Spielzeiteröffnung mit "Le nozze di Figaro" - Ausgabe Nr. 15 - September bis November 2015
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THEATER-MAGAZIN Ausgabe Nr. 15 – September bis November 2015 Spielzeiteröffnung mit „Le nozze di Figaro“
2 THEATER-MAGAZIN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 Eine perfekte Fassade Operndirektor Heribert Germeshausen im Gespräch mit Regisseurin Nadja Loschky über die Spielzeiteröffnung mit Mozarts Oper „Le nozze di Figaro“ Von Heribert Germeshausen Kosmos einer Parteizentrale bewegt. Unser Graf hat einen ausgeprägten > Mozarts am Vorabend der franzö- Sinn für Wirkung und Öffentlichkeit sischen Revolution entstandene und ist vor allem daran interessiert, und auch spielende Oper „Die Hoch- eine perfekte Fassade zu leben. Das zeit des Figaro“ ist eine besondere ist der Ausgangspunkt. Herausforderung für jede szenische Neuinterpretation. Die Handlung > Deine Sichtweise führt zu einer ist einer bestimmten Epoche verhaf- grundsätzlich anderen Bedeu- tet, die Mechanik des Stückes ist in tung von Öffentlichkeit, die sich hohem Maß musikalisch vorgegeben. auch im Bühnenbild niederschlägt. Wie hast du dich dem Stück genähert? Es war uns wichtig, einen Raum zu Uns war die historische Sicht auf die kreieren, in dem ein plötzliches Ein- Oper in der Vorbereitung und zum dringen von Öffentlichkeit möglich Verständnis der Virulenz der verhan- ist. Somit geraten die Figuren in ho- delten Themen sehr wichtig. In der hem Maße unter Druck, da ständig Umsetzung haben wir uns dann aber die Gefahr droht, von Anderen be- Eheliche Kämpfe lassen die perfekte Fassade des Paares Gräfin (Irina Simmes) und entschieden, eine andere Zeit als die obachtet zu werden. Um einen be- Graf (Ipca ˇ Ramanovic)ˇ erheblich bröckeln. Foto: Annemone Taake des 18. Jahrhunderts zu porträtieren. sonderen Fokus auf die Darsteller zu Jenseits der Zeit, in der das Stück bekommen, hat Ulrich Leitner das Partie mit einem Countertenor zu be- vität, die Unschuld und vor allem die spielt, handelt es sich bei den Vor- Bühnenbild aus dem üblichen Büh- setzen, mutmaßlich zum ersten Mal erotische Anziehungskraft, die ja in gängen, die hier zu beobachten sind, nenraum heraus nach vorn gezogen, an einem deutschen Theater. Führte einer Hosenrolle immer schwer dar- um ein Modell dafür, wie ein schein- so dass sich immer wieder eine Art das zu einer anderen Anlage in deiner zustellen ist. Die Konsequenz ist eine bar sicherer Kosmos aus dem Inneren Zoom an die Rampe einstellt. Konzeption? hohe Glaubwürdigkeit der Figur, was heraus ausgehöhlt wird und in sich Für uns ergeben sich tatsächlich nur mich sehr fasziniert und begeistert. zerfällt. Das ist nicht nur ein histori- > Die Rolle des Cherubino wird üblich- Vorteile: wir haben mit Justin einen > Premiere „Le nozze di Figaro“, sches Thema, sondern durchaus auch erweise von einer als Mann verklei- fantastischen Sänger und wunder- 18. September, 19.30 Uhr, als Parabel zu lesen. deten jungen Mezzosopranistin ge- baren Darsteller, der mit seiner Per- Marguerre-Saal Wir haben aus dem Grafen einen sungen – die Partie ist geradezu der sönlichkeit schon fast alles mitbringt, > Matinee „Le nozze di Figaro“, jungen, aufstrebenden Politiker ge- Inbegriff der „Hosenrolle“. Ich hatte was den Cherubino ausmacht – die 13. September, 11 Uhr, Foyer macht, der sich in dem geschlossenen dir weit im Voraus angekündigt, die Fremdheit, die Sensibilität, die Nai- Marguerre-Saal „Dann leuchtet die Show“ Counter-Star in Heidelberg Das Musical „Cabaret“ wieder auf dem Spielplan hg./jh. Der Countertenor Kangmin Justin Kim ist 2015/16 der Neuzugang Johannes Kalitzkes Oper „Pym“. Unter „jkimisyellow“ und „jkimismu- im Heidelberger Opernensemble. Der sic“ sind die Internetaktivitäten des jh. Mit hinreißendem Finalist und Preisträger zahlreicher Künstlers zu besichtigen, der auf You- musikalischem Dri- internationaler Wettbewerbe gab sein tube mit einer Parodie auf die berühm- ve erzählt das Musical professionelles Operndebüt 2013 mit te Mezzosopranistin Cecilia Bartoli, „Cabaret“ vom auf- großem Erfolg in Cavallis „Elena“ beim „Kimchillia Bartoli“, international auf kommenden National- Festival Aix-en-Provence. Seither stell- sich aufmerksam machte. sozialismus im Berlin te er in verschiedensten Produktionen der 30er Jahre, der seine Vielseitigkeit, elegante Virtuosität in alle Lebenswinkel und ungekünstelte Bühnenpräsenz un- vordringt: bis ins Ca- ter Beweis. So sang er u. a. an der Pa- baret „Kitkat-Club“, riser Opéra Comique den Prinzen Or- das sich eine lasziv lofsky in der „Fledermaus“ unter Marc glitzernde Gegenwelt Minkowski, am Pariser Théâtre du Châ- erträumt; und bis in telet den Orest in Offenbachs „La belle die junge Liebe zwi- Noch sehen sie die braunen Schatten nicht: Hendrik Hélène“ und den Sesto in Mozarts „La schen dem amerika- Richter als Clifford Bradshaw und Claudia Renner als clemenza di Tito“ in Montpellier. Auf nischen Schriftstel- Sally Bowles im berüchtigten Kitkat-Club. Foto: A. Taake der Heidelberger Opernbühne wird der ler Cliff Bradshaw Counter sich als Cherubino in „Le noz- und dem Clubstar Sally Bowles, rung des Musicals, die von Pub- ze di Figaro“ vorstellen, es folgen Äneas die im Angesicht der braunen Be- likum wie Presse bejubelt wurde: in „Didone abbandonata“ (im Rahmen drohung zerbricht. Zurück auf die „Ein famoser Abend voller Pep und des „Winter in Schwetzingen“) und Countertenor Kangmin Justin Kim. Bühne kommt nun die Inszenie- Sinnlichkeit“, das Philharmonische die Titelrolle in der Uraufführung von Foto: Annemone Taake Orchester unter Dietger Holm „swingt wie der Teufel und jazzt wie IMPRESSUM Hölle.“ (RNZ) Als Sally Bowles kehrt Sängerporträt Stargast Claudia Renner zurück Das Theater-Magazin ist eine nach Heidelberg, die nicht nur dem jh. Innere und äußere Ferne: Das Er- genzen zwischen Ich und Welt. Das Sonderveröffentlichung der Darmstädter Echo Lobrufe entlock- lebnis der Fremdheit rückt die ent- Sängerporträt in der Moderation von Rhein-Neckar-Zeitung. te: „Im Zentrum des Abends glänzt legenen musikalischen Welten des ko- Heribert Germeshausen bringt die Titelfoto: A. Taake die aparte Claudia Renner“: „Wenn reanischen Komponisten Isang Yun ungleichen Komponisten zueinander Redaktion: J. Hochstenbach Sally singt, leuchtet die Show, dann (1917-95) und des deutschen Kompo- und stellt Tenor Namwon Huh und Gestaltung: A. Bathauer gleißt das Musical“. nisten der hohen und späten Roman- den neuen Countertenor Kangmin Anzeigen: A. Miltner (verantw.) > Wiederaufnahme „Cabaret“ tik, Robert Schumann, näher zu- Justin Kim vor. Druck: Heidelberger Medienge- (geschl. Vorstellung): 29. November, sammen – der eine ein Grenzgänger > „Sängerporträt“: 19 Uhr, Marguerre-Saal zwischen Ost und West, der anderen 4. Oktober, 11 Uhr, staltung HVA GmbH > Weitere Vorstellungen ab 3. Dez. in Auseinandersetzung mit Diver- Alter Saal
