Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug

Die Seite wird erstellt Angelika Mertens
 
WEITER LESEN
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Die Stadt Zug im Fokus   Sonderausgabe   Februar 2021   Fr. 4.50

Sonderausgabe Fragen? Antworten!
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 2   Sonderausgabe         Februar 2021        Editorial

                          Fragen? Antworten!
                          Fragen? Die Stadt Zug hat in den letzten
                          Monaten eine Reihe von Studien, Umfragen
                          und Online-Dialogen durchgeführt. So unter
                          anderem zur Ortsplanungsrevision, zur
                          Kulturstrategie, zur Zukunft des Detailhan-
                          dels, zur Erweiterung des Strandbades oder
                          zum Stadtmagazin. Zudem haben wir dank
                          Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser,
                          Einblicke in Ihre Einschätzungen, Wünsche
                          und Vorstellungen erhalten.

                          Antworten! Viele Ergebnisse sind auf unserer
                          Plattform mitwirken-zug.ch in der Media-
                          thek einsehbar. Es erschien uns jedoch
                          wichtig, Ihnen eine Zusammenfassung der
                          Erkenntnisse zu präsentieren, in verständli-
                          cher Form und direkt zu Ihnen nach Hause
                          geliefert. Deshalb entschieden wir uns zu
                          dieser Sondernummer des Stadtmagazins.

                          Seien Sie nicht überrascht: In diesem Stadt-
                          magazin finden Sie für einmal kein einziges
                          Foto, dafür viele Grafiken und Illustrationen,
                          die Ihnen die Resultate und Erkenntnisse
                          näherbringen. Ich wünsche Ihnen viel Spass
                          beim Lesen. Und wenn Sie Fragen oder
                          Anregungen haben: Kommen Sie bei mir
                          vorbei! Jeden Freitag stehe ich Ihnen für eine
                          «Sprechstunde» zur Verfügung. Einfach
                          anmelden unter info@stadtzug.ch oder über
                          Telefon 058 728 90 10.

                          Karl Kobelt, Stadtpräsident
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 3                           Sonderausgabe                Februar 2021                         Fragen? Antworten!

INHALT

                                                  Ortsplanung Zug
                                           4      Weichen stellen für die Zukunft
                                                  –   Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum bis 2040
                                                  –   Online-Dialoge ausgewertet
                                                  –   Eine Klimaanalyse für die Stadt Zug
                                                  –   Wie weiter mit unserer Mobilität?
                                                  –   Woher kommt der Verkehr?
                                                  –   Verkehr: Zufriedenheit – und viele Wünsche

                                                  Strandbad
                                           22     Vorfreude auf die Erweiterung
                                                  Im Strandbad ist es eng geworden und eine Erweiterung um die benachbarte
                                                  Oeschwiese dringend notwendig. Nach langjährigen Verhandlungen ging
                                                  das Grundstück im September 2019 in das Eigentum der Stadt über. Die Erweite-
                                                  rung des Strandbads wird nun möglich. Dazu hat das Baudepartement bei
                                                  den Badegästen eine Umfrage durchgeführt.

                                                  Stadtmagazin
                                           26     Bekannt und geschätzt
                                                  Wir haben im letzten Jahr bei den Leserinnen und Lesern, aber auch bei Leuten,
                                                  die das Stadtmagazin bisher nicht lesen, eine qualitative und quantitative,
                                                  repräsentative Befragung bei insgesamt 478 Einwohnerinnen und Einwohnern
                                                  durchgeführt.

                                                  Detailhandel
                                           32     Studien zeigen: Zug hat Potenzial
                                                  Wie entwickelt sich Zug als Einkaufsort? In Koordination mit Pro Zug und IG Altstadt
                                                  Zug hat die Stadt Zug drei externe Studien erstellen lassen. Sie beleuchten unseren
                                                  Detailhandel aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

                                                  Kulturstrategie
                                           38     Interview mit Iris Weder, Leiterin Kultur
                                                  Die Stadt Zug wächst. Die Bedürfnisse der Bevölkerung verändern sich. Das spiegelt
                                                  sich auch im Kulturbereich. Deshalb hat der Stadtrat 2020 entschieden, die
                                                  Kultur­strategie aus dem Jahre 2009 in einem partizipativen Verfahren zu erneuern.

STADTMAGAZIN-APP
Für zusätzliche Bildstrecken,              42     Kinderseite
direkte Web-Links, Filme und
Feedback-Buttons: Laden Sie
die Stadtmagazin-Zug-App
via QR-Code oder Store auf Ihr
Smartphone oder Tablet oder
nutzen Sie die Browser-Version.
stadtzug.ch/stadtmagazin
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 4                                  Sonderausgabe                Februar 2021      Fragen? Antworten!

Ortsplanung Zug
Die 2020 gestartete Ortsplanungsrevision stellt die Weichen
für das künftige Leben und Arbeiten in der Stadt Zug. Sie
überarbeitet die Bau- und Zonenordnung und sie steckt den
Rahmen ab für die künftige Mobilität und die Freiräume.
In einem ersten Schritt wird derzeit das Mobilitäts- und Frei-
raumkonzept erarbeitet und mit dem Stadtraumkonzept und
weiteren Themen aus den Bereichen Siedlung, Landschaft
sowie der Ver- und Entsorgung zu einer Gesamtstrategie
zusammengefügt. Die Ortsplanungsrevision wird aufzeigen,
wie sich die Stadt Zug für das erwartete Wachstum rüstet,
wie sie die räumlichen Herausforderungen meistern will und
wie sie die Chancen der Zukunft anpackt. Die Bevölkerung
der Stadt Zug ist eingeladen, sich zu informieren und mit
ihren Wünschen und Ideen einzubringen. Es geht um nichts
weniger als um die Zukunft einer lebenswerten Stadt
Zug. Alle Studien, Analysen und Resultate von Umfragen
und Dialogen sind in der Mediathek der Plattform
orts­planung-zug.ch verfügbar. Sie werden laufend ergänzt.
Texte Harald Klein, Birgitt Siegrist, Daniel Bader

Phase 1
Start Phase 1                                            Medienkonferenz             Online-Mitwirkung
Richtplanung                                             11. März 2020               25. Mai 2020–22. Juni 2020

2019                                                                                 2020
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 5                              Sonderausgabe                            Februar 2021                       Fragen? Antworten!

