gruppe verfügt mit ihrem ganzheitlichen über neue regulatorische Anforderungen in digitaler Ansatz sowohl über die Fachkompetenz im Umfeld der und systematischer Form liefern. Dabei wurde her- MaRisk-Compliance als auch über die notwendigen vorgehoben, dass mittels RWC der komplette Com- Tools und Methoden zu deren Unterstützung. pliance-Workflow – einschließlich der Interaktion mit 19. SKS Mandantentag: 26.06.2019 - Risk & Non Financial Risk Advisory Seite 8/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Der Compliance-Lifecycle nach MaRisk in der Praxis MARKUS MÜLLER (LANDESBANK HESSEN-THÜRINGEN GIROZENTRALE) Der Compliance-Lifecycle trägt aktiv dazu bei, den zifische Risikoprofil einer regulatorischeren Vorgabe „regulatorischen Tsunami“, der die Finanz- und Ban- (vgl. Folie 19) aus Relevanz, Wesentlichkeit und Ri- kenwelt seit einiger Zeit stark prägt, beherrschbar und siko herausgearbeitet. Das Risk Appetite Framework für ein Haus individuell steuerbar zu machen. Dabei (RAF) bildet hierbei eine zusätzliche Validierungs- und hilft er, die Frage – „Wie werden wir effizient compli- Reportingsäule (vgl. Folie 39). ned?“ – in einem nachhaltigen und ganzheitlichen Der Lifecycle Workflow liefert dabei wesentliche Ant- Ansatz zu beantworten. Hierbei dient der Compliance- worten auf die Fragen: Lifecycle als Steuerungskreislauf, der sich durch sein »» Betrifft mich (und wen in der Bank noch) die kontinuierliches Durchlaufen selbst verbessert und Norm? effizienter ausgestaltet. Es erhöhen sich Effektivität »» Warum betrifft mich die Norm? und Effizienz des Compliance-Management-Systems »» Was muss ich tun? (CMS) gleichermaßen in einem auf Nachhaltigkeit Im Ergebnis steht der Compliance-Lifecycle damit für ausgelegten Parallellauf. Der Compliance-Lifecycle die zielgerichtete Umsetzung regulatorischer Anfor- selbst arbeitet dabei die primären Schritte Identifi- derungen und die Generierung von Synergieeffekten zierung (Rechtsmonitoring), Analyse, Planung und durch ein effizientes Tracking und die nachhaltige Überwachung sowie Reporting heraus (vgl. Folie 17) Verknüpfung mit etablierten Prozessen und Mecha- und liefert durch das Konzept einer „single source nismen. Die MaRisk-Compliance-Funktion ist damit of truth“-Betrachtung (vgl. Folie 67) ein enormes Po- einerseits Spezialist im Compliance-Umfeld und an- tenzial zur Digitalisierung und Automatisierung von dererseits Generalist in der Bank. Anders als bisherige Compliance- und Bankprozessen. Durch den kon- Compliance-Funktionen bildet sie damit eine breite zeptionellen Ansatz der Zwei-Wege-Kommunikation Klammerfunktion über alle Teilbereiche der Finanz- zwischen Compliance und den Fachbereichen (vgl. institutionen ab. Folie 23 bis 25) wird insbesondere das institutsspe- Erfolgreiche Anwendung von Smart Technologies in der MaRisk-Compliance ANDREA KOPF (KFW BANKENGRUPPE), NICO STEINBERG (SKS GROUP) Frau Andrea Kopf leitete den Vortrag mit dem Hin- automatisieren und zu digitalisieren. Gewünscht – und weis darauf ein, dass es die erhoffte regulatorische mit Hilfe von SKS umgesetzt – wurde letztlich eine Pause in der Realität leider nicht gibt. Sie führte Analyse des Posteingangs mit einer Einwertung in- weiter aus, dass die aktuelle Arbeit für die Compli- wiefern eine neue regulatorische Norm Auswirkungen ance Verantwortlichen im Hause durch einen hohen auf die KFW hat. Gleichzeitig erfolgt eine Auswertung, Einsatz von EDV und nicht geschlossenen Systemen welche Bereiche davon betroffen sind (dokumentiert), wie Excel, PowerPoint und Access gekennzeichnet inklusive des Hinweises, wo diese Sachverhalte in der war. Auch „nicht relevante Themen“ verursachen SfO der KfW bereits erwähnt werden (bzw. wo ent- hier übrigens Arbeit, weil zu begründen ist, warum sprechende Hinweise aktuell noch fehlen). Zum Stand diese Themen nicht Compliance-relevant sind. Die der Umsetzung sagte Frau Kopf sinngemäß: Gebaut etablierten Prozesse funktionierten zwar gut, waren wurde eine Telefonzelle - aber das Smartphone ist aber ineffizient. Aus diesem Sachverhalt - und nach schon am Horizont sichtbar. Nico Steinberg ergänzte einigen Gesprächen zwischen Frau Kopf und Herrn den Vortrag von Frau Kopf mit der Erläuterung der Steinberg - entstand die Vision das Thema „Monitoring technischen Aspekte der Projektumsetzung. Etwa, von