SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE

Die Seite wird erstellt Helge Seiler
 
WEITER LESEN
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE

Am 7. 12. 2018 konnte man am frühen Abend am Salzachdamm eine beeindruckende
Bildprojektion vom Oberndorfer Künstler Thomas Stadler (Kunstinitiative
Kreisverkehr) sehen.

Mit Hochleistungsbeamern wurden die Zeichnungen einige Häuser vom ehemaligen
Altoberndorf an die Originalplätze, wie sie Joseph Mohr aber auch Leopold
Kohr sahen, projiziert.

Gleichzeitig kam NACHT – BUA – MARIA, eine Klangaktion in einem Memorial an
Joseph Mohr von Werner Raditschnig zur Aufführung. Helena Este Adler las die
Namen der Hausbesitzer.
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
Trotz einiger technischer Probleme war es eine sehr beeindruckende Aktion und
ein wertvolles Mosaiksteinchen im Rahmen der zahlreichen Stille Nacht
Veranstaltungen im heurigen Gedenkjahr.

Siehe auch: Open Space

Leopold Kohr: Es sind die Großen, die
die ganz großen Probleme erzeugen!

Leopold Kohr liebte es, das Augustiner Bräustübl in Mülln. Wahrscheinlich war
das auch der Grund, warum Susanna und Christian Vötter von Tauriska im
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
Spätsommer diese Salzburger Institution für das “Akademisches Wirtshaus a-la-
carte Leopold Kohr” als Tagungsort wählte.

         Von Karl Traintinger

Dem weltberühmten Sozialökonomen aus der Salzachstadt Oberndorf ging es beim
“akademischen Wirtshaus” darum, Experten zum Angreifen zu präsentieren und
einige davon waren auch anwesend und hielten hochinteressante Vorträge zum
Thema: Ernährung, Landwirtschaft und Regionalversorgung.

Nach den einleitenden Grußworten von Susanna Vötter-Dankl (Leopold Kohr®-
Akademie) und Prof. Alfred Winter (Entdecker und Förderer von Leopold Kohr)
war das Wort bei den Referenten, deren Kernaussagen ich stichwortartig
anführen möchte.

Apl. Prof. Dr. Niko Paech
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
(Wirtschaftswissenschafter, Leopold Kohr-Preisträger, Universität Siegen und
Autor des Buches „Befreiung von Überfluss“)

Ist Wachstum sinnvoll? Ist Wachstum schädlich? Ist Wirtschaft ohne Wachstum
möglich? Kohr war Theoretiker des menschlichen Maßes. Große
Produktionssysteme sind krisenanfälliger als kleine. Massenproduktionen
führen zur Verarmung der menschlichen Fähigkeiten. Der Konsum ist eine
Ersatzbefriedigung. Der Einsatz von “mittlerer” Technologie wäre
wünschenswert, es kommt zu Erleichterungen, ohne dass der Mensch dabei
überflüssig wird.

Wie groß darf das jeweilige System werden? Es geht auch um das menschliche
Maß beim Außenhandel. Wichtigstes Ziel sollte sein, dass nur soviel
produziert wird, damit sich eine Land selbst ernähren kann, auch wenn die
Wirtschaft zusammenbricht. Was ist die optimale Größe einer Organiation? Es
muss ja eine Mindestmenge produziert werden, um die Fixkosten zu decken. Es
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
gibt eine untere und eine obere Grenze. Die Obergrenze liegt bei 2,5 Tonnen
CO2 pro Mensch und die kann auch durch Technik nicht verschoben werden.

Die Glücksforschung sagt, ab einem gewissen Punkt steigt die Zufriedenheit
beim Konsum nicht mehr an! Konsumnutzen oder Konsumstress?

Postwachstumsökonomie – Arbeitszeit sukzessive reduzieren und die freie Zeit
in die Selbstversorgung investieren!

Dr. Irene Antoni-Komar

(Forschungsprojekt nacent, Universität Oldenburg)

Sie stellte Studien zu verschiedenen Erzeuger-Verbraucher Initiativen vor.
Ethische Werte sind wichtig: Sinnvolle Tätigkeiten – kreativ sein –
gesellschaftlich etwas verändern. Untersucht wurden Barrieren und Potentiale
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
eine nachhaltigen Ernährungswirtschaft. Eine nachhaltige Entwicklung und die
kulturelle Entfaltung sind wechselseitig von einander abhängig.

Marius Rommel (M.A.)

(Nachhaltigkeitsökonom)

Größenwahn in der Landwirtschaft – in Wirklichkeit ist nur die Größe das
Problem. Die räumliche Entgrenzung und soziale Entbettung führen zum
ökologischen und sozialen Kollaps, es kommt zur moralischen Gleichgültigkeit
bei Verbrauchern und Erzeugern.

