Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland - Kurzbericht 1|2021 - Tourismus.mv

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland
Kurzbericht 1|2021

Der Ostdeutschland-Tourismus im Lockdown-Modus: 1. Tertial 2021

Nur 5,0 Millionen Übernachtungen in Ostdeutschland        Auslandsmärkte weiterhin stark unter Druck
(2019: 19,8 Millionen) – das ist die Bilanz im Zuge des   Das Incoming-Geschäft kommt aufgrund der Rahmen-
bundesweiten Lockdowns der ersten vier Monate 2021.       bedingungen weiterhin nicht in Schwung. Allerdings ist
Allein im Vergleich zum Vorjahr, wo ab Mitte März         das Bild in den ostdeutschen Bundesländern weniger
ebenfalls ein Lockdown galt, sind die Übernachtungen      gravierend als in anderen Regionen Deutschlands.
noch einmal um 57,9 Prozent zurückgegangen. Damit         Bundesweit gingen die Übernachtungen ausländischer
fehlen den Betrieben allein durch die Rückgänge in den    Gäste mit -75,3 Prozent deutlich stärker zurück als die
ersten vier Monaten bis zu 20 Prozent der gesamten        der Inländer (-56,3 Prozent). In Sachsen-Anhalt (-31,4
Nachfrage eines Normaljahres. Gleichzeitig fiel das       Prozent) und Thüringen (-38,6 Prozent) mit einem ho-
durchschnittliche Auslastungsniveau auf Werte zwi-        hen Anteil an osteuropäischen Saisonkräften und Mon-
schen 11,9 Prozent in Sachsen-Anhalt und 18,5 Prozent     teuren lagen die Rückgänge im Incoming-Tourismus
in Mecklenburg-Vorpommern.                                deutlich unter denen des Inlandstourismus. Und auch
                                                          in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern war die
Breite Spanne in den Bundesländern und Regionen           Schere nicht sonderlich groß. Somit lassen sich durch
Alle Bundesländer und Regionen in Ostdeutschland          die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch Rück-
waren von den Einschränkungen betroffen. Dennoch          schlüsse auf die Nachfragestrukturen nach Quellmärk-
zeigt der Blick auf die Übernachtungsentwicklung eine     ten ziehen, wichtig für die künftige Vermarktung.
breite Spanne von -46,2 Prozent in Brandenburg bis zu
-72,4 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Dies ver-        Lockdown prägt die Saisonalität
deutlicht einmal mehr die Abhängigkeit von unter-         Während die Verluste in den Monaten Januar und Feb-
schiedlichen Zielgruppen. Während das Küstenbundes-       ruar mit jeweils rund 60 bis 85 Prozent weniger Über-
land vorrangig durch Urlaubsreisende geprägt ist,         nachtungen im Vergleich zum Vorjahr sehr deutlich
spielen in Brandenburg, u.a. durch die Nähe zu Berlin,    waren, sieht die Bilanz im Vergleich zum Lockdown-
offensichtlich beruflich bedingte Übernachtungsgäste      Monat April 2020 besser aus. Hier lagen die Übernach-
(Geschäftsreisende, Saisonkräfte etc.) eine größere       tungen in allen fünf ostdeutschen Bundesländern wie-
Rolle. Auch die Vorsorge- und Rehakliniken waren in       der über denen des Vorjahres, allerdings auf sehr nied-
Lockdown-Zeiten natürlich ein Faktor.                     rigem absolutem Niveau. Da touristische Übernach-
                                                          tungen auch im April noch nicht möglich waren zeigt
Auf Regionsebene verzeichnete die Prignitz mit einem      dies jedoch, dass im Geschäftsreisesegment wieder
Rückgang von „nur“ 12,4 Prozent die geringsten Ver-       etwas mehr auf Präsenz gesetzt wurde also noch wäh-
luste. Auch die Thüringer Rhön, stark durch Rehaklini-    rend des ersten Lockdowns.
ken geprägt, verlor „nur“ jede Fünfte Übernachtung im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Region Harz und
Harzvorland als beliebte Wintersportdestination war
durch die ausgefallene Wintersaison 2020/2021
besonders stark betroffen (-81,5 Prozent). Auch
Rügen/Hiddensee (-80,8 Prozent) zählt zu den am
stärksten betroffenen Regionen.