aufsichtsrechtlich relevanten Normen“ stärker zu dass 6-7 Modelle zum automatischen Aufbereiten 19. SKS Mandantentag: 26.06.2019 - Risk & Non Financial Risk Advisory Seite 9/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT und Einwerten der relevanten Normen eingesetzt keine Fehler gäbe; u.s.w. belegten das hohe Interesse wurden. Im Ergebnis wurde jede Norm mit einer am Thema. Es wurde deutlich, dass SKS und die Wahrscheinlichkeit der thematischen Zugehörigkeit KfW sich hier mit einem aufsichtstechnisch brand- zu einem Fachbereich belegt. Die lebhaften Fragen im aktuellen Thema auseinandersetzen und bereits jetzt Anschluss an den Vortrag, etwa in welche Richtung eine attraktive, funktionierende Lösung geschaffen denn die mehrsprachig ausgewerteten Texte übersetzt haben, die zukünftig sicher noch deutlich effizienter würden, oder ob es denn bei Übersetzungen und bei ausgestaltet werden wird. der Zuordnung der Normen zu den Fachbereichen Digitale Exzellenz im Kreditbereich – Erfahrungen aus dem Go-Live und den ersten 100 Tagen DIRK BRENNER (BAUSPARKASSE SCHWÄBISCH HALL), AXEL HÄUSSLER (BAUSPARKASSE SCHWÄBISCH HALL) Herr Brenner und Herr Axel Häußler (beide Programm- Orientierung am SAP Standard und vor allem aber Manager NEXT - SAP basiertes Kernbankensystem) die ausgeprägte Kommunikationsstrategie sowie die berichteten eindrucksvoll über ihr erfolgreiches SAP Vorbereitung des eigenen Hauses. Durch den Wech- S/4HANA Einführungsprojekt bei der Bausparkasse sel eines Kernbankensystems werden im Unterneh- Schwäbisch Hall und die ersten 100 Tage nach dem men zusätzlich viele Wünsche zur Modernisierung Produktivstart. Primäre Ziele waren die SAP-basierte geweckt. Es war essentiell sich auf die strategisch Modernisierung der IT als Grundlage für die Digitali- wichtigen Faktoren zu konzentrieren und diese mit sierungsstrategie und der BESTE Kreditprozess vom hoher Professionalität umzusetzen. Disziplin, Mut Kunden zum Kunden. Als Erfolgsfaktoren nannten und ein erfolgreiches Changemanagement sind die Herr Brenner und Herr Häußler die konsequente Basis für den Erfolg! Konzeption eines Data Dictionary und Einsatz in der täglichen Praxis mit D-QUANTUM SABINE PARRINO (SKS GROUP), THORSTEN KRAFT (SYNABI BUSINESS SOLUTIONS GMBH) Aus den Anforderungen der BCBS239 und der MaRisk lich und/oder technisch verantwortlich?“ lassen sich ergeben sich u.a. Anforderungen bzgl. der Herstel- schnell und intuitiv über D-QUANTUM beantwor- lung der Datentransparenz im Sinne einer fachlichen ten. Die Data Lineage einer Kennzahl wird grafisch und technischen Datensicht, einer Data Lineage, der unterstützt und integriert auch den DQM-Status als Datenverantwortung und des Datenverständnisses. Hinweis für den Datennutzer. SKS Solutions berät mit Die Antwort darauf kann die Einführung eines Data einem selbstentwickelten Data-Governance Standard Dictonary mit der SKS Solutions sein. Frau Parrino und Framework und schafft mit Partnern wie der Synabi Herr Kraft stellten in einer Live-Demo über verschie- Business Solutions GmbH Lösungen. Die beste Zeit, dene praktische Anwendungsfälle die hervorragen- Ordnung in seine Daten zu bekommen, war vor zehn de Unterstützung des Metadatentools D-QUANTUM Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt! vor. Fragen wie „In welchen Berichten kommt eine Kennzahl vor?“ oder „Wer ist für eine Kennzahl fach- 19. SKS Mandantentag: 26.06.2019 - SKS Solutions Seite 10/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Design Thinking – komplexen Kundenanforderungen im Projekt innovativ begegnen VANESSA KLAUS (SKS GROUP) Design Thinking ist eine Denkschule und hat ihre das Auditorium in den Desgin Thinking Ansatz, die Wurzeln bereits im vergangenen Jahrhundert in der Werkzeuge und die Erfolgsfaktoren ein. Sie schlug Bauhaus-Bewegung und ihrem Leitsatz „Form follows am Ende anfassbar die Brücke zur Entwicklung von function“. Es stand auch hier schon die Funktion SAP Fiori Apps unter Verwendung des SAP-Tools für den Nutzer im Vordergrund. In den 1970er und Build.me. und konnte eindrucksvoll die Sinnhaftigkeit 1980er Jahren stellten die Design-Thinking-Pioniere und Praktikabilität von Design Thinking aufzeigen. die Multidisziplinarität vor ein isoliertes Spezialisten- Eine Innovation ist umso erfolgreicher, je besser sie tum. Frau