Smarter Together Gemeinsam g'scheiter - 3 Jahre EU-geförderte Stadterneuerungsinitiative in Simmering 2016 2019
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Smarter Together Gemeinsam g’scheiter 3 Jahre EU-geförderte Stadterneuerungsinitiative in Simmering 2016 — 2019
Österreich Wien Frankreich Lyon Deutschland München Bulgarien Sofia Italien Venedig Spanien Santiago de Compostela 2
Über Smarter Together 10 Die BürgerInnen im Fokus 12 Ganzheitliche Wohnhaussanierung 22 Smarte Energie 26 Neue Mobilitätsangebote 30 Datenverarbeitung und Monitoring 34 Smart City 36 3
Siemens Leberstraße in Simmering 1. Simmeringer Forschungsfest Bilder von oben links ©: PID/Fürthner, PID/Bohmann, PID/Bohmann, PID/Kromus, PID/Jobst, PID/Bohmann 1. Simmeringer Forschungsfest Spatenstich Hörbigergründe Michael Ludwig im Lenkungsausschuss 1. Simmeringer Forschungsfest 4
Liebe Leserinnen und Leser, Wien ist eine Smart City mit hoher Wien wurde deshalb 2015 im „Smarter Together – Gemeinsam Aus europäischer und globaler Sicht Lebensqualität, sozialer Integration, Rahmen des EU-geförderten Pro- g’scheiter“ bietet eine Vielzahl zeigen die Projekterfolge auch, dass hohen ökologischen Standards und grammes „Horizon 2020“ gemein- großartiger Innovationen für eine Wiens sozialer bzw. geförderter einer zukunftsorientierten modernen sam mit Lyon und München zur lebenswerte, grüne und sozial nach- Wohnbau ein wichtiger Beitrag zu den Verwaltung und Politik. Unser Beitrag smarten Leuchtturmstadt. Mit dem haltige Stadt. Smarter Together globalen UN-Klimazielen ist. zu den globalen gesellschaftlichen Start des Projekts 2016 haben wir ist zukunftsorientiert, weil es Men- und ökologischen Herausforderun- uns zum Ziel gesetzt, innovative schen verbindet, die Wirtschaft mit Wir laden Sie ein, die facettenreiche gen, denen wir uns gemeinsam stel- Ideen im Bereich Stadterneuerung einbezieht, die partnerschaftliche Vielfalt des von der EU geförderten len müssen, ist es, eine soziale Smart und Klimaschutz im traditionellen Zusammenarbeit aller unterstreicht Projekts „Smarter Together – Ge- City zu sein, die auf die Bedürfnisse Arbeiterviertel, in Simmering umzu- und sogar Wiens Attraktivität als meinsam g’scheiter“ in Wien zu ent- der Bewohnerinnen und Bewohner setzen. internationaler Wirtschaftsstandort decken. Die EU und das „Horizon- eingeht und in der die Technik den fördert. 2020“-Programm waren eine groß- Menschen dient. Die Herausforderung bestand darin, artige Chance, um die Herausfor- mit zahlreichen Projektpartnern Für sein Engagement wurde Wien derungen kreativ umzusetzen. Ein Um die herausragende Lebensqualität sowie mit den Bewohnerinnen und 2017 mit dem Global-Green-City- herzlicher Dank geht an alle, die mit stetig zu verbessern, werden stadt- Bewohnern sowie den Akteuren im Award ausgezeichnet und Smarter Engagement und Leidenschaft daran weit, auf Bezirksebene und im Grätzel Bezirk gemeinsam eine Vision zu Together gewann u.a. den VCÖ-Mo- mitgewirkt haben. konkrete Lösungen angeboten. entwickeln, „Gemeinsam g’scheiter“ bilitätspreis in der Kategorie „Aktive und nachhaltig eben. Mobilität und öffentlicher Raum“. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Michael Ludwig Kathrin Gaál © PID/Bohmann Bürgermeister der Stadt Wien Frauen- und Wohnbaustadträtin 5
Liebe „Smarties”, und alle, die die Erfolgsgeschichten und Projektaktivitäten ausgelöst same Reise – dank eines motivierten ragenden Ruf. Wir von „Smarter von „Smarter Together – Gemein- sowie weitere greifbare Ergebnisse und großartigen Projektteams! Together – Gemeinsam g’scheiter“ sam g’scheiter“ mitgeschrieben gebracht hat. haben auch ein wachsendes lokales haben, liebe Leserinnen und Leser. Dank der EU-Förderung im Rahmen und internationales Interesse am Zahlreiche Projektpartner waren des EU-Programms „Horizon 2020” Projekt festgestellt. Wir erachten Mit großer Freude präsentieren wir beteiligt, darunter neun Dienststellen konnten wir in Wien weit über 40 es deshalb als Auftrag und Pflicht, hiermit im Namen des gesamten der Stadt, KMUs und weltweite Player verschiedene Einzelprojekte umset- Motive und Innovationen für eine Teams eine erste Zusammenfas- sowie Forschungseinrichtungen. Über zen. Mit rund 7 Millionen Euro an zukunftsfitte Stadt in einer bewusst sung unserer Projektergebnisse. 80 Personen verschiedener lokaler EU-Fördermitteln wurde in Wien ein bunten Broschüre zusammenzu- Wir haben eine Vielzahl von Maß- Projektpartner waren mit einbezo- Gesamtinvestitionsvolumen von über fassen. nahmen umgesetzt, die in einer zu- gen. Während des Projektes kamen 80 Millionen Euro erreicht. Zahlrei- kunftsorientierten gesellschaftlichen viele mehr dazu, um gemeinsam die che Innovationen wurden erstmals „Smarter Together - Gemeinsam Vision und Verantwortung und soziale Smart City mit menschlichem umgesetzt, vielfach wurden beste- g’scheiter” agiert lokal und hat eine einem klaren politischem Auftrag Antlitz mitzugestalten. hende Prozesse wesentlich erneuert. europäische und globale Vision. verankert sind. Darüber hinaus ist Smarter Together wurde so zu DER Auch wir wünschen eine anregende es uns allen gemeinsam gelungen, Es war eine herausfordernde, aber Smart-City-Stadterneuerungsinitiative Lektüre! eine Dynamik zu generieren, die sehr erfüllende und vielfach durch- nicht nur in Wien, sondern genießt zahlreiche zusätzliche Prozesse aus auch unterhaltsame gemein- auch international einen hervor- Julia Girardi-Hoog Stephan Hartmann © Smarter Together / Andrea Klem, Stephan Hartmann Projektmanagerin Co-Projektmanager Smarter Together Wien Smarter Together Wien 7
1 4 7 10 Siemens VHS Sanierung Gemeindebau Zentralfriedhof E-Mobilität (E-Gabelstapler u.a.), Information und lokale Aktivitäten Lorystraße 54-60 E-Fahrräder bei Tor 2 Werkslogistik, Einbeziehung der 95 Wohnungen auf 8.800 m2 und MitarbeiterInnen PV-Anlage mehr 5 2 8 BürgerInnen-Beteiligung SIMmobil, Infostände, Workshops, Beteiligung und Mitgestaltung bei Sanierung BWSG Hauffgasse 37-47 Mobilität und Sanierung, Gamification Neue Mittelschulen I+II Enkplatz 4: 485 Wohnungen auf 53.000 m2 Sanierung Gemeindebau Schulerweiterung inkl. 4 Null- Energie- Nachhaltige Mobilität und PV-Anlagen Herbortgasse 43 Turnsäle, PV-Anlagen, Rückführung Quartiersstrategie, Testgebiet für 52 Wohnungen auf 3.800 m2 überschüssiger Solarwärme ins E- Mobilität, Grünwegvernetzung, Fernwärmenetz, ständige Ausstellung Stadtlogistik zum Architekturwettbewerb, Solar- 6 9 bänke, SchülerInnen-Beteiligung Datenmanagement Daten-Infrastruktur in FIWARE: smartdata.wien 3 Smart City E-Carsharing BWSG WienMobil Station „Governance Learning”, Übertragung, mit Ladestationen und Aktivgruppe Die erste Mobilitätsstation in Wien: Forschungskooperation, Internationales, Carsharing, Ladestation, Netzwerk der Exzellenz E-Bikesharing, E-Lastenrad, Bildungsgrätzel Enkplatz Radabstellboxen und Infoscreen Städtische Bücherei, Touchscreen Computer Bilder © (1) Siemens, (2) Burtscher-Durig ZT Gmbh, (3) PID/Votava, (4, 5) Bojan Schnabl, (6) PID/Holzmann (7, 8, 9) Bojan Schnabl, (10) B&F Wien, Natter 8
