MAGAZIN N 1 - WAHLEN UND GAV - FEBRUAR 2018 - Transfair
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MAGAZIN N° 1 FEBRUAR 2018 DIE MITGLIEDERZEITSCHRIFT TRANSFAIR.CH Herausforderungen 2018 EIGENSTÄNDIG. WAHLEN UND GAV MUTIG. PERSÖNLICH.
seite | 2 INHALTSVERZEICHNIS transfair Wissenswertes 04 Herausforderungen 2018 05 10 Gut zu Wissen «Info Work + Care» 20 Interview mit Nadine Walker von Jeunesse.Suisse 21 Agenda 22 Zu guter Letzt «Nein zu No Billag» 23 ÖFFENTLICHER VERKEHR «Sicher unterwegs» – ein Follow-up ÖFFENTLICHER VERKEHR Weiterer Abbau von Verkaufsstellen 08 Kommentar 09 12 COMMUNICATION Lohnergebnisse localsearch 11 COMMUNICATION Swisscom gegen das neue Der neue Swisscom-GAV Fernmeldegesetz 11 Wahlen Personalvertretung 2019 12 14 POST/LOGISTIK Zulagenänderungen von transfair erklärt 15 Ende der Lohnentwicklungen erreicht? 16 Einladung Branchenkongress 17 POST/LOGISTIC Ein Mitgliederbeitrag, der sein Geld wert ist ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Abfederungsmassnahmen bei PUBLICA 18 19 Titelbild ÖFFENTLICHE VERWALTUNG ©zhukovvvlad/fotolia Neues Lohnsystem beim EDA
seite | 3 EDITORIAL LIEBE LESERIN LIEBER LESER Neues Jahr! Neues Erscheinungsbild! Neue Medienlandschaft? Auch wenn es schon einige Wochen alt ist, erlauben Sie mir, Ihnen nachträglich noch alles Gute für das Jahr 2018 zu wünschen! Es ist nicht einfach, in der heutigen Zeit mit den Entwicklungen – gerade in der Berufswelt – Schritt zu halten. Ich wünsche Ihnen deshalb von Herzen Kraft und Mut, die beruflichen Herausforderungen anzunehmen, und dass sich der dazugehörende Erfolg auch zeigen wird! Sie halten ein überarbeitetes magazin in Händen. Aufgefrischt und trotzdem etwas günstiger in der Produk- tion kommt es daher. Mit dem Berner Unternehmen RITZ CROSSMEDIA AG haben wir ein lokales Traditions- unternehmen gefunden, das uns mit modernsten Technologien unterstützt. Neu erscheint das magazin noch fünfmal pro Jahr; das Datum der nächsten Ausgabe finden Sie hinten in der Agenda. Nicht nur transfair intern, auch national ist die Medienlandschaft derzeit ein beherrschendes Thema: Das Schweizer Volk entscheidet am 4. März 2018 über die No Billag Initiative. transfair lehnt diese Initiative klar ab. Eine Annahme gefährdet nicht nur die mediale Vielfalt, sie würde ausserdem die journalistische Pflicht, die Meinungsvielfalt angemessen zum Ausdruck zu bringen, in Frage stellen. Ausserdem werden mit einer Annahme auch Minderheiten, wie z.B. Menschen mit einer STEFAN MÜLLER-ALTERMATT Sinnesbehinderung, benachteiligt. PRÄSIDENT transfair Ein «Nein» zur No Billag Initiative am 4. März 2018 setzt ein deutliches Zeichen für die Demokratie, den nationalen Zusammenhalt der Schweiz mit ihren vier Landessprachen und für unabhängige Medien. Legen auch Sie ein «Nein» in die Urne!
seite | 4 WISSENSWERTES KURZINFORMATIONEN ÜBER WICHTIGE AKTIVITÄTEN AUS DEN BRANCHEN; SIE ZEIGEN, WIE VIEL transfair FÜR SEINE MITGLIEDER UNTERNIMMT UND AUCH ERREICHT. transfair COMMUNICATION ÖFFENTLICHER VERKEHR Fernbusentscheid erwartet Im 1. Quartal 2018 entscheidet das BAV über das Gesuch von Domo Reisen zum Betrieb von Lohnverhandlungen Swisscom Fernbuslinien in der Schweiz. transfair wird dazu Aktiv auf Youtube Die Lohnverhandlungen mit Swisscom stehen Stellung nehmen. Seit Anfang Januar 2018 hat transfair eine kurz vor Abschluss. Es ist im 1. Quartal 2018 mit definitiven Ergebnissen zu rechnen. transfair Vertriebssysteme im öffentlichen Verkehr Videoausrüstung. Die Mitarbeiterinnen von wird Sie entsprechend informieren. Der Bundesrat sieht eine Öffnung vor. Kommunikation&Marketing sammeln bei Falls Dritten der Zugriff auf die öV-Vertriebssysteme verschiedenen Anlässen bereits Erfahrungen im Verhandlungen mit Cablex gestartet gewährt werden soll, ist die Branche gefordert, Filmen und Schneiden der Kurzbeiträge. Die Verhandlungen zu Lohn und GAV mit Cablex die nötigen Riegel zu schieben. transfair hat auf www.youtube.com seinen eigenen sind im Januar 2018 lanciert worden. Kanal eingerichtet. Die gesamte Videothek ist zu Der Personalverband strebt in beiden Bereichen Projekt «Infrastruktur 2.0» bei SBB finden unter «transfair – der Personalverband». Verbesserungen an. transfair wird Sie zu Das neue Kosten- und Effizienzprogramm heisst gegebener Zeit weiter informieren. «SBBagil2020». Die Aufgaben der Infrastruktur sollen mit noch weniger Mitteln noch effizienter ausgeführt werden. Eine weitere Senkung des Personalbestandes ist zu befürchten. POST/LOGISTIK ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Stand Lohnverhandlungen 2018 Lohngespräche mit Bundesrat Maurer Die Lohnmassnahmen müssen gemäss den neuen Am 12. Februar 2018 starteten die Lohngespräche GAV’s spätestens im April, rückwirkend per mit Bundesrat Ueli Maurer. transfair will auch für 1. Januar 2018, umgesetzt werden. Die Resultate 2019 mindestens den Teuerungsausgleich erreichen. Impressum werden sobald bekannt auf www.transfair.ch Herausgeber: transfair, Hopfenweg 21, 3000 Bern 14, Pensionierungsregelungen: Gespräche beginnen und via Newsletter publiziert. T 031 370 21 21, magazin@transfair.ch, www.transfair.ch, Im Januar und Februar 2018 starten die Gespräche Mitgliederzeitschrift Personalverband transfair; Redak- Stellenabbau bei Presto über die Varianten für die angestrebte tion: Dominique Krähenbühl, Aline Leitner; Anzeigen: Im Rahmen des Konsultationsverfahren hat Erhöhung des Rentenalters für Grenzwächter, transfair; Preis: im Mitgliederbeitrag enthalten; Er- transfair mit der Leitung von Presto verschiedene Berufsmilitär und versetzbares Personal des EDA. scheinung: 5 Mal pro Jahr; Übersetzungen: Cécile Jacq, Gespräche geführt und dank intensiver transfair kämpft für faire Lösungen. www.jacq.ch; Ivano Zannol, www.transterm.ch. Druck: Verhandlungen weitere Zugeständnisse erhalten. RITZ CROSSMEDIA AG, Bern; Satz: Nadine Lüdi, RITZ Teilrevision der Personalverordnung ETH-Bereich CROSSMEDIA AG, Bern. Bilder: Andrey Popov/fotolia, Betriebsteilübergang Belegverarbeitung PF zu SPS Die Verordnung des ETH-Rates über das Personal goldencow_images/fotolia, Konstantin Yuganov/fotolia, transfair konnte in intensiven Verhandlungen im ETH Bereich wird 2018 teilweise revidiert. lovelyday12/fotolia, SBB CFF FFS, Swisscom, transfair, Abfederungsmassnahmen erzielen, die deutlich transfair wird im Rahmen der zhukovvvlad/fotolia, WEMF-beglaubigte Auflage 2017: über die gesetzlichen, bzw. die im GAV Konsultationen Stellung beziehen und 9527 Ex. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos vorgesehenen Leistungen hinausgehen. die Interessen der Mitglieder vertreten. wird die Verantwortung abgelehnt. EIGENSTÄNDIG. MUTIG. PERSÖNLICH.
