Staatsorchester Braunschweig Konzertsaison
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Inhalt Vorworte 3 Konzertübersicht 6 Sinfoniekonzerte 10 Anmerkungen zum Programm 11 der Sinfoniekonzertreihe Extras 34 Konzertreihen 36 Sonderkonzerte 37 Filmkonzerte 38 Gastkonzerte 39 JUNGES! Konzert 40 Das Staatsorchester im Musik- und Tanztheater 46 Dirigent*innen und Solist*innen 48 Service 56 Mitarbeiter*innen 62 Impressum 64
Liebe Musikliebende, liebe Freund*innen des Staatsorchesters! In meiner nunmehr dritten Spielzeit als Generalintendantin am Staatstheater Braunschweig widmen wir uns unter dem Motto »City of Love« den existenziellen Gefühlen, den Leidenschaften, der himmelstürmend-beflügelnden Liebe und ihren zutiefst quälenden, zerstörerischen Seiten. Wir begeben uns in jene Sphären, in denen die Ratio hinter der Emotio zurücksteht und Worte allein nicht ausreichen, um einem inneren Zustand Ausdruck zu verleihen. Eine uns sehr vertraute Sprache für solche extremen Zustände kann die Musik in all ihren Facetten sein, vermag sie doch, große Gefühle gleichzeitig abzubilden und unmittelbar in uns als Zuhö- renden hervorzurufen. Ich lade Sie ein, sich in unseren Sinfoniekonzerten von Beethovens »Missa solemnis« überwältigen zu lassen, die ergreifende »Messa da reqiuem« von Verdi zu erleben oder sich mit Mussorgskis »Bilder einer Ausstellung«, Kandinskys »Farboper Violett« und Maxwell Davies' Komposition zu fünf Klee-Gemälden in die überraschende Welt des Farbklangs und der Umarmung der Künste zu begeben. Lieben und leiden Sie im Filmkonzert »Das Piano«, Jane Campions und Michael Nymans Meisterwerk, mit der stummen Protagonistin Ada, feiern Sie mit uns im festlichen Neujahrskonzert »Durch die Nacht zum Licht« oder erleben Sie Momente der Ruhe und der Inspiration während der beliebten Kammer- und Lunchkonzer- treihen im Großen Haus. Entdecken Sie in den neuen »korres- pondierenden Konzerten« Bezüge zu unserem Opernrepertoire, picknicken Sie mit uns bukolisch im Grünen bei »Klassik im Park«. Das Staatsorchester Braunschweig, Generalmusikdirektor Srba Dinić und Orchesterdirektor Martin Weller haben für Sie ein überaus reiches, vielfarbiges Konzertprogramm ersonnen, das unter anderem Beethovens 250. Geburtstag und das 100-jährige Bestehen des Bauhauses aufgreift, den Zyklus Komponistinnen fortsetzt und im JUNGEN! Konzert Phantasievolles für alle anbietet. Ich freue mich sehr über dieses wandelbare Orchester mit seinen hochmotivierten Musiker*innen und bedanke mich herzlich bei Srba Dinić für seine engagierte Arbeit mit diesem wunderbaren Klangkörper. Begleiten Sie uns durch eine leidenschaftliche Saison! Ihre Dagmar Schlingmann Generalintendantin 3
Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Braunschweiger Konzertpublikum, im Jahr 2020 feiern wir den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven! Dessen Werk und Vermittlungsleistung gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft, die sich infolge der Französischen Revolution des Jahres 1789 rasant entwickelte, ist von wesentlicher Bedeutung gewesen für die Entwicklung des »klassischen« Konzertwesens, wie wir es heute mit all seinen Facetten kennen und lieben. Kein Orchester wird sich der Aufgabe entziehen wollen, das Werk dieses Komponisten, das auch ohne Jubiläumsanlass stets auf den Spielplänen präsent ist, in besonderer, womöglich neuer Weise nachzuschöpfen und vielleicht ungeahnte Einord- nungen vorzunehmen. Das Staatsorchester Braunschweig bietet Ihnen dazu beispielsweise erstmals in seiner Sinfoniekonzertreihe eine Aufführung der »Missa solemnis«; in Zusammenarbeit mit dem Chor des Staatstheaters und dem KonzertChor Braunschweig. Kontextualisierungen bilden allerdings den eigentlichen Schwer- punkt unseres Vermittlungsansatzes. Dabei ist der Zyklus »Mythos 9. Sinfonie« ein wesentliches programmatisches Element, in dessen Rahmen wir zunächst die entsprechenden Sinfonien von Gustav Mahler und Anton Bruckner für Sie spielen werden. Daneben bietet der Zyklus »Bauhaus« eine Gegenüberstellung mit einem ganz anderen, nachhaltigen Phänomen der Vermittlung von Kunst und gestalterischer Kultur in die Gesellschaft. Vielleicht wird in diesem Rahmen die Begegnung der »Pastorale« mit der »Sinfonie der Großstadt« für Sie zu einem Anlass mit besonderem Erkennt- nisgewinn. Wir würden uns darüber jedenfalls außerordentlich freuen! Und wir freuen uns, dass wir mit Olga Scheps unsere neue Reihe »Artist in Residence« für Sie starten können. Die brillante Pianistin, unsere anderen musikalischen Gäste, die Damen und Herren des Staatsorchesters und ich hoffen, dass Ihr Interesse geweckt ist. Denn wir alle freuen uns auf Sie! Ihr Srba Dinić Generalmusikdirektor 5
Sinfoniekonzerte Schönberg / 13 1. 22. & 23.09.2019 Sinfoniekonzert STADTHALLE Albers | Rachmaninow | Schostakowitsch Maxwell Davies | 14 2. 20. & 21.10.2019 Sinfoniekonzert STADTHALLE Mussorgski | Hölszky Verdi 17 3. 17. & 18.11.2019 Sinfoniekonzert STADTHALLE Beethoven | 18 4. 15. & 16.12.2019 Sinfoniekonzert STADTHALLE Meisel / Ruttmann Beethoven | 21 5. 19. & 20.01.2020 Sinfoniekonzert STADTHALLE Mahler Beethoven 22 6. 16. & 17.02.2020 Sinfoniekonzert STADTHALLE Kandinsky | 25 7. 15. & 16.03.2020 Sinfoniekonzert STADTHALLE Bruckner Auerbach | 26 8. 26. & 27.04.2020 Sinfoniekonzert STADTHALLE Strauss | Beethoven Beethoven | 29 9. 17. & 18.05.2020 Sinfoniekonzert STADTHALLE Spohr 6 KONZERTÜBERSICHT
Beethoven | 30 10. 14. & 15.06.2020 Sinfoniekonzert STADTHALLE Tschaikowsky Extras Kammerkonzerte 36 AB 15.09.2019 LOUIS-SPOHR-SAAL Lunchkonzerte 36 AB 28.10.2019 GROSSES HAUS Neujahrskonzert 37 02.01.2020 STADTHALLE »Durch Nacht zum Licht« Pop Meets Classic 37 18.04.2020 VOLKSWAGEN HALLE Klassik im Park 37 SOMMER 2020 BÜRGERPARK Filmkonzert 38 19.11.2019 STADTHALLE »Das Piano« Live-to-Game-Concert 38 20.11.2019 PROBEBÜHNE 1/2 »Stories: The Path of Destinies« 2019/20 7
Gastkonzerte 39 Wolfsburg 18.09.2019 05.01.2020 08.02.2020 19.06.2020 SCHAROUN THEATER Celle 24.09.2019 08.11.2019 13.01.2020 04.03.2020 06.05.2020 CONGRESS UNION 8 KONZERTÜBERSICHT
JUNGES! Konzert Das Geheimnis 40 Juliane Klein 22. & 23.03.2020 KLEINES HAUS der verzauberten Juwelen Wassermusik 40 mit Musik von 07. & 08.06.2020 G. F. Händel GROSSES HAUS für den König! Mosaik 41 JUNI / JULI 2020 HALLE 267 Babykonzerte 41 AB SEPTEMBER 2019 HAUS DREI Wer ist Johann 41 mit Musik von 29.09. & 01.10.2019 J. S. Bach KLEINES HAUS Sebastian Bach? Notenkarussell 42 23., 24. & 26.01.2020 HAUS DREI Inside the Orchestra 42 krügerXweiss GROSSES HAUS 2019/20 9
Sinfoniekonzerte 10 SINFONIEKONZERTE