Die Gemeinden der Schweiz sind aufgrund            Stadtparlament beraten und verabschiedet.         Reserven bestehen. Auch für die öffentlichen
des Bundesgesetzes über die Raumplanung            Zu beiden Lesungen erfolgt eine öffentliche       Infrastrukturen gilt das Prinzip der Verdich-
aufgefordert, ihre Nutzungsplanungen alle          Auflage, bei der die Stimmberechtigten            tung nach innen.
fünfzehn Jahre zu überprüfen und wenn not-         durch Einwendungen bzw. Beschwerden for-
wendig anzupassen, wenn sich die Verhält-          mell mitwirken können. Nach der politischen       Schwerpunkt Mobilität und Freiraum
nisse in diesem Zeitraum erheblich geändert        Beratung werden die Dokumente den Stimm-          Zu den zentralen Aufgaben der Ortsplanung
haben. Für alle Gemeinden im Kanton Zug            berechtigten zur Abstimmung unterbreitet.         gehört das Erarbeiten eines übergeordneten
und auch für die Stadt Zug trifft dies jetzt zu.                                                     Mobilitätskonzepts. Der kantonale Richtplan
Die kantonale Baudirektion gibt den Zuger          Herausforderung 1: Bevölkerungs- und              legt fest, in welchen Gebieten der Stadt
Gemeinden für eine Revision Zeit bis zum           Arbeitsplatzwachstum                              künftig eine Verdichtung stattfinden darf.
Jahr 2025. Die einzelnen Phasen für die Stadt      Der Kanton Zug wird aufgrund seiner zentra-       Erste Überlegungen zeigen auf, dass die
Zug sind aus dem Zeitstrahl unten ersichtlich.     len Lage in der Schweiz, seiner landschaftli-     damit mögliche Entwicklung nur mit klaren
                                                   chen und wirtschaftlichen Qualitäten und          Vorstellungen bezüglich der Mobilität bewäl-
Die Revision ist aus drei Gründen sinnvoll,        der Nähe zur Wirtschaftsmetropole Zürich          tigt werden kann. Aufgrund der zentralen
weil sowohl der Bund als auch der Kanton die       weiterhin wachsen. Dieses Wachstum an             Bedeutung von Mobilität und Freiraum wer-
planungsrechtlichen Grundlagen in den ver-         Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Ar-             den diese beiden Aspekte in der aktuellen
gangenen Jahren angepasst haben: Erstens           beitsplätzen soll gemäss kantonalem Richt-        Revision der Ortsplanung als Erstes bearbei-
wurde das Bundesgesetz über die Raumpla-           plan zu 85 Prozent im Siedlungsgebiet der         tet und mit der Bevölkerung diskutiert. In
nung vor rund zehn Jahren überarbeitet. Die        Gemeinden Risch, Hünenberg, Cham, Stein-          einem zweiten Schritt folgen weitere The-
Zuger Bevölkerung stimmte im Jahr 2013             hausen, Baar und Zug stattfinden.                 men aus den Bereichen Siedlung, Landschaft
den neuen Rechtsgrundlagen mit einem Ja-           Nach den Vorgaben des Raumplanungsgeset-          sowie Ver- und Entsorgung.
Anteil von 71,4 Prozent zu; der Ja-Anteil für      zes hat die zukünftige Entwicklung ohne zu-
die gesamte Schweiz lag bei 62,9 Prozent.          sätzliche Einzonungen zu erfolgen. Ausge-         Stadtraumkonzept als wichtige Grundlage
Zweitens revidierte der Kanton Zug im An-          nommen davon sind einzig Zonen des                In den vergangenen Jahren verlief die
schluss seine rechtlichen Grundlagen (Richt-       öffentlichen Interesses für Bauten und Anla-      Verdichtung der Stadt nicht immer im Ein-
plan, Planungs- und Baugesetz PBG und die          gen sowie wenige, kleinere Anpassungen des        klang mit einer Aufwertung des öffentlich
Verordnung zum Planungs- und Baugesetz             Baugebiets. Die Entwicklung der Stadt Zug         zugänglichen Stadtraums. Es wurden nicht
VPBG) und passte diese den Vorgaben des            wird somit über die Verdichtung bereits           im gleichen Masse, wie zusätzliche Nutz­
Bundes an. Drittens wurden durch den Bei-          bebauter Gebiete erfolgen. Der Stadtrat geht      flächen entstanden sind, auch zusätzliche
tritt des Kantons Zug zur IVHB (Interkanto-        davon aus, dass die Stadt Zug bis im Jahr         Grün- und Freiräume geschaffen oder die
nale Vereinbarung über die Harmonisierung          2040 auf 41 000 bis maximal 46 000 Einwoh-        Strassenräume und das Fuss- und Radweg-
der Baubegriffe) neue Begriffe und Messwei-        ner/innen und 50 000 Beschäftigte anwach-         netz aufgewertet und ergänzt. Das «Stadt-
sen eingeführt.                                    sen wird. (Stand heute 31 400 Einwohner/          raumkonzept Zug 2050» betont, wie wichtig
                                                   innen und 41 000 Arbeitsplätze). Diese Ein-       es ist, den öffentlichen Stadtraum auf die
Mitwirkung obligatorisch und erwünscht             schätzung basiert auf konkreten Projekten         Bedürfnisse und Empfindungen der Bevölke-
Die Revision der Ortsplanung gliedert sich         sowie dem Potenzial der verbleibenden Bau-        rung auszurichten. Die sorgfältige, differen-
gemäss den Vorgaben des Raumplanungsge-            zonen. Die Entwicklung konzentriert sich auf      zierte Gestaltung des öffentlichen Raums
setzes und der kantonalen Baugesetzgebung          die Verdichtungsgebiete im Zentrum der            hilft den Bewohnerinnen und Bewohnern,
in zwei Teile:                                     Stadt sowie in der Äusseren Lorzenallmend.        sich in ihrer Stadt zu orientieren, sie prägt
In der ersten Phase werden Konzepte und            Diverse Planungen und Projekte innerhalb          den Charakter unterschiedlichster Orte und
Strategien für die Entwicklung der Stadt           der Verdichtungsgebiete befinden sich in          verbindet diese gleichzeitig zu einem stimmi-
erarbeitet und in einem breiten Mitwirkungs-       Vorbereitung, im Prozess der gesetzlichen         gen Ganzen.
prozess mit der Bevölkerung, den Quartieren,       Verankerung oder bereits in der Umsetzung.
den Interessengruppen und der Politik disku-                                                         Organisation der Ortsplanungsrevision
tiert. Als Zeithorizont für die Überlegungen       Herausforderung 2: Ausbau der Infra-              Die politische Leitung liegt bei Eliane Birch-
gilt das Jahr 2040. Die Mitwirkung erfolgt         struktur                                          meier, Stadträtin und Vorsteherin des Bau­
als Dialog zwischen Behörden, Experten,            Das prognostizierte Wachstum führt zu einem       departements, die Gesamtprojektleitung bei
Bevölkerung und Interessengruppen. Nach            Ausbau der erforderlichen Infrastrukturen,        Stadtplaner Harald Klein. Ergänzt wird
diesem Prozess bereinigt und beschliesst der       vor allem bei den Schulanlagen. Weiter sind       das Team mit politischen sowie fachlichen
Stadtrat die Strategie und unterbreitet sie        genügend Naherholungsflächen und Sport-           Begleitgruppen und externen Planungsbüros.
dem Stadtparlament Ende 2021 zur Kennt-            anlagen zur Verfügung zu stellen. Auch die        Die Bevölkerung und weitere Interessen-
nisnahme. In der zweiten Phase von 2023            Anlagen für die Versorgung sind stetig den        gruppen erhalten laufend Gelegenheit, aktiv
bis 2025 werden die Bauordnung, der Zonen-         wachsenden Anforderungen anzupassen.              an der Ortsplanung mitzuwirken.
plan und die entsprechenden Reglemente             Das Baudepartement überprüft die bestehen-
in zwei Lesungen überarbeitet und vom              den Infrastrukturen und klärt ab, wo noch

Online-Dialog                            Öffentliche Veranstaltung / Dialog           Stadtrat                              Grosser Gemeinderat
Frühling 2021                            Oktober 2021                                 Beschluss über die Gesamtstrategie    Kenntnisnahme
                                                                                      März 2022

2021                                                                                  2022
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 6                           Sonderausgabe                                                Februar 2021                          Fragen? Antworten!

Bevölkerungswachstum bis 2040
                                                                                                                         Die Stadt Zug ist einem hohen Wachstums-
                                                                                                                         und Entwicklungsdruck ausgesetzt. Dieser
                                                                                                                         betrifft gleichermassen Arbeitsplätze wie Ein-
                                                                                                                         wohnerinnen und Einwohner. Hinzu kommt
                       Lorzen
                                                                                                                         die ideale Lage innerhalb der Schweiz, mit
                                                                                                                         dem Bezug zur Grossstadt Zürich und deren
                                                                                                                         Angebot in den Bereichen Bildung (Universi-
                                                                                                                         täten), Kultur und Freizeit. Aber auch die nahe
                                                                                                                         Lage zum Flughafen, die sehr gute Erschlies­
                                                                                                                         sung mit der Bahn oder dem Individualver-
                                               Herti
                                                                                                                         kehr sowie die nahen Erholungsgebiete und
                                                                                                                         Sportmöglichkeiten tragen zur Attraktivität

                                                           Aabachstrasse
                                                                                                                         bei. Wuchsen in den vergangenen Jahrzehn­ten
                                                                             Stadtverwaltung

                                                                                                    Guthirt

                                                                                                                         insbesondere die Arbeitsplätze, so besteht
                                                                                                                         heute eine grosse Nachfrage nach Wohnraum.

                                                                                                               Loreto    Die Stadt Zug ist Teil der Stadtlandschaft ge-
                                                          Neustadt                                                       mäss kantonalem Richtplan (Siedlungsgebiet
                                                                                                                         von Zug, Baar, Steinhausen, Cham, Hünen-
                                                                                                                         berg und Rotkreuz) und das politische wie
                                                                                                                         kulturelle Zentrum der Region Zug. Gemäss
                                                                                                                         kantonalem Richtplan sollen 85 Prozent des
                                                           Altstadt
                                                                                                                         zukünftigen Wachstums im Kanton Zug in
                                                                                                             Rosenberg   der Stadtlandschaft stattfinden. Davon soll
                                                                                                                         rund ein Drittel auf die Stadt Zug entfallen.

                                                                                                                         Bei der Bevölkerungsprognose setzt das Bau-
                                                                                                                         departement nicht auf eine rein statistische
                                                                                               St. Michael               Wachstumsberechnung, wie sie der Bund
                                                                                                                         und der Kanton vornehmen. Das prognosti-
                                                                                                                         zierte Wachstum in der Stadt Zug geht von
                                                                                                                         konkreten Projekten aus, welche bereits
                                                                                                                         rechtskräftig sind oder sich in fortgeschrit­
                                                                                                                         tener Planungsphase befinden. Ergänzt
                                                                                                                         werden diese Zahlen durch die Prognose der
                                                                                                                         allgemeinen Erneuerungen in den Quartie-
                                                                                                                         ren. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren
                                                                                                                         ist in der Stadt Zug bis ins Jahr 2040 mit
                                                                           Gimenen
                                                                                                                         einem Bevölkerungswachstum zwischen
                                                                                                                         10 000 bis 15 000 Einwohnerinnen und Ein-
                                          Oberwil
                                                                                                                         wohnern zu rechnen. Das Bevölkerungs-
          300–400                                                                                                        wachstum wird mehrheitlich im Norden und
          400–500                                                                                                        Westen der Stadt Zug stattfinden. Besonders
          500–1000                                                                                                       hervorzuheben sind dabei die Areale Äussere
          1000–5000                                                                                                      Lorzenallmend, Landis & Gyr-Areal, Herti Süd
                                                                                                                         und die Entwicklungsgebiete entlang der
                                                                                                                         Bahngleise (Unterfeld) sowie der Baarer- und
                                                                                                                         Industriestrasse.

Phase 2
Start Phase 2                   Stadtrat                                                              Grosser Gemeinderat               1. Öffentliche Auflage
Nutzungsplanung 2023            Beratung und Beschluss                                                Beratung und Beschluss            Mai 2024
                                parlamentarische Vorlage 1. Lesung                                    1. Lesung

2023                                                                                                                                   2024
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 7                             Sonderausgabe                                                 Februar 2021                            Fragen? Antworten!