Klaus, Beraterin und Design Thinking die verschiedenen Facetten des Problems und des Expertin der SKS Solutions, führte in Ihrem Vortrag Nutzerbedürfnisses berücksichtigt! Digital Workplace mit SAP Fiori THOMAS BEHRENS (SKS GROUP) Herr Behrens, SAP Fiori Developer der SKS Solutions, place“ führen den Bank-Mitarbeiter intuitiv, effizient nahm den aufgekommenen Enthusiasmus des Audi- und mit wenigen „Klicks“ beispielsweise durch den toriums zum Thema Design Thinking auf, präsentierte Bearbeitungsprozess von Förderanträgen. Diese lösen die Ergebnisse eines Kundenprojekts der SKS Solu- die bisherige Antragsbearbeitung im Kernbankensys- tions und demonstrierte Live eine SAP Fiori App aus tem, für die über 100 „Klicks“ notwendig waren, ab. dem „Digital Workplace“. Die Apps des „Digital Work- 19. SKS Mandantentag: 26.06.2019 - SKS Solutions Seite 11/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT BIRD+IReF: Statistisches Meldewesen 4.0 oder alter Wein in neuen Schläuchen? KARSTEN WEBER (SKS GROUP) Herr Weber, Senior Expert bei SKS, beleuchtete In- 2024 bis 2027 angedacht. Allerdings führt der in Art. halt und Struktur des Banks Integrated Reporting 430c der neuen CRR erteilte Auftrag an die EBA, Dictionary (BIRD). Dieses stellt ein Datenmodell zur zusammen mit dem ESZB innerhalb eines Jahres Verfügung, welches als Sprachebene zwischen der (Juni 2020) eine Machbarkeitsstudie und innerhalb EZB und den Banken gedacht ist. In BIRD findet sich eines weiteren Jahres (Juni 2021) einen gesetzlichen eine Eingangsebene, welche die für das Meldewesen Vorschlag für ein gemeinsames Meldewesensystem benötigten Bankdaten beschreibt. Es orientiert sich zu erarbeiten, welches die Belange der Statistik, des zwar am Meldewesen, beschreibt aber bankgeschäft- Aufsichtsrechts und der Abwicklung berücksichtigt, zu liche Informationen auf allgemeiner Ebene. Außerdem einer erheblichen Erhöhung des Umsetzungsdrucks. stellt es Regeln (Transformationen) zur Verfügung, Dies gilt sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich des mit deren Hilfe diese Eingangsinformationen in Mel- Zeitrahmens für eine Umsetzung. Herr Weber empfahl deergebnisse umgesetzt werden können. BIRD ist den Instituten, die Zeit bis Juni 2021 zur Vorberei- integraler Bestandteil der im Jahre 2013 begründe- tung auf einen granularen, umfassenden, integrierten ten EZB-Initiative Integrated Reporting Framework Meldeansatz zu nutzen. Das bedeutet insbesondere (IReF), welche zu einer stärkeren Standardisierung die Struktur, Dokumentation und Nachvollziehbarkeit im Meldewesen auf europäischer Ebene führen soll. der meldewesenbezogenen DataWarehouse-Welten Als Umsetzungszeitrahmen für den nächsten größe- zu verbessern, manuelle Prozesse zu reduzieren und ren Schritt im Rahmen von IReF war der Zeitraum die Datenqualität nachhaltig zu verbessern. Ab Initio Showcase: Regulatorische Datenverarbeitung der Zukunft Jan Bubbat (SKS Group), Peter Busch (SKS Group) Zu Beginn des Vortrages gab Herr Bubbat eine kurze mationen erläutert, angepasst und neu eingeführt. Übersicht über die strategische Partnerschaft von SKS Auch die Umsetzung komplexerer Ableitungsregeln und Ab Initio. Nach einer Einführung in die „Grafische wurde veranschaulicht und anhand von Beispielen Entwicklungsoberfläche“ (GDE) und einer ersten Prä- erklärt. Im Anschluss nahm Herr Bubbat Bezug auf sentation der Grundlagen in der GDE von Ab Initio, die umfangreiche Testmöglichkeit in der BRE und präsentierte Herr Busch den Aufbau der „Business der darin enthaltenen Möglichkeit der Auswertung Rule Engine“ (BRE), der Applikation für Transforma- einzelner Testdaten oder ganzer Testläufe. Den Vor- tionen durch den Fachbereich. Anschließend wurden trag beendete Herr Busch mit der Darlegung einer in der Applikation live verschiedene Transformations- überarbeiteten Abacus360 konformen XML Datei. regeln beispielhaft anhand vorhandener Partnerinfor- 19. SKS Mandantentag: 27.06.2019 - Regulatory Advisory Seite 12/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Alternative Meldewesen-Software in Deutschland BUNCAK SAYKAM UND JOHANNES PUMP (AXIOM SL), PIERRE-ETIENNE CHABANEL (MOODY´S ANALYTICS), J. VAN DOORSSELAERE (WOLTERS KLUWER), JOHANNES WILLKOMM (BSM), ULRICH LE (BEARINGPOINT) Erstmals konnte die SKS Group auf ihrem 19. Man- Banken wirken