Projektgebiet und Wiens „Smarter Together” Stadterneuerungs- und Pro- jektgebiet liegt zwischen der Simmeringer Hauptstraße ausgewählte Projekte und der Ostbahn (d.h. die Grätzel Geiselberg, Enkplatz, Braunhuberviertel). Sim me Insgesamt kommen rund 21.000 Bewohnerinnen und rin ger Bewohnern die smarten Lösungen in den Bereichen Ha Wohnhaussanierung, Energie, Mobilität sowie Informa- upt str tions- und Kommunikationstechnologien (IKT) zugute. aße 1 Lor y str aß 2 e Geiselbergstraße Enkplatz 5 4 6 3 7 Simmering 8 9 10 9
Smarter Together Gemeinsam g’scheiter auf einen Blick Smarter Together ist ein von der EU im Rahmen des Programm Horizon 2020 gefördertes Projekt. Die Leuchtturmstädte Lyon, München und Wien, die assoziierten Städte („Follower Cities”) Santiago de Compostela, Sofia und Venedig sowie „Beobachter-Städte” Kiew und Yokohama arbeiten darin zusammen. Das Projekt wurde im Februar 2016 gestartet und umfasst eine Umsetzungsphase bis 2019, gefolgt von Monitoring- und Evaluierungsphase. Diese dauert bis Februar 2021. Die EU-Förderungen betragen 25 Millionen Euro, davon kommen Wien 7 Millionen Euro zugute. Allein in Wien wurde ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 80 Millionen Euro erreicht und über 40 Einzelprojekte umgesetzt. Damit wurden wichtige Impulse für die Stadterneuerung in Simmering geleistet. Smarter Together ist Teil des EU-Netzwerkes von 80 Leuchtturmstädten und trägt mit seinen Erfahrungen zur gemein- samen europäischen Smart City-Vision bei. 10 SMARTER TOGETHER AUF EINEN BLICK
Simmering, Wiens 11. Gemeindebezirk, liegt im Südosten der Stadt. Er gilt als klassischer Arbeiterbezirk und ist gekennzeichnet durch einen sehr heterogenen Gebäudebestand mit einem hohen Anteil an Gemeindebauten und geförderten Genossenschaftswohnungen. Der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund ist etwas höher, jener des Bildungsgrades niedriger als der städtische Durchschnitt. Damit ist das Projektgebiet das ideale Testgebiet für die Umsetzung innovativer Lösungen im Hinblick auf ihre Übertragung auf andere Gebiete. Das Smarter Together Projektgebiet in Simmering © SiPl SMARTER TOGETHER AUF EINEN BLICK 11
Die BürgerInnen im Fokus Der Smart City eine menschliche Dimension verleihen Smarter Together spricht ökologische und gesellschaftliche Themen an, die im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner bereits spürbar sind. Dabei ist es ein Anliegen von Smarter Together, dass die notwendigen Veränderungen von der Gesellschaft getragen und von dieser angeeignet werden. Ein offener und partizipa- tiver Dialog stellt das Vertrauen her. Damit wird gewährleistet, dass so viele Bewohnerinnen und Bewohner wie möglich bereit sind, ihre persönliche „letzte Meile” ökologischer Maßnahmen mitzugehen. Über 10.000 Bewohnerinnen und Bewohner nahmen unmittelbar an Projektaktivitäten teil, die unterschied- liche Zielgruppen erreichten. Es gab Informations- und Mitmachveranstaltungen ebenso wie spielerische Formen der sog. „Gamification”. Vielfach waren Kinder als Smart-City-BotschafterInnen im Fokus. 12 DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS
Das SIMmobil Jana Hann von der GB* informiert eine Grätzelbewohnerin beim SIMmobil, © PID/Jobst Das SIMmobil ist ein mobiler Infor- Smarter Together informieren. mations- und Kommunikationsstand Es wurden auch Mitmach-Aktionen, im öffentlichen Raum. Er wird von interaktive Spiele und Workshops verschiedenen Partnern und lokalen angeboten. Nach etwa einem Monat Akteuren für die Kommunikation mit wechselte es dann den Standort. der lokalen Bevölkerung genutzt wird. Zwischenzeitlich wurde das SIMmo- Das SIMmobil wurde in Zusammenar- bil auf dem Siemens-Werksgelände beit mit der Gebietsbetreuung Stadt- in der Leberstraße aufgestellt. Neben erneuerung (GB*) als ein mobiles Projektinformationen wurden auch Info-Labor konzipiert und wurde Ideen für eine nachhaltige Mobilität auch von dieser betrieben. Zahlreiche gesucht. Ergebnis waren u.a. E-Bike- Einrichtungen wie das Science Pool, und E-Car-Ladestationen, die in der Balu&Du oder das WAFF waren mit Folge von der Siemens-Geschäfts- dabei. führung errichtet wurden. 10 Standorte, Das SIMmobil hatte von Frühling bis . 93 Öffnungstage, Herbst im Durchschnitt drei bis vier über 3.500 Tage die Woche an verschiedenen Das SIMmobil vor der NMS Enkplatz 4, © PID/Jobst BesucherInnen. Standorten in Simmering geöffnet. Dort konnten sich die Menschen über DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS 13
Smarte Kids ERSTES FORSCHUNGSFEST IN SIMMERING MURAL BEI DER S-BAHN Rund 50 Jugendliche bemalten eine Im November 2018 fand das Erste Wand neben einer S-Bahn-Halte- „Kids im Fokus” ist ein bedeutender Schwerpunkt von Smarter Together. Simmeringer Forschungsfest im „Mu- stelle mit dem Slogan „Simmering Dabei geht es insbesondere darum, verantwortungsbewusstes Umweltver- seum der Nerdigkeiten” des Science ist meine Zukunft”. Die Aktion wurde halten in allen Generationen zu verankern. Ausgehend vom Projekt der Schul- Pool statt. Aufbauend auf einer Reihe von der GB* in Zusammenarbeit mit erweiterung am Enkplatz wurden unterschiedlichste Aktivitäten angeboten. von Workshops in Schulen setzten vier den lokalen Streetworkern von Balu Klassen aus drei Schulen ihre Smart- & Du durchgeführt. City-Workshops selbständig fort. Die WORKSHOPS IN SCHULEN SCIENCE POOL WORKSHOPS Ergebnisse wurden von Stadträtin MURAL IN KEITH-HARING-ART In beiden sanierten Schulen am Enk- Das Science Pool fördert in spieleri- Gaál und der rennomierten „Science Eine Eigeninitiative der platz fanden zahlreiche Workshops schen Workshops den Wissensdrang Busterin” Elisabeth Oberzaucher Sportschule am Enkplatz 4, statt. Diese wurden von den Lehrern von SchülerInnen. Mehr als 630 Kin- ausgezeichnet. promoted von Smarter Together. selbst organisiert und thematisierten der aus 10 Schulen machten bei z.B. die innovative Technologie der den interaktiven Workshops mit und vier neuen Null-Energie-Turnsäle. begeisterten sich für Smart-City- Themen. Durch Smarter Together konnten auch Kinder daran teilneh- men, für deren Familien diese sonst nicht erschwinglich wären. SCIENCE POOL: 10 Schulen, Wandmalerei-Projekt der Sportschule in Keith Haring-Art, © Martina Vogel-Waldhütter 26 Workshop-Termine, ca. 630 Kinder in den Workshops. 1. Forschungsfest in Simmering, © Bojan Schnabl 14 CITIZEN FOCUS
