Lehrveranstaltungen und Vorträge Informationen über das Institut - Wintersemester 2021/2022 - DPG-Frankfurt

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Wintersemester 2021/2022

Lehrveranstaltungen
und Vorträge
Informationen
über das Institut
Lehrveranstaltungen und Vorträge Informationen über das Institut - Wintersemester 2021/2022 - DPG-Frankfurt
Das Rätsel
der Sphinxs

Die Sphinx ist eine Gestalt aus dem         steht damit symbolisch auch für die
Bereich der Mythologie, die – wie jede      Forderung nach Anerkennung der
mythische Figur – eine Vielzahl von         Lebenstatsachen, zu denen neben der
Bedeutungen repräsentiert. ln der           eigenen Unvollkommenheit auch Ab­
ägyptischen Mythologie erscheint sie        schied und Tod gehören. Die Verwei­
vor allem als Schutzfigur und Wäch­         gerung dieser Anerkennung zugunsten
ter. In ihrer Erscheinung halb Tier, halb   einer phantasierten Omnipotenz führt
Mensch, halb Mann, halb Frau ist sie        demgegenüber letztlich zur Psychose.
den Begrenzungen des Menschseins
enthoben und steht sowohl für das           Neurotische Erkrankungen basieren
triebhafte Begehren als auch für den        unbewusst immer auch auf einer Ver­
Wunsch nach Unsterblichkeit.                leugnung dieser Erkenntnis. Denn das
                                            Begehren des Menschen zielt auf die
Die Antwort auf ihr Rätsel „Wer geht        Wiederherstellung eines paradiesischen
morgens auf vier, mittags auf zwei          Urzustandes, der längst verloren ist.
und abends auf drei Beinen?“ heißt:         Als Wächterin der Zeit repräsentiert
„Der Mensch“ und konfrontiert den           die Sphinx von daher den menschlichen
Fragenden mit seiner Vergänglichkeit.       Grundkonflikt, sich diesem Mangel zu
Wer diese Frage nicht beantworten           stellen und gleichzeitig ein Leben zu
kann, fällt ihr zum Opfer. Die Sphinx       bejahen, auch wenn es endlich ist.
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Inhaltsverzeichnis

1. Organisatorische Hinweise                                            S. 3

2. Lehrveranstaltungen und Vorträge                                     S. 4
2.1 Wichtige Termine                                                    S. 4
2.2 Angebotene Lehrveranstaltungen                                      S. 12
3. Informationen über das Institut                                      S. 38
3.1 Organisation des Instituts                                          S. 39
3.2 Angebotene Aus- und Weiterbildungsgänge                             S. 40
3.3 An der Aus- und Weiterbildung beteiligte Mitglieder des Instituts   S. 42
3.4 Lehranalytiker/innen des Instituts                                  S. 43
3.5 Gastdozent/innen                                                    S. 45
3.6 Gastsupervisor/innen                                                S. 45
3.7 Mitglieder des Instituts                                            S. 46
3.8 Anschriften                                                         S. 47

4. Ambulanz des Instituts                                               S. 49

5. Kooperationsvereinbarungen                                           S. 50

Anhang:
Tabellarische Übersicht über das Semesterprogramm                       S. 54

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1. Organisatorische Hinweise

Sekretariat des Instituts
Die Sekretärin des Instituts ist Frau Dipl.-Soz. Annette Fricke und Frau Anne Zimmermann.

Öffnungszeiten des Sekretariats
Dienstags bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, Tel. Nr. 069 74 70 90.

Informationen
Unterlagen zu den im Institut angebotenen Aus- und Weiterbildungsgängen können im
Sekretariat angefordert werden.
Nähere Informationen über die verschiedenen Weiterbildungsgänge und die jeweiligen
Zulassungsvoraussetzungen erfolgen durch den Leiter des Zulassungsausschusses, Herrn
Dipl. Psych. Bernd Federlein, Tel. Nr. 06420/82006.
Telefonische Informationen über die Ausbildung zum/zur Psychologischen
Psychotherapeuten/in nach dem Psychotherapeutengesetz gibt Frau Dipl. Psych. Angela
Dunker, Tel. Nr. 069/82369699.
Es besteht die Möglichkeit, insbesondere über Ausbildungsfragen mit einem
Psychoanalytiker/einer Psychoanalytikerin auch ein persönliches Gespräch zu führen.
Auskünfte darüber im Sekretariat.

Kontinuierliche Aufnahme
Die Aufnahme in die Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten mit dem
Schwerpunkt „psychoanalytisch begründete Psychotherapie“ und „Tiefenpsychologie“ erfolgt
kontinuierlich.
Dies gilt ebenso für Ärzte, die die Zusatz-Weiterbildung Psychoanalyse und Zusatz-
Weiterbildung Psychotherapie - tiefenpsychologisch fundiert anstreben.

Gasthörer/innen
Die theoretischen Lehrveranstaltungen stehen grundsätzlich auch Gasthörer/innen offen.
Dies gilt insbesondere auch für Studierende der Psychologie und der Medizin.

