SPORT IN DER STADT - Städtetag Baden-Württemberg

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SPORT IN DER STADT - Städtetag Baden-Württemberg
SPORT IN DER STADT
SPORT IN DER STADT - Städtetag Baden-Württemberg
Schwetzingen – alla hopp! Bewegungs- und
                                                                                             Begegnungsanlage

    Titelseite: Horb am Neckar – Die durch Bürgerengagement entstandenen Panorama-Walking-Strecken bieten eindrucksvolle Blicke
    über die Stadt und das Neckar-Erlebnis-Tal (Foto: Maria Hopp)

    Rückseite: Lörrach – Bambinistart beim Stadtlauf

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SPORT IN DER STADT - Städtetag Baden-Württemberg
INHALTSVERZEICHNIS

1   Vorwort                                                                              Seite    4

2   Vorstellung der AG Kommunaler Sportämter                                             Seite    5

3   Sport und Bewegung in den Kommunen                                                   Seite    8

4   Selbstverständnis, Bedeutung und Aufgaben
    der kommunalen Sportverwaltungen                                                     Seite   10

5   Handlungsfelder im kommunalen Sport                                                  Seite   11

5.1 Die Stadt als Sport- und Bewegungsraum                                               Seite   11
    (Horb am Neckar Seite 12, Schwetzingen Seite 13, Stuttgart Seite 15,
    Schorndorf Seite 16)

5.2 Sport und Bewegung für alle                                                          Seite   18
    (Ulm an der Donau Seite 19, Balingen Seite 20, Baden-Baden Seite 22,
    Heilbronn Seite 24, Fellbach Seite 25, Ehingen (Donau) Seite 27, Lörrach Seite 28)

5.3 Vereinsförderung und Sportvereinsentwicklung                                         Seite   30
    (Weinheim Seite 31, Reutlingen Seite 32)

5.4 Integration und Inklusion im und durch Sport                                         Seite   34
    (Tübingen Seite 34)

5.5 Sport und Bewegung im Ganztag                                                        Seite   36
    (Remseck am Neckar Seite 37)

5.6 Kooperationen und Netzwerke im Sport                                                 Seite   38
    (Korntal-Münchingen Seite 40, Mannheim Seite 42, Sindelfingen Seite 44)

5.7 Leistungssport in der Stadt                                                          Seite   46
    (Ludwigsburg Seite 47, Heidelberg Seite 48, Schwäbisch Hall Seite 49)

5.8 Sportveranstaltungen                                                                 Seite   50
    (Albstadt Seite 51, Sinsheim Seite 52, Pliezhausen Seite 53, Bruchsal Seite 54)

5.9 Kommunale Sportentwicklung                                                           Seite   56
    (Freiburg im Breisgau Seite 57, Karlsruhe Seite 59, Todtnau Seite 61)

6   Sponsoren                                                                            Seite   63

7   Impressum und Bildnachweise                                                          Seite   66

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1 VORWORT

    Fragen nach den Gründen für seine robuste Ge-      Leistungsfähige Sportverwaltungen sind das
    sundheit beantwortete Winston Churchill knapp:     Fundament für gute Sportangebote und da-
    „No sports.“ Wiewohl diese beiden Worte zum        mit ein wichtiger Baustein für attraktive Städte.
    überreichen Fundus an Bonmots des legen-           Viele städtische Expertinnen und Experten des
    dären Premierministers Großbritanniens zählen,     Sports haben sich in der Arbeitsgemeinschaft
    lag er damit ausnahmsweise daneben.                Kommunaler Sportämter des Städtetags Baden-
                                                       Württemberg vereint. Diese AG bereichert den
    Die segensreichen Wirkungen von Sport für den      Verband als Innovationsmotor und Drehscheibe
    Körper sind erwiesen. Aber auch der Geist und      für „Sport in der Stadt“. Sie hat bei der Er-
    die Seele lassen sich mit ihm ertüchtigen und      stellung dieser Publikation mitgewirkt. Ich dan-
    buchstäblich lebendig halten. Sport schenkt        ke allen AG-Mitgliedern herzlich für ihr wert-
    Lebensfreude, wenn man ihn selbst betreibt         volles Wirken im Interesse aller Städte und
    und wenn man um Erfolge der „eigenen“ Mann-        Gemeinden.
    schaft oder des bewunderten Sportstars mitfie-
    bert. Sport bewegt die Gesellschaft. Er vereint
    Menschen unterschiedlicher Herkunft, unter-
    schiedlichen Alters, unterschiedlicher Bildung.
    Seine positive soziale Wirkung kann gar nicht
    hoch genug eingeschätzt werden.

    Sport gehört seit jeher zum Zusammenleben in
    den Kommunen. Gewandelt und erweitert ha-
    ben sich im Laufe der Jahrzehnte dessen For-
    men. Vielen Bürgerinnen und Bürgern reicht das
    Angebot der örtlichen Sportvereine alleine nicht
    mehr aus. Eine breite Palette an Möglichkeiten,
    Sport zu treiben, ist gefragt. Diese Publikation
    illustriert dies mit vielen gelungenen kommu-
    nalen Beispielen. Sie enthält zudem wertvolle
    Hinweise für die zeitgemäße Weiterentwicklung      Oberbürgermeisterin Barbara Bosch
    städtischer Sportangebote.                         Präsidentin des Städtetags Baden-Württemberg

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2 VORSTELLUNG DER AG
  KOMMUNALER SPORTÄMTER

ENTSTEHUNG                                          NETZWERK SPORT

1993 wurde der Grundstein für die Arbeitsge-        Der Vorsitzende der AG ist in vielerlei Hinsicht
meinschaft Kommunaler Sportämter im Städte-         ein Scharnier. So vertritt er als ständiger Gast im
tag Baden-Württemberg gelegt. So wie für an-        Ausschuss Schule, Kultur und Sport des Städte-
dere kommunale Aufgabenbereiche wollte man          tags Baden-Württemberg die Belange des
auch für den Sport ein Instrumentarium schaf-       Sports. Die Ausschusssitzungen bieten eine
fen, das dem zielgerichteten Informations- und      gute Gelegenheit, die dort vertretenen Ober-
Erfahrungsaustausch derjenigen dient, die in        bürgermeister, Bürgermeister und Referenten
den Rathäusern für den Sportbereich verant-         für sportpolitisch relevante Themen zu sensibi-
wortlich sind. Der wachsende sozial- und ge-        lisieren.
sellschaftspolitische Stellenwert des Sports in-
nerhalb des kommunalen Gefüges war ebenfalls        Die AG der kommunalen Sportämter im Städte-
ein entscheidendes Argument. Denn nach wie          tag Baden-Württemberg tagt regelmäßig einmal
vor sind die Kommunen der Hauptförderer und         im Jahr, die Teilnehmerzahl liegt im Schnitt bei
Unterstützer des Sports in Deutschland.             50. Die Austragungsorte verteilen sich auf ganz
                                                    Baden-Württemberg, auf einen ausgewogenen
Bei der konstituierenden Sitzung am 18. Januar      Anteil an badischen und württembergischen
1993 im Stuttgarter Rathaus wurde auch die          Tagungsorten wird Wert gelegt. Im Jahr des
Verbindung zur Arbeitsgemeinschaft Deutscher        Stuttgarter Sportkongresses gibt es ein zusätz-
Sportämter, Landesgruppe Baden-Württemberg,         liches Treffen, da die Sportamtsverantwortlichen
geschaffen. Diese Verzahnung hat sich bis heute     diese Plattform gerne nutzen, um „nah am Sport
bewährt.                                            zu sein“. Dies hat den Vorteil, dass hier nicht nur
                                                    ein interkommunaler Austausch möglich ist, son-
Der damalige Leiter des Sportamts Stuttgart,        dern auch die Vertreter des freien Sports mit in
Herbert Aupperle, wurde zum ersten Vorsitzen-       den Dialog eingebunden werden können. Seit
der der Arbeitsgemeinschaft gewählt. Seine          2001 ist die AG fester Bestandteil des Sport-
Nachfolgerin wurde 1999 die Leiterin des Fach-      kongresses.
bereichs Sport und Freizeit der Stadt Mannheim,
Gerda Brand, und seit 2012 ist mit Günther
Kuhnigk wieder der Leiter des Amts für Sport und    WAS SIND UNSERE THEMEN?
Bewegung der Landeshauptstadt Stuttgart für
den Vorsitz verantwortlich. Unterstützt in seiner
Arbeit wird er durch eine Koordinierungsgrup-       Der Wandel ist die Konstante des Lebens. In
pe aus verschiedenen Städten unterschiedlicher      diesem Sinne haben sich die Tagesordnungs-
Größe. Auch die Geschäftsführung ist Sache der      punkte immer an den aktuellen Aufgaben und
Stuttgarter – seit über zwei Jahrzehnten wurden     Herausforderungen der Sportämter orientiert.
dort in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle      1993 stand der Einzug der EDV in den Sport-
des Städtetags die Tagungen vorbereitet und         ämtern zur Diskussion oder auch die dezentrale
koordiniert, die Protokolle gefertigt u. a.         Ressourcenverantwortung, neue Entwicklungen