tra nsfa i r seite | 5 2018 HERAUSFORDERUNGEN FÜR transfair UND SEINE BRANCHEN TEXT: ALINE LEITNER, MITARBEITERIN KOMMUNIKATION Post/Logistik Vorbereitung der GAV-Verhandlungen 2019 Der aktuelle GAV ist zwar noch bis 2020 gül- tig. transfair bereitet sich bereits jetzt auf die kommenden Verhandlungen, die voraus- sichtlich 2019 beginnen werden, vor. Es wer- den Grundsatzdiskussionen über die Stoss- richtung geführt und die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden und der Arbeitgeberin er- läutert. Der Branchenkongress wird darüber befinden, welche strategischen Eckpunkte transfair verfolgen soll. Der Erhalt der guten Arbeitsbedingungen steht für den Personal- verband dabei an erster Stelle. (Reorganisations)projekte eng begleiten Nachdem das Jahr 2017 mit der Bekanntma- chung der Weiterentwicklung des Poststel- lennetzes auch noch weitere Hiobsbotschaf- ten auf Lager hatte, geht es auch 2018 mit Umstrukturierungen weiter: PostLogistics und PostFinance zum Beispiel müssen sich einerseits den sich ändernden Kundenbe- dürfnissen anpassen und andererseits Kos- ten senken, um auf dem Markt ihre starke Position verteidigen zu können. Dass sich die Post in einem Transformati- onsprozess befindet, ist für transfair nach- vollziehbar. Der Personalverband wird jedoch mit Argusaugen darauf achten, dass dieser Anpassungsprozess nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmenden geschieht. transfair ist für seine Mitglieder da, begleitet sie und steht den Betroffenen mit Rat und Tat jeder- zeit und mit ganzer Kompetenz zur Seite. Sozialpartnerschaften pflegen und ausbauen Die Sozialpartnerschaft mit der Post und den weiteren Firmen funktioniert und ist von gegenseitigem Respekt geprägt. transfair will die bestehende gute Basis weiter ent- wickeln und auch in den Bereichen, in denen
seite | 6 sich das sozialpartnerschaftliche Miteinander als heraus- fordernder gestaltet, Beziehungen verbessern. transfair ist sich seiner Rolle als Vertretung der Arbeitnehmenden bewusst und wird sich weiterhin vehement auch auf der politischen Ebene für die Bedürfnisse des Personals ein- setzen. Jedoch gilt für transfair dabei aber auch, die ge- genseitigen Bedürfnisse zu respektieren und Verständnis füreinander zu zeigen. Durch diese lösungsorientierte Art setzt sich transfair zielgesetzt und erfolgreich für seine Mitglieder ein. Öffentliche Verwaltung Erhöhung Rentenalter der besonderen Personalkategorien Der Bundesrat hat 2017 kommuniziert, er strebe das Ren- tenalter 65 für die besonderen Personalkategorien an. Die Bundesämter müssen nun bis Mitte 2018 gemeinsam mit den Sozialpartnern Vorschläge für mögliche Lösungs- szenarien erarbeiten und dabei die Auswirkungen, die Kosten sowie etwaige Übergangsregelungen definieren. Dann wird sich der Bundesrat erneut beraten und einen Entscheid treffen. transfair ist in diesen wichtigen Erar- beitungsprozess eingebunden und setzt sich vehement für die Bedürfnisse seiner Mitglieder und jene des Bun- despersonals ein. Es ist unabdingbar, dass faire Lösun- gen für alle gefunden werden. PUBLICA – die Stabilisierung geht weiter Nachdem sich das Parlament im Dezember 2017 gewei- gert hatte, Einmaleinlagen für die PUBLICA zu leisten, mussten Alternativen zur Abfederung ausgearbeitet wer- den. transfair hat in der Kassenkommission an der Lö- sung mitgearbeitet. Der Bundesrat folgte dem Plan der Kassenkommission und beschloss Mitte Januar 2018, die Arbeitgeber-Sparbeiträge für das Vorsorgewerk des Bun- des zu erhöhen. Unschön ist allerdings, dass die Sparbei- tragserhöhung teilweise zu Lasten der Lohnmassnahmen für 2019 gehen soll. Nach dem Entscheid des Parlaments müssen bereits die Kompensationsbeiträge gänzlich durch die Rückstellungen der Pensionskasse – und da- durch durch die Versicherten selbst – finanziert werden.
tra nsfa i r seite | 7 transfair setzt sich für die Arbeitnehmenden im Service public ein! Auch 2018 kommen nebst der Digitalisierung, die alle Bran- chen des Personalverbandes betrifft, einige grosse Herausforderungen auf transfair zu. transfair GEHT DIE HERAUSFORDERUNGEN PROAKTIV AN UND SETZT SICH AN VORDERSTER FRONT FÜR SEINE MITGLIEDER EIN. transfair wird auf generellen Lohnmassnah- für das Swisscom-Personal bedeuten, am In einer Umfrage bei seinen SBB-Mitgliedern men für 2018 bestehen und diese Forderun- Ball und beobachtet den politischen Prozess hat transfair im Sommer 2017 vorausschau- gen an den Lohngesprächen mit Bundesrat intensiv. end den Weiterentwicklungsbedarf erhoben. Maurer vorbringen. Und schliesslich wird Der Personalverband will sich unter anderem es im Dezember 2018 darum gehen, dieses Weiterentwicklung des GAV Cablex für eine bessere Lohnentwicklung, vermehr- Paket auch durchs Parlament zu bringen. Der aktuell geltende GAV muss erneuert wer- te Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit oder die den. Cablex ist ein Unternehmen, das mit klarere Abgrenzung von Beruf und Freizeit Finalisierung Lohnsystem EDA dem Preisdruck auf dem freien Markt und einsetzen. Das heutige Karrierelohnsystem des Eidge- der starken ausländischen Konkurrenz gros- nössischen Departements für auswärtige se Herausforderungen bewältigen muss. Die Güterverkehr im Umbruch Angelegenheiten (EDA) – die Lohnentwick- Verantwortlichen sind zuversichtlich, diese Die SBB Cargo muss sich den Bedürfnissen lung zeigt sich unabhängig der Funktion Aufgabe erfolgreich zu meistern, da Cablex ihrer Kunden anpassen und schlanker wer- oder des Arbeitsortes – soll von einem funk- ein dynamisches Unternehmen mit grossem den. Mit einer regelrechten Sanierung wird tionalen Lohnsystem abgelöst werden. Neu Entwicklungspotenzial ist. transfair ist der das Unternehmen so schnell wie möglich fi- wird der Lohn also von der auszuübenden Meinung, dass der bestehende GAV eine nanziell in die schwarzen Zahlen gebracht, Funktion bestimmt. transfair ist seit Beginn gute Basis bildet. Der Personalverband setzt damit die Attraktivität für künftige Partner bei der Weiterentwicklung dieses Systems sich jedoch für klare Verbesserungen der jet- steigt. Parallel begibt sich SBB Cargo auf die involviert und hat dabei sein Augenmerk auf zigen Arbeitsbedingungen ein. Suche nach Partnern, die sich mit Minder- faire und ausgeglichene Bedingungen ge- heitsbeteiligungen im Unternehmen enga- legt. Im Frühjahr 2018 wird der Bundesrat Wahlen comPlan gieren könnten. Diese Umstände bringen für den finalen Entscheid treffen; das neue Im Herbst 2018 stehen die Erneuerungswah- das gesamte Personal einmal mehr massive Lohnsystem wird per 1. Januar 2019 in Kraft len für den Stiftungsrat der Pensionskasse Stellenreduktionen mit sich. transfair setzt treten. transfair begleitet den Prozess wei- comPlan an. Ein ausserordentlich wichtiges sich dafür ein, dass die bevorstehenden Än- terhin und setzt sich für eine faire und rei- Gremium, denn der Stiftungsrat bestimmt derungen sozialverträglich und fair umge- bungslose Umsetzung ein. die strategische Richtung der Pensionskas- setzt werden. Der Personalverband wird sich se und fällt gewichtige Entscheide, welche an allen Fronten für seine Mitglieder und Communication die Zukunft aller