    Arbeitsplatzwachstum bis 2040
                                                                                                                                  Die Schweiz als attraktiver und weltweit ver-
                                                                                                                                  netzter Wirtschaftsstandort inmitten von
                                                                                                                                  Europa wächst aufgrund der Globalisie-
                                                                                                                                  rungseffekte in den vergangenen Jahren um
                               Lorzen
                                                                                                                                  40 000 bis 60 000 Einwohner pro Jahr (2019
                                                                                                                                  um 40 000). Dieses Wachstum basiert im
                                                                                                                                  Wesentlichen auf dem Zuzug von Arbeits-
                                                                                                                                  kräften, mehrheitlich von hochqualifizierten
                                                                                                                                  Arbeitnehmenden mit ihren Familien.

                                                     Herti
                                                                                                                                  Die Stadt und die Region Zug sind Teil des
                                                                                                                                  Wirtschaftsraums Zürich. Sie profitieren

                                                                  Aabachstrasse
                                                                                                                                  zudem stark von ihrer erfolgreichen und
                                                                                    Stadtverwaltung

                                                                                                           Guthirt

                                                                                                                                  umfassenden Ansiedlungspolitik von Firmen
                                                                                                                                  sowie der damit einhergehenden tiefen Un-
                                                                                                                                  ternehmensbesteuerung, welche seit den
                                                                                                                      Loreto      1960er- Jahren besteht. Die Arbeitsplatzzahl
                                                                 Neustadt                                                         in der Region Zug wächst somit aufgrund der
                                                                                                                                  Globalisierung und der Sitzverlagerung von
                                                                                                                                  Firmen innerhalb der Schweiz. Zusätzliches
                                                                                                                                  Wachstum an Arbeitsplätzen entsteht aber
                                                                                                                                  auch durch die hier bereits ansässigen Fir-
                                                                  Altstadt
                                                                                                                                  men.
                                                                                                                    Rosenberg

                                                                                                                                  Gemäss den Vorgaben des Bundes bzw. des
                                                                                                                                  Kantons Zug ist für die Stadt Zug von einem
                                                                                                                                  Wachstum von 50 000 Arbeitsplätzen bis ins
                                                                                                                                  Jahr 2040 auszugehen. Ein erhöhtes Wachs-
                                                                                                      St. Michael                 tum gegenüber den Prognosen des Kantons –
                                                                                                                                  wie bei der Bevölkerungsentwicklung – wird
                                                                                                                                  bei den Arbeitsplätzen als wenig realistisch
                                                                                                                                  angesehen. Die Nachfrage nach Wohnraum
                                                                                                                                  ist deutlich höher. Dies ist unter anderem
                                                                                                                                  daran ersichtlich, dass die Grundeigentümer
                                                                                                                                  und Investoren bei ihren Planungen und
                                                                                                                                  Projekten den Wohnanteil erhöhen und im
                                                                                                                                  Gegenzug den Anteil an Dienstleistungs­
                                                                                                                                  flächen reduzieren.
                                                                                  Gimenen

                                                                                                                                  Wie beim Bevölkerungswachstum wird auch
                                                Oberwil
                                                                                                                                  das Arbeitsplatzwachstum schwergewichtig
       250–500                                                                                                                    im Zentrum sowie im Norden und Westen der
       500–1000                                                                                                                   Stadt Zug stattfinden. Besonders hervorzuhe-
       1000–2000                                                                                                                  ben sind dabei die Areale Äussere Lorzenall-
       2000–4600                                                                                                                  mend, Technologiecluster V-Zug, Landis&Gyr,
                                                                                                                                  An der Aa (ZVB), Baarerstrasse West und
                                                                                                                                  Hertizentrum.

Stadtrat                                Grosser Gemeinderat                                  Volksabstimmung                    2. Öffentliche Auflage      Regierungsrat
Beratung und Beschluss                  Beratung und Beschluss                               28. September 2025                 Oktober 2025                Genehmigung
parlamentarische Vorlage 2. Lesung      2. Lesung 2024/2025                                                                                                 März 2026

                                        2025                                                                                                               2026
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 8                             Sonderausgabe                      Februar 2021                            Fragen? Antworten!

                                                Online-Dialoge ausgewertet
                                                Über die Dialogplattform stellte das Baudeparte-
                                                ment der Stadt Zug mögliche Stossrichtungen der
                                                zukünftigen Entwicklung zur Diskussion, dies in vier
                                                Themenfeldern: Grünräume, Mobilität, Quartiere
                                                und Zentrum. Die detaillierte Auswertung liegt vor
Die Stadt mit                                   und dient zum Erarbeiten des Konzepts Mobilität
den vielfältigen                                und Freiraum — einer wichtigen Grundlage der Orts-
Grünräumen                                      planungsrevision.

Resultate des Online-Dialogs
In den letzten Jahren wurde vor dem Hinter- STOSSRICHTUNG                                       BEWERTUNG STOSSRICHTUNG
grund der Klimaerwärmung in der Orts­ Wir wollen eine stärkere Begrünung des
planung vermehrt die Idee einer Stadt mit öffentlichen Raums und einen Ausbau der
vielfältigen Grünräumen in den Fokus Begegnungsmöglichkeiten aktiv fördern.
gerückt. Die Stadt Zug hat sich Anliegen aus Zusätzliche Freiräume sollen insbesondere
der Bevölkerung zu Herzen genommen und in den Verdichtungsgebieten entstehen. Im
möchte die Begrünung der Stadt vorantreiben. Stadtzentrum stehen die Abmilderung der
Die Be­ völkerung wünscht sich seit einiger klimatischen Auswirkungen und die Erhöhung
Zeit mehr Naturnähe, auch in der Stadt.         der Aufenthaltsqualität im Vordergrund.
Der gesellschaftliche Trend geht zu einer öko- Wichtig ist die Vernetzung der Frei- und Grün-
logischen Lebensweise, welche auch auf Orts- räume untereinander durch sogenannte
planungen Einfluss nimmt. Dabei stehen das «grüne Adern», einerseits zur Förderung der
Stadtklima und die Aufenthaltsqualität im Ökologie, der allgemeinen Aufenthaltsqualität             Ich finde die Stossrichtung gut    80
Vordergrund. Die Bevölkerung setzt eine sowie des Fuss- und Veloverkehrs, anderer-                  Ich finde sie eher gut             14
«grüne Stadt Zug» und die Förderung von seits zur Entlastung des Naherholungsdrucks                 Ich finde sie weniger gut           4
einem friedlichen Zusammenleben zwischen auf das Seeufer. Ebenfalls von Bedeutung ist               Ich finde sie nicht gut             1
Mensch und Natur mit einer hohen Lebens- die Anbindung und Zugänglichkeit der Frei­                 Ich habe hierzu keine Meinung       1
qualität gleich. Die Begrünung der Stadt Zug flächen ausserhalb des Baugebiets.
wird als Massnahme gegen die spürbare
Erwärmung des Klimas verstanden und die
Positionierung der Stadt Zug als «Green City»
                                                                                                167 TEILNEHMER/INNEN
wird von vielen Teilnehmenden im Dialog
vorgeschlagen. Grosse Ideen wie Schatten-
                                                                                                Frauen 42 %               Wohnort Zug 91 %
bäume, Fassadenbegrünungen, Kies statt As-
                                                                                                Männer 58 %               Arbeitsort Zug 58 %
phalt und sogar der Wunsch nach einem
Stadtpark werden dafür genannt. Renaturie-
rungen von Flüssen und «grüne Adern» in
                                                                                                                                  unter 20 Jahren
Form von zusammenhängenden Grünzonen
werden als mögliche Massnahmen gesehen.                                                                                           20–29 Jahre
Die Stadt soll «mehr Mut zu Grün» zeigen, dies                                                                                    30–39 Jahre
ist der grundsätzliche Tenor in der Bevölke-
                                                                                                                                  40–49 Jahre
rung. Dabei sind viele Zugerinnen und Zuger
bereit, selber bei diesen Massnahmen mitzu-                                                                                       50–59 Jahre
wirken. Das allgemeine Interesse für eine                                                                                         60–69 Jahre
«grüne Stadt Zug» ist sehr hoch. Viele erachten                                                                                   70 Jahre plus
es als zudem wichtig, dass die Biodiversität
gefördert wird – die Grünräume mit einheimi-                                                    0     5   10    15   20   25 30
schen Pflanzen sollen nicht nur ein Rückzugs-
ort für Zugerinnen und Zuger darstellen,
sondern auch für Insekten, Vögel und Klein-
tiere attraktiv sein. Aus diesem Grund
wünscht sich die Bevölkerung eine Biodiversi-
tätsstrategie, in welcher Ziele und Anreize
definiert werden sollen, um die Begrünung
der Stadt voranzutreiben.
Sonderausgabe Fragen? Antworten! - Ortsplanung Zug
Seite 9                             Sonderausgabe                        Februar 2021                             Fragen? Antworten!

