Tätigkeitsbericht PH Zug 2017 - Kanton Zug
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Editorial Inhalt Editorial von Rektorin Esther Kamm 2 Editorial von Regierungsrat Stephan Schleiss 3 Hochschulleitung4–6 Leistungsbereich Ausbildung 7–9 Leistungsbereich Weiterbildung & Beratung 10–12 Leistungsbereich Forschung & Entwicklung 13–15 Ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsprojekte 16–17 Veranstaltungen an der PH Zug 18–21 Ausgewählte Publikationen 22–26 Übersicht Forschungs- und Entwicklungsprojekte 27–31 Esther Kamm Erfolgsrechnung , Personalstatistik, Übersicht Mobilitätsaktivitäten 32 Studierendenstatistik33 Statistiken Vorbereitungskurs und Weiterbildung 34 Organigramm35 Impressum36 Kontinuität und Wandel Liebe Leserin, lieber Leser Am 1. August 2017 habe ich das Amt als Rektorin der PH Zug Durch das kantonale Entlastungsprogramm und Kürzungen von angetreten, bei dem ich vom ersten Tag an die Geschäfte der Studierendenbeiträgen ist der Handlungsspielraum für die Wei- Hochschule führte und mich gleichzeitig mit dem Betrieb ver- terentwicklung der PH Zug in den letzten Jahren eingeschränkt traut machte. Von meiner Vorgängerin Prof. Dr. Brigit Eriksson- worden – ein Trend, der sich bis 2019 weiter verschärft. Umso Hotz wurde ich eingeführt, sodass ich schnell mit den wich- wichtiger sind die auch im Berichtsjahr 2017 eingeworbenen tigsten Partnerinnen und Partnern der PH Zug ins Gespräch Drittmittel für Forschungs- und Dienstleistungsprojekte, die kam. Gegen Ende des Jahres 2017 konnte ich auf meine ersten zum Innovieren und zur Zukunftsfähigkeit der PH Zug beitragen. 100 Tage zurückblicken und hatte einen Eindruck über das Der vorliegende Tätigkeitsbericht zeigt: Die zahlreichen Aktivi- Potenzial und die anstehenden Herausforderungen der PH Zug täten sind dank dem hohen Engagement der Mitarbeitenden der gewonnen. PH Zug zustande gekommen. Ihnen gebührt an dieser Stelle ein Der Wechsel im Rektorat bedeutet für mich «Kontinuität und grosses Dankeschön. Wandel» zugleich. Die Reform zum Allrounder in der Primaraus- bildung 2016 folgte in kurzem Abstand auf die Studiengangre- Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. form 2013, zeitgleich zur Gründung der eigenständigen PH Zug. Die Umsetzung der Studienreform (S. 7–9) bildete denn auch ei- Prof. Dr. Esther Kamm, Rektorin nen Schwerpunkt im Leistungsbereich Ausbildung. Die Arbeiten in der Weiterbildung standen ganz im Zeichen des Lehrplans 21 für die Zuger Schulen, für die der Weiterbildungsbedarf mittels innovativer Tools erhoben wurde (S. 10–12). Einen Höhepunkt bildete die Zusage des Bundes, vier Kooperations- und Inno- vationsprojekte mit projektgebundenen Beiträgen finanziell zu unterstützen (S. 13–15). Die PH Zug 2017 in Kürze • 370 Studierende (84 Studiengang Kindergarten/Unterstufe, • Ertrag: 20,939 Mio. CHF 278 Studiengang Primarstufe, 8 Diplomerweiterungsstudium) • Gewinn: 24 000 CHF • 51 Studierende Vorbereitungskurs • Vierfacher Leistungsauftrag: Ausbildung, Weiterbildung & Beratung, • 2327 Anmeldungen Weiterbildungskurse Forschung & Entwicklung, Dienstleistungen für Dritte (1274 Lehrpersonen mit m indestens 1 Anmeldung) • Zwei Forschungsinstitute und ein Zentrum: Institut für Bildungsmanage- • 123 Mitarbeitende (76.5 VZÄ) ment und Bildungsökonomie IBB, Institut für internationale Zusammen • Aufwand: 20,915 Mio. CHF arbeit in Bildungsfragen IZB, Zentrum Mündlichkeit ZM 2
Mit Raum und Zeit verbunden Die PH Zug hat sich im Berichtsjahr entlang ihrer Strategie weiterentwickelt und mir damit viel Freude bereitet. Die Pflege des lokalen Elements sticht heraus. Die PH Zug investiert laufend in die lokale Vernetzung. Im Bereich der Forschung wurden mehrere Projekte mit hiesigen Schulpartnern lanciert. Die Hoch- schulleitung sucht und findet Kontakt zu den gemeindlichen Schulen. Im Zusammenhang mit der Weiterbildung und Nachqualifikation Stephan Schleiss für die Einführung des Lehrplans 21 übernimmt die PH Zug im engen Austausch mit dem Amt für gemeindliche Schulen eine Schlüsselrol- le. Viele Mitglieder des Hochschulrats sind bestens lokal verankert. Ein bisschen viel Lo- kalkolorit für eine PH mit nationalem und inter- nationalem Anspruch? Mitnichten und -neffen! Dass zu Hause gedeihen muss, was blühen soll im Vaterland, hat uns 1842 Jeremias Gotthelf ins Stammbuch geschrieben. Dies bringt mich zur Tradition. Die neue Rektorin der PH Zug hat zu einem spannenden Thema doktoriert. «Vom Seminar zur Fachhochschule: neue Strukturen, be- währte Mythen» lautet der Titel ihrer Disser- tation. Die Lehrerinnen- und Lehrerbildung hat eine lange Tradition im Kanton Zug. Über Jahrzehnte wurde auf dem Berg, im Tal und im Ennetsee die Kunst des Lehrhandwerks vermit- telt. In mancherlei Hinsicht hatte der Kanton Zug nicht drei Seminarien, sondern war ein einziges Lehrerinnen- und Lehrerseminar. Kein Wunder treffe ich – in Wirtschaft, Politik und Kultur – immer wieder auf spannende Frauen und Männer, welche sich dem Zuger Bildungs- direktor gegenüber mit Stolz und Freude als ehemalige Zuger Seminaristinnen und Semi- naristen zu erkennen geben. Esther Kamm ist nicht nur aufgrund ihrer Dissertation bestens für die produktive Auseinandersetzung mit der Zuger Bildungsgeschichte aufgestellt. Als weit gereiste Glarnerin weiss sie bestens um den Zusammenhang zwischen starken Wurzeln und ebensolchen Flügeln. Die PH Zug ist mit Raum und Zeit verbunden. Wir sind mit der PH Zug verbunden. Regierungsrat Stephan Schleiss, Bildungs direktor und Präsident Hochschulrat 3
Aus der Hochschulleitung: Neue Rektorin im Amt Geprägt wurde das Berichtsjahr 2017 durch Aufgabenreform (ZFA) 2018, dem Sparpaket den Rektoratswechsel und den begrenzten 2018 und dem Projekt «Finanzen 2019» (siehe finanziellen Spielraum. www.zg.ch/behoerden/finanzdirektion/ direktionssekretariat/finanz-projekte) ist der Neue Rektorin und neue Leitung F&E Entwicklungsspielraum im Kanton Zug derzeit Neun Jahre war Prof. Dr. Brigit Eriksson-Hotz eingeschränkt. Die Situation verschärfte Rektorin der PH Zug. Ende Juli 2017 trat sie sich zusätzlich durch Kürzungen der Studie- von ihrem Amt zurück. Brigit Eriksson-Hotz rendenbeiträge auf nationaler Ebene. Die hat die PHZ Zug respektive die eigenständige Kumulation dieser Ereignisse führte zu einem PH Zug massgeblich geprägt und mitgestal- Mittelschwund, dem steigende Studierenden- tet. Während ihrer Zeit als Rektorin stieg der zahlen gegenüberstehen. Es ist zu hoffen, dass Studierendenbestand von rund 203 (2008) auf sich die angespannte finanzielle Situation zum 360 (2016) an. Besonders stark ist der Anteil Besseren wendet und der PH Zug in Zukunft Studierende aus dem Kanton Zug angestiegen wieder mehr Mittel für Hochschulentwicklung (2008: 77 Studierende; 2016: 170). und innovative Projekte zur Verfügung stehen Der Jahresumsatz erhöhte