Gamification Einfacher Zugang zu Informationen und Interesse wecken durch nieder- schwellige Kommunikation: Smarter Together nutzt den spielerischen Ansatz der “Gamification”, um speziell die Kinder aber auch deren Eltern zu erreichen. Über traditionelle und kulturelle Grenzen hinweg wurde damit ein Beitrag zum Miteinander in Simmering geleistet. Beat the Street, © DDBVB, Konrad Khittl Beat the Street hatte allein 2017 über 6.000 BEAT THE STREET 2017 nahmen 6.000 SimmeringerIn- FOTOWETTBEWERB Teilnehmende “Beat the Street” ist ein Mobilitäts- und nen teil und legten über 80.000 km Der Fotowettbewerb „Summer in the Gesundheitsspiel zum Mitmachen für zurück. Drei Schulen wurden mit City“ lud die EinwohnerInnen dazu ein, Kinder und Erwachsene. Im Herbst Sportgeräten ausgezeichnet. über den Klimawandel nachzudenken. 2017 und im darauffolgenden Jahr Über 30 authentischste Fotos wurden wurden während 6 Wochen Tausende Aufgrund der großen Nachfrage von eingebracht. Eine echte Herausforderung SimmeringerInnen aller Generationen Kindern und deren Eltern „musste“ für die Jury. Die Aktivität wurde von mobilisiert. Damit trug es zur sozialen Beat the Street 2018 in Simmering der lokalen Zeitung und lokalen Institu- Integration und zum Miteinander im einfach erneut veranstaltet werden. tionen unterstützt. Bezirk bei. Schulkinder hatten Chips, Auch in der Donaustadt begaben Erwachsene Chipkarten. sich viele Kinder und Erwachsene Beat the Street 2018, Kickoff, © Mobilitätsagentur Wien/Christian Fürthner erfolgreich auf Punktejagd. Sie mussten mindestens zwei „Beat- Boxen” ansteuern, um virtuelle Punkte und somit Kilometer zu sammeln. DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS 15
Beat Box Fahrradglocke SIMmobil bei der VHS 1. Forschungsfest Simmering Images from top left ©: SIMmobil-Team mit Sakir Sarioglu von Flying Pizza Kathrin Gaál und Elisabeth Oberzaucher beim 1. Forschungsfest Simmering Mobilitätsagentur Wien/Christian Fürthner B&F Wien/Tobias Natter, GB*, PID/Bohmann, SmarterTogether/Sakir Sarioglu (Flying Pizza), PID/Bohmann 16 DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS
VHS Simmering Das Bildungszentrum VHS Simmering ist ein wichtiger Partner und geo- graphischer Anker des Projektes. Info-Veranstaltungen für ein breiteres Publikum finden im großen Saal statt, Workshops in den Schulungsräumen. In der Städtischen Bücherei steht ein hochwertiger Touchscreen-Computer mit Projektinformationen den UserInnen zur Verfügung. EVENTS UND KONFERENZEN BILDUNGSGRÄTZEL ENKPLATZ 2017 gab es im großen Saal drei Die Stadt Wien fördert seit Langem Events zu den Themen Energie, die Zusammenarbeit zwischen Mobilität sowie Datenmanagement lokalen Bildungseinrichtungen, und Infrastruktur. ebenso im Simmering. Die vielen schulorientierten Aktivitäten von GRÄTZELSPAZIERGÄNGE Smarter Together trugen bereits vor VHS Simmering / © PID/Votava Die VHS Simmering ist regelmäßig dem formellen Beginn der Zusam- der Ausgangspunkt für lokale oder menarbeit im Bildungsgrätzel dazu internationale BesucherInnen- bei. Diese Aktivitäten werden nun Gruppen des Projektgebiets und intensiviert. bietet Räumlichkeiten für Treffen oder Workshops. TAG DER BILDUNG Die VHS Simmering veranstaltet EIN HOCHWERTIGER jährlich einen Tag der Bildung, bei TOUCHSCREEN-COMPUTER der die Vielzahl an Angeboten einem mit Projektinformationen wurde der breiteren Publikum näher gebracht Städtischen Bücherei in Bildungs- wird. Smarter Together ist regel- Touchscreen-Computer (mit Projektinfos) in der städtischen Bücherei Zentrum zur Verfügung gestellt. mäßig gemeinsam mit der GB* im Bildungszentrum Simmering © PID/Votava Kinder und kreative Start-Ups mit Infos, Malaktionen oder dem können ihn frei nutzen. Grätzelad mit dabei. DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS 17
Mitgestalten oder Co-Creation Eine besondere Form der BürgerInnen-Beteiligung ist die sog. “Co-Creation”, das echte Mitgestalten. Dabei werden diese unmittelbar in die Entwicklung einer Innovation eingebunden und können kreativ mitgestalten. Smarter To- gether setzt eine Vielzahl von Beteiligungs-Aktivitäten um. Dabei entwickeln die Interessierten auch ein vertieftes Gefühl der Mitverantwortung für das Miteinander und die Gemeinschaft. Aktivgruppe des E-Carsharings © wohnbund.consult Das E-Carsharing der BWSG ist eine vielbeachtete Best-Practice der Co-Creation in Smarter Together. E-CARSHARING Ausarbeitung eines ersten Konzepts Das E-Carsharing ist auch Thema Das innovative E-Carsharing in der mit drei verschiedenen Fahrzeugen. der „Sustainability Challenge“. Das genossenschaftlichen Wohnhaus- Die “Aktivgruppe” von rund 15 enga- ist eine kooperative Lehrveranstal- anlage der BWSG in der Hauffgasse gierten BewohnerInnen kümmert tung von den vier großen Wiener wurde erdacht, um in Zukunft dem sich um die Autos vor Ort, informiert Universitäten, die Studierenden die sozialen Wohnbau zusätzliche und schult neue NutzerInnen ein. Möglichkeit bietet, interdisziplinär zu Qualitäten zu verleihen. Nachhaltige 80 BenutzerInnen fahren monatlich forschen und dabei einen Beitrag zur Mobilität ist zudem ein wichtiger bis zu 4.000 km mit den Autos. Erreichung der Nachhaltigkeitsziele Aspekt der Smart City. Die sehr günstigen Tarife in der der UNO (SDGs) zu leisten. Im Pilotphase wurden stets als solche Studienjahr 2018/19 entwickelt eine Wichtige Partner sind die „wohn- vermittelt, um Interesse an neuen Gruppe von Studierenden gemein- bund:consult“, die vor Ort im Auftrag Smart City-Konzepten zu wecken sam mit der Aktivgruppe ein zukünf- der BWSG im ständigen Kontakt und um diese auszutesten. Die tiges Geschäftsmodell. mit den MieterInnen ist sowie der “Aktivgruppe” ist intensiv an der Car-Sharer Caruso. Befragungen und Ausarbeitung des endgültigen vertiefende Interviews führten zur Geschäftsmodells beteiligt. 18 DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS
E-BIKESHARING VON SYCUBE GEMEINDEBAU-SANIERUNG SIEMENS-WERK SIMMERING Laut Befragungen vor Ort waren Wiener Wohnen ist mit zwei Das Siemens-Werk in Simmering E-Bikesharing und E-Carsharing Sanierungsstandorten in der Lory- ist ein weltweit erfolgreicher Hoch- in Simmering kaum bekannt und straße und der Herbortgasse am technologiebetrieb. Das Wissen wurden wenig genutzt. Smarter Projekt beteiligt. In Zusammenarbeit und das Engagment der Mitarbeiter- Together bot den BewohnerInnen mit „wohnpartner“ wurde der Beteili- Innen auf allen Ebenen stellt einen die Möglichkeit, verschiedene gungsprozess der MieterInnen neu besonderen Mehrwert dar. Modelle von E-Bikes zu testen und ausgerichtet. Einerseits wurden etwa ihr Wunschmodell für das geplante Thementische angeboten, an denen Im Rahmen des EU-Projektes konn- zukünftige E-Bike-Sharing auszu- auf die konkreten Bedürfnisse der ten innovative Ideen der Belegschaft wählen. Zwei Terminals mit einzelnen MieterInnen eingegan- umgesetzt werden. So wurden etwa 12 E-Bikes und einem E-Lastenrad gen werden konnte, andererseits neue energiesparende Ladestationen werden aktuell von der Firma umfassten die Informationen auch für Elektrowerkzeuge getestet und Siemens-Werk Simmering / © Bojan Schnabl Sycube betrieben. das Wohnumfeld. Dieses neue angekauft. Ein neues Logistikzen- Konzept wurde von allen sehr gut trum für Kleinteile verleiht den neuen BEFRAGUNG IM SCHULHOF angenommen. Somit profitiert bald E-Gabelstaplern einen zusätzlichen Im Zuge der Vorbereitungen für ein Viertel der Wiener Bevölkerung in Mehrwert. Damit wird der Dieselver- die Schulerweiterung am Enkplatz rund 220.000 Gemeindewohnungen brauch drastisch gesenkt und die befragte die GB* die Schülerinnen davon. Umweltbilanz am Produktions- und Schüler zu ihren Wünschen zur standort verbessert. Ein weiteres Neugestaltung und Ausstattung In der Lorystraße waren die Mieter- Ergebnis des Co-Creation-Prozesses der Schule. Zu diesem Zweck war Innen an der Entscheidung über ist die Installation von Ladestationen das SIMmobil einen Monat vor der die Nutzung des grünen Hinterhofs für E-Bikes der MitarbeiterInnen so- Schule stationiert. Die Ergebnisse beteiligt, konnten über die Farbge- wie die Errichtung zweier Ladestatio- wurden den PlanerInnen übermittelt staltung der Fassade mitentschei- nen für E-Autos. und in das Design integriert. Zwei den und waren an einer neuen „Solarbänke“ mit Ladebuchsen für technischen Lösung für die Druck- Smartphones und Tablets wurden belüftung der Treppe im Brandfall bereits 2017 aufgestellt. beteiligt. SIM BIKE, © PID/Votava DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS 19
Information und Kommunikation Smarter Together Wien hat eine interne Kommunikationsstruktur eingerichtet, die sich auf die Projektdynamik fokussiert und die die sog. „Replikation”, also die adaptiere Nachahmung von Projektergebnissen auf andere Gebiete und Themenfelder, unterstützt. Von der strategischen Ebene bis hin zu Beteili- gungsaktivitäten von BewohnerInnen und beim internationalen Austausch – überall leistet die Kommunikationsarbeit einen Beitrag. © G J McLittle / fotolia / Montage www.smartertogether.at DAS GEMEINSAME LEITBILD DIE KOMMUNIKATION MIT KOMMUNIKATIONSKNOTENPUNKT MEDIENBERICHTERSTATTUNG („Vision & Mission Statement”) zur DEN BEWOHNER/INNEN Smarter Together Wien dient als Smarter Together Wien kann auf Kommunikation wurde zu Beginn Im allgemeinen und mit verschie- Kommunikationsknotenpunkt und eine breite Palette lokaler, regionaler, der Projektumsetzung partizipativ denen Zielgruppen im Besonderen setzt verschiedene Elemente und nationaler und internationaler ausgearbeitet. Es gewährleistet, liegt in der Verantwortung aller Plattformen ein, z. B. die Website Medienberichte verweisen. Damit dass Smarter Together allen Projekt- Partnereinrichtungen innerhalb ihrer smartertogether.at, den monatlichen wird der Status als Themenleader partnern als Plattform dient. Das jeweiligen Handlungsfelder. (zweisprachigen) Newsletter, Twitter, im öffentlichen Diskurs bestätigt. hat wesentlich zu deren Projekt- Damit wird nachhaltig und langfris- Flickr (einer mit Wikipedia Commons Engagement und zur Projektdynamik tig eine Wirkung gewährleistet. vergleichbaren Datenbank von Clips INTERNATIONALE VISITENKARTE beigetragen. Spezifische Kommunikationsaktivi- und Bildern), Facebook usw. Smarter Together Wien wird regel- täten wurden von GB*, wohnparter, mäßig zu internationalen Konferenzen Gleichzeitig erhielt der englische wohnbund:consult, VHS Simmering, VIDEOCLIPS im In- und Ausland eingeladen, um Projektname einen wienerischen Science Pool, DIE UMWELTBERA- Smarter Together Wien informiert in Best Practices auszutauschen. Es ist Zusatz: „Gemeinsam g’scheiter“ (= TUNG, Balu & Du, WAFF und vielen einer Reihe von Kurzfilmen über das zum Smart-City-Vorzeigeprojekt in Smarter Together). Das wurde sehr mehr durchgeführt. Projekt. Diese können über die Sachen Stadterneuerung der Stadt positiv aufgenommen. Projektwebsite abgerufen werden . Wien geworden. 20 DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS
Heinrich Himmer, Barbara Novak bei der NMS Enkplatz Bojan Schnabl, Daniel Glaser u. a. SIM BIKE am Zentralfriedhof Geh-Café Internationale Besucher bei der NMS Enkplatz 4 Geh-Café Bilder von oben links ©: PID/Gökmen, Mobilitätsagentur/Rupp, B&F Wien/Tobias Natter, Mobilitätsagentur Wien/Rupp, SWM/Zsolt Marton, Mobilitätsagentur Wien/Rupp DIE BÜRGER/INNEN IM FOKUS 21
Ganzheitliche Wohnhaussanierung Kernauftrag der Stadterneuerung Sanierung und Modernisierung von Wohnbauten steht im Mittelpunkt der sanften Stadterneuerung, denn der Wohnungsbestand zählt zu den großen Energieverbrauchern. Die thermische Sanierung ist deshalb vor dem Hintergrund der UN-Klimaziele eine Priorität. Der Vorteil von Wien: der große soziale (geförderte) Wohnbestand und die Gemeindewohnungen. In diesem Segment finden umfassende Sanierungen viel eher statt als in parifizierten Mehrparteienwohnhäusern. 22 HOLISTISCHE WOHNHAUSSANIERUNG