                                                                                                          5
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in der kommunalen Sportförderung. In den fol-        in den kommunalen Sport- und Bäderverwal-
    genden Jahren standen die Weiterentwicklung          tungen und Betrieben, um Informations- und
    im Freizeit- und Gesundheitssport, die Sport-        Erfahrungsaustausch auf Bundesebene. Das
    entwicklung, die Sportstättenentwicklung aber        Netzwerk der ADS wird getragen von der Zusam-
    auch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten          menarbeit mit den kommunalen Spitzenverbän-
    der Sportstätten auf der Agenda. Besonders in-       den (Deutscher Städtetag, Deutscher Städte-
    teressant ist der regelmäßige Austausch in den       und Gemeindebund, Deutscher Landkreistag),
    Kommunikationsinseln, wo aus der Praxis über         von den Kooperationen mit den Arbeitsgemein-
    verschiedene aktuellen Sportamtsaufgaben dis-        schaften auf Landes- und regionaler Ebene, von
    kutiert wird. Die letzten Tagungen waren ge-         der Pflege einer intensiven Zusammenarbeit
    prägt von den Themen offene Sportangebote,           mit dem Deutschen Olympischen Sportbund,
    Ganztagesschule und deren Auswirkungen auf           den Landessportbünden, den deutschen Sport-
    den Sport, Inklusion und Integration sowie Sport     fachverbänden, aber auch durch Kontakte zum
    für Flüchtlinge. Die Aufzählung ist nur eine klei-   Bundesinstitut für Sportwissenschaft und den
    ne Auswahl der Bereiche, mit denen sich die          Sportfakultäten deutscher Universitäten.
    kommunalen Sportämter tagtäglich befassen.

    Vorbereitet werden die Tagungen der AG               FAZIT
    durch die Mitglieder der sog. Koordinierungs-
    gruppe, ein Zusammenschluss von Vertretern
    der Sportämter Albstadt, Bruchsal, Fellbach,         Sportförderung in Deutschland wird in weit
    Freiburg im Breisgau, Heilbronn, Karlsruhe,          überwiegendem Maße von den Städten und
    Korntal-Münchingen, Mannheim, Sindelfingen,           Gemeinden geleistet: Bund, Länder und Ge-
    Stuttgart, Tübingen sowie des Dezernats II des       meinden wenden insgesamt 3,9 Mrd. EUR für
    Städtetags Baden-Württemberg.                        den Sport auf. Davon entfallen mit 3,1 Mrd. EUR
                                                         (79,6 %) auf die Kommunen. Kommunale Sport-
    Die AG Sportämter hat in der Vergangenheit           politik erfasst dabei die gesamte Bevölkerung
    verschiedene Handlungsanweisungen entwor-            innerhalb und außerhalb von Vereinen. Die För-
    fen, so u. a. die Leitsätze und Grundlagen für die   derung des Vereinssports durch die Kommunen,
    kommunale Sportentwicklung, die der Städte-          insbesondere durch Bereitstellung der Infra-
    tag 2003 dank der Initiative der AG verabschie-      struktur, durch die Unterstützung der Kinder-,
    det hat. In vielen Städten sind damit nachhaltige    Jugend- und Seniorenarbeit und die Förderung
    Prozesse verbunden mit neuen Aufgabenfeldern         und Stärkung des Ehrenamtes, wird auch in Zu-
    für die Sportämter auf den Weg gebracht wor-         kunft wesentlicher Gegenstand von Kommunal-
    den. 2012 hat zudem der Vorstand des Städte-         politik bleiben. Die Sportverwaltungen sind für
    tags Baden-Württemberg den Entwurf eines             die Städte und Gemeinden der zentrale Akteur
    sportpolitischen Positionspapiers zur Umset-         für alle Belange von Sport und Bewegung.
    zung der Koalitionsvereinbarung von GRÜNEN
    und SPD für die Legislaturperiode 2011 bis 2016
    der AG verabschiedet.

    Darüber hinaus sind die Mitglieder der AG auch
    regelmäßig bei der jährlichen Tagung der Ar-
    beitsgemeinschaft Deutscher Sportämter (ADS)
    vertreten. Seit über 60 Jahren gibt es diesen
    Zusammenschluss von Städten, Gemeinden und
    Kreisen sowie Verbänden, Betrieben und Ge-
    sellschaften mit kommunaler Beteiligung, die
    den Sport fördern und/oder Sportstätten und
    Bäder betreiben. Der 9-köpfige Vorstand unter
    der Leitung von Traudchen Perrefort arbeitet eh-
    renamtlich. Bei den jährlichen Treffen mit rund
    200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz
    Deutschland geht es vorrangig um die Vermitt-        Günther Kuhnigk
    lung praxisorientierter Problemlösungen für die      Vorsitzender der AG Kommunaler Sportämter
    Leiterinnen und Leiter und deren Mitarbeiter         im Städtetag Baden-Württemberg

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KONTAKT

Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Sportämter
im Städtetag Baden-Württemberg
c/o Amt für Sport und Bewegung
Landeshauptstadt Stuttgart
Sybille Hiller
Nadlerstraße 4
70173 Stuttgart

T 0711 216-59826 bzw. 0711 216-91949
E sybille.hiller@stuttgart.de

   Kommunikationsplattform der AG Kommunaler Sportämter

   Dieser verbandsinterne Austausch zu Sportthemen kann – ergänzend zu den regelmäßig stattfindenden
   AG-Tagungen und den Rundschreiben des Städtetags – als „Blog“ zur Information, vertieften Diskus-
   sion, zum Dokumentenaustausch oder als Sitzungskalender genutzt werden. Über die verbandsinterne
   Kommunikationsplattform auf Web 2.0-Basis ist auch das Einstellen von Kurzumfragen möglich.
   Fragen zur Nutzung der Kommunikationsplattform können per Mail an die Geschäftsstelle des Städtetags
   (post@staedtetag-bw.de) gesendet werden.

                                                 Auf die Plätze, fertig, los!

                                                                                                    7
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3 SPORT UND BEWEGUNG
      IN DEN KOMMUNEN

    Sport und Bewegung sind unbestritten zentra-        Bewegung sind heute sehr vielschichtig – damit
    le Elemente unserer modernen Gesellschaft.          verbunden steigen auch die Ansprüche an die
    Sportliche Aktivitäten sind für viele Menschen      kommunalen Sportverwaltungen.
    sinnprägend und aus dem täglichen Leben
    nicht mehr wegzudenken. Zu diesem Ergebnis          Innovations- und Handlungsbedarf in Bezug
    muss man kommen, wenn man sich mit aktu-            auf eine Weiterentwicklung des kommunalen
    ellen repräsentativen Studien zum Sport- und        Sports ergibt sich in einem ersten Schritt durch
    Bewegungsverhalten der Bevölkerung näher            den dynamischen Wandel der Bevölkerungs-
    beschäftigt. Hier nur einige zentrale Aussagen      struktur, durch den unterschiedliche Alters- und
    der Studien:                                        Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen
                                                        und Präferenzen als Nutzer von Sportangeboten
    • Rund 70 Prozent der Bevölkerung im Alter          und Sportstätten in den Fokus der Betrachtung
      zwischen zehn und 80 Jahren treibt mindestens     rücken. Dabei nimmt der Bevölkerungsanteil
      einmal in der Woche Sport oder geht be-           der Gruppe der Älteren, die sich bisher durch
      stimmten Bewegungsaktivitäten nach.               ein unterdurchschnittliches Sportengagement
    • Sport und Bewegung sind keine Domäne der          auszeichnete, zu. Sportaktivitäten verteilen sich
      Kinder, Jugendlichen und jungen Erwach-           zunehmend über die gesamte Lebensspanne,
      senen, sondern vermehrt auch von älteren          womit verschiedene Zielgruppen mit verschie-
      Erwachsenen. Unsere Gesellschaft altert sport-    denen Sportzugängen und mit unterschied-
      licher.                                           lichen Ansprüchen an geeignete Sporträume
    • Trotz regionaler Unterschiede und einem           und an Bedeutung gewinnen.
      Stadt-Land-Gefälle – die Sportvereine sind
      die wichtigsten institutionellen Anbieter         Korrespondierend zum Prozess des demogra-
      für Sport und Bewegung. Rund ein Drittel der      fischen Wandels stellt die oben beschriebene
      Gesamtbevölkerung ist in Baden-Württem-           Veränderung der Sportnachfrage der Bevölke-
      berg Mitglied in einem Sportverein.               rung eine weitere wichtige Grundlage für eine
    • Die Mehrzahl aller sportlichen Aktivitäten        bedarfsorientierte Anpassung der Sportstruk-
      findet jedoch außerhalb des Sportvereins           turen dar. Die Ausübung von sportlichen Akti-
      oder anderer Institutionen statt, nämlich im      vitäten ist heute ein Massenphänomen, welches
      privaten Rahmen und sehr oft im öffentlichen      sich durch alle gesellschaftlichen Schichten und
      Raum.                                             durch jede Altersgruppe zieht. Sportliche Akti-
    • Die am häufigsten betriebenen Aktivitäten          vitäten können auf jeder Ebene der sportlichen
      sind Radfahren, Schwimmen, Laufsport in           Kompetenz ausgeübt werden – vom Gelegen-
      seinen vielen Facetten und Gymnastik bzw.         heits- über den Freizeit- und Breitensportler bis
      Fitnesstraining.                                  zum Hochleistungssportler.