sich von 15 Mio. werden. Gerade Projekte an der Schnittstelle CHF (2008) auf über 19 Mio. CHF (2016). von Ausbildung und Praxis sowie zwischen Brigit Eriksson-Hotz arbeitet auch nach ihrem Forschung und Praxis benötigen zusätzliche Rücktritt als Rektorin weiterhin für die PH Zug. Ressourcen. Sie ist in einem Teilzeitpensum wie bisher als Co-Leiterin für das Zentrum Mündlichkeit tätig. Qualitätsmanagement und Akkreditierung Seit dem 1. August 2017 ist Prof. Dr. E sther Das am 1. Januar 2015 in Kraft gesetzte Bun- Kamm Rektorin der PH Zug. Nach ihrer desgesetz über die Förderung der Hochschu- Erstausbildung als Sekundarlehrerin unter- len und die Koordination im Schweizerischen richtete sie mehrere Jahre als Klassen- und Hochschulbereich (Hochschulförderungs- und Fachlehrerin auf der Sekundarstufe I. Das -koordinationsgesetz, HFKG) verpflichtet Zweitstudium in Pädagogik und Soziologie mit die Hochschulen zur institutionellen Akkre- anschliessender Promotion führte sie in den ditierung bis spätestens acht Jahre nach Hochschulbereich, wo sie an der Hochschule Inkrafttreten des HFKG. Voraussetzung für die für Heilpädagogik und an der Pädagogischen Akkreditierung ist unter anderem, dass eine Hochschule der Fachhochschule Nordwest- Hochschule über ein Qualitätssystem verfügt, schweiz tätig war. Zuletzt leitete sie acht Jahre das in einem partizipativen Prozess erarbei- lang die Abteilung Sekundarstufe l an der tet wurde. Dieses bietet Gewähr dafür, dass PH Zürich. Lehre, Forschung und Dienstleistung von hoher Auch im Leistungsbereich Forschung & Ent- Qualität sind und das Personal entsprechend wicklung (F&E) kam es zu einem Führungs- qualifiziert ist. Die HFKG-Akkreditierung ist für wechsel. Prof. Dr. Bruno Leutwyler wurde zum die PH Zug ein wichtiges Hochschul-Entwick- Prorektor des neu geschaffenen Prorektorats lungsprojekt, bei dem Schwerpunkte bei der F&E der PH Zürich gewählt und hat deshalb Verknüpfung von Forschung und Lehre und der die PH Zug Ende 2017 verlassen. Seine Stelle Partizipation von Studierenden und Mitarbei- wurde nicht eins zu eins ersetzt, sondern die tenden gelegt werden sollen. Aufteilung der Aufgaben F&E unter anderem Im Hinblick auf die Akkreditierung baut die auch aufgrund der knappen finanziellen Mittel PH Zug ihr Qualitätsmanagement (QM) aus. für die Forschung auf verschiedene Personen Im Jahr 2017 wurden u. a. leistungsbereichs- verteilt. Neu hat Prof. Dr. Stephan Huber nebst übergreifende Qualitätsleitsätze erarbeitet, der Leitung des Instituts für Bildungsmanage- zu welchen sich alle Mitarbeitenden äussern ment und Bildungsökonomie IBB wesentliche konnten. Rund 20 Mitarbeitende haben diese Aufgaben der Leitung F&E übernommen und Möglichkeit der Partizipation genutzt und sich vertritt den Leistungsbereich nach innen und mit der Hochschulleitung über die Leitsätze aussen (z. B. bei swissuniversities). ausgetauscht. Die Mitarbeitendenorganisation MMO hat zudem eine schriftliche Rückmeldung Sparpakete haben Auswirkungen abgegeben. Basierend auf diesen Q-Leitsätzen Ein Thema, das die PH Zug beschäftigt, ist wurden die Leistungsbereiche damit beauf- der enge Finanzrahmen. Mit dem Entlastungs- tragt, eigene Leitsätze samt Indikatoren zu programm 2015–2018, der Zuger Finanz- und formulieren. Im Jahr 2018 soll ein QM-Konzept 4
als Vorbereitung für die HFKG-Akkreditierung vorliegen, das Qualitätsmassnahmen in allen Bereichen umfasst. Digitalisierung Unsere Gesellschaft entwickelt sich zuneh- mend zu einer Medien- und Informationsge- sellschaft. Die PH Zug befindet sich bei diesem Entwicklungsprozess in einer Doppelrolle. Ei- PH Zug: lokal verankert und nerseits muss sie den Studierenden, Mitarbei- bereich Weiterbildung & Beratung hat ein Wei- international ausgerichtet. tenden und weiteren Partnern die notwendige terbildungskonzept zur Einführung des LP21 Infrastruktur zur Verfügung stellen. Anderseits erarbeitet, das die Weiterbildung der Schullei- muss sie die Studierenden und zukünftigen tungen und Lehrpersonen der gemeindlichen Lehrpersonen, aber auch die Dozierenden Schulen wie auch der Privatschulen des Kan- und Mitarbeitenden fit für die digitale Zukunft tons Zug umschreibt. Das innovative Online- machen. Tool «SE:KO – Selbsteinschätzung kompetenz- Im Jahr 2015 hat die PH Zug das Education Lab orientierter Unterricht» bietet Schulleitenden (EdLab) eingerichtet, das sich für innovative und Lehrpersonen die Möglichkeit, selber die Medienprojekte in allen Bereichen der PH Zug Professionskompetenzen der Lehrpersonen engagiert. Im Jahr 2017 konnte beispielsweise für zeitgemässen Unterricht einzuschätzen. das Projekt «Multimediales Forschungstage- Aufgrund der Selbsteinschätzungen wird eine buch» umgesetzt werden. Tablets wurden im Datengrundlage erstellt, die für den Dialog von Unterricht eingesetzt, um die Selbstreflexion Lehrpersonen und Schulleitenden zur Klärung der Studierenden durch Videoaufnahmen des Weiterbildungsbedarfs – individuell sowie zu verbessern. Durch gezielte Übungen in fürs Schulteam – genutzt werden kann. Bereichen wie Gesprächsführung, Artikulation Der Leistungsbereich Ausbildung hat unter und Theaterpädagogik wurden die Studieren- der Leitung der Fachschaft Medienbildung & den auf ihre zukünftige Rolle als Lehrpersonen Informatik ein Angebot für die Qualifizierung vorbereitet. von Lehrpersonen entwickelt. Durch das neue Zudem ist seit 2017 das Roberta Regio Zen- Fach «Medien und Informatik», das mit der trum Zug (RRZ Zug) an der PH Zug angesiedelt. Einführung des neuen LP21 ab der fünften Hauptziel des Zentrums ist, Lehrpersonen aller Primarklasse unterrichtet wird, müssen die Schulstufen so zu befähigen, dass sie mit ihren zukünftigen Lehrpersonen entsprechend aus- Schüler/innen eigene Roboter konstruieren, gebildet sein. diese programmieren und in die faszinierende Welt der Robotik und Kybernetik eintauchen Kooperation mit dem GIBZ vertieft können. Seit 2015 arbeiten das Gewerblich-industrielle Mitte 2016 hat die PH Zug ihr neues Extranet Bildungszentrum Zug (GIBZ) und die PH Zug mit dem Microsoft-Tool SharePoint aufge- zusammen. Ein neues Projekt der fruchtbaren schaltet. Ein Vorteil dieser Lösung ist, dass Zusammenarbeit ist die Tagung «Lernquelle Ar- Studierende und Mitarbeitende weitere Tools beit», welche die beiden Schulen im März 2018 von Office 365 nutzen können. Im Jahr 2017 gemeinsam durchführten. Bereits im Jahr 2017 konnten Mitarbeitende Kurzschulungen zu den aufgegleist wurde das Projekt «Lernkooperati- Tools SharePoint, OneDrive, Video, OneNote on LOK», das mittels einer Befragung an beiden und Class Notebook besuchen. Das Angebot Schulen herausfinden will, an welchem Lernort diente als «Initialzündung», um Dozierende und die Schüler/innen und Studierenden welche Mitarbeitende zu motivieren, in Zukunft ver- Kompetenzen lernen. Sowohl Berufsschüler/ mehrt digitale Tools im Unterricht bzw. bei der innen als auch Studierende lernen an zwei Arbeit einzusetzen, sofern dies sinnvoll ist. unterschiedlichen Orten. Bei den Lernenden der Berufsschule ist es das GIBZ und der Lehr- Lehrplan 21 betrieb, bei den Studierenden die PH und die Der Lehrplan 21 (LP21) tritt im Kanton Zug per Kooperationsschule. Die Befragung fand Ende Schuljahr 2019/20 in Kraft. Die Vorbereitung Februar/Anfang März 2018 statt und wird nun ist ein mehrjähriger Prozess und gliedert sich ausgewertet. in verschiedene Teilprojekte. Der Leistungs- 5