BWSG Hauffgasse Ganzheitliche Sanierung Verringerung Zwei zusätzliche des Heizwärme- Stockwerke Energiebedarfs wurden im Zuge um 80 % Die Wohnhausanlage Hauffgasse Der Wohnkomfort wird durch die der Sanierung 37-47 wurde Ende der 70er Jahre vom Modernisierung der Aufzüge, der errichtet. genossenschaftlichen Wohnbauträger Treppenhäuser und der allgemein BWSG errichtet. Sie umfasst 486 zugänglichen Einrichtungen deutlich Wohnungen, ein Gemeinschaftszen- erhöht. trum und ein Kiosk. Die Grünflächen werden ebenfalls Energie aus PV-Anlagen spart 55-60 MWh Die thermische Sanierung der Fassade aufgewertet. Darüber hinaus werden pro Jahr. verringert den Wärmeenergiebedarf im Zuge der Sanierung die bestehen- um 81 Prozent von 103 kWh/m² pro den Hochhäuser aufgestockt und Jahr auf etwa 22 kWh/m² pro Jahr. 79 neue Wohnungen errichtet. Außerdem errichtete der Projektpartner „KELAG Energie & Wärme“ eine 280 m² Die wohnbund:consult fördert im große Photovoltaik-Anlage mit 56 kWp Auftrag der BWSG den Dialog und auf dem Dach. Der erzeugte Strom wird die soziale Interaktion während des zur Warmwasserversorgung genutzt Sanierungsprozesses. Sie ist ein Erstes E-Carsharing und spart jährlich rund 55-60 MWh. wichtiger Partner bei allen Beteili- in einer bestehenden Die Energieeinsparungen und CO2- gungsaktivitäten von Smarter genossenschaftlichen Reduktionen sind ein wertvoller Beitrag Together, so beim E-Carsharing. Wohnhausanlage zur Bekämpfung des Klimawandels. GANZHEITLICHE WOHNHAUSSANIERUNG 23
Gemeindebauten Lorystraße und Herbortgasse Der Gemeindebau Herbortgasse 43 wurde 1929 errichtet und steht unter Denkmalschutz. Er umfasst 52 Wohnungen, eine Waschküche und 3 Geschäftslokale. Der Gemeindebau Lorystraße 54-60 Der Sanierungsprozess wurde in Heizwärme- wurde 1964 bis 1966 errichtet und Zusammenarbeit mit „wohnpartner“ Die thermische Fassadensanierung Energiebedarf hat 95 Wohnungen, drei Wasch- durch eine innovative Kommunikation reduziert um 75 % verringert den Heizwärmebedarf um küchen und zwei Geschäftslokale. und Beteiligung der MieterInnen be- rund 75 Prozent von 118 kWh/m² gleitet. Diese soll auf alle Gemeinde- pro Jahr auf etwa 28 kWh/m² pro Durch die thermische Fassaden- bausanierungen angewendet werden. Jahr. 8 zusätzliche Wohnungen sanierung wird der Wärmeenergie- werden im Dachgeschoß errichtet. Beide Gemeindebauten befinden sich bedarf um mehr als 80 Prozent von im Besitz der Stadt Wien und werden 130 kWh/m² pro Jahr auf etwa von Wiener Wohnen gemeinsam mit 23 kWh/m² pro Jahr gesenkt. Strom aus 50 m2 insgesamt 220.000 Gemeindewohnun- PV-Anlagen für Aufzüge, gen verwaltet. Diese bieten ihren Mie- Zusätzlich wurde eine 50 m² große Waschküchen und andere terInnen Wohnungen zu sehr günsti- PV-Anlage mit 9 kWp auf dem Dach Heizwärme- gemeinschaftliche Energiebedarf gen Preisen an. Die Sanierung führt installiert. Der erzeugte Strom wird Einrichtungen. reduziert um 80 % zu Energie- und CO2-Einsparungen für Aufzüge, Waschküchen und sowie bietet zusätzliche Verbesserun- andere gemeinschaftliche Einrichtun- gen, die die Gebäude fit für die Zukunft gen verwendet. Der Überschuss wird machen. ins Netz eingespeist. Die MieterInnen konnten bei der Fassadenfarbe mitbestimmen. 24 GANZHEITLICHE WOHNHAUSSANIERUNG
BWSG Hauffgasse Julia Girardi-Hoog, Michael Ludwig, Werner Auer und Martin Skrivanek NMS Enkplatz 4 Heinrich Himmer and Barbara Novak beim Spatenstich der NMS Enkplatz 4 bei der Präsentation der Blocksanierung Simmering SANIERUNG: 650 Wohnungen, 65.000 m2 BWGF 3 Wohnhausanlagen, 1 Schule Bilder von oben links ©: temporärer Schulhof und Freiraum in der Greifgasse Spatenstich NMS Enkplatz 4, v.l.n.r. P. Kriz, S. Oblak, B. Novak, J. Czernohorsky SWM/Zsolt Marton, PID/Jobst, SWM/Zsolt Marton, PID/Gökmen, A. Tschismasia, PID/Jobst 25
Smarte Energie Ressourcen, Instrumente und Aktionen Die Stadt Wien hat sich in ihrer Smart City Rahmenstrategie das Ziel gesetzt, den CO2 Ausstoß bis 2050 um 80 % zu senken. Die notwendige Reduzierung des Energiebedarfs und die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und Abwärme erfordern solide Strategien, Ressourcen, Instrumente und freilich auch konkrete Taten. Smarter Together setzt innovative Konzepte zur Steigerung der Energieeffizienz um. Im Fokus: der Ersatz fossiler Energieträger durch erneuerbare Energien sowie die integrierte Energieraumplanung. Eingehend begutachtet wurde die Integration von Abwärme aus zwei Rechenzentren und die Nutzung des Rücklaufs von Fernwärme. Realisiert wurde der Einbau von Photovoltaik-Paneelen, die Einbindung der Solarthermie in das Fernwärmenetz und die Nutzung von Erdwärme. Diese Pilotaktionen wurden durch eine systematische Analyse der Energie- und Gebäudedaten des Gebiets ergänzt. Diese bilden die Grundlage für eine integrative Energieraumplanung. Durch diese Kombination von Aktivitäten trägt Smarter Together zu einer ganzheitlichen Herangehensweise bei, die zur Entwicklung einer Strategie für die Energiewende im Gebäudebestand beiträgt. 26 SMARTE ENERGIE
4 Null-Energie-Turnsäle, 16 neue Klassen Neue Mittelschule 3.800 m2 Bruttogeschoßfläche 3.500 m2 Sportfreifläche am Enkplatz 4 Solarthermie für die Schule und das Fernwärmenetz Der Neubau von vier Null-Energie- Das solarthermische System Turnsälen sowie die Erweiterung ermöglicht den Rückfluss über- SIMmobil- Beteiligung der Neuen Mittelschulen am schüssiger Wärme in das sekundäre Enkplatz um 16 Klassenzimmer Fernwärmesystem. Dies ist ein dienen als Pilotprojekt für den wichtiges Testfeld für die Integration Einsatz neuer Energielösungen erneuerbarer Wärmequellen in das in Nichtwohngebäuden. Fernwärmesystem. Ein IKT-basiertes zentrales Monitoring und Energie- Die Schulerweiterung umfasst vier management zur Regulierung des Null-Energie-Turnsäle, 16 Klassen- Stroms der Sonnenwärme in das zimmer und insgesamt 3.800 m 2 sekundäre Fernwärmenetz wird Bruttogeschossfläche. Die erneuer- eingerichtet. bare Energie stammt aus mehreren Quellen: einer Photovoltaik-Anlage Nach Abschluss der Bauarbeiten (67 kWp), einer Solarthermie- steht den rund 1.000 SchülerInnen anlage (320 m ) sowie aus ober- 2 eine großzügige Sportfreifläche Unterirdische flächennaher Geothermie (Wärme- mit rund 3.500 m2 zur Verfügung. Turnsäle für die pumpe). Letztere bietet in Erwartung Der Neubau der Turnsäle bietet Schule und Solarbänke immer häufiger extremer Hitzepe- zusätzliche Freizeitangebote für die das Grätzel mit Ladebuchsen rioden zudem den BewohnerInnen BewohnerInnen im Bezirk. für Smartphones auch kühle Räume im Sommer. Geothermische Energie auch für die Kühlung SMARTE ENERGIE 27