    Diese Grundtendenzen im Sportverhalten fin-          Die Motivstruktur der Sportaktiven lässt die
    den sich in Großstädten und in kleinen Ge-          qualitativen Aspekte des alltagskulturellen
    meinden gleichermaßen, wenngleich mit unter-        Sporttreibens besonders plastisch vor Augen
    schiedlicher Intensität und Ausprägung. In den      treten: Klassische Motive wie das Streben nach
    letzten Jahrzehnten hat sich die einst vorhandene   Leistung sowie Wettkampf und Erfolg haben an
    Übersichtlichkeit im Sport aufgelöst. Sport und     Bedeutung verloren. Stattdessen rangieren dem

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SPORT IN DER STADT - Städtetag Baden-Württemberg
Weinheim – Altstadtlauf

Freizeit- und Gesundheitssport zuzuordnende             vertretenen Maxime der „Lebensqualität im
Motive wie Gesundheit und Wohlbefinden,                  Stadtquartier“ erhalten Sport- und Bewegungs-
Spaß, Ausgleich und Entspannung, Fitness oder           räume im Quartier eine herausragende Rolle.
Geselligkeit an der Spitze der Prioritätenskala.        Dies betrifft insbesondere dezentrale, frei zu-
                                                        gängliche Sport- und Bewegungsräume, mit de-
Diese Ausführungen verdeutlichen, dass dem              ren Gestaltung der ganze Stadtraum als poten-
Sport in der heutigen Gesellschaft weitgehen-           zieller Sport- und Bewegungsraum angesehen
de soziale und gemeinwohlorientierte Aufgaben           wird.
zugeschrieben werden können. Er erfüllt wesent-
liche gesundheitspolitische Funktionen, indem           Wenn zusammenfassend dem Sport in der
er die motorische Grundausbildung schon im              heutigen Gesellschaft wesentliche gemein-
Kindesalter entwickelt und nach Möglichkeit bis         wohlorientierte Aufgaben in den Bereichen
ins hohe Alter erhält. Mit seinem Sozialbezug           Gesundheit, soziale Integration, Bildung und
trägt er zur Integration in die Gesellschaft bei, ist   Persönlichkeitsentwicklung, Freizeitgestaltung,
wichtiger Faktor einer kommunalen Netzwerk-             Netzwerkarbeit und Stadtentwicklung zuge-
arbeit und erfüllt zudem wichtige Freizeitfunk-         schrieben werden können, lassen sich daraus we-
tionen, indem er Bestandteil einer gelingenden          sentliche Grundprämissen und Ziele einer gelin-
Freizeitgestaltung wird. Außerdem kann Sport            genden Sportentwicklung ableiten. Ziel sollte es
einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsent-         sein, für alle Menschen einer Kommune ein eng-
wicklung und Bildung in einer sich rasant verän-        maschiges und qualitativ hochwertiges Versor-
dernden Bildungslandschaft leisten.                     gungsnetz für ihre ganz unterschiedlichen Sport-
                                                        und Bewegungsaktivitäten zur Verfügung zu
Betrachtet man das Segment der Sport- und Be-           stellen. Eine zukunftsorientierte Weiterentwick-
wegungsräume, ist es angesichts der beschrie-           lung von Sport und Bewegung kann daher nicht
benen Tendenzen eines Wandels in der Sport-             als sektorale Fachplanung erfolgen. Sie muss als
nachfrage der Bevölkerung nicht verwunderlich,          Teil einer integrierten Stadtentwicklungsplanung
dass sich auch für den Bereich der Sportinfra-          betrachtet und mit anderen kommunalen Politik-
struktur ganz neue Herausforderungen ergeben.           feldern und bestehenden Fachplanungen aus
Die Sportverhaltensstudien belegen, dass die            anderen Bereichen (z. B. Schulentwicklungs-
Sportaktivitäten heute nur zu einem kleinen Teil        planung) eng verzahnt werden.
auf den traditionellen, dem Wettkampfsport
zugeschnittenen Sportanlagen stattfinden. Die            Sport in der Stadt hat also mehrere Dimen-
Sportlerinnen und Sportler bevorzugen da-               sionen, wobei Wechselbeziehungen zwischen
gegen mehrheitlich Sport- und Bewegungs-                Sport- und Bewegungsräumen, Sportinhalten
räume bzw. Sportgelegenheiten (Wege, Wald,              und Organisationsformen bestehen. Sport in
Straßen, öffentliche Plätze etc.), die dem öffent-      der Stadt ist heute nicht mehr zwangsläufig die
lichen Raum zuzuordnen sind.                            „schönste Nebensache der Welt“, sondern ein
                                                        komplexes System, das einer aktiven Begleitung
In diesen Tendenzen manifestiert sich wiede-            und Förderung durch Kommunalpolitik und
rum eine erweiterte Funktion von Sport und              Kommunalverwaltung bedarf.
Bewegung im Rahmen der Stadtentwicklung. Mit
der in der Stadtplanung seit mehreren Jahren

                                                                                                                       9
SPORT IN DER STADT - Städtetag Baden-Württemberg
4 SELBSTVERSTÄNDNIS,
       BEDEUTUNG UND AUFGABEN
       DER KOMMUNALEN SPORT-
       VERWALTUNGEN
     Die bisherigen Ausführungen machen deutlich,        Die Vernetzung der verschiedenen Akteure wird
     vor welchen Herausforderungen die politischen       von den Sportverwaltungen aktiv begleitet,
     Entscheidungsträger in den Städten und Ge-          wobei im Einzelfall die Sportverwaltung auch
     meinden stehen. Sport ist nicht nur „die schöns-    als Netzwerkkoordinator fungiert. Mit ihrem
     te Nebensache der Welt“, sondern ist für die        Fachwissen unterstützt die Sportverwaltung
     Lebensqualität in unseren Städten elementar.        den Aufbau und die Intensivierung von Koope-
     Gute infrastrukturelle Rahmenbedingungen für        rationen zwischen den Sportvereinen in einer
     alle Facetten von Sport und Bewegung, erstklas-     Kommune, zwischen den Sportvereinen und
     sige Angebote von verschiedenen Anbietern           den Bildungseinrichtungen (z. B. Schulen und
     und eine angemessene Unterstützung der sport-       Kindertageseinrichtungen) oder zwischen an-
     lichen Bedarfe der Bevölkerung prägen dabei         deren Einrichtungen, die Sport und Bewegung
     die Herausforderungen an die Kommunalpolitik.       anbieten.
     Die Förderung von Sport und Bewegung ist da-
     her als „freiwillige Pflichtaufgabe“ zu verstehen.   Zugleich wirkt die Sportverwaltung auch inner-
                                                         halb der städtischen Verwaltung, indem sie ihr
     Dabei zeigt sich, dass sich die Rolle der Sport-    Fachwissen anderen Fachbereichen zur Verfü-
     verwaltungen in den letzten Jahren geändert         gung stellt sowie die Belange und die spezi-
     hat und weiter ändern wird. Sportverwaltungen       fischen Anforderungen von Sport und Bewe-
     haben zwar nach wie vor ihre klassischen Auf-       gung in andere Fachplanungen einbringt. Damit
     gaben, zum Beispiel die Auszahlung von Sport-       übernimmt die Sportverwaltung innerhalb der
     fördermitteln sowie die Verwaltung und die          Stadtverwaltung eine Querschnittsfunktion.
     Vergabe von Sportstättenbelegungen. Das Auf-
     gabenspektrum verändert sich aber zusehends –       Sportverwaltungen reagieren auf gesellschaft-
     viele Sportverwaltungen beschränken sich nicht      liche Veränderungen und auf veränderte Be-
     mehr alleine auf das Verwalten, sondern gestal-     darfe. Sie unterstützen zum Beispiel Sport-
     ten Bewegung und Sport aktiv.                       vereine – sofern diese dies nicht alleine leisten
                                                         können – bei der Entwicklung neuer nach-
     Vorrangiges Ziel der Sportverwaltungen ist es,      frage- und bedarfsorientierter Sportangebote.
     auch in Zukunft alle Facetten von Sport und Be-     Das Prinzip der Subsidiarität wird dabei nicht
     wegung in der Kommune zu fördern und mög-           in Frage gestellt. Die Hilfe zur Selbsthilfe kenn-
     lichst vielen Menschen – unabhängig von Alter,      zeichnet die Arbeit der Sportverwaltungen.
     Geschlecht, Nationalität oder körperlicher Leis-
     tungsfähigkeit – einen Zugang zu Sport und Be-      Sportverwaltungen sind Motor und Impulsgeber
     wegung zu ermöglichen.                              der kommunalen Sportentwicklung.

