ST. SEVERIN GEMEINDEBRIEF APRIL BIS JUNI 2021 - Für Keitum, Archsum, Munkmarsch, Tinnum und alle Freundinnen und Freunde
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ST. SEVERIN
Ev.-luth. Kirchengemeinde Keitum auf Sylt
GEMEINDEBRIEF APRIL BIS JUNI 2021
Für Keitum, Archsum, Munkmarsch, Tinnum und alle Freundinnen und Freunde
G E I ST I G E R I M P U L S
INHALT Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freundinnen und Freunde von St. Severin!
02 – 03 Grußwort Ein ungewöhnlicher Winter ist zu Ende. ob die Gottesdienste der Kar- und Oster- des Virus. Das Virus vermag uns einzu-
Es war eine recht stille Zeit auf der Insel woche wieder ohne Beschränkungen ge- schränken, aber das bunte Band, das je-
04 – 05 Theologischer Impuls mit für Sylter Verhältnisse sogar recht feiert werden können oder nicht. Mit den den von uns und uns gemeinsam als Volk
viel Schnee. Ein Virus gibt den Takt vor. Passionsandachten wird aber allen, die Gottes mit dem Himmel zusammenhält,
06 Gottesdienste Wie lange noch? Die Sehnsucht auf den die Karwoche geistlich bewusst erleben wird das Virus auf jeden Fall überdauern.
Frühling spiegelt auch unsere Hoffnung möchten, die Gelegenheit dazu gegeben, In dieser Zusage Gottes erleben wir, so
07 St. Severin Bausatz auf etwas mehr alltägliche Normalität auch wenn Gründonnerstag, Karfreitag glaube ich, dieses Jahr ein besonderes
wider. Auch wenn die weltweite Pan- oder die Osternachtsfeier nur mit Anmel- Osterfest. Dies wünsche ich uns allen.
demie noch lange nicht überwunden dung möglich wäre und evtl. nicht alle an
08 Silentium – Klanginstallation
ist, verstehen Wissenschaftler das Virus diesen Tagen Einlass finden. Ihr Pastor
immer besser und es ist so etwas wie Ingo Pohl
09 Passionsandachten
Licht am Horizont zu sehen. Der Regen- St. Severin wird des Leidens und des Todes
bogen ist seit den Tagen Noahs das bib- gedenken und auch das aufbrechende
10 – 11 Gemeindefahrt nach Israel lische Bild für Versöhnung, Neuanfang Leben feiern. Vielleicht nicht so laut, wie
und den Bund Gottes mit uns Menschen. in den Jahren zuvor, aber obwohl still sich
12 – 13 Guido Dollichon – Steinmetz Frühlingsblumen ihren Weg suchen, gleich-
Kirchen- und Friedhofsführungen
Auf unserem Titelbild ist es nur ein wohl deutlicher ist ihre frohe Botschaft:
„Regenbögchen“. Auch die Blumen sind Leben ist da, Leben findet einen Weg.
14 – 15 Grabsteine der Familie Peters noch ganz zart und bodennah. Aber neues Für mich persönlich ist der kleine Regen-
buntes Leben bricht durch und sucht sich bogen über dem aufblühenden Leben das
16 – 17 Förderkreis St. Severin Keitum e.V. seine Wege. Was hat uns die frostige Ab- bisschen „too much“ oder auch Kitsch,
standszeit gelehrt, ist für unser Gemeinde- der aber die Blumenwiese eben nicht nur
18 – 19 Ehrenamt leben wichtig und worauf konnten wir auch Blumenwiese sein lässt. Dass Leben auf-
Elke Boysen verzichten? Welche Blüten spenden St. ersteht, ist eine bodennahe Erfahrung, wo
Severin Leben, welche neuen Pflanzen im Alltag jegliche Angst überwunden wird
20 – 23 Ein Gepräch unter Organisten fanden ihren Weg zu uns und welche bun- und der Macht der Liebe mehr Relevanz
Wilhelm Borstelmann ten Farben geistlichen Lebens verbinden gilt, als allem, was uns Steine in den Weg
und Alexander Ivanov für uns Himmel und Erde? Für die Kirchen- legt und uns zu begraben droht.
gemeinde war es auch eine kostbare Zeit.
28 – 29 Musik an St. Severin Anstelle von Strukturdiskussionen, Immo- Der Regenbogen steht für mich auch für
bilienthemen oder Eventvorbereitungen das Versprechen Gottes: dort wo Licht und
30 – 32 Mittwochskonzerte & nahmen wir uns Zeit für die Gestaltung von Wasser sich begegnen, sich Himmel und
Kirchenmusik Gottesdiensten, auch in Formaten, die den Erde berühren, malt sich das Leben bunt.
manchmal sich wöchentlich ändernden Leben ist divers, nicht schwarz/weiß. Leben
33 Konfirmation in Coronazeiten Hygieneverordnungen entsprachen. ist nicht vor Corona und nach Corona –
wir werden mit dem Virus leben müssen.
34 Freud und Leid Unsere Weihnachtsgottesdienste waren Aber Leben ist die Vielfalt zu leben und zu
anders und sehr intensiv. Zu Redaktions- lieben. Und die Regenbogenfarben sind
35 Kontakt & Impressum schluss können wir noch nicht beurteilen, unbesiegbarer als die momentane Macht
2 3
Theologischer Impuls
Bei allen Sorgen und Schwierigkeiten, und damit der Anfang einer lebendigen Das Bild von dem Samenkorn passt zu briefs hoffen wir, dass wir weiter Gottes-
die der Lockdown mit sich bringt, waren Gemeinde. Das ist etwas sehr Kleines, das dem Wort Gottes, das unsere Seele be- dienste feiern dürfen, dass die Krei-
die meisten von uns die ganze Zeit wohl leicht untergeht. Die Lebendigkeit einer rührt, und es ist auch ein Bild für Glaube, se wieder größer werden, aber die Klar-
versorgt. Wir haben ein Dach über dem Gemeinde erweist sich nicht durch viele der mit kleiner Kraft doch über sich hin- heit und Konzentration erhalten bleibt.
Kopf, wir haben zu essen und zu trinken. Aktivitäten, nicht durch übervolle Veran- auswächst, wenn er in Gott gegründet ist. Dieser Rundbrief erscheint zum 1. April.
Die Ängste, die sich am Anfang der Pande- staltungen, unermüdlichen sozial-diako- Das ist Gründonnerstag – der Tag, an dem
mie in Hamsterkäufen auslebten, waren nischen Einsatz oder eine beeindruckende Das Volk Israel erinnert sich bis heute Jesus das Abendmahl einsetzt. Wie wir das
unbegründet. Spendenfülle. Gemeinde beginnt dort, wo und erzählt, dass die Wüstenzeit die aller- feiern dürfen, ist noch offen, aber sicher
wir uns gegenseitig im Glauben anregen beste Zeit war. Vielleicht werden wir irgend- ist, dass Jesus Christus mit seinem Segen
Aber auf wie vieles haben wir in diesem und im Vertrauen bestärken. Wo wir uns wann einmal auch mit wehmütigen Ge- gegenwärtig ist. Sicher ist, dass es Karfrei-
Jahr verzichtet. Aus biblischer Perspektive etwas ehrlich von der Seele reden und spü- danken zurückdenken, als wir so ganz auf tag wird und am Ostermorgen die Sonne
mutet der Lockdown wie eine Wüstener- ren, wie sehr das befreit und Raum schafft uns geworfen waren und die Welt still- aufgeht. Der Himmelfahrtstag wird ein
fahrung an. Das Volk Israel erinnert sich für einen neuen Geist. Gemeinde findet stand. Vielleicht denken wir aber auch Fest, weil über uns der Himmel aufgeht
später, dass die 40 Jahre Wüstenwande-
rung die kostbarste Zeit war. Das Leben
war mit Sinn erfüllt, mit Gottvertrauen.