Versicherten betrifft. trans- das betroffene Personal einsetzen. Reorganisation bei Swisscom geht weiter fair hat sich zum Ziel gesetzt, einen vierten Die Swisscom will ihre Position im Kontext Sitz zu gewinnen und will den Sitzgewinn Fernverkehr auf Schiene und Strasse der Digitalisierung als Marktleaderin behal- mit kompetenten, vertrauenswürdigen und Im Bereich des Fernverkehrs stehen wichtige ten, weshalb sie agil bleiben und sich weiter- engagierten Kandidatinnen und Kandidaten Entscheide an: Das Bundesamt für Verkehr hin mit dem Reorganisationsgedanken aus- realisieren. (BAV) muss einerseits darüber entscheiden, einandersetzen muss. In den jeweiligen Mit- ob Domo-Reisen eine Konzession für den wirkungsverfahren meldet die Swisscom ih- Öffentlicher Verkehr Fernverkehr auf der Strasse erhält oder nicht. ren Veränderungsbedarf an, den sie aufgrund GAV SBB / SBB Cargo weiterentwickeln Auch auf der Schiene steht der Entscheid der Marktgegebenheiten evaluiert hat. trans- Die aktuellen GAV sind per Ende 2018 nach des BAV noch aus: Sowohl die SBB als auch fair ist von Beginn an involviert, begleitet vier Jahren erstmals kündbar. Die SBB sieht die BLS buhlen um Fernverkehrskonzessio- die Reorganisationsverfahren und priorisiert sich aufgrund massiven Wettbewerbsdrucks nen. transfair macht sich dafür stark, dass dabei die sozialverträgliche Umsetzung. Der gezwungen, die GAV zu entschlacken und Kos- sich diese verschärfte Konkurrenzsituation Personalverband wird auch die Umsetzung ten zu senken. Für transfair besteht Weiter- nicht negativ auf das Personal auswirkt. Der des neuen GAV, der per 1. Juli 2018 gilt, eng entwicklungsbedarf, obwohl sich die gelten- Personalverband verfolgt die Entwicklungen begleiten. Ausserdem bleibt transfair auch den GAV auf einem guten Niveau präsentieren. auf Schiene und Strasse weiterhin aufmerk- bei der Revision des Fernmeldegesetzes, Erste Verhandlungsrunden zwischen den So- sam und wehrt sich vehement gegen Angrif- dessen Änderungen allfällige Konsequenzen zialpartnern haben bereits stattgefunden. fe auf die geltenden Arbeitsbedingungen.
seite | 8 SCHALTER ABBAU VON BEDIENTEN VER- KAUFSSTELLEN TEXT: BRUNO ZELLER, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHER VERKEHR
ÖFFENT L I C H E R V E R K E H R seite | 9 Mit der markant weiter steigenden Selbstbedienungsquote durch die Bahnkunden werden Fahrausweise weniger am Bahnschal- ter selbst bezogen. Dies wird den Rückzug von Mitarbeitenden bei der SBB aus den Flächenstandorten weiter beschleunigen, fordert doch das Programm «RailFit 20/30» bis 2020 den Abbau von rund 200 Stellen im Geschäftsbereich Verkauf und Services. «RAILFIT 20/30» FORDERT BIS 2020 DEN ABBAU VON RUND 200 STELLEN. Den betroffenen Mitarbeitenden wird an an- transfair verlangt von den Verantwort- deren Standorten die Weiterarbeit ermög- K O M M E N TA R lichen der SBB, transparente und umfas- licht, was transfair begrüsst. Wo genau ef- sende Kriterien für die Schliessung von fektiv Mitarbeitende abgebaut werden, ist Bruno Zeller Verkaufsstellen zu definieren und heute für transfair nicht ersichtlich. Branchenleiter die Entwicklung ihrer Verkaufsstellen Öffentlicher Verkehr mittelfristig offen zu legen. Politischer Prozess Gleichzeitig mit der Präsentation des SBB- Prozesses hat sich Thomas Ammann, Natio- «SBBagil2020» – Umwandlungsprozess SBB nalrat und Vizepräsident von transfair, zu- mit weniger noch mehr An einer Informationssitzung wurde trans- erst mit einer Interpellation zu mehr fair von den Verantwortlichen über den ge- Transparenz bei der Schliessung von Bahn- Agilere SBB: Nebst «RailFit20/ planten Prozess zur Umsetzung der «Markt- schaltern an den Bundesrat gewandt. Der 30» kündigt die SBB zusätzlich präsenz» informiert. Dieser sieht vor, dass Bundesrat liess in seiner Antwort verlauten, das Programm «SBBagil2020» die Anpassung des Vertriebsstellennetzes in er habe keinen Einfluss auf die operative an, das sich überlagernd in die laufende Fülle jährlichen Tranchen realisiert werden soll, Umsetzung der strategischen Ziele der SBB. von Optimierungs- und Sparprogrammen ein- beginnend 2018. Die zu schliessenden neun reiht – quasi der Turbolader. Noch produktiver Verkaufsstellen der Tranche 2018 werden per Die Umwandlung von bedienten in selbst- und noch effizienter, aus weniger Mitteln noch 1. Juli sowie per 1. Oktober 2018 in der Regel bediente Standorte sei auf das veränderte mehr schöpfen. Mehr übergreifende Zusammen- auf Selbstbedienung (Billetautomat) umge- Kundenverhalten und auf die sinkende arbeit, anpassungsfähiger, kooperativer, ausge- stellt. Die Entscheidung zur Schliessung Nachfrage zurückzuführen. In einem Postu- hend von einem neuen Führungsverständnis. eines Standortes wird von der SBB gefällt, lat hat Thomas Ammann nun noch einmal bevor sie an wichtige, lokale Partner (Behör- gefordert, dass die Kriterien, die zu Schal- transfair hat Respekt vor den stark zunehmen- den, politische Ämter, lokale Interessenge- terschliessungen führen, aufgezeigt werden den Abbauplänen der SBB Führung bei Mitteln meinschaften) kommuniziert wird. müssen und von der SBB eine Planungsüber- und Personal und sorgt sich um die Stabilität und sicht über die Entwicklung der bedienten Sicherheit der starken Bahn! Der finanzielle Nach der Entscheidung durch die SBB wird Verkaufsstellen verlangt wird. Es geht hier Druck kann schnell zu Lasten der Qualität ge- transfair jeweils einbezogen und kann im insbesondere darum, auf spezifische örtli- hen. Zu viele parallele Programme und Projekte Sinne eines Konsultationsverfahrens Ein- che, regionale Gegebenheiten Rücksicht zu laufen, ohne dass ab und zu konsolidiert wird. fluss zu Gunsten der betroffenen Mitarbei- nehmen. tenden nehmen. Im Gegenzug muss aktuell mit dem neu einge- Nur einfach Rückzug und Abbau, das ist führten Ressourcenplanungstool «Sopre» beim Die mittelfristige Entwicklung der Verkaufs- nicht der richtige Ansatz. Die SBB hat einen Lokpersonal mit massivem Mittel- und Personal- stellen ist aber in keinem Gesamtkonzept grösseren Auftrag im Service public wahrzu- einsatz ein veritabler IT-Skandal verhindert wer- festgehalten und die Kriterien für eine nehmen und kann gerade mit ihren gut aus- den. Dank erfahrenen Mitarbeitenden läuft der Schliessung eines Standortes basieren vor gebildeten Mitarbeitenden vor Ort den Zu- Betrieb noch. Das Wissen der Mitarbeitenden ist allem auf betriebswirtschaftlichen Zielen. gang zur Mobilität durch persönliche Basis für die Zukunft. Die SBB darf dieses nicht Für die Mitarbeitenden ist nicht absehbar, Präsenz erleichtern und mit einer breiten leichtfertig vernachlässigen. wo und wann Stellen abgebaut werden. Dies innovativen Beratungspalette über alle Ver- kann zu Verunsicherung führen und eine triebskanäle neue Mobilitätsbedürfnisse frühzeitige Weiterentwicklung des Perso- abdecken. Über die Antwort des Bundesra- nals verhindern. 2018 gibt es aufgrund des tes zum Postulat und die weitere Entwick- Weniger ergibt eben nicht immer mehr! Rückzugs aus den neun Verkaufsstellen zu- lung der bedienten Verkaufsstellen infor- dem Arbeitstouren, die verloren gehen. miert transfair zu gegebener Zeit.