Interessenten können beim Leiter des Zulassungsausschusses, Herrn Dipl. Psych. Bernd
Federlein (s.o.), einen Aufnahmeantrag als Gasthörer/in stellen. Die Teilnahme an den
theoretischen Seminaren ist vom Einverständnis des/der betreffenden Dozenten/in abhängig,
das vor Beginn der Veranstaltung eingeholt werden sollte.
Nähere Informationen erfahren Sie telefonisch im Sekretariat.

Gebühren
Die Semestergebühr für Ausbildungskandidaten beträgt € 350,--.
Die Gasthörergebühr beträgt € 75,-- pro Semester, Studierende brauchen keine Gebühr zu
entrichten.
Das Honorar für ein Zulassungsgespräch beträgt € 90,--.

Tel.: 069/ 74 70 90, Fax: 069/975 89 200, Email: institut@dpg-frankfurt.de

Bankverbindung:
Frankfurter Volksbank, IBAN DE77501900000001031406, BIC FFVBDEFFXXX

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2. Lehrveranstaltungen und Vorträge

                     2.1 Wichtige Termine im Wintersemester 2021/22

Wintersemester 2021/22:                                    03.09.2021 - 31.01.2022
Sommersemester 2022:                                       02.03.2022 - 30.06.2022

               2.1.1 Veranstaltungen auch für interessiertes Fachpublikum

Psychoanalyse und Film
                                     „Das Unheimliche“

„Es mag zutreffen, daß das Unheimliche
das Heimliche-Heimische ist,
das eine Verdrängung erfahren hat
und aus ihr wiedergekehrt ist…“ (Freud, 1919)

Filmvorführung im Mal seh´n Kino:

Mittwoch, 25.8.2021                   Filmvorführung, Vortrag und Diskussion
20.00 Uhr – 23.00 Uhr                 Nosferatu – Phantom der Nacht
                                      Regie: Werner Herzog (D/F 1979)
Psychoanalytische Interpretation:     Norbert Spangenberg
(Wiederholungstermin: Mittwoch, 8.9.2021)

Mittwoch, 03.11.2021                  Filmvorführung, Vortrag und Diskussion
20.00 Uhr – 23.00 Uhr                 Rosemary´s Baby
                                      Regie: Roman Polanski (USA 1968)
Psychoanalytische Interpretation:     Ellen Englert, Birgit Pechmann
(Wiederholungstermin: Mittwoch, 17.11.2021)

Mittwoch, 26.01.2022                  Filmvorführung, Vortrag und Diskussion
20.00 Uhr – 23.00 Uhr                 Wenn die Gondeln Trauer tragen
                                      Regie: Nicolas Roeg (GB 1973)
Psychoanalytische Interpretation:     Norma Heeb
(Wiederholungstermin: Mittwoch, 09.02.2022)

Mittwoch, 06.04.2022                  Filmvorführung, Vortrag und Diskussion
20.00 Uhr – 23.00 Uhr                Das Cabinet des Dr. Caligari
                                      Regie: Robert Wiene (D1920)
Psychoanalytische Interpretation:     Birgit Justl
(Wiederholungstermin: Mittwoch, 13.04.2022)

Mals seh´n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt/Main. Die Veranstaltungen werden von der
Landespsychotherapeutenkammer Hessen (LPPKJP) zertifiziert.

Im Hinblick auf die Entwicklung der Pandemie und damit zusammenhängenden Beschränkungen
bitten wir darum, sich jeweils auf der Homepage des Kinos: www.malsehnkino.de über den aktuellen
Stand zu informieren. Reservierungen werden dringend empfohlen!

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20. Ringvorlesung 2021/2022 Institut für Psychoanalyse Frankfurt/DPG

                                      Das Lachen

Freitag, 17. September 2021
„Satiren […] galten wie Bordellbesuche ausschließlich als Männersache“: Die doppelt
prekäre Stellung weiblicher Satire (am Beispiel der Autorin Gisela Elsner)
Christine Künzel, Hamburg
Moderation: Ellen Englert

Freitag, 5. November 2021
Das Lachen Dadas und seine Politisierung in Berlin. Gegen die „Zuhälter des Todes“
Hanne Bergius, Berlin
Moderation: Norma Heeb

Freitag, 10. Dezember 2021
Haha! Und Aha! Humor in der Psychoanalyse
Kai Rugenstein, Berlin
Moderation: Daniela Saalwächter

Freitag, 21. Januar 2022
Lachen – ohne Witz. Nach Kafka
Marianne Schuller, Hamburg
Moderation: Bernd Federlein

Abhängig von den mit der Pandemie einhergehenden Kontakteinschränkungen, finden die
Vorträge in Präsenz oder online statt. Bitte informieren Sie sich auf der Homepage des
Instituts: www.dpg-frankfurt.de.
In jedem Fall ist eine Anmeldung erforderlich bei Birgit Pechmann: ibis@birgit-pechmann.de

Ort in Präsenz: Institut für Psychoanalyse Frankfurt/DPG.