Allen war bewusst, wie bedürftig sie sind,
und daraus entstanden nicht nur Konflikte,
sondern vor allem Erfahrungen echter Ge-
meinschaft.
Jesus wurde vom Geist getrieben und
ging für 40 Tage in die Wüste. Er verzich-
tete auf alles Geschäftige, Alltägliche und
setzte sich der Stille aus, der Einsamkeit,
aber auch dem Gebet und der Gottesnähe.
Etwas davon war in den letzten Mona-
ten in den Gottesdiensten in St. Severin zu
finden. Es war viel stiller und konzentrierter
als sonst. Die wenigen Menschen, die
Gottesdienst miteinander feierten, sagten
immer wieder, wie dankbar sie für diese
Oase waren und dass etwas da war, was
sie vorher nicht so deutlich gespürt haben.
Wir dürfen nicht in der Kirche singen, aber ihren Ausdruck immer dort, wo uns das dankbar an einen Wendepunkt zurück, und zum Pfingstfest feiern wir den heiligen
wir dürfen innerlich mitschwingen, wenn Evangelium wirklich berührt. Die Erfah- weil wir die Chance ergriffen haben, und Geist und die Geburtsstunde der Kirche.
Dmitry Egorov singt. Manchmal war es, als rungen der letzten Monate können helfen, im Glauben gewachsen sind, erwachsener Wir werden nicht einfach so weitermachen
wenn wir zum ersten Mal spüren, wo Gottes- dass uns bewusster wird, wie Glaube bei geworden sind. wie vorher, weil es gar nicht geht nach allen
lob unser Inneres ins Schwingen bringt. uns ins Wachsen kommt. Glaube heißt ja Erfahrungen, die wir gemacht haben. Aber
nicht, Unmögliches für wahr halten, son- Wir planen dafür keine Vorträge, Foren gerade das kann die Tür öffnen für einen
Vertrauen und Gottesnähe berührt je- dern mit einer himmlisch göttlichen Kraft oder Gesprächsabende – was davon wann neuen Geist und Neuanfang.
den von uns auf eine eigene Weise, aber so verbunden zu sein, dass sie einen Men- wieder möglich sein wird, wissen wir aktu-
sie sind der Anfang von Glaubensleben schen behütet, aufrichtet und voranbringt. ell nicht. Jetzt beim Schreiben des Rund- Ihre Pastorin Susanne Zingel
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Gottesdienste an St. Severin
Termine vom 01.04.bis zum 27.06.2021
April
01.04.2021 18.00 Uhr Gottesdienst
Gründonnerstag mit Pastor Ingo Pohl
02.04.2021 10.00 Uhr Gottesdienst mit Pastorin Susanne Zingel
Karfreitag 15.00 Uhr Passionsandacht zur Sterbestunde
mit Pastor Ingo Pohl
03.04.2021 22.00 Uhr Gottesdienst, Feier der Osternacht
Ostersamstag mit Pastorin Susanne Zingel
04.04.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Ostersonntag
Ostersonntag mit Pastor Ingo Pohl
05.04.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Ostermontag
Ostermontag mit Pastorin Susanne Zingel
11.04.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Sonntag Quasimodogeniti
18.04.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Sonntag Misericordias Domini
25.04.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Sonntag Jubilate
Mai
02.05.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Sonntag Cantate
09.05.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Sonntag Rogate
13.05.2021 10.00 Uhr Gottesdienst an Christi Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt mit Pastorin Susanne Zingel
16.05.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Sonntag Exaudi
23.05.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Pfingstsonntag
Pfingstsonntag mit Pastorin Susanne Zingel
30.05.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am Tag der Heiligen Dreifaltigkeit
Trinitatis mit Pastorin Susanne Zingel
Juni Langeweile in Corona – Zeiten?
06.06.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am 1. Sonntag nach Trinitatis Fotos sortieren, den Keller aufräumen,
13.06.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am 2. Sonntag nach Trinitatis wieder ´mal ein Puzzle…
20.06.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am 3. Sonntag nach Trinitatis oder basteln Sie doch die Keitumer Kirche!
27.06.2021 10.00 Uhr Gottesdienst am 4. Sonntag nach Trinitatis
Im Gemeindebüro oder postalisch über den Förderkreis St. Severin Keitum e.V.
Jeden Samstag um 18.00 Uhr Abendgebet mit Orgelmusik erhalten Sie für 24,90 € einen Bausatz der Keitumer Kirche im Maßstab 1 : 87 –
Es ist nur eine begrenzte Besucherzahl möglich, eine Anmeldung im Gemeindebüro ist passend zu Ihrer Eisenbahn, die vielleicht auch gerade eine Renaissance erlebt.
erforderlich.
Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Seite im Internet.
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Passionsandachten in St. Severin
Samstag 27. März bis Freitag 2. April
Den Kreuzweg zu gehen hat eine lange Tradition. Seit dem 14. Jahrhundert machen sich
Christen auf diesen Pilgerweg, um den Leidensweg Jesu in Jerusalem, der Via Dolorasa,
nachzugehen. In 14 Stationen wird seinem Weg von der Verurteilung durch Pontius Pilatus
bis zur Kreuzigung, Kreuzabnahme und Grablegung gedacht.
Wir laden Sie ein, diesen Weg gemeinsam in St. Severin zu gehen. Vom 27. März bis
einschließlich Karfreitag gestalten wir an sechs Tagen meditative Passionsandachten mit
Texten von Paul Claudel und der Komposition von Marcel Dupré.
Samstag, 27. März 18.00 Uhr I. Jesus wird zum Tode verurteilt
Sonntag, 28. März 18.00 Uhr II. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
III. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
IV. Jesus begegnet seiner Mutter
Montag, 29. März 18.00 Uhr V. Simon von Cyrene hilft Jesus
das Kreuz tragen
VI. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Dienstag, 30. März 18.00 Uhr VII. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
VIII. Jesus begegnet den weinenden Frauen
Mittwoch, 31. März 18.00 Uhr IX. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
X. Jesus wird seiner Kleider beraubt
Karfreitag, 2. April 15.00 Uhr XI. Jesus wird an das Kreuz genagelt
Silentium
XII. Jesus stirbt am Kreuz
XIII. Jesus wird vom Kreuz abgenommen
und in den Schoß seiner Mutter gelegt
XIV. Der heilige Leichnam Jesu
wird in das Grab gelegt
Johann Sebastian Bach
„O MENSCH, BEWEIN DEIN SÜNDE GROSS“
Von der Sterbestunde Jesu am Karfreitag bis zur Osternacht um 22.00 Uhr erklingt in „Le Chemin de la Croix“ von Paul Claudel (1868 – 1955) ist ein meditativer Prosatext
der Kirche ein Choral, der extrem langsam gespielt wird. Es ist eine 30-stündige Klang- über die 14 Kreuzwegstationen und entstand 1911. Wir hören die gekürzte Übersetzung
installation, eine Einladung zum Hinhören und Schweigen. von Klara Marie Faßbinder. 1931 improvisierte der französische Organist und Komponist
In der Zeit von 16.00 Uhr bis 22.00 Uhr am darauffolgenden Tag ist der Turm durch- Marcel Dupré (1886 – 1971) während eines Konzerts im Brüsseler Konservatorium eine
gehend, der Innenraum zeitweise geöffnet. Wir bitten um Einhaltung der Hygiene- Art „musikalischen Kommentar“ zu diesem Text und veröffentlichte seine Niederschrift
vorschriften. später als sein op. 29.