Integrierte Strom aus Mehr Anschlüsse Energieraumplanung PV-Anlagen zum Fernwärmenetz Die Stadt Wien führte erstmals eine Vier PV-Anlagen mit einer Leistung Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, Die Stadt Wien detaillierte Energiebewertung für ein von 452 kWp wurden errichtet: muss das Fernwärmenetz noch eng- hat sich zum Ziel gesetzt, ganzes Viertel durch. BWSG-Hauffgasse 66 kWp, maschiger werden. Gleichzeitig sollen die CO2-Emissionen bis 2050 Gemeindebau Lorystraße 9 kWp. parallele Zuleitungen in Wohnungen um 80 % zu reduzieren. Die dabei erstellten Karten liefern Der erzeugte Strom wird für Aufzüge, zu vermeiden und die Kosten für die a) Standardinformationen über Warmwassererzeugung und andere Bewirtschaftung dafür zu verringern. den Energiebedarf ebenso wie b) Gebäudetechnik verwendet. Die Informationen über die Art der einge- Schulen am Enkplatz produzieren setzten Energie und c) das Potenzial 67 kWp. Zudem wurden auf dem für erneuerbare Energiequellen. Dach eines neuen Logistikzentrums Außerdem wurden die Sanierungs- im Gebiet weitere 310 kWp installiert. und Deckungspotenziale der er- neuerbaren Energien ermittelt und Im Vorhof der Neuen Mittelschule Datenlücken identifiziert. Die Verfei- am Enkplatz wurden zwei Solarbänke nerung einer Energieplanung für die aufgestellt. Diese verfügen über PV- gesamte Stadt wurde eingeleitet. Paneele, Batterien und Steckdosen Darüber hinaus identifizierte Smarter zum Aufladen von Smartphone Together spezifische Stadtentwick- und Co. lungsinstrumente und - maßnahmen, die für eine integrative Energieraum- planung im Gebäudebestand Oben: Solarbänke bei der NMS Enkplatz erforderlich sind. © PID/Jobst Strom aus Links: PV Paneele am Dach der WHA Photovoltaik-Anlagen: der BWSG in der Hauffgasse © Kelag Energie Wärme GmbH 28 SMARTE ENERGIE Insgesamt 452 kWp/Jahr
Energie sparen: Workshops und Quiz WORKSHOPS ENERGIEQUIZ Gemeinsam mit “DIE UMWELTBERA- Als Teil der Gamification-Strategie TUNG” bietet Smarter Together und für die Bedürfnisse der Kom- Energiespar-Workshops zum munikation der GB* im SIMmobil richtigen Umgang mit Energie für wurde in Zusammenarbeit mit DIE die Haushalte in den sanierten UMWELTBERATUNG ein Energie- Gebäuden an Zusätzliche Work- quiz entwickelt, das insbesondere shops, die auf die besonderen im Umgang mit Kindern eingesetzt Wie viel Energie kannst du produzieren? © PID/Jobst Bedürfnisse von Asylsuchenden wird. abzielen, wurden in Zusammenarbeit mit der Caritas durchgeführt. INFOBLÄTTER Informationsmaterial zum Energie- sparen durch richtiges Verhalten im Haushalt wurde von Smarter Together ins Englische übersetzt. © Smarter Together / OBprod/fotolia.com Energiespar-Workshop mit “DIE UMWELTBERATUNG” © Bojan Schnabl SMARTE ENERGIE 29
Smarte Mobilität Innovation To Go Smarter Together arbeitet intensiv an innovativen (E-)Mobilitätslösungen für eine ganzheitliche Stadterneuerung und Smart City. Es wurden acht Mobilitätsprojekte umgesetzt, um alternative Dienstleistungen und Fahrzeuge für die energie- und klimaschonende Mobilität der Zukunft bereitzustellen. Diese Projekte reichen von konzeptionellen Forschungsprojekten über Beteiligungs- und Mitgestaltungsaktivitäten bis hin zu Betriebs- und Industrielogistik. Smarter Together - Gemeinsam g’scheiter erhielt im September 2017 den Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) in der Kategorie “Aktive Mobilität und öffentlicher Raum”. 30 SMARTE MOBILITÄT
BWSG WienMobil Station E-Bikesharing E-Lastenrad E-Carsharing für den Bezirk Hauffgasse In der sanierten Wohnhausanlage Seit September 2018 bietet die „Wien- Ein erstes E-Bike-Terminal wurde im 2017 wurden in Wien die E-Lasten- der BWSG in der Hauffgasse wurde Mobil Station” mehrere Mobilitäts- April 2018 auf dem Wiener Zentral- räder für’s Grätzel gestartet, wobei im Oktober 2017 erstmals ein E-Car- dienste gebündelt an einem Ort an. friedhof in Zusammenarbeit mit der Verleih über die gemeinsame sharing gestartet. 3 E-Autos werden Sie ist die erste ihrer Art in Wien. Es Sycube eröffnet. Der Friedhof erwies Plattform www.graetzlrad.wien intensiv genutzt. Eine Aktivgruppe gibt sechs E-Bikes und ein E-Lastenrad sich als hervorragender Partner, der erfolgt. Smarter Together beteiligte von MieterInnen kümmert sich um im Verleih, eine Ladestation für seinen zahlreichen Besuchern einen sich daran. Das Projekt bietet den alles Praktische. Diese schult auch E-Autos, einen Carsharing-Verleih, modernen Mobilitätsservice zur BewohnerInnen ein E-Lastenrad von neue User ein. Der Service wird von drei abschließbare Fahrradboxen, Fortbewegung durch das weitläufige Bakfiets und kann bei der GB* aus- der BWSG in Zusammenarbeit mit einen Infoscreen, eine Luftpumpe Gelände bietet. Ein zweiter Terminal geliehen werden. Die Aktion ergänzt Caruso betrieben. wohnbund:consult und eine Bank zum Verweilen. befindet sich in der WienMobil Sta- den Projektfokus smarte Mobilität. ist zuständig für die Promotion- und Der Betreiber sind die „Wiener Linien“. tion. 12 E-Bikes und ein Lastenrad Co-Creation-Aktivitäten. Es gibt Diese arbeiten mit vier verschiedenen sind in Betrieb. Die E- Bikes sind über bereits konkrete Pläne für die Partnern zusammen, was den vernetz- die SIMBIKE App oder über eine vor Übertragung des Sharing-Modells. ten Ansatz der zukünftigen Mobilität Ort angebotene Chipkarte erhältlich. unterstreicht. Sycube entwickelte das gesamte System einschließlich eines neuen Schließsystems für die E-Bikes. Bilder von links: © BWSG/Reinhard Holzmann, Wiener Linien, B&F Wien/Tobias Natter, Mobilitätsagentur Wien/Christian Fürthner SMARTE MOBILITÄT 31