THEATER-MAGAZIN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 3 In einem tiefen dunklen Wald WILLKOMMEN! Hochverehrtes Premiere der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ Publikum! Event oder En- Es herrscht Mangel – nur scheinbar semble – wie hät- materieller Art. Konflikte werden ten Sie’s denn untergraben, die Kinder gezwungen, gern? Ensemble- gestraft, zu kurz gehalten. So begeg- theater ist längst nen im „Wald“ die bösen Bilder der nicht mehr selbst- Eltern, die hexenhafte Mutter, der am- verständlich. Etat- bivalente Vater. Und das Essen, um das kürzungen haben auch das Leben zuhause kreist: um manche Ensembles den unheimlich-heimeligen Familien- bis zum Skelett tisch, das Versorgtsein, die Geborgen- eingedampft. Doch mit einem heit und den Mangel daran. Und wie Skelett ist schlecht Theater spie- die konsumgesättigte Gesellschaft be- len. Die fragwürdige Lösung lautet greift, dass materielle Sättigung den mancherorts: Eventkultur. Frag- seelisch-sozialen Hunger nicht stillt, würdig ist diese Lösung deshalb, kann sich auch unter der schwelgend- weil dadurch die unverwechselba- üppigen Schönheit der Musik Humper- re Einzigartigkeit jedes einzelnen dincks Kargheit verbergen, und macht Theaters verloren geht. Darum auch das süße Hexenhaus die Kinder glaube ich an das Ensemble als nicht satt – im Gegenteil. Satt können Herz des Theaters: das, was ein sie erst werden, wenn sie anfangen, sich Theater ausmacht und es von allen von den Eltern zu lösen, für sich selbst anderen Theatern unterscheidet. In zu sorgen. Mit ihrem ersten Schritt zur Oper, Tanz und Schauspiel. Unabhängigkeit kommen Glück und Ausschlaggebend für mein Thea- Fülle in Sicht, und strahlend, breit und terverständnis ist der Dialog mit feierlich malt Humperdinck am Ende dem Publikum. Dialog funktio- In einem tiefen dunklen Wald verlieren sich Hänsel (Elisabeth Auerbach) und den Glücksmoment der Befreiung aus, niert aber bloß dann, wenn man Gretel (Hye-Sung Na). Probenfoto: Annemone Taake als wolle er ihn für immer bannen. sein Gegenüber in seiner Identität Der erste Kapellmeister und stellver- wahrnimmt, und wenn man auch Von Julia Hochstenbach Und wurde so zur Oper für jedes Alter, tretende GMD Dietger Holm über- selbst eine Identität entwickelt. in der auch Erwachsene ihre Ängste nimmt die Musikalische Leitung der Identität entsteht jedoch nicht da- „Welch herzerfrischender Humor, und Wünsche wiederfinden. Oper, mit der Inszenierung ist die durch, dass man zusammenkauft, welch köstlich naive Melodik, welch Das Märchen der Brüder Grimm junge Regisseurin Clara Kalus be- was auch andere kaufen können. prachtvolle Polyphonie, und alles ori- variierend, treibt hier der jähe Zorn traut, die am Heidelberger Theater Das Ensemble des Theaters und ginell!“ So rief Richard Strauss an- der Mutter die Kinder in den Wald. bereits mit großem Erfolg Porporas Orchesters Heidelberg gibt es nir- gesichts der Oper Engelbert Hum- Ein wundersamer, unheimlicher „Polifemo“ und die Kammeroperntri- gendwo zu kaufen. Das gibt es nur perdincks aus, und riss sich neben Wald ist es, voll blühender Melodien, logie „In meiner Nacht“ in Szene setzte. in Heidelberg. Es ist die Identität Anderen um das Vorrecht der Urauf- leuchtender Orchesterfarben, düsterer > Premiere „Hänsel und Gretel“, unseres Theaters. Der Opernregis- führung. Ursprünglich für den Hausge- Klänge, ein Wald der Lockungen und 24. Oktober, 19.30 Uhr, seur Peter Konwitschny spricht brauch gedacht, wuchs Humperdincks Gefahren. Hier führt der Weg nach in- Marguerre-Saal mit Bezug auf seine Heidelberger „Kinderstuben-Weihfestspiel“, wie er nen, ins Unbehauste der Seele, wo die > Matinee zu „Hänsel und Gretel“, Inszenierung vom Ensemble als es scherzhaft-wagnertümelnd nannte, eigenen Ängste lauern. Ängste aus 11. Oktober, 11 Uhr, Utopie einer ganzheitlichen The- sich bald zur abendfüllenden Oper aus. der Familienstruktur in diesem Fall: Foyer Marguerre-Saal aterarbeit. An dieser Utopie wol- len wir auch weiterhin mitwirken. Herzlich willkommen zur Spielzeit „Wahrheit beinhaltet immer Schönheit“ 2015/16! Ihr Holger Schultze Ein Gespräch mit dem neuen Generalmusikdirektor Elias Grandy Von Heribert Germeshausen > Du wurdest dann Akademist Handwerk – ihre Rollen dermaßen beim Sinfonieorchester des Baye- gelebt, dass sie die Menschen bis > Bei im Musikbereich tätigen Men- rischen Rundfunks (2005-2007) in Mark traf, und darum gilt sie als schen beginnt die Liebe zur Mu- sowie Stellvertretender Solocellist eine der bedeutendsten Sängerin- sik meist sehr früh. Wie kamst du im Orchester der Komischen Oper nen des 20. Jahrhunderts. Es ist mir mit klassischer Musik in Berührung? Berlin (2007-2011), bevor du 1. Ka- ein großes Anliegen, für solche Fra- Elias Grandy: Ich komme aus einem pellmeister in Darmstadt wurdest. gestellungen zu sensibilisieren. sehr musikliebenden Elternhaus. Mei- Die Zeit beim Bayerischen Rund- Nachdem zunächst die Musik für ne Eltern sind keine Profimusiker, aber funk war eine wichtige Zeit. Ich mich im Zentrum der Aufmerksam- sie haben meinem Bruder und mir von hatte das Orchester für seine Prä- keit stand, habe ich mich an der klein auf das Musizieren mitgegeben. zision und Leidenschaft schon im- Komischen Oper auch sehr mit dem Als Jugendlicher habe ich dann als mer sehr bewundert. Die Arbeit mit Ineinandergreifen von Musik und 14-Jähriger das Münchener Opern- Mariss Jansons und Gastdirigenten Szene beschäftigt. Insofern freue und Konzertleben für mich entdeckt. wie Bernhard Haitink und Riccardo ich mich, dass meine Einstands- Bereits 16-jährig hatte ich meinen Muti hat mir viele Anstöße gegeben, premiere „Le nozze di Figaro“ von ersten Dirigierunterricht: Zu dieser darüber nachzudenken, wodurch Nadja Loschky inszeniert wird, die Zeit habe ich vergleichsweise gut Cello musikalische Qualität entsteht. Ich damals dort Regieassistentin war. und weniger gut Klavier gespielt. Ich glaube, Musik ist dann gut, wenn sie Wir haben uns damals viel darü- glaubte damals fälschlicherweise, dass die Menschen berührt. Das geht tief ber unterhalten, was Musiktheater man ein exzellenter Pianist sein muss, in klangliche Fragen hinein: nicht heute eigentlich ist. Ein Bedürf- um eine Aufnahmeprüfung für eine im Sinne von „Schönklang“. Ein nis unserer Generation ist, glaube Dirigierklasse bestehen zu können. großer Dirigent hat einmal gesagt: ich, Szenisches und Musikalisches Eine schöne Fügung war daher, dass „Schönheit beinhaltet nicht immer gemeinsam aus dem Stück heraus ich bei Antonio Meneses in Basel Cello Wahrheit, aber Wahrheit beinhaltet zu entwickeln. Da macht es Sinn, studieren konnte. Basel war für mich immer Schönheit.“ Maria Callas ist viele Wochen gemeinsam auf der eine extrem prägende Zeit für meine dafür das beste Beispiel: Sie hatte Probebühne zu verbringen, weil der professionelle musikalische Grund- sicher keine besonders schöne Stim- Eine ohne den Anderen gar nicht Der neue Generalmusikdirektor Elias ausbildung. me, hat aber – mit entsprechendem arbeiten kann. Grandy. Foto: Annemone Taake