Ausblick: Strategie 2019–2022 Nach Jahren des ständigen Wandels ist es wichtig, dass eine Phase der Kontinuität und Konsolidierung folgt. Dies gilt es zu beachten, wenn im Jahr 2018 die PH Zug für die Jahre 2019–2022 ihre Strategie festlegt. Mögliche Visionen und Ideen, wie sich die PH Zug weiter entwickeln könnte, hat die Rektorin an der Bei Primarlehrer Damian Haas konn- Herbstversammlung 2017 der Schulleitenden ten interessierte Männer Berufsluft Männer für den Lehrerberuf begeistern des Kantons Zug vorgestellt: schnuppern. Gemeinsam mit der PH Zürich hat die Fach- • Fliessende Grenzen zwischen PH Zug und stelle Diversity der PH Zug im Rahmen von (Kooperations-)Schulen: Das Anliegen, «Männer an die Primarschule» (MaP) ein die Ausbildungsorte PH Zug und Koopera Schnupperangebot für Männer angeboten, die tionsschulen noch besser miteinander sich für einen Berufsumstieg in den Lehrberuf zu verzahnen, steht hier im Zentrum. Mit interessieren. Von Mai 2016 bis Oktober 2017 längeren Praxisgefässen der Studierenden haben sich insgesamt 104 Männer für das an denselben Schulen und dem Austausch Angebot angemeldet. Davon haben 63 das des Personals (Dozierende an den Schulen, Angebot auch wahrgenommen und während Lehrpersonen an der PH) kann ein «hybrider eines halben Tages einen Schnupperbesuch Lernraum» geschaffen werden. bei einem Lehrer oder Studenten gemacht. 36 • Forschung trifft Praxis – Praxis trifft der Männer besuchten einen Lehrer und ehe- Forschung: Forschende der PH Zug arbeiten maligen Studenten der PH Zürich, 19 einen der in ausgewählten Projekten mit Partner/ PH Zug. 5 haben einen Studenten an die PH innen aus der Praxis zusammen und bauen Zürich, 3 an die PH Zug begleitet. Bereits gibt Netzwerke zu Schulen und Lehrpersonen es erste «Schnuppermänner», die das Studium auf. Mit dem Projekt «Forschungs- und zum Lehrer aufgenommen haben. Entwicklungsprojekte mit lokalen Schul- partnern» ist ein Schritt in diese Richtung Neuer externer Newsletter gemacht worden. Im September 2017 wurde zum ersten Mal der • Dienstleistungen für Schulen und Bildungs- elektronische Newsletter verschickt, der sich verantwortliche: Mit dem Lehrplan 21 steigt insbesondere an das Schulumfeld richtet und der Bedarf an Beratungen und Dienstleis vier Mal pro Jahr in kurzer Form über Aktu- tungen im fachlichen und überfachlichen elles der PH Zug informiert. Bereits über 1300 Bereich. Die PH Zug will daher ihr Ange- Personen haben den Newsletter abonniert. bot an Beratungen in neu geschaffenen Das neue Kommunikationsmittel ist eine gute Fächern wie Medien & Informatik ebenso Ergänzung zu bisherigen Gefässen wie der Zeit- wie im Fremdsprachenbereich oder in ihren schrift «Infonium» oder dem Tätigkeitsbericht. Schwerpunkten wie der Migration und Mehrsprachigkeit ausbauen. Internationalisierung • Verknüpfung von Forschung und Lehre: Im Das International Office koordinierte 2017 die Rahmen der HFKG-Akkreditierung ist die Planungen für das neue Wahlangebot «Studien- PH Zug gefordert, ihre Leistungsbereiche reise» (Orléans/Balkan), war bei den Vorarbei- stärker miteinander zu verbinden. Mit dem ten für das im Herbst 2018 startende englische Programm der Praxisforschung für Dozie- Kursprogramm beteiligt und organisierte im rende in der Ausbildung ist in der letzten Herbst 2017 erstmals die «Internationale Wo- Strategieperiode ein Anfang gemacht che». Diese informierte Studierende mit einem worden, der in neuer Form eine Fortsetzung «Internationalen Markt» und Infoveranstal- finden soll. tungen über die Mobilitätsmöglichkeiten. Auch Dozierende berichteten von ihren Erfahrungen Prof. Dr. Esther Kamm, Rektorin und den positiven Impulsen für die Fachbe- reichsentwicklung. 2017 konnten attraktive Weiterführende Informationen: www.phzg.ch Partnerhochschulen in Münster, Kopenhagen, Den Haag, Prag, Brno, Gent sowie im Kosovo und in Chile gewonnen werden. 6
Innovativ unterwegs: Bericht der Ausbildungsleitung Das Jahr 2017 war geprägt von viel Neuem. Haus, die man Fragen kann, wie etwas genau Die Semester 2 und 3 des neuen Studienplans funktioniert, welche Wahlangebote welche Vor- wurden umgesetzt, die Module der folgenden und Nachteile mit sich bringen. Auch für die Semester entwickelt, erste Vertiefungswahlen Dozierenden findet alles zum ersten Mal statt durchgeführt und auch das Qualitätsmanage- und auch sie können nicht auf alle Fragen der ment wurde weiterentwickelt. Studierenden sofort Auskunft geben. So kön- nen Missverständnisse entstehen und Fehlin- Umsetzung neuer Studienplan schreitet voran formationen in Umlauf gebracht werden. Umso Nachdem im Herbst 2016 der erste Studien wichtiger sind Austausch und Zusammenarbeit jahrgang erfolgreich die Ausbildung gemäss mit den Studierenden, beispielsweise über die Studienplan 2016 aufgenommen hatte, schritt Studierendenorganisation (StudOrg). die Umsetzung im Jahr 2017 weiter voran. Das Es ist sehr erfreulich, wie sich der Vorstand zweite und das dritte Semester kamen von der der StudOrg und weitere Studierende für eine Planungs- in die Umsetzungsphase und konn- Optimierung des Studiums einsetzen und ten erfolgreich durchgeführt werden. die Ausbildungsleitung äusserst konstruktiv unterstützen in der Umsetzungsphase des In der heutigen reformintensiven Zeit des neuen Studienplans. Dank diesem fruchtbaren Bildungswesens ist die Einführung eines neuen Austausch konnte beispielsweise schon früh Schul- oder Studiensystems keine Seltenheit. auf die sich zeigende Belastungsproblematik Ohne dies selber gewählt zu haben, gehören aufseiten der Studierenden reagiert werden. Schüler/innen oder Studierende zum ersten Es wurden Massnahmen ergriffen, indem die Jahrgang, der eine beschlossene Massnahme Workload-Vorgaben für die Selbststudien- zum ersten Mal umsetzt. Diese Rolle ist nicht anteile der Module überprüft und angepasst immer einfach. Sie ist meist verknüpft mit Un- wurden. Gemeinsam konnten Studierende sicherheiten und fehlenden Orientierungsmög- und Ausbildungsleitung der Vision der PH Zug lichkeiten. Dies trifft auch für den Studienjahr- näherkommen, eine sehr dialogorientierte gang 2016 der PH Zug zu, der als erster das Hochschule zu sein. neue Konzept durchläuft. Die PH Zug bemüht sich sehr darum, das Stu- Die EDK gibt grünes Licht dienkonzept und dessen Abläufe schon für den Im Dezember 2016 hatte die Direktion für ersten Jahrgang erfassbar, durchschaubar und Bildung und Kultur des Kantons Zug die soweit möglich berechenbar zu machen. Trotz- Unterlagen zu den neuen Studiengängen nach dem bleiben für die Betroffenen zusätzliche Studienplan 2016 bei der entsprechenden Die Schülerinnen und Schüler freuen sich auf gut ausgebildete Belastungen. Es sind keine Studierenden im Anerkennungskommission zur Überprüfung Lehrpersonen. 7