seite | 10 ÖFF ENT LI C HER VERK EHR SCHUTZ «SICHER UNTERWEGS» – EIN FOLLOW-UP TEXT: BRUNO ZELLER, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHER VERKEHR Offizialdelikte Rückmeldungen und Schreiben zeigen, Viele Delikte im Strafgesetzbuch (StGB) wer- dass die aufgeworfene Thematik der den nur auf Antrag geahndet. Nicht so bei Übergriffe und Tätlichkeiten gegen das Delikten gegenüber dem Personal der kon- öV-Personal bei den Mitgliedern sowie zessionierten TU. Beinahe sämtliche strafba- in den Transportunternehmen (TU) ren Handlungen müssen von Amtes wegen aktuell ist. Der Personalverband freut als Offizialdelikte verfolgt werden, wenn die- sich über den Willen der TU, in den se gegen öV-Personal während der Dienst- Schutz des Personals noch mehr zu ausübung begangen werden. Die Rechts- investieren. In Zusammenarbeit mit grundlagen dazu finden sich in Art. 59 des transfair und den anderen Sozialpartnern Personenbeförderungsgesetzes sowie auch können in nächster Zeit konkrete in Art. 88 des Eisenbahngesetzes. Einen Aus- Massnahmen angegangen werden. zug der relevanten Delikte aus dem StGB finden Sie ganz links (nicht abschliessend): Die Sicherheit ins Zentrum gerückt Verfahren In der Resolution des letzten Branchenkon- Für das Verfahren in den vorgenannten Offi- gresses von transfair sind Massnahmen auf- zialdelikten gegen öV-Personal sind die gezeigt worden, die zur weiteren Verbes- Kantone und nicht etwa das Bundesamt für serung des Schutzes der Mitarbeitenden bei- Verkehr zuständig, sondern der Kanton, auf Auszug aus dem StGB tragen können: dessen Gebiet ein Übergriff passiert. Art. 123 Einfache Körperverletzung, vorsätzliche • Wichtig ist der periodische Austausch Es kommt die eidgenössische Strafprozess- Schädigung an Körper und Gesundheit mit den Mitarbeitenden. Da empfiehlt ordnung zur Anwendung, die seit dem Art. 125 Fahrlässige, einfache oder sich das jährliche Beurteilungsgespräch, 1. Januar 2011 in Kraft ist. Für das Personal schwere Körperverletzung um das Sicherheitsempfinden zu erfassen. reicht eine einfache, formlose Information Art. 126 Tätlichkeiten, auch Ohrfeigen, Stösse, Tritte • In der wiederkehrenden Prävention geht (wer, was, wann, wo) an die Strafverfol- Art. 144 Sachbeschädigung an persönlichen es darum aufzuzeigen, welches die Rechte gungsbehörden (Kantonspolizei oder Staats- Gegenständen des Personals der Mitarbeitenden sind und wie der anwaltschaft). Die Information kann durch (z.B. an mobilen Geräten) rechtliche Rahmen abgesteckt ist. betroffene Mitarbeitende selber oder durch Art. 173 Ehrverletzung, üble Nachrede In Ausbildungen sollen aus dem Berufs- den Arbeitgeber erfolgen – dies auch nach- Art. 174 Ehrverletzung, Verleumdung alltag Praxisbeispiele im Umgang mit träglich. Grundsätzlich ist niemand ver- Art. 177 Ehrverletzung, Beschimpfungen schwierigen Situationen geschult werden. pflichtet, die Behörden zu informieren. So- Art. 180 Drohungen, in Angst und Schrecken • Schliesslich braucht es im Ereignisfall bald jedoch ein Delikt gemeldet worden ist, versetzen ein einfaches Meldeverfahren, das in ein kann die Anzeige nicht mehr zurückgezogen Art. 181 Nötigung Fallmanagement bei den TU mündet. werden. Art. 198 Sexuelle Belästigung Für transfair Mitglieder im Kundenkontakt Der Arbeitgeber ist aufgrund der Fürsorge- und mit Flächenpräsenz, die potentiell von pflicht verpflichtet, angegriffenen Mitarbei- Aggressionen und Übergriffen betroffen tenden Rechtsbeistand zu gewähren und mit sind, erklärt der Personalverband kurz das deren Zustimmung die genannten Behörden transfair verfolgt das Thema im Dialog Wesentliche aus rechtlicher Sicht sowie zu informieren. Dabei ist ein Fallmanage- mit den Sozialpartnern weiter und berät das Verfahren bei Offizialdelikten gegen- ment des Arbeitgebers, das die Verfahren Sie gerne. über öV-Personal. begleitet, von Vorteil.
CO MMU NIC AT I O N seite | 11 transfair zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis der Lohnverhandlungen mit localsearch und begrüsst die positive Stimmung, die während der Gespräche vorherrschte. TEXT: ROBERT MÉTRAILLER, BRANCHENLEITER COMMUNICATION ZUFRIEDENSTELLENDES LOHNABKOMMEN MIT LOCALSEARCH. Für 2018 werden die Löhne des dem GAV un- terstellten Personals um 0,6 Prozent erhöht. Wichtige Hinweise zum Lohnabkommen: Diese Erhöhung tritt am 1. April 2018 in Kraft • Der generelle Anteil betrifft Mitarbeitende, die eine ordentliche Leistung erbringen und enthält einen generellen Anteil von 0,2 (ungenügende Leistungen sind ausgeschlossen) und Ende März 2018 in einem Prozent und einen individuellen Anteil von ungekündigten Arbeitsverhältnis stehen. 0,4 Prozent. Dem GAV-Personal wird zudem eine Einmalprämie von CHF 150 gewährt. • Der individuelle Anteil stützt sich auf die individuelle Leistung und die Stellung Diese Prämie berechnet sich im Verhältnis innerhalb des Lohnbands. zum Beschäftigungsgrad und wird ebenfalls im April 2018 ausbezahlt. • Es ist festzuhalten, dass die Geschäftsführung von localsearch Mitarbeitenden mit Arbeitsvertrag nach Obligationenrecht ebenfalls eine individuelle Lohnerhöhung Ausserdem hat transfair den Rahmen der von 0,4 Prozent gewähren wird. Lohnerhöhungen für das Jahr 2019 festlegen können. Die Lohnsumme wird mindestens um 0,8 Prozent erhöht werden, davon min- Unabhängig von diesen Erhöhungen wird localsearch die erfolgsabhängigen Boni be- destens um 0,4 Prozent generell. stimmen und ebenfalls im April 2018 ausbezahlen. Am 6. September 2017 hat der Bundesrat die Botschaft zur Teilrevision TEXT: ALINE LEITNER, MITARBEITERIN KOMMUNIKATION des Fernmeldegesetzes (FMG) verabschiedet. NEUES FERNMELDEGESETZ – DESHALB IST DIE SWISSCOM DAGEGEN. Die Telekommunikation hat in den letzten Jahren eine äusserst rasante Entwicklung er- CHRISTIAN NEUHAUS, MEDIENSPRECHER SWISSCOM fahren: Neue, breitbandige Netze übertragen immer mehr Daten – und das immer schnel- ler. Internetdienste wie Videotelefonie, Mes- senger und Chats lösen die traditionellen Fernmeldedienste mehr und mehr ab. Die geplante Gesetzesrevision soll diesem Wan- del Rechnung tragen. Robert Métrailler, der Branchenleiter Com- munication von transfair, hat mit Christian Neuhaus, dem Mediensprecher Swisscom, ein kurzes Interview geführt. Was könnte die UNTER FOLGENDEM LINK FINDEN Revision bringen und welche Auswirkungen SIE DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW MIT CHRISTIAN NEUHAUS. sind zu erwarten? Lesen Sie dazu das voll- ständige Interview auf www.transfair.ch.