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Gemeindefahrt nach Israel
Wer lange an einem Ort bleibt, fängt an von fernen
Orten zu träumen. Wer sich nicht frei bewegen kann,
der geht wenigstens in Gedanken auf Reisen. Viele
Freunde und Freundinnen haben von fern gedacht, wie
gern wären wir wie Ihr auf der Insel. Wir Sylter waren
und sind hier und sind meistens auch dankbar dafür.
Aber viele von uns sind in Gedanken auch auf Reisen
gegangen. Und daraus ist ein Plan geworden, ein An-
gebot:
St. Severin bietet wieder eine Gelegenheit, mit einer
Gemeindegruppe nach Israel zu fahren.
Pastorin Susanne Zingel wird die Reise vorbereiten und
begleiten. Die Reise wird mit dem erfahrenen Veran-
stalter „Biblische Reisen“ durchgeführt.
Folgende Eckdaten stehen im Angebot:
Geplanter Reiseablauf:
Flug von Deutschland nach Tel Aviv und zurück
12-tägige Studienreise inklusive aller Standardeintritte
Gruppenreise vom 13.11. bis 24.11.2021 11 Übernachtungen im Doppelzimmer in Vertragshotels
der israelischen 3*-Kategorie
Halbpension
Erfahrene deutschsprachige Reiseleiter
Glaubt Ihr wirklich, dass Ihr reisen könnt? Wir glauben
daran, und die Mitarbeiter von „Biblische Reisen“ raten
allen Interessierten dazu, jetzt zu planen und zu buchen.
Sollten pandemische Entwicklungen unseren Plan ver-
hindern, ist es möglich, die Reise zu verschieben. Aber
das haben wir nicht vor.
Wer sich für diese Reise interessiert, der melde sich
bitte im Gemeindebüro oder schreibt eine E-mail an
zingel@st-severin.de.
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Steinmetz auf Sylt
Guido Dollichon
Jahrgang: 1963
Geboren: Itzehoe
Übernahme des elterlichen Betriebes in Westerland: 1990
Herr Dollichon: nehmen wir z.B. die „Klassiker“, polierte Steine für Doppel- oder Vierer-
Grabstätten. In den 80ern habe ich jeweils, wenn ich Material für einen Stein vom
Festland abholte, schon gleich den nächsten bestellt.
Pastor Pohl: sie müssen die Steine selber holen?
Herr Dollichon: jo, auf die Insel wird nicht ausgeliefert. Heute verkaufe ich von den
polierten Steinen vielleicht drei im Jahr. Ebenso drastisch zurückgegangen sind Gräber-
fassungen. Am meisten sind heute kleine Steine für Reihenurnengräber gefragt.
Pastor Pohl: das ist natürlich nicht unbedingt kreativ.
Herr Dollichon: das stimmt. Das vermisse ich auch sehr zu den früheren Jahren.
In meiner Werkstatt habe ich noch einige Steine, bei denen ich auch meine Gedanken,
von Tod, was bleibt und Auferstehung ausdrücken konnte.
Pastor Pohl: unser Wahlurnenfeld „Friesenwall“ wird mit Bronzeblättern aus ihrer
Werkstatt beschriftet.
Herr Dollichon: Ja, aber davon könnte ich auf Dauer nicht leben.
Pastor Pohl: Herr Dollichon, wie nah dran oder weit entfernt ist der Steinmetz von der
Trauer der Kunden? Pastor Pohl: Trauerkultur ist Erinnerungskultur und ihre Steine leisten hierfür einen
großartigen Beitrag.
Herr Dollichon: das ist sehr unterschiedlich. Für die Einen ist der Kauf eines Grabsteines
wie ein Einkauf im Supermarkt. Bei anderen ist mein Gespräch mit Hinterbliebenen Wer sich mit ihnen beraten will, kann sie telefonisch kontaktieren. Sie zeigen gerne
auch Seelsorge. Da werden Geschichten erzählt, ich erhalte viel Hintergrundwissen und Exponate in ihrer Werkstatt oder gehen auch mit Interessenten über den Friedhof.
kann so auch besondere, weil persönliche, Steine erarbeiten. Herr Dollichon, Danke für unser gutes Miteinander und Danke für dieses Gespräch.
Pastor Pohl: wir stehen hier an einer Urnenwahlgrabstelle, die von einem Stein geprägt
ist, der etwas mit Ihrer Familie zu tun hat.
Kirchen- und Friedhofsführungen
Herr Dollichon: Richtig, dieser Stein war das Meisterstück meines Vaters. Er hat ihn
Von April bis Ende Oktober möchten wir auch in diesem Jahr interessierten Besuchern
1967 angefertigt und 1970 verkauft. Bis 2020 war er Grabstein einer Familiengrabstätte
Führungen durch die St. Severin Kirche und über unseren Friedhof mit fachkundigen
in Wenningstedt. Nach Auslaufen des Grabes, gab die Familie den Stein an mich zurück
Führern anbieten. Während wir diese Ausgabe des Gemeindebriefes fertigstellen,
und ich schenkte ihn dem Friedhof St. Severin für dieses neue Urnenfeld. Ich bin froh,
können wir leider noch keine zuverlässigen Aussagen über Durchführung und Termine
dass er nun wieder seiner Bestimmung nachkommt.
machen.
Pastor Pohl: ich finde den lateinischen Spruch auf dem Stein sehr schön. Sobald es die derzeitigen Einschränkungen erlauben, planen wir Kirchenführungen
„das ewige Licht leuchte ihnen“ donnerstags um 16.00 Uhr (Treffpunkt in der Kirche) und Friedhofsführungen an
Es ist die liturgische Antwort auf die Bitte:“ HERR gib ihnen die ewige Ruhe“ jedem ersten Freitag im Monat (Treffpunkt 11.00 Uhr am Turm).
Aktuelle Termine und Informationen zur Anmeldung erfahren Sie auf unserer Seite im
Pastor Pohl: Herr Dollichon, wie erleben Sie den Wandel in der Bestattungskultur? Internet oder telefonisch im Gemeindebüro.
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Förderkreis St. Severin Keitum e.V.
Grabsteine der Familie Peters
Eine Herzensangelegenheit des Förderkreises ist der Erhalt der historischen Grabsteine
auf dem Friedhof. Kaum an anderer Stelle auf der Insel finden wir besseres Zeugnis vom
Leben, Lieben und Schicksal unserer Vorfahren. In dieser Ausgabe des Gemeindebriefes
möchten wir Ihnen die Geschichte von Inken und Uwe Peters erzählen.
Grabstein von Inken Peters (*30.9.1734 +12.10.1800)
„Ruhe wohl geliebter Schatz,
In dem kühlen Grabe
Da ich einst gewünschten Platz
Neben dir auch habe.
Ruhe bis wir auferstehn
Und denn alle beyde
Herrlich und vereinigt gehen
In des Himmels Freude“
und Uwe Peters (*12.5.1729 + 31.3.1811)
„Gott hat mein Wunsch gewährt
Ich ruhe jetzt in Frieden
Bey mein Schatz in der Erd
Von dieser Welt geschieden.
Mein Schiff stößt an kein Strand
Ich bin nun angekommen
Und ins Himmels Vaterland
Als Bürger aufgenommen.“
1758 war ein glückliches Jahr für Uwe Peters, er heiratet seine Inken. Im folgenden Jahr
wird das Haus fertig, in dem er mit ihr und den sieben Kindern wohnen wird. Das Grund-
stück mit Blick auf das Wattenmeer erhielt er von seinem Großvater mütterlicherseits.