E-Logistik bei Siemens und Post Ein Schwerpunkt von Smarter To- Außerdem hat Siemens sein Logistik- gether in Wien sind E-Mobilitäts- konzept modernisiert, um die LKW- lösungen im Bereich der Betriebs- Lieferungen zu reduzieren. Die Lade- logistik. Durch die Kooperation mit möglichkeiten für Kleingeräte wurden Siemens Österreich werden jedes in einem innovativen Bottom-Up- Jahr mehr als 20.000 Liter Diesel Ansatz unter Einbeziehung der Lokale Mobilitätsstrategie, © MA18/Michael Erdmann durch E-Gabelstapler, ein E-Zustell- MitarbeiterInnen verbessert. fahrzeug und zwei E-Hubfahrzeuge eingespart. Auf dem Werksgelände Um das Ziel einer CO2-freien Paket- Lokale Mobilitäts- Mobilitätsumfrage in Simmering wurden zudem E-Car- zustellung in städtischen Gebieten und E-Bike-Ladestationen installiert. zu erreichen, setzt die Post erstmals Strategie E-Vans in ihrer Flotte ein. Die Ausarbeitung einer lokalen 2016 und 2018 wurden zwei Mobili- Mobilitätsstrategie zu Beginn des tätsumfragen (eine vor Ort und eine Projekts war eine wichtige Grund- im Internet) vom Austrian Institute lage für die Umsetzung vielfältiger of Technology (AIT) in enger Zusam- Aktivitäten. Eine SWOT-Analyse aller menarbeit mit den Projektpartnern Verkehrsträger wurde durchgeführt und der GB* durchgeführt. Im Jahr und potenzielle Maßnahmen und 2016 wurden 241 vollständige Frage- Standorte von Mobilitätsdienst- bögen ausgewertet. Beim laufenden E-Vans, © Österreichische Post/Christian F. Houdek leistungen wurden ermittelt. Im Monitoring sollten Änderungen Dialog mit den BewohnerInnen und der Mobilitätsmuster ausgewertet den relevanten Interessensgruppen werden. Die Ergebnisse werden mit sind die Mobilitätsmaßnahmen auf allen Partnern geteilt, um in einzelne E-Gabelstapler in Simmering, Der Einsatz von E-Gabel- Nachbarschaftsebene eng mit der Projekte und das weitere Monitoring © Siemens staplern im Siemenswerk Stadterneuerung verbunden. einfließen zu können. spart 20.000 Liter Diesel pro Jahr. 32 SMARTE MOBILITÄT
Aktive Mobilität Eine der angenehmsten Arten, Energie zu sparen und sich und der Umwelt was Gutes tun, ist die aktive Mobilität beim Gehen und Radfahren im Alltag. Die zweitbeste Mobilitätsoption ist die Nutzung umweltfreundlicher öffent- licher Verkehrsmittel. Danach erst folgen die gemeinsamen Nutzung von E-Mobilitätsdiensten oder gar die Nutzung eines eigenen E-Fahrzeugs. Beat the Street, © DDBVB/Mobilitätsagentur/Smarter Together/Philipp Lipiarski GEH-CAFÉ RAD-REPARATUR-WORKSHOPS BEAT THE STREET VCÖ-MOBILITÄTSPREIS In Zusammenarbeit mit der Mobili- Im Rahmen der Beteiligungs- Bei „Beat the Street“ wurden im Im September 2017 erhielt Smarter tätsagentur Wien wurde im Smarter aktivitäten des SIMmobils bot die Herbst 2017 und 2018 Kinder und Together für die zahlreichen umge- Together-Gebiet ein Geh-Café organi- GB* mehrere kostenlose Fahrrad- Eltern auf spielerische Art für neue setzten Maßnahmen den Mobili- siert. Dieses Pop-up-Café zog ein werkstätten an, um die Nutzung Mobilitätsgewohnheiten sensibili- tätspreis des Verkehrsclubs Öster- Publikum aus ganz Wien an und von Privatfahrrädern für die tägliche siert. Die Veranstaltungen fanden reich (VCÖ) in der Kategorie „Aktive erlaubte es, Informationen über das Mobilität zu fördern. unter anderem in Zusammen- Mobilität und Öffentlicher Raum“. Smart City-Projekt auszutauschen. arbeit mit der Mobilitätsagentur Wien statt. Geh-Café, © Mobilitätsagentur Wien/Christian Rupp STÄDTISCHES GRÜN Smarter Together legt auch auf das Netzwerk von Grün- und Frei- räumen im Stadtteil sehr viel Wert. Ein Konzept wurde von der Stadt- planungsabteilung erstellt. Die Maßnahmen werden derzeit VCÖ Mobilitätspreis 2017, © VCÖ/Matthäus Schmid evaluiert. SMARTE MOBILITÄT 33
Datenmanagement und Monitoring Im Dienste der Wiener Smart City Datenmanagement ist traditionell das Herzstück von Smart City. Die Messung von Daten ist ein wichtiges Instrument, um Prozesse, Entwicklungen und Indikatoren zu verstehen. Smarter Together entwickelte eine Open-Source-Datenplattform, um langfristige Nachhaltigkeit zu ermöglichen. 34 DATENMANAGEMENT UND MONITORING
Zentrales ICT Challenge Datenmanagement- Wien System Im Dezember 2018 wurde Smarter Together eingeladen, an der ICT Die Evaluierung von Datenplatt- 2018-Konferenz mit rund 6000 formen, die in verschiedenen TeilnehmerInnen mitzumachen. smartdata.wien Städten verwendet werden, war die EntwicklerInnen arbeiteten 48 Stun- Grundlage für die Entscheidung den an konkreten Apps auf Basis des Wiener Projektteams für eine der Smarter Together FIWARE- Datensammlung Datenmonitoring Open-Source-Datenplattform mit FIWARE. Offene und statistische Plattform. Darüber hinaus erreichte der Hackathon mit sieben Smarter Daten, basierend auf Messungen Together-Teams ein breites Ziel- Neben der Projektumsetzung Das Austrian Institute of Technology und Bewertungen und Sensordaten publikum von Fachleuten im wurde eine Infrastruktur für das (AIT) erstellte ein integriertes (Echtzeitdaten) liefern Informatio- IKT-Bereich. Zwei der Teams waren Datenmanagement und die Daten- Monitoringkonzept für alle smarten nen für die Bereiche Gebäude, unter den GewinnerInnen. erhebung entwickelt und im Dialog Lösungen des Projektes. Dieses Energie und Mobilität. Die Platt- mit allen Stakeholdern eingerichtet. wurde in einem Beteiligungsprozess form ermöglicht beispielsweise ICT Challenge 2018, © Stephan Hartmann Ziel ist es, die zukünftige Verwen- mit verschiedenen städtischen das Anzeigen von Daten für jedes dung und Analyse von Daten Akteuren getestet. Es umfasst den E-Carsharing-Fahrzeug. Benutzer- für die Stadt sowie für die Projekt- gesamten automatisierten Prozess Innen können die (dynamischen) partner in ihren jeweiligen Verant- der sensorbasierten Datenerfassung, Datensätze in Form von Karten oder wortungs- oder Geschäfts- -übertragung und - speicherung verschiedenen Diagrammtypen bereichen zu erleichtern. auf der Wiener Datenplattform. Die anzeigen lassen. Ein Benutzer- Ergebnisse werden konsolidiert und verwaltungssystem gewährleistet visualisiert und relevante Indikatoren den Datenschutz. generiert, wie z.B. erzielte Energie- einsparungen, der Anteil an erneuer- baren Energien und die CO2-Reduk- tion. DATENMANAGEMENT UND MONITORING 35
Smart City Netzwerk der Exzellenz „Smarter Together – Gemeinsam g’scheiter”, schon der Projektname allein weist auf die Bedeutung des partizipativen Ansatzes hin. Smarter Together versteht sich als Beitrag für ein zukunftsorientiertes Wien. Daher gehört der Aufbau eines „Netzwerks der Exzellenz“ durch alle beteiligten PartnerInnen zu den wichtigsten strukturellen Erfolgen. Smarter Together ist angetreten, den Übergang von der Umsetzung eines projektorientierten, “SMARTen” (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Timed/Zeitgesteuert) Ansatzes hin zu einem nachhaltigen, prozessorientierten Ansatz zu vollziehen. Durch den prozess- orientierten Ansatz werden die Mitwirkenden über die Projektzeit und durch den Prozess selbst geschult und das Wissen und die Innovationen werden institutionell verankert. Dadurch wird gewährleistet, dass die (Pilot-) Projekte nach der Pilotphase weiter bestehen. Die wirtschaftlich relevanten Projekte werden zur „Marktreife“ geführt und die Governance-Projekte wirken nachhaltig. 36 SMART CITY