                                                                                                                Reden Sie mit!
                                                                                                             «Mobilität & Freiraum»
                                                                                                                      Online-Dialog
                                                                                                                   ortsplanung-zug.ch

Die Stadt mit der effizi-
enten und flächen-
schonenden Mobilität

Resultate des Online-Dialogs
Die Stadt Zug wächst, und somit auch der Ver-    STOSSRICHTUNG                                     BEWERTUNG STOSSRICHTUNG
kehr und das Bedürfnis nach einem neuen,         Eine funktionstüchtige Stadt Zug braucht eine
effizienten und flächenschonenden Mobili-        effiziente, flächenschonende Mobilität,
tätskonzept. Ein Ansatz ist, den beschränkten    die leistungsfähig, komfortabel und sicher ist,
Platz im Stadtzentrum so umzuverteilen, dass     aber möglichst wenig Fläche in Anspruch
alle Verkehrsteilnehmer – ob mit Velo, zu Fuss   nimmt. Dazu müssen wir, insbesondere im
oder mit dem Auto – gleichberechtigt behan-      Stadtzentrum, den beschränkten Raum neu
delt werden. Dazu müssten Velo- und Fuss-        verteilen und situations- und bedürfnisgerecht
gängerwege aufgewertet sowie der Pendler-        organisieren. Die Stadt Zug setzt, wo räumlich
verkehr gelenkt und dosiert werden – durch       möglich, auf die Gleichbehandlung aller
eine Anpassung und einen Ausbau der Bus­         Verkehrsteilnehmer. Das zukünftige Mobilitäts-
netze an die Bedürfnisse der Bevölkerung.        wachstum ist soweit wie möglich über den
Dies reduziert und beruhigt den Individual-      Velo- und Fussverkehr und den öffentlichen            Ich finde die Stossrichtung gut     56
verkehr im Stadtzentrum und in den Quartie-      Verkehr (Bahn und Bus) aufzufangen.                   Ich finde sie eher gut              26
ren vor allem in den Stosszeiten.                                                                      Ich finde sie weniger gut            8
Die dem Online-Dialog vorgelagerte Umfrage                                                             Ich finde sie nicht gut              8
zum Mobilitätsverhalten (s. Seite 14) zeigte                                                           Ich habe hierzu keine Meinung        2
auf, dass in der Stadt Zug die Verkehrsmittel
Auto, Velo und ÖV gleichwertig genutzt
werden. Der Grundsatz der Gleichbehandlung
aller Verkehrsteilnehmer liegt deshalb auch
                                                                                                   133 TEILNEHMER/INNEN
der Ortsplanung zugrunde. Einige Zugerin-
nen und Zuger äussern den Wunsch, dass der
                                                                                                   Frauen 38 %               Wohnort Zug 95 %
Fuss- und Veloverkehr einen höheren Stellen-
                                                                                                   Männer 62 %               Arbeitsort Zug 59 %
wert bekommen soll. Dieser Wunsch geht mit
dem globalen Trend zu verkehrsberuhigten
Innenstädten wie zu einer sportlich aktiven
                                                                                                                                     unter 20 Jahren
Lebensweise der breiten Bevölkerung einher.
Hierbei sagen viele der Teilnehmenden                                                                                                20–29 Jahre
«Velo first.» Ausserdem möchten die Zuger                                                                                            30–39 Jahre
Verkehrsteilnehmer/innen, dass die unter-
                                                                                                                                     40–49 Jahre
schiedlichen Fortbewegungsmittel klarer
voneinander zu trennen sind. Dazu gehört                                                                                             50–59 Jahre
auch die bessere Trennung von Fussgängern                                                                                            60–69 Jahre
und Velofahrern, da es in den letzten Jahren
                                                                                                                                     70 Jahre plus
aufgrund der Zunahme von E-Bikes zu mehr
Konflikten auf den geteilten Trottoirs gekom-                                                      0     5   10    15   20   25 30
men ist. Gemäss den Teilnehmenden braucht
es effiziente und sichere Velowege und allge-
mein velofreundlichere Lösungen in der
Innenstadt, wobei diese Änderung zu Lasten
des Individualverkehrs umgesetzt werden soll.
Seite 10                              Sonderausgabe                         Februar 2021                             Fragen? Antworten!

Die Stadt der viel-
fältigen Quartiere
und kurzen Wege

Resultate des Online-Dialogs
Die Quartiere von Zug leisten durch ihre ei-        STOSSRICHTUNG                                     BEWERTUNG STOSSRICHTUNG
genständige und hohe Lebensqualität einen           Das Wachstum ist quartierverträglich auszu-
wichtigen Beitrag zum Charme der Stadt. Die         gestalten. Die bestehende hohe Lebensquali-
Ortsplanung hat sich zum Ziel gesetzt, diesen       tät ist zu erhalten und wo erforderlich zu ver-
spezifischen Charakter der Zuger Quartiere          bessern. Der Bau von zusätzlichen Wohnungen,
trotz stetigem Wachstum zu bewahren. Vorge-         der Ausbau der öffentlichen Infrastrukturen
schlagen werden dabei Massnahmen zu Aus-            in den Quartieren wie Freiräume, Spiel- und
bau von öffentlichen Strukturen innerhalb der       Begegnungsplätze, Treffpunkte, Service pub-
Quartiere wie auch die Förderung von Frei-          lic (Post, Pickup-Stationen etc.) tragen dazu
und Grünräumen sowie Spiel- und Begeg-              wesentlich bei. Auch die Quartierschulhäuser
nungsplätzen. Die Quartiere sollen Möglich-         mit ihren Sportanlagen sowie die Integration
keiten bieten, einander kennenzulernen und          von Vereinslokalen spielen eine wichtige
die Stadt mitzugestalten. Die Idee einer «Stadt     Rolle. In den einwohnerstarken und dicht              Ich finde die Stossrichtung gut    66
der kurzen Wege» soll den Ausbau von Velo-          bebauten Quartieren (Zentrum, Guthirt, Herti          Ich finde sie eher gut             18
und Fusswegen vorantreiben. Dies würde den          und Lorzen) wie auch in Oberwil werden                Ich finde sie weniger gut           7
Verkehr innerhalb der Quartiere beruhigen           eigenständige Quartierzentren gefördert bzw.          Ich finde sie nicht gut             7
und somit den Lärm eindämmen.                       neu geschaffen. Dadurch lässt sich der tägli-         Ich habe hierzu keine Meinung       2
Im Dialog werden diese Ideen von der Mehr-          che Bedarf im Quartier abdecken. All diese
heit der Teilnehmenden unterstützt. Viele           Massnahmen führen zu einer «Stadt der
se­hen in der Aufwertung der Quartiere gleich­      kurzen Wege» und unterstützen damit den
zeitig eine Steigerung der Lebensqualität.          Fuss- und Veloverkehr innerhalb der Quartiere     55 TEILNEHMER/INNEN
Lebendige Quartiere würden die allgemeine           wie auch von Quartier zu Quartier.
Wohnqualität verbessern. Durch die Förde-
                                                                                                      Frauen 44 %              Wohnort Zug 98 %
rung von eigenständigen Freiräumen können
                                                                                                      Männer 56 %              Arbeitsort Zug 56 %
sich Personen aller Altersgruppen und Natio-
nalitäten näherkommen, wobei das Quartier-
leben zu mehr Zusammenhalt führen könnte.
                                                                                                                                       unter 20 Jahren
Cafés, Spielplätze, verkehrsfreie Plätze und
Anlagen für eine gemeinsame Nutzung könn-                                                                                              20–29 Jahre
ten die Quartiere aufleben lassen, so der allge-                                                                                       30–39 Jahre
meine Konsens der Befragten.
                                                                                                                                       40–49 Jahre
Auch das Stichwort «kurze Wege» wurde von
der Mehrheit der Dialogteilnehmenden posi-                                                                                             50–59 Jahre
tiv aufgegriffen. So soll der Fokus auf die Fuss-                                                                                      60–69 Jahre
gänger/innen und Velofahrer/innen gelegt                                                                                               70 Jahre plus
werden – die Quartiere wären nicht mehr so
                                                                                                      0    5    10   15   20   25 30
befahren und würden dementsprechend auch
ruhiger werden. Wenn der Lärm des Auto­
verkehrs verringert werden kann, sehen viele
dies als Aufwertung der Lebensqualität.
Seite 11                             Sonderausgabe                         Februar 2021                            Fragen? Antworten!