Das Haus beherbergt heute das Sylt Museum. Über der Eingangstür befindet sich ein
Sandsteinrelief mit der Abbildung der Dreimastbark „Fortuna“ der Reederei De Voß in Die Restauratorin Stephanie Silligmann und ihr Team haben diesen Stein liebevoll
Altona. restauriert und wieder lesbar gemacht. Er steht an der Südwand der Keitumer Kirche
Uwe Peters war der erste Kapitän der „Fortuna“, zwei Söhne und sein Schwiegersohn und kann bei einem Besuch auf dem Friedhof in voller Schönheit bewundert werden.
fuhren ebenfalls auf diesem Schiff als Kapitäne. Uwe Peters überlebt alle seine Söhne, Der Förderkreis St. Severin Keitum e.V. unterstützt die Restaurierung der wertvollen,
drei bleiben auf See. Der Dreimaster auf dem Grabstein wird sicherlich auch die historischen Grabsteine: sie benötigen unsere besondere Zuwendung, denn sonst geht
„Fortuna“ darstellen. Jeder Seefahrer fürchtete den Tod fern der Heimat und wünschte ein Stück Keitumer und auch Sylter Geschichte für immer verloren.
sich ein Begräbnis in heimatlicher Erde. Uwe Peters wird dieser Wunsch erfüllt, er wird
neben seiner geliebten Frau beerdigt. Dieser besonders schöne Grabstein dokumentiert Wenn Sie dabei helfen möchten, werden Sie Mitglied im Förderkreis oder unterstützen
nicht nur, dass seine Frau Inken nicht wie viele andere am Kindbettfieber sterben musste, Sie das Projekt mit einer Spende.
auch ihr Mann Uwe kehrte immer wieder von den gefährlichen Walfangfahrten zurück. Förderkreis St. Severin Keitum e.V. IBAN DE28 2179 1805 0000 1230 05, BIC GENODEF1SYL
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F Ö R D E R K R E I S S T. S E V E R I N K E I T U M E .V.
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freunde von St. Severin,
in diesen Zeiten ist alles anders, aber Projekte, wie die Restaurierung der histo- ander Ivanov (Klavier und Orgel) spielen Bleiben Sie gesund, achten Sie auf sich,
zu Keitum
Mühleisen-Or auf Sylt (De
gel der St. utschland)
wir haben inzwischen gelernt, damit um- rischen Grabsteine, fortsetzen. Wir helfen Werke von Bach, Mozart und Rachmani- Ihre Familie, Ihre Freunde und Ihre Mit-
Severin-Ki
rche
zugehen und aufeinander aufzupassen. auch einfach praktisch bei der Verteilung now. Dies wird ein Konzert sein, auf das menschen. Wir freuen uns auf ein baldiges
der Gemeindebriefe oder kleiner Geschen- wir uns schon jetzt sehr freuen, und ich Wiedersehen.
Hier in Keitum und auf Sylt gibt es ein ke an ältere Mitbürger zu Weihnachten. hoffe, den einen oder anderen von Ihnen
großes Miteinander. Weihnachten musste Wie schön war es, mit den älteren Ge- begrüßen zu können. Im Namen des gesamten Vorstandes
ganz anders gefeiert werden und war doch meindemitgliedern kurz - und natürlich des Förderkreises St. Severin Keitum e.V.
sehr besonders. Wir konnten Gottesdiens- auf Abstand - zu plaudern. Wie groß die Normalerweise würden wir jetzt die wünsche ich Ihnen ein schönes Frühjahr
te nur in kleinem Rahmen stattfinden las- Freude in den Gesichtern, wieder einmal Mitgliederversammlung vorbereiten. Lei- und ein gesegnetes Osterfest.
sen. Die Kirchengemeinde hatte deshalb einen anderen Menschen zu treffen und der können wir sie nicht wie gewohnt im
die Idee, die Weihnachtsgottesdienste sich ein wenig auszutauschen. März stattfinden lassen und müssen die- Herzliche Grüße aus Keitum
auf 12 Abende zu verteilen – die 12 heiligen sen Termin in den Herbst verschieben. So- Ihre
Nächte – sodass jeder einen Weihnachts- Das Leben auf Sylt, der Urlaub auf Sylt, bald wir eine Möglichkeit sehen, werden Cornelia Kamp
gottesdienst erleben konnte. So konnten ist in diesen Zeiten anders, aber vielleicht wir Sie dazu einladen.
wir alle, dieses Fest vielleicht einmal an- bewusster und ruhiger, als wir alle es in
ders, entspannter und bewusster erleben. den Jahren zuvor gewohnt waren. Und Der Förderkreis St. Severin Keitum e.V.
vielleicht auch gerade deshalb haben wir möchte auch weiterhin St. Severin in eine
Im Gottesdienst darf von der Gemein- die Chance, anders auf die Welt, in der wir sichere Zukunft begleiten. Dazu brauchen
de nicht gesungen werden. Wir hatten leben, zu blicken und achtsamer mit uns wir mehr denn je Ihre Mithilfe. Wenn Sie
das große Glück, dass unser Freund und und unseren Mitmenschen umzugehen. noch nicht Mitglied des Förderkreises sind,
Countertenor Dmitry Egorov für uns alle werden Sie es gerne. Wenn Sie Mitglied
gesungen hat. Auch jetzt unterstützt er Wir hoffen, dass wir auch in diesem sind, werben Sie für uns.
uns mit seiner wunderbaren Stimme im Jahr wieder Konzerte stattfinden lassen
Gottesdienst. können. Alexander Ivanov hat die Kon- Wenn Sie etwas von der Strahlkraft
zertsaison durchgeplant, das Team der und dem hohen Niveau unserer Mittwochs-
Das Weihnachtsoratorium, eigentlich Kirchengemeinde ist geschult und einge- konzerte zu sich nach Hause holen möch-
ja auch ein Highlight der Konzertsaison, spielt. Unser Benefizkonzert soll am 23. ten, legen wir Ihnen noch einmal unse-
durfte mit unserem Chor, Orchester und Juni 2021 stattfinden. Wie im letzten Jahr re Doppel-CD ans Herz. Unser Organist,
Solisten nicht aufgeführt werden. Die be- wird es ein Konzert um 18.00 Uhr und eines Kantor und Freund Alexander Ivanov hat
reits engagierten Solisten wurden durch um 20.15 Uhr geben. die „Goldberg-Variationen“ von Johann
den Förderkreis mit einem symbolischen Sebastian Bach im Auftrag des Förder-
Honorar ein wenig unterstützt. Viele „Und morgen wird die Sonne wieder kreises auf der Mühleisenorgel eingespielt.
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Künstler haben zurzeit keine Auftritte, scheinen“ – mit der ersten Zeile aus dem
die meisten Konzerte mussten abgesagt Lied „Morgen“ von Richard Strauß ist das Beschenken Sie sich, Ihre Freunde und
werden. Auch uns fehlt das sehr. Konzert überschrieben. Der Countertenor uns mit dieser wunderbaren CD, denn ein BACH GOLDBERG-VARIATIONEN
Die Goldberg-Variationen von Bach,
Dmitry Egorov wird unter anderem die Großteil des Erlöses geht als Direktspende
ein Meisterwerk der Polyphonie,
Wir vom Förderkreis unterstützen die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauß an den Förderkreis. Die CD ist für 22.- € im von Alexander Ivanov virtuos an der
Kirchengemeinde im Moment nicht nur singen, Johanna Pichlmair, erste Violine Pastorat oder über den Förderkreis zu be- Mühleisenorgel in St. Severin interpretiert.
dadurch, dass wir unsere gemeinsamen der Berliner Philharmoniker, und Alex- ziehen.