4 THEATER-MAGAZIN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 Die Wahrheit an der Straßenecke Schauspiel-Spielzeiteröffnung mit Dea Lohers „Unschuld“ in der Regie von Brit Bartkowiak Von Lene Grösch in ihren Stücken gerne die kuriosen kleinen Meldungen erwähnt, die in In einer europäischen Stadt am Meer den Tageszeitungen unter der Rub- treffen Menschen und Schicksale auf- rik „Vermischtes“ erscheinen. Glaubt einander: Die illegalen schwarzen man ihren Stücken, begegnet man Immigranten Elisio und Fadoul sehen, der Wahrheit unserer Zeit entweder wie eine Frau ins Meer geht und er- an jeder Straßenecke oder eben nir- trinkt. Weil sie ihr nicht geholfen ha- gendwo – vorausgesetzt, man verfügt ben, ist Elisio voller Schuldgefühle. über den Scharfblick dieser erstaun- Fadoul findet an einer Bushaltestelle lichen Schriftstellerin und über ihr eine Tüte voller Geld. Der Gottesbe- Talent, diese Wahrheit dann litera- weis! Und wenn er mit dem Geld die risch zum Sprechen zu bringen. Ihre blinde Nackttänzerin Absolut wieder Theaterwelt besteht so aus lauter Mi- sehend machen könnte, wäre er selbst kroausschnitten, die sie mit wunder- ein Gott. bar einprägsamen und zugleich wun- Dann sind da noch Rosa (die so aus- derbar traurigen Figuren bevölkert. sieht wie die Frau, die zu Beginn ins Mit „Unschuld“ riskiert Dea Loher Meer geht) und ihr Mann Franz, der eine theatralische Skizze der westli- endlich Arbeit in einem Bestattungs- chen Gesellschaft. Und dabei hat sie unternehmen findet; Rosas Mutter Brit Bartkowiak (Mitte) mit Ensemble bei der Konzeptionsprobe. Foto: Lene Grösch eine entscheidende Fähigkeit: Ihrem Frau Zucker zieht bei dem Paar ein, tragischen Weltentwurf ein großes, hat Diabetes und will versorgt wer- spielten deutschsprachigen Theater- tik, sondern spürt dem feinen Netz machtvolles Lachen abzugewinnen. den. Da ist Ella, eine alternde Philo- autorinnen. In ihren Texten geht es sozialer Mechanismen in alltäglich Die junge Regisseurin Brit Bartkowi- sophin, und Frau Habersatt, die in der um die Vernachlässigten und Ausge- wirkenden Szenen nach. Sich selbst ak, die u. a. am Volkstheater München Zeitung nach Verbrechen sucht, sich grenzten, die sie mit großem Humor hat Dea Loher im Hinblick auf die und am Deutschen Theater Berlin in- den Hinterbliebenen als Tätermutter und spröder Komik durchs Leben Stoffe ihres Theaters eine „Lumpen- szeniert, zeigt mit „Unschuld“ ihre vorstellt und um Vergebung bittet. Am wandeln lässt. Zum Schauplatz ih- sammlerin“ genannt, die aus fast je- erste Regiearbeit in Heidelberg. Ende geht Rosa (wieder?) ins Meer. rer Stücke macht sie dabei wohlweis- dem beliebigen Ausgangsmaterial > Premiere „Unschuld“, Dea Loher gehört zu den meistge- lich nicht die große Bühne der Poli- etwas machen kann – und so werden 1. Oktober, 20 Uhr, Zwinger 1 Theaterwahnsinn und Kunstzirkus RNZ-Forum mit Heiner Geißler Komödie im Doppelpack tm. Er ist einer der profiliertesten deut- schen Politiker: Dr. Heiner Geißler. Der sm. Aus den vergangenen Spiel- nackte Wahnsinn“ im Marguerre- CDU-Politiker polarisierte als lang- zeiten nimmt das Theater und Saal ab. Michael Frayn schickt darin jähriger Generalsekretär die damalige Orchester Heidelberg zwei ra- eine britische Tourneetheater-Trup- Opposition. Als Familien- und Sozial- sante Komödien über Kunst und pe durch eine Generalprobe, eine minister setzte er völlig neue Akzente, Zwischenmenschlichkeit zurück Vorstellung und die Derniere – von und nach dem Bruch mit Helmut Kohl in sein Programm. Beginn an jedoch ist klar: Zwischen- war er vorübergehend der Parteirebell Endlich wieder im Alten Saal zu menschliche Spannungen mischen der CDU. Er ist erfolgreicher Buchau- sehen ist Yasmina Rezas „Kunst“: die aufzuführende Boulevardkomö- tor, Globalisierungskritiker und der Serge kauft ein teures Gemälde die „Nackte Tatsachen“ gehörig auf. Schlichter des Großkonflikts um Stutt- und ist begeistert, Marc jedoch „Ein riesiger Hochsommerspaß“, gart 21. Im Gespräch mit RNZ-Chefre- erbost über die „weiße Scheiße“, konstatiert die Rhein-Neckar-Zei- dakteur Dr. Klaus Welzel geht es nun und Yvan bezieht mal wieder kei- tung. um die großen Themen: Wohin steuert ne Stellung – eine Hommage an > Wiederaufnahme „Der nackte unsere Republik? die Höhen und Tiefen einer Män- Wahnsinn“, 24. September, > „RNZ-Forum“ mit Dr. Heiner Dominik Lindhorst und Nanette Waidmann nerfreundschaft! 19.30 Uhr, Marguerre-Saal Geißler, 19. Oktober, kämpfen sich durch den „Nackten Wahnsinn“. Als selbstreferentielle Hommage > Wiederaufnahme „Kunst“, 19.30 Uhr, Alter Saal Foto: Annemone Taake an das Theater spielt sich „Der 17. Oktober, 19.30 Uhr, Alter Saal > Anmeldung: rnz-forum@rnz.de Von Amerika bis Finnland sm. Vier spannende Wiederaufnah- Freundschaft und der verrückten Isa überschwemmt zu werden droht. men werden im Zwinger zu sehen – mitreißend, witzig und voller Sehn- Im Angesicht der Klimakatastro- sein: Die amerikanischen Streitkräf- sucht ist Wolfgang Herrndorfs dra- phe lernt der Zuschauer in „These te sind abgezogen – aber was bleibt matisierter Erfolgsroman „Tschick“. little town blues are melting away“ von ihnen? Die Musikerin und ge- Von keiner Reise, sondern gleich die liebevollen wie schrägen Bewoh- bürtige Amerikanerin Nina Wurman einer Odyssee durch die süddeut- ner kennen, poetisch eingebettet in machte sich auf die Suche nach den schen Psychiatrien und Gefäng- Pipsa Lonkas sprachlichen Charme. Spuren und kreierte mit fünf Schau- nisse erzählt uns Josef in Herbert > Wiederaufnahme „These little town spielern und Band den musikali- Achternbuschs „Ella“. Aus der Per- blues are melting away“, schen Dialog „Ami goes home“ mit spektive seiner Mutter zeichnet er 18. September, 20 Uhr, Zwinger 1 Amerika. Auf der Suche nach Aben- ihren Lebensweg nach und zeigt, wie > Wiederaufnahme „Tschick” , teuer und dem kleinen Glück sind schnell Menschen zu Außenseitern 8. Oktober, 20 Uhr, Zwinger 1 Maik und Tschick auf ihrem Road- der Gesellschaft werden können. > Wiederaufnahme „Ella“, trip durch die ostdeutsche Provinz. Am Rande der Gesellschaft leben 27. Oktober, 20 Uhr, Zwinger 1 Mit einem geklauten Lada hauen sie auch die Bewohner eines kleinen fin- > Wiederaufnahme „Ami goes home“, „These little town blues are melting away“. aus Berlin ab und begegnen wahrer nischen Küstenortes, der langsam 4. November, 20 Uhr, Zwinger 1 Foto: Annemone Taake