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Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland                                                                                  Kurzbericht 1|2021

                                                               Ostdeutschland-
                             1,0 Mio. Ankünfte                   Tourismus                        rund 4.500 geöffnete Betriebe

                                                                Jan. – Apr. 2021                  rund 306 Tsd. angebotene
                             5,0 Mio. Übernachtungen
                                                                                                  Schlafgelegenheiten

   Gewerbliche Übernachtungen Januar-April 2021 (Betriebe ≥ 10 Schlafgelegenheiten)                                                         MV
                              absolut in Mio. ggü. Vorjahreszeitraum                                                                      -82,6
 Deutschland                           31,10     -59,6%
                                                                        Farbschema Regionen:                                              -85,5
 Bayern                                 5,75     -66,0%                 Entwicklung                                                       -66,9
 Baden-Württemberg                      4,37     -52,6%                     ≥ -40%
                                                                                                                                          +162,9
 Nordrhein-Westfalen                    4,20     -58,2%                    ≥ -50% bis < -40%
 Hessen                                 3,20     -51,9%                    < -50%                                                                BB
 Niedersachsen                          3,09     -50,8%                                      ST
                                                                                                                                                -62,5
 Schleswig Holstein                     1,65     -54,7%                                     -69,2
                                                                                                                                                -66,0
 Sachsen                                1,49     -56,8%                                     -71,8
 Berlin                                 1,31     -76,5%                                                                                         -32,3
                                                                                            -35,3
 Rheinland-Pfalz                        1,29     -56,6%                                                                                         +28,3
                                                                                            +68,0
 Brandenburg                            1,11     -46,2%
 Mecklenburg-Vorpommern                 0,95     -72,4%
                                                                          D          TH                                                               SN
 Thüringen                              0,81     -51,4%
                                                                Jan     -76,3       -69,1                                                          -75,0
 Sachsen-Anhalt                         0,68     -51,1%
                                                                Feb     -76,0       -70,2                                                          -73,5
 Hamburg                                0,65     -74,7%
 Saarland                               0,32     -45,0%         Mrz      -42,6      -36,3                                                          -38,7
 Bremen                                 0,24     -53,5%         Apr     +95,0       +91,7                                                          +66,5

   Gewerbliche Übernachtungen Januar-April 2021 ggü. Vorjahreszeitraum in %

                 Gesamt               Städte      Flussregionen          Seenregionen            Flach-/Hügelland       Mittelgebirge        Küste
       Ost-D     -57,9%               -65,4%         -48,6%                 -50,3%                    -36,1%               -60,2%           -73,2%
           D     -59,6%               -68,3%         -50,9%                 -55,4%                    -45,3%               -53,5%           -64,8%

   Gewerbliche Übernachtungen Januar-April 2021 ggü. Vorjahreszeitraum in %

                 BB                    MV                     SN                     ST                     TH                      D

                                                                                         -31,4                  -38,6
             -45,2                                                               -52,4                  -52,1
                     -57,0                                -56,8 -56,1                                                          -56,3
                                   -72,3 -78,0                                                                                          -75,3
                                                             Inland      Ausland

Quelle dwif 2020, Daten Statistisches Bundesamt, Statistische Landesämter sowie eigene Berechnungen

                                                                                                                                                Seite | 2
Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland                                                  Kurzbericht 1|2021