eingereicht. Mit dem Schreiben vom 29. März Aufgrund der ersten Erfahrungen darf davon 2017 bestätigt die Kommission, dass die neuen ausgegangen werden, dass die neuen Mass- Studiengänge regelkonform sind. Damit ent- nahmen angemessen, sinnvoll und letztlich im fällt eine erneute Durchführung eines umfas- Interesse aller Beteiligten sind. senden EDK-Anerkennungsverfahrens. Durch die Kommission noch zu überprüfen sind die Wahlkrimi-Abend: Vorlagen für die angepassten Diplome. die ersten V ertiefungswahlen Das dritte Studienjahr im neuen Studienplan, Neuerungen bei der Eignungsüberprüfung bezeichnet als Vertiefungsstudium, wird inhalt- Es kommt leider vor, dass Studierende auch lich stark durch die Studierenden gesteuert: in den höheren Semestern aus dem Studium Abgesehen von wenigen obligatorischen Ver- aussteigen müssen. Dies ist für die Betrof- anstaltungen wählen sie selbst die Fächer, die fenen schwierig, da sie bereits viel in das nach Abschluss des viersemestrigen Basisstu- angestrebte Berufsziel investiert haben. Zudem diums belegt werden. Nachdem die Studieren- sind solche späten Studienabbrüche auch den vorab über Wahlangebot und Wahlprozess volkswirtschaftlich gesehen ungünstig. Um informiert worden waren, wurde an einem solche Fälle möglichst zu vermeiden, wurde die Donnerstagabend im November um Punkt Eignungsabklärung, die im Rahmen des ersten 21.00 Uhr das elektronische Belegungstool Studienjahrs stattfindet, punktuell verschärft. für die Vertiefungswahlen freigeschaltet. Es Es wurden vier bedeutende Neuerungen ein- war für die Ausbildungsleitung sehr schwierig geführt: Neben der Beurteilung in den Praktika einzuschätzen, wie sich die Studierenden durch die Praxislehrpersonen schätzen neu die bezüglich der Angebotswahl verhalten werden. Mentoratspersonen der PH Zug die Berufs- Entsprechend spannend war es, die Wahl am eignung der Studierenden in einem separaten Bildschirm live mitzuverfolgen. Kurz nach Prozess zusätzlich ein. Diese Massnahme soll 21.00 Uhr waren die meisten Studierenden die Praxislehrpersonen auch davon entlasten, des dritten Studienjahrs im Tool eingeloggt. In das entscheidende «Zünglein an der Waage» der ersten Minute waren ca. 10 % aller Wahlen sein zu müssen, wenn es bei jemandem nicht getätigt, nach zwei Minuten 60 %, nach drei rundläuft. Weiter wird im ersten Studienjahr Minuten 75 % und nach fünf Minuten mehr als überprüft, wie oft Studierende Module nicht auf 80 %. Das rege Wahlverhalten zeigte deutlich, Anhieb bestehen, sondern diese nachbessern dass die Studierenden ein grosses Interesse bzw. wiederholen müssen. Die Erfahrungen der daran haben, ihre Präferenzen zu realisieren. Vergangenheit haben gezeigt, dass es gerade Erfreulich am Ganzen ist erstens, dass alles bei Studierenden, die über längere Zeit jeweils funktioniert hat, zweitens, dass alle Studieren- knapp bestehen, häufig im späteren Studi- den ihre Präferenzen umsetzen konnten und enverlauf doch zu einem Scheitern kommt. drittens, dass alle Angebote mindestens in Deshalb soll im ersten Jahr noch besser über- einer Durchführung gebucht wurden. Daraus prüft werden, ob jemand leistungsmässig den ergibt sich eine schöne Ausgangslage für die Ansprüchen des PH-Studiums genügen kann. Arbeit von Studierenden und Dozierenden im Weitere Neuerungen erfolgten im Bereich der dritten Studienjahr: Die Studierenden können Sprachkompetenzen in Deutsch und in den ge- Module besuchen, die sie selbst bestimmt ha- wählten Fremdsprachen. In beiden Bereichen ben, und die Dozierenden können mit Studie- wird das Sprachniveau bei Studieneintritt renden zusammenarbeiten, die «ihr» Angebot geprüft. Kann hier das geforderte Niveau nicht gewählt haben. Nun gilt es, diese günstige nachgewiesen werden, besteht die Möglichkeit, Ausgangslage für intensive, innovative und die Defizite im Rahmen des Wahlstudiums bis zielführende Lehr-Lern-Prozesse zu nutzen. am Ende des ersten Studienjahrs aufzuarbei- ten. Gelingt der Nachweis wiederum nicht, Weiterentwicklung des muss das Studium unterbrochen werden, bis Qualitätsmanagements die Defizite behoben sind. Nachdem im Jahr 2016 unter Einbezug der Im August 2017 hat die erste Eignungssitzung Dozierenden und Studierenden ein neuer der Prüfungskommission auf der Basis der Fragebogen für die Modulevaluation erarbeitet überarbeiteten Eignungsabklärung stattgefun- und dieser in einem Pilotprojekt überprüft den. Die Anzahl der Studierenden, die das Stu- worden war, konnte im Frühlingssemester 2017 dium abbrechen mussten, blieb überschaubar. die systematische Evaluationsarbeit gestartet 8
Der sinnvolle Einsatz von digitalen Medien im Unterricht will gelernt sein. werden. Die Modulevaluationen erfolgen nun Die Sparanstrengungen halten an nach einem Evaluationsplan, der auf einen Im Rahmen der Sparanstrengungen der PH Zug dreijährigen Turnus hin angelegt ist. Die ein- hat auch der Leistungsbereich Ausbildung im zelne Fachschaft ist jedes dritte Semester mit 2017 weitere Massnahmen treffen müssen. der Evaluation an der Reihe und über drei Jahre So wurden beispielsweise beim Weggang hinweg werden alle Module der Lehre evalu- eines Mitglieds der Studienleitung ein Teil der iert. Was weiter ansteht, ist die Entwicklung freiwerdenden Stellenprozente nicht wieder der Evaluationsinstrumente für die berufsprak- besetzt und Teamteaching-Settings im Bereich tischen Module sowie die Darstellung der Gestalten mussten reduziert werden. Nicht Gesamtsystematik der Qualitätsentwicklung zuletzt erhöhen die geschwundenen Mittel für im Leistungsbereich Ausbildung. Entwicklungen – die laufende Studienreform Neben der Weiterentwicklung der Moduleva- bspw. muss ohne zusätzliche Mittel bewältigt luation wurden auch die Aktivitäten auf der werden – den Druck auf die Mitarbeitenden. Ebene Ausbildungsevaluation vorangetrieben. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Horizont in Erstmals wurden im Sommer bzw. Herbst 2017 Sachen Kantonsfinanzen in absehbarer Zeit die Austrittsbefragung sowie die Befragung wieder etwas lichtet. der Absolvierenden, welche die PH vor einem guten Jahr verlassen hatten, durchgeführt. Die Insgesamt kann die Ausbildungsleitung trotz Antworten liefern wichtiges Steuerungswissen. eines erschwerten Umfelds zufrieden auf die Insgesamt wird der PH Zug ein gutes Zeugnis Arbeit des Jahres 2017 zurückblicken. ausgestellt. Dies ist nicht selbstverständlich angesichts der doppelten Studienreform, die Prof. Dr. Clemens Diesbergen, den Leistungsbereich in den vergangenen Prorektor und Leiter Ausbildung Jahren geprägt hat. Besonders erfreulich ist das Ergebnis, dass 95 % der an der Abschluss- Weiterführende Informationen: www.ausbildung.phzg.ch befragung Teilnehmenden angaben, dass sie sich wieder für die PH Zug als Ausbildungsort entscheiden würden. Der Rücklauf betrug mehr als 60 %. Es kann von einem im nationalen Vergleich deutlich überdurchschnittlichen Ergebnis gesprochen werden. 9