Eintritt 10 €, Studierende sind befreit.
Abstracts zu den Vorträgen auf der Homepage des Instituts

Beginn: jeweils 20.00 Uhr

Die Veranstaltungen werden von der Landespsychotherapeutenkammer Hessen (LPPKJP)
zertifiziert.

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20. Ringvorlesung 2021/22                  Das Lachen

Christine Künzel

     „Satiren [...] galten wie Bordellbesuche ausschließlich als Männersache“: Zur
                              prekären Stellung der Satirikerin
                                         (T, P)(A.1)

Während weibliche Autoren sich spätestens im 20. Jahrhundert in allen literarischen Gattungen
etabliert hatten, blieb die Satire (bis auf wenige Ausnahmen) ein Terrain männlicher Schriftsteller.
Obwohl seit den 1970er Jahren im Zuge der Entstehung einer feministischen Literaturwissenschaft
auch Geschlechtertheorien in die deutschsprachige Literaturwissenschaft eingeflossen sind, scheint
die Satiretheorie davon (immer noch) weitgehend unbeeinflusst geblieben zu sein. In der
englischsprachigen Literaturforschung wird die Satire daher als „gendered genre“ bzw. „more-or-less
a masculine genre“ bezeichnet – also als vorwiegend ‚männliche Schreibweise‘.
        Der problematische Status von Autorinnen, die sich einer satirischen Schreibweise bedienen,
mag insbesondere damit zusammenhängen, dass die literarische Haltung, die in satirischen Texten
steckt, ein Aggressionspotential in sich birgt, das letztendlich auf Destruktion ausgerichtet ist.
Betrachtet man die Geschichte ‚weiblicher‘ Schreibweisen, so lässt sich feststellen, dass Aggressivität,
Brutalität und Negativität literarische Verfahren sind, die sich nur wenige Autorinnen zu eigen gemacht
haben. Gilt das Aggressionstabu, das die Satire gewissermaßen unterläuft, zwar auch für männliche
Autoren, so verschärft sich die durch die Abweichung von der Norm prekäre Stellung der Autorin.
        Doch es ist nicht allein das weibliche Aggressionstabu, das für eine Zurückhaltung weiblicher
Autoren auf dem Gebiet der Satire verantwortlich zu machen ist. Die Widersprüche, die sich aus dem
gesellschaftlichen Status der Frau ergeben, spiegeln sich auch in der prekären Stellung der Satire.
Begibt sich eine Autorin also auf das Terrain der Satire, so wirkt dies im Sinne einer mehrfachen
Marginalisierung und trägt zu einer Verstärkung ihres ohnehin prekären Status als Frau und Autorin
bei. So trifft die Feststellung Horaz’, Satireschreiben sei gefährlich, auf die Satirikerin in besonderer
Weise zu.

PD Dr. Christine Künzel lehrt aktuell an der Universität Hamburg, Fachbereich Sprache, Literatur,
Medien mit den Schwerpunkten: Interdisziplinäre Literatur- und Kulturwissenschaft, mit Blick u.a. auf
Fiktionstheorien und Erzählforschung, Repräsentation von Gewalt in der Literatur (sexualisierte
Gewalt), Geschlechterforschung, Satire und Satiretheorie. Zum wissenschaftlichen Werdegang:
Schauspielstudium in Kiel; Studium der Germanistik, Amerikanistik und Philosophie an der Universität
Hamburg und der John Hopkins University in Baltimore (USA). 1998-2001 Stipendiatin am
Graduiertenkolleg „Codierung von Gewalt im medialen Wandel“ an der Humboldt-Universität Berlin,
Promotion 2003. 2005 Auszeichnung mit dem Fritz Sack Preis der Gesellschaft für interdisziplinäre
wissenschaftliche Kriminologie. Seit 2006 Lehrstuhl- und Professurvertretungen an den Universitäten
Hamburg, Dresden Dortmund, sowie Lehraufträge an den Hochschulen in Bern und St. Gallen. 2011
Habilitation zum Thema „Ich bin eine schmutzige Satirikerin“: Studien zum Werk Gisela Elsners. Seit
Mai 2012 Erste Vorsitzende der Internationalen Gisela Elsner Gesellschaft. Veröffentlichungen u.a.:
Vergewaltigungslektüren: Zur Codierung sexueller Gewalt FFM/New York 2003; „Ich bin eine
schmutzige Satirikerin“: Zum Werk Gisela Elsners (1937-1992), Sulzbach/Ts. 2012; Herausgeberin der
Werke Gisela Elsners im Verbrecher Verlag, Berlin, zuletzt 2020 den Roman „Das Berührungsverbot“.

Moderation: Ellen Englert

Termin: Freitag, 17. September 2021,                20.00 Uhr

Anmeldung erforderlich bei Birgit Pechmann: ibis@birgit-pechmann.de

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20. Ringvorlesung 2021/2022

                                            Das Lachen
Hanne Bergius
                    Das Lachen Dadas und seine Politisierung in Berlin
                            Gegen