Die Stadt mit einem
lebendigen Zentrum
für alle

Resultate des Online-Dialogs
Das gesellschaftliche und wirtschaftliche          STOSSRICHTUNG                                    BEWERTUNG STOSSRICHTUNG
Zentrum der Stadt Zug beherbergt viele Gast-       Im Stadtzentrum wollen wir das brachliegen-
ronomie- und Detailhandelsbetriebe, welche         de Potenzial des Aussenraums vermehrt
zur Attraktivität der Stadt beitragen. Die Stadt   nutzen und die Anliegen von Natur und Klima
Zug erkennt das Potenzial dieser Umgebung          durch eine verstärkte Begrünung berücksichti-
und möchte durch die stärkere Nutzung des          gen. Der öffentliche Raum muss an Bedeu-
Aussenraums die Aufenthalts- und Lebens-           tung und Attraktivität gewinnen. Die Identität
qualität für die Bevölkerung aufwerten. Das        des Zentrums als Herzstück, mit dem vielfälti-
Zentrum von Zug (Bereich Bahnhof, Bundes-          gen Detailhandel und der Aufenthaltsqualität,
platz, Metalli) gehört zusammen mit der Alt-       wollen wir aktiv stärken. Der zur Verfügung
stadt und der Seepromenade zum Herzstück           stehende öffentliche Raum wird zur Begeg-
der Stadt. Es sollte aktiv und unterschiedlich     nung und Vernetzung aufgewertet. Im Fokus
genutzt werden können. Dazu gehört auch,           stehen auch Massnahmen für Menschen mit              Ich finde die Stossrichtung gut    64
dass verkehrsberuhigte, -arme und -freie           einer Beeinträchtigung. Im Stadtzentrum              Ich finde sie eher gut             23
Bereiche geschaffen und dass der Fuss- sowie       erhalten die unterschiedlichen Verkehrsmittel        Ich finde sie weniger gut           9
der Velo-Verkehr bewusst gefördert werden.         gleich viel Bedeutung und Raum. Damit dies           Ich finde sie nicht gut             3
Fussgängerzonen und Grünflächen werden             gelingt, sind die flächeneffizienten Verkehrs-       Ich habe hierzu keine Meinung       1
von den Teilnehmenden explizit gewünscht.          mittel (Fuss-, Velo- und öffentlicher Verkehr)
Diese würden Freiräume ohne vorgegebenen           zu fördern. Die Versorgung des Gewerbes mit
Nutzen schaffen, um spontane Aktionen und          Gütern wird sichergestellt.
Treffen mit anderen Menschen zu ermögli-
                                                                                                    89 TEILNEHMER/INNEN
chen. Auch werde dadurch vermehrte Lauf-
kundschaft für die Geschäfte angezogen.
                                                                                                    Frauen 42 %              Wohnort Zug 94 %
Die Teilnehmer/innen des Dialogs haben ins-
                                                                                                    Männer 58 %              Arbeitsort Zug 62 %
gesamt eine moderne und urbane Vision des
künftigen Zuger Stadtzentrums. Einerseits
soll das Zentrum gestärkt werden, anderer-
                                                                                                                                     unter 20 Jahren
seits ist ein Hauptanliegen, dass die Zuger
Altstadt belebter wird. Dies soll durch aktive                                                                                       20–29 Jahre
Förderung von Gastronomie- und Detailhan-                                                                                            30–39 Jahre
delsbetrieben geschehen, sodass die Zuger
                                                                                                                                     40–49 Jahre
Altstadt zu einem Ort der Begegnungen und
der Freizeitaktivitäten wird, zu einem Treff-                                                                                        50–59 Jahre
punkt für den Ausgang, zum Einkaufen und                                                                                             60–69 Jahre
zu einem Ort der lebendigen Kultur. Allge-                                                                                           70 Jahre plus
mein wünscht man sich, dass die Seepromena-
                                                                                                    0    5    10   15   20   25 30
de besser genutzt wird – der See als Naherho-
lungsgebiet und Freizeitzone werde vernach-
lässigt. Bars und Cafés an der gesamten See-
promenade sowie Restaurants direkt am
Seeufer würden dem Stadtbild helfen, moder-
ner und attraktiver zu wirken. Der allgemeine
Konsens bei den Teilnehmenden ist, dass die
«Zuger Juwelen» Altstadt und Seepromenade
zu attraktiven und beliebten Aufenthaltsorten
aufgewertet werden sollen.
Seite 12   Sonderausgabe   Februar 2021   Fragen? Antworten!
LEGENDE

Talabwinde sind insbesondere im nordöst-
lichen Stadtgebiet im Umfeld der Kantons-
schule Zug lokalisiert. Die Luft fliesst dabei
nahe an den Grün­räumen entlang. Gebäude
bremsen den Fluss.

Hangabwinde treten im südlichen Stadt­
gebiet, beim Abhang des Zugerbergs, auf.
Diese sind im Gegensatz zu den Talabwinden
flächenhaft ausgeprägt.

Flurwinde treten westlich der Innenstadt bzw.
beidseits der Lorze auf und bilden sich
aufgrund des horizontalen Temperaturunter-
schieds zwischen Grün- und Siedlungsräumen.
Sie sind rein thermisch bedingt und damit
eher schwach ausgeprägte Strömungs­
systeme.
Eine klimaoptimierte Gestaltung zukünftiger Bauge-
biete sollte vorhandene Kalt- und Frischluftströmungen
berücksichtigen, um deren klimatischen Nutzen
sowohl in einem neuen Quartier als auch im Bestand
zu sichern. Dazu sollten Gebäude parallel zur
Fliessrichtung der Kaltluft angeordnet sein und zwi-
schen ihnen ausreichend grosse Grünflächen
erhalten bleiben. Ziel ist es, den Bebauungsrand für
die thermische Zirkulation durchlässig zu gestalten;
so kann von den angrenzenden Grünflächen
auch weiterhin nächtliche Kaltluft in die Bebauung
ein­fliessen.

                                                         STÄDTE ALS WÄRMESPEICHER

                                                         Gebäude und versiegelte, das heisst: wasser­
                                                         undurchlässige Boden­flächen speichern
                                                         Wärme, geben sie an die Umgebung ab und
                                                         verändern so das lokale Klima. Als Folge
                                                         entstehen «städtische Wärmeinseln» und eine
                                                         verminderte Durchlüftung. Bewegtes Wasser
                                                         erzielt eine stärkere Kühlung als stehendes
                                                         Gewässer (Verdunstungskühlung).
Seite 13                             Sonderausgabe                       Februar 2021                         Fragen? Antworten!

Eine Klimaanalyse für die Stadt Zug
Klimaanalyse-Karten zeigen, wo im urbanen Raum
heutige und zukünftige Wärmeinseln sowie wert­
volle kühlende Grünräume liegen und wo sich wich­
tige Durchlüftungsbahnen befinden. Die Stadt Zug
hat detaillierte Modelle bis ins Jahr 2100 berechnen
lassen. Sie liefern für die Ortsplanungs­revision
wertvolle Hinweise. Text Thomas Gretener, Illustration Han van de Wetering

Städte sind vom Klimawandel besonders – An der Zugerbergflanke im südlichen Stadt-              Frischluftströmungen berücksichtigen, um
betroffen. Unser lokales Klima hat sich gegen-  gebiet treten Hangabwinde auf. Diese sind       deren klimatischen Nutzen sowohl in einem
über der vorindustriellen Epoche messbar         im Gegensatz zu den Talabwinden flächen-       neuen Quartier als auch im Bestand zu si-
um 1,7 Grad Celsius erwärmt. Bis 2050 wol-       haft ausgeprägt und weniger an Leitbahn-       chern. Dazu sollten Gebäude parallel zur
len Bund und Kantone dazu beitragen, die         strukturen orientiert. Ausnahme: Beim          Fliessrichtung der Kaltluft angeordnet
Klimaerwärmung weltweit auf unter 2 Grad,        Fridbach und bei den Grünstrukturen im         und zwischen ihnen aus­reichend grosse
möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu beschrän-     Umfeld der Pädagogischen Hochschule wer-        Grünflächen erhalten bleiben. Ziel ist es,
ken.                                             den lokale Durchlüftungs­bereiche als Son-     den Bebauungsrand für die thermische Zir-
                                                 derleitbahnen ausgewiesen. Da das Einwirken    kulation durchlässig zu gestalten; so kann
Städte als Wärmespeicher                        von bodennaher Kaltluft über durchström-        von den angrenzenden Grünflächen auch
Regional fordern uns andere Phänomene            bare Strukturen erfolgt, sind diese Bereiche   weiterhin nächtliche Kaltluft in die Bebauung
heraus. Im Vordergrund stehen «städtische        besonders empfindlich im Hinblick auf eine     einfliessen.
Wärmeinseln» und eine verminderte Durch-        weitere Bebauung.
lüftung; beides beeinflusst die Luftqualität                                                  – Während am Tag die Strahlung der Sonne
negativ. Gebäude und versiegelte, das heisst: – Als drittes Kaltluftsystem treten Flurwinde     wirksam ist, geben nachts Bauwerke und
wasserundurchlässige Bodenflächen spei-         westlich der Innenstadt bzw. beidseits der      versiegelte Oberflächen die tagsüber ge­spei­
chern Wärme, geben sie an die Umgebung ab        Lorze auf. Da sie sich aufgrund des horizon-   cherte Energie als Wärmestrahlung wieder ab.
und verändern so das lokale Klima. Mit der       talen Temperaturunterschieds zwischen          Durch die Verringerung des Wärme­inputs
fortschreitenden Erwärmung, so ist die           Grün- und Siedlungsräumen ausbilden, sind      am Tage mit Hilfe von Fassa­­­den­b egrünung
Forschung überzeugt, verstärken sich diese       sie als rein thermisch bedingte und damit      oder schattenspendenden Stras­senbäumen
Effekte: Hitzeperioden werden häufiger auf-      eher schwach ausgeprägte Strömungssyste-       wird gleich­zeitig weniger Strahlungsenergie
treten, länger und heisser sein und insbeson-    me anzusehen. Die sich entlang der All-        in der Baumasse gespeichert und damit in
dere in den Städten zu einer Einschränkung       mendstrasse und westlich des Stierenmarkt­     der Nacht auch weniger Wärme an die Luft
der Lebensqualität führen.                       areals fortsetzende Grünstruktur begünstigt    ab­gegeben. Auch durch die Verwendung von
                                                 das Eindringen bodennaher Kaltluft in den      hellen Baumaterialien lässt sich die Refle-
Wärmeinseln und Durchlüftungsbahnen              Siedlungsraum.                                 xion des Sonnenlichtes erhöhen, sodass eben-
Vor diesem Hintergrund wurde die klimati-                                                       erdig versiegelte Flächen und Fassaden
 sche Situation in der Stadt Zug modelliert Wertvolle Planungsinstrumente                       stärker zurückstrahlen. Dadurch bleiben
                                                                                                ­
und topografische und meteorologische Da- Diese und andere Analysen zum lokalen                 sie kühler und nehmen insgesamt weniger
ten sowie die Oberflächenstruktur mit einbe- Mikroklima werden in Planhinweiskarten             Wärmeenergie auf.
zogen. Die Klimaanalyse-Karten zeigen, wo verarbeitet. Daraus lassen sich Schutz- und
heutige und zukünftige Wärmeinseln sowie Entwicklungsmassnahmen zur Verbesserung – Gewässer wirken sich positiv auf die ther-
wertvolle kühlende Grünräume liegen und des Stadtklimas ableiten. Sie geben raum­               mische Situation und die Aufenthaltsquali-
wo sich wichtige Durchlüftungsbahnen be­ bezogene Hinweise für die gezielte Sicherung,          tät in städtischen Räumen aus. Am Tag
finden. Etwa 62 Prozent des Siedlungsraums Entwicklung und Wiederherstellung von                findet Verdunstung statt: Diese bezieht
werden in den Nachtstunden mit Kaltluft ver- Durchlüftungsbahnen oder Oberflächen-              die Energie aus der umgebenden Luft und
 sorgt, wobei sich drei Kaltluftsysteme unter- strukturen, beispielsweise von Grünflächen       kühlt sie gleichzeitig ab (Verdunstungsküh-
 scheiden lassen:                              oder Wasserläufen. Damit erhalten die städti-    lung). Je grösser die Wasseroberfläche und
                                               schen Raumplanungsgremien für die Weiter-        je höher ihre Temperaturdifferenz zur um-
– Die Talabwinde sind insbesondere im nord- entwicklung der urbanen Zone erstmals               gebenden Luft ist, desto stärker wird die
  östlichen Stadtgebiet im Umfeld der Kan- wertvolle Planungsinstrumente dieser Art.            kühlende Wirkung. Bewegtes Wasser erzielt
  tonsschule Zug lokalisiert. Die Luft fliesst Klug angewendet, können sie mithelfen, den       eine stärkere Kühlung als stehendes.
  dabei nahe an den Grünräumen entlang. Effekt des Klimawandels zu mindern. Nach-
  Gebäude bremsen den Fluss. Über den Dä- folgend drei Beispiele.                               Quellen: «Anpassung ans Klima: gezielt planen und
  chern ist noch immer ein hohes Kaltluft­                                                      für morgen handeln», aus «Umwelt Zug», Kantonale
  volumen vorhanden, das in Bereichen mit Frischluftzirkulation senkt Hitzebelastung            Baudirektion, 2020/Stadtklima-Analyse Stadt Zug,
  geringer Bebauung durchaus noch in den – Eine klimaoptimierte Gestaltung zukünfti-            Baudepartement und Departement Soziales,
  bodennahen Bereich einwirken kann.            ger Baufelder sollte vorhandene Kalt- und       Umwelt, Sicherheit der Stadt Zug, 2020
Seite 14                             Sonderausgabe                         Februar 2021             Fragen? Antworten!