Anmerkungen zum Programm der Sinfoniekonzertreihe Es gibt zur Musik und zur Kunst keine »Via Gustav Mahlers bzw. bis zum 1. Weltkrieg daran Regia«, keine komfortable Abkürzung. Als Georg abarbeiten, dass eigentlich mit der »Neunten« Wilhelm Friedrich Hegel begann, den Begriff des das sinfonische Zeitalter schon unwiderruflich »Königsweges« zu verwenden, um auf die Vermitt- beendet zu sein schien. Mit dem Zyklus »Mythos lungsnotwendigkeit hinsichtlich der Philosophie 9. Sinfonie« innerhalb der Konzertreihe wird der in Bezug auf die sich formierende bürgerliche Versuch unternommen, die Problemlage hörbar Gesellschaft im frühen 19. Jahrhundert hinzu- und erkennbar machen. Im Gesamtprogramm weisen, arbeitete Ludwig van Beethoven gerade steht dem der Zyklus »Bauhaus« gegenüber – wie an der Fertigstellung seiner letzten Sinfonien, eine Gegenwelt, zu der es zunächst keine Klaviersonaten und Streichquartette. Er führte Verbindung zu geben scheint. Und doch gibt es in diesen Jahren die »Wiener Klassik« zu ihrem das Vergleichbare, nämlich das Phänomen der ungeahnten Höhepunkt und Ende. Ungeahnt auch Vergesellschaftung des Ästhetischen. Es gelingt deshalb, weil die bürgerliche Gesellschaft die die Überwindung der Grenzen von Kunst und Herausforderung annahm und sich einließ auf Handwerk in der Vorstellung eines Geschmacks- Ausdauer und Anstrengung bei der Aneignung registers im Bereich der bildnerischen Gestaltung des musikalischen Vokabulars und eigener und Architektur, wie es in seiner Breitenwirkung musikalischer Fertigkeiten. Man spielte Klavier kein vorausgegangenes Zeitalter zu bieten hatte. und Streichquartett im bürgerlichen Salon. Die Brücke zwischen den beiden Programmlinien Und das Konzertwesen kam in Form, nachdem wird im 4. Sinfoniekonzert geschlagen mit der Beethoven genau im Jahr 1800 damit begonnen Gegenüberstellung der rousseauistisch geprägten hatte, Theater und Orchester zu mieten, um »Pastoral-Sinfonie« Beethovens mit der »Sinfonie seine sinfonischen Werke aufzuführen. Dass es der Großstadt« von Walter Ruttmann und Edmund damit gewissermaßen zur Vergesellschaftung Meisel aus dem Jahr 1927. Daneben stehen des musikalischen Kulturbesitzes kam, lag nicht Werkverschmelzungen wie die Zusammenfügung nur am Vermittlungsverhalten des Komponisten, von Bilderzyklen des Bauhauskünstlers Josef sondern es lag natürlich auch daran, dass erst Albers mit Arnold Schönbergs Orchesterstücken seine »klassische« Musik endgültig die höfische op. 16. Auch um deutlich zu machen, wie sehr die Gefallsucht des Rokoko überwinden konnte, erste musikalische Moderne die Theorieseite des indem er den gleichwohl genialen Werken von Bauhauses geprägt und beeinflusst hat. Versucht Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart wird hierbei eine deutende Synthese wichtiger eine Ideen- und Ausdrucksmusik folgen ließ, Stränge der bürgerlichen Wahrnehmungsge- die trotz des intellektuellen Anspruchs keine schichte von der Französischen Revolution bis zur Anschlussprobleme für das Publikum auf der klassischen Moderne. intuitiven Wahrnehmungsebene mit sich brachte. Drei nachfolgende Generationen sinfonischer Martin Weller Schreiberschaft sollten sich bis zum Tode Orchesterdirektor 11
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Arnold Schönberg / Josef Albers Fünf Orchesterstücke op. 16 / Hommage to the Square Sergei Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10 22. & Das 1. Sinfoniekonzert beginnt mit einer spannenden Wechsel wirkung: Zur visuellen Wirkung der berühmten Serie »Hommage 23.09. to the Square« des Bauhaus-Meisters Josef Albers treten die revolutionären »Fünf Orchesterstücke« seines musikalischen 2019 Zeitgenossen Arnold Schönberg. »Insbesondere Klang und Stim- mung« würde man in seiner neuen Komposition finden, versprach Schönberg 1909. Es sei »keine Architektur, kein Aufbau. Bloß ein STADTHALLE bunter ununterbrochener Wechsel von Farben, Rhythmen und Stimmungen«. Während Schönberg in seinen Orchesterminiaturen Musikalische Leitung: nicht nur die formale Einheit, sondern auch die Dur-Moll-Tonalität Lera Auerbach verlässt, um neue Parameter wie die Klangfarbe auszuloten, Solistin / Artist in Residence: bringt Albers in seinen prominenten Quadratschachtelungen Olga Scheps, Klavier unterschiedliche Farben in interaktive Wechselwirkung. Als Ergebnis einer großen Schaffenskrise wiederum präsentiert sich Rachmaninows 2. Klavierkonzert. Der Komponist, dem die Erfolge zuvor in den Schoß gefallen waren, zeigte sich durch die Ablehnung seiner 1. Sinfonie tief verunsichert. Eine Hypnose- Therapie des Neurologen Dahl sollte helfen. »Ich hörte die gleichen hypnotischen Formeln Tag für Tag wiederholt, während ich schlafend in Dahls Behandlungszimmer lag. ›Du wirst dein Konzert schreiben … Du wirst mit großer Leichtigkeit arbeiten … Das Konzert wird von exzellenter Qualität sein …‹«, erinnerte sich Rachmaninow – und widmete sein 2. Klavierkonzert zum Dank dem heilenden Arzt. Wenn auch nicht als Wiederaufstieg aus der Krise, so doch als Beginn einer weiteren Schaffensserie ist abschließend Schostako- witschs Kompositionsexamenswerk zu deuten: die erste Sinfonie aus den Jahren 1924/25. Obwohl noch einigen musikalischen Einflüssen à la Petruschka oder Tschaikowsky verpflichtet, etab- liert sie vor allem in der Groteske des Scherzos und der Verinnerli- chung des langsamen Satzes eine eigene charakteristische Stimme, die den Auftakt für 14 weitere Sinfonien des Komponisten bildet. 1. Sinfoniekonzert Zyklus Bauhaus 2019/20 13
Peter Maxwell Davies Five Klee Pictures Modest Mussorgski Bilder einer Ausstellung (Orchestrierung: Maurice Ravel) Adriana Hölszky Countdown 20. & Die Liebe der Stadt Braunschweig zu ihrem »Kind« Louis Spohr ist trotz seiner zahlreichen beruflichen Ortswechsel und langjährigen 21.10. Tätigkeit in Kassel weiterhin lebendig geblieben. Dem Einsatz der ehrenamtlich organisierten, bürgerschaftlichen »Initiative 2019 Louis Spohr« ist die Konzeption des Louis Spohr Musikpreises Braunschweig im Jahr 2002 zu verdanken, den 2016 zuletzt Moritz Eggert erhielt und der 2019 im Rahmen des 2. Sinfoniekonzerts an Adriana Hölszky vergeben wird. STADTHALLE Am Bauhaus lehrte der Schweizer Paul Klee als Maler, Aquarellist und Zeichner. Seine Liebe zur Musik versteckte er in einigen Titeln Musikalische Leitung: seiner Bilder: »Zeichnung mit der Fermate« (1918), »Fuge in Rot« Srba Dinić (1921), »Rhythmisches« (1930) oder in der »Dynamischpolyphonen Gruppe« (1931). Von diesen wurde der Komponist Peter Maxwell Davies inspiriert und schuf mit den Werken »Ein Kreuzfahrer«, »Garten im Orient«, »Die Zwitschermachine«, »Heilige aus dem Fenster« und »Ad Parnassum« die Orchestersuite »Five Klee Pictures« für Schüler der Cirencester Grammar School, deren Musiklehrer und Dirigent er 1959 bis 62 war. Seinen Schülern verlangte er mit seiner Komposition nicht nur tonales und rhyth- misches Können, sondern auch Improvisation ab. »Warum nur leben Hunde und Katzen, und Geschöpfe wie Viktor Hartmann müssen sterben?«, klagte Modest Mussorgski 1873 bitterlich über den Tod seines Freundes, der mit 40 Jahren verstarb. Er komponierte seinen Klavierzyklus »Bilder einer Ausstellung« unter dem Eindruck dieses Verlustes und in Gedenken an das künstlerische Werk Hartmanns. Die geradezu naturalistische, in manchen harmonischen und koloristischen Details den Impressionismus vorwegnehmende Komposition forderte den Komponisten Ravel zu einer Orchestrierung heraus. Er ließ so das Wandeln durch eine Ausstellung zu einem der meist gespielten Werke der Welt werden. 2. Sinfoniekonzert Zyklus Bauhaus 14 SINFONIEKONZERTE