Weiterbildung & Beratung: Einführung Lehrplan 21 im Fokus Im Jahr 2017 wurde das Weiterbildungsangebot Vielfalt an Kursen ist dank dem Engagement zum Lehrplan 21 entwickelt und die «Bera- zahlreicher Kursleitenden und der Kooperation tungsstelle für Bildungsfachleute» ist mit neu- mit der WB PH Luzern, der W+D PHSZ und der em Namen unterwegs. LWB NW, OW und UR möglich geworden. Zeitgemässe Weiterbildung findet in verschie- Do your own Roadmap denen Lernformaten statt; zu diesen gehören Am 1. August 2019 tritt im Kanton Zug der neben organisierten, geführten Präsenzveran- Lehrplan 21 (LP21) in Kraft. Welche Lernpro- staltungen ebenso Lernzugänge mit digitalen zesse zur Einführung und Umsetzung in wel- Werkzeugen und eigenständiges Lernen in cher Art für Zuger Lehrpersonen, Unterrichts- Projekten und Arbeitsprozessen (Stichwort teams und Schulen geplant werden sollen, war «Lernquelle Arbeit»). Und nicht minder zentral der Schwerpunkt des Vorbereitungsjahres für ist das Lernen miteinander und voneinander, die Weiterbildungen zum LP21. Lernprozesse wofür in Unterricht, Schule, Beruf und Alltag – – die letztlich immer individuell stattfinden – mit oder ohne Medien – reichliche Gelegen- können unterschiedlich stimuliert werden, d. h. heiten entstehen (Stichwort «Kooperatives durch verschiedene Lernanlässe formeller und Lernen»). informeller Art, in unterschiedlicher Intensität, Im Fokus des Kursprogramms 2017/18 stand Dauer, Form, thematischer Vernetzung sowie neben den beiden bekannten Schwerpunkten individueller und institutioneller Passung. Die «Lernen im Arbeitsprozess» und «Sek I plus: nachhaltige Einführung des LP21 will sorgfältig Neugestaltung 9. Schuljahr» insbesondere der geplant sein. In einer Selbsteinschätzung bzgl. neue Schwerpunkt «LP21». kompetenzorientierten Unterrichtens (Online- Befragung der W&B Zug) ermittelten Lehrper- Holkurse sonen und Schulen in allen Zuger Gemeinden Die Nachfrage nach massgeschneiderten sowohl ihren individuellen wie auch teambezo- Kursen zur Schulentwicklung vor Ort ist ge- genen Weiterbildungsbedarf. wachsen. Im Berichtsjahr durften 21 Holkurse durchgeführt werden (2016: 15 Holkurse). Be- Soll das Lernen nachhaltig sein, so sind weder vorzugte Themen waren dabei: Beurteilen und treffende Lernformate noch genügend Ange- Fördern sowie Bearbeitung offener Aufgaben bote per se ausreichend. Besonders wichtig in verschiedenen Kontexten sowie Bezüge zu sind die eigene Lernmotivation, die Fokus- Sek I plus. sierung auf individuell bedeutsame Wissens- und Könnensinhalte wie auch ausreichend Weiterbildung für Mitarbeitende TGS/SEB Zeit – Lernen ist ein Prozess. Die Einführung Im Mai 2017 konnten 36 Absolventinnen den und Umsetzung des LP21 ist deshalb als Basiskurs Tagesstrukturen/Jahreskurs schuler- mehrjähriger Weiterbildungsschwerpunkt gänzende Betreuung erfolgreich abschliessen, über mindestens drei Schuljahre (2018/19, davon zwölf Teilnehmerinnen aus dem Kanton 2019/20 und 2020/21) hinweg konzipiert. In Zug. Im September 2017 startete die Weiterbil- diese Zeitperiode werden sowohl die Weiterbil- dung bereits zum 12. Mal, erstmals unter dem dungsangebote, die Unterstützungsangebote angepassten Namen «Weiterbildung für Mitar- für die schulinterne Weiterbildung wie auch beitende Tagesstrukturen/Schulergänzende Beratungs- und Coaching-Angebote auf die Betreuung TGS/SEB». Neu gibt es eine Trans- Implementation des LP21 und die Vertiefungen feraufgabe/Präsentation als Qualifikations- zu kompetenzorientiertem Unterricht gelegt. schritt, womit 22 Teilnehmerinnen aus Luzern Der Lehrerschaft wird Partizipation bei der (17) und Zug (5) konfrontiert sein werden. Weiterbildungswahl eingeräumt wie auch Mit- Ein langjähriges Bedürfnis, einen Aufbau- verantwortung für das eigene Lernen gemäss kurs zur Weiterbildung anzubieten, wurde im dem Leitmotiv «Do your own Roadmap». Dezember 2017 mit der Generierung des Kom- paktkurses TGS/SEB umgesetzt. Der Aufbau- Kursprogramm 2017/18 kurs beleuchtet theoretisch und praktisch Pas- Im April 2017 erschien das Kursprogramm sungsfragen, denen Leitungspersonen (ohne 2017/18 mit über 290 Kursen, Zusatzaus- Personalverantwortung) begegnen werden. bildungen und Holkursen (vgl. Statistik auf Thematisiert werden u. a. das Verständnis von Seite 34) unter dem Motto «Zeitgemässe fachlicher Führung, Kommunikation, Organisa- Weiterbildung für nachhaltiges Lernen». Die tion und Struktur. 10
gebot an anderen Pädagogischen Hochschulen implementiert werden könnte. Insbesondere die entwickelten Video-Tutorials sind sowohl in der Fachwelt wie auch bei Primarlehrpersonen auf regen Anklang gestossen und werden an verschiedenen Hochschulen und an der Volks- schule eingesetzt. Studierende und Lehrpersonen aus dem Kanton Zug nutzen das fachdidaktische Angebot, sowohl um Unterricht zu planen und Projektwochen zu besprechen als auch für Infrastruktur- und Materialtipps. Materiallis ten und Bezugsquellen wurden überarbeitet und stehen nun auch auf der Website zur Miteinander und Verfügung. Bereits sind Anfragen bezüglich voneinander lernen. Zusatzausbildungen LP21-Einführungen eingetroffen, welche die Fachdidaktische Beratung Gestalten entspre- CAS DaZIK chend aufgenommen hat. 48 Teilnehmenden konnte im Jahr 2017 das Zertifikat CAS Deutsch als Zweitsprache und Beratungsangebote Leseförderung und Interkulturalität DaZIK überreicht werden. Austausch Fremdsprachen Ende August 2017 startete das CAS mit zwei Seit der Überführung der «Leseförderung» und ausgebuchten Kursgruppen in eine neue des «Austauschs Fremdsprachen» vom Amt Runde. Zudem wurde in Anlehnung an das CAS für gemeindliche Schulen des Kantons Zug DaZIK das Angebot «Kommunikation und Inter- (AgS) in das Beratungsangebot des Leistungs- aktion im Vorschulbereich» konzipiert. Dieses bereichs W&B im August 2016 sind die beiden mehrtägige Weiterbildungsangebot vermittelt Beratungsangebote an der PH Zug inzwischen im Vorschulbereich tätigen Fachpersonen ab gut institutionalisiert und konnten weiter aus- Herbst 2018 Kompetenzen für eine alltagsinte- gebaut werden. grierte Sprachförderung für alle Kinder. Nach vielfältigen Massnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit im 2016 standen CAS DaZIK BB die Arbeiten 2017 