und welche Strategien Banken haben, dantentag neben BearingPoint weitere Hersteller um diese zu verbessern. Durch die Integration von für Meldewesen-Software als Referenten begrüßen. Regulatorik und Risikomanagement sollen Synergie- Vom aktuellen Stand der Umsetzung des nationalen effekte gehoben und Kosten gesenkt werden, da in Meldewesens in ihren Software-Produkten, über das beiden Bereichen ähnliche Kennziffern und Werte Thema „Software as a Service“, bis hin zum Zusam- ermittelt werden. Als Beispiel führte er die Cashflow- menwachsen von Meldewesen und Risikocontrolling, Berechnung an, da diese in der Regel mehrfach in wurde eine breite Palette an Themen präsentiert. einer Banken berechnet werden. Herr Van Doorsse- Aufgrund der hohen Parallelität wurden die Vorträge laere plädierte für eine vollintegrierte Lösung, da hier der Software Hersteller im Folgenden zusammenge- der meisten Nutzen für Banken entsteht. fasst und ein abschließendes Fazit von Herrn Hinz (SKS) vorgenommen. Auch Herr Willkomm (BSM) sieht in Zukunft eine stär- kere Verflechtung der beiden Bereiche Meldewesen In dem Vortrag „Deutsches Meldewesen: Anders, und Risikomanagement. In seinem Vortrag „Meldewe- aber richtig“ präsentierte Herr Saykam (Axiom SL) zu- sen und Risikocontrolling wachsen zusammen“ zeigte nächst einige Kennzahlen zu AxiomSL und gab einen er die Themengebiete auf, die heute schon beide Überblick über die Mitarbeiter in Deutschland. Aktuell Bereiche betreffen und kam zu dem Schluss, dass die deckt AxiomSL Anforderungen von 70 Regulartoren in Trennung der Bereiche nicht mehr den heutigen An- 50 Jurisdiktionen ab. Anschließend stellte Herr Pump forderungen gerecht wird. Neben den Auswirkungen (Axiom SL) die Architektur des Software-Produktes auf die Organisation der Banken, präsentierte er auch dar und erläuterte das Grundprinzip der einzelnen verschiedene Einführungsszenarien für technische Verarbeitungsschritte. Wichtig hierbei waren vor allem Lösungen und gab am Ende einen Ausblick, wie BSM die Data Dictionaries der einzelnen Meldebereiche. diesen neuen Anforderungen gerecht werden will. Im Fokus des Vortrags „Outsourcing the Regulatory Zunächst erklärte Herr Le (BearingPoint) in seinem Burden“ von Herrn Chabanel (Moody´s Analytics) Vortrag „Update zu Abacus360 und mögliche Ein- standen Aufwand und Kosten, die im Rahmen der führungsszenarien“ nochmals die Motivation zur Regulatorik bei Banken entstehen. Neben den of- Entwicklung und Einführung sowie das Zielbild von fensichtlichen, sind hier auch versteckte Kosten wie Abacus360. Anschließend präsentierte er die Ergeb- Prozess- und Personalkosten zu nennen. Als Ausweg nisse eines Proof of Concepts, wobei er vor allem die präsentierte Herr Chabanel in seinem Vortrag “Re- wesentlich kürzere Verarbeitungszeit, aber auch die gulatory Reporting as a Service“ das Outsourcing, geringen fachlichen Abweichungen in Abacus360 wobei vor allem das Hosting und die technische Be- hervorhob. In einem Ausblick erläuterte Herr Le die treuung der Software an einen externen Dienstleister Parallelphasen von Abacus/DaVinci, Abacus360 V6.x ausgelagert wird. Durch eine Cloud-Lösung können und Abacus360 V7.x sowie die Wartung des bidirek- die Kosten signifikant verringert und dem End-User tionalen Adapters bis mindestens Ende 2025. Seinen trotzdem eine Vielzahl an Analyse-Tools zur Verfügung Vortrag beendete Herr Le mit der Darlegung der ge- gestellt werden. planten Inhalte und Schwerpunkte der kommenden Abacus-Auslieferung wie CRR II und Basel 4. Herr Van Doorsselaere (Wolters Kluwer) erläuterte in seinem Vortrag „Das vollständige finanzielle Risiko- bild“ welche Faktoren auf die Eigenkapitalrendite der 19. SKS Mandantentag: 27.06.2019 - Regulatory Advisory Seite 13/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Meldewesen in Deutschland – Ein Markt in Bewegung? SEBASTIAN HINZ (SKS GROUP) Nach den Vorträgen der Software Hersteller gab Herr gelungen ist und alle vor weiteren umfangreichen Hinz in seinem Vortrag abschließend einen Gesamt- Herausforderungen stehen. Nach einer Bewertung Überblick über die momentane Marktsituation für Mel- der aktuellen BearingPoint Roadmap, stellte Herr dewesen-Software in Deutschland. Er beschrieb die Hinz zwei Einführungsszenarien für die Version 7 aktuelle Lage und die weiteren Herausforderungen