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Ehrenamt in unserer Gemeinde
Liebe Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, und warmes Abendessen. Heute wäre ihr „Das war die Überraschung meines Lebens:
Betrieb ein vorbildliches Bio-Hotel, kam ich bin Sopran - und das bis zum F´´´“.
das erste Fest im Jahr feiern wir mit Euch: meistens um den Valentinstag herum findet das Gemüse doch aus dem eigenen Garten, Königin der Nacht.
unser Ehrenamtsfest statt. Wir erzählen und tauschen uns aus – und staunen, wie viele Milch und Fleisch von den eigenen Kühen
helfende und verantwortungsvolle Hände unsere Gemeinde tragen und durch die Zeit und der damals noch analoge Wecker saß Seither hat sie kaum eine Chorprobe
begleiten: auf dem Mist. versäumt. Wir sprechen über die vielen
Da sind die Mitglieder des Kirchengemeinderats, die Friedhof- und Kirchenführer*innen, Sternstunden in der Keitumer Kirche, über
Konzertdienst, die Lektor*innen, der Chor an St. Severin, die Helfer*innen beim Bis zum Ende der 50er Jahre ging alles Kantaten, die großen Messen und Chor-
Frühstückskreis und beim Gemeindemittagessen, unsere Besuchs- und Verteildienste, so weiter, später wurde die Landwirtschaft werke von Bach und Mozart. „Es ist Ehre
die Betreuung der Konfirmanden – wir können Euch alle gar nicht aufzählen… verpachtet. 1966 kam Elke zurück auf die und Ehrenamt zugleich, wenn man leiden-
Die aktuelle Sylter Kampagne: „Hand op hart“ zeigt wie wichtig ehrenamtliches Insel und übernahm 1975 nach dem Tod schaftlich die Kirchenmusik unterstützen
Engagement auf unserer Insel ist und macht viele dieser Mitmenschen sichtbar. ihrer Mutter den Betrieb. Im Schneewinter will“. Der Höhepunkt jeden Chorjahres ist
Wir wollen diese Idee aufgreifen und in loser Reihenfolge über Euch, liebe Ehrenamtlerinnen 78/79 baute sie den Mühlenhof zu seiner natürlich das Weihnachtskonzert – und was
und Ehrenamtler von St. Severin berichten. heutigen Gestalt um – damals hoch- wäre unsere anschließende Feier ohne ihr
schwanger mit ihren Zwillingen… „Tiramisu – mit und ohne“ und ihr Jahres-
gedicht….
Elke gehört in die Reihe der starken Sylter Elke ist nicht nur treue Ehrenamtlerin
Frauen. Alleinstehend und allein kämpfend in unserer Gemeinde, sie hat auch viel
Elke Boysen nach dem Motto „Wenn man will, kann für Sylt und unsere Insel getan: mit ihren
man auch…“, mit der Kirche nicht viel am Zeichnungen hat sie die friesischen Wörter-
Der große Familienstammbaum der Hut, aber gottesfürchtig und furchtlos. bücher von Dr. Wilts von der Kieler Uni
Familie Boysen an der Wand in ihrem Büro und ein Buch mit Herrn Schrahé und der
beginnt mit einem kleinen Kind, das am Trotz der vielen Arbeit bleibt doch Zeit Söl´ring Foriining ausgestattet und Kulissen
Strand von Sylt angespült wird… für ihre Liebe, die Musik. „Ohne Musik und Figuren für das Marionettentheater
taugt das ganze Leben nichts“ sagt sie und gestaltet.
Aber soweit wollen wir nicht zurück- schaut auf das alte Klavier in der Stube.
gehen. Bereits als sechsjähriges Mädchen hatte „Ich wünsche mir für unsere Gemeinde
sie Musikunterricht, zum 21. Geburtstag nach Corona, dass der Chor wieder singen
Elke Boysen wurde 1940 als ältere von schenkte der Vater ihr einen Strauß roter darf, dass wir wieder vierteljährlich Geburts-
zwei Geschwistern im Elternhaus auf dem Rosen und eine Gitarre – ihre große Leiden- tag feiern können – und dass wir als Ge-
Alten Kirchenweg geboren und auch dort schaft bis heute. Gesungen hat sie am meinde unsere Gemeinschaft feiern an
getauft. Früher hieß der Mühlenhof „Dit liebsten im leeren Stall: dann fühlte sie Pfingsten, im Sommer und an den Severins-
ual Melenhüs“, das alte Mühlenhaus. Als sich wie die großen Opernstars, die sie bei tagen.“
der Keitumer Hafen Mitte des 19ten Jahr- Besuchen auf dem Festland erleben durfte.
hunderts versandete, gaben die Boysen´s
die Ölmühle auf und wurden Landwirte. 1993 trat sie dem Keitumer Chor unter
Im nächsten Jahrhundert erging es ih- monate das Haus und zog mit den löche- Matthias Eisenberg bei. Zuerst unterstütze
nen wie den meisten Familien auf Sylt: rigen Bettlaken auf den Dachboden. Die sie den Tenor, später sang sie im Alt – und
nach dem Krieg kamen die ersten Gäste, Gäste aus dem Ruhrgebiet bekamen die als der Ehrgeiz sie packte, nahm sie Ge-
die Familie räumte während der Sommer- gute Bettwäsche, die neuen Handtücher sangsunterricht bei Antje Krieg-Ahlborn:
18 19Wilhelm Borstelmann und Alexander Ivanov
Ein Gespräch unter Organisten
Alexander Ivanov (A.I.): Wie kamst erst nicht, habe aber von ihm gehört und auf dem Harmonium oder auf der Orgel.
du damals in den 50er Jahren zu der Ent- dann Verbindung zu ihm aufgenommen. Am Harmonium hatte ich kein Interesse.
scheidung, Orgel zu spielen? Wer hat es dir Er war - neben allem Literarischen - auch Ich habe ihn gebeten, auf der Orgel zu
beigebracht? Wer war Dein Lehrer? ein Tonkünstler und hat mir und meinem spielen. Dann war es irgendwann verges-
Bruder unheimlich viel beigebracht. Wir sen, bis Pastor Kähler mich fragte: kannst
Wilhelm Borstelmann (W.B.): Also, ich haben Musikunterricht bei ihm gehabt Du das nicht doch machen?
habe schon in meiner Schulzeit etwas Kla- und gleichzeitig das Notenlesen gelernt. So toll war es mit meinem Klavierspiel
vierunterricht gehabt. Als der Krieg zu Ende nicht. Mein Bruder Hans spielte viel besser,
war, war mein Lehrer Paul Hasenclever, A.I.: Habt ihr euch wöchentlich getrof- aber er konnte es nicht übernehmen, weil er
der Bruder des Dichters Walter Hasenclever. fen, mit einem festen Termin? gerade seine Uhrmacherlehre angetreten
Er wohnte hier in Westerland. Walter hatte. Dann haben wir es zusammen ge-
Hasenclever, der Dichter - ist Dir doch ein W.B.: Ja, aber ich weiß nicht mehr, macht: er spielte sonntags und ich habe
Begriff? Er hat sich in der Emigration das welcher Tag das war. Ich bin bis zu sei- in der Woche gespielt. Später sind wir
Leben genommen. nem Lebensende mit ihm in Verbindung alle vierzehn Tage zum Organisten Eugen
geblieben.
(Anm. d. Red.: Paul Hasenclever (*1897 in
Aachen, +1988 in Westerland), verheiratet A.I.: Wann starb er?
mit Mimi Clausen aus Westerland, war
Der Schnee begann heute zu tauen. Will- Musiker und Komponist. Sein bekanntes- W.B.: Er starb am 11.
helm Borstelmann kam mit einer Leder- tes Werk ist die 1922 entstandene „Rhap- Juni 1988. Bis zum Ende
tasche voller Fotos und Dokumenten zu sodie op.1“, ein Werk für Klavier und war es eine väterliche
unserer Verabredung ins Gemeindehaus. Gesang mit Texten von Rilke, Schopen- Freundschaft.