Seid ihr groß oder klein genug? Lässt sich das Prinzip der solidarischen
Landwirtschaft auf andere Bereiche übertragen? Gibt es eine resiliente
Wertschöpfung?
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
Elisabeth Löcker

(Biobäuerin, Netzwerk Lungauer Frauen)

Die Lungauerin stellte den kleine Bauernhof ihrer Familie vor, der mit seinen
3 Standbeinen (Landwirtschaft, Tourismus, Selbstvermarktung) die
Lebensgrundlage darstellt. Gewirtschaftet wird nach folgenden Prinzip: “Was
mir gut tut, tut auch Dir gut!” Die Nachhaltigkeit steht dabei im
Mittelpunkt.

Dr. Wolfgang Schäffner
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
(StudienZentrum Saalfelden)

Die Alpen als kulinarischer Kulturraum.

Franz Keil
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
(Obmann der Bio Heuregion mit Heukönigin)

Er erläuterte den Vermarktungsweg der Milch und Milchprodukte der
mittlerweile 42 Betriebe. Das Heumascherl ist das Logo der Bio-Heuregion
zwischen Oberndorf und Mondesee (Trumer Seenland)

Ulrike Hammerl
SPIRIT OF SILENT.NIGHT.VILLAGE
Sie stellte “Salzburg schmeckt”, die Homepage vom Salzburger Argrarmarketing
vor.

Künstlerische Umrahmung
Musik: Hellbrunner Geigenmusi

ngg_shortcode_0_placeholder

Trestererperformance „t_radiert“ – Studentinnen des Mozarteums Salzburg mit
Peter Papp (Tresterer Stuhlfelden). Künstlerische Bearbeitung des Tanzes des
Tresterer Brauches
Mit Leopold Kohr durch Oberndorf

Am 10. Oktober fand in der Stadt Oberndorf eine geführte Wanderung durch die
Stadt auf den Spuren des weltberühmten Sozialökonomen statt. Der
Besucheranstum war beeindruckend groß, das herrliche Wetter tat das Seine
dazu.

         Von Karl Traintinger

Start war in der Stadtpfarrkirche mit einer Einleitung von Walter Müller
“Kohr-Gesänge, hundertfach” und Orgelmusik mit Georg Djundja. Von der Kirche
ging es weiter zum Geburtshaus und zum Salzachhof, wo Johannes Ploner von den
letzten Lebensststionen von Kohr erzählte. Der Schriftsteller Walter Müller
und Alexander Reicher (Bluesbrauser, leRoXa) begleiteten die Wanderer mit
Texten und Musik.

Beim Leopold-Kohr-Denkmal sprach der Künstler Günter Hartl einige Sätze zur
Plastik. Über den Leopold-Kohr-Themenweg und das Stille Nacht Museum ging es
letztendlich zum Familiengrab Kohr am Oberndorfer Friedhof.
Die Darbietungen aller Beteiligten konnten begeistern und nachdenklich
stimmen. Es war eine Tauriska Veranstaltung, die Nachahmer finden sollte.

Tauriska in der Dorfzeitung >
Der Nuclear-Free Future Award 2018

„Das Atomzeitalter wurde durch Menschen begonnen,
es kann nur durch Menschen beendet werden.“
„Die Stadt Salzburg kann auf eine lange und bewegende Geschichte im Kampf
gegen Kernenergie zurückblicken“, sagte Bernhard Auinger, der
stellvertretende Bürgermeister der Stadt. „Umso mehr freue ich mich, im Namen
der Stadt Salzburg dem Nuclear-Free Future Award (NFFA) zum 20-jährigen
Jubiläum gratulieren zu können. Salzburg gehört zur weltweiten Organisation
Bürgermeister für den Frieden und erklärte sich bereits 2005 zu einer
atomwaffenfreien Zone. Das Atomzeitalter wurde von Menschen begonnen. Es kann
deshalb auch nur von Menschen beendet werden.“

Vor 20 Jahren wurde der Nuclear-Free Future Award erstmals in Salzburg
verliehen. 20 Jahre später gastiert er zur festlichen Preisverleihung
wiederum in Salzburg. „In dieser Zeit konnten wir annähernd 100 Aktivisten
aus der ganzen Welt mit dem Award auszeichnen und mit unserem Preisgeld ihre
Arbeit unterstützen“, betonte Franz Moll, einer der Gründer des Awards,
während des Festakts in der voll besetzten großen Aula der Universität
Salzburg.

Wie notwendig die Anti-Atom-Arbeit noch immer ist, zeigt bereits der Blick
auf Österreich. Obwohl sich das Land vor 40 Jahren in einem Volksentscheid
gegen Kernenergie entschieden und das fertig gestellte AKW Zwentendorf
stillgelegt hat, noch bevor es ans Netz ging, ist Österreich nicht frei von
Atomstrom. Darauf verwies Heinrich Schellhorn, der stellvertretende
Landeshauptmann von Salzburg, in seiner Eröffnungsrede: „Im vergangenen Jahr
haben wir sieben Milliarden Kilowattstunden Strom importiert – und viel zu
sehr ist dieser importierte Strom ein Produkt aus Atom- und
Kohlekraftwerken.“

Obwohl der Atomausstieg in Deutschland beschlossene Sache ist und Österreich
sich bereits vor 40 Jahren davon verabschiedete, ist der Nuclear-Free Future
Award wichtiger denn. „Die Atomkraft wird in vielen Ländern immer noch
vorangetrieben“, betont NFFA-Mitgründer Claus Biegert. Nicht zu vergessen die
militärische Seite: Nicht erst seit US-Präsident Trump damit droht, den INF-
Vertrag mit Russland zu kündigen, der den Besitz von landgestützten
Atomraketen mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern verbietet,
ist die atomare Aufrüstung wieder in Gang gekommen. „Wir halten dagegen und
versuchen Anti-Atom- und Friedensaktivisten über unsere Preisvergabe
miteinander zu vernetzen“, so Claus Biegert.