Governance Learning – die Stadt des Wissens Die moderne Stadtverwaltung steht im Mittelpunkt der Bestrebungen, die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse zu gewährleisten. In Smarter Together soll das gewonnene Wissen systematisch in der Wiener Stadtverwaltung („Governance”) in den Prozessen verankert werden. PROZESSE IM FOKUS LEUCHTTURM-STÄDTE UND Das Projektdesign zielt von Anfang FOLLOWER-STÄDTE an darauf ab, die Nachhaltigkeit der Der gezielte Austausch unter Fach- Workshop im Rahmen der Jahresversammlung 2018, © Bojan Schnabl einzelnen Projektaktivitäten durch leuten („Peer-to-Peer-Learning“) führte intensive Einbeziehung aller relevan- dazu, dass Ideen und Lösungen der ten VerwaltungsmitarbeiterInnen in Leuchtturm-Städte auch in den PEER TO PEER (P2P) die Projektumsetzung zu gewähr- Follower-Städten Santiago de Com- Der Austausch und das Lernen von leisten. Auf diese Weise geschieht postela, Sofia und Venedig umgesetzt Gleichen („Peer-to-Peer-Learning“) „Governance-Learning“ wie von ganz wurden. An diesem Erfolg war „Energy auf europäischer Ebene wird durch Projektpartner wie das Fraunhofer- 70 alleine - durch kreatives Engagement Cities“ maßgeblich beteilgt, welches MitarbeiterInnen der und Partizipation und nicht durch entsprechende Workshops aufsetzte: Institut oder „Energy Cities“ und vor Stadt Wien TopDown-Schulungen und Richt- Venedig wurde von der Idee des SIM- Ort mit gezielt interessierten Exper- linien. Die Projektphilosophie der abteilungsübergreifenden Zusam- mobils und dem BürgerInnen-Fokus der Wiener Herangehensweise inspi- tInnen gewährleistet und auf lokale Bedürfnisse maßgeschnitten. 9 Magistratsdienststellen 30 menarbeit wird in der Verwaltung riert. Auch in Sofia ermöglichte der durch eine gezielte Projektfinanzie- gezielte Austausch mit Wien maß- über lokale Projektpartner rung für bestimmte MitarbeiterInnen geschneiderte Lösungen, z.B. das VHS Simmering, © Stephan Hartmann verankert, die auch nach Abschluss Rollout der E-Ladestationen. München des Projektes Funktionen in dem arbeitet indes an einem eigenen jeweiligen Bereich innehaben. Projekt „Beat the Street”. SMART CITY 37
Replication - die Übertragung der Ergebnisse Die Projektergebnisse zu vertiefen und zu übertragen, die sog. „Replication”, steht im Mittelpunkt der Bemühungen der Urban Innovation Vienna (UIV). Schwerpunkt dabei ist Wien, weil die Erfahrungen aus Simmering auch anderen Teilen Wiens zugute kommen sollen. Smarter Together bietet dabei ein breites Spektrum an relevanten Ergebnissen und Erfahrungen: vom Wohnen über die Mobilität und vom Prozess bis hin zu technologischen Innovationen. Dementsprechend sind auch die Aktivitäten zur Förderung der Nachhaltigkeit vielfältig. Executive Board, © PID/Jobst GEZIELTER AUSTAUSCH MIT THEMATISCHE SYNTHESE- LERNEN VON FACHKOLLEG/INNEN IBA_WIEN 2022 MAGISTRATSABTEILUNGEN WORKSHOPS FachkollegInnen (sog. „Peers“) sind oft Die Zusammenarbeit mit der Smarter Together gewährt Mitarbei- Die Urban Innvation Vienna (UIV) am besten geeignet, andere zu moti- IBA_WIEN 2022 – Neues soziales terInnen der Magistratsabteilungen veranstaltete eine Reihe von sog. vieren und zu überzeugen. Sie bieten Wohnen ist darauf ausgelegt, die regelmäßig Einblicke in die eigenen „Harvesting Workshops“, um die authentische Erfahrungen aus erster Nachhaltigkeit der Erfahrungen und Aktivitäten und bietet Führungen Projektergebnisse in den jeweili- Hand. In Smarter Together unter- die etablierten Netzwerke für durch das Projektgebiet an. Dadurch gen Partnerorganisationen vor Ort stützen KollegInnen von Wohnungs- soziales Wohnen zu sichern. soll ein “Governance- Learning”- zu “ernten” bzw. zu festigen und unternehmen, Mobilitätsanbietern, der Effekt gestärkt werden. Dabei liegt einen fundierten Wissenstransfer Gebietsbetreuung Stadterneuerung SMART CITY WIEN der Schwerpunkt meist auf Pro- zwischen Verwaltung und den tech- (GB*) usw. die Verbreitung der pilotier- RAHMENSTRATEGIE zessen und Methoden, die durch nischen MitarbeiterInnen zu ermögli- ten Lösungen, indem sie ihre Erfahrun- Smarter Together wird im Monito- die Umsetzungsprojekte in Sim- chen (institutionelles Lernen). gen aus erster Hand mit Fachkolleg- ring- und Aktualisierungsprozess der mering veranschaulicht werden. Innen austauschen. Der Beispiele Wiener Smart City-Rahmenstrategie gibt es viele: so etwa hinsichtlich der berücksichtigt, um sicherzustellen, Beteiligung der MieterInnen an der dass relevante Erkenntnisse in die Konzeption und Umsetzung des strategische Entwicklung der Stadt E-Carsharings im sozialen Wohnbau. einfließen. 38 SMART CITY
Forschungskooperationen Smarter Together zielt auf ein hohes Maß an technischer Exzellenz und wissenschaftliche Standards. Zu diesem Zweck arbeitet Smarter Together im Rahmen des Projekts mit dem AIT (Austrian Institute of Technology) und dem Fraunhofer-Institut sowie anderen Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen und bietet Studierenden zahlreiche Lernmöglichkeiten. Damit sollen insbesonders auch Beiträge zur EU-weiten wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit geleistet werden. Sustainability Challenge, Kick-Off © Daniel Schmelz/RCE Vienna SUSTAINABILITY CHALLENGE KOOPERATION MIT DER FH WIEN eine Lehrkooperation der vier großen Mit der FH Wien gibt es eine regel- Wiener Universitäten, die interdis- mäßige Zusammenarbeit im Rahmen ziplinäre Lern- und Forschungs- von Kursen, Konferenzen und Vor-Ort- möglichkeiten für Studierende bietet. Besuchen im Projektgebiet Simmering. 2017/18 führte die Sustainability WISSENSCHAFTLICHE Challenge eine Studie zu begrünten PUBLIKATIONEN Fassaden durch, deren Ergebnisse Smarter Together ist immer wieder sowohl bei der Schulplanung am eingeladen, seine Ergebnisse und be- Enkplatz als durch die zuständige währten Verfahren zu veröffentlichen. Magistratsabteilung MA 22 berück- Bisher wurden acht wissenschaftliche sichtigt wurde. Publikationen zu den Ergebnissen veröffentlicht. 2018/19 konzentriert sich die Sustai- nability Challenge auf die Ausarbeitung mehr auf: eines nachhaltigen Geschäftsmodells smartertogether.at/mediathek/ für das BWSG E-Carsharing in der dokumentationen-und-jahres- Hauffgasse 37-47: ein Beitrag zu den berichte Sustainability Challenge, Stakeholder Workshop 2018, © Daniel Schmelz/RCE Vienna UN-Nachhaltigkeitszielen. SMART CITY 39
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