THEATER-MAGAZIN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 5 Gegenwartsgroteske oder Zukunftsvision? Viktor Bodó wirft einen neuen Blick auf „Fahrenheit 451“ Von Sonja Winkel Mit besonders großer Spannung ist die zweite Heidelberger Premiere des ungarischen Regisseurs Vik- tor Bodó zu erwarten. Sein Heidel- berg-Debüt in der Eröffnungsspiel- zeit des Marguerre-Saals brachte dem Theater eine FAUST-Preis-No- minierung. Seine ungewöhnliche Theaterästhetik schuf aus Alfred Jarrys groteskem Theatertext ein ungewöhnlich breites Spektrum, das den Zuschauern die Lach- tränen in die Augen schießen ließ und gleichzeitig nachdenklich stimmte, wenn die tyrannische Ti- telfigur Vater Ubu seine Untertanen und die Institutionen Recht oder Journalismus drangsalierte. In der neuen Spielzeit hat sich Bodó zusammen mit dem gleichen Regie- team – erweitert um einen Video- künstler – einen Roman-Klassiker der dystopischen Literatur vorge- nommen. Ray Bradbury entwirft in den 1950er-Jahren eine düstere Zu- kunftsvision, in der Menschlichkeit, Wissen, Gefühl und Literatur nicht mehr gefragt sind und der unbeirr- te Glaube an die Technik und den Konsum die Menschen zu gefügi- gen Subjekten gemacht haben. Auch wenn Bradbury kein Prophet war, liest sich doch vieles aus seiner Vi- sion über 60 Jahre später wie eine -Gegenwartsbeschreibung. r„Fahrenheit 451“ entwirft eine -hochtechnisierte Gesellschaft, in Kostümfigurinen der Kostümbildnerin Fruzsina Nagy für Viktor Bodós Produktion „Fahrenheit 451“. Zeichnung: Fruzsina Nagy eder Bücher und ihre Lektüre un- -ter Strafe verboten sind: Großbild- erwehr einst dazu da war, Brände berichten die Staatsmedien nichts unser Leben bestimmt, als Bradbury ,leinwände füttern die Menschen zu löschen, kann sich kaum einer über den Krieg, in den das Land es sich je ausmalen konnte. lmit den „richtigen“ Inhalten, und mehr vorstellen. Die Begegnung mit gerade zieht? Wer mehr über Bodós Vision er- lwenn doch einmal ein überkomme- Clarisse und die lebensbedrohliche Steffen Gangloff spielt die Haupt- fahren möchte, ist eingeladen zu -ner Bücherfreund aus der alten Zeit Überdosis seiner Frau mit Schlaf- figur Montag, und neben seinen einer Einführung mit Schauspie- rdingfest gemacht wird, sorgt die und Beruhigungstabletten lassen Ensemblekollegen aus Heidelberg lern und dem Regieteam, die die- -Feuerwehr dafür, dass keine Buch- Fragen in Montag wachsen, die ihm stehen erneut vier ungarische Schau- ses Mal nicht am Sonntagmor- -seite mehr übrig bleibt. Hauptfigur das System nicht beantworten kann. spieler mit auf der Bühne. Gemein- gen, sondern am 27. September im nMontag ist ein solcher Feuerwehr- Was macht die Menschen wirklich sam arbeiten sie an einer ungewöhn- Alten Saal als Soiree stattfinden wird. mann, dessen tägliche Aufgabe im glücklich? Und warum sind Bücher lichen Mischung aus Zukunftsvision > Premiere „Fahrenheit 451“, Kampf gegen die aufrührerischen überhaupt gefährlich? Gibt es ein und einer grotesken Beschreibung 10. Okt., 19.30 Uhr, Marguerre-Saal Bücher allein auf das Legen von Denken neben der vorgegebenen unserer Gegenwart, in der Technik > Soiree „Fahrenheit 451“, Feuer ausgerichtet ist. Dass die Feu- Linie der Regierung? Und warum und Überwachung bereits viel mehr 27. September, 19 Uhr, Alter Saal Neu im Schauspielensemble Die Stadt wird zur Bühne Sheila Eckhardt wurde 1989 gebo- Gastspiel im Rahmen der Französischen Woche ren und studierte von 2011 bis 2014 Schauspiel an der Staatlichen Hoch- bietet ungewöhnliches Theatererlebnis schule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart. Bereits als Kind und sw. „Histoires Cachées – Gedan- Kopfhörer von intimen Geheimnis- Jugendliche wirkte sie in verschiede- ken-Gänge“ ist eine Theater-Perfor- sen oder geheimen Gedankenwelten, nen Theaterproduktionen mit. Wäh- mance auf den Straßen Heidelbergs. die dieser Gegenstand bei den jewei- rend ihrer Schauspielausbildung war Mit Kopfhörern ausgestattet, folgen ligen Personen auslöst. Zu erleben ist sie auch in Theater- und Fernsehpro- die Zuschauer den Passanten auf den ein faszinierendes Straßentheater, bei duktionen zu sehen. 2014/15 gastierte Straßen und einem banalen Objekt – dem Wahrheit und Illusion mitein- sie an der Württembergischen Lan- etwa einer Orange oder einem Stift ander verschwimmen und ineinander desbühne Esslingen in der Produkti- – das von Hand zu Hand gereicht aufgehen. Möglich sind Hörversionen on „Die Bauernoper“ und in der von wird. Und plötzlich werden die Ge- in französischer, deutscher und eng- der Kritik überschwänglich gefeierten danken der Passanten hörbar. Das lischer Sprache. Revue „Weihnachten an der Front“ in französische Begat Theater setzt vier > „Histoires Cachées – der Regie von Klaus Hemmerle. Mit verschiedene voneinander getrennte, Gedanken-Gänge“, Beginn der Spielzeit 2015/16 ist Sheila aber parallel laufende Geschichten 21. Oktober, 11 und 18.30 Uhr, Eckhardt festes Ensemblemitglied am in Szene. Die Zuschauer folgen „ih- Information zum Startpunkt Theater und Orchester Heidelberg. Sheila Eckhardt. Foto: Paul Schopfer rem“ Objekt und erfahren über die beim Kartenkauf
SEPTEMBER/OKTOBER THEATER-PROGRAMM NOVEMBER Alter Saal und Stadthalle Heidelberg Alter Saal und Stadthalle Heidelberg Marguerre-Saal und FOYER PROBEBÜHNE Friedrich5 Zwinger1 Zwinger3 und andere Orte Marguerre-Saal und FOYER PROBEBÜHNE Friedrich5 Zwinger1 Zwinger3 und andere Orte 11 Uhr, Foyer So EINFÜHRUNGSMATINEE LE NOZZE DI FIGARO So 11 Uhr, Heiliggeistkirche 13.09.15 19 Uhr, Gastspiel 01.11.15 ABENDS INS THEATER, 125. ZUNGENSCHLAG MORGENS IN DEN GOTTESDIENST 18.45 Uhr Einführung 20-21.20 Uhr, WA, DSE Fr 19.30 Uhr, Premiere THESE LITTLE TOWN BLUES ARE MELTING AWAY Mo 18.09.15 LE NOZZE DI FIGARO von W. A. Mozart von P. Lonka 02.11.15 17 Uhr, UA, ab 12 Jahren, Premiere Sa 19.30 Uhr, Gastspiel FROM ZERO TO HERO?! Di 12.30 Uhr, Orchestersaal 10-14 Uhr, von 9-12 Jahren 19.09.15 ROSEMIE … „SONST NIX …“ Ensembleprojekt 03.11.15 1. LUNCHKONZERT FERIEN-WORKSHOP So 19 Uhr, Gastspiel 19-20.20 Uhr, DSE 20 Uhr 20-21.20 Uhr, WA, UA 20.09.15 HEIDELBERGER HARDCHOR THESE LITTLE TOWN BLUES ARE MELTING AWAY Mi AMI GOES HOME 10-14 Uhr, von 9-12 Jahren 19-24 Uhr 04.11.15 EINFÜHRUNGSSOIREE Musikalischer Dialog mit Amerika FERIEN-WORKSHOP Mo TANGODESEOS SILVER von Nina Wurman 21.09.15 Práctica y Milonga 20-21.30 Uhr, Treffpunkt Bühnenpforte 10-11.20 Uhr, WA, UA, ab 10 Jahren Mi VHS-THEATERWERKSTATT THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE SPUREN Do 19.30 Uhr 20-21.20 Uhr, UA 23.09.15 05.11.15 HÄNSEL UND GRETEL von E. Humperdinck AMI GOES HOME Spielplanübersicht der Konzerte Interaktives Theaterspiel Do 19.30-22 Uhr, WA 16.30 Uhr, Stadtbücherei 9-10.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 24. 09.15 DER NACKTE WAHNSINN THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE SPUREN LESEZEIT Fr 18.45 Uhr Einführung von M. Frayn Fabian Oehl liest aus „Fahrenheit 451“, Eintritt frei! 19.30 Uhr LE NOZZE DI FIGARO 20 Uhr, Rokokotheater Schwetzingen 06.11.15 Fr 19.30-22 Uhr 10-11.