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Giuseppe Verdi Messa da Requiem 17. & Mit der »Messa da Requiem« von Giuseppe Verdi präsentiert das Staatsorchester ein Werk, das zu den eindrucksvollsten Komposi- 18.11. tionen zählt, die das gesamte 19. Jahrhundert hervorgebracht hat. Verdi schuf mit ihr auf der Grundlage der römisch-katholischen 2019 Liturgie des Totengottesdienstes einen musikalisch äußerst dichten Spannungsbogen von vokaler und orchestraler Farbigkeit. Dabei besitzen die einzelnen Nummern eine derart dramatische STADTHALLE Kraft, dass sie sich mit Opernerfolgen des Komponisten aus der Entstehungszeit um 1874 – so etwa mit »Aida« – durchaus messen Musikalische Leitung: können. Der Dramatiker George Bernard Shaw hat gerade dieses Stefan Soltesz Werk als Verdis »größte Oper« angesehen. Solist*innen: Die Idee zum »Requiem« entwickelte Verdi nach dem Tode Ekaterina Kudryavtseva, Gioachino Rossinis. Er lud die zwölf bedeutendsten Komponisten Sopran Italiens ein, um dem verstorbenen Altmeister ein musikalisches Michaela Selinger, Alt Denkmal zu setzen. Jeder sollte einen Teil dieser Totenmesse Michael Ha, Tenor vertonen, Verdi selbst übernahm das »Libera me«. Doch eine Jisang Ryu, Bass Uraufführung dieser so genannten »Messa per Rossini« kam nicht zustande. So griff Verdi das Projekt 1873 alleine wieder auf und mit dem Chor des Staats führte es zu Ende. theaters Braunschweig und dem KonzertChor Braunschweig 3. Sinfoniekonzert 2019/20 17
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Edmund Meisel / Walter Ruttmann Sinfonie der Großstadt 15. & Eine spannende Gegenüberstellung bietet das 4. Sinfoniekonzert: Mit Beethoven und Meisel schlägt es nicht nur den Bogen aus 16.12. dem beginnenden 19. Jahrhundert in die hundert Jahre später pulsierenden »Goldenen Zwanziger«, sondern konfrontiert mit der 2019 »Pastoralen« 6. Sinfonie und der »Sinfonie der Großstadt« auch sakral anmutende Natur mit industriell anwachsender Metropole. Seit jeher war Beethoven von einer großen Naturliebe getrieben, aus der er wiederholt Inspiration ziehen konnte. »Ist es doch, als STADTHALLE ob jeder Baum zu mir spräche auf dem Lande: heilig, heilig!«, schwärmte er und ließ seiner 5. Sinfonie, der sogenannten »Schick- Musikalische Leitung: salssinfonie«, mit der Sechsten ihr Gegenmodell folgen. Über weite Ernst van Tiel Strecken breitet sich hier die konfliktlose Landidylle aus, deren einzelne Sätze Beethoven mit expliziten Überschriften versah. Da ist die Rede von einer »Szene am Bach«, vom »lustigen Zusam- mensein der Leute« sowie von einem sich entladenden »Gewitter«. Und tatsächlich lassen sich all diese Aspekte in der Musik auch wirklich hören! Beginnt der zweite Satz mit dem leisen Murmeln des Bachs, imitieren wenig später Flöte, Oboe und Klarinette die Rufe von Nachtigall, Wachtel und Kuckuck. Ganz anders klingt es ein Jahrhundert später bei Edmund Meisel. Der Dirigent und Komponist, der seine Nische im Film gefunden hatte, komponierte 1927 sein bisher größtes Projekt: die Musik zu Walter Ruttmanns »Berlin – Die Sinfonie der Großstadt«. Bereits an der Herstellung des Films war er beteiligt und verkündete enthusiastisch: »In idealer Weise gehen hier zum ersten Male von vornherein Film und Musik Hand in Hand, entsteht ein Werk in gemeinsamer Arbeit von Regisseur und Komponist.« Und tatsächlich wurde Ruttmanns Dokumentarfilm über einen Tag in Berlin zu Zeiten des industriellen Aufschwungs ein Musterbeispiel für die enge Verzahnung von Bild, Rhythmus und Ton – gegliedert in das langsame Erwachen am Morgen, die Hektik des Tages und das Ausklingen am Abend in Analogie zu einer Sinfonie. 4. Sinfoniekonzert Zyklus Bauhaus 18 SINFONIEKONZERTE
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Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a »Les Adieux« Gustav Mahler Sinfonie Nr. 9 D-Dur 19. & Mahler begann seine Neunte 1908 und damit in einer Zeit, die von Verlust geprägt war und die er selbst als »brutalen Lebensstrudel« 20.01. bezeichnete: Im Jahr zuvor war seine Tochter Maria Anna gestorben, bei ihm selbst wurde ein Herzleiden diagnostiziert und 2020 er hatte seinen Rücktritt vom Posten des Wiener Hofoperndirektors zu verkraften. Diese persönlichen Rückschläge spiegeln sich auch in der Musik der 9. Sinfonie: »Es ist da etwas gesagt, was ich seit STADTHALLE längerer Zeit auf den Lippen habe«, gestand er dem Dirigenten Bruno Walter. Musikalische Leitung: Die Musik der 9. Sinfonie ist von intimem Charakter: keine Srba Dinić Gesangssolisten mehr, kein überbordendes Orchester, dafür klas- sische Strenge. Zu Beginn dominieren starke Kontraste zwischen großen sinfonischen Bögen und plötzlichem Abbrechen derselben, es folgen ein schwungvoller Ländler und ein burleskes Scherzo. Im Finale klingt schließlich ein schmerzvolles Adagio an, in dem Mahler aus dem letzten seiner »Kindertotenlieder« zitiert. Der Text dazu lautet: »Der Tag ist schön auf jenen Höh’n«, womit er direkt auf die Schönheit des Jenseits anspielt. Wie Mahler am Beginn des Werks die Entstehung von Musik komponiert, so thematisiert er an dessen Ende ihr Verstummen und richtet den Blick – wie Theodor W. Adorno es formulierte – »fragend ins Ungewisse«. Den Auftakt zu Mahlers Sinfonie gibt Beethovens Klaviersonate »Les Adieux«, die der Komponist anlässlich der Flucht seines Freundes und Gönners Erzherzog Rudolph aus Wien verfasste. In ihren drei Sätzen verarbeitet Beethoven nahezu persönliche Empfindungen zu »Lebewohl«, »Abwesenheit« und »Wiedersehen«. 5. Sinfoniekonzert Zyklus Mythos 9. Sinfonie 2019/20 21