seite | 12 ERFOLG DER NEUE GAV SWISSCOM – EIN ERFOLG! TEXT: ROBERT MÉTRAILLER, BRANCHENLEITER COMMUNICATION kann sich auf noch besser ausgebildetes Personal verlassen. Auch die stellvertreten- de Leiterin der Branche Communication, Susanna Meierhans, ist erfreut über diesen ausserordentlichen Erfolg: «Dass transfair eine solche Regelung im GAV verankern konnte, ist eine einzigartige Errungen- schaft!» WAHLEN PERSONALVERTRETUNG 2019 Im 1. Quartal 2019 werden die neuen Vertret- erinnen und Vertreter des Swisscom-Per- sonals gewählt. Der Personalverband sucht Kandidatinnen und Kandidaten, welche die Zukunft der Swisscom aktiv mitgestalten und die Bedürfnisse des Personals vertre- ten wollen. DAS VERHANDLUNGSTEAM VON transfair: (v. l.) ROBERT MÉTRAILLER, SUSANNA MEIERHANS, BRIGITTA RUDOLF, MARTIN VON GUNTEN UND LUCIANA STORNIG Für transfair ist es wichtig, den bestehenden hohen Standard der Personalvertretenden zu halten. Wer sich in folgendem Profil wieder- Gute Arbeitsbedingungen für das Personal ist eines der Kernanliegen von transfair. findet, ist herzlich eingeladen, an einem er- Mit dem neuen GAV der Swisscom profitieren die Mitarbeitenden ab 1. Juli 2018 von sten Infotreffen am 24. April 2018 in Bern fortschrittlichen Arbeitsbedingungen, die im Einklang mit den technologischen Entwick- teilzunehmen: lungen und den Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt stehen. • Gute Vernetzung mit Mitarbeitenden auch über die Teamgrenzen hinaus. Es freut transfair besonders, in Zeiten der Weiterbildung, der Schlüssel zum Erfolg! • Bereitschaft, Neues zu lernen und aktiv enormen Herausforderungen über Fortschrit- Mit der Digitalisierung und weiteren Reorga- in der PV mitzuarbeiten. te zu Gunsten der Mitarbeitenden zu berich- nisationsprojekten kommen auf das Swiss- • Verschwiegenheit und Diskretion. ten. Die namhaften Verbesserungen, die das com Personal bedeutende Veränderungen • Belastbarkeit. Swisscom Personal ab 1. Juli 2018 erfahren zu. Damit dieses den steigenden Anforderun- • Bereitschaft zu regelmässigen darf, sind das Ergebnis der unermüdlichen gen gerecht werden kann, ist für transfair Aus- und Weiterbildungen. Arbeit, die transfair und die Verhandlungs- die Förderung und der Erhalt der Arbeits- partner geleistet haben. Die Sozialpartner- marktfähigkeit ein absolut zentrales Ele- Sie wollen etwas bewegen? schaft hat gut funktioniert und jede Partei ment. Der Personalverband hat erreicht, dass Ihre Kolleginnen und Kollegen unterstützen und hat die Bedeutung eines offenen und res- im neuen GAV ein Recht auf fünf Tage Wei- zusammen mit transfair vor den Swisscom pektvollen Dialogs erkannt. terbildung für alle Mitarbeitenden festge- Verantwortlichen vertreten? halten wird. Nicht nur das Personal profitiert transfair spricht den Mitgliedern der gewerk- von diesem verbindlichen Rechtsanspruch. Dann melden Sie sich bis 19. März 2018 bei schaftlichen Delegation ganz besonderen Diese zukunftsweisende Regelung bringt robert.metrailler@transfair.ch. Dank aus für ihren Einsatz und ihren Beitrag zu Swisscom einen wesentlichen Mehrwert: Gunsten des gesamten Swisscom Personals. Sie gewinnt an Arbeitgeberattraktivität und
CO MMU NIC AT I O N seite | 13 «SWISSCOM ACHTET DAS RECHT DER MITARBEITENDEN, WÄHREND IHRER FREIZEIT NICHT ERREICHBAR ZU SEIN.» Der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen Schritt näher gekommen In den GAV-Verhandlungen hat transfair ein weiteres Augenmerk auf die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelegt. Dass der GAV nun viele neue Regelungen erhält, ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. THEMA REGELUNG GAV SWISSCOM 2015 REGELUNG GAV SWISSCOM 2018 Erreichbarkeit während Ferienabwesenheiten Keine Regelung. Der GAV wird sinngemäss um folgenden Satz ergänzt und Home Office (die konkrete Formulierung erfolgt bei der Redaktion (Art. 2.2.1 GAV Normalarbeitszeit und Betriebszeit des GAV): und 2.3.4 Home Office) «Swisscom achtet das Recht der Mitarbeitenden, während ihrer Freizeit nicht erreichbar zu sein.» Zusätzlich wurde der Leitfaden «Mobiles Arbeiten» überarbeitet und ist neu ein Reglement mit Mitwir- kungsrecht. Anspruch auf 5 Tage Weiterbildung pro Jahr Keine Regelung. Anspruch auf 5 Tage Weiterbildung pro Jahr gemäss (Art. 2.4 GAV Berufliche Entwicklung) Umsetzungsplan. Erhöhung Ferienanspruch Die / Der Mitarbeitende hat in jedem Kalenderjahr Die / Der Mitarbeitende hat in jedem Kalenderjahr (Art. 2.5.1 GAV Ferien) Anspruch auf Ferien von: Anspruch auf Ferien von: – 25 Arbeitstagen bis und mit dem Kalenderjahr, – 25 Arbeitstagen bis und mit dem Kalenderjahr, in dem das 44. Altersjahr vollendet wird; in dem das 34. Altersjahr vollendet wird; – 27 Arbeitstagen ab Beginn des Kalenderjahrs, – 26 Arbeitstagen bis und mit dem Kalenderjahr, in dem das 45. Altersjahr vollendet wird; in dem das 44. Altersjahr vollendet wird; – 30 Arbeitstagen ab Beginn des Kalenderjahrs, – 27 Arbeitstagen bis und mit dem Kalenderjahr, in dem das 60. Altersjahr vollendet wird. in dem das 49. Altersjahr vollendet wird; – 28 Arbeitstagen bis und mit dem Kalenderjahr, in dem das 54. Altersjahr vollendet wird; – 29 Arbeitstagen bis und mit dem Kalenderjahr, in dem das 59. Altersjahr vollendet wird; – 30 Arbeitstagen ab Beginn des Kalenderjahrs, in dem das 60. Altersjahr vollendet wird. Erhöhung Anspruch Mutterschaftsurlaub Die Mitarbeiterin hat Anspruch auf bezahlten Die Mitarbeiterin hat Anspruch auf bezahlten (Art. 2.5.4 GAV Mutterschaftsurlaub) Mutterschaftsurlaub von 17 Wochen. Mutterschaftsurlaub von 18 Wochen. Volle Lohnfortzahlung bei Aufschub des Mutterschaftsurlaubs gemäss Art. 24 EOV. Erhöhung Anspruch Vaterschaftsurlaub Der Mitarbeiter hat Anspruch auf bezahlten Der Mitarbeiter hat Anspruch auf bezahlten (Art. 2.5.5 GAV Vaterschaftsurlaub) Vaterschaftsurlaub von 10 Tagen. Vaterschaftsurlaub von 15 Tagen. Anrecht auf 1 Monat unbezahlten Urlaub im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes. Diese Aufzählung ist selbstverständlich nicht abschliessend. Zusätzlich wurden weitere Bestimmungen ausgearbeitet und verbessert. Kurz, das Personal erhält einen besseren GAV. transfair ist stolz, einen wichtigen Beitrag zu dessen Erarbeitung geleistet zu haben. Der GAV tritt per 1. Juli 2018 in Kraft und gilt für eine Laufzeit von drei Jahren bis 30. Juni 2021.