     Sportverwaltungen sind qualifizierte Ansprech-
     partner für die Bürgerinnen und Bürger, darüber
     hinaus in erster Linie für die Sportvereine und
     im Grundsatz auch für andere Akteure, die Sport
     und Bewegung anbieten. Die Beratung und Be-
     gleitung sowie die Förderung im Rahmen der
     vom Gemeinderat festgelegten Sportförder-
     richtlinien sind dabei weitere Ziele.

10
5 HANDLUNGSFELDER IM
  KOMMUNALEN SPORT

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Auf-
gaben und des Selbstverständnisses der kom-
munalen Sportverwaltungen ergibt sich ein
Bündel an Handlungsfeldern, die nachfolgend
näher vorgestellt werden sollen.

5.1              DIE STADT ALS SPORT- UND
                 BEWEGUNGSRAUM

Die städtische Infrastruktur im Bereich des Sports     Bevölkerung mit Sport- und Bewegungsräumen
ist zum großen Teil geprägt von der Errichtung         erreicht werden kann.
von Sportanlagen für den Vereins-, Schul- und
Wettkampfsport. Viele Städte haben hier einen          Die Sportverwaltungen können dazu beitragen,
guten Versorgungsgrad erreicht. Doch alleine die       dass das Ziel einer sport- und bewegungsfreund-
große Anzahl an Sportanlagen für den Schul- und        lichen Stadt auf allen Ebenen erreicht werden
Vereinssport rechtfertigt nicht das Prädikat ei-       kann, indem sie für ein professionelles Sport-
ner „Sportstadt“. Offen zugängliche Sport- und         stättenmanagement sorgen und ihr Fachwissen
Bewegungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum            in andere Fachplanungen (z. B. Grünflächen-
spielen eine immer größer werdende Rolle (z. B.        planung, Stadtentwicklungskonzept) einbringen.
Laufsport, Freizeitspielfelder). Die gesamte Stadt
kann als Bewegungsraum verstanden werden.

Die große Herausforderung für die Städte ist            Fellbach – Aktionstag Bewegungsförderung für Klein- und Kindergartenkinder

es, eine bedarfsorientiere Versorgung mit Sport-
und Bewegungsflächen unterschiedlichster Cou-
leur für die sportaktive Bevölkerung vorzuhal-
ten. Die Frage der Anzahl und der Qualität der
Sport- und Bewegungsräume spielt hier eben-
so eine Rolle wie die laufende Instandhaltung
und die optimierte Nutzung (Sportstätten-
management) des vorhandenen Bestandes. Sport-
politisch ist zu diskutieren, wie angesichts knapper
kommunaler Finanzmittel der Investitionsstau be-
hoben und eine bedarfsgerechte Versorgung der

                                                                                                                                 11
Horb am Neckar
     Bürgerprojekt
     „Panorama-                                                       Auf einer Panorama-Walking-Strecke unterwegs sein bereitet

     Walking“
                                                                      sichtlich viel Freude

     Die Stadt Horb am Neckar soll noch attraktiver
     werden. Das haben sich ehrenamtlich engagier-
     te Bürgerinnen und Bürger vorgenommen und
                                                                                 „        Eine attraktive sport- und
                                                                                          bewegungsfreundliche
                                                                                          Stadt als lebenswerter
     sieben Walkingtouren ausgearbeitet und ver-                                          Ort, der für Jung und Alt
                                                                                          in den unterschiedlichs-
     wirklicht. In Kooperation mit der Stadtverwal-
                                                                                          ten Lebensbereichen Ge-
     tung Horb am Neckar wurde das Projekt „Pano-
                                                                                          legenheit für körperliche
     rama-Walking rund um Horb“ entwickelt.                                               Aktivitäten bietet. Dies
                                                                                          zu erhalten und ständig
     Direkt am Neckar liegt am östlichen Stadtrand                                        zu verbessern, ist unser

                                                                                                                       “
     das Horber Neckarbad. Von dort aus starten                                           Ziel.
     die sieben Touren am Informationspavillon. Die
     Touren sind zwischen 4,1 km und 11,5 km lang.                                        Oberbürgermeister
                                                                                          Peter Rosenberger
     Die Neckarufertour bleibt im Tal, alle anderen
     Touren fordern und fördern Kondition, denn
     es gilt bis zu 160 Höhenmeter zu überwinden.
     Pittoreske Winkel der historischen Altstadt sind
     eingebunden und immer wieder bieten sich in
     bezaubernder Landschaft wunderbare Ausblicke
     auf die Stadt oder auf die Horber Stadtteile bis
     hin zur Schwäbischen Alb.
                                                        Die Titelseite dieser Publikation ziert ein Bild der Panorama-Walking-
                                                        Strecken von Horb am Neckar. Weiteres Bild auf Seite 39.
     „Panorama-Walking rund um Horb“ ist ein An-
     gebot für Jung und Alt. Es verbindet dabei
     Naturerlebnis und Genuss mit kulturellen High-
     lights. Ob einzeln oder in der Gruppe – die
     gut ausgeschilderten Wege ermuntern die ein-       KONTAKT
     heimische Bevölkerung und Touristen gleicher-
     maßen zur Bewegung an der frischen Luft. Er-       Ansprechpartner:
     möglicht wurde das Bürgerprojekt auch durch        Stadt Horb am Neckar
     die finanzielle Unterstützung von Sponsoren.        Gisela Höpfer
                                                        T 07451 901-142
     Ausführliche Beschreibungen der Touren gibt es     E g-hoepfer@horb.de
     unter www.horb.de/Panoramawalking.                 www.horb.de

12
Schwetzingen                                                        die Anlage ist schon jetzt aus der Freizeit-
                                                                    gestaltung vieler Schwetzinger/innen nicht mehr
                                                                    wegzudenken und die Schwetzinger/innen lie-
                                                                    ben „ihre“ alla hopp!-Anlage“, freut sich Ober-
Auf die Plätze,                                                     bürgermeister Dr. René Pöltl. Das zeichnete sich
                                                                    bereits bei der feierlichen Eröffnung am 8. Mai

fertig, alla hopp!                                                  2015 ab, bei der die Anlage einen wahren Be-
                                                                    sucheransturm verzeichnete.