des von Abacus360 gegenüber und zeigte die Vor- und Marktführers BearingPoint und zeigte anschließend Nachteile der beiden Strategien auf. Als Fazit hielt er die Entwicklungen der „alternativen“ Softwareher- fest, dass eine Anpassung der Meldewesen-Software steller im letzten Jahr auf. Er kam zu dem Schluss, für die Abacus/DaVinci-Banken in den nächsten Jah- dass – trotz einiger vorzeigbarer Fortschritte – zum ren unumgänglich ist, da diese Banken entweder auf aktuellen Zeitpunkt keinem der „alternativen“ Soft- einen alternativen Hersteller oder von Abacus/DaVinci wareherstellern der Durchbruch am deutschen Markt auf Abacus360 wechseln müssen. SA-CCR – Wirkungsweise der neuen Standardmethode an Beispielen erklärt DR. CAROLA BLÖMER (SKS GROUP) Frau Dr. Blömer stellte in ihrem Vortrag den neuen (PFE) - berechnet aus Multiplikator und AddOn - in Standardansatz für die Bemessung des Gegenpar- Überblicksfolien dar. Zusammenstellungen über die teiausfallrisikos in der Theorie und an Beispielen vor. aufsichtlich vorgegebenen Parameter der Methode Der neue Standardansatz SA-CCR wird mit der CRR II sowie die für die Berechnung benötigten Input-Daten eingeführt. Er löst mit einer Anwendungspflicht ab bildeten den Abschluss des kurzen Theorie-Teils. dem 28.06.2021 die dann 33 Jahre alte Marktbe- Mit Hilfe einfacher Beispiele wurde den Zuhörern wertungsmethode zur Ermittlung der Bemessungs- anschließend die Wirkungsweise der Methodik und grundlage für Derivate ab. Frau Dr. Blömer stellte die einzelner Berechnungsgrößen schrittweise und an- aufsichtsrechlichen Vorgaben für die Berechnung der schaulich erläutert. Zum Abschluss stellte Frau Dr. einzelnen Komponenten „Wiederbeschaffungskosten“ Blömer den SA-CCR-Kalkulator von SKS vor, mit dem (RC) und „potenzieller künftiger Risikopositionswert“ die vorgestellten Beispiele berechnet wurden. FinRep DPM 2.9 MARKUS RÖHN (SKS GROUP) Herr Röhn gab während seines Vortrags einen Über- der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Änderun- blick über die anstehenden Änderungen zum FINREP- gen aufgrund der Einarbeitung des neuen Standards Berichtswesen im DPM 2.9. Die Änderungen der IFRS 16 (Leasing). In seinem Vortrag erläuterte Herr technischen Durchführungsstandards für FINREP sind Röhn die Intention der Aufsicht zu den Änderungen erstmalig zum 31. März 2020 anzuwenden. Diese um- (Schließung von Datenlücken durch stärkere granu- fassen insbesondere Anpassungen und Ergänzungen lare Erhebung von Informationen) und die wesentli- des Reportings von Non-Performing und Forborne chen Änderungen in den bestehenden Meldebögen Exposures, umfangreiche Änderungen im Ausweis sowie die neu eingeführten Templates im Modul 2 von erhaltenen Sicherheiten und die Erhebung der des Berichtswesens. Zum Abschluss seines Vortrags Loan-to-value Ratio (LTV), zusätzliche Untergliede- führte Herr Röhn aus, welcher Zeitrahmen den Ins- rungen und ergänzende Informationen im Bereich tituten für die Umsetzung der neuen Anforderungen 19. SKS Mandantentag: 27.06.2019 - Regulatory Advisory Seite 14/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT zur Verfügung steht und welche Maßnahmen aus EBA („early Q3 2019“) und die folgenden nationalen Sicht von SKS notwendig sind, um die Anforderungen Ausfüllhinweise für HGB-Anwender, die derzeit in termingerecht zu implementieren. Abschließend ver- einer Arbeitsgruppe („Meldewesen FinRep nGAAP“) wies Herr Röhn auf die ausstehende abschließende unter Beteiligung der Deutschen Kreditwirtschaft er- Veröffentlichung der neuen Anforderungen durch die arbeitet werden. Die BAIT als der „Geburtshelfer“ von Non-Financial-Risk ALEXANDER KASERER (SKS GROUP) Herr Kaserer erläuterte in seinem Vortrag mit dem rungspunkte mit den einzelnen Risikoarten des NFR Titel „BAIT als der ‚Geburtshelfer‘ von Non-Financial- hergestellt. Anschließend verdeutlichte Hr. Kaserer Risk“ die Theorie, dass die BAIT als Aufsichtsvor- am Beispiel IT-Risikomanagement die dargestellten gabe die Entwicklung des Non-Financial-Riskma- Verknüpfungen zwischen den Risikoarten. Zum Ab- nagements (NFRM) wesentlich beeinflusst hat. Zu schluss untermauerte Herr Kaserer basierend auf Beginn beschrieb Herr Kaserer die Motivation des den dargelegten Ergebnissen seine Eingangsthese, Regulierungsvorhabens und den Aufbau der BAIT, dass