seite | 14 BERATEN EIN MITGLIEDER- BEITRAG MIT WERT! TEXT: URS JUNGEN, REGIONALSEKRETÄR Funktion und obwohl sie in der Zwischenzeit Teamleaderin und Stv. Teamleaderin gewe- sen war und ihre Stelle nicht aufgrund von mangelnder Leistung verloren hatte. Nicht zu vergessen die generellen Lohnerhöhun- gen, die sie in den Jahren als Mitarbeiterin Zustellung erhalten hätte. Die zuständige HR-Beratung anerkannte, dass dieser Um- stand sehr unschön ist und versprach, den Fall nochmals mit den Verantwortlichen zu klären, obwohl der Sozialplan gemäss Vorga- ben umgesetzt worden war. Mit stichfesten Argumenten Lohnreduktion verhindert Die von transfair gelieferten Argumente konnten überzeugen, ohne dass ein Härte- fallgesuch eingereicht werden musste. Die Verantwortlichen wussten erst nach der In- tervention von transfair, dass Julia Moser bereits einmal von einer Reorganisation be- troffen war. Ebenfalls kannten sie den dama- ligen Lohn der Mitarbeiterin nicht. Das transfair Mitglied Moser erhielt ein zustellregion, was mit einer Lohnreduktion neues Angebot, in dem der Lohn nur um 5 In Zeiten, die von Veränderungen verbunden war. Nun nach zehn Jahren anstatt um 10 Prozent reduziert wurde. Julia geprägt sind, ist es von Vorteil genau schliesst sich der Kreis wieder, denn ihr Moser verdient nun zumindest gleich viel hinzuschauen und sich nicht mit dem Team wird erneut aufgelöst. Neu wird Julia wie vor zehn Jahren als Mitarbeiterin Zu- ersten Angebot zufrieden zu geben. Moser wieder als Mitarbeiterin Zustellung stellung. Hartnäckig zu bleiben und sich durch eingesetzt werden. Durch die erneute Stel- transfair den Rücken stärken zu lassen, lenaufhebung und die Anwendung der Vor- Lohnreduktion um fast CHF 4000 das lohnt sich! gaben des Sozialplans, sollte sich ihr Lohn pro Jahr verhindert nochmals um 10 Prozent verringern. Darauf- Aufgrund der Hartnäckigkeit von Julia Mo- hin meldete sich Julia Moser bei transfair. ser, der Argumente von transfair und der Ein- transfair Mitglied Julia Moser arbeitet seit sicht des Arbeitgebers konnte schnell und mehr als 20 Jahren bei PostMail in der Zu- Mehrfachbetroffenheit unkompliziert eine monatliche Lohnreduk- stellung. Zuerst war sie Briefzustellerin. Vor von Reorganisationen tion von CHF 300 abgewendet werden. zehn Jahren startete sie ihre Karriere und Mit dem neuen Angebot erkundigte sich wurde zur Teamleaderin befördert. In der Fol- transfair zuerst einmal bei der zuständigen Wir wünschen Julia Moser, dass sie in Zu- ge, als die Teams nach und nach vergrössert HR-Beratung nach dem ursprünglichen Lohn kunft von weiteren Reorganisationen ver- wurden, wurde das Team von Julia Moser auf- von Julia Moser und stellte überrascht fest, schont bleiben wird. Sollte dies nicht der Fall gelöst. Sie erhielt ein zumutbares Angebot dass sie nun weniger verdienen sollte, als sein, weiss sie an, wen sie sich wenden als Stv. Teamleaderin innerhalb der Brief- noch vor zehn Jahren. Dies in der selben kann.
P O ST /L O G ISTIK seite | 15 ZULAGEN ÄNDERUNGEN BEI ZULAGEN? TEXT: ALBANE BOCHATAY, WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERIN transfair ERKLÄRT WARUM. Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Post AG von 2016 beinhaltet eine Änderung in Bezug auf die Arbeitsmarktzulage. Bei Mitarbeitenden, die vor dem 1. Januar 2016 Anspruch auf eine solche Zulage hatten, wird diese gemäss dem neuen GAV in den Lohn integriert. Dies hat bei einigen Mitgliedern von transfair Fragen aufgeworfen, weil sie einen Unterschied in ihrem Nettolohn festgestellt haben. Der Personalverband stellt dar, weshalb eine mögliche Differenz in Wirklichkeit auf andere Parameter zurückzuführen ist. Seit 2016 ist die Arbeitsmarktzulage direkt in den Lohn integriert. Sie ist nicht mehr auf der Lohnabrechnung ersichtlich, gehört aber weiterhin zu den sozialabgabepflichtigen Lohnbestandteilen. Eine weitere Neuheit ist, dass, basierend auf der regionalen Glie- derung des Bundesamts für Statistik, vier Kinder- und Ausbildungszulagen kantonalen Familienzulage handelt, beides Lohnregionen festgelegt wurden. Die Höhe Weiter hat transfair die Entwicklung der hat Auswirkungen auf den Lohn. Den Be- der Zulage liegt jährlich zwischen CHF 0 und Kinder- und Ausbildungszulagen untersucht, rechnungen von transfair zufolge wirkt sich CHF 4’800. transfair will seinen Mitgliedern denn diese haben ebenfalls einen Einfluss das neue System der Familienzulagen ge- aufzeigen, dass ein allfällig geänderter Net- auf den Lohn. Der GAV Post AG sieht Zulagen mäss GAV 2016 positiv auf die meisten Fami- tolohn nicht mit diesen Neuerungen zusam- vor, jeder einzelne Kanton ebenso. Der Be- lien aus. Je mehr Kinder eine Familie hat, menhängt. trag variiert also je nach Wohnsitzkanton. desto besser wird sie unterstützt. Der Personalverband hat beide Varianten Sozialabgaben verglichen: Im aktuellen GAV ist festgehal- Der Unterschied ist bereits mit dem ersten Zunächst ist es interessant zu prüfen, wel- ten: «Falls das anwendbare kantonale Recht Kind markant. Und wenn die Kinder eine län- che Sozialabgaben der Mitarbeitende zahlt. keine höheren Zulagen vorsieht, beträgt die gere Ausbildung beginnen, profitieren die Die Beiträge an die erste und zweite Säule Kinderzulage 260 Franken und die Ausbil- Eltern noch mehr. Aus den Statistiken geht können sich von Jahr zu Jahr ändern. Wenn dungszulage 320 Franken pro Kind und pro hervor, dass 87 Prozent der Postmitarbeiten- die Beitragssätze (z.B. AHV) steigen oder Monat.» transfair hat festgestellt, dass ca. den mindestens ein Kind haben. sinken, stellt der Mitarbeitende einen Un- 74 Prozent der Zulagen gemäss GAV über terschied in der Höhe seines Nettolohnes dem kantonalen Betrag liegen. Eine gute Das Alterskapital berücksichtigen fest. Nachricht für die Postmitarbeitenden, die Der Nettolohn wird also unter anderem von dem GAV unterstellt sind. Elementen beeinflusst, die nichts mit der Auch wenn der Mitarbeitende eine Erhö- Arbeitsmarktzulage zu tun haben. Hier ist es hung des Beitrags an die zweite Säule so- Ausserdem muss hervorgehoben werden, wichtig zu verstehen, dass sich das Alters- fort in seinem Portemonnaie spürt, geht dass Änderungen in diesem Bereich einen kapital erhöht, wenn die Sozialabgaben dies mit einer Erhöhung seines Alterskapi- Einfluss auf den ausbezahlten Nettolohn steigen und der Nettolohn sinkt. Ein gesun- tals einher. Mit anderen Worten: Der Mitar- haben können. Egal, ob es sich um einen des Gleichgewicht sorgt für ein nachhalti- beitende erhält mehr «versichertes» Geld. Kantonswechsel oder um die Änderung der ges Altersvorsorgesystem.