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 23. KONZERT MIT STIPENDIATEN DER von W. A. Mozart 25.09.15 DER NACKTE WAHNSINN THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE SPUREN JÜRGEN-PONTO-STIFTUNG Sa 19.30-22 Uhr 15-16.30 Uhr, WA, ab 9 Jahren 11 Uhr, ab 4 Jahren PÜNKTCHEN UND ANTON 07.11.15 DER NACKTE WAHNSINN von M. Frayn So 1. FAMILIENKONZERT von E. Kästner 27.09.15 ¡Maximal verzaubert? 19 Uhr EINFÜHRUNGSSOIREE So 18.15 Uhr Einführung 15 Uhr, ab 6 Jahren, Premiere 19-20.20 Uhr, UA FAHRENHEIT 451 08.11.15 19 Uhr LE NOZZE DI FIGARO DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- AMI GOES HOME 9.15 + 11.30 Uhr, ab 9 Jahren SCHE WUNSCHPUNSCH von M. Ende Mo PÜNKTCHEN UND ANTON 9 + 11.30 Uhr, von 6-18 Jahren 28.09.15 19-21 Uhr, Probebühne Friedrich5 WORKSHOP FÜR GRUPPEN Mo 17 Uhr, Treffpunkt Foyer 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 10-11.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren TANZATELIER 09.11.15 THEATERFÜHRUNG DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE Di 11 Uhr, UA, ab 12 Jahren 19.30 Uhr HÄNSEL UND GRETEL SCHE WUNSCHPUNSCH SPUREN Interaktives Theaterspiel 29.09.15 FROM ZERO TO HERO?! Di 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 20-21.20 Uhr, UA Mi 11 Uhr, UA, ab 12 Jahren 19.15 Uhr Einführung 10.11.15 DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- AMI GOES HOME 30.09.15 20 Uhr, Stadthalle Heidelberg SCHE WUNSCHPUNSCH FROM ZERO TO HERO?! 1. PHILHARMONISCHES KONZERT Do 20 Uhr, Premiere 11 Uhr, UA, ab 12 Jahren 19.15 Uhr Einführung Mi 20 Uhr, Treffpunkt Bühnenpforte 20-21.20 Uhr, UA 10 Uhr, UA, ab 12 Jahren 01.10.15 UNSCHULD 20 Uhr, Stadthalle Heidelberg FROM ZERO TO HERO?! FROM ZERO TO HERO?! 11.11.15 VHS-THEATERWERKSTATT UNSCHULD AMI GOES HOME von D. Loher 1. PHILHARMONISCHES KONZERT Ein Ensembleprojekt Fr 19.30-22 Uhr 10-11.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 02.10.15 DER NACKTE WAHNSINN THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE SPUREN Do 18.45 Uhr Einführung 20 Uhr Sa 19-21.30 Uhr 12.11.15 19.30 Uhr LE NOZZE DI FIGARO UNSCHULD von D. Loher 03.10.15 DER NACKTE WAHNSINN Fr 19.30-21.15 Uhr 20 Uhr 9.15 + 11.30 Uhr, UA, ab 9 Jahren 20 Uhr, Peterskirche So 11 Uhr SÄNGERPORTRÄT 19 Uhr 15 Uhr, UA, ab 12 Jahren 13.11.15 „KUNST“ von Y. Reza UNSCHULD RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN MOZART-MESSE 04.10.15 In der Ferne so nah UNSCHULD FROM ZERO TO HERO?! von A. Steinhöfel Mo 9.15 + 11.30 Uhr, ab 9 Jahren 18.45 Uhr Einführung 18-19.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 17 Uhr, Treffpunkt Foyer 16-21 Uhr, Probebühne CARL PÜNKTCHEN UND ANTON Sa 05.10.15 THEATERFÜHRUNG 19-21 Uhr, Probebühne Friedrich5 TANZATELIER AUFTAKTTREFFEN DER SPIELCLUBS 14.11.15 19.30 Uhr, UA, Premiere THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE 11-12 Uhr, WA, ab 13 Jahren SILVER von N. Linning SPUREN anschl. Theater über Nacht Di CYBER CYRANO 06.10.15 von I. Tasnádi 11 Uhr, Foyer EINFÜHRUNGSMATINEE 15-16.30 Uhr, UA, ab 10 Jahren So DIDONE ABBANDONATA 19-20.45 Uhr Mi 11-12 Uhr, ab 13 Jahren 15.11.15 14.15 Uhr Einführung „KUNST“ „WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“ 07.10.15 CYBER CYRANO 15 Uhr HÄNSEL UND GRETEL nach M. Zaeri-Esfahani Do 20-21.45 Uhr 11-12 Uhr, ab 13 Jahren Mo 18.45 Uhr Einführung 20-21.45 Uhr 9.15 + 11.30 Uhr, UA, ab 10 Jahren 08.10.15 TSCHICK CYBER CYRANO von W. Herrndorf 16.11.15 19.30-21.15 Uhr „KUNST“ TSCHICK von W. Herrndorf „WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“ Fr 20-21.45 Uhr 11-12 Uhr, ab 13 Jahren 09.10.15 TSCHICK CYBER CYRANO Di 19.30-22 Uhr 20-21.45 Uhr 11-12.30 Uhr, UA, ab 10 Jahren 18.45 Uhr Einführung 18.10 Uhr Einführung 17.11.15 DER NACKTE WAHNSINN TSCHICK „WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“ Sa 19.30 Uhr, Premiere 10.10.15 19 Uhr, Peterskirche FAHRENHEIT 451 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 1. BACHCHORKONZERT von R. Bradbury Mi 18.45 Uhr Einführung 20-21.45 Uhr 11 Uhr, UA, ab 12 Jahren 11 Uhr, Foyer 15-16.20 Uhr, WA, UA, ab 9 Jahren 18.11.15 19.30 Uhr LE NOZZE DI FIGARO DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- TSCHICK FROM ZERO TO HERO?! So EINFÜHRUNGSMATINEE HÄNSEL UND GRETEL 19-20.45 Uhr RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN SCHE WUNSCHPUNSCH 11.10.15 18.15 Uhr Einführung TSCHICK von A. Steinhöfel 18:45 Einführung 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 10-11.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 19 Uhr LE NOZZE DI FIGARO Do 20 Uhr Mo 18.45 Uhr Einführung 19-21 Uhr, Probebühne Friedrich5 20-21.45 Uhr 11-12 Uhr, ab 13 Jahren 19.11.15 19.30 Uhr, UA DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- UNSCHULD THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE 12.10.15 19.30 Uhr FAHRENHEIT 451 TANZATELIER TSCHICK CYBER CYRANO SILVER SCHE WUNSCHPUNSCH SPUREN Di 18.45 Uhr Einführung 20-21.45 Uhr 11-12 Uhr, ab 13 Jahren 9-10.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 16.30 Uhr, Stadtbücherei 13.10.15 19.30 Uhr LE NOZZE DI FIGARO TSCHICK CYBER CYRANO Fr 18.45 Uhr Einführung 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 20-21.30 Uhr THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE VORLESETAG 19.30 Uhr MITGLIEDERVERSAMMLUNG 20.11.15 19.30 Uhr LE NOZZE DI FIGARO DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- ELLA SPUREN Paul Brusa liest aus Mi DES FREUNDESKREISES 20-21.45 Uhr 11+18 Uhr, ab 13 Jahren SCHE WUNSCHPUNSCH von H. Achternbusch 11.30-13.30 Uhr, von 6-18 Jahren „Der satanarchäolügenialkohöllische 14.10.15 20-21.30 Uhr, Treffpunkt Bühnenpforte TSCHICK CYBER CYRANO WORKSHOP FÜR GRUPPEN Wunschpunsch“ Eintritt frei! VHS-THEATERWERKSTATT LE NOZZE DI FIGARO 18.45 Uhr Einführung 14 + 16.30 Uhr, ab 6 Jahren 20-21.30 Uhr Sa 19.30 Uhr, UA SILVER Do 19.30-22 Uhr 19-24 Uhr 21.11.15 15-19 Uhr Probebühne Friedrich5 DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- ELLA 15.10.15 DER NACKTE WAHNSINN TANGODESEOS TANZATELIER INTENSIV SCHE WUNSCHPUNSCH von H. Achternbusch Fr 11-12 Uhr, ab 13 Jahren 19-20.30 Uhr, Probebühne Friedrich5 20 Uhr 16.10.15 TANZVISITE UNSCHULD CYBER CYRANO So 11-15 Uhr TANZATELIER INTENSIV Zum letzten Mal! 19 Uhr, Gastspiel 19.30-21.15 Uhr, WA 22.11.15 Sa „KUNST“ 10.30-12.30 Uhr, ab 5 Jahren 126. ZUNGENSCHLAG 17.10.15 ELTERN-KIND-WORKSHOP von Y. Reza 17-19 Uhr, Treffpunkt Foyer, 9-10.