Ludwig van Beethoven Missa solemnis D-Dur op. 123 16. & Einen Höhepunkt des sinfonischen Beethovenjahres am Staatsthe- ater Braunschweig bildet die »Missa solemnis« des Komponisten, 17.02. die 2020 erstmalig in der Sinfoniekonzertreihe des Staatsorches- ters erklingen wird. Beethoven selbst bezeichnete sie in seinen 2020 letzten Lebensjahren mehrfach als sein »größtes Werk« und das »gelungenste meiner Geistesprodukte« – und tatsächlich übersteigt das Stück an Umfang und Komplexität vergleichbare Sakralkom- positionen bei weitem. Ursprünglich zur Inthronisierung seines STADTHALLE engen Freundes, Schülers und Förderers Erzherzog Rudolph von Österreich vorgesehen, verpasste Beethovens monumentale Arbeit Musikalische Leitung: den angedachten Zeitpunkt der Fertigstellung und wurde erst Srba Dinić vier Jahre später, am 20. April 1824, im Rahmen eines geistlichen Solist*innen: Fastenkonzerts in St. Petersburg uraufgeführt. Diese vier Jahre Narine Yeghiyan, Sopran nutzte ihr Autor jedoch zur intensiven Vorbereitung: Er studierte Isabel Stüber-Malagamba, Alt in der Notenbibliothek des Erzherzogs die gesammelte Kirchen- Matthias Stier, Tenor musik von der Gregorianik über Palestrina, Bach und Händel bis Jisang Ryu, Bass zu Haydn, las musiktheoretische Traktate, arbeitete sich in die alten Kirchentonarten ein, notierte den genauen Messetext, wobei mit dem Chor des Staats er betonte und unbetonte Silben markierte, und fertigte eine neue theaters Braunschweig deutsche Übersetzung mit verschiedenen Bedeutungsnuancen und dem KonzertChor einzelner lateinischer Wörter an. Für Beethoven zählte in dem Braunschweig längst bekannten Text jedes Wort; jeder Satz hatte seine explizite Bedeutung, der musikalisch nachzugehen war. Das Ergebnis ist eine gleichsam überlebensgroße Messe, die das Publikum durch ihre Länge, Detailversessenheit und Ausdruckswut, ihre eigenartige Mischung aus Strenge und Freiheit im Umgang mit dem liturgischen Text schier überwältigt. 6. Sinfoniekonzert 22 SINFONIEKONZERTE
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Wassily Kandinsky Ausschnitte aus der Farboper »Violett« Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109 (vervollständigte Fassung: Gerd Schaller) 15. & Obwohl uns Wassily Kandinsky heute vorwiegend als bildender Künstler bekannt ist, beschäftigte er sich mit verschiedenen 16.03. Theaterformen und trat selbst als Regisseur und Komponist in Erscheinung. Die längste und vielfältigste dieser Kompositionen 2020 ist seine von prädadaistischen Zügen geprägte Farboper »Violett« aus dem Jahr 1914. In ihr verbindet Kandinsky die Sphären Farbe, Form und Klang zu einem Ganzen und macht sie so gleichberech- STADTHALLE tigt erfahrbar. »Ich hab auf Erden meine Schuldigkeit getan; ich tat, was ich Musikalische Leitung: konnte, und nur eines möchte ich mir noch wünschen: Wär‘s mir Gerd Schaller doch vergönnt, meine 9. Sinfonie zu vollenden!« Die Erfüllung dieses frommen Wunsches erlebte Bruckner jedoch nicht mehr, denn er starb, ohne den vierten Satz fertiggestellt zu haben. Und doch: Insbesondere das Fehlen dieses Satzes umgibt die Sinfonie mit einem ganz eigenen Nimbus. Denn das Werk, das Bruckner »dem lieben Gott« widmete, endet mit einem Adagio, wie es feierlicher kaum sein könnte: Elegische Tubeneinsätze und Zitate aus seinen sakralen und sinfonischen Werken machen gerade diesen Satz zu einer im Pianissimo verklingenden Rückschau auf ein musikalisch erfülltes Leben. 7. Sinfoniekonzert Zyklus Bauhaus / Zyklus Mythos 9. Sinfonie 2019/20 25
Lera Auerbach »Ikarus« – Sinfonisches Poem Richard Strauss Oboenkonzert D-Dur Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« 26. & 1991 aus ihrer Heimat Tscheljabinsk (Ural) nach New York emigriert, zählt Lera Auerbach längst zu den ganz großen 27.04. Künstlerinnen unserer Zeit. Sie hat mehr als 100 Werke für Orchester, Oper, Ballett, Chor- und Kammermusik geschrieben, 2020 war Capell-Compositeur der Staatskapelle Dresden, erhielt den Hindemith-Preis und wurde von der Puschkin-Gesellschaft als »Dichterin des Jahres« ausgezeichnet. In ihrem Orchesterstück »Ikarus«, das die letzten beiden Sätze ihrer Sinfonie Nr. 1 STADTHALLE »Chimera« weiterführt, widmet sie sich dem uralten Mythos, an dem sie laut eigenen Angaben vor allem »Ikarus’ Ungeduld Musikalische Leitung: des Herzens« interessiert, »sein Wunsch, das Unerreichbare zu Srba Dinić erreichen«. Solist: Ähnlich unerreichbar wie Ikarus der Schwung durch die Lüfte Salomo Schweizer, Oboe erschien Richard Strauss 1945 vermutlich die Hoffnung auf ein unbekümmertes Weiterleben nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. »I’m Richard Strauss – the composer of the ›Rosenkavalier‹«, soll er gesagt haben, als die ersten GIs vor seiner Garmischer Villa erschienen. Und plötzlich konnte er fliegen: Die Amerikaner waren Musikliebhaber. Sie deklarierten seine Villa als »Off Limits«, verzichteten also auf die Konfiszierung von Eigentum, und traten stattdessen lieber in lebhafte Diskussionen mit dem Komponisten ein. John de Lancie, ehemaliger erster Oboist beim Pittsburgh Symphony Orchestra, fragte damals, ob Strauss sich denn die Komposition eines Oboenkonzertes vorstellen könne. In seinem Schweizer Alterssitz fertigte Strauss anschließend besagtes Konzert – als »Handgelenksübung«, »um die Langeweile müßiger Stunden zu vertreiben, da man nicht den ganzen Tag Skat spielen kann«. Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie mit dem Beinamen »Eroica« bildet den heroischen Abschluss dieses Konzertes. Ursprünglich als Widmung für Napoleon Bonaparte gedacht, entfernte sich die Sinfonie in ihrer Entstehung mit wachsender Enttäuschung des Komponisten von dessen Idol und verbindet letztendlich Heldentum und Anti-Helden in so patriotischer wie humorvoller Musik. 8. Sinfoniekonzert Zyklus Komponistinnen 26 SINFONIEKONZERTE
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Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Louis Spohr Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 86 »Die Weihe der Töne« 17. & Beethoven lag es am Herzen, die Gattung des modernen Klavierkonzertes zu einem neuen Höhepunkt zu bringen. Das 18.05. Klavier sollte zum gleichwertigen Dialogpartner des Orchesters avancieren. Fünf Klavierkonzerte brachte Beethoven zu Papier, 2020 von einem sechsten in D-Dur blieben nur Skizzen erhalten. Die ersten beiden Klavierkonzerte entstanden vor 1800 und damit weitgehend außerhalb seines sinfonischen Schaffens. Die letzten STADTHALLE drei Konzerte hingegen schrieb Beethoven in den ersten Jahren nach 1800, in seiner großen Schaffensperiode. Sie sind stark durch Musikalische Leitung: sein sinfonisches Werk geprägt. So auch das 4. Klavierkonzert, Anna Skryleva welches in direkter zeitlicher Nähe zur fünften und sechsten Solistin / Artist in Residence: Sinfonie entstand. Olga Scheps, Klavier Ganz neue Wege wollte Louis Spohr mit seiner vierten Sinfonie erproben. »Die Weihe der Töne« wählte er als Titel für seine Komposition und bezeichnete sie als »Charakteristisches Tongemälde in Form einer Sinfonie«, nach einem Gedicht von Carl Pfeiffer (1825). So heißt es in Pfeiffers Werk: »Heilige Töne, Friedensklänge aus der unbekannten Welt in des Lebens Lust und Strenge, seid ihr treu uns zugestellt.« Spohrs »Experiment« wurde zu einem großen Erfolg und stürmisch als Meisterwerk gefeiert. So gelang es ihm, als Beethovens Freund und Kritiker, endgültig aus dessen sinfonischem Schatten herauszutreten. 9. Sinfoniekonzert 2019/20 29