Einer von ihnen ist Karipbek Kuyukov. „Ich spreche im Namen aller
überlebenden und aller toten Opfer von Atomwaffen“, sagte der Mann aus
Kasachstan, der als Folge der Strahlenbelastung durch die Atombombentests in
Semipalatinsk ohne Arme auf die Welt gekommen ist und sein Leben und seine
Kunst – aufrüttelnde, mundgemalte Mahn-Bilder –dem Ziel gewidmet hat, „dass
niemand mehr unter den schrecklichen Folgen atomarer Waffenproduktion und
Waffeneinsatzes zu leiden“ hat. In Salzburg wurde ihm dafür der Nuclear-Free
Future Award in der Kategorie Aufklärung verliehen. „Ich appelliere an die
Weltöffentlichkeit, ihre Anstrengungen zu bündeln für die vollständige
Vernichtung von Atomwaffen“, sagte er, als er den Preis entgegen nahm.

Die Britin Linda Walker wiederum, die in der Kategorie „Lösungen“ mit dem
NFFA ausgezeichnet wurde, hilft seit 1995 über ihre Organisation Chernobyl’s
Children Kindern aus verstrahlten Regionen in der Ukraine, indem sie ihnen in
England jenseits jeglicher Strahlenbelastung Zeiten zur Erholung bietet. „Das
Preisgeld des NFFA wird unsere Arbeit inspirieren – und uns helfen, eine
„Beyond Nuclear“-Initiative in Großbritannien zu errichten.“

Wie wichtig die wiederum ist, zeigt der Verweis auf Hinkley Point: Dort
planen die Briten ein neues Atomkraftwerk und garantieren dem Erbauer Areva
12 Cent pro Kilowattstunde zuzüglich Inflationsausgleich. Vergleicht man
diese Kosten mit den heute schon deutlich unter zehn Cent liegenden Kosten
von Sonnen- und Windstrom, so bleibt nur ein Schluss übrig: dieses Projekt
gleicht volkswirtschaftlichem Harakiri. Jeffrey Lee erhielt den NFFA in der
Kategorie Widerstand. Der Aborigine schlug Millionenen aus und sorgte in
seiner Heimat Koongarra dafür, dass das Land seiner Vorfahren vor Uran-Abbau
und dem Zugriff des französischen Atomkonzern Areva bewahrt wurde. Jetzt ist
es in den Kakadu-Nationalpark integriert und als Teil des Weltkulturerbes
dauerhaft unter Schutz gestellt.

„Der Areva-Konzern hat nicht mit der Widerstandskraft eines Menschen
gerechnet und nur die Tonnen gezählt, die er abbauen kann“, würdigte
Laudatorin und ICAN-Mitglied Susi Snyder den Australier. „Wenn sich nicht
jemand wie er für eine Sache einsetzt, wird nichts besser. Wirklich nicht!“
Das gilt auch für Didier und Paulette Anger, die sich seit den frühen 70-er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegen Atomkraft engagieren. Denn sie
haben deren verschiedene Facetten direkt vor ihrer Haustür in Les Pieux in
der Normandie erlebt: In La Hague ging 1966 die Wiederaufarbeitungsanlage in
Betrieb, am Bahnhof von Valognes trafen jahrzehntelang abgebrannte Brennstäbe
aus Deutschland ein, im Hafen von Cherbourg wurden aufbereiteter Atommüll und
MOX-Brennelemente nach Japan verschifft, dort liefen französische Atom-UBoote
ein und aus. In Flamanville schließlich ging 1985 der erste Reaktorblock ans
Netz. Der dritte ist seit 2005 in Bau und will nicht fertig werden. Für ihr
jahrzehntelanges Engagement wurden sie mit einem Ehrenpreis für ihr
Lebenswerk ausgezeichnet. „Überall auf der Welt gehen die kommerziellen
Interessen der Hochfinanz, des Privat- wie Staatskapitalismus über die
Sicherheit der Allgemeinheit“, sagte Paulette Anger bei der Preisübergabe und
setzte ihre Botschaft dagegen: „Ni nucléaire, ni effet de serre! – „Nein zu
Atomkraft und Treibhauseffekt!“