Wie gerne hätte ich ihn zuhause besucht, hauer, Hebbel, Rheiner und sei- Mein Bruder hat nach
seine Archive gesehen und den herrlichen nem Bruder Walter. Walter Hasen- seiner Meisterprüfung
Blüthner-Flügel gespielt. Aber wegen der clever (*1890 in Aachen, +1940 im noch zwei Jahre Musik stu-
Pandemie erschien es mir sicherer, ihn Internierungslager „Les Milles“ bei Aix-en- diert.
im Pastorat zu treffen, wo mehr Abstand Provence) war Schriftsteller, Drehbuchautor, Von mir muss ich noch
möglich ist und auch regelmäßig desinfi- Lyriker, Weggefährte Tucholskys. 1910 ent- anderes anfangen: Meine
ziert wird. stand der Gedichtband „Städte, Nächte Vorgängerin, die Organis-
und Menschen“, 1914 das Stück „Der tin Fräulein Ruth Callies,
Es ist immer eine Freude, diesen beson- Sohn“, als expressionistisches Drama. heiratete und ging weg.
deren Menschen zu treffen, der ein halbes Pastor Kähler sagte zu mir:
Jahrhundert Musik an St. Severin erlebt A.I.: Was hat Paul Hasenclever ge- du spielst doch ein wenig
und geprägt hat. Er war von 1952 bis 1992 macht? Klavier, kannst du das nicht Simmich in die Marien-
Organist an St. Severin und gestaltete eine machen? kirche nach Flensburg gefahren. Eugen
alljährliche Konzertreihe mit den besten W.B.: Er hat Musik studiert. Er hat in Simmich wurde nachher Professor an der
Artisten der Bundesrepublik und aus dem den 30er Jahren einen Gewerkschaftschor A.I.: Und du konntest schon etwas Musikakademie in Lübeck.
Ausland. Ihm gebührt meine Bewunderung geleitet. Er war mit einer Westerländerin Klavier spielen?
und Hochachtung, und ich bin dankbar, verheiratet. Er wurde verhaftet, ist dann A.I.: Und dann seid ihr nach Flensburg
dass ich mit ihm dieses Interview führen wieder freigekommen und hat sich bis zum W.B.: Ja, Hasenclever sagte: übe mal zum Orgelunterricht gefahren, wie hat
durfte. Kriegsende ruhig verhalten. Ich kannte ihn ein bisschen den Choral von Schumann man es damals gemacht, mit dem Zug?
20 21Ein Gespräch unter Organisten
W.B.: Ja, mit dem Zug. Und manchmal A.I.: Gab es davor Konzerte? W.B.: Vorspiel, erstes Lied, Begrüßung, A.I.: Wie oft probte der Chor?
bin ich auch mit dem Moped gefahren, W.B.: Hin und wieder, ja. Ganz Kyrie.
aber das ist später gewesen. 1952 oder 54 sporadisch. Ich erinnere mich an Herrn W.B.: Einmal in der Woche. Also, zu Frl.
hat mein Bruder die Stelle des Organisten Dr. Haacke aus Wiesbaden. A.I.: Und der Psalm? Callies Chor weiß ich nichts. Als ich ange-
in Klanxbüll übernommen. Wir betrachten gemeinsam ein Ver- fangen habe, kam Pastor Kähler und frag-
zeichnis aller Musiker, die zu Herrn Borstel- W.B.: Der Psalm war in der Predigt, te, ob ich etwas mit den Konfirmanden
A.I.: Wie sah der Unterricht bei Herrn manns Zeiten in St. Severin gespielt haben. dann das Glaubensbekenntnis und ein machen könnte. So begann ich mit dem
Simmich aus? Lied nach der Predigt. Kinderchor, dann hat es sich halt ausge-
A.I.: Woran kannst Du Dich noch erin- weitet. Es gab hier die Familie Bendfeldt.
W.B.: Es begann mit Orgelliteratur, und nern, was war davor? Mit Orgel, mit Musik? A.I.: Waren die Predigten länger oder Die ganze Familie war sangesfreudig, und
natürlich auch Choralbegleitung. So ge- Gab es einen Chor? kürzer als jetzt? wir haben viel zusammen musiziert. Er war
nau weiß ich es nicht mehr. Es waren Ton- 10 Jahre Lehrer in Keitum, dann gingen sie
leitern, Kadenzen, Generalbass, Tonsatz W.B.: Ja, soviel ich weiß, gab es bis W.B.: Es war ganz unterschiedlich: Ich leider später nach Mühbrook, in der Nähe
und Theorie und alles, was notwendig war. 1933 einen evangelischen Frauenchor. Wie muss irgendwo noch ein Ablauf haben. von Bordesholm: Da gab es die letzte ein-
es damit weiterging, darüber möchte ich klassige Schule. Sein Sohn Peter Bendfeldt
A.I.: Und wann ging die Organistin noch mit Frau Zingel sprechen oder man war oder ist Organist in Riklingen. Peter
Fräulein Callies? muß in der Chronik nachschauen. A.I.: Ich war ja früher in Hamburg und Bendfeldt, kennst Du ihn?
dort war recht viel Liturgie üblich. Als ich
A.I.: Du hast in der Woche gearbeitet hierherkam, wunderte ich mich, wo waren A.I.: Leider nicht. Wie war es mit
und am Wochenende die Gottesdienste denn all die üblichen Teile – gesungene deinem Chor an St. Severin?
gespielt. Psalmen, Halleluja?
W.B.: Es hat viel Spaß gemacht. Wir ha-
W.B.: …und nachts bin ich meistens W.B.: Ja, in Petri gefällt es mir nicht so ben viel Buxtehude gesungen und gespielt.
zum Üben gegangen. 1954 haben wir in sehr. Du warst bei Dickel.
der Kirche elektrischen Strom bekommen. A.I.: Habt ihr das mit Orchester aufge-
Und vorher musste ich mir immer Jungs A.I.: Gerhard Dickel, am Michel. Das führt?
holen, die den Blasebalg treten. Vor Frl. stimmt.
Callies war Lydia Meyer die Organistin. W.B.: Ja, wir haben ein paar Leute von
Nach ihrer Hochzeit hieß sie Frau Hein und W.B.: Mit Dickel und Thomas Dittmann der Insel zusammen gewirbelt und gespielt,
war 35 Jahre die Organistin in Morsum. Vor habe ich mal eine ganze Nacht Skat ge- so gut es eben ging. Geprobt haben wir in
ihr gab über 32 Jahre Meinert Dirksen. Er spielt. Dittmann hat oft bei mir Konzerte der Weberei von Dörte Ditz. Sie kam aus
hat eine große Rolle als Hauptlehrer und gespielt, Dickel leider nicht. Es ist nicht Braunschweig, war eine begeisterte Sän-
Organist gespielt. dazu gekommen. gerin und übte mit uns Buxtehude: viele
Kantaten, unter anderem „Alles was Gott
W.B.: Sie kam als Flüchtling auf die A.I.: Wie hat sich der Gottesdienst seit- A.I.: Ich glaube, einmal war er bei dir. tut“ und „Cantate Dominum“ – ein schönes
Insel, heiratete dann und ging nach Köln. her verändert? War damals mehr Liturgie? Er hat davon erzählt. Stück.
Peter Mangelsen spielte Geige, Dolphy
A.I.: Wann war Dein erster Gottes- W.B.: Weniger, alles war einfacher. Mir W.B.: Gespielt hat er nicht. Er kam zu- (Adolph) Jansen, der Landmesser des
dienst, kannst Du Dich erinnern? ist es heute ein bisschen zuviel. sammen mit Dittmann hierher. Wir haben Landkreises spielte Cello. Sogar der
viel Spaß gehabt. Schwiegervater meines Bruders spielte
W.B.: Das war im September 1952 A.I.: Also, wie sah der Gottesdienst aus? Geige!
22 23Ein Gespräch unter Organisten
W.B.: Nein. Muss ich ja nicht. Also, sie wissen, wie viele alte Pfeifen von Angel es
A.I.: Wie begannen die hat schöne Register – ohne Zweifel, aber zu Deiner Zeit noch in der Orgel gab?