im Zeichen der Vernetzung Im Oktober ist das neue CAS Deutsch als mit internen und externen Stellen sowie der Zweitsprache und Interkulturalität in der Verankerung des Beratungsangebotes an der Berufsbildung DaZIK BB mit 15 Personen PH Zug. gestartet. Die Teilnehmenden unterrichten an Die Beratung Austausch Fremdsprachen Berufsschulen oder Brückenangeboten, sind in arbeitet inzwischen eng mit der Fachschaft Schulleitungen tätig oder stammen aus ande- Fremdsprachen und dem International Office ren Bereichen mit Bezug zur Berufsbildung. Im zusammen. Seit rund zwanzig Jahren ist Peter Studiengang erarbeiten sie sich das Rüstzeug Schenker «Austauschverantwortlicher» des für einen konstruktiven Umgang mit kulturellen Kantons Zug. Ende Schuljahr 2017/18 geht Unterschieden und die Förderung von Deutsch er in Pension und übergibt dieses Amt seiner als Zweitsprache im Unterricht auf der Sekun- Nachfolgerin Sylvia Nadig, Fachschaftsleiterin darstufe II. Das CAS wird als Kooperationspro- Fremdsprachen an der PH Zug. jekt mit der PH Luzern durchgeführt. Auch das Angebot Leseförderung ist dank dem Engagement von Dagmar Stärkle in den Beratung und Impulse Schulhäusern des Kantons Zug bekannt und wird rege genutzt. Mit den zweimal jährlich Fachdidaktische Beratung Gestalten stattfindenden Klassenlesungen und dem Im Frühling 2017 wurde die Fachdidaktische Projekt B(a)uchladen wird ein wichtiger Beitrag Beratung Gestalten an der Jahresversamm- zur Leseförderung von Schüler/innen auf lung der Fachgruppe Design und Technik der allen Stufen geleistet. Insgesamt fanden 41 Schweizerischen Gesellschaft für Lehrerbil- Lesungen für 45 Klassen statt. Die Nachfrage dung (SGL) vorgestellt. Es ergaben sich Dis- setzt sich fort: drei Lesewochen im Herbst kussionen, in welchem Rahmen ein solches An- waren sofort ausgebucht. 11
Nachhaltige und zeitgemässe Die «Beratungsstelle für Bildungsfachleute» ist Weiterbildung findet in verschie- seit Herbst 2017 unter diesem Namen unter- denen Lernformaten statt. wegs (vorher Beratungsstelle für Lehrpersonen und Schulleitungen). Die Namensanpassung hat sich aufgedrängt, weil sich das Angebot an mehrere Zielgruppen richtet (u. a. an Studie- rende und Mitarbeitende der PH Zug sowie ab 2018 auch an die Betreuungsfachpersonen der Schulergänzenden Betreuung). Das Beratungsvolumen hat im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 12 % zugenom- men (von 537 auf 602 reine Beratungsstun- den). Im Sinne einer präventiv entlastenden Wirkung kann diese Zunahme (inkl. der viel fältigen positiven Echos und Feedbacks an Animation für Schulmusik die Beratungsstelle) durchaus als Zeichen der Das Frühlingsprogramm 2018 «Musik-Work- Stärkung professioneller Reflexionskompe- shops» steht unter dem Motto «Da müsste tenzen verstanden werden. Musik sein». So könnte auch das Jahr 2017 Die Leiterin der Beratungsstelle arbeitet seit rückblickend bezeichnet werden, denn es gab Herbst 2016 in einem Projekt zur Entwicklung Musik für viele Schüler/innen des Kantons einer Smartphone-App im Bereich Gesund- Zug: Die Bigband der Kantonsschule begleitete heits- und Stressmanagement mit. Das Projekt im Theater Casino Zug im November über 150 wird wissenschaftlich durch die FHNW beglei- Schüler/innen des Loreto Schulhauses in der tet. Ab Sommer 2018 sollte eine erste Version Erarbeitung und Aufführung eines Musicals der App zur Verfügung stehen; weitere Infos zum Thema «Was ist mein nächster Schritt im dazu folgen und finden sich auch unter: Leben?». www.teatime.care Eine Band unter der Leitung des Komponisten und Pianisten Martin Völlinger begleitete Mitte Seit Herbst 2017 werden zudem vermehrt Dezember über 200 Kinder aus Baar bei der Coaching-Angebote im Zusammenhang mit der Darbietung «Bei den Hirten auf dem Felde» in Einführung des Lehrplans 21 abgerufen (Team- der Kirche St. Martin Baar. Entwicklungsprozesse, Einzel-Coachings); das Auch die Kinderaufführung «Kater Caruso» Beratungsangebot hat in hohem Masse die der Zuger Kammersolisten und das Programm Stärkung der überfachlichen Kompetenzen «Vitus» der Zuger Sinfonietta fanden Gehör, der Bildungsfachpersonen im Fokus – eine so wie auch das Ensemble «Phonaria», das vor unabdingbare Voraussetzung für die Förderung mehr als 400 Kindern «Peter und der Wolf» ebendieser Kompetenzen auf der Ebene der an der PH Zug zum Klingen brachte, war ein Schüler/innen! Erfolg. Ein voller Lorzensaal bei der General- Mehr Informationen zur Beratungsstelle und probe für «Shrek» der Voicesteps schliesst die ihren Tätigkeiten im vergangenen Jahr finden Reihe grösserer Projekte ab. sich im Jahresbericht 2017 (siehe beratung- Im kleinen Rahmen besuchten wieder viele bildungsfachleute.phzg.ch). Lehrpersonen das breite Angebot an Work- shops, um im eigenen Klassenzimmer Musik André Abächerli, kompetent unterrichten zu können. Leiter Weiterbildung & Beratung Beratungsstelle für Bildungsfachleute Weiterführende Informationen: weiterbildung.phzg.ch Die Beratungsstelle für Bildungsfachleute beratung.phzg.ch bietet ein breites und niederschwelliges beratung-bildungsfachleute.phzg.ch Coaching-Angebot an, das allen Bildungsfach- personen der Partnerschulen und -institu- tionen im Kanton Zug offensteht und einen beurteilungsfreien Reflexionsraum für Fragen und Anliegen bietet. 12
Systematische Suche nach neuen Erkenntnissen: F&E an der PH Zug Mit ihrer praxisorientierten Forschungstätig- oder Vermittlerinnen eines Feldzuganges, keit unterstützt die PH Zug öffentliche und pri- sondern werden in die Projekte einbezogen. vate Institutionen aus dem In- und Ausland bei Im Jahr 2017 wurden folgende drei Projekte der Weiterentwicklung des Bildungswesens. lanciert: «Entwickeln einer Fallsammlung zur migrationsbezogenen Vielfalt» (mehr Infos: Per Ende 2017 kam es im Leistungsbereich siehe Abschnitt «IZB»); «Der Klassenrat als par- Forschung & Entwicklung (F&E) zu einem Füh- tizipatives Interaktionsformat. Gesprächsdidak- rungswechsel. Prof. Dr. Bruno Leutwyler wurde tische Potentiale im Vergleich verschiedener zum Prorektor F&E der PH Zürich gewählt und Schulstufen» und «Ausbildungskooperationen hat deshalb die PH Zug verlassen. Seine Stelle im Fokus. Herausforderungen und Gelingens wurde nicht eins zu eins ersetzt, sondern die bedingungen der Ausbildungskooperationen Aufteilung der Aufgaben wurde u. a. auch auf- der PH Zug und des Gewerblich-industriellen grund der knappen finanziellen Mittel für die Berufsbildungszentrums Zug (GIBZ)». Forschung auf verschiedene Personen verteilt. Neu hat Prof. Dr. Stephan Gerhard Huber nebst Erfreulicherweise kann sich die PH Zug an vier der Leitung des Instituts für Bildungsmanage- Kooperations- und Innovationsprojekten betei- ment und Bildungsökonomie IBB wesentliche ligen, die vom Bund mittels projektgebundener Aufgaben der Leitung F&E übernommen und Beiträge