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren So 14.45 Uhr Einführung 11 Uhr 19 Uhr 15 Uhr, UA, ab 12 Jahren Mo MICHAEL KOHLHAAS. WIE KOMMT DIE 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE 18.10.15 15 Uhr LE NOZZE DI FIGARO 1. KAMMERKONZERT UNSCHULD FROM ZERO TO HERO?! 23.11.15 NOVELLE AUF DIE BÜHNE? DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- SPUREN anschl. Publikumsgespräch Workshop SCHE WUNSCHPUNSCH 11.30-13.30 Uhr, von 6-18 Jahren Mo 19.30 Uhr RNZ-FORUM 20-21.45 Uhr WORKSHOP FÜR GRUPPEN 19.10.15 mit Dr. Heiner Geißler TSCHICK Di 19.30-22 Uhr 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren Di 18.45 Uhr Einführung 20-21.45 Uhr 24.11.15 DER NACKTE WAHNSINN DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- 20.10.15 19.30-21.15 Uhr „KUNST“ TSCHICK SCHE WUNSCHPUNSCH Mi 11 + 18.30 Uhr, Treffpunkt Foyer, Gastspiel 19.30-21.15 Uhr 20-21.45 Uhr 10-11.30 Uhr, WA, UA, ab 10 Jahren Mi 18.45 Uhr Einführung 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 21.10.15 „WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“ 19.30 Uhr DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- HISTOIRES CACHÉES – GEDANKEN-GÄNGE „KUNST“ TSCHICK nach M. Zaeri-Esfahani 25.11. 15 FAHRENHEIT 451 von R. Bradbury SCHE WUNSCHPUNSCH Do 20-21.45 Uhr 22.10.15 TSCHICK 18.45 Uhr Einführung 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 10-11.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 16.30 Uhr, Stadtbücherei Do LESEZEIT 26.11. 15 19.30 Uhr DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE Hendrik Richter liest aus „Ein Jahr in der Fr 19.30-22 Uhr 11 Uhr, UA, ab 12 Jahren 23.10.15 DER NACKTE WAHNSINN FROM ZERO TO HERO?! FAHRENHEIT 451 SCHE WUNSCHPUNSCH SPUREN Hölle“, Eintritt frei! Sa 19.30 Uhr, Premiere 20-21.20 Uhr, DSE 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 24.10.15 HÄNSEL UND GRETEL von E. Humperdinck THESE LITTLE TOWN BLUES ARE MELTING AWAY Fr DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- 10-11.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 19-20.20 Uhr, DSE 27.11. 15 SCHE WUNSCHPUNSCH THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE So 18.15 Uhr Einführung 15-16.30 Uhr, UA, ab 10 Jahren ab 22 Uhr NIGHT OF THE PROFS SPUREN 25.10.15 THESE LITTLE TOWN BLUES ARE MELTING AWAY 19 Uhr LE NOZZE DI FIGARO „WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“ Zum letzten Mal! Abschlussparty theatercampus Mo 11.30-13 Uhr, UA, ab 10 Jahren 19.30-21.15 Uhr „KUNST“ 26.10.15 „WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“ Sa 18-22.30 Uhr, Gastspiel 10.30-12.30 Uhr, ab 5 Jahren Di 20-21.30 Uhr, WA 10-11.20 Uhr, UA, ab 9 Jahren 28.11. 15 27.10.15 19.30-21.15 Uhr „KUNST“ ELLA von H. Achternbusch RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN STERNENGALA ELTERN-KIND-WORKSHOP Mi 19.30-22 Uhr 9-10.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren 19.15 Uhr Einführung 11 Uhr, Foyer 11 Uhr, von 0-3 Jahren THEMENPAKET: LUDUNIJA – RÄTSELHAFTE SPUREN 20 Uhr, Stadthalle Heidelberg 28.10.15 DER NACKTE WAHNSINN 11.30 Uhr, von 6-18 Jahren WORKSHOP FÜR GRUPPEN 2. PHILHARMONISCHES KONZERT So EINFÜHRUNGSMATINEE 1. PICCOLOKONZERT „Advent, Advent“ 16.30 Uhr, Stadtbücherei 29.11. 15 DIE RATTEN 15 Uhr, ab 6 Jahren Do 18.45 Uhr Einführung 20-21.30 Uhr 11 Uhr, UA, ab 12 Jahren 29.10.15 19.30 Uhr HÄNSEL UND GRETEL ELLA FROM ZERO TO HERO?! LESEZEIT 19-21.15 Uhr, WA DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- Pedro Stirner liest aus „Zweiundzwanzig“, Eintritt frei! CABARET von J. Kander, geschl. Vorstellung SCHE WUNSCHPUNSCH Fr 18.45 Uhr Einführung 20-21.45 Uhr 10-11.20 Uhr, UA, ab 9 Jahren 30.10.15 19.30 Uhr FAHRENHEIT 451 TSCHICK RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN Mo 19-21 Uhr, Probebühne Friedrich5 9.15 + 11.30 Uhr, ab 6 Jahren 11 Uhr, UA, ab 12 Jahren Sa 18.45 Uhr Einführung 20-21.45 Uhr 30.11. 15 TANZATELIER DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLI- FROM ZERO TO HERO?! 31.10.15 19.30 Uhr FAHRENHEIT 451 TSCHICK SCHE WUNSCHPUNSCH
8 THEATER-MAGAZIN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 Die Zukunft zum Greifen nah Futuristischer Saisonauftakt bei der Dance Company Nanine Linning / Theater Heidelberg Von Hubertus Martin Mayr ziehen und die Wahrnehmung irritieren. Das für sie charakteristische poetische Zum Anfang der neuen Spielzeit ste- Bewegungsrepertoire verbindet Linning hen bei der Tanzsparte des Heidelberger dabei mit Einflüssen aus dem „Popping“ Theaters alle Zeichen auf Zukunft. Mit zu einer Tanzsprache zwischen bild- der Neuproduktion „Silver“ gibt sich gewaltiger Gestik und marionetten- Choreografin Nanine Linning ganz ih- hafter Abstraktion. Mensch, Maschine, rer persönlichen Faszination für neueste Roboter, Cyborg, amorphes Hirnge- Technologien hin, wie auch der ethischen spinst aus einer digitalen Welt – sicher Frage nach der Zukunft des Menschen. sind letztendlich nur das Spiel der „Ich finde es maßlos spannend zu sehen, Bilder, der Zweifel am Gesehenen und wie schnell sich die Technologie, mit die Faszination des Unbekannten. der wir uns im Alltag umgeben, weiter- Unterstützung bei der Verwirklichung entwickelt“, erzählt Linning, „welche des ehrgeizigen Vorhabens findet sie neuen Möglichkeiten sie eröffnet, aber beim niederländischen Design-Mul- auch, welche Gefahren sie birgt. Wenn titalent Bart Hess. Hess ist ein De- ich mir ansehe, wie sehr sich die Men- signer, der sich in keine Schublade schen heutzutage von Technologien zwängen lässt. Sein Werk umfasst In- abhängig machen, glaube ich Zeugin stallation, Performance und Video- einer fortschreitenden Transforma- kunst, Arbeiten im Bereich Mode und tion des Menschen in etwas Anderes, Textildesign. Zu seinen Auftraggebern Fremdartiges zu sein. Und das bereitet gehörten bislang keine Geringeren mir Sorge, inspiriert mich aber auch als als Popikone Lady Gaga, Schockrocker Künstlerin.“ In „Silver“ entwirft die Marilyn Manson und Topfotograf Choreografin zusammen mit ihren zwölf Nick Knight. Für „Silver“ kreieren Tänzern ein dystopisches Zukunfts- Linning und Hess eine futuristische szenario, in dem Mensch und Maschine Bühnenwelt, in der im Wechselspiel kaum noch voneinander zu unterschei- von Bewegung und Bild ein mögliches den sind. Sich mechanisch bewegende Zukunftsszenario erfahrbar wird. Tänzer bevölkern die Bühne genauso > Premiere „Silver“, 14. November, wie vermeintlich tanzende Maschinen 19.30 Uhr, Marguerre-Saal und fremdartige hybride Wesen, die sich > Soiree „Silver“, 4. November, Aufnahme aus der Reihe „Mutants“ von Bart Hess aus dem Jahr 2011. 