Erste Bewegungs-                                                    Dietmar Hopp Stiftung realisiert insgesamt
                                                                    19 Anlagen im Rhein-Neckar-Kreis
und Begegnungs-                                                     Mit den Bewegungs- und Begegnungsparcours
anlage in                                                           werden die vier Fördersäulen der Dietmar Hopp
                                                                    Stiftung – Sport, Medizin, Soziales und Bildung

Schwetzingen                                                        – in einer Aktion vereint. Nun also alla hopp! Ein
                                                                    Wortspiel, in dem sich der Name des Stifters in
                                                                    einem in der Metropolregion Rhein-Neckar gän-
                                                                    gigen Ausdruck für „Auf geht’s!“ wiederfindet.
                                                                    „Jetzt kommt Bewegung rein …“, lautet das
Schwetzingen ist Modellprojekt für                                  Motto von alla hopp!
18 weitere Anlagen in der Metropolregion
                                                                    Schwetzingen wurde als Standort für das Pilot-
Die alla hopp!-Anlage in Schwetzingen an einem                      projekt auserkoren. Auf dem ehemaligen DJK-
Samstagnachmittag im Hochsommer: Eltern                             Sportplatz an der B 291 wurde auf einem rund
erfrischen sich am Kiosk, während ihre Kinder                       6.600 m2 großen Areal in sechsmonatiger Bau-
herumtoben – auf Trampolinen, dem Holzspiel-                        zeit die alla hopp!-Anlage errichtet – frei zu-
platz oder im Sand-Matsch-Bereich. Das Ge-                          gänglich, weitgehend barrierefrei und kostenfrei
lände an der Hockenheimer Landstraße ist mehr                       nutzbar.
als gut besucht und wird nicht nur von jungen
Menschen belagert. Auch Senioren halten sich                        Schwetzinger Anlage ist dank Beteiligung
an Outdoor-Trainingsgeräten fit, ein paar Meter                      von Vor- und Grundschulkindern ein Unikat
weiter trainieren Teenager die Trendsportart
Parcours.                                                           Bestimmte feststehende Elemente wie der
                                                                    Mikadowald, die Bodentrampoline oder der
„In den Sommermonaten herrscht hier nicht                           gelbe alla hopp!-Schirm werden auf allen 18 alla
nur an den Wochenenden ein riesiger Andrang,                        hopp!-Anlagen wiederkehrend zu finden sein.

  Hier sind die Wünsche der Schwetzinger Kinder eingeflossen: Auf dem naturnahen Spiel- und
  Bewegungsplatz für Schulkinder ist viel Raum für toben, klettern, hangeln und balancieren

                                                                                                                         13
Auch die Sinneselemente, die mit Unterstützung
     der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ zum
     Ausprobieren, Erleben und Weiterforschen an-
     regen, werden an den weiteren Standorten ein-
     gebunden. Einige Bereiche wie zum Beispiel
     der naturnahe Kinderspielplatz sind hingegen
     in ihrer Gestaltung ein echtes Schwetzinger
     Unikat, denn hier sind in Beteiligungsprozes-
     sen die Ideen der Kinder aus der Spargelstadt
     eingeflossen. In gemeinschaftlichen Aktions-
     tagen wurde die Spiellandschaft unter Regie des
     Vereins Naturspur mit Kindern und ehrenamt-       Stifter Dietmar Hopp zeigt sich bei der feierlichen Eröffnung am
                                                       8. Mai 2015 begeistert und überwältigt vom riesigen Besucher-
     lichen Helfern gebaut.                            andrang auf der Anlage

     Ein großer Pavillon schützt vor Regen und er-
     möglicht Kindern wetterunabhängiges Spielen
     im Sand. Auf dem gesamten Gelände gibt es
     zahlreiche ausgefallene Sitzgelegenheiten, ver-
     schiedene Beschattungen und einen erfrischen-
     den Trinkwasserspender. WC-Anlagen und
     Wickelmöglichkeiten sind ebenso vorhanden.
     Von der Stadt Schwetzingen wurde ergänzend
     auch an das leibliche Wohl gedacht: Mit dem
     Kiosk namens „alla guud“ gibt es einen zu-
     sätzlichen Treffpunkt mit gastronomischem An-
     gebot.

     Weitere Informationen:
     http://www.alla-hopp.de/19x-alla-hopp/19-alla-       „In den Sommermonaten herrscht hier
                                                          nicht nur an den Wochenenden ein
     hopp-standorte/schwetzingen/
                                                          riesiger Andrang. Die Anlage ist schon
                                                          jetzt aus der Freizeitgestaltung vieler
                                                          Schwetzinger/innen nicht mehr weg-
     Weiteres Bild auf Seite 2.                           zudenken und die Schwetzinger/innen
                                                          lieben ‘ihre‘ alla hopp!-Anlage.“

                                                          Oberbürgermeister
     KONTAKT                                              Dr. René Pöltl

     Ansprechpartner:
     Stadt Schwetzingen
     Wolfgang Leberecht
     Wirtschaftsförderung, Gemeinderat, Presse
     Hebelstraße 1
     68723 Schwetzingen
     T 6202 87-105
     E wolfgang.leberecht@schwetzingen.de
     www.schwetzingen.de

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Stuttgart
         Downhill-Strecke
         Stuttgart
                                                                      Viel „Airtime“ bietet die Strecke allemal – weniger Mutige können die
                                                                      Hindernisse aber auch per „Chicken Line“ umfahren

         Im Herzen Baden-Württembergs, umrahmt von                  Ergebnisse des Hearings waren ein positves
         Wald und Reben, liegt die Landeshauptstadt                 Votum des Gemeinderats zum Bau der Strecke
         Stuttgart. In den Waldgebieten am oberen                   und die Gründung der Arbeitsgruppe Downhill
         Stadt- und Kesselrand hört man manchmal ei-                Stuttgart (AG Downhill). Von Anfang an wurde
         nen Specht klopfen, sonst aber hört man dort               die AG Downhill in die Planung und den Bau der
         nicht viel. Diese Stille schätzen einerseits viele         Strecke einbezogen und konnte so ihre Wün-
         ruhesuchende Spaziergänger. Aufgrund seiner                sche und Vorstellungen einbringen. Auch beim
         Kessellage ist Stuttgart aber auch bei Mountain-           Bau der Strecke engagierte sich die Stuttgarter
         bikern sehr beliebt. Speziell bei den Downhill-            Downhill-Community stark: Zusätzlich zum
         Fahrerinnen und -Fahrern, die sich einen Sport             Personal der ausführenden Fachfirma „out-
         daraus machen, von oben möglichst rasant                   door werkstatt“ waren zu Spitzenzeiten 15 zu-
         ins Tal abzufahren. Seit über zehn Jahren gibt             packende Biker auf der Baustelle. Wichtigste
         es in Stuttgart eine Downhill-Szene. Konflikte              Rahmenbedingung für den Bau war eine natur-
         zwischen den Waldnutzern waren so vorpro-                  schutzrechtliche Befreiung der Unteren Natur-
         grammiert.                                                 schutzbehörde.

         Mit der Einrichtung einer offiziellen, legalen              Städtische Abfahrt
         Downhill-Strecke sollten Gefahren- und Konflikt-
         potenziale reduziert und ein weiteres attraktives          Die rund einen Kilometer lange Strecke führt
         Sportangebot in der Landeshauptstadt geschaf-              von Stuttgart-Degerloch durch den Dornhal-
         fen werden. Die Strecke wurde Ende Oktober                 denwald nach Stuttgart-Süd. Sie überwindet
         2015 eröffnet. Dazu Oberbürgermeister Fritz                einen Höhenunterschied von 120 m und bie-
         Kuhn: „Mit der Realisierung unserer städtischen            tet 27 verschiedene Hindernisse. Eine Holz-
         Downhill-Strecke hat die Sportstadt Stuttgart              brücke führt die Biker über einen von Spazier-
         jetzt ein absolutes Highlight zu bieten, das weit          gängern stark frequentierten Waldweg hin-
         über die Region Stuttgart hinaus ausstrahlt.“              weg. In die Planung und den Bau des „Wood-
                                                                    pecker-Trails“ investierte die Landeshauptstadt
         Startschuss durch Bürgerbeteiligung                        Stuttgart 175.000 EUR.