Den Schlusspunkt des Festakts setzte Peter Weish, geboren 1936 in Wien und so
etwas wie der Vater der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. Seit 1969 ist er
erklärter Gegner der Atomkraft, aber dank seiner Mitarbeit am Institut für
Strahlenschutz im Reaktorzentrum Seibersdorf südlich von Wien ein Insider und
Kenner der Nukleartechnik. Zu einem Großteil ist es ihm zu verdanken, dass
das AKW Zwentendorf nie ans Netz ging. „Seither hat sich vieles verändert“,
sagte der ebenfalls mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnete
Weish. „Schlachten wurden gewonnen, aber die Atomindustrie ist weit von ihrem
Ende entfernt. Das Beispiel Hinkley-Point-Projekt zeigt uns, wie eng
verflochten die zivile und militärische Atom-Industrie sind. Wer Frieden
will, muss die Gründe für Krieg und Gewalt verstehen. Atomkraft ist einer!“

Die NFFA-Preisträger 2018 im Überblick:
Kategorie Aufklärung: Karipbek Kuyukov, Kasachstan
Kategorie Lösungen: Linda Walker, Großbritannien
Kategorie Widerstand: Jeffrey Lee, Australien
Ehrenpreis für ihr Lebenswerk: : Didier und Paulette Anger, Frankreich
Ehrenpreis für sein Lebenswerk: Peter Weish, Österreich

Kooperationspartner der Festveranstaltung zu „20 Jahre Nuclear-Free Future
Award: Leopold Kohr-Akademie, das Land Salzburg, die Stadt Salzburg, AUGE,
plage – Plattform gegen Atomgefahren, Kunsthilfe Salzburg, die Salzburger
Nachrichten, Robert Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Netzwerk sabine

Presseaussendung
Christian Vötter und Susanna Vötter-Dankl
Verein Tauriska, Leopold Kohr-Akademie
„Kohr for Kids“ – eine Reise zum
menschlichen Maß

Das kürzlich im Tauriska-Verlag erschienene Buch „Kohr for Kids- eine Reise
zum menschlichen Maß“ ist für „Kohr-Einsteiger“ von 10 bis 99 gedacht. Die
Pädagogen Martina Fischer und Franz Paul Enzinger laden auf eine Reise durch
zwei Welten ein: die Gedankenwelt Leopold Kohrs und seine interessanten
Lebensstationen. Im „Denk -weiter“- Teil sind die Leser eingeladen, Texte und
Denkaufgaben mit „Leopold – Kohr-Weitblick“ zu betrachten. Die spannende
grafische Aufbereitung erfolgte durch Graham Wiseman.

Der in Oberndorf geborene Leopold Kohr wurde als Alternativer
Nobelpreisträger weltweit bekannt, vor allem durch die Zusammenfassung seiner
Theorien unter dem Motto „small is beautiful.“ Das „menschliche Maß“ als
Gradmesser allen Handelns und Denkens ist zeitlos und sollte in allen
Lebensbereichen, vor allem aber in Wirtschaft und Politik der Gegenwart zum
Leitgedanken werden. Dies in erster Linie der jungen Generation zu
vermitteln, deren Sichtweise die Welt von morgen beeinflussen wird, ist den
Autoren ein wichtiges Anliegen.

Presseaussendung Tauriska
Das Buch kann bei Tauriska bestellt werden >
Leopold Kohr Denkstätte für Oberndorf

Die Oberndorfer Kunstinitiative Kreisverkehr initiierte vor etwa einem Jahr
im Rahmen des 1. Leopold Kohr Frühschoppens im Gasthaus Maria Bühel die
Errichtung einer für den Heimatort des weltberühmten Sozialökonomen Leopold
Kohr würdigen Denkstätte.
Von Karl Traintinger

Leider folgte kein 2. Leopold Kohr Frühschoppen, es hätte eine schöne
Tradition werden können. Nichts desto trotz wurde im Hintergrund fleißig
gearbeitet und so konnte am 7. Oktober 2011 zur Präsentation der ersten 10
Einreichungen der Entwürfe zu einem Leopold Kohr Denkmal geladen werden.

Die zehn Künstler zeigten im Rahmen einen Powerpoint Präsentation ihren
Zugang zu Leopold Kohr und wie sie sich ein Denkmal vorstellen können. Es
wurden unterschiedlichste Denkansätze gezeigt. Die Endausscheidung wird eine
Jury treffen. Diese wird drei Projekte auswählen und eine Dokumentation
erstellen, die einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden wird.
In dieser Dokumentation werden auch die noch kommenden Einreichungen
vorgestellt werden. Die Jury wird zwei Kunstexperten und den Bürgermeister
(angefragt) umfassen. Die Kunstexperten werden vom Verein nominiert.
Die Präsentation der 10 vorgestellten Einreichungen finden Sie HIER >

Homepage der Kunstinitiative Kreisverkehr>
Leopold Kohr Denkstätte für Oberndorf bei Salzburg >

“Small ist beautiful” … aktueller denn
je

Film über den großen österreichischen Philosophen Leopold Kohr gedreht –
Filmpremiere im ORF-Landesstudio Salzburg war am Freitagabend (18. 3. 2011)
mit den drei Kohr-Schauspielern und Regisseur Alfred Ninaus.
„Small is beautiful – Rückkehr zum menschlichen Maß – Leopold Kohr“