seite | 16 LOHN ENDE DER FAHNENSTANGE ERREICHT? TEXT: RENÉ FÜRST, BRANCHENLEITER POST/LOGISTIK Die Lohnentwicklung steht für transfair an vorderster Stelle Die Löhne bewegen sich nicht mehr bei jenen, die am oberen Lohnband liegen oder in Überbandlage eingefroren sind, und auch bei den Zulagen hat es Änderungen gege- ben. Dass etwas gehen muss, das hat auch die GAV-Umfrage 2017 der Branche gezeigt. Der Lohn stand als Hauptpunkt sowohl bei der Priorisierung der Themen als auch bei der Frage, wo Verbesserungen notwendig sind, zuoberst in der Rangliste der Mitglie- derbefragung von transfair. transfair und der Branchenvorstand von Post/ Logistik haben darauf reagiert und eine hap- pige generelle Forderung für die Lohnver- handlungen 2018 gestellt. Es soll endlich wieder Bewegung in die Lohnentwicklung kommen. Das Resultat wird sich in der Ba- lance zwischen Realität und Abwägung der Konsequenzen finden. Vergleiche über Vergleiche Wenn man etwas ungerecht findet, beginnt man zu vergleichen. Man hört sich um, wie es bei den Kollegen oder Bekannten in ande- ren Betrieben oder bei Vorgesetzten aus- sieht. Hellhörig macht, dass die Löhne der Spitzenkader der bundesnahen Unterneh- men höher sind als jene der Bundesräte. Der Magen zieht sich zusammen, wenn man hört, dass sich seit 2010 über 100’000 Perso- nen wegen Steuerhinterziehung selbst ange- Viele Mitglieder von transfair klagen: zeigt haben. Die Löhne wachsen nicht mehr, die Krankenkassenprämien steigen jährlich Es geht um mehrere Dutzend Milliarden und immer weniger Geld ist verfügbar. Franken. Und staunen lässt eine exklusive Zusätzlich ist mehr Leistungs- und Studie des Büro Bass im Auftrag der «Tages- Zeitdruck spürbar. Diese Situationen schau», die zeigt: Das vererbte Vermögen im empfinden viele als ungerecht und Jahr 2015 betrug rund 63 Milliarden Franken, frustrierend. Geht es Ihnen auch so? doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren. Ich verstehe alle, die das Gefühl haben, zu den Verlierern der Gesellschaft zu gehören.
P O ST /L O G ISTIK seite | 17 Wenn die Ausgaben steigen und die Einnahmen stagnieren, öffnet sich eine Schere. Was bleibt, ist Frust. Ein Blick ins Portemonnaie und darüber hinaus. «DAS HÖCHSTE GUT, DAS ES DURCH transfair ZU VERTEIDIGEN GILT, SIND GUTE ANSTELLUNGS- UND ARBEITSBEDINGUNGEN.» Wagen wir einige Vergleiche. Während der Durch das ungebremste Wachstum der Kran- Merken Sie, wie sich die Thematik der Lohn- Hochkonjunktur gab es sagenhafte Lohnerhö- kenkassenprämien müssen fast alle Haus- erhöhung bei diesen Summen relativiert? hungen. Dabei vergisst man, dass damals eine halte einen immer grösseren Anteil des Ein- Darum setzt sich transfair vehement für die hohe Realteuerung nur zu einem kleinen kommens für diese Versicherung aufwenden. Pensionskasse Post ein. Lohnanstieg führte. In den letzten fünf Jahren Das trifft vor allem die Wenigverdienenden war die Teuerung negativ. Das bedeutet, die hart. Denn die Prämien sind für alle, egal Geld alleine macht nicht glücklich Kaufkraft hätte zugenommen, wenn die Kran- ob reich oder arm, gleich hoch. Prämienver- Allen Vergleichen und Statistiken zum Trotz: kenkassenprämien nicht weiter gestiegen wä- billigungen, die von Bund und Kantonen Am Schluss macht nicht Geld allein ein ren. Immerhin, von den guten Lohnresultaten finanziert werden, sollten dies abfedern. Bis glückliches Leben aus, sondern auch Gerech- der letzten Jahre konnten alle Altersgruppen zum Jahr 2008 mussten die Kantone mindes- tigkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Gesund- profitieren. Auch jene, die über dem Lohnband tens einen Drittel der Prämienverbilligungen heit. Das höchste Gut, das es durch uns zu waren, haben durch Einmalzahlungen etwas übernehmen. Während sich der Bund seither verteidigen gilt, ist aber ein über lange Jahre erhalten. Nur, was passiert, wenn dieser Po- immer noch mit einem festen Betrag betei- hinweg mühsam erarbeiteter (Arbeits-) Frie- pulation weitere eingebaute Lohnerhöhungen ligt, kürzen die Kantone diesen Budgetpos- den und dessen Ursache, gute Anstellungs- zugestanden würden? Das Lohnband sollte ten seit 2010 fortlaufend. Die Folge ist, dass und Arbeitsbedingungen; da sind gute Löhne die Höhe eines gerechten resp. attraktiven genau jene betroffen sind, die auf den Zu- und Pensionskassenleistungen mitgemeint! Lohnes für die zu leistende Arbeit abbilden. schuss angewiesen wären. Wenn das Lohnband im Vergleich zur Konkur- renz steigt, sinkt die Marktfähigkeit mit der Es stimmt, die Zinsen für unsere Spargutha- EINLADUNG BRANCHENKONGRESS Folge, dass entweder die Produktpreise stei- ben muss man mit der Lupe suchen, demge- gen und damit möglicherweise weitere Kun- genüber sind die Bankgebühren stark gestie- «Zukunft für alle!» den zur Konkurrenz abwandern oder die Ar- gen. Wenn man den Warenkorb anschaut, beitgeberin beispielsweise mit Auslagerungen muss man aber neben den grössten Kosten- Wollen Sie mitbestimmen, mitdiskutieren und mitentscheiden? Dann ist dies die Gelegenheit oder Stellenabbau Kosten senken muss. Bei- treibern auch Artikel erwähnen, die günstiger dazu! Wer am Kongress teilnimmt, erhält von spiele dazu haben wir in der Vergang- geworden sind: Die Preise von Computern, Ra- transfair einen Urlaubscheck. Die geplante Ar- enheit miterlebt: LKW-Chauffeure, Asendia, dios, TV, Handys, Fotoapparaten sowie Handy- beitszeit wird ihnen gutgeschrieben. Poststellenabbau und Belegverarbeitung sind und Festnetzabonnements sind in den letzten Alle Mitglieder (erwerbstätige und pensioni- nur vier davon. Wollen wir das? Wer oben im 20 Jahren um bis zu 78 Prozent gesunken. erte) sind am Branchenkongress 2018 herzlich Lohnband angekommen ist, hat das Maxi- willkommen. mum seines möglichen Lohnes erreicht. Wer Eine Gesamtschau der Einkommen, Ausga- Datum 12. April 2018, ab 9 Uhr Eintreffen unten ist, soll nach oben entwickelt werden. ben und Vermögen würde, statt nur den (Kaffee und Gipfeli), Blick auf den Lohn zu beschränken, andere Kongress 10 Uhr bis ca. 16.30 Uhr Die Kostensteigerung im Überblick Prioritäten hervorheben. Die Hypothekarzin- Ort Yverdon, Y-Parc, Rue Galilée 6, Die Statistik der obligatorischen Krankenver- sen sind seit Jahren auf einem historisch 1400 Yverdon-les-Bains sicherung des Bundesamtes für Gesundheit tiefen Niveau. Die Verzinsung der Pensions- Referenten Ulrich Bösl, weist für die Jahre von 1996 bis 2016 eine kassen-Sparguthaben zum Beispiel wurde CGPT Bundesvorsitzender (GER) Steigerung von 147 Prozent aus. Heizöl und beim Primatwechsel mit 4 Prozent verspro- Retus Ruffner, Leiter Strategie, Projekte und ICT von PostAuto AG Tabakwaren mit je 118 Prozent und Bankge- chen. Tatsächlich jedoch gab es in den letz- Marc Hasler, bühren mit 78 Prozent sind die Produkte im ten sieben Jahren eine Minimalverzinsung Leiter Produkte- und Warenkorb (Landesindex der Konsumenten- von unter 2 Prozent. Für ein Guthaben von Marktentwicklung PostLogistics preise), die in den letzten 20 Jahren am CHF 500’000 bedeuten 4 Prozent Zins CHF Anmeldung Bis spätestens 31. März 2018 stärksten zugelegt haben. Währenddessen 20’000 pro Jahr. Bei 2 Prozent ergeben sich per E-Mail an ist der Medianlohn von 1996 bis 2014 im pri- Zinsen von CHF 10’000. Das bedeutet eine gaby.moehl@transfair.ch vaten Sektor nur um 26 Prozent gestiegen. Differenz von CHF 10’000 pro Jahr!