         Zum ersten Mal war eine Downhill-Strecke schon             Ziel erreicht
         zum Doppelhaushalt 2008/2009 als Maßnah-
         me angemeldet. Im Gemeinderat fand sich in-                Betreiber der Strecke ist heute das Amt für
         itial jedoch keine Mehrheit für das Projekt. Mit           Sport und Bewegung. Durch das Amt ist die AG
         einem Jungendhearing des Gemeinderats in                   Downhill in den Betrieb und die Wartung der
         2011 gewann das Thema wieder an Schwung.                   Strecke aktiv eingebunden. Die Motivation und
                                                                    die Selbstregulierungskräfte in der Szene sind
                                                                    hoch. „Wir wollen bewahren, was wir geschaf-
                                                                    fen haben und sind um einen guten Dialog mit
                                                                    den Anwohnern sehr bemüht“, erklärt Jannik
                                                                    Henzler, Sprecher der AG Downhill Stuttgart.
                                                                    Aktuell läuft für die in einem Landschaftsschutz-
                                                                    gebiet gelegene Strecke eine 2-jährige Test-
                                                                    phase, in der erste Erfahrungen mit dem Betrieb
Ende gut, alles gut – Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann, Dirk   gesammelt werden. Der Leiter des Amts für
Vollmer, Jannik Henzler und Günther Kuhnigk bei der Einweihung
                                                                                                                                              15
der Stuttgarter Downhill-Strecke am 30. Oktober 2015
Sport und Bewegung, Günther Kuhnigk, ist mit
     der bisherigen Entwicklung zufrieden: „Es sieht                Schorndorf
     so aus, als hätten wir – nicht zuletzt durch die
     große Attraktivität des Woodpecker-Trails – die
     angestrebte Kanalisierung der Downhill-Fahrten
     auf die legale Strecke erreicht.“
                                                                    Der Sport- und
     In Anspielung auf die an der Strecke brütenden                 Freizeitpark Rems
     Spechte, die die Bauarbeiten zuletzt noch
     verzögert hatten, tauften die AG Downhill, der
     Streckenbauer outdoor werkstatt und die Sport-
     verwaltung die Abfahrt mit einem Augenzwin-                    Eine Sportstätte, die modernsten Ansprüchen
     kern auf den Namen „Woodpecker-Trail“. Wei-                    entspricht, entsteht seit 2012 in Schorndorf. Auf
     tere Informationen zur Strecke und ein Video                   einer Fläche von rund 100.000 m² bietet der
     der rasanten Abfahrt in den Stuttgarter Süden                  Sportpark Rems ein Sport- und Freizeitange-
     finden sich unter www.stuttgart.de/downhill.                    bot, dass das Herz eines jeden Bewegungsfans
                                                                    höher schlagen lässt. Bis zur Remstal Garten-
                               „Mit      der   Realisierung         schau 2019 investieren die Stadt und die SG
                               unserer städtischen Down-            Schorndorf 20 Mio. EUR.
                               hill-Strecke hat die Sport-
                               stadt Stuttgart jetzt ein ab-        Schon heute bietet der Sportpark ein breites
                               solutes Highlight zu bieten,         Angebot an Fußball-, Basketball- sowie Volley-
                               das weit über die Region             ballspielfeldern. Neben den Ballsportarten kön-
                               Stuttgart hinaus ausstrahlt.“        nen Fahrradbegeisterte sich im Bikepark aus-
                                                                    leben. Und auch schlechtes Wetter beeinträchtigt
                               Oberbürgermeister
                               Fritz Kuhn                            die Sportlerinnen und Sportler nicht: Mit der
                                                                    Eröffnung der AOK Arena im vergangenen Jahr
                                                                    steht nun auch ein überdachtes Kleinspielfeld
                                                                    zur Verfügung. Mit Kunstrasen und Beleuch-
                                                                    tung gibt es dort die perfekten Bedingungen
                                                                    für Hallenfußball, Handball, Volleyball und Fit-
                                                                    nesskurse. Ebenfalls bereits im vergangenen
     KONTAKT                                                        Jahr hat das Ulrich-Schatz-Sportvereinszentrum
                                                                    der SG Schorndorf seine Tore geöffnet. Fitness-
     Ansprechpartner:                                               begeisterte und Freunde des Gesundheits-
     Landeshauptstadt Stuttgart                                     und Breitensports erwartet dort auf mehr als
     Amt für Sport und Bewegung                                     1.000 m² Trainingsfläche ein attraktives Ange-
     Downhill-Strecke                                               bot an Fitness- und Cardiokursen mit Wellness-
     Horst Jesinger                                                 und Entspannungsbereichen. Das Sportzentrum
     T 0711 216-59825                                               passt sich mit weiträumigen Glasflächen ideal
     E horst.jesinger@stuttgart.de                                  in die Landschaft ein und bietet einen schönen
     stuttgart.de/downhill                                          Ausblick auf die Rems-Auen. Das Angebot des
                                                                    vereinsgeführten Sportzentrums wird durch ein
                                                                    Restaurant mit einladender Außenterrasse so-
                                                                    wie einem Biergarten abgerundet und lädt zum
                                                                    Verweilen ein.
                                                                    Was hoch attraktiv ist, soll noch attraktiver wer-
                                                                    den. Und so wird die Sanierung des bereits in
                                                                    die Jahre gekommenen Stadions ebenso umge-
                                                                    setzt wie der Bau einer neuen Tribüne, um auch
                                                                    hier den aktuellen Leichtathletik- und Wett-
                                                                    kampfbestimmungen gerecht zu werden. Mehr
                                                                    als einen neuen Anstrich bekommt auch die
                                                                    Finnenbahn: Joggen, Walking und Bewegung
                                                                    sind auf diesem beleuchteten Pfad rund um den
                                                                    Sportpark dann ganzjährig möglich. Ein weiteres
     Rasante Abfahrt in den Stuttgarter Süden auf dem Woodpecker-   Herzstück des Sportparks Rems wird ein
     Trail (Foto: Martin Lorenz)
16
Sportler unter sich: Monika Sozanska, Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Andreas Hinkel,
Hanna Klein und Marcel Fehr (v.l.n.r.)

Kinderhaus mit Bewegungsschwerpunkt. Der
Baubeginn des 6-gruppigen Kindergartens für
bis zu 110 Kinder ist am 1. August 2017. Die
Räumlichkeiten beinhalten alles, was ein be-
wegungspädagogisches Konzept erfordert. Ein
mögliches Engagement des Deutschen Alpen-
vereins im neuen Sportpark ist ebenfalls in der
Diskussion. Überlegungen zur Einrichtung einer                                       Im Jah
                                                                                            r
Boulder- und Kletterhalle sowie der Umzug der                                       und die 2015 neu ge
                                                                                                         b
                                                                                    Freize Beachvolley aut: Das Ulr
                                                                                          it- und       b              ic
DAV-Geschäftsstelle auf das Sportpark-Areal                                                       Spaßfa allfelder erg h-Schatz-Sp
                                                                                                        ktor          änzen        o
                                                                                                                            das Sp rtzentrum,
sind bereits angestellt und könnten nach einer                                                                                    ortpak
                                                                                                                                         et und
                                                                                                                                                die AO
                                                                                                                                                       K
                                                                                                                                                erhöh Arena
Entscheidung des DAV ab dem Jahr 2020                                                                                                                en den

realisiert werden.

Der Sportpark Rems wird in den kommen-
den Jahren zu einem pulsierenden Zentrum
Schorndorfs und ein Besuchermagnet während                                                                „Normierte Sportstätten
der Remstal Gartenschau 2019 werden. Weite-                                                               gehören der Vergangen-
re Gartenschauprojekte wie Erlebnisbereiche                                                               heit an. Wir brauchen
für Kinder und Erwachsene sind in Planung. So                                                             Sport- und Freizeitan-
gibt es bereits erste Ideen zum Ausbau von Rad-                                                           lagen, die für Jung und
wegen und Sonnenterrassen entlang des Sport-                                                              Alt sowie für Freizeit- als
                                                                                                          auch Wettkampfsportler
parks sowie naturbelassener Pfade und vegeta-
                                                                                                          geeignet sind.“
tiver Bereiche zum Erholen und Genießen. Ziel
ist es, die Rems gerade im Bereich des Sport-                                                             Oberbürgermeister
parks erlebbar und zugänglich zu machen.                                                                  Matthias Klopfer

Bürgerinnen und Bürger, ob Profi- oder Ge-
legenheitssportler, finden im Sportpark Rems
ein attraktives, modernes und auf vielfältige An-
forderungen ausgerichtetes Sportangebot in
naturnaher Umgebung.

                                                                       KONTAKT

                                                                       Ansprechpartner:
                                                                       Stadt Schorndorf
                                                                       Stadtverwaltung Schorndorf
                                                                       Benjamin Wahl
                                                                       T 07181 602-3211
                                                                       E benjamin.wahl@schorndorf.de
                                                                       www.schorndorf.de
                                                                                                                                                   17
5.2               SPORT UND BEWEGUNG
                       FÜR ALLE

     Der demografische Wandel und der Wandel
     des Sportsystems haben weitreichende Kon-
     sequenzen für eine zukunftsorientierte Weiter-
     entwicklung des Sportangebots. Im Sinne der
     gesundheits-, sozial- und freizeitpolitischen
     Funktionen des Sports wird angestrebt, für alle
     Bevölkerungs- und Altersgruppen adäquate
     Sport- und Bewegungsangebote zur Verfügung
     zu stellen, auch im Sinne einer allgemeinen Ge-
     sundheitsförderung der Bevölkerung.