Ludwig van Beethoven Violinkonzert D-Dur op.61 Peter I. Tschaikowsky Sinfonie Nr. 6 »Pathétique« 14. & Beethoven verfasste nur ein Violinkonzert, brachte aber mit diesem die Gattung an ihre Grenzen. Nicht nur hat das Konzert mit 15.06. seinen etwa 40 Minuten Spieldauer nahezu sinfonische Ausmaße, auch stellt es hohe technische Ansprüche an den Solisten. 2020 Vielleicht waren dies die Gründe, dass das Werk nach der Fertig- stellung 1806/07 zunächst nur selten auf Spielplänen auftauchte. Das sollte sich aber fast vierzig Jahre später ändern, als der junge Geiger Joseph Joachim die Komposition unter Mendelssohn STADTHALLE aufführte. Bereits 1890 hatte Tschaikowsky an den Großfürsten Konstantin Musikalische Leitung: geschrieben: »Ich habe übergroße Lust, eine grandiose Sinfonie Srba Dinić zu schreiben, die den Schlussstein meines Schaffens bilden soll«; Solist: Johannes Denhoff, drei Jahre später schließlich komponierte er ihn dann mit der Violine »Pathétique«. Diese 6. Sinfonie unterscheidet sich schon formal von den vorherigen, denn der vierte und letzte Satz steht nicht wie sonst üblich im schnellen »Allegro« oder »Vivace«, sondern ist ein »Adagio lamentoso«. Auch die vielen dunklen Farben, die zahl reichen Seufzerfiguren und der unkonventionelle und leise Schluss geben der Sinfonie eher den Charakter eines instrumentalen Requiems. In diesem Zusammenhang lässt sich auch das Blech- bläser-Zitat aus der Durchführung des ersten Satzes lesen, das eine Melodie aus dem russisch-orthodoxen Stundengebet »Mit den Heiligen lass ruhen, Christus, die Seelen deiner Diener« ist. Der Beiname »Pathétique« jedoch wurde nachträglich hinzugefügt – ein Verweis auf Beethovens gleichnamige Klaviersonate, die mit der gleichen Intervallfolge beginnt. 10. Sinfoniekonzert Zyklus Tschaikowsky 30 SINFONIEKONZERTE
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Extras 34 KONZERTREIHEN
JUNGES! KONZERT 35
Konzertreihen Kammerkonzerte im sonntags um 11:00 Uhr Louis-Spohr-Saal 15.09.2019 27.10.2019 26.01.2020 Bei unseren Kammerkonzerten präsentieren Mitglieder des 23.02.2020 Staatsorchesters Werke aus unterschiedlichen Epochen in kleiner 29.03.2020 Besetzung. Die Programme entnehmen Sie bitte den Monats- 24.05.2020 spielplänen und unserer Website. Lunchkonzerte im montags um 13:00 Uhr Großen Haus 28.10.2019 11.11.2019 03.02.2020 Die Lunchkonzerte erfreuen sich im Großen Haus größerer 09.03.2020 Beliebtheit denn je. Daher dürfen Sie sich auch in der Spielzeit 25.05.2020 2019/20 bei freiem Eintritt (Spenden sind willkommen) auf musika- lische und kulinarische Leckerbissen zur Mittagszeit freuen. 36 KONZERTREIHEN
Sonderkonzerte 02.01.2020 STADTHALLE Neujahrskonzert »Durch Nacht zum Licht« 09.03.2020 GROSSES HAUS 1. Korrepondierendes Konzert Werke von Adriana Hölszky, Dieter Salbert und Peter Eötvös 18.04.2020 VOLKSWAGEN HALLE Pop Meets Classic Sommer 2020 BÜRGERPARK Klassik im Park SONDERKONZERTE 37
Filmkonzerte »Das Piano« Eröffnungskonzert des 33. Braunschweig International Film Festival Das Braunschweiger Filmfestival eröffnet seine 33. Ausgabe mit Jane 19.11.2019 Campions mehrfach Oscar®-prämiertem Meisterwerk »Das Piano« über 19:00 eine starke Frau in einer Zeit der viktorianischen Prüderie: Die stumme STADTHALLE Witwe Ada ist leidenschaftliche Pianistin. Doch in ihrer arrangierten neuen Ehe darf sie dieser Leidenschaft nicht mehr nachgehen. mit dem Staatsorchester Das Staatsorchester Braunschweig spielt live Michael Nymans Partitur, Braunschweig deren Musik als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Soundtracks aller Zeiten gilt. Live-to-Game-Concert »Stories: The Path of Destinies« In Videogames beeinflusst die Handlung eines Spielers die Musik – 20.11.2019 so auch hier: Während ein Spieler den tierischen Protagonisten 20:30 Reynardo live steuert, spielt das Staatsorchester Braunschweig den PROBEBÜHNE 1/2 Soundtrack des preisgekrönten Action-Rollenspiels und passt ihn den Handlungen des Spielers an. Ein Konzert der ganz besonderen Art. mit dem Staatsorchester Braunschweig 38 FILMKONZERTE
Gastkonzerte Wolfsburg 18.09.2019 05.01.2020 08.02.2020 19.06.2020 SCHAROUN THEATER Celle Konzertreihe »Zeit fur Klassik« 24.09.2019 08.11.2019 13.01.2020 04.03.2020 06.05.2020 CONGRESS UNION Weitere Konzerte sind in Planung, bitte entnehmen Sie nähere Informationen den Monatsspielplänen und unserer Website. GASTKONZERTE 39
JUNGES! Konzert 22.03. Konzert für Kinder ab 5 Jahren & Familien Das Geheimnis 2020 der verzauberten KLEINES HAUS So 22.03.2020 Mo 23.03.2020 Juwelen Musikalisches Märchen von Juliane Klein Musikalische Leitung: Min Ren Der fürchterliche Zauberer Fanfusko hat alle Kinder in Juwelen verwandelt und mitgenommen – auch die sechs Brüder der kleinen Prinzessin Sophie. Doch die lässt sich das nicht gefallen und macht sich mutig auf, ihre Brüder und die anderen Kinder zu befreien. Begleitet wird sie dabei von ihren treuen Freunden: den zwei Ameisen und Sir Williams, einem verwunschenen schottischen Lord in Vogelgestalt. 07.06. Konzert für Kinder ab 6 Jahren & Familien Wassermusik 2020 für den König! GROSSES HAUS So 07.06.2020 Mit Musik von Georg Friedrich Händel Mo 08.06.2020 Los, auf, auf! Der neue König Georg stellt sich vor! Dafür Livezeichnungen: hat er seinen ganzen Hofstaat und sich selbst in hundert Meike Töpperwien kleine, reich geschmückte Boote gepackt und nun treiben sie alle mit der Strömung den Fluss entlang, um dem Volk zuzuwinken. Was gibt es dabei alles zu sehen! Dicke Gräf*innen in bunten Kleidern, Baron*innen mit gepu- derten Perücken, Kühe und Waschfrauen am Flussufer, sogar eine Gruppe von Musiker*innen befindet sich auf einem der Boote und spielt wundervolle Musik, mal langsam und ruhig, mal fetzig und schnell. Im Kinderkonzert taucht das Publikum ein in Händels »Wassermusik«, die der Komponist für eine Vergnügungs- fahrt des englischen Königs Georg I. auf der Themse im Jahr 1717 komponierte. 40 JUNGES! KONZERT