seite | 18 P U BLICA DIE WÜRFEL SIND GEFALLEN TEXT: MATTHIAS HUMBEL, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Am 25. Januar 2018 hat die Kassenkommis- durch die Rückstellungen der Pensionskasse – sion der PUBLICA entschieden: Per 1. Januar und dadurch durch die Versicherten selbst – 2019 wird der technische Zinssatz von 2,75 finanziert werden. auf 2,0 Prozent gesenkt, der Umwandlungs- satz von 5,65 auf 5,09 Prozent. Der Bundesrat Die Lasten sind hier noch etwas gar einsei- hatte zuvor beschlossen, die Arbeitgeber- tig verteilt. transfair besteht deshalb dar- Sparbeiträge für die Pensionskasse des auf, dass auch für das kommende Jahr Bundes zu erhöhen. generelle Lohnmassnahmen möglich blei- ben müssen. Entsprechende Forderungen Parlament verweigerte wird transfair bei den Lohngesprächen mit Arbeitgeber-Beteiligung Bundesrat Maurer vorbringen. Im Dezember 2017 hatte die Kassenkommis- sion den Entscheid richtigerweise noch ver- Trotzdem: Ein wichtiger Entscheid tagt. Denn das Parlament hatte im Rahmen Die Bilanz ist somit durchzogen. Angesichts der Budgetdebatte Abfederungsmassnah- der unschönen Tatsachen, die das Parlament men in Form von Einmaleinlagen im Umfang im Dezember 2017 geschaffen hatte, ist die von 160 Millionen Franken sang- und klang- heutige Lösung aber die bestmögliche. Ent- los versenkt und damit eine Beteiligung des scheidend ist, dass die Auswirkungen der Arbeitgebers verhindert. Dadurch hätten im Senkungen soweit als möglich aufgefangen Vorsorgewerk Bund massive Renteneinbus- werden können. Dies ist mit den vorliegen- sen gedroht. Ein für transfair unverständli- den Abfederungsmassnahmen sichergestellt. cher Entscheid. Für die Versicherten aller Vorsorgewerke Die zweite Säule wird von Arbeitnehmenden ist dabei auch ein weiterer Entscheid der und Arbeitgeber gemeinsam getragen. Dazu Kassenkommission wichtig. Über eine nomi- würde auch die Beteiligung des Arbeitge- nelle Besitzstandsgarantie ist garantiert, bers bei Abfederungsmassnahmen gehören. dass jeder Arbeitnehmende ab 60 Jahren – dem frühestmöglichen reglementarischen Durch den Entscheid des Bundesrates zur Rentenalter – nach dem 1. Januar 2019 min- Erhöhung der Sparbeiträge und durch eine destens dieselbe Rente erhält, wie im Falle Erhöhung der Rückstellungen dank der gu- einer Pensionierung per 31. Dezember 2018 ten Performance im vergangenen Jahr – die und zwar noch zu den heute geltenden Kon- Rendite betrug 6,7 Prozent, der Deckungs- ditionen. grad lag Ende 2017 bei rund 107 Prozent – können die Auswirkungen der Senkung der Was die konkreten Auswirkungen auf die Nun ist es definitiv: technischen Grundlagen nun trotzdem ab- eigene, künftige Rente sein werden, können Die PUBLICA wird per 1. Januar 2019 die gefedert werden. sich Versicherte ab Alter 60 voraussichtlich technischen Parameter senken. Nachdem ab Mai 2018 von der PUBLICA berechnen las- sich das Parlament im Dezember 2017 ge- Die Rechnung zahlt das Personal sen. Der Druck, noch auf Ende 2018 in Pensi- weigert hatte, Einmaleinlagen zu leisten, Unschön ist dabei allerdings, dass die Spar- on zu gehen, um Rentenverluste zu vermei- gibt es nun Alternativen zur Abfederung. beitragserhöhung teilweise zu Lasten der den, fällt durch die Besitzstandsgarantie Der Abschluss ist, trotz Wermutstropfen, Lohnmassnahmen für 2019 gehen soll. Nach immerhin weg. versöhnlich. dem Entscheid des Parlaments müssen bereits die Kompensationsbeiträge gänzlich
Ö FFENT L I C H E V E RWALT U N G seite | 19 Bis Anfang 2019 muss das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ein neues, funktionales Lohnsystem erarbeitet haben. Nach dem Entscheid des NEUES LOHN- Bundesrates im Jahr 2017 laufen nun die Arbeiten an den Feinheiten des neuen Systems. SYSTEM NIMMT KONTUREN AN TEXT: MATTHIAS HUMBEL, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHE VERWALTUNG transfair TAUSCHT SICH MIT DEM EDA REGELMÄSSIG AUS. Die Erarbeitung von Lohnsystemen ist keine banale Sache. Umso weniger, wenn es sich entlang der eigenen Karriere entwickeln, sondern mit jeder Versetzung – alle vier EDA der Versetzungsprozess 2019 in Kenntnis der effektiven Lohnklasse jeder Stelle durchge- dabei um ein System handelt, das die Tätig- Jahre – anhand der neuen Stelle festgelegt führt werden kann. Im Januar 2018 fanden keit des Aussendepartements und seiner werden – nach oben oder auch nach unten. Soundingboards zur zukünftigen Ausgestal- versetzungspflichtigen Mitarbeitenden re- tung der Prozesse der Stellenbesetzung so- gelt. Dieses Personal wechselt seine Stelle Fairness steht für transfair an erster Stelle wie der Verfahren zur Selektion und Ausbil- in der Regel im Vierjahresrhythmus und da- Die Herausforderungen, dieses neue System dung der neuen Mitarbeitenden statt. mit auch das Land, in dem es tätig ist. Ein ausgewogen und fair gestalten zu können, Lohnsystem, dass dadurch besonders eng sind erheblich. Im April 2017 hat der Bundes- Viele Elemente sind dabei durchaus auch auch mit der beruflichen Entwicklung der rat den Systemwechsel gutgeheissen und vielversprechend; etwa die vorgesehene Mitarbeitenden verknüpft ist. Entsprechend die Eckpfeiler wie auch die Übergangsrege- Schaffung von Orientierungsgesprächen zur gross sind die möglichen Auswirkungen, die lungen festgelegt. Seither laufen die Arbei- Vorbereitung des Mitarbeitenden auf die Veränderungen an diesem System mit sich ten – weiterhin unter Einbezug von transfair – nächste Versetzungsrunde und zur Diskussi- ziehen. intensiv weiter. Nicht zuletzt der Informa- on der Laufbahnplanung. Das neue System tionsbedarf ist bei solchen Arbeiten immens. wird aber einen Mentalitätswandel auf allen Seit 2016 im Umbruch So gelangten die Personalverbände im De- Stufen notwendig machen. Inwieweit dies Seit Ende Mai 2016 arbeitet das EDA an ei- zember 2017 mit einem gemeinsamen Schrei- gelingen kann, wird sich zeigen. Bedauerlich nem neuen Lohnsystem. Auslöser war ein ben an Bundesrat Ignazio Cassis, um auf ist, dass ursprünglich angedachte Möglich- Bericht der Geschäftsprüfungskommission Ängste und kritische Elemente hinzuwei- keiten einer erhöhten Durchlässigkeit im des Ständerates. Die Zielsetzung ist ambitio- sen. Als Folge davon konnten in weiteren Ge- System, die den nichtversetzbaren Mitarbei- niert: Es geht nicht nur um eine Erneuerung, sprächen offene Punkte thematisiert werden. tenden des EDA neue Möglichkeiten eröffnet sondern um einen kompletten Systemwech- hätten, momentan eher auf dem Abstellgleis sel. Weg vom bisherigen Karrierelohnsys- Vielversprechende Aussichten gelandet zu sein scheinen. Die Arbeiten sind tem, das die ihr unterstehenden Mitarbei- Nachdem das Fundament nun festgelegt ist, noch nicht abgeschlossen. transfair wird tenden durch ihre ganze Karriere begleitete müssen die weiteren Elemente definiert sich auch weiterhin intensiv mit dem Projekt und führte, hin zu einem funktionalen Lohn- werden. Bis März 2018 werden die Einstufun- auseinandersetzen und sich für die Interes- system. Der Lohn wird sich also nicht mehr gen der Stellen kommuniziert werden, damit sen seiner Mitglieder einsetzen.
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