eine aufsichtskonforme Umsetzung der BAIT die sowie das SKS Grundkonzept zum Steuerungskreis Banken zwingt, eine methodische Verknüpfung der NFR. Aufbauend auf diesen Grundstrukturen und Risikoarten im Kontext NFR herzustellen. auf Basis der Bausteine der BAIT wurden die Berüh- Auslagerungsmanagement auf der Basis der neuen EU- Richtlinien Theorie & Praxis ALEXANDER KASERER (SKS GROUP), JOHN JOSEF LATZKO (INTEREXA AG) Der Vortrag „Auslagerungsmanagement auf Basis der »» eine Ausweitung des Auslagerungscontrollings neuen EU-Richtlinien in Theorie & Praxis“ vermittelte auf unkritische/unwichtige (unwesentliche) Be- einen Überblick über den aktuellen Status der we- reiche und eine damit einhergehende Erwei- sentlichen Auslagerungsvorschriften gemäß MaRisk terung bzw. Modifikation der Überwachungs- und thematisierte dabei die Änderungen durch die im methoden, September in Kraft tretende EBA Guideline 2019/02. »» stärkere Differenzierungen und Kategorisie- Die wesentlichen Änderungen sind dabei rungen von Auslagerungen, wobei sich je nach »» neue Vertragsanforderungen in Form von Min- Art der Auslagerung unterschiedliche, konkrete destbestandteilen für kritische/wichtige Aus- Maßnahmen anschließen ((un)kritisch/(un)wich- lagerungen (u.a. Aufnahme von konkreten tig, gruppenintern, Auslagerung in Drittstaaten), Beendigungsrechten in den Vertrag), »» umfangreiche Anforderungen an Dokumentation »» konkrete Verfahrensvorgaben in Bezug auf die und Reporting, die u.a. ein Outsourcing-Register Durchführung der Risikoanalyse und die ein- mit definierten Mindestinhalten zu allen Ausla- zubeziehenden Risiken, gerungen bedingen. »» erweiterte organisatorische Vorkehrungen in Im zweiten Teil des Vortrags stellte Herr Latzko eine Form von Mindestinhalten für die Outsourcing IT-Lösung der interexa, welche die Anforderungen der Policy, Beurteilung von Interessenkonflikten EBA Guidelines in einem System abbildet. und gruppeninternen Auslagerungen und Struk- turen, 19. SKS Mandantentag: 27.06.2019 - Non Financial Risk Advisory Seite 15/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Data Governance – das smarte Verfahren zur Bestandsaufnahme SABINE PARRINO (SKS GROUP), MAX MERKX (SKS GROUP) Im Rahmen des Vortrags wurde dargestellt, wie mit eigens drei Profile entwickelt, die je nach Instituts- dem SKS Data Governance Compliance Tool ein Quick größe und regulatorischer Relevanz einen geeigneten Check mittels integriertem Ansatz aus BCBS 239 Vergleichsmaßstab für die Data Governance Compli- und MaRisk effizient und aussagefähig durchgeführt ance bilden. Abschließend gaben die Vortragenden werden kann. Dieses Vorgehen unterstützt SKS Kun- einen Überblick über Aktionsfelder, die für eine Data den beim Benchmarking ihres Hauses zu den bisher Governance Compliance zu betrachten sind. erreichten Data Governance Zielen. Hierfür wurden Effizientes Management von individuellen Datenverarbeitungen ALEXANDER KUBNY (DB PRIVAT- UND FIRMENKUNDENBANK AG) Im Rahmen des Vortags wurden zunächst die regulato- die regulatorischen und organisatorischen Rahmen- rischen Anforderungen an das IDV-Management skiz- bedingungen aufbauend wandte sich Herr Kubny ziert, die sich im Wesentlichen aus den MaRisk/BAIT, danach der praktischen Umsetzung zu, indem er der PSD2, dem Sarbanes-Oxley Act, der EU-DSGVO aufzeigte, welche Kontrollaktivitäten bezüglich der sowie der ISO 27001 ergeben. Dabei wurde betont, IDV im Hause der DB Privat- und Firmenkundenbank dass das Einhalten der Anforderungen an die EDV AG durchgeführt werden und wie in den vergangenen auch für die IDV zu gewährleisten ist. In einem zwei- drei Jahren eine deutlich effizientere Ausgestaltung ten Schritt ging Herr Kubny auf die IDV-Organisation des IDV-Managements durch Einführung einer work- ein, indem er notwendige Bestandteile der schriftlich flowbasierten Software (ECM-End User Computing fixierten Ordnung (Rahmenwerke, Prozesse und Pro- Management der interexa AG) erzielt wurde. cedures) und deren zentrale Funktion erläuterte. Auf Digitalisierung von Governance, Risk & Compliance im österreichischen Raiffeisensektor PASCAL DEMARÉ (SKS GROUP), MAG. MARKUS TASCHEK (RLB) Im ersten Teil des Vortrages informierte Herr Demaré fung der fachlichen Themenstellungen (Vorgaben kurz über die interexa AG und ihr Produktportfolio: Produkte/Beschwerden Produkte/Risiken Die GRC-Suite der interexa ist eine flexibel erwei- Vorgaben/etc.). So kann aus unterschiedlichen terbare Informationsmanagement-Plattform, welche Perspektiven auf eine einheitliche Informationsbasis die aktuell vorhandenen Standardsoftwarelösungen zugegriffen werden. Hierdurch entsteht ein durch- für die Themenstellungen „Schadensfalldatenbank gängiges Managementsystem aus unterschiedlichen (ORC – Operational Risk Center)“, „Rechtsdatenbank fachlichen Kontexten, aber mit einheitlichem Blick (RWC – Regulatory Workflow Center in Verbindung auf eine Vielzahl von Informationsobjekten und Pro- mit RADAR)“, „Produktdatenbank (FPC – Financi- zessen. Darüber hinaus ist die GRC Suite kein bloßes al Product Center)“ und „Beschwerdedatenbank Dokumentations- und Überprüfungstool, sondern (DCC – Digital Complaint Center)“ auf einer Plattform ein aktives System, welches den Prozess der Wei- verbindet. Dies ermöglicht eine sinnvolle Verknüp- terentwicklung und der fortlaufenden Verbesserung 19. SKS Mandantentag: 27.06.2019 - Non Financial Risk Advisory Seite 16/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT unterstützt, um eine nachhaltige Zielerreichung zu diese Themen bietet und aufgrund der positiven gewährleisten. Der zweite Teil des Vortrags wurde Erfahrungen im Rahmen der ORC-Einführung, von Herrn Magister Taschek (seit 01.06. Raiffei- hat sich die RLB OÖ für den Erwerb der weiteren senlandesbank Burgenland, davor Raiffeisenlan- fachlichen Module und deren Integration in die desbank Oberösterreich) gestaltet. Herr Magister GRC-Suite der interexa AG entschieden. Zusätz- Taschek berichtete zunächst allgemein über die lich wurde eine zunächst auf 7 Jahre angelegte RLB OÖ. Die RLB OÖ ist die größte Raiffeisenlan- Entwicklungspartnerschaft vereinbart, in welcher desbank und insgesamt die fünftgrößte Bank in die Vernetzung und Automatisierung gemeinsam Österreich. In 2017 wurde mit einer Bilanzsumme fachlich und technisch vorangetrieben werden von rund 40 Mrd. EUR ein Gewinn in Höhe von soll. Das Zusammenarbeitsmodell ist zudem so 534 Mio. EUR erwirtschaftet. Der Konzern der RLB angelegt, dass perspektivisch der gesamte Raiff- OÖ umfasst neben dem Kerngeschäft der RLB eisensektor in Österreich (8 Raiffeisenlandesban- OÖ diverse Beteiligungen an Banken und Finan- ken und ca. 400 Raiffeisenbanken) in die Lösung zinstituten, Industrieunternehmen sowie Immobi- eingebunden werden kann. Die RLB OÖ arbeitet liengesellschaften. Nachdem die Softwarelösung bereits produktiv mit den Modulen, weitere Raiff- ORC der interexa AG Anfang 2018 in der RLB OÖ eisenlandesbanken sind in der Testphase und die innerhalb kürzester Zeit eingeführt wurde (siehe Einbindung dieser Raiffeisenbanken wird aktuell auch Vortrag vom MAT 2018), haben sich neue vorbereitet. Herr Taschek betonte ausdrücklich die regulatorische Anforderungen hinsichtlich BWG- positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Compliance-Funktion, Beschwerdemanagement der interexa AG, z.B. in Bezug auf Reaktionszeiten, und Produkteinführungsprozess ergeben. Da die kurze Releasezyklen und die ergebnisorientierte interexa AG entsprechende Standardlösungen für Herangehensweise. Szenarioanalysen mit externen Schadensfällen in der Praxis PETRA LUDWIG (VÖB-SERVICE), SANDRA KOSCHATE (DB PRIVAT- UND FIRMENKUNDENBANK AG) Mit Szenarioanalysen versuchen Experten Auswirkun- aus DakOR und ÖffSchOR in der DB Privat- und Fir- gen zukünftiger OpRisk-Schadenfälle auf das eigene menkundenbank AG. Die externen Schadenfalldaten Institut zu schätzen. Schadenfalldatenbanken wie unterstützen das Institut hinsichtlich Vollständigkeit ÖffSchOR (Öffentliche Schadenfälle OpRisk) und der Schadenfallerfassung, der Identifizierung, Bewer- DakOR (Datenkonsortium OpRisk) bieten dabei nach- tung und Validierung von Szenarien, liefern Argumen- vollziehbare, reale Fallbeispiele inklusive konkreter tationshilfen im Rahmen von Stresstestszenarien und Schadensummen. Ausgewogene Vergleiche mit Real- sind Ausgangspunkt von Schwachstellenanalysen, daten statt unreflektierte Schätzungen – unter diesem insbesondere im Rahmen von Conduct-Risk- oder Motto steht auch die Nutzung der Schadenfalldaten IKT*-Risikoereignissen. * Informations- und Kommunikationstechnologien 19. SKS Mandantentag: 27.06.2019 - Non Financial Risk Advisory Seite 17/26