Destinationstypen unterschiedlich betroffen                – Im MICE-Segment hat die Corona-Pandemie den be-
Die Küsten und nach wie vor der Städtetourismus wa-          stehenden Trend zu mehr digitalen und hybriden
ren vom Lockdown zu Beginn des Jahres am stärksten           Formaten verstärkt. Der künftige Erfolg wird davon
betroffen. Auch die Mittelgebirgsregionen in Ost-            abhängen, sich anpassen und verändern zu können.
deutschland mussten überdurchschnittliche Verluste           Gleichzeitig wird der Wettbewerb für die Standorte in
hinnehmen. Bei den Mittelgebirgsregionen wird es             Deutschland auch hier härter. Kleiner, häufiger, digi-
schwer, die Defizite noch über die weitere Saison hin-       taler, aber gleichzeitig der Wunsch nach realen Or-
weg für das Kalenderjahr 2021 auszugleichen. Ent-            ten. Das sind wichtige Stichworte für die Zukunft von
scheidend wird das Herbst- und Wintergeschäft                Meetings. Multifunktionalität und Investitionen in die
2021/22 sein, das im Vorjahr fast komplett ausfiel.          Digitalisierung sind Anforderungen an die Infrastruk-
                                                             tur.
Was sollten Destinationen und Betriebe beachten?           – Der Trend zu einem stärkeren Kurzfristgeschäft hält
– Gesundheit und Sicherheit sind und bleiben wichtige        weiter an. Dieses veränderte Buchungsverhalten gilt
  Erfolgsfaktoren. Bei Abstands- und Hygienekonzep-          es zu berücksichtigen (Kurzfristigkeit, flexible Storn-
  ten, Ansätzen zur Besucherlenkung etc. darf gerade         obedingungen etc.).
  in der jetzigen Phase nicht nachgelassen werden.         – Nachfrageseitig gibt es bislang keine Signale für eine
– Eine Transparente und verlässliche Kommunikation           mittelfristige Verhaltensänderung im Vergleich zur
  ist das A und O. Damit werden u.a. Aktualität und          Zeit vor der Corona-Pandemie. Ein härterer Wettbe-
  qualitativ hochwertiger Content wichtiger denn je.         werb zwischen den Destinationen ist spätestens ab
  Der Aufbau und die Umsetzung von Content-                  2022 zu erwarten, wenn weltweite Reiseeinschrän-
  Strategien ist gemeinsame Aufgabe der Tourismus-           kungen weiter gefallen sind.
  organisationen zusammen mit den Einrichtun-              – Legt man den Trustscore – Online-Bewertungen von
  gen/Betrieben.                                             Unterkünften – als Orientierung für die Gästezufrie-
– Mit Blick auf die mittel- und langfristigen Herausfor-     denheit zugrunde, dann ist diese 2020 vielerorts
  derungen durch die Corona-Pandemie haben Landes-           erstmals rückläufig. Neben Maßnahmen zur Existenz-
  und Bundeshilfen für Betriebe weiterhin eine hohe          sicherung sollten Qualitätsinitiativen gestartet wer-
  Bedeutung, für Einrichtungen in privatwirtschaftli-        den (z. B. Sensibilisierung der Unternehmer*innen,
  cher und kommunaler Trägerschaft. Auch die Siche-          Informationen zu Fördermöglichkeiten bei Investiti-
  rung der freiwilligen Aufgabe Tourismus sollte ange-       onen).
  sichts vielerorts knapper werdender öffentlicher         – Auch die Angebotskennzahlen (Betriebe, Schlafgele-
  Haushalte in den Blickpunkt rücken. Ob Ortsbilder          genheiten) sind rückläufig, allerdings ist noch nicht
  oder Bandinfrastrukturen wie Rad- und Wanderwege,          klar, ob es sich um temporäre oder dauerhafte Effek-
  eine hohe Qualität und regelmäßige Investitionen           te handelt. Mittelfristig sollten sich die Akteur*innen
  zahlen auf eine gute Lebens- und Aufenthaltsqualität       auf veränderte Angebotsstrukturen einstellen (Be-
  ein.                                                       triebskonzepte, räumliche Verteilung).
– Der Start in das Tourismusjahr 2021 verlief aufgrund
  des durchgängigen Lockdowns noch deutlich schwä-
  cher als 2020. Betriebswirtschaftlich rentable Öff-
  nungen waren währenddessen praktisch nicht mög-
  lich.
– Die Recovery in den Bereichen Incoming und MICE
  wird voraussichtlich mehrere Jahre andauern. Inter-
  nationale Marketingmaßnahmen sollten ab dem 2.
  Halbjahr 2021 bis Anfang 2022 wieder aufgenommen
  werden, um die Destinationen sichtbar zu machen.

                                                                                                          Seite | 3
Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland                                                                           Kurzbericht 1|2021

Tagesreisen und Freizeitwirtschaft                                         ckerungsphasen im Sommer 2020 wider. Erneut zeigte
Der Tagestourismus ist ein milliardenschweres Stand-                       sich eine schnelle Regenerationsgeschwindigkeit nach
bein im Deutschlandtourismus und wichtig für eine                          den ersten bundesweiten schrittweisen Lockerungen
kontinuierliche Auslastung vieler Einrichtungen und                        im Frühjahr 2021. Das Ausflugsverhalten (Intensi-
Anbieter. Im Zeitraum Januar bis Mai 2021 sind die                         tät/Aktivitäten) im April/Mai 2021 ist vergleichbar mit
Tagesreisen jedoch um rund 30 Prozent zurückgegan-                         den Trends nach dem Frühjahrs-Lockdown 2020 (ab
gen, in den Wintermonaten wurde teilweise weniger als                      KW 19/2020). Das bedeutet auch, dass sich das Volu-
die Hälfte des regulären Tagesreisaufkommens er-                           men zwar relativ schnell normalisiert, die Wertschöp-
reicht. Insbesondere Gastronomie- und Veranstal-                           fung allerdings noch etwas länger hinter dem langjäh-
tungsbesuche gingen gegen „Null“.                                          rigen Mittel zurückbleiben wird. Hintergrund sind Ver-
                                                                           schiebungen hin zu Outdoor-Aktivitäten.
Die Jahresbilanz 2020 mit einem Minus von „nur“ -19
Prozent spiegelt jedoch den positiven Einfluss der Lo-