Termine entnehmen Sie bitte den Konzert Jugend & Erwachsene Monatsspielplänen und unserer Website. Mosaik HALLE 267 Eine transkulturelle MusikTheaterLandschaft Mit diesem Projekt untersucht das JUNGE! Staatstheater gemeinsam mit dem Haus der Kulturen die Vielfalt kultureller Identität in der Region. Für Braunschweiger Erzähler*innen unterschiedlicher Traditionen und Spra- chen, Musiker*innen des Global Boards des Musiklands Niedersachsen und des Staatsorchesters Braunschweig lassen drei bildende Künstler*innen in der Halle 267 eine MusikTheaterLandschaft entstehen. In einer weitläufigen Installation findet das Erzählen traditioneller Geschichten in unterschiedlichen Sprachen einen Raum. Eine alles umspielende Klanglandschaft greift Klänge des Raumes und Stimmen der Erzähler*innen auf und arrangiert sie neu. Die Besucher*innen werden zu Wandelnden in einer Landschaft voller Geschichten, Klängen und visueller Eindrücke. Unter Vorbehalt genehmigter Projektanträge im Juni und Juli 2020 in der Halle 267 der Stadt Braunschweig. ab September 2019 Konzert für Kinder ab 0 Jahren & Familien HAUS DREI Babykonzerte In gemütlicher Atmosphäre, bei Kaffee und Croissants, spielen die Musiker*innen des Staatsorchesters für Sie. Ihre Kleinen kuscheln dabei auf der Babydecke oder krabbeln los. Großeltern, Geschwister und andere Begleit- personen der Babys sind natürlich herzlich willkommen. Der Raum ist ausgelegt mit weichem Teppichboden, bitte bringen Sie ggf. Ihre Babydecke mit. Für Wickelmöglich- keiten ist gesorgt. 29.09. Konzert für Kinder ab 6 Jahren & Familien Wer ist Johann 2019 Sebastian Bach? KLEINES HAUS So 29.09.2019 Fabian und Vivien öffnen ein geheimnisvolles Paket – und Di 01.10.2019 ehe sie sich versehen, stecken sie bereits mittendrin in der Welt von Johann Sebastian Bach, erforschen sein turbu lentes Leben mit vielen Höhen und Tiefen und tauchen ein in seine wundervolle Musik. JUNGES! KONZERT 41
23.01. Konzert für Kinder ab 3 Jahren & Familien Notenkarussell 2020 Mit dieser Konzertreihe laden wir Vor- und Grund- HAUS DREI schulkinder ein, klassische Musik zu erleben. In einem Do 23.01.2020 circa 45-minütigen Programm werden sie selbst aktiv, Fr 24.01.2020 produzieren eigene Klänge oder erfinden ein Instrument So 26.01.2020 und lauschen konzentriert der Musik. Termine entnehmen Sie bitte den Konzert / Audiowalk Jugend & Erwachsene Monatsspielplänen und unserer Website. Inside the GROSSES HAUS Orchestra Audiowalk durch die Welt des Orchesters Konzept: krügerXweiss, Regina Peper krügerXweiss Regie: Marie-Luise Krüger, Christian Weiß Abend für Abend treten sie auf, kennen das Theater wie Musik und Sounddesign: ihre Westentasche und scheinen die einzig Sesshaften Antimo Sorgente im sich ständig drehenden Theaterkarussell. Wir erleben sie als elegante und virtuose Künstler*innen, mit Musiker*innen des Staats als beeindruckenden Klangkörper, und doch bleiben sie orchesters Braunschweig uns als Menschen – hinter der Violine, Harfe oder Bass – im Orchestergraben meist verborgen. Wer sind die 85 Musiker*innen des Staatsorchesters Braunschweig? Wir tauchen ein in die Geschichte dieser Menschen und erfahren mehr über ihre ganz persönliche Liebe zur Musik in diesem besonderen Spaziergang. Kopfhörer auf und los geht’s – ein Audiowalk auf den Spuren des Staatsorchesters Braunschweig! Koproduktion mit krügerXweiss, gefördert durch das Bundesministerium für Kultur und Medien 42 JUNGES! KONZERT
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Konzert vermittlung Das Vermittlungsangebot bezieht sich auf alle Sinfoniekonzerte Jahrgang im und kann individuell vereinbart werden. Konzert Vor dem Konzertbesuch laden wir zu einer Probe des Orchesters und zu einem begleitenden Workshop im Rahmen eines Projekttages für eine Jahrgangsstufe ein. Neben dem Probenbesuch und dem einführenden Workshop gibt es die Möglichkeit, mit den Dirigent*innen, Solist*innen und den Orchestermusiker*innen ins Gespräch zu kommen. Selbstverständlich sind auch einzelne Klassen bei einem Probenbesuch herzlich willkommen! 17.04.2020 09:00 Konzertproben- VOLKSWAGEN HALLE werkstatt zu »Pop Meets Classic« Hier wird noch geprobt und am richtigen Ton gefeilt! Wie ein Klangkörper mit seinen vielen Musiker*innen ein harmonisches musikalisches Ergebnis hervorzaubern kann, das ist während der Konzertprobenwerkstatt zu »Pop Meets Classic« zu erleben. 44 KONZERTVERMITTLUNG
Orchester mobil Musiker*innen des Staatsorchesters Braunschweig kommen in den Kindergarten, die Grundschulen und auch zu Klassen der Sekundarstufe I und II, um Kindern und Jugendlichen Kontakt zu klassischer Musik zu ermöglichen. In circa 45 Minuten erzählen sie Geschichten rund um ihre Instrumente und geben Kostproben ihres Könnens. Ein Tag – tausend Töne Wir laden Grundschulklassen zu einem Tag voller musikalischer Erlebnisse ein! In der Städtischen Musikschule ertasten, erproben und erforschen die Kinder unterschiedlichste Instrumente, im Staatstheater dürfen sie im Anschluss den Profis über die Schulter blicken – bei einer Orchesterprobe oder einer Führung durchs Theater! Kooperation mit der Städtischen Musikschule und der Gaußschule, gefördert durch die Bürgerstiftung Braunschweig SoloKonzert Vor dem Sinfoniekonzert besucht der/die Solist*in eine Schule, spielt für die Schüler*innen und stellt sich ihren Fragen. Im lebendigen Austausch kommen die Jugendlichen mit den Künst- ler*innen über so unterschiedliche Dinge wie Musik, Disziplin, Freizeit oder Facebook ins Gespräch. Kooperation mit der Initiative »Rhapsody in School« Information und Kontakt für die Angebote der Konzertvermittlung sowie die Jugend- und Familienkonzerte: franziskapester@staatstheater-braunschweig.de Tel: 0531 1234 508 KONZERTVERMITTLUNG 45
Das Staatsorchester im Musik- und Tanztheater AB 17.08.2019 Nabucco MUSIKTHEATER BURGPLATZ Dramma lirico von Giuseppe Verdi ML: Srba Dinić R: Klaus Christian Schreiber AB 28.09.2019 GROSSES HAUS Die lustige Witwe (Wiederaufnahme) ML: Christine Strubel Operette von Franz Lehár R: Klaus Christian Schreiber AB 18.10.2019 GROSSES HAUS Faust Oper von Charles Gounod ML: Christopher Lichtenstein R: Markus Bothe AB 27.10.2019 KLEINES HAUS The Telephone / ML: Alexis Agrafiotis Twice Through R: Eva-Maria Weiss the Heart Opera buffa von Gian Carlo Menotti / Dramatische Szene von Mark-Anthony Turnage AB 01.11.2019 GROSSES HAUS La bohème (Wiederaufnahme) ML: Christopher Lichtenstein Oper von Giacomo Puccini R: Ben Baur AB 30.11.2019 GROSSES HAUS Chicago ML: Georg Menskes Musical von Fred Ebb / Bob Fosse / John Kander R: Matthew Wild AB 17.01.2020 GROSSES HAUS Eugen Onegin ML: Srba Dinić Lyrische Szenen von Peter I. Tschaikowsky R: Isabel Ostermann 46 DAS STAATSORCHESTER IM MUSIK- UND TANZTHEATER