Leopold Kohr Film wurde im ORF Zentrum vorgestellt: von links die
Hauptdarsteller Walter Patreider aus Innsbruck (Kohr sen.), Florian
Köstner (Kohr Bub) aus Salzburg, Marco Loinger (Kohr jun.) aus
Schwaz, Regisseur Alfred Ninaus (Fotos: Walter Schweinöster)

Walter Schweinöster. Mit über 200 Besuchern fand Freitagabend die
Filmpremiere „Small is beautiful – Rückkehr zum menschlichen Maß – Leopold
Kohr“ im ORF-Landesstudio Salzburg statt. In dem 45-minütigen „RANfilm“ des
Grazer Produzenten und Regisseurs Alfred Ninaus (Buch: Eduard Gugenberger,
Fritz Kalteis, Fritz Aigner) mimen die beiden Tiroler Schauspieler Walter
Patreider aus Innsbruck Kohr sen. und Marco Loinger aus Schwaz Kohr mittleren
Alters. Florian Köstner aus Salzburg spielt den kleinen Leopold Kohr, der
einst an der Salzach seine Fantasien entwickelte und im Ort der Kindheit,
Oberndorf, seine Maßstäbe für das „Kleine“ zu denken begann. In das
Filmgeschäft reinzuschnuppern fand der Achtjährige „schon ganz aufregend“.
Der Film entstand in Ko-Produktion mit dem ORF und 3sat. Die ORF-Sendereihe
„Menschen & Mächte“ wird ihn in der Osterwoche ausstrahlen. In 3-sat ist er
am Samstag, den 26. März um 14 Uhr zu sehen.

(von links) Christian und Susanna Vötter (Leiter der Leopold Kohr
Akademie), Julius Schmalz (Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg),
Hauptdarsteller Walter Patreider aus Innsbruck (Kohr sen.), Florian
Köstner (Kohr Bub) aus Salzburg, Marco Loinger (Kohr jun.) aus
Schwaz, Regisseur Alfred Ninaus aus der Steiermark, Prof. Alfred
Winter (Leopold Kohr Wiederentdecker und Kulturmanager)

Die Ansätze des Philosophen Leopold Kohr (1909-1994) sind heute leider
aktueller und zeitgemäßer denn je. Findet der Mensch nach Jahren des
Gigantismus wieder zurück zum menschlichen Maß? Kohr war Vordenker des „Small
is beautiful“, Vater der Anti-Globalisierungsbewegung, Revolutionär und
Prediger einer neuen, überschaubaren Welt. Kohrs Ideen wurden weltweit
umgesetzt, der Film zeigt, wie sie in vielen Ländern ihre Spuren hinterließen
– und in Gestalt des Kulturvereins TAURISKA und der Leopold Kohr Akademie
wieder nach Salzburg zurückkehrten. Anhand von Beispielen wird Kohrs (Nach-
)Wirken sichtbar: die regional(istisch)e Bewegung in Wales, kulturelle
Initiativen in Salzburg, Verkehrskonzepte in Amerika, das oberösterreichische
Steinbach (ein Vorzeigedorf in Sachen „Nachhaltigkeit“), der Bioladen um die
Ecke …
Den Filmrahmen bildet das abenteuerliche Leben Leopold Kohrs. Er war
Journalist und Wirtschaftswissenschaftler, Widerständler gegen den Faschismus
und einer der „Väter“ der regionalistischen Strömungen Europas. Und er war
Konzeptersteller der (kurzzeitigen) Unabhängigkeit der karibischen Insel
Anguilla, die in den 1960er Jahren ein erfolgreiches Modell für einen
funktionierenden Kleinstaat war. Was Regisseur Alfred Ninaus am meisten bei
Kohr beeindruckte war die „einfache, bescheidene Art dieses hochgebildeten
Menschen“.
von links stehend: Stephanie Ninaus (Produktionsassistenz), Elisabeth
Schreiner (wissenschaftlicher Beirätin der Leopold Kohr Akademie),
Julius Schmalz (Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg),
Hauptdarsteller Walter Patreider aus Innsbruck (Kohr sen.),
Hauptdarsteller Florian Köstner (Kohr Bub) aus Salzburg, Regisseur
Alfred Ninaus, Hauptdarsteller Marco Loinger (Kohr jun.) aus Schwaz,
LHstv. von Salzburg Wilfried Haslauer, Prof. Alfred Winter (Leopold
Kohr Wiederentdecker und Kulturmanager), Susanna Vötter (Leiterin der
Leopold Kohr Akademie), Gerhard Rettenegger (CR ORF Salzburg),
hockend von links: Christian Vötter (Leiter der Leopold Kohr
Akademie), Reinhold Ogris (Kamerassistent), Fritz Aigner (Buch)

Der Film ist als DVD zum Preis von 15 Euro beim Verein TAURISKA am Groß
Venediger, 5741 Neukirchen, Kammerlanderstall 15a (Tel. 06565/6145 oder
office@tauriska.at) zu erwerben.
Leopold Kohr Gedenkstätte für
Oberndorf bei Salzburg

Am Sonntag, dem 7. November 2010, lud die Oberndorfer Kunstinitiative
“Kreisverkehr” zum 1. Leopold-Kohr- Frühschoppen ins Wirtshaus Bühelwirt
neben der Wallfahrtskirche Maria Bühel.