Konzerte in der Kirche? im Tutti mag ich sie nicht. Zu hart. (Anm. d. Red.: Jürgen Hinrichsen Angel
(1732 – 1810, Orgelbauer aus Flensburg)
W.B.: Sie begannen am A.I.: Man kann auch leise registrieren. hat 1787 eine große Orgel in St. Severin ge-
29. November 1959 mit der baut)
Orgeleinweihung nach der W.B.: Ja, eben.
Reparatur. W.B.: Da war zuletzt nur noch ein
Das war schön. Da habe ich mit dem A.I.: Aber die Leute fragen irgendwann 8-Fuss-Register.
Willi zeigt ein Gästebuch der Konzerte. Organisten Uwe Karsten Groß gesprochen dann, wann kommt denn der volle Orgel-
- er hat bei Fernando Germani in Rom stu- klang? A.I.: Wie ist es dazu gekommen, dass
W.B.: Am 25. 8. 1960 war hier ein Stadt- diert. Er führte mir seine Pedaltechnik vor. die alte und ursprüngliche Orgel von Angel
organist aus Solingen. Es war schwierig, Oh, das fand ich ja toll. W.B.: Klar... untergegangen ist?
für ihn zu registrieren, er war so aufge- Später haben mein Bruder und ich
regt… Orgelfahrten nach Dänemark unternom- A.I.: Die alte Orgel war aber auch nicht W.B.: 1895 wurde sie von der Orgel-
men. Wir waren in Tondern: an der Orgel besonders leise. baufirma Markussen zum ersten Mal
A.I.: Wie war das mit Wolfgang Stock- war Mogens Melbye und spielte uns vor. Er renoviert – sie soll in einem schlimmen
meier? nutzte die Germani-Fußtechnik. Da habe W.B.: Nein, überhaupt nicht. Und sie Zustand gewesen sein. Es gab darüber ei-
(Anm. d. Red.: berühmter deutscher ich die Verbindung zu ihm aufgenommen war in einem guten Zustand. Im besten nen Bericht mit genauen Beschreibungen.
Komponist und Organist 1931 - 2015) und Unterricht bei ihm gehabt. Später Zustand. 1991 wurde sie komplett über- Leider existiert das Original nicht mehr.
spielte er auch ein Konzert bei mir. Er wur- holt. Ich habe noch eine Kopie davon.
W.B.: Er machte Urlaub hier auf Sylt. de Domorganist zu Ribe.
Er hat sich an Bechmann gewandt, um an A.I.: Was war denn da los?
der Orgel zu üben, und der sagte: „…geh A.I.: Was hast Du am liebsten gespielt?
mal nach Keitum“. Seitdem ist er bei mir W.B.: Als Eisenberg kam, legte er nach
geblieben. Er kam auch zum Orgelüben. W.B.: Nicht alle acht Preludien von einigen Wochen eine Mängelliste vor. Der
Er hat fast jedes Jahr bei uns ein Konzert Bach (lacht)… Kirchenvorstand hat damals den Orgel-
gespielt. Es war unkompliziert mit ihm. Er vertrag aufgelöst, auf die Garantie wurde
konnte alles und hatte alles drauf. Leider A.I.: ... die sind auch schwer. verzichtet. Es sollte ein Sachverständiger
lebt er nicht mehr. aus Kiel kommen. Es wurde festgestellt,
W.B.: Die Toccata F-Dur von Vincent dass an der Orgel manipuliert worden
Eine persönliche Freundschaft hatte ich Lübeck, auch mit Pedaltechnik. Und von war: Unter den Bälgen die Federn wegge-
damals mit Mogens Melbye. Buxtehude eine F-Dur Toccata – ah, schön! zogen worden, sodass die Luft nicht mehr
stimmte. Wer hat es gemacht? Keiner ist
An Braunschweig hatte ich meine Freude A.I.: Welche Musik passt zu St. Severin? es gewesen.
und war 1958 dort. (Lacht) Da durfte ich Alte Meister?
auch in einer Kirche spielen. Braunschweig A.I.: Von mir aus hätte ich mich um
war noch halb kaputt. Und es gab eine Diri- W.B.: Ja, klar! die Erhaltung oder Rekonstruktion der
gentin, die ein großes Händel Konzert auf- ursprünglichen Angel-Orgel aus dem 18.
geführt hat. Ein großes Erlebnis. Dort hörte A.I.: Hast Du dich mit der neuen Orgel Jahrhundert gekümmert. Für mich und für
ich auch zum ersten Mal die Zauberflöte. angefreundet? die Geschichte wäre es jetzt interessant zu
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W.B.: Michael Schneider aus Köln, Domorganisten Hans Heintze.
Stockmeier, Ernst Ulrich von Kameke aus
Hamburg. Zum Schluss noch ein Zitat aus den vor
Hans Heintze aus Bremen war sehr be- uns auf dem Tisch ausgebreiteten Doku-
geistert von der Orgel. 1964 spielte er zum menten: „Gäbe es in der protestantischen Hier ist der Urlaub Hier ist der Urlaub
ersten Mal in Keitum: er hatte Angst be- Kirche keine Orgel, so wäre sie gar keine zu Hause.
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Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freunde und Freundinnen von St. Severin,
Musik an St. Severin hat eine lange Tra- Um einen angenehmen und siche- Die DEUTSCHE STIFTUNG MUSIKLEBEN che Zuschüsse fast ausschließlich über Zu-
dition. Nicht nur als fester Bestandteil in ren Aufenthalt in der Kirche anbieten zu fördert seit 1962 unter der Schirmherr- wendungen ihrer Freunde und Förderer, die
jedem Gottesdienst, sondern auch in ihrer können, werden wir bei reduzierter Besu- schaft des Bundespräsidenten den musi- sich mit Spenden, Zustiftungen und tes-
Form als kultureller Botschafter unserer cherzahl mittwochs jeweils zwei Konzerte kalischen Spitzennachwuchs in Deutsch- tamentarischen Verfügungen, mit Paten-
Gemeinde. aufführen: das erste um 18.00 Uhr und ein land. Über den 1993 gemeinsam mit der schaften, Instrumententreugaben oder
weiters um 20.15 Uhr. Ausdrücklich möch- Bundesregierung gegründeten Deutschen ehrenamtlichem Einsatz engagieren.
Unser verehrter Organist Wilhelm ten wir an dieser Stelle all unseren Künst- Musikinstrumentenfonds stattet die Stif-
Borstelmann begründete bereits in den lern herzlich danken, die dafür auf einen tung aufstrebende Streicher mit hervor- Wenn Sie sich weiter für die Arbeit der
frühen 1950er Jahren die Reihe der Som- Teil ihrer Gage verzichten. Mit vielen ver- ragenden Instrumenten aus. Der Fonds DEUTSCHEN STIFTUNG MUSIKLEBEN inte-
merkonzerte, sein Nachfolger Matthias bindet uns eine jahrelange Freundschaft, umfasst sowohl historische Meisterstücke ressieren, Spender oder Förderer junger
Eisenberg baute sie ab 1992 zum Jahres- alle wissen, wie wichtig die Konzerte für von Stradivari, Guarneri, Guadagnini oder Spitzenmusiker werden möchten, finden
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gende Konzertreihe und setzt sie auch im ganistinnen und Organisten aus Deutsch- aus Treugaben, meist aus Familienbesitz
besonderen Jahr 2021 unter besonderen land, Frankreich und Tschechien, auf Solo- stammen, werden u.a. über einen jährlich
Bedingungen fort. Verordnungen und Be- künstlerinnen und -künstler an Trompete, stattfindenden Wettbewerb an die zum Teil
schränkungen diktieren die Rahmenbedin- Flöte, Violine und Klarinette, auf Kamme- noch sehr jungen Musiker vergeben.