Angels in America AB 29.02.2020 MUSIKTHEATER GROSSES HAUS ML: Christopher Lichtenstein Oper von Peter Eötvös R: Florentine Klepper Fidelio AB 02.05.2020 GROSSES HAUS Oper von Ludwig van Beethoven ML: Srba Dinić R: Dagmar Schlingmann AB 30.05.2020 KLEINES HAUS Transstimme (UA) Oper von Fabià Santcovsky ML: Christopher Lichtenstein R: Blanka Ràdòczy AB 27.09.2019 Peer Gynt TANZTHEATER GROSSES HAUS (Wiederaufnahme) ML: Christopher Lichtenstein Gregor Zöllig Musik von Gavin Bryars / Edvard Grieg Winterreise AB 25.10.2019 GROSSES HAUS (Wiederaufnahme) ML: Samuel Emanuel Gregor Zöllig Musik von Hans Zender nach Schuberts »Winterreise« DAS STAATSORCHESTER IM MUSIK- 47 UND TANZTHEATER
48 Dirigent*innen und Solist*innen KÜNSTLERBIOGRAFIEN
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Srba Lera Johannes Dinić Auerbach Denhoff wurde in Serbien geboren und wurde in der sibirischen war bereits mit 13 Jahren Jung studierte an der Musikakademie Grenzstadt Tscheljabinsk student in Münster. Nachdem Belgrad Klavier, Kammermusik geboren. Bereits als Kind trat sie er aus zahlreichen nationalen und Dirigieren. Von 1995 bis öffentlich als Pianistin auf und Wettbewerben als Sieger 2001 arbeitete er als Korrepetitor komponierte mit 12 Jahren ihre hervorgegangen war, erhielt und Assistent der Oper/ erste Oper. Von einer Konzer- er ein Stipendium der Stiftung Chefdirigent am Theater Basel treise 1991 in die USA kehrte Musikleben des Deutschen Musi- und Bonn. Ab der Spielzeit sie nicht in die sowjetische krates. Nach seinem Studium in 2001/02 leitete Dinić als Erster Heimat zurück und lebt seither Köln wurde er im Alter von nur Kapellmeister am Stadttheater in New York. Sie studierte dort 24 Jahren als damals jüngster Bern Opernproduktionen. 2004 Klavier und Komposition an der Konzertmeister der Bundesrepu- wurde er zum Chefdirigenten des Juilliard School sowie Literatur- blik bei den Remscheider Sinfo- Berner Stadttheaters ernannt, wissenschaft an der Columbia nikern engagiert. 1984 wechselte von 2007 bis 2013 zudem zum University. Im Jahr 2002 legte er in der gleichen Position ans Musikalischen Direktor. sie ihr Konzertexamen an der Staatsorchester Braunschweig. Darüber hinaus stand er am Pult Musikhochschule Hannover ab. Zahlreiche kammermusikalische zahlreicher Orchester, darunter Auerbach debütierte im Mai 2002 Tätigkeiten sowie Rundfunk- und das Staatsorchester Stuttgart, in der Carnegie Hall, wo ihre CD-Einspielungen zeugen die Münchner Symphoniker, das Musik seither in jeder Saison von seiner künstlerischen Shanghai Symphony Orchestra, aufgeführt worden ist. Neben Vielseitigkeit. das Sinfonieorchester Basel und Instrumentalmusik schrieb sie war u. a. regelmäßiger Gast am Opern und Ballette und arbeitete Teatro Massimo in Palermo, beim mehrfach mit dem Choreografen Savonlinna Festival sowie bei John Neumeier zusammen. den Belgrader Philharmonikern. Als Solopianistin ist sie unter Von 2013 bis 2019 war Srba Dinić anderem in der Großen Halle Musikalischer Direktor und des Moskauer Konservatoriums, Chefdirigent des Orchesters des der Opera City Hall in Tokio, Teatro de Bellas Artes in Mexico dem Lincoln Center in New York, City. Seit der Spielzeit 2017/18 dem Münchener Herkulessaal, ist er Generalmusikdirektor am dem Osloer Konzerthaus, der Staatstheater Braunschweig, Symphony Hall in Chicago und wo er neben zahlreichen Sinfo- dem Washingtoner Kennedy niekonzerten in dieser Spielzeit Center aufgetreten. die Musikalische Leitung beim Burgplatz Open Air »Nabucco«, sowie bei »Eugen Onegin« und »Fidelio« übernimmt. 50 KÜNSTLERBIOGRAFIEN
Michael Ekaterina Jisang Ha Kudryavtseva Ryu wurde in Südkorea geboren studierte Gesang am Konser- stammt aus Südkorea und und lernte zunächst Klavier vatorium in St. Petersburg und absolvierte sein Studium an der und Geige, bevor er als Bariton gewann 2008 den 1. Preis des Yonsei Universität in Seoul sowie ein Gesangstudium an der Internationalen Kammermusik- bei Prof. Henner Leyhe an der Hanyang Universität begann wettbewerbes »Bernstein-Nach- Hochschule für Musik in Köln, und als Tenor abschloss. Von tigall«, den Sonderpreis für ergänzt durch Unterricht bei u. a. 2010 bis 2012 studierte er an die beste Interpretation von Kurt Moll und Bonaldo Giaiotti. der Staatlichen Hochschule Mozart-Werken sowie den Er ist Preisträger zahlreicher für Musik in Freiburg bei Prof. Internationalen Gesangswett- internationaler Wettbewerbe. Reginaldo Pinheiro und Hans- bewerb »Kammeroper Schloss Nach seinem professionellen Peter Müller (Liedgestaltung). Rheinsberg«. Am Staatstheater Debüt als Buonafede in Haydns Dort war er unter anderem als Braunschweig ist sie seit 2010 »Il mondo della luna« 2009 am Fenton (»Falstaff«) zu erleben. engagiert und sang hier Partien Theater Aachen folgten Gasten- Er vertiefte seine Ausbildung wie Rosina (»Il barbiere di gagements an der Staatsoper mit Meisterkursen bei Margreet Siviglia«), Fiordiligi (»Così fan Hannover, den Theatern Gent, Honig und Dame Gwyneth Jones tutte«), Violetta (»La Traviata«), dem Landestheater Niederbayern sowie an der Internationalen Anne Trulove in Strawinksys und der Greek National Opera. Sommerakademie Mozarteum, »The Rake’s Progress«, Solveig Von 2016 bis 2018 war der Bass Salzburg bei Rudolf Knoll. 2016 in Egks »Peer Gynt«, Gilda Ensemblemitglied des Stadtthe- gab er sein Italiendebüt als Tenor (»Rigoletto«), Sophie in Massenets aters Klagenfurt, wo er u. a. als in Carl Orffs »Carmina Burana«. »Werther«, Gretel (»Hänsel und Sarastro (»Die Zauberflöte«), Von 2012 bis 2017 war Michael Ha Gretel«), Mimi (»La bohème«) und Giorgio Talbot (»Maria Stuarda«), am Staatstheater Braunschweig Marta in Mieczysław Weinbergs Lodovico (»Otello«), Il Commen- engagiert und sang in dieser »Die Passagierin«. 2011 wurde sie datore (»Don Giovanni«), Dottor Zeit Partien wie Don Basilio (»Le mit dem Förderpreis der Staats- Grenvil (»La traviata«), Tschang nozze di Figaro«), Hohepriester theaterFreunde ausgezeichnet. (»Das Land des Lächelns«) (»Saul«), Aquilio (»Farnace«), Un und Pope (»Lady Macbeth von Incredibile (»Andrea Chenier«), Mzensk«) auf der Bühne stand. Nemorino (»L'elisir d'amore«), Darüber hinaus pflegt er eine Tamino (»Die Zauberflöte«), Duca rege Konzerttätigkeit in Europa, di Mantova (»Rigoletto«) und Korea, Japan und China. Mit Aladin in der gleichnamigen der Spielzeit 2018/19 wechselte Oper von Kurt Atterberg. Michael Jisang Ryu an das Staatstheater Ha ist regelmäßig als Solist an Braunschweig, wo er sich Konzerten des Staatsorchesters dem Publikum u. a. in dem Braunschweig beteiligt. Mehrfachabend »Machtspiele« sowie als Colline in Puccinis »La bohème« und Aribert Reimanns »L‘Invisible« präsentierte. 51