         Von Karl Traintinger

Ulrike Guggenberger und Thomas Stadler begrüßten die Gäste, es waren
zahlreiche Kulturschaffenden und Kulturvermittelnde aus der Umgebung von
Oberndorf im Umkreis von 1 Kohr (=22 km) gekommen. Die Politik war mit
Bürgermeister Peter Schröder aus Oberndorf vertreten.

Eingangs stellte des Salzburger Aktionskünstler Christoph Kendlbacher den
Anwesenden seine Aktion: Silent Evolution 2010 vor. Als Juchtenmarienkäfer >
brachte er am 20. 10. 2010 das Evolutionsbäumchen 2010 in die Leopold Kohr
Stadt Oberndorf.
Susanna Vötter-Dankl und Christian Vötter präsentierten Tauriska > und die
Leopold Kohr Akademie >. Speziell die Leopold Kohr Akademie unterstütze im
abgelaufenen Jahr zahlreiche Projekte in Oberndorf.
Der Philosoph Günter Witzany skizzierte als fundierter Kohrkenner einige
Fakten zum großen Denker aus Oberndorf und wies auf die Tatsache hin, dass
sich in den letzten Jahren mehrere von Kohrs Thesen bewahrheitet haben.

In der Diskussion stellte sich die Frage, welches Denkmal für Leopold Kohr in
Oberndorf unter Mithilfe der Bildenden Künstler geschaffen werden könnte.
Beim nächsten Treffen, das wieder von der Kunstinitiative “Kreisverkehr”
organisiert wird, werden die ersten Ideen dazu präsentiert.

Es wurde auch über die Installation eines “akademischen Gasthauses” im Sinne
einer Ideen- und Denkwerkstatt in der Tradition von Leopold Kohr gesprochen.
Wie es den Anschein hat, könnte in der Kohr´schen Heimatstadt Oberndorf ein
Samenkorn unter dem Motto: “Small ist beautiful” zu wachsen beginnen, freuen
wir uns darauf!

Links zum Thema:
Leopold Kohr auf Wikipedia >
Leopold Kohr Akademie >.
Tauriska >
Dr. Günter Witzany – Philosophie begreiflich >
Dorfblog >
Leopold Kohr in der Dorfzeitung >
Abhängigkeit besteht nicht darin, dass man Holz braucht, sondern dass man
Holz verkaufen muss, um leben zu können. Die Idee der wirtschaftlichen
Selbständigkeit bedeutet, die Abhängigkeit einzuschränken auf Dinge, die man
nicht unbedingt braucht. (Leopold Kohr)

Silent Evolution 2010

Am Mittwoch, den 20.10.2010, um 17 Uhr traf ich als Juchten-Marienkäfer
verkleidet vor der Stillen-Nacht-Kapelle in Oberndorf/ Salzach ein, um als
Marienkäferlein einen “Bildungsbaum” zu pflanzen, frei unter dem Motto
“Silent Evolution 2010”.
Mit dieser Aktion wollte ich auf die Bedeutung der Bildung als Keim unserer
Gesellschaft aufmerksam machen, indem ich Zitate des alternativen
Nobelpreisträgers und gebürtigen Oberndorfers Leopold Kohr vortrug und als
Denkzettel zum Pflücken auf den Baum gehängt habe.

Denn: BILDUNG = EVOLUTION.
Die Aktion begann bereits am Morgen am Mozartplatz in der Stadt Salzburg, wo
der Juchten-Marienkäfer seinen Käfertanz aufführte. Anschließend begab ich
mich auf den Wege nach Oberndorf.

Ich glaube an die Philosophie, die Kohr vertritt: Die Aktion soll aufzeigen,
dass wir zurück zum menschlichen Maß gehen sollen, dass die Bildung der
Schlüssel zur menschlichen Evolution ist. Die Strecke von Salzburg nach
Oberndorf ist 23 km lang, dies entspricht damit einem “Kohr”, der Einheit
eines Tagesfußmarsches, die nach dem aus Oberndorf stammenden Philosophen
benannt ist.
Hintergrund:

Mit meiner Aktion will ich auf das geistige Erbe von Leopold Kohr aufmerksam
machen, dessen Überlegungen Lösungsstrategien auf aktuelle
gesellschaftspolitische Probleme bieten.

Kohr prognostizierte bereits vor mehr als 50 Jahren eine gefährliche
Veränderung unserer Gesellschaft: Die Entmenschlichung. Städte quellen über,
Verkehrschaos, Hektik und Raserei.