Wie weiter mit unserer Mobilität?
Mehr als drei Viertel der Bevölkerung sind mit
der aktuellen Verkehrssituation in der Stadt Zug
zufrieden. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.
Als Grundlage für zukünftige Mobilitätslösungen
setzt die Stadt Zug unter anderem auf anony­
misierte Bewegungsdaten. Infografik Dominik Dördelmann

Im Auftrag des Baudepartements analysierte
die Deloitte Consulting AG im letzten Jahr
die anonymisierten Daten zu den Personen­
bewegungen in der Stadt Zug in sechs ver-
schiedenen Zeiträumen der Jahre 2017, 2018
und 2019. Ziel der Mobilitätsstudie war es,
Verhaltensmuster der Verkehrsteilnehmerin-
nen und -teilnehmer zu erkennen und zu ver-
stehen, wie sie sich in der Stadt Zug und in der
Umgebung bewegen. Die Studie lieferte Ein-
blicke in die zeitliche und örtliche Verteilung
des Verkehrs. Die Daten basieren auf Handy-
Positionen, die vom Swisscom-Mobilfunknetz
erfasst werden. Der Strassenverkehr lässt des-
halb keine Unterscheidung nach Fahrzeugka-
tegorie zu: Sämtliche Fahrten, die nicht als
Autobahn- oder Schienenverkehr eingestuft
werden, fallen in die Kategorie Strasse. Die
Studie zeigt Ursprung und Ziel des Verkehrs –
aufgeschlüsselt nach Verkehrsträger.
                                                   auf der Strasse, 66 Prozent der Fahrten, stam-
Schienenverkehr                                    men aus der Stadt Zug oder hatten ihr Ziel in
Auf der Schiene ist der Durchgangsverkehr          der Stadt. Deutlich tiefer sind mit je 17 Pro-
erwartungsgemäss mit 70 Prozent der Fahr-          zent die Anteile des Verkehrs, der innerhalb
gäste am grössten. Der Ziel- und Quellverkehr      der Stadt unterwegs ist (Binnenverkehr) und
(der die Stadt als Ziel hat bzw. von der Stadt     des Durchgangsverkehrs.
aus startet) erreicht einen Anteil von je rund
15 Prozent. Nur 1 Prozent der Fahrgäste ist in-    Der tiefe Anteil des Durchgangsverkehrs am
nerhalb der Stadt Zug auf der Schiene unter-       Gesamtverkehrsvolumen auf der Strasse lässt
wegs.                                              darauf schliessen, dass grossräumige Umfah-
                                                   rungen ­– wie die im Sommer 2021 öffnende
Strassenverkehr                                    Tangente Zug–Baar oder Ausbauten im Natio-
Ein deutlich anderes Bild zeigt sich auf der       nalstrassennetz ­– keine wesentlichen Entlas-
Strasse. Die meisten erfassten Bewegungen          tungen für die Stadt Zug bewirken.
Seite 15   Sonderausgabe   Februar 2021   Fragen? Antworten!
Seite 16                            Sonderausgabe                       Februar 2021                       Fragen? Antworten!

Woher kommt der Verkehr?
Die Stadt Zug strahlt als Kantonshauptort und
wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region
stark auf die Nachbargemeinden aus, was sich
insbesondere beim Verkehr auf der Strasse zeigt.
Die meisten Personen, die mit dem Auto in die Stadt
Zug pendeln, kommen aus der Region. Rund die
Hälfte der in die Stadt eingehenden Fahrten startet
in den Nachbargemeinden.

Der hohe Anteil von Ziel-/Quellverkehr führt
insbesondere auf der Strasse zu hohen Belas-
tungen während den Spitzenstunden am
Morgen und am Abend. 70 Prozent dieses
Verkehrs finden auf der Strasse statt. Im Zen-
trum ist der Anteil im Vergleich zu den Aus­
senquartieren am höchsten. Dies ist u.a. auf
die Arbeitsplatzdichte im Zentrum zurückzu-
führen: 36 Prozent des Strassenverkehrs ent-
steht durch Pendlerinnen und Pendler. Die
erhobenen Daten zeigen, dass es neben der
Morgen- und Abendspitzenstunde jedoch zu         wünschen sich vermehrt verkehrsfreie Räu-
keinen Überlastungen kommt. Für Stadtzu-         me in der Stadt sowie übereinstimmend mit
gerinnen und -zuger bietet das bestehende        den älteren Befragten auch mehr und bessere
Verkehrsnetz somit hinreichend Kapazität.        Infrastrukturen für den Veloverkehr. Wichtig
Beim Pendlerverkehr wäre zu überlegen,           war es den Teilnehmenden, dass die Zuver­
wie man etwa die Verkehrsspitzen glätten         lässigkeit des Öffentlichen Verkehrs erhalten
oder den Schienenverkehr für Pendler/innen       bleibt.
noch attraktiver gestalten könnte, damit der
Stras­senverkehr in den Spitzenstunden nicht     Wie geht es weiter?
weiter zunimmt.                                  Die Erkenntnisse aus dem Mobilitätsverhal-
                                                 ten der Zuger Bevölkerung fliessen nun in die
 Wichtige Erkenntnisse aus Gruppen­              Erarbeitung des Mobilitäts- und Freiraum-
 diskussionen                                    konzepts ein. Dieses Konzept ist eine Grund-
 Im Anschluss an die Auswertung der Mobil-       lage der Ortsplanung. Einige Fragestellungen
 funkdaten wurden Verkehrsteilnehmer und         und Befunde aus der Analyse sind in den
-teilnehmerinnen aus verschiedenen Alters-       Online-Dialog eingeflossen, in welchem die
 und Berufsgruppen in Gruppendiskussionen        Bevölkerung ihre Meinung zur Mobilität der
 nach ihren spezifischen Bedürfnissen gefragt.   Zukunft teilen konnte (s. Seite 8–11). Letzt-
 Wichtig sind etwa die Erkenntnisse zum          endlich geht es darum, eine für Zug spezifi-
 gewerblichen Verkehr: Vor allem ausreichend     sche Strategie zu entwickeln, um die zukünf-    WEITERE INFOS
 verfügbare Güterumschlag- und Halteplätze       tigen Herausforderungen der Mobilität           Die detaillierten Auswertungen
 werden wiederholt als wichtiges Anliegen        anzunehmen und geeignete Mittel und wirk-       finden Interessierte unter
 genannt. Insbesondere jüngere Befragte          same Massnahmen umzusetzen.                     ortsplanung-zug.ch/mediathek
Seite 17   Sonderausgabe   Februar 2021   Fragen? Antworten!
Seite 18                              Sonderausgabe                          Februar 2021                         Fragen? Antworten!

Verkehr: Zufriedenheit – und viele Wünsche                                                             Öffentlichen Verkehrs und einer positiven
                                                                                                       Beurteilung des motorisierten Verkehrs.
Mehr als drei Viertel der Bevölkerung sind mit
der Verkehrssituation in der Stadt Zug zufrieden.                                                    – Die Verkehrsüberlastungen, die als negativ
                                                                                                       empfunden werden, beziehen sich vor allem
Be­sonders hoch ist der Zuspruch in der jüngeren                                                       auf den Autoverkehr und konzentrieren sich

Be­völkerung und von Nutzerinnen und Nutzern                                                           im Stadtinnern.

des Öffentlichen Verkehrs. Verbesserungspotenzial                                                    – Mit Verkehrsüberlastungen verbundene

sehen am ehesten die Velofahrerinnen und                                                               Emis­sionen wie Lärm, Luftverschmutzung
                                                                                                       oder Gefahrensituationen kommen im Städte-
Velo­fahrer. Dies die wichtigsten Erkenntnisse einer                                                   Benchmark in Zug weniger häufig vor.