     Im Regelfall ist hier eine bedarfsorientierte Er-
     gänzung des vorhandenen Sportangebots durch
     zielgruppenspezifische Sport- und Bewegungs-
     angebote notwendig, insbesondere für bisher
     im Sport noch unterrepräsentierte Bevölke-
                                                                        Workshop zur Sportentwicklung – Stärken- und Schwächenanalyse
     rungsgruppen. Darunter fallen zum einen alters-
     spezifische Angebote wie zum Beispiel für Seni-
     orinnen und Senioren, aber auch für Kinder im
     Sinne einer sportartübergreifenden Grundaus-
     bildung. Zum anderen zählen dazu Angebote
     mit besonderen inhaltlichen Akzentuierungen,
     beispielsweise im öffentlichen Raum, integrative
     und inklusive Angebote.

     Die Rolle, die der Sportverwaltung hier zufällt,
     ist nicht primär die Schaffung von eigenen (städ-
     tischen) Angeboten, sondern die Unterstützung
     bei der Entwicklung neuer Angebotsformen und
     das Finden und Zusammenführen von Koopera-
     tionspartnern, die diese Angebote betreiben.
                                                                        Die Top-Stars des Läufermeetings in Pliezhausen bei der Athletenvorstellung

18
             Titelbild der Ludwigsburger Kindersportoffensive PFIFFIX
Ulm an der Donau
Ulmer Schul-
schwimmkonzept
                                                     Ulm an der Donau – Schwimmkurs für Nachwuchstalente

Seit einigen Jahren hat sich der bedauerliche      Grundschule als Schwimmerinnen und Schwim-
Trend abgezeichnet, dass immer mehr Kinder         mer verlassen. Die Erfahrungen der Schulen
die Grundschule als Nichtschwimmer verlas-         mit dem Projekt sind durchweg positiv und die
sen. Laut Umfragen und repräsentativen Stu-        Schwimmfähigkeit der Schülerinnen und Schüler
dien sind lediglich 50 Prozent der 10-Jährigen     hat sich deutlich verbessert. Dies wurde auch
sichere Schwimmerinnen und Schwimmer und           durch eine entsprechende Evaluation des
können sich ohne Angst im Wasser bewegen.          Projekts belegt.
Die Lehrerinnen und Lehrer haben im regulären
Schulschwimmunterricht sehr eingeschränkte         Die externen Fachkräfte werden dabei vorwie-
Möglichkeiten, aktiv auf den Lernprozess der       gend von Ulmer Vereinen gestellt. Die Finanzie-
einzelnen Schülerinnen und Schüler einzuwir-       rung der Fachkräfte erfolgt durch die Stadt Ulm.
ken, da sie über die gesamte Unterrichtsstunde     Zwischenzeitlich profitieren viele Ulmer Grund-
vom Beckenrand aus ihre Aufsichtspflicht wahr-      schulen und Förderschulen von dem Projekt.
nehmen müssen und gezielte Hilfestellung und       Eine Ausweitung auf weitere Grundschulen ist
Förderung einzelner Kinder damit nicht oder nur    angedacht. Zudem gibt es Überlegungen für
sehr schwierig möglich ist. Kindern, die nicht     Schülerinnen und Schüler in den weiterfüh-
schwimmen können, im regulären Schulsport-         renden Schulen zur Verbesserung und Vertie-
unterricht Schwimmen beizubringen und sie          fung der Schwimmkenntnisse, Ferienkurse mit
zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern          Fachkräften der Vereine anzubieten.
auszubilden, ist unter diesen Prämissen nicht
möglich.

Ausgehend hiervon hat die Stadt Ulm, Abtei-
lung Bildung und Sport, im Jahr 2011 das Schul-
schwimmkonzept „Kinder schwimmen sicher“
als Pilotprojekt an einer Ulmer Grundschule
implementiert und – aufgrund des großen Er-
folgs und der Nachfrage anderer Schulen – über
mehrere Jahre mit Unterstützung des Gemeinde-      „Schwimmen macht Spaß. Jedes Kind sollte
rats zum „Ulmer Schulschwimmkonzept“ ausge-        schwimmen können.“
baut.
                                                   Oberbürgermeister
                                                   Gunter Czisch
Der wesentliche Bestandteil des Schulschwimm-
konzepts ist dabei, dass die teilnehmenden
Schulen beim durchgeführten Schwimmunter-
richt entsprechende Unterstützung erfahren.
Eine qualifizierte externe Fachkraft unterstützt    KONTAKT
dabei das Lehrpersonal im Schwimmunterricht
und gibt im Becken aktiv Hilfestellung. Somit      Ansprechpartner:
kann eine gezielte Förderung der Schülerinnen      Stadt Ulm an der Donau
und Schüler ohne Schwimmkenntnisse oder mit        Abteilung Bildung und Sport
mangelhaften Kenntnissen im Wasser erfolgen.       Tobias Schneider
Das Konzept ist kein Zusatzangebot an den          Zeitblomstraße 7
Schulen – es unterstützt den regulären Schul-      89073 Ulm an der Donau
schwimmunterricht und wertet ihn qualitativ        T 0731 161-3411
auf. Ziel ist es, dass möglichst alle Kinder die   E to.schneider@ulm.de
                                                                                                           19
Balingen                                           wird kein fertiges Programm vorgesetzt, sie
                                                        können selbst entscheiden, wie und in welchem
                                                        Umfang sie sich bewegen wollen. Die einen
                                                        wollen lieber kicken, die anderen spielen Tisch-
     Mit Spaß in                                        tennis und wieder andere probieren sich an der
                                                        Slackline. Nightsport bietet die Möglichkeit, ge-

     Bewegung anstatt                                   meinsam mit Freunden ganz unterschiedliche
                                                        Sportarten kennenzulernen und auszuprobieren.

     Rumhängen und
                                                        Alles begleitet von Musik, über die die Jugend-
                                                        lichen selbst bestimmen – ein nicht unwesent-
                                                        licher Aspekt.
     Langeweile                                         Aber nicht nur die Form des Angebots ist be-
                                                        sonders, sondern auch die Tageszeit. Nightsport
                                                        startet regelmäßig am frühen Samstagabend
     Seit dem Frühjahr 2013 wird durch die Mobile       und endet manchmal erst gegen Mitternacht.
     Jugendarbeit der Stadt Balingen ein ganz spe-      Warum ausgerechnet am Samstagabend? Ist
     zielles Sportprojekt angeboten „Nightsport“.       dies nicht die Zeit, in der viele Jugendliche
                                                        durch die Innenstädte ziehen und gern einmal
     Was ist Nightsport?                                dem Alkohol zusprechen? Ja genau, das tun
                                                        viele Jugendliche am Samstagabend, es stellt
     Das Projekt wurde entwickelt aufgrund der Er-      sich nur die Frage warum? Die Balinger Street-
     fahrungen mit Jugendlichen, die vor allem an       worker kamen zu dem Schluss, dass dies auch
     den Wochenenden auf der Straße und verschie-       an mangelnder Alternative liegen könnte. Vie-
     denen Treffpunkten in der Balinger Innenstadt      le Jugendliche sind unter achtzehn und haben
     ihre Zeit verbringen. Dahinter steht die Idee,     daher nur begrenzten Zugang zu den Diskos
     sportliche Betätigung als Alternative zu Lange-    oder Clubs. Viele von ihnen haben schlichtweg
     weile und dem damit verbundenen Alkohol-           zu wenig Geld, um sich anderweitig zu amüsie-
     und Drogenkonsum samt Folgeerscheinungen           ren. Und genau hier setzt das Konzept „Night-
     zu etablieren. Das Konzept setzt auf Gemein-       sport“ an. Es kostet nichts, die Jugendlichen
     wesenorientierung, Integrationsqualität und ist    können weitestgehend selbstbestimmt Sport
     ein Sprungbrett zu den Vereinen und ihren An-      treiben (und wer keinen Sport treibt, wird auch
     geboten. Sozialarbeiter mit sportlichem Hinter-    nicht weggeschickt), man kann sich kennen-
     grund bieten hier im Rahmen ihrer Streetworker-    lernen und wird nicht ausgelacht. Übrigens:
     tätigkeit Sportangebote für Jugendliche und        Alkohol ist streng untersagt, was den Jugend-
     junge Erwachsene an. Das Konzept, das gemein-      lichen aber offensichtlich erstaunlich wenig aus-
     sam mit der TSG Balingen und Mitwirkung meh-       macht.
     rerer anderer Vereine durchgeführt wird, setzt
     über die „normalen“ sportlichen Aktivitäten wie    Das Projekt kann in Balingen als voller Erfolg ge-
     Fußball, Volleyball, Basketball oder Tischtennis   sehen werden und wird daher auch regelmäßig
     hinaus auch auf besondere Sportarten wie           einmal monatlich fortgeführt.
     Parkour, Slackline und Breakdance. Versuche
     wurden auch schon mit Fechten, Boxen oder
     Linedance gemacht.
                                                          Beim Nightsport in Balingen ist jeder willkommen
     Wie kam es dazu?