Die notwendige Veränderung unseres Lebensstils kann nur vom einzelnen
Menschen ausgehen. Es geht also um einen Bewusstseinswandel, der, sofern er
sich im Individuum vollzieht, entscheidend dazu beiträgt, dass die Menschheit
einen evolutionären Entwicklungsschritt durchläuft. Und dieser
“Evolutionsbaum 2010” soll diesen Entwicklungsprozess symbolisieren, der
langsam und unscheinbar ist, aber eines Tages Frucht bringen wird…
Der “Leopold-Kohr-Verein” in Oberndorf gab Anlass zur Durchführung dieser
Aktion, indem eine Diskussion zur Errichtung eines Denkmals im Geiste von
Leopold Kohr angeregt wurde. Der “Evolutionsbaum 2010” mit seinen Denkzetteln
wird diesen eingeleiteten Diskurs begleiten.

Christoph Kendlbacher, Proformance-Künstler und Aktivist

Neues Geld, neue Welt?

                    Dienstag, 23. Juni 2009, 20:00 Uhr, Leopold-Kohr-
Akademie Salzburg. Die Weltwirtschaftskrise – Ursachen und Auswege. Der
Experte für alternative Währungen, Tobias Plettenbacher, zu Gast im Leopold-
Kohr-Forum.
Mehr Informationen gibt es hier >
Tauriska schafft wieder das Besondere…

Genuss und Kultur liegen beim heurigen TAURISKA-Festival wieder eng beisammen
– und zwar nicht als zwei abzuarbeitende Themenkomplexe, sondern als ein
Paar, bei dem sich das Eine aus dem jeweiligen Anderen ergibt. Dies liegt am
besonderen Klima, jenem Klima das TAURISKA in der Stadt und insbesondere am
Land jedes Jahr aufs Neue schafft und das schließlich zum Programm wird.
Überraschend und vielfältig, mit einer … angemessenen Tiefe, aber nicht in
eine bestimmte Richtung festzulegen, so könnte man wohl die vergangenen als
auch das aktuelle Programm beschreiben. Arrivierte Künstler mit Newcomern,
Musik mit Ausstellungen und Literarisches mit Kulinarischem.
Heuer steht mit Leopold Kohr (1909 – 1994) ein vor 100 Jahren in Oberndorf
geborener Salzburger Philosoph von Weltgeltung im Mittelpunkt. Er erkannte
schon früh die Vorteile kleinräumiger Wirtschaftskreisläufe, dachte die jetzt
Wirklichkeit gewordenen Probleme der Globalisierung voraus, publizierte in
mehreren Sprachen und lehrte an internationalen Universitäten. Leopold Kohr
kann mit seinen Überlegungen sicher als einer der geistigen Vordenker der
Öko- und Umweltschutzbewegung gesehen werden, als hohe Anerkennung wurde ihm
für seine Arbeiten 1983 der ‚Alternative Nobelpreis’ zuerkannt. Ein
eigenständiges Veranstaltungsprogramm würdigt das breite Schaffen Kohrs.

Coshiva [musikalisches Lächeln], eine sensible Singer/Songwriterin aus
Salzburg stellt im Kammerlanderstall Stücke aus ihrem aktuellen Album
‚Butterfly’ vor. Arrangements zwischen Pop, Folk und Jazz, vorgetragen mit
einer starken, wandlungsfähigen Stimme und begleitet von einer satt
groovenden Live-Band garantieren höchsten Musikgenuss.

Der Erlös der Versteigerung einer handgefertigten Bank, gestiftet von einem
Bramberger Tischler, ist Grundlage für einen Ausflug der Uttendorfer Musikids
ins Habachtal. Unterstützt werden die Kids am Samstag von der ‚GÜ-Brass’ und
am Sonntag von der Uttendorfer Blasmusik.

Musiziert wird auch im Rahmen des TAURISKA-Festivals beim Reitlbauern in
Wenns anlässlich der Eröffnung des neu gestalteten Obstlehrweges (Pomarium)
mit der Bramberger Tanzlmusi. Beim Samplhaus, einem der ältesten Gebäude in
Bramberg, lädt der Harfenbauer Franz Reschenhofer zu einem Harfenworkshop ein
und als Höhepunkt findet ein Konzert mit dem walisischer Künstler Robin Huw
Bowen statt.

Der „Wunschbaum“, eine Idee der Saalbacher Künstlerin Evi Fersterer, wird
fortgeführt und als Ergänzung erhält der Apfelbaum in Kreisform „Klötze“, die
Vater, Mutter und Kind symbolisieren. Die Kunst-Aktion ist ein Impuls, mit
dem die Apfelkultur der Region stärker ins Bewusstsein gerückt werden soll.

Lustig, skurril und abgründig – wie es eben Karl Valentins Humor auszeichnet
–wird ein Kabarettabend mit Edi Jäger und Anita Köchl im Kammerlanderstall.
Karl Valentin trifft Leopold Kohr. Die Sprache war das Metier beider – voller
Fallstricke und abgründiger Logik beim Einen, ausgefeilt, um möglichst exakt
eine Botschaft zu transportieren, beim Anderen. Hervorragende Unterhaltung
ist garantiert.

Stiller und besinnlicher gestaltet sich die schon zur lieben Tradition
gewordene Adventlesung der Literaturgruppe Neukirchen im Kammerlanderstall,
die wiederum musikalisch umrahmt wird.