  Niveau privater Tagesausflüge pro Kopf und Kalenderwochen 2020/2021
                                                                                          Diskussion um dt. Risikogebiete
    Frühjahr 2021: Phase der         Osterwoche                                                  (Unsicherheit/ Vorboten
              bundesweiten              2020                                                         zweiter Lock-Down)        KW 52
  schrittweisen Lockerungen                         Pfingsten                     +25%                                         Weihnachts-
                                                      2021                                    +19%                             woche
                                                       +2%

                                                                            KW 32&33/2020:
                                                                           Überschneidung der
                                                                           Sommerferien in 11              -31%
                                                                             Bundesländern

                                                                                                                                         -53%
             -51%                               -58%
                                   -67%

     KW 12/2020: Kultur-/Freizeiteinrichtungen und Einzelhandel schließen; Absage von   KW 45/2020: Ausgangsbeschränkung,
     Veranstaltungen                                                                    Kultur-/ Freizeiteinrichtungen und Gastronomie
     KW 13/2020: Ausgangsbeschränkung, Treffen nur innerhalb des eigenen Haushaltes;    schließen („Lock-Down-Light“)
     Gastronomie schließt                                                               KW 51/2020: Einzelhandel schließt, strenge
     ab KW 19/2020: schrittweise Lockerungen                                            Kontaktbeschränkungen,
     in verschiedenen Bundesländern                                                     z.T. Ausgangssperren (Lock-Down)
     KW24/2020: Lock-Down-Phase in allen Bundesländern weitestgehend beendet

  KW    1 2 3 4 5 6 7 8 9 10111213141516171819202122232425262728293031323334353637383940414243444546474849505152

              Tagesausflüge Normaljahr         Tagesausflüge 2020         Tagesausflüge 2021          Veränderung gegenüber Normaljahr

Quelle: dwif 2021, Daten: dwif-Tagesreisenmonitor 2021

Nahezu Stillstand in der Freizeitwirtschaft                                Auch Stadtführungen waren bis inkl. April noch nicht
Das Jahr 2021 startete für die Freizeiteinrichtungen so,                   möglich.
wie das Jahr 2020 aufgehört hat: mit dem kompletten
Lockdown. Im Januar und Februar durften lediglich in                       Die Besucherzahlen der Freizeiteinrichtungen in Ost-
einigen Bundesländern vereinzelt Outdoorangebote                           deutschland sind im ersten Tertial 2021 demzufolge im
wie Parkanlagen oder Zoos/Tierparks öffnen. Ab März                        Vergleich zum Vorjahr, als im Januar und Februar Nor-
hatten auch andere Angebotskategorien wieder die                           malbetrieb herrschte, noch einmal um 85,6 Prozent
Möglichkeit, zumindest eingeschränkt Besucher zu                           zurückgegangen. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr
empfangen. Durch die wieder steigenden Fallzahlen                          2019 lag der Rückgang bei 92,4 Prozent. Ein kleiner
und die Bundesnotbreme mussten viele Angebote                              Lichtblick: Im April 2021 wurden die Besucherzahlen
Ende März oder im Laufe des April wieder schließen.                        des Vorjahresmonats übertroffen. Insbesondere
Erlebnisbäder/Thermen oder Freizeitparks hatten ge-                        Zoos/Tierparks und Private Eisenbahnen konnten die
nerell noch nicht die Möglichkeit, wieder zu öffnen.                       Vorjahreszahlen im April spürbar steigern.

                                                                                                                                     Seite | 4
Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland                                                                   Kurzbericht 1|2021