19. SKS MANDANTENTAG 2019 - NACHBERICHT Basel FRTB finaler Stand PROF. DR. HERMANN SCHULTE-MATTLER Auch in diesem Jahr ist es SKS wieder gelungen ei- Harry Markowitz (Mentor von Herrn Prof. Dr. Schulte- nen der führenden deutschen Wissenschaftler als Mattler) mit seiner Portfoliotheorie Spuren im FRTB Vortragenden zum Thema Aufsichtsrecht zu gewin- hinterlassen hat. Im weiteren Verlauf wurden die un- nen. In seiner gewohnt kritischen Art leitete Herr terschiedlichen Abgrenzungen der Zuordnung von Prof. Dr. Schulte-Mattler den Vortrag“Basel FRTB Positionen zum Handelsbuch und zum Anlagebuch finaler Stand“ gleich mit dem Hinweis ein, dass des FRTB 1.0 im Vergleich zum FRTB 2.0 thematisiert man ja allenfalls von einem „finalen Zwischenstand“ und es wurde gezeigt, wie die CRR II die bilanziellen des Werkes sprechen könne. Er betonte das hohe und die außerbilanziellen Handelsbuchgeschäfte in Veränderungstempo und den ebenso hohen Kom- kleine, mittlere und große Handelsbücher unterschei- plexitätsgrad im Detail der Umsetzung des FRTB. det und wie die aus diesen Positionen resultierenden Auch Nicht-Handelsbuch-Institute werden vom FRTB Marktpreisrisiken zu behandeln sind (inklusive Zuord- betroffen sein, wenn die entsprechenden Schwellen- nung der Positionen zu den sie betreffenden Legal- werte erreicht würden. Basel verschob die Umsetzung verweisen). Auch die von der CRR II vorgegebenen des FRTB um ca. 2 Jahre auf 2022. Aufgrund des Methodiken des alternativen Standardansatzes und FRTB 2.0 wird eigentlich aus einem internen Modell der sensitivitätsgestützten Methode wurden – ebenso ein Standardmodell. Der FRTB 1.0 erfährt hingegen wie die internen Modelle (IMA und AIMA) – blieben keine Umsetzung - er wird ersetzt durch eine FRTB- im Vortrag nicht unerwähnt. Den Abschluss des Vor- Berichtspflicht. Im weiteren Verlauf des Vortrages trages bildete eine Übersicht über den Zeitplan der wurden die drei grundlegenden Konzepte (Sensitivi- zukünftigen Umsetzung der CRR II für den Marktrisi- täten und Volatilitäten im revidierten Standardansatz, kobereich verbunden mit dem Hinweis, dass die CRR aufsichtsrechtlich vorgegebene Korrelationen zur Re- II zu weiteren Detail-Änderungen führen wird und der duktion durch Diversifikation und Berücksichtigung Anmerkung, dass die Umsetzung des FRTB via CRR des Hedgings) im Rahmen des FRTB dargelegt – dabei II in einem EBA-RTS sicher ein gutes Thema für den wurde u.a. am Beispiel einer Tomate anschaulich Mandantentag im nächsten Jahr wäre (vermutlich der Begriff der Sensitivität erläutert und der Zuhörer können wir uns jetzt schon auf einen neuen Vortrag erfuhr, dass selbst der Wirtschaftsnobelpreisträger von Herrn Prof. Dr. Schulte-Mattler freuen...). Entwicklung eines Stresstest-Rahmens für die Institute (EBA/GL/2018/04) DR. ANKE KLEWITZ (SKS GROUP) Im Jahr 2018 gab es vier bedeutende, internatio- stärker in den Fokus der Aufsicht. Andererseits bindet nale Veröffentlichungen, die die regulatorischen die steigende Komplexität der Stresstests inzwischen Anforderungen für das Stresstesting beschreiben. enorme Ressourcen im laufenden Betrieb der In- Insbesondere die von der EBA im Juli 2018 veröf- situte, mitunter an sehr unterschiedlichen Stellen. fentlichte „Guidelines on institutions’ stress testing“ Diese vielen bestehenden und neuen Entwicklungen skizziert in sehr konkreter Weise die Best Practise für bedürfen der Strukturierung, damit ein Institut zielge- Stresstesting im Institut. Diese Leitlinien sind für alle richtet und ressourcenschonend die erforderlichen Institute bindend, unabhängig davon, unter welcher Transformationsprozesse einleiten und erfolgreich Aufsicht (EZB, BaFin) ein Institut steht. Auch die EZB umsetzen kann. Dabei ist eine grundlegende Anfor- Anforderungen für den ICAAP und ILAAP aus 2018 derung die Etablierung eines integrierten Stresstest- behandeln ausdrücklich das Thema Stresstest. Die programms im Risikomanagement eines Instituts. Zur regulatorischen Anforderungen für Stresstests steigen Strukturierung dieses „Dschungels“ an vielfältigen stetig und die ganzheitliche Sicht darauf rückt immer Anforderungen hat SKS ein Integriertes Stresstesting 19. SKS Mandantentag: 27.06.2019 - Risk Advisory Seite 18/26
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