Befragung zur Mobilität in der Stadt Zug. Diese                                                      – Die Qualität der öffentlichen Plätze wird als
fliessen in die aktuelle Ortsplanungsrevision ein.                                                     hoch bewertet, das Idealbild der eigenen
                                                                                                       Stadt geht aber noch weiter in Richtung
                                                                                                       vieler Freiräume ganz ohne Verkehr.

Die Stadt Zug entwickelte die Umfrage zusam-        Freiräume ohne Verkehr gewünscht
                                                                                                    – Begegnungszonen und die Erhöhung des
men mit dem Befragungsinstitut gfs.bern.            Insgesamt tendiert die Bevölkerung in Rich-
                                                                                                       Fuss- und Veloverkehrs werden unabhängig
Insgesamt 1316 Einwohnerinnen und Einwoh-           tung einer Stadt mit möglichst vielen Freiräu-
                                                                                                       vom eigenen Verkehrsmittel mehrheitlich
ner nahmen daran teil. Die Einladung zur            men ohne Verkehr. Diese Präferenz wurde in
                                                                                                       gutgeheissen.
Online-Befragung erfolgte schriftlich. Dazu         vergleichbarer Stärke auch in anderen Städten
wurden 5000 Personen angeschrieben. Der             beobachtet, wo 2018 eine Mobilitätsbefragung
                                                                                                    – Eine starke Problemsicht besteht in Bezug
Rücklauf bzw. die Mitwirkung entsprachen            ebenfalls von gfs.bern, jedoch nicht im Auf-
                                                                                                       auf das Ortsbild und Behinderungen von
einem hohen Anteil von rund 27 Prozent.             trag der Stadt Zug durchgeführt wurde.
                                                                                                       Fussgängerinnen und Fussgängern durch
                                                                                                       überall abgestellte E-Bikes oder E-Scooter.
Lob für ÖV, Kritik wegen Staus und                  Mobilitäts-Apps positiv bewertet
                                                                                                       Eine Mehrheit würde Verleihangebote den
Parkplätzen                                         Die Grundstimmung der Bevölkerung der
                                                                                                       free-floating-Lösungen vorziehen.
Die Qualität des Öffentlichen Verkehrs ist für      Stadt Zug gegenüber Mobilitäts-Apps, welche
die Einwohnerinnen und Einwohner der                neben Ticketkauf auch Streckenoptimierun-
                                                                                                    – Beim ÖV oder bei der Verkehrsberuhigung in
Haupt­grund für ihre Zufriedenheit. So lobt         gen oder das beste Verkehrsmittel anzeigen, ist
                                                                                                       den Quartieren wird aus Sicht der Befragten
man neben dem guten ÖV-Netz den Fahrplan-           positiv. Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind
                                                                                                       bereits heute ausreichend viel unternommen.
takt oder die Pünktlichkeit. Die Bedingungen        an der Nutzung solcher Apps interessiert. Vor-
für den motorisierten Individualverkehr             behalte bestehen aber gegenüber der Nutzung
                                                                                                    – Die Reduktion der Verkehrsüberlastungen ist
werden ebenfalls positiv beurteilt. Verkehrs-       der eigenen Daten für verkehrsplanerische
                                                                                                       das deutlichste Anliegen der Bevölkerung.
überlastungen sind mit Abstand der wichtigste       Zwecke. Vorbehalte bestehen auch gegenüber
Grund für eine negative Bewertung der               free-floating Angeboten von Velos und E-Scoo-
                                                                                                    – Die Umsteigebereitschaft auf ein anderes
Verkehrssituation. Die Einwohnerinnen und           tern, denn es werden Einschränkungen am
                                                                                                       Verkehrsmittel lässt sich am ehesten in der
Einwohner erleben solche Überlastungen              Ortsbild und Behinderungen des Fussverkehrs
                                                                                                       Freizeit beobachten.
speziell zu Stosszeiten. Kritik gibt es an häufi-   befürchtet.
gen Staus und mangelnden Parkplätzen. Auf-          Das Bewegungsprofil der Stadt Zug ist durch
                                                                                                     Basierend auf der skizzierten guten Ausgangs-
grund der Auslastung der Parkhäuser in der          eine ausgeprägte Differenzierung gekenn-
                                                                                                     lage wünschen sich die Stadtzugerinnen und
Stadt Zug muss davon ausgegangen werden,            zeichnet, denn das Auto, der Öffentliche Ver-
                                                                                                    -zuger eine Stadt, die den heutigen Ausbau-
dass die Kritik an mangelnden Parkplätzen           kehr und das Velo werden nahezu gleich häu-
                                                                                                     standard des Öffentlichen Verkehrs und der
auf die oberirdischen Parkplätze fokussiert.        fig als wichtigstes Verkehrsmittel genutzt.
                                                                                                     Strassen in Zukunft hält. Gleichzeitig soll indi-
                                                    Damit hebt sich die Stadt Zug von den anderen
                                                                                                     viduelle Mobilität zu Fuss oder mit dem Velo
Aufenthaltsqualität in der Stadt fördern            Städten der Mobilitätsstudie aus dem Jahr
                                                                                                     gefördert werden. Der motorisierte Individu-
In Bezug auf die Verkehrspolitik möchte die         2018 ab. Dort kristallisierte sich die schwer-
                                                                                                     alverkehr behält seinen Stellenwert, im Zent-
Bevölkerung Massnahmen für die Aufenthalts­         punktmässige Nutzung von ein bis zwei
                                                                                                     rum soll es aber insgesamt grüner werden und
qualität in der Stadt und den Veloverkehr stär-     Verkehrsmitteln heraus.
                                                                                                     mehr verkehrsfreie Räume geben. Durch die
ker fördern. Der Unterhalt des Strassennetzes
                                                                                                     Nutzung mobiler Technologien, die eine intel-
ist der Bevölkerung sehr wichtig. Ausbaumass-       Rückmeldungen im Überblick
                                                                                                     ligente Verkehrsführung erlauben, werden
nahmen beim motorisierten Verkehr haben             Hier die Zusammenfassung der wichtigsten
                                                                                                     Verkehrsströme besser aneinander vorbeige-
aber keine Priorität. Eine Erhöhung des Fuss-       Rückmeldungen aus der Bevölkerung:
                                                                                                     führt, damit weniger Verkehrsbehinderungen
und Langsamverkehrs wird von der Mehrheit
                                                                                                     entstehen. So wird Mobilität individueller und
der Bevölkerung gutgeheissen, insbesondere          – Das Erhalten des hohen Ausbaustandards
                                                                                                     komfortabler, und es bietet sich für die Stadt
von dem Fuss- und Veloverkehr zugehörigen             des Strassennetzes ist allen Nutzergruppen
                                                                                                     Zug durch die Digitalisierung eine spannende
Gruppen. Begegnungszonen stossen in diesem            wichtig.
                                                                                                     Perspektive.
Zusammenhang auf breite Akzeptanz und
werden sowohl von Fuss- und Veloverkehrs- – Die Zufriedenheit mit der Verkehrssituation
Gruppen als auch Autofahrern mehrheitlich       ist ausgesprochen hoch. Die Hauptgründe
befürwortet.                                    dafür liegen in der hohen Qualität des
Seite 19                           Sonderausgabe                       Februar 2021                              Fragen? Antworten!

ÜBLICHE TRANSPORTOPTIONEN IM ALLTAG

                                                                                                                 St. Gallen
                                                                                          Lausanne
                                                                              Fribourg
«Wenn Sie an Ihren Alltag denken, wie

                                                                                                                              Zürich
                                                     Basel

                                                                                                      Nyon
                                                                Bern
bewegen Sie sich hauptsächlich fort?»

                                                                                                                                       Zug
                                                      8         12            19          18          30          24          13       27
Auto

                                                     44         42            29          46          11          38          57       28
ÖV

                                                     35         31             9          6           10         14           20       23
Velo

                                                      2          2             4          3            3            2           2       4
E-Bike

                                                      7          8            32          20          40          17            5      16
zu Fuss

                                                      4          5             7          7            6            5           3       2
Anderes

ÜBLICHE TRANSPORTOPTIONEN IM ALLTAG            HAUPTVERKEHRSMITTEL IN DER FREIZEIT                   ZUFRIEDENHEIT MIT VERKEHRSSITUATION
«Wenn Sie an Ihren Alltag denken, wie          «Wie bewegen Sie sich in Zug in der Freizeit          «Ganz generell, wie zufrieden sind Sie
bewegen Sie sich in Zug hauptsächlich fort?»   (Tätigkeiten für Erholung und Abwechslung)            persönlich mit der Verkehrssituation in Zug?»
                                               hauptsächlich fort? Hinweis: Kein Freizeit­
                                               verkehr in diesem Sinne ist Verkehr für un­
                                               bezahlte Arbeit wie Hausarbeit, Betreuen und
                                               Begleiten von Kindern und älteren Menschen,
                                               unbezahlte Mitarbeit in Vereinen und
                                               politischen Organisationen sowie Einkaufen.»

  weiss nicht, keine Antwort         1                                                                 überhaupt nicht zufrieden              3
  Motorrad/Motoroller                1                                                                 eher nicht zufrieden                  19
  Auto als Mitfahrer                 1                                                                 weiss nicht /keine Antwort             2
  E-Bike                             4                                                                 eher zufrieden                        48
  zu Fuss                           16                                                                 sehr zufrieden                        28
  Velo                              23
  Auto als Selbstfahrer             26
                                                 weiss nicht /keine Antwort               1
  Öffentlicher Verkehr              28
                                                 Motorrad /Motoroller                     1
  (Bus, S-Bahn)
                                                 Auto als Mitfahrer                       4
                                                 E-Bike                                   5
                                                 Auto als Selbstfahrer                   15
                                                 Öffentlicher Verkehr                    20
                                                 zu Fuss                                 25
                                                 Velo                                    29

in Prozent der Wohnbevölkerung ab 16 Jahren in der Stadt Zug
Seite 20                                        Sonderausgabe                Februar 2021                          Fragen? Antworten!