2015 arbeitet jeglichem Kategorisierungsversuch ent- 20 Uhr, Alter Saal er mit Nanine Linning am Heidelberger Theater. Foto: Bart Hess Zweierlei Zungenschlag „Theatercampus“ tm. Seit 1992 gibt es diese kultige Zum dritten Mal bevölkern Studierende für eine Woche das Theater Kabarett-Musik-Talk-Theater-Impro- visations-Spiel-Spaß-Radio-Show: Ein ungewöhnlicher Gala-Abend mit Von Stephanie Michels aus der Heidelberger DJ-Szene die pünktlich zum Semesterbeginn Mitte streng geheimen Überraschungsgästen Plattenteller bei der Abschlussparty Oktober, darin finden alle Interessierten aus allen Sparten der Kultur – und ganz Zum Beginn des Wintersemesters „Night of the Profs“. weitere Informationen zu Anmeldun- besonderen Überraschungen zum 125. laden die Ruprecht-Karls-Univer- Also raus aus dem Vorlesungssaal gen und Ermäßigungen während der Jubiläum im September! Immer aber sität, die Pädagogische Hochschule und rauf auf die Bühne und in den Aktionswoche „Theatercampus“. mit Nina Wurman, Bernhard Bentgens, und das Theater und Orchester Zuschauerraum. Das genaue Programm > „Theatercampus“, 23. bis 27. Nov., Thomas C. Breuer, Jean-Michel Räber, Heidelberg zu ihrer dritten groß mit allen Veranstaltungen erscheint Theater und Orchester Heidelberg Axel Naumer und der „Schlag auf angelegten Kooperation ein. Für eine Schlag“-Band. Woche verwandelt sich das Theater > „125. Zungenschlag“, 13. Sept., in einen Campus, und die Uni macht „126. Zungenschlag“, 22. Nov., Theater. Lehrende und Studieren- jeweils 19 Uhr, Marguerre-Saal de der Universität beschäftigen sich mit aktuellen Theaterproduktionen und diskutieren ihre Ergebnisse mit 10. Sternengala Theaterleuten – und natürlich mit dem Publikum. Darüber hinaus bietet das Theater viele spannende Program- tm. Zum Jubiläum zündet die AIDS- me rund um Darstellende Kunst, Tanz Hilfe ein Feuerwerk an künstlerischen und Musik an. Ob Theaterfan oder Highlights. Freuen Sie sich auf ASS- -neuling, ein jeder darf Theaterluft Dur – Musik und Comedy, die große Di- schnuppern und Regisseure, Sänger, seuse Georgette Dee mit Terry Truck am Schauspieler und Co. zu ihren Berufen Klavier, Frl. Wommy Wonder – Diva aus bzw. ihrer Berufung ausfragen. Gele- Berufung beziehungsweise Stuttgart –, genheit dazu bieten stückbegleitende die männliche Cheerleadergruppe Seminare, Workshops, Backstage- PINK POMS, das Artistic Showteam Besuche von Proben oder Vorstellun- der KTG Heidelberg, Countertenor gen, moderierte Publikumsgesprä- Kangmin Justin Kim und die Dance che, eine Podiumsdiskussion und Company Nanine Linning/Theater vieles mehr. Das Collegium Musicum – Heidelberg. Durch das Programm füh- Universitätsorchester und Univer- ren Vanessa Maurischat und Holger sitätschor – nimmt erneut Platz im Edmaier – zwei Vollblutmusiker und Orchestersaal und lädt ein zu einer Entertainer. exklusiven Probe. Und zum Abschluss > „10. Sternengala“, 28. November, teilen sich Universitätsprofessoren, Eine spannende „Theatercampus“-Woche kommt zum Abschluss: die letztjährige 18 Uhr, Marguerre-Saal Theaterleute und Special Guests „Night of the Profs“. Foto: Nico Schmidt
THEATER-MAGAZIN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 9 „Unterhaltsamer Öko-Thriller mit viel Zauberei“ Ab November werden Michael Endes „Wunschpunsch“-Figuren im Alten Saal lebendig Von Viktoria Klawitter teile hat. Damit erzählen wir, dass die Natur nicht nur durch böse Zauberer, Der Zauberer Irrwitzer und die Geldhe- sondern auch durch neue Technologi- xe Tyrannja Vamperl wollen den mäch- en, durch Genmanipulation, letztend- tigen satanarchäolügenialkohöllischen lich durch das Vorherrschen des tech- Wunschpunsch brauen und damit die nischen, wirtschaftlichen Denkens Welt in eine Katastrophe stürzen. Nur bedroht wird. der Rabe Jakob Krakel und der Kater Maurizio di Mauro könnten dies verhin- > Was hat die märchenhafte Geschichte dern. Am 8. November bringt das Junge mit unseren jungen Zuschauern zu Theater Michael Endes Kinderbuch- tun? klassiker auf die Bühne. Drei Fragen an Viel. Denn die Tiere im „Wunsch- Regisseurin Natascha Kalmbach: punsch“ zeigen, wie wichtig es ist, gemeinsam zu handeln, um die Na- > Was interessiert dich am meisten tur zu retten. Die Schwächeren der am „Wunschpunsch“? Gesellschaft, also die Tiere oder Dass sich die kleinen, eigentlich ohn- Kinder, besiegen die Mächtigen, die mächtigen Tiere solidarisieren und es die Natur zerstören wollen. Die- gemeinsam schaffen, gegen das Böse zu se mächtigen, bösen Zauberer ver- kämpfen. Sie sind keine Superhelden, nichten Tierarten, vergiften Flüsse, aber dank ihres gemeinsamen Handelns verursachen Naturkatastrophen wie gelingt es ihnen, den Weltuntergang zu Überschwemmungen oder Erdbeben, verhindern. Für mich ist der „Wunsch- verpesten die Luft und lassen mas- punsch“ ein unterhaltsamer Öko-Thril- Bühnenbildmodell von Annette Wolf für „Der satanarchäolügenialkohöllische senhaft Bäume sterben. Die Bedro- ler mit viel Zauberei und dem sanften Wunschpunsch“. Foto: Caroline Thiemann hung der Natur ist leider kein Mär- Hinweis, dass wir mit unserer Umwelt chen, sondern nur allzu real! sorgsamer umgehen müssen. eine eher plüschige Zaubererwelt die dargestellte Welt näher an die zu- > Premiere „Der satanarchäolügenial- beschrieben, mit Lehnstuhl, alten schauenden Kinder heranzurücken. kohöllische Wunschpunsch“ für alle > Was sind die Gedanken für das Büchern – ähnlich wie bei „Harry Es wird also ein eher steriles Zaube- ab 6 Jahren, 8. November, 15 Uhr, Bühnenbild? Potter“. Wir haben uns für ein mo- rerlabor mit Bildschirmen, das aber Alter Saal Michael Ende hat in seinem Roman derneres Ambiente entschieden, um auch einige skurrile und lustige An- Weitere Termine bis 18. Januar 2016 Wir sind Helden! Spielzeiteröffnung im Jungen Theater mit der Stückentwicklung „From Zero to Hero?!“ sistent Andreas Weinmann samt der Hospitanten Yann Braun und Nicole Hansmeier. Normalerweise wird bei einer Konzeptionsprobe der Stück- text gemeinsam in verteilten Rollen gelesen. Bei einer Stückentwicklung geht das natürlich nicht, denn ein fer- tiges Textbuch gibt es noch nicht. Die Regisseurin erläutert also das Thema, mit denen sich das Team nun sechs Wochen beschäftigen wird. Es geht um Helden, um Vorbilder und Stars. Ein großer Themenkomplex! Spon- tane Fragen, die sich aufdrängen, werden direkt notiert: Wer wäscht Erfolgreiche Inszenierungen kehren zu Beginn der Spielzeit 2015/2016 in den Supermans Anzüge? Wann ist eine Spielplan des Jungen Theaters zurück: „Pünktchen und Anton“ (im Szenenfoto: Schauspielerin Juliane Schwabe und Heldentat nicht mehr moralisch ver- Felix Jeiter (Anton), Peter Lindhorst (Friseur), Foto: Annemone Taake), „Cyber Schauspieler Massoud Baygan bei der tretbar? Wo sind die weiblichen Hel- Cyrano“, „Themenpaket: LUDUNIJA – rätselhafte Spuren“ und „Weil wir kein Konzeptionsprobe von „From Zero to den? Was macht einen Star zum Star? Deutsch konnten“. Foto: Florian Merdes Hero?!“. Foto: Annemone Taake Was ist der Unterschied zwischen Held und Vorbild? Warum gibt es das Von Viktoria Klawitter Bedürfnis, jeden zum Helden zu ma- Startpunkt. Hier haben Kinder und Theaters verschickt und ausgewertet. chen? Kann man Heldsein lernen? Ist Jugendliche ihre Vorstellungen und Hinzu kommen Superheldencomics Am 1. Juli 2015 trifft sich um 10 Uhr die Heldentat mehr wert, wenn der Visionen von Helden untersucht und und -filme, Texte über griechische zum ersten Mal das gesamte Team zur Held bei der Tat stirbt? Warum brau- präsentiert. Aber nicht nur dort hat Helden und vieles mehr. Eine Menge Konzeptionsprobe für „From Zero chen wir Helden? Schwitzen Helden? das Team um die Regisseurin Sarah an Material also, aus dem das Team to Hero?!“ auf der Probebühne im Ist ein Held besonders einsam? Victoria Wagner recherchiert. In re- Figuren, Szenen und Texte entwickeln Pfaffengrund: Die Schauspieler Juli- Doch nicht nur diese Fragen bilden gelmäßigen Abständen wurden vor kann. Das Ergebnis wird ab dem 19. ane Schwabe und Massoud Baygan, die Grundlage der Stückentwick- Probenbeginn drei Klassen aus un- September im Zwinger 3 gezeigt. Es Regisseurin Sarah Victoria Wagner, lung. Seit März 2015 laufen die Re- terschiedlichen Schulen Heidelbergs bleibt spannend! Ausstatterin Annette Wolf, Drama- cherchen. Der zweite Heidelberger besucht und befragt. Es wurden Fra- > Premiere „From Zero to Hero?!“ für eturgin Viktoria Klawitter und Thea- Kinder- und Jugendkongress zum gebögen an alle siebten und achten alle ab 12 Jahren, 19. September, terpädagogin Nelly Sautter, Regieas- Thema „Wir machen Helden" war der Klassen der Kooperationsschulen des 17 Uhr, Zwinger 3