Wie wir schon eingangs feststellten: Vielfältig, abwechslungsreich und ein
Genuss

für alle Sinne – so wird auch das TAURISKA-Festival 2009.

               Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Susanna Vötter-Dankl und
Christian Vötter

Das ganze Jahresprogramm als PDF ansehen >

Leopold Kohr – Aufstand gegen die
Masse
“Die Revolution ist nicht rot gegen grün, oder Sozialismus gegen
Kapitalismus, Schwarz gegen weiß, Jugend gegen Alter, die Revolution heute
ist der Einzelne gegen den Staat, der zu groß geworden ist, das Individuum
gegen die Masse, die uns unterdrückt, das Kleine gegen das Große, David gegen
Goliath, alles andere ist reaktionär.” (Leopold Kohr)

Salzburg feiert 100 Jahre Leopold Kohr. Der Oberndorfer Philosoph und
Nationalökonom suchte in jungen Jahren das Weite, um erst später die Qualität
der Nähe zu entdecken. Schließlich fand er in den kleinräumigen Strukturen
seiner Heimat das Gegenmodell zur Gigantomanie des 20. Jahrhunderts. “Das
menschliche Maß” wird zum Kernanliegen seines Lebenswerkes.

Seine Botschaft “Zurück zum menschlichen Maß” scheint nur auf den ersten
Blick banal. In Wahrheit aber stellt sie dem “beschleunigten” Menschen des
21. Jahrhunderts eine anspruchsvolle Frage: Wo stehe ich und was ist für mich
erreichbar? Ganz ehrlich, halten wir nicht auch manchmal Geschirrspüler & Co
oder den 5-sitzigen, 250 PS Boliden für menschlich maßgerecht, obwohl sie uns
neben Spaß und Komfort auch faul und abhängig machen? Ist doch, so glauben
wir fest, das Werk vernunftbegabter, genialer Ingenieure. Nur, wie viel
menschliches Maß steckt wirklich noch in den Berechnungen und Simulationen
von Maschinen, die Tempo-, Komfort-, Status- und Sicherheitsbedarf eines
Produktes errechnen um es dann für die Roboter des Fertigungsprozesses zu
optimieren?

In seinen Büchern und Schriften definiert Kohr seine Vorstellungen vom
“menschlichen Maß” sehr konkret und macht dazu das verantwortungsbereite,
selbstbewusste Einzelwesen zum Träger einer zukunftsfähigen Form des
Zusammenlebens in kleinräumigen Gemeinschaften.

Bald wäre er uns verloren gegangen

1979 begegnete der Salzburger Kulturmanager Alfred Winter dem international
bereits sehr bekannten Kohr anlässlich der großen Keltenausstellung in
Hallein. Winter war fasziniert und alarmiert. Drohte doch ein bedeutender
Denker und sein Werk in der Beiläufigkeit wissenschaftlicher Nebenschauplatz-
Berichterstattung und Vereinnahmung durch diverse Institutionen für
Österreich verloren zu gehen. Es begann eine beispiellose Heimholung.
Beispiellos, weil nicht nur die Persönlichkeit Kohr, sondern auch sein
Gesamtwerk wieder mit seiner Heimat verwurzelt werden sollte.

Freunde, Fleiß, Begeisterung und Nachhaltigkeit
Alfred Winter, der Vernetzer, Christian Vötter und Susanna Dankl-Vötter, die
kreativen Verwalter, Gerhard Lehner, der grenzüberschreitende Biograf,
Günther Witzany, der Sammler und behutsame Ordner und die auf
außergewöhnliche Literaturprojekte spezialisierten Menschen des Salzburger
Verlag Otto Müller sollten die schützende Sphäre um Kohrs Person und Werk
bilden.
In Neukirchen am Großvenediger entstand im ehemaligen Kammerlanderstall die
Leopold Kohr Akademie und Tauriska, ein Langzeitprojekt zur regionalen
kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung der Tauernregion. Zwei
Pinzgauer, Susanna Dankl-Vötter und Christian Vötter formten langsam,
beharrlich und ganz im Sinne Kohrs ein lebendiges Denkzentrum.
Unkonventionell, mit der allen Stürmen der Zeit trotzenden Sturheit und dem
Stolz der
Pinzgauer samt ihrem kantigen Charme, halten die beiden bis heute das Erbe
Kohrs zusammen.

Taxham, im März 2009
Karl G. Mayr, Dorfzeitung

Kohr-Sphäre-Salzburg:

                       Prof. Alfred Winter entdeckte Leopold Kohr neu für
Österreich und begleitet seither alle Kohr-Projekte mit seiner Inspiration
und Unterstützung >

                       Susanna Vötter-Dankl und Christian Vötter bewahren das
Vermächtnis Kohrs in der nach ihm benannten Leopold Kohr Akademie >
Dr. Günther Witzany, Herausgeber und Verfasser vieler
Kohrschriften. Manchen erzählt er seine Bücher und gewinnt damit neue
Mitdenker >

                Leopold Kohr Hauptschule Oberndorf >
Sie können auch lesen