          Die Unterschiede zwischen den Kategorien sind auf-                         Bei den derzeit niedrigen Inzidenzzahlen und einem
          grund der verschiedenen Regelungen enorm. Private                          weiteren Voranschreiten der Impfkampagne ist davon
          Eisenbahnen hatten im Vergleich zum Vorjahr nur 22,7                       auszugehen, dass sich die Besucherzahlen im Laufe
          Prozent weniger Fahrgäste (ggü. 2019: -71,5 Prozent).                      der Sommermonate dem Niveau aus dem letzten
          Auch Zoos/Tierparks kamen im Vergleich mit anderen                         Sommer annähern. Abstands- und Hygieneregeln so-
          Kategorien (-41,9 Prozent bzw. -72,1 Prozent) durch                        wie Kapazitätsbeschränkungen werden die Freizeitein-
          mehr Öffnungstage besser durch die Krise. Zu beach-                        richtungen jedoch auf absehbare Zeit begleiten. Hier-
          ten ist hierbei jedoch, dass in Zoos/Tierparks nahezu                      von werden Indoor-Einrichtungen stärker betroffen
          alle laufenden Kosten auch bei einer Schließung weiter                     sein als Angebote an der frischen Luft. Neben den pri-
          anfallen und die finanziellen Einbußen demzufolge                          vatwirtschaftlichen Einrichtungen, die von Überbrü-
          erheblich über denen anderer Kategorien liegen. Stadt-                     ckungshilfen und Co. stärker profitieren konnten, soll-
          führungen und Erlebnisbäder/Thermen meldeten bis                           ten insbesondere auch die kommunalen Betreiberge-
          auf einige wenige Ausnahmen nahezu keine Besucher-                         sellschaften (z.B. Spaßbäder/Thermen, Museen) bei
          zahlen bis inkl. April. Auch Besucherbergwerke und                         Fragen des weiteren Unterstützungsbedarfes (z.B. Li-
          Höhlen blieben ebenso wie Freizeitparks komplett                           quidität, Investitionen) im Blick behalten werden.
          geschlossen. Erste Öffnungsschritte gab es in diesen
          Kategorien erst im Mai oder Juni. Teils sind die Einrich-                  Erwartungen im laufenden Re-Start:
          tungen auch Anfang Juli und damit in den schon lau-                        – Sehenswürdigkeiten/Indoor-/Kulturangebote mit
          fenden Sommerferien in einigen Bundesländern noch                            langsamer Regeneration, keine Überkompensation
          geschlossen.                                                                 (z.B. weiterhin Besucherbeschränkungen)
                                                                                     – Veranstaltungen noch über Monate hinweg unter-
          Je nach Landesverordnung und Inzidenzlage in den                             durchschnittlich (durch Beschränkungen, Vorlauf für
          Stadt- und Landkreisen der ostdeutschen Bundeslän-                           Planungen etc.)
          der zeigen sich große Unterschiede in den Besucher-                        – Outdoor-Aktivitäten während der Lockdowns häufig
          zahlen. Während sie in Mecklenburg-Vorpommern um                             einzige Möglichkeit für Ausflüge; auch in der laufen-
          68,5 Prozent unter denen des Vorjahres lagen, betrug                         den Phase überdurchschnittlich stark
          der Rückgang in Thüringen 94,9 Prozent.                                    – Gastronomie mit schneller Regenerationsphase, in
                                                                                       den ersten Wochen leichte Überkompensation
          Besucherentwicklung Januar bis April 2021                                  – Shopping mit schneller Regeneration, ggf. Überkom-
          – Mecklenburg-Vorpommern: -68,5 Prozent                                      pensation durch höhere Ausgaben
          – Sachsen-Anhalt:           -74,4 Prozent
          – Sachsen:                  -88,4 Prozent
          – Brandenburg:              -89,9 Prozent
          – Thüringen:                -94,9 Prozent

           Besuchervolumen und Entwicklung in der Freizeitwirtschaft in Ostdeutschland 2019 bis 2021

            3.000.000
                               2019       2020         2021                                          Besucherzahlen Jan – Apr (%)
            2.000.000
                                                                                                 2021 ggü. 2020                -85,6
            1.000.000
                                                                                                 2021 ggü. 2019                -92,4

                      0                                                                          2020 ggü. 2019                -47,0
                               Jan               Feb               Mär             Apr

          Quelle: dwif 2021, Daten: Besuchermonitoring Freizeitwirtschaft

        Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland – Ihre Ansprechpartner:
        Freizeitwirtschaft:                              Bereichsleitung Tourismusbarometer:       Auftraggeber:
        dwif-Consulting GmbH                             dwif-Consulting GmbH                      Ostdeutscher Sparkassenverband
        Anja Schröder                                    Karsten Heinsohn                          Thomas Wolber
        030/757 949-31                                   030/757 949-30                            030/20 69-18 17
        www.dwif.de                                      www.dwif.de                               www.tourismusbarometer.de
        wetterstationen@dwif.de                          k.heinsohn@dwif.de                        tourismusbarometer@osv-online.de    Seite | 5
w.leverenz@dwif.de
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