gemäss Art. 59 des Hochschulför- vertritt den Leistungsbereich nach innen und derungs- und -koordinationsgesetzes (HFKG) aussen (z. B. bei swissuniversities). unterstützt werden. Für folgende Projekte erhält die PH Zug, verteilt auf vier Jahre, einen Das IBB, das Institut für internationale Zu- Beitrag von rund 800 000 CHF: sammenarbeit in Bildungsfragen IZB und das Zentrum Mündlichkeit ZM bilden den Kern des • Doktoratsprogramme und zukunfts Leistungsbereichs F&E. Daneben sind aber gerichtete Entwicklung des 3. Zyklus auch Dozierende und Mitarbeitende aus ver- • Teilprojekt Netzwerk und Qualifikations schiedenen Fachbereichen in F&E-Projekten initiative Schulsprache tätig, deren Arbeitsschwerpunkt in der Aus- • Pilotprogramme zur Stärkung des doppelten oder Weiterbildung liegt. Kompetenzprofils beim FH- und PH-Nach- wuchs Im Programm «F&E-Projekte mit lokalen • swissuniversities Development and Coope- Schulpartnern» werden Themen bearbeitet, die ration Network (SUDAC) sowohl für die PH Zug als auch die beteiligten Schulen relevant sind. Die Partner/innen aus Beim erstgenannten Projekt arbeiten in einem dem lokalen Schulfeld sind nicht nur Infor- gemeinsam getragenen Doktoratsprogramm manten, Datenlieferantinnen, Interviewpartner die Universität Zürich und Pädagogische Hoch- Praxisorientiert neues Wissen generieren. 13
schulen (PH) zusammen, um Promotionen und von Prof. Dr. Stephan Gerhard Huber geleiteten die Nachwuchsförderung in den Fachdidaktiken Bildungs- und Schulleitungssymposium, das zu unterstützen. vom 6. bis 8. September 2017 in Zug stattfand. 1100 Bildungsexperten aus Wissenschaft, Beim zweiten Projekt handelt es sich um ein Bildungsverwaltung und -praxis, Vereinigungen Teilprojekt des grossen fachdidaktischen und Stiftungen sowie weitere Akteure aus 60 Programms «Aufbau der wissenschaftlichen Ländern diskutierten gesellschaftliche Her Kompetenzen in den Fachdidaktiken». Das ZM ausforderungen und entwickelten Zukunftslö- engagiert sich mit Fachleuten weiterer PHs sungen für die Schule von morgen. Es ist gelun- und Universitäten in den Teilprojekten «Netz- gen, das Symposium zu einer Bildungstagung werk Schulsprache» und «Qualifikationsinitia- weiterzuentwickeln, die national und regional tive Schulsprache» für die wissenschaftliche fest verankert ist, aber zugleich international Weiterentwicklung der Schulsprachdidaktik. Gewicht hat (siehe auch Text auf Seite 19). In dem von neun PHs getragenen und vom Neben Forschungsstudien zum Schulmanage- Bund geförderten Projekt «Doppeltes Kompe- ment, zur Schulentwicklung und -qualität tenzprofil der PHs: Institutionelle und individu- sowie zum Programm «Bildungslandschaften elle Anforderungen an den Berufsfeldbezug» Schweiz» und zur Eignungsdiagnostik von steht der Bezug zum Berufsfeld im Zentrum. pädagogischen Führungskräften wurden 2017 Ziel ist es, ein anerkanntes Qualifikationsan- auch Evaluationen wie zu den Brückenangebo- gebot zu schaffen, mit dem Dozierende und ten des Kantons Zug und zur Arbeitsplatzana- wissenschaftliche Mitarbeitende der PHs ihren lyse Schulleitung und neuen Ressourcierung Berufsfeldbezug aufbauen, aktualisieren und Volksschule des Kantons Aargau durchgeführt. weiterentwickeln können. Auf nationaler Ebene konnten neue Koope- rationen aufgebaut (z. B. educa.ch, movetia), Ebenfalls beteiligt sich die PH Zug am SUDAC- auf regionaler Ebene die Verankerung in der Projekt COFER-WASH (Consortium for Educa- Stadt und im Kanton gestärkt (z. B. Ämter für tion and Research Water, Sanitation, Hygiene). Brückenangebote, gemeindliche Schulen, Das IZB und die Fachschaft Natur, Mensch, Rektorenkonferenz) sowie weitere ausserschu- Gesellschaft (NMG) sind gemeinsam mit sechs lische Partner gewonnen werden. weiteren Institutionen Teil eines Teams aus Spezialisten, die sich in den Bereichen Bildung, IZB Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene ergän- Im Berichtsjahr akquirierte das IZB zusam- zen (mehr Infos: siehe Abschnitt «IZB»). men mit der Fachschaft Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) im Konsortium mit sechs IBB Hochschulpartnern (Eawag-Sandec, UNIBAS- Das IBB begleitet und berät in den Aufgaben- Swiss TPH, UNINE, FHNW, FHO und SUPSI) feldern «Forschung» und «Wissenstransfer» das Projekt COFER-WASH, ein vom Bund Einzelakteure sowie Institutionen im Bildungs- gefördertes hochschulübergreifendes Projekt. bereich, v. a. Führungskräfte, in der Schweiz, Verbindendes Thema ist der Umgang mit Was- aber auch im gesamten deutschsprachigen, ser. In der Projektlaufzeit bis 2020 wird das europäischen und aussereuropäischen Raum. Konsortium dazu mit Partnerorganisationen in Die Ergebnisse der Forschungs-, Entwick- der Elfenbeinküste und in Äthiopien Lehrmittel lungs- und Beratungstätigkeit fliessen zurück und Unterrichtssequenzen für die Grundschule ins Berufsfeld. Insofern versteht sich das sowie die Aus- und Weiterbildung von Lehr- IBB auch als Serviceeinrichtung für Lehrper- und Fachpersonen entwickeln und erproben. sonen, Schulleitungen, Schulpflegen, Kantone, Das «Project Humanity», ein Lehrmittel und Ministerien und Institutionen, die sich mit der Schulprojekt zur Sensibilisierung von Jugend- Qualität und Entwicklung von pädagogischen lichen für die Humanitären Prinzipien, konnte Einrichtungen beschäftigen. Das Institut arbei- im Auftrag der Direktion für Entwicklung und tet interdisziplinär, multimethodisch, mehrebe- Zusammenarbeit (DEZA) und in Kooperation nenanalytisch und multiperspektivisch. mit Save the Children in vier afrikanischen Ländern erfolgreich pilotiert werden. Aufgrund Besonders deutlich zeigt sich das Ineinander- der Ergebnisse dieser Pilotierung wurde das greifen von Forschung und Wissenstransfer im IZB mit der Konzeption des «MAS in Pedagogi- 14
Gewonnene Erkenntnisse werden an Tagungen präsentiert und diskutiert. cal Approaches for Education in Humanitarian So nahm das in Kooperation mit anderen PHs Principles and Values» beauftragt. beantragte Netzwerk und die Qualifikations Im Rahmen des Forschungsprogramms «Lokale initiative Schulsprachdidaktik Anfang 2017 den Schulpartner» wurde das Forschungsprojekt Betrieb auf. An diesem vierjährigen Bundes- «Migration, Schule, Kooperation» beendet. förderprogramm, das den Aufbau der wissen- Begonnen hat das Kooperationsprojekt mit schaftlichen Kompetenzen in den Fachdidak- lokalen Schulpartnern «Entwickeln einer Fall- tiken zum Ziel hat, sind drei Mitarbeitende des sammlung zur migrationsbezogenen Vielfalt», ZM beteiligt. in dem drei Forschende des IZB und fünf Lehrpersonen aus dem Kanton Zug mitwirken Wie bisher waren zwei Mitarbeitende des ZM in (siehe auch Text auf S. 16/17). den beiden Joint-Masterstudiengängen «Fach- didaktik Schulsprache» (PHZH und Universität Im Auftrag der Stiftung éducation21 erarbei- Zürich; PH FHNW und Universität