BEURTEILUNG VERKEHRSPOLITISCHE MASSNAHMEN
«In der Folge sehen Sie verschiedene verkehrspolitische Massnahmen.
Nehmen wir an, Sie müssen entscheiden, für welche Massnahmen in
                                                                                                       weniger Geld als bisher
Zukunft mehr, gleich viel oder weniger Geld zur Verfügung steht. Ver-
                                                                                                       gleich viel wie bisher
schieben Sie jede Massnahme auf einem der drei Felder.»
                                                                                                       mehr Geld

Stadträume, in denen man sich wohl fühlt                                                              10           39                             51
Ausbau Veloinfrastruktur                                                                               15               36                        49
Massnahmen gegen Strassenlärm und Umweltbelastung durch Verkehr                                         17                   43                        40
Ausbau städtischer ÖV                                                                                  13                   50                         36
mehr autofreie Zonen                                                                                         31                    33                  36
Ausbau des Fusswegnetzes                                                                                18                        52                    30
Massnahmen für weniger Verkehr auf Quartier- und Wohnstrassen                                               26                     47                       27

Ausbau städtisches Hauptstrassennetz                                                                              48                     30                  22

mehr Abstellflächen für Motorfahrzeuge                                                                             55                        24              21
Geschwindigkeit innerorts senken                                                                                   43                        38              19
Ausbau umliegender Autobahnen                                                                                      56                        27              18
Unterhalt des Strassennetzes                                                                                 32                         54                       14

BEURTEILUNG ERHÖHUNG DES FUSS- UND VELOVERKEHRS                              DURCHGANGSVERKEHR IM STADTZENTRUM
«Der Bund und viele Städte streben über die nächsten Jahre eine              «Mit der Ablehnung des Stadttunnels am 14. Juni 2015 hat das Zuger
Erhöhung des Fuss- und Veloverkehrs an. Das soll das Verkehrssystem          Stimmvolk entschieden, dass es keine Umfahrung des Stadtzentrums
entlasten, die Umwelt schonen und die Gesundheit fördern. Wie beur-          geben soll. Eine Nachbefragung im Auftrag der Baudirektion des Kan-
teilen Sie diese Strategie?»                                                 tons Zug zeigte, dass der finanzielle Aspekt dabei ausschlaggebend
                                                                             war. Mehr als 60 Prozent der Gegnerschaft anerkannten die Vorteile
                                                 St. Gallen
                              Lausanne

                                                                             für den Fuss- und Veloverkehr und über 50 Prozent waren der Meinung,
                   Fribourg

                                                              Zürich

                                                                             dass das Projekt die Stadt vom Verkehr entlastet hätte. Verkehrserhe-
Basel

                                         Nyon
           Bern

                                                                       Zug

                                                                             bungen aus dem Jahr 2011 zeigen, dass der Durchgangsverkehr im
                                                                             Stadtzentrum je nach Quell-/Zielgebiet mehr als die Hälfte ausmacht.
 4          5       4          4         4         5           5       3
                                                                       7     Wo soll dieser Verkehr inskünftig das Stadtzentrum durchqueren?»
 9          8       8          9         8                     7
                     2                    3      12            3       3
 3          1                   2
                                                   3

                                                              30       31
 31        28      35         35                 31
                                         41

           58                                                          56
53                 51         50                 49           55
                                         44

     überhaupt nicht sinnvoll                                                  weiss nicht /keine Antwort              21
     eher nicht sinnvoll                                                       Vorstadt See                             3
     weiss nicht/keine Antwort                                                 Bahnhofstrasse                           9
     eher sinnvoll                                                             Auf einem anderen Weg                   10
     sehr sinnvoll                                                             Vorstadt /Bahnhofstrasse                11
                                                                               Via Aegeristrasse und
                                                                               Tangente Zug–Baar                       46
in Prozent der Wohnbevölkerung ab 16 Jahren in der Stadt Zug
Seite 21                                     Sonderausgabe                               Februar 2021                                 Fragen? Antworten!

NACHGEFRAGT BEI ...

... Eliane Birchmeier                                                                    ... Harald Klein
Eliane Birchmeier, was ist das Ziel der Ortsplanungsrevision?                            Harald Klein, ausgehend von den bisher erarbeiteten Grundlagen
Zug ist attraktiv, zum Wohnen und Arbeiten. Das zeigt das Wachstum                       und Erkenntnissen der Ortsplanungsrevision: Welche Resultate
der vergangenen Jahre, aber auch die absehbaren Entwicklungen                            haben Sie besonders überrascht, und warum?
mit der ungebrochenen Nachfrage nach Wohnraum und Dienstleistungs-                       Die repräsentative Bevölkerungsumfrage zur Mobilität ergab, dass
flächen. Wir gehen davon aus, dass die Wohnbevölkerung bis 2040                          die Stadtzuger ein sehr differenziertes, das heisst ausgewogenes
um rund 10 000 zusätzliche Personen ansteigen wird. Dieses Wachs-                        Bewegungsprofil aufweisen. Sie nutzen zu 28 Prozent den Öffentlichen
tum wollen wir gestalten und so in die richtigen Bahnen lenken,                          Verkehr, zu 26 Prozent das Auto und zu 23 Prozent das Fahrrad. Auf
dass die Lebensqualität in unserer Stadt nicht nur erhalten, sondern                     dieser Basis lässt sich ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept erar-
weiter gesteigert wird. Stichworte sind smarte und sichere Mobilitäts-                   beiten. Die Wahrnehmung in der Stadt hingegen ist eine andere.
lösungen, mehr Grün- und Freiräume, ein attraktives Zentrum und                          Dies beruht darauf, dass die vielen zupendelnden Arbeitnehmenden
vielfältige Quartiere.                                                                   mehrheitlich mit dem Auto in die Stadt fahren, sich folglich weniger
                                                                                         differenziert verhalten.
Wie ist der Prozess bis jetzt gelaufen?
Geplant waren 2020 verschiedene öffentliche Veranstaltungen und                          Welches sind die wichtigen Themenfelder für die weiteren Schritte?
Workshops. Stattdessen sind wir im virtuellen Raum in den Dialog mit                     Im Vordergrund stehen die Themen Umwelt, Klima und die Erhöhung
der Bevölkerung getreten. Das hat wunderbar geklappt: Die Beteili-                       der Aufenthaltsqualität der Aussenräume in der Stadt. Der Bevöl­
gung an der ersten Mitwirkung war sogar noch höher, als bei einem                        kerung sind qualitativ hochwertige, stark begrünte und ausreichende
herkömmlichen Anlass und gleichzeitig sind die Beiträge sehr enga-                       Freiräume im Zentrum wie in den Quartieren sehr wichtig. Daneben
giert und differenziert ausgefallen.                                                     gilt es nach der Ablehnung des Stadttunnels für die Stadt ein neues
                                                                                         Mobilitätskonzept zu erarbeiten, welches die Vorgaben von Umwelt
Wie geht es weiter?                                                                      und Aufenthaltsqualität aufnimmt.
Im März steht die zweite Mitwirkungsrunde an, coronabedingt wieder
im virtuellen Raum. Mein grosses Anliegen ist, dass sich möglichst                       Für Sie ist dies bereits die zweite Ortsplanungsrevision, die Sie
viele Zugerinnen und Zuger beteiligen und ihre Meinung zur ge-                           begleiten. Wie unterscheidet sich die aktuelle von derjenigen,
wünschten künftigen Entwicklung der Stadt Zug kundtun. Die Ergebnis-                     die 1994 gestartet wurde?
se fliessen danach eins zu eins in unsere Arbeit ein und bilden                          Die aktuelle Ortsplanung ist auf die Mobilität und den Freiraum
die Grundlagen für das künftige Mobilitäts- und Freiraumkonzept der                      fokussiert. Die Planung von 1994 war thematisch ausgewogener, die
Stadt Zug.                                                                               Verkehrskonzepte lagen vor. Diesmal kann auf fundierten raumplane-
Stadträtin Eliane Birchmeier ist Vorsteherin des Baudepartements der Stadt Zug und hat   rischen und städtebaulichen Vorgaben aufgebaut werden. In den
die politische Leitung der Ortsplanungsrevision.                                         vergangenen Jahren wurden auf eidgenössischer (Raumplanungsge-
                                                                                         setz), kantonaler und kommunaler Ebene (Hochhausreglement,
                                                                                         Stadtraumkonzept, Bebauungspläne) die Grundlagen dazu geschaffen.
                                                                                         Stadtplaner Harald Klein ist für die Gesamtprojektleitung der Ortsplanungsrevision Zug
                                                                                         verantwortlich.
Sie können auch lesen