gungen, wir machen das Beste daraus. rensembles und auf das Benefizkonzert
des Förderkreises St. Severin Keitum e.V. Die stiftungseigene Konzertreihe „Fo-
– in diesem Jahr mit der Ersten Violine der yer Junger Künstler“, aber auch Koopera-
Berliner Philharmoniker Johanna Pichlmair tionen mit renommierten Orchestern und
und dem Countertenor Dmitry Egorov. Festivals, wie Schleswig-Holstein – Musik
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STIFTUNG MUSIKLEBEN. Seit 1999 ist das rund 300 Stipendiaten zwischen 12 und 30
Sylter Sommerkonzert in St. Severin am Jahren. Neben der Ausstattung mit Ins-
letzten Freitag im Juli ein Höhepunkt im trumenten vermittelt sie Stipendien, Pa-
Konzertkalender der Stiftung. Eine regel- tenschaften und Förderpreise, um jungen
mäßige Kooperation mit der Reihe unserer Künstlern eine herausragende Ausbildung
Mittwochskonzerte gibt es ab 2015: Die zu ermöglichen und sicheres Geleit auf ih-
jungen Künstler schätzen die Herausfor- rem künstlerischen Werdegang zu geben.
derung, eina Repertoire für ihr Instrument
mit der Mühleisenorgel zu erarbeiten und Die Stiftung wird ehrenamtlich geleitet,
freuen sich jedes Jahr auf einen Besuch bei seit 1992 von Irene Schulte-Hillen, und be-
uns. streitet ihr Förderprogramm ohne staatli-
1
28 29Mittwochskonzerte in St. Severin
04 05
Mittwoch, 7. April, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr Mittwoch, 19. Mai, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr
TROMPETE UND ORGEL MIT BACH
Matthias Höfs – Trompete
Alexander Ivanov – Orgel
DURCH DAS JAHR
Orgelwerke zu Pfingsten
Alexander Ivanov
IN KOOPERATION MIT DER DEUTSCHEN
KAMMERPHILHARMONIE BREMEN
Mittwoch, 26. Mai, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr
Mittwoch, 5. Mai, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr
FLÖTENQUARTETT
Haydn – Quartett für Flöte und Streichtrio
ORGELKONZERT und Sonnenquartett op. 20 Nr. 2 C-Dur
Bach – Fantasie und Fuge g-Moll Schneider – Quartett g-Moll
Byrd – Fantasia a-Moll für Flöte und Streichtrio
Danksagmüller – „A Fancy“ Mitglieder der
Franck – Fantaisie en la Deutschen Kammerphilharmonie Bremen
Reger – Fantasie und Fuge d-Moll op. 135b Ulrike Höfs – Flöte
Ludger Lohmann Glenn Christensen – Violine
Anja Manthey – Viola
Nuala McKenna – Violoncello
IN KOOPERATION MIT Mittwoch, 12. Mai, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr
DER DEUTSCHEN STIFTUNG MUSIKLEBEN ORGELKONZERT
Mittwoch, 28. April, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr Tunder – Komm, Heiliger Geist, Herre Gott
KL ARINETTE, KL AVIER Bach – Toccata und Fuge d-Moll BWV 565
Reger – Melodia B-Dur op. 129
UND ORGEL Mendelssohn Bartholdy – Sonate A-Dur
Olivier Messiaen – Messiaen – Chants d‘oiseaux – Gesänge der
Quartour pour la fin du temps Vögel
Mittwoch, 14. April, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr III. Abime des Oiseaux Rheinberger – Cantilene op. 148, Nr. 2
ORGELKONZERT Francis Poulenc –
Sonate für Klavier und Klarinette
Franck – Choral a-Moll
Alexander Ivanov Gerhard Löffler (St. Jakobi, Hamburg)
II. Romanze
Mittwoch, 21. April, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr W. A. Mozart – Konzert für Klarinette
und Orchester KV622
MIT BACH II. Adagio
DURCH DAS JAHR Claude Debussy – Première Rhapsodie
Darius Milhaud – Scaramouche
Orgelwerke zu Ostern
III. Braziliera
Alexander Ivanov
Jakow Plag – Klarinette
Alexander Ivanov – Klavier / Orgel
30 31Konfirmation in Coronazeiten
06
Mittwoch, 2. Juni, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr Bereits für die Konfirmation 2020 hatte uns die Bewältigung der Pandemiekrise Kreativität
abverlangt. Wir waren zum Glück mit den meisten Inhalten fertig und konnten die Gruppe
GOLDBERGVARIATIONEN dreiteilen.
Bach
Alexander Ivanov Folgend die Namen des Jahrganges 2020, die am 16. Mai konfirmiert werden
Aimo Ewald Pröstwai 10 Keitum
Mittwoch, 9. Juni, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr
Lydia Herbrich Königsberger Str. 2 Westerland
ORGELKONZERT Clara Maria Hinrichsen Munkmarscher Chaussee 6 a Keitum
Messiaen – Pfingstmesse
Boy Henner Howold Pröstwai 11 Keitum
Bach – „Kyrie, Gott Heiliger Geist“ BWV 671,
„Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist“ Tjarve Rose Ringweg 48 Tinnum
BWV 667,
„Komm, Heiliger Geist“ BWV 652 Der diesjährige Jahrgang kann sich seit Wochen nicht mehr treffen. Das noch gemeinsam
„Komm, Heiliger Geist“ BWV 651 geschriebene Krippenspiel konnte an Hl. Abend nicht aufgeführt werden und die
Alexander Ivanov samstäglichen Treffen sind seit Dezember ausgefallen. Durch Hausaufgaben versuchen
wir uns, Inhalte zu erarbeiten, um den Konfirmationstermin 2. Mai halten zu können. Zum
Mittwoch, 16. Juni, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr Zeitpunkt des Redaktionsschlusses, glaube ich, dass es möglich sein wird am Gründonners-
MIT BACH tag miteinander Gottesdienst zu feiern und als Gruppe den Abend zu verbringen. Aktuell
BENEFIZKONZERT DES FÖRDERKREISES wird es entweder einen Konfirmationstermin geben mit pro Familie nur 5 Gästen oder
DURCH DAS JAHR ST. SEVERIN KEITUM E.V. zwei mit dann 10 Mitfeiernden. Eine Entscheidung hierüber ist noch nicht getroffen.
Orgelwerke zu Trinitatis Mittwoch, 23. Juni, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr
Alexander Ivanov Es werden konfirmiert
UND MORGEN WIRD Paul Mika Beinling Zum Fliegerhorst 16 Tinnum
DIE SONNE Nico Brandt Zum Fliegerhorst 19 Tinnum
WIEDER SCHEINEN Moritz Fichtner Liiger Hörn 22 Tinnum
Bach, Mozart, Strauss, Rachmaninov Fynn Keuneke Borigwai 2 a Tinnum
Johanna Pichlmair – erste Violine der
Justus Merkel Lüng Wai 11 Wenningstedt-Braderup
Berliner Philharmoniker
Dmitry Egorov – Countertenor Henry Petersen Terp Wai 14 Wenningstedt-Braderup
Alexander Ivanov – Klavier / Orgel Frederik Rose Dirksstr. 5 Tinnum
Finn Lennard Schewe Lister Str. 7 Kampen
Mittwoch, 30. Juni, 18.00 Uhr und 20.15 Uhr
MIT BACH
DURCH DAS JAHR
Orgelwerke zu Trinitatis
Alexander Ivanov
Mein besonderer Dank gilt dieses Jahr Birgit Voss
die sowohl die Konfitage im Kloster Nütschau
begleitet hat, als uns auch samstags nicht nur mit
ihren Kochkünsten erfreut und unterstützt hat.
Ingo Pohl
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