Gerd Olga Salomo Schaller Scheps Schweizer begann seine dirigentische begann mit fünf Jahren, die wurde in Luzern geboren und Laufbahn 1993 an der Staatsoper ersten Melodien und Stücke zu begann seine musikalische Hannover, wechselte 1998 als spielen und lernte Klavierspielen. Laufbahn als Blockflötist Erster Kapellmeister an das 1992 zog ihre Familie nach und Sängerknabe in dortigen Staatstheater Braunschweig Deutschland, Olga Scheps’ neue Kantorei. Mit 14 Jahren wech- und wirkte von 2003 bis 2006 Heimat. Mit 16 Jahren begann sie selte er zur Oboe und wurde bald als Generalmusikdirektor am als Jungstudentin an der Musik- darauf an der Musikhochschule Theater Magdeburg. Seither hochschule Köln ihr Studium, Luzern aufgenommen. Von 2013 arbeitet er als Gastdirigent welches sie 2013 mit Auszeich- bis 2016 studierte er an der mit zahlreichen bekannten nung bei Prof. Pavel Gililov Zürcher Hochschule der Künste Orchestern im In- und Ausland. abschloss. Weitere wichtige (ZHdK), begann danach sein Insbesondere widmet er sich der musikalische Impulse erhielt sie Masterstudium bei Prof. Jean- Wiederentdeckung vergessener bei Arie Vardi, Dmitri Bashkirov, Louis Capezzali in Lausanne Opern und Raritäten des Andrei Gavrilov und Alfred und schloss seine Studien bei Konzertrepertoires. Großen Brendel. Während des Studiums Prof. Dominik Wollenweber in Beifall von Publikum und Kritik war sie Stipendiatin der Berlin ab. Salomo Schweizer erhielt Schallers Interpretation Deutschen Stiftung Musikleben. gewann bereits verschiedene der romantischen Oper »Merlin« Nach ersten Konzerten u. a. im internationale Preise; als Solist von Carl Goldmark, die er Rahmen der Preisträgerkonzerte trat er u. a. mit dem Staats- in Zusammenarbeit mit dem von »Jugend musiziert«, wurde orchester Braunschweig, der Bayerischen Rundfunk auf CD sie zu mehreren Konzertreihen Philharmonie Zentralschweiz, herausbrachte (ECHO Klassik und Festivals wie dem Rheingau dem Neuen Orchester Basel, 2010). Des Weiteren feierte er Musik Festival eingeladen und dem Festivalorchester Arosa bedeutende Erfolge im deutschen debütierte beim Klavier-Festival und dem Stadtorchester Zug und italienischen Fach mit Ruhr. Seit 2009 ist Olga Scheps auf und wurde zudem u. a. vom Werken von Richard Wagner, Exklusivkünstlerin von Sony 21st Century Orchestra, vom Richard Strauss und Giuseppe Classical und spielte ihr bereits Musikkollegium Winterthur, Verdi. 2011 startete er mit der von siebtes Album ein. Olga Scheps der Staatsoper Hamburg und ihm gegründeten Philharmonie lebt heute in ihrer Wahlheimat der Deutschen Oper Berlin als Festiva eine Gesamteinspielung Köln, reist von dort aus zu Klas- Solooboist eingeladen. Beim der Sinfonien Anton Bruckners, sik-Festivals und Konzertreihen Verbier Festival Orchestra erhielt der nun das sinfonische Œuvre in verschiedenen Ländern er wichtige musikalische Impulse von Johannes Brahms folgt. und konzertiert mit weltweit von verschiedensten namhaften Zudem ist er Gründer und künst- führenden Orchestern und Diri- Dirigenten wie Charles Dutoit, lerischer Leiter des Ebracher genten. In der Spielzeit 2019/20 Zubin Mehta, Valery Gergiev Musiksommers. ist sie Artist in Residence am und Ivan Fischer. Seit der Saison Staatsorchester Braunschweig. 2017/18 ist er Solooboist im Staatsorchester Braunschweig. 52 KÜNSTLERBIOGRAFIEN
Michaela Anna Stefan Selinger Skryleva Soltesz wurde in Oberösterreich wuchs in Moskau auf und wurde war von 1997 bis 2013 General- geboren, besuchte das Konser- am Tschaikowsky Konser- musikdirektor der Essener Phil- vatorium in Linz (Donau) und vatorium zur Pianistin und harmoniker und Intendant des erhielt ihre Gesangsausbildung Kammermusikerin ausgebildet. Aalto-Theaters. Der gebürtige maßgeblich an der Universität Ab 1999 studierte sie in Berlin an Ungar studierte an der Wiener für Musik in Wien und am der Universität der Künste und Hochschule für Musik und Konservatorium in Basel. nahm Dirigierunterricht bei Lutz darstellende Kunst Dirigieren Es folgten Engagements am Herbig in Düsseldorf. 2002 und sowie Komposition und Klavier. Stadttheater Klagenfurt 2003 war sie an der Hochschule Nach Stationen als Dirigent sowie am Landestheater für Musik in Karlsruhe als musi- in Wien und Graz und als Innsbruck. Von 2005 bis 2010 kalische Assistentin im Bereich musikalischer Assistent von Karl war sie Ensemblemitglied der Musiktheater tätig. An der Böhm, Christoph von Dohnányi Wiener Staatsoper, wo sie u. a. Kölner Oper war sie mit Jeffrey und Herbert von Karajan bei Cherubino (»Le nozze di Figaro«), Tate und Markus Stenz an den den Salzburger Festspielen war Zerlina (»Don Giovanni«), Wiederaufnahmen von Wagners er von 1983 bis 1985 ständiger Orlofsky (»Die Fledermaus«), »Ring des Nibelungen« beteiligt. Dirigent der Hamburgischen Rosina (»Il barbiere di Von 2007 bis 2012 wirkte Skryleva Staatsoper. In gleicher Position Siviglia«) und Magdalena (»Die an der Staatsoper Hamburg unter war er von 1985 bis 1997 an der Meistersinger von Nürnberg«) der Leitung von Simone Young an Deutschen Oper Berlin tätig. verkörperte. Zudem arbeitete sie zahlreichen Opernproduktionen Von 1988 bis 1993 wirkte er in Wien mit Dirigenten wie Kirill mit und übernahm mit den als Generalmusikdirektor am Petrenko, Christian Thielemann, Hamburger Philharmonikern Staatstheater Braunschweig, von Franz Welser-Möst und Daniele Repertoire-Aufführungen der 1992 bis 1997 als Chefdirigent an Gatti zusammen. In den Jahren Oper. 2012 trat sie ihr Amt als der Flämischen Oper Antwerpen / 2010 bis 2014 war sie vielfach stellvertretende Generalmusik- Gent. Im Rahmen seiner am Essener Aalto-Theater zu direktorin und 1. Kapellmeisterin Intendanz und der Arbeit als erleben und erweiterte dort ihr am Landestheater Schleswig-Hol- Generalmusikdirektor erhielten Rollenspektrum um Fachpartien stein an. Mit Beginn der Spielzeit das Aalto-Musiktheater und wie Brangäne (»Tristan und 2013/14 wurde sie in der gleichen die Essener Philharmoniker Isolde«), Mélisande (»Pelléas Position ans Staatstheater mehrfach Auszeichnungen und et Mélisande«) und Charlotte Darmstadt engagiert. Im März Preise, u. a. 2008 die Ernennung (»Werther«). Weiterhin gab 2014 rief sie die Friedensinitiative zum »Opernhaus und Orchester Michaela Selinger Opern- und »Classic for Peace« ins Leben. Ab des Jahres«. Überdies erfolgte Konzertvorstellungen in Zürich, 1. August 2019 ist Anna Skryleva 2009 die Ehrenauszeichnung Lyon, Barcelona, Chicago, Generalmusikdirektorin am zum »Bürger des Ruhrgebietes« Sydney, Chile und Tokio. Theater Magdeburg. sowie 2010 die Ernennung zum Professor h. c. durch das Land NRW und 2012 zum Ehrendi- rigenten des Staatsorchesters Braunschweig. 53
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