10 THEATER-MAGAZIN – SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 Einstand mit Brahms und Schostakowitsch Elias Grandy startet die Konzertsaison in der Heidelberger Stadthalle Von Stefan Klawitter hin nur noch politisch unanfechtbare Musik – bis zu Stalins Tod. Erst mit Die Spannung steigt – mit Brahms der 10. Symphonie, im Dezember 1953 und Schostakowitsch eröffnet der neue in Leningrad uraufgeführt, widersetzt Generalmusikdirektor Elias Grandy sich Schostakowitsch als erster Kom- seine erste Konzertsaison in Heidel- ponist der Sowjetunion den Forderun- berg! Gleichzeitig ist mit Lena Neu- gen von 1948. Ein Werk entsteht, das dauer die erste Künstlerin der „Artists von der Befreiung des menschlichen in residence“ zu hören – als Solistin Geistes und dem Recht des Künst- in Brahms Violinkonzert. Im Sommer- lers auf Unabhängigkeit zeugt. Für urlaub in Pörtschach am Wörthersee Schostakowitsch nichts weniger als ein schrieb Johannes Brahms 1877/78 den „Beitrag für den Frieden der Welt“. größten Teil seines Violinkonzerts. Als Im 2. Philharmonischen Konzert ist Pianist konnte er kaum Geige spielen ein weiterer „Artist in Residence“ – also holte er sich Rat beim größten zu erleben: der Cellist Julian Steckel. Geiger seiner Zeit, Joseph Joachim. Er spielt Edward Elgars eindrucks- Und der sparte nicht mit Anmer- volles Cellokonzert e-moll op. 85. Als kungen: „Ändern! Leichter!“ schrieb Edward Elgar sein Werk verfasst, ist er über extrem schwierige Doppel- der erste Weltkrieg in vollem Gang. griff-Passagen. Entstanden ist eine Die Schlachten des Jahres 1916 hat- Zum ersten Mal in Heidelberg: die französische Dirigentin Ariane Matiakh. äußerst komplexe Komposition mit ten Elgar in eine tiefe Schaffenskrise Foto: Marco Borggreve höchsten technischen Anforderungen. gestürzt. Entsetzt über die Grausam- Brahms’ Violinkonzert kehrt der Idee keit des Krieges versiegt vorüberge- des Virtuosenkonzerts den Rücken und hend seine Schaffenskraft – im Cello- bewegt sich stattdessen in Richtung konzert ersteht sie dann neu mit voller Sinfonie. „Ein Konzert, wo sich das Kraft. Jedoch: mit dem e-moll-Kon- Orchester mit dem Spieler ganz und zert nimmt Elgar Abschied vom Kom- gar verschmilzt“, bemerkt dann auch ponieren. Es ist sein letztes großes anerkennend Brahms' Freundin Clara Werk. Felix Mendelssohn Bartholdys Schumann. 4. Symphonie und Carl Maria von We- Als Reaktion auf seine Oper „Lady bers „Euryanthe“-Ouvertüre ergänzen Macbeth von Mzensk“ wird Schosta- das romantische Programm, das die kowitsch im Jahr 1936 vorgeworfen, junge französische Dirigentin Ariane „Chaos statt Musik“ zu schreiben. Matiakh dirigiert. Prompt erhält er 1948 eine zweite > 1. Philharmonisches Konzert Verwarnung von Seiten der Polit- (Neudauer), 30. Sept. /1. Okt., gremien. „Aus Sicht des Volkes“ sei 20 Uhr, Stadthalle seine 8. Symphonie, „kein musikali- > 1. Kammerkonzert (Youn), sches Werk, sondern eine Komposition, 18. Okt., 11 Uhr, Alter Saal die mit Musik überhaupt nichts zu tun > 2. Philharmonisches Konzert hat“. Schostakowitsch schreibt darauf- (Steckel), 28. Okt., 20 Uhr, Stadthalle Der neue Generalmusikdirektor Elias Grandy. Foto: Annemone Taake Barock-Fest: Der Zauberer kann nicht mehr zaubern 40. Schwetzinger Frühbucherrabatt TV-Moderator Malte Arkona mit Mozartfest mit ct. Das Barock-Fest „Winter in Schwet- Nelly Sautter im 1. Familienkonzert Stipendiaten-Konzert zingen“ rückt auch in diesem Winter wieder die Barockmusik in den Mit- sk. Ein Zauberer, der nicht mehr sk. Beim diesjährigen 23. Stipen- telpunkt: Zahlreiche Konzerte sowie zaubern kann, eine Hexe, die ihm diatenkonzert der Jürgen Ponto- die Deutsche Erstaufführung von Le- hilft – denn der jährliche Vorzau- Stiftung steht das Klavier im Mit- onardo Vincis „Didone abbandonata“ bertermin auf dem Blocksberg steht telpunkt. Mit den Klavierkonzer- versprechen vom 5. Dezember 2015 bis an, wo jeder Magier zeigen muss, ten von Johann Christian Bach zum 5. Februar 2016 spannende Neu- was er über das Jahr gelernt hat. und Johann Nepomuk Hummel entdeckungen ebenso wie klangvolle „¡Maximal verzaubert?“ heißt das kommen zwei Klavierwerke zur Begegnungen mit bekannten Namen. 1. Familienkonzert. Es geht mit Aufführung, die selten zu hören Noch bis zum 30. September gelten zauberhafter Musik von Antonín sind und deren Komponisten einen beim Kartenkauf 10% Frühbucherra- Dvorák, ˇ Camille Saint-Saëns oder starken Bezug zu Mozart haben. batt auf allen Plätzen! Engelbert Humperdinck und ande- Das von der Jürgen Ponto-Stiftung > www.winter-in-schwetzingen.de ren der Frage nach, ob der verzwei- geförderte Klaviertrio Fu, Amaya felte Zauberer wieder zaubern kann. Farias, Golod interpretiert Beetho- ANZEIGE Der aus Konzertsaal und TV bekann- vens Tripelkonzert, das seit seiner te Moderator Malte Arkona und seine Uraufführung 1804 auf allen gro- Bühnenpartnerin Nelly Sautter prä- ßen Konzertpodien zu hören ist. sentieren die spannende Geschich- Es spielen Jonas Stark (Klavier), te. Das Philharmonische Orchester Jonas Aumiller (Klavier), Leonard Heidelberg spielt unter der Leitung Fu (Violine), Anna Olivia Amaya von Róbert Farkas. Zusammen mit Farias (Violoncello), Daniel Golod Mitgliedern des Philharmonischen TV-Star-Moderator Malte Arkona im (Klavier) sowie das Philharmoni- Orchesters gestaltet Nelly Sautter 1. Familienkonzert. Foto: Christian Staehle sche Orchester Heidelberg unter zudem das winterliche 1. Piccolo- der Leitung von Dietger Holm. konzert, das unter dem Titel „Advent, > 1. Familienkonzert, 27. September, > 23. Konzert mit Stipendiaten Advent“ mit Geschichten, Musik und 11 Uhr, Marguerre-Saal der Jürgen Ponto-Stiftung, Mitmach-Aktionen auf die vorweih- > 1. Piccolokonzert, 29. November, 25. September, 20 Uhr, nachtliche Zeit einstimmt. 11 Uhr, Alter Saal Rokokotheater Schwetzingen
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