     Nicht jeder junge Mensch möchte Mitglied in ei-
     nem Verein werden und sich damit auch dessen
     Strukturen unterwerfen. Viele Jugendliche wür-
     den sich gern etwas mehr bewegen, wissen aber
     häufig gar nicht, welche Sportart ihnen Spaß
     macht oder wollen einfach nur nicht jede Woche
     dasselbe tun.

     Da setzten die Balinger Streetworker Nadine
     Hempke und Mike Buck an. Den Jugendlichen
20
ten
                                                                                     ue Sportar
                                                                       – auch ne
                                                             Slackline      es te llt
                                                                         rg
                                                             werden vo

Fußball beim Nightsport in Balingen

Wie wurde es angenommen?

Das Angebot hat sich innerhalb weniger Monate
gut etabliert. Es nehmen regelmäßig zwanzig
bis vierzig Jugendliche und junge Erwachsene
teil, größtenteils junge Männer, immer finden
sich aber auch Mädchen in den Gruppen und
Cliquen. Durch den Kontakt zu der Gemein-
schaftsunterkunft für Flüchtlinge in der Innen-
stadt finden auch immer wieder dortige Be-
wohner den Weg in die Halle.

Was muss man beachten?

Für den Erfolg eines solchen Angebots ist die
Verlässlichkeit und Regelmäßigkeit wichtig und      „Sport verbindet, fördert, spornt
es muss fortlaufend gut beworben werden. Die        an und vermittelt wichtige gesell-
Mitarbeiter sorgen so gut es geht für eine ent-     schaftliche Werte wie Fairness und
spannte, freundliche Atmosphäre und versuchen,      gegenseitige Achtung. Deshalb
„Stress“ zu vermeiden. Die Zusammenarbeit mit       muss jeder die Möglichkeit haben,
Sportvereinen ermöglicht eine Vielfalt und Ab-      Sport zu treiben, nicht nur im Inte-
                                                    resse des Einzelnen, sondern auch
wechslung, die sicher zum langfristigen Erfolg
                                                    im Interesse unserer Gesellschaft.“
beiträgt. Für Vereine bietet sich die Chance, ihr
Angebot Zielgruppen vorzustellen, die sie auf       Oberbürgermeister
sonst üblichen Wegen nicht erreichen würden.        Helmut Reitemann

KONTAKT

Ansprechpartner:
Stadt Balingen
Stadtverwaltung Balingen
Kinder- und Jugendbüro
Friedrichstraße 67
72336 Balingen
T 07433 170-269
E kinderundjugendbuero@balingen.de
www.kjb-bl.de
                                                                                                     21
Baden-Baden                                                 Seit 2016 wird zusätzlich die Auge-Hand- und
                                                                 Feinkoordination getestet.

                                                                 Die Auswertung orientiert sich an den Modu-
                                                                 len und Vorgaben der deutschlandweit gültigen
                                                                 alters- und geschlechtsspezifischen Referenz-
                                                                 werte der Deutschen Vereinigung für Sportwis-
                                                                 senschaft. Daneben werden Größe und Gewicht
                                                                 erhoben, um – basierend auf den Perzentil-
                                                                 kurven – Aussagen über die Gewichtssituation
                                                                 der Kinder treffen zu können. Ergänzend wird
                                                                 von einem Facharzt die Rumpfmuskulatur, die
                                                                 Bein- und Fußstellung sowie die Haltung einer
     Eine der Sportstätten auf dem Baden-Badener Bildungshügel
                                                                 orthopädischen Untersuchung unterzogen.

                                                                 Mithilfe eines Fragebogens werden Informatio-

     Baden-Baden                                                 nen über das Freizeitverhalten und eine eventu-
                                                                 elle Vereinszugehörigkeit der Kinder eingeholt,

     bietet Fitnesstest
                                                                 um ergänzend das individuelle „Bewegungs-
                                                                 bild“ vervollständigen zu können. Die Auswer-
                                                                 tung der Einzeldaten ergibt, wie viele Kinder im
     für Erstklässler an                                         bundesweiten Vergleich im Allgemeinen und
                                                                 in den einzelnen Disziplinen überdurchschnitt-
                                                                 liche, durchschnittliche oder unterdurchschnitt-
                                                                 liche motorische Leistungsfähigkeit aufweisen.
     Im Sommer 2006 initiierte die Baden-Badener                 Hierbei zeigt sich, dass Kinder, die im Sport-
     Sportstiftung Kurt Henn das Projekt „Toben                  verein aktiv sind, gegenüber Nichtmitgliedern
     macht schlau“ (TMS). Bei dieser außerunter-                 im Motoriktest deutlich besser abschneiden.
     richtlichen schulischen Veranstaltung werden
     alle Erstklässler der Grundschulen in Baden-                In Baden-Baden waren in der Testung im Mai
     Baden (ca. 25 bis 30 Klassen) auf ihre Fitness hin          2015 63,5 Prozent der Kinder fit, 12 Prozent
     überprüft. Die Landessportschule in Steinbach               weitgehend fit und 24,3 Prozent nicht fit. Die
     stellt hierfür ihre Sporthallen zur Verfügung und           motorische Leistungsfähigkeit der Erstkläss-
     die Stadt finanziert alle Bustransfers der Kinder            ler liegt in allen Jahren teils deutlich über dem
     zwischen den einzelnen Schulen und der Sport-               Bundesdurchschnitt und lässt keinen negativen
     schule.                                                     Trend erkennen.

     Der ehemalige Sportmoderator Hans-Reinhard                  Die Sportstiftung führt über die Jahre eine Sta-
     Scheu zeichnete sich die ersten zehn Jahre als              tistik zum Abschneiden der Kinder eines jeden
     Projektleiter für Organisation, Durchführung                Jahres. Die Eltern und die Pädagogen werden
     und Auswertung verantwortlich. Er übergab im                über das Abschneiden der einzelnen Kinder
     Herbst 2015 den Staffelstab an Sportwissen-                 schriftlich informiert.
     schaftlerin Dr. Annette Henn. Die Sportstiftung
     wird unterstützt von rund 60 ehrenamtlichen                 Bereits seit der ersten Auflage von TMS bie-
     HelferInnen.                                                tet die Sportstiftung Kurt Henn allen Kin-
                                                                 dern mit motorischen Schwächen und/oder
     Inhalt und Zielsetzung der sog. „Fitnesstage“               deutlichem Übergewicht unter Leitung erfah-
     werden im Vorfeld bei Elternabenden und per                 rener Pädagogen über ein Dreivierteljahr eine
     Info-Brief erläutert.                                       kostenfreie wöchentliche Spiel- und Sportstunde
                                                                 an wohnungsnahen Standorten mit dem Titel
     Die Erstklässler absolvieren in Anlehnung                   „Ich zeig’s Euch“ an. Über 1.000 Kinder nah-
     an den deutschen Motoriktest „DMT 6-18“                     men bisher das Angebot mit dem Ziel, Fitness
     folgende Übungen: Rumpfbeuge, Einbein-                      auf spielerische Weise und ohne Notendruck
     Stand, Rückwärtsbalancieren, Spezial-Liegestütz,            zu verbessern, Spaß an Spiel und Sport zu
     seitliches Hin- und Herspringen, 20-Meter-                  gewinnen und sich dann möglicherweise einem
     Sprint, Standweitsprung sowie 6-Minuten-Lauf.               Verein anzuschließen, wahr. Die Stadt stellt

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Beim 6-Minuten-Lauf

                                                 „Toben macht schlau“ und „Ich zeig’s Euch“

                                                                                                       g
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                                                                             fängt schon
                                                                                  e n an  –  deshalb sind
                                                                          Klein
                                                                                                        ben
                                                                               st olz a uf  11 Jahre To
                                                                          wir
                                                                                                   u.“
                                                                                    macht schla

hierfür die notwendigen Sporthallen kostenfrei
zur Verfügung.
                                                          Bürgermeister
                                                          Frühsort      MichaelKarlsruhe
                                                                   am Pavillon. Geggus
Mit Unterstützung des Badischen Sportbundes
wurde das Projekt 2015 auch erstmals im Kreis
Donaueschingen und im Schwarzwald-Baar-
Kreis durchgeführt.

Mehr Informationen unter
www.sportstiftung-bad.de.

                                                          KONTAKT

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                                                          Fachgebiet Schule und Sport
                                                          Annemarie Harrer
                                                          T 07221 932300
                                                          E annemarie.harrer@baden-baden.de
                                                          www.sportstiftung-bad.de

                                                                                                              23
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