Basel) invol- tete das IZB eine prospektive Evaluation zur viert. Die Expertise des ZM war 2017 auch in Menschenrechtsbildung in der Schweiz. Im zwei Lehrmittelprojekten gefragt, an denen das Oktober erhielt das IZB die Zusage des Schwei- ZM beratend beteiligt war. Die gute Vernetzung zerischen Nationalfonds (SNF) zur Förderung in der scientific community zeigt sich auch des Forschungsprojekts «Eltern und Schule darin, dass das ZM im Vorstand des Forums im Kontext gesellschaftlicher Ungleichheits- Deutschdidaktik (fdd) und in der Leitung der verhältnisse». Im Fokus steht die Perspektive AG Mündlichkeit vertreten ist. Das vom SNF von Eltern auf die Schule, die von dieser als finanzierte Projekt «Argumentative Gesprächs- «schwer erreichbar», «bildungsfern» oder «des- kompetenz in der Schule: Kontexte, Anfor- interessiert» beschrieben werden. derungen, Erwerbsverläufe» wurde von den Die zwei neu konzipierten Module «Inspi- Mitarbeitenden des ZM an zahlreichen wissen- ration – Migration» und «Begegnungen mit schaftlichen Tagungen vorgestellt. Inzwischen Migrantinnen und Migranten» wurden von den sind mehrere Publikationen zu diesem Projekt Studierenden und den beteiligten lokalen Part- erschienen. Ein weiteres Nationalfondspro- nerorganisationen positiv aufgenommen. jekt zum Thema «Partizipation im Klassenrat» wurde beantragt. Zum gleichen Thema konnte ZM im Rahmen eines F&E-Forschungsprojekts eine Das Zentrum Mündlichkeit hat seinen Schwer- Querschnittstudie mit 14 Lehrpersonen und punkt in der fachdidaktischen Forschung & ihren Klassen durchgeführt werden. Entwicklung. Dabei stellt es die wechselseitige Wirkung von praxisbasierter Erfahrung und Prof. Dr. Stefan Hauser, forschungsbasierter Erkenntnis in den Fokus Co-Leiter Zentrum Mündlichkeit und seiner Tätigkeiten. Im Dialog mit der Schulpra- zuständig in der F&E-Leitungskonferenz xis werden fachdidaktische Theorien erprobt für den Bereich Kommunikation und weiterentwickelt. 2017 konnte das ZM seine Position in den Bereichen der fachdidak- Weiterführende Informationen: tischen Forschung und Entwicklung wie auch forschung.phzg.ch; ibb.phzg.ch; izb.phzg.ch; zm.phzg.ch in der Lehre intern und extern weiter festigen. 15
Ausgewählte F&E-Projekte YouRNI: Young Refugees Need Integration dungslandschaften Schweiz» ist eine nationale YouRNI ist ein Kooperationsprojekt im Bil- Förderinitiative der Jacobs Foundation und dungsbereich mit Fokus auf Sprachenlernen wird vom Institut für Bildungsmanagement mit neuen Medien von sechs Institutionen aus und Bildungsökonomie IBB hinsichtlich seiner ganz Europa. Beteiligt sind neben der PH Zug Bedingungen, Strukturen und Prozesse sowie Partnerinstitutionen aus der Türkei (Istanbul), Wirkungen wissenschaftlich evaluiert und be- aus Deutschland (Karlsruhe), Schweden (Dalar- gleitet. Der 3. Zwischenbericht vom Juli 2017 na), Italien (Veneto) und Österreich (Linz). Das fasst die Ergebnisse zu neun Projekten der Ziel der Kooperation ist, dass sich die Instituti- Pilotphase des Programms in den drei Kanto- onen gegenseitig unterstützen, elektronische nen Zürich, Basel-Stadt und Fribourg nach der Medien beim Sprachenlernen von jungen dreijährigen Projektlaufzeit vom Herbst 2013 Flüchtlingen sinnvoll einzusetzen. Dabei gibt bis Ende 2016 zusammen. es Fragen, die unabhängig von der Landesspra- Ausgehend von unterschiedlichen Startbedin- che alle Institutionen beschäftigen. gungen und mit unterschiedlichen Vorhaben Im Zentrum des Projekts steht der Einsatz wurden in den Bildungslandschaften der elektronischer Medien, insbesondere die Pilotphase jeweils eigene Arbeitskonzepte Arbeit mit Tablets oder der Einsatz von Apps und Prozesse umgesetzt. Ein Teil der Bil- auf Mobiltelefonen im Unterricht und darüber dungslandschaften ging schulzentriert unter hinaus. Auf der Ebene der Sprachthemen liegt Leitung einer örtlichen Schulleitung vor, um die der Fokus auf der Frage nach der Bedeutung Vernetzung von Bildungsakteuren zu stärken. des Sprachlernens bzw. Sprachverstehens in Anderswo lag die zentrale Koordination an an- allen Fächern. Hier spielt der Fachwortschatz derer Stelle in der Gemeinde bzw. im Quartier. eine grosse Rolle. Damit hängt die Sensibilisie- Das Engagement und die Motivation der rung von (Berufsschul-)Lehrpersonen zusam- Bildungsakteure sowie ein gemeinsames Ziel men, die Jugendliche auf den Berufsalltag bei der Zusammenarbeit sind entscheidende vorbereiten oder den Integrationsprozess in Erfolgsfaktoren für die Projekte. Auch die die Schule im Hinblick auf eine spätere Berufs- Fähigkeit der Projektleitenden, die Akteure integration begleiten. durch Anerkennung und Wertschätzung zu Im Hinblick auf eine fruchtbare Zusammenar- motivieren, stellt eine wichtige Gelingensbe- beit wird vor jedem YouRNI-Treffen ein Thema dingung dar. Die Akteure ihrerseits betonen festgelegt, das jede Institution vorgängig bear- die Wichtigkeit der Schnittstellenfunktion der beitet. Die Resultate werden zusammengetra- Projektleitenden zwischen verschiedenen gen, reflektiert und adaptiert. Ein besonderes Akteursgruppen. Sie können einen direkten Augenmerk legen die Institutionen dabei auf positiven Einfluss auf die wichtigen Rahmen- ihre lokalen Partner. Die Fachschaft Deutsch/ und Gelingensbedingungen der Vernetzung Deutsch als Zweitsprache der PH Zug arbeitet und dadurch auch auf den Erfolg der Bildungs- in diesem Projekt beispielsweise eng mit Pro landschaften insgesamt ausüben. Arbeit Zug zusammen, pflegt den Kontakt mit dem Gewerblich-industriellen Bildungszentrum Weitere Infos: www.bildungslandschaften.ch Zug (GIBZ) und kann die neuen Erkenntnisse sowohl in die Lehre und Weiterbildung als Umgang mit migrationsbezogener Vielfalt auch in das CAS Deutsch als Zweitsprache Ein professioneller Umgang mit migrationsbe- und Interkulturalität DaZIK an der PH Zug und zogener Vielfalt stellt die Bildungsfachleute im- das CAS DaZIK in der Berufsbildung an der PH mer wieder vor Herausforderungen, zu denen Luzern einbringen. es zumeist keine simplen Antworten gibt. The- oretische Konzepte liefern zwar bedeutsame Weitere Infos: www.yourni.eu Hintergrundinformationen und Rahmungen, klären aber oft nicht, was ihre Anwendung Bildungslandschaften Schweiz im konkreten Fall bedeuten würde. An dieser Das Programm «Bildungslandschaften Schnittstelle, diesem «missing link» zwischen Schweiz» unterstützt den Aufbau 22 regionaler Theorie und Praxis, setzt deshalb das Koope- Bildungslandschaften in der Schweiz und rationsprojekt des Instituts für internationale verfolgt das Ziel, Kindern und Jugendlichen Zusammenarbeit in Bildungsfragen IZB und gleiche Chancen auf eine qualitativ gute und lokalen Schulpartnern an: Anhand konkreter umfassende Bildung zu ermöglichen. «Bil- Fälle aus dem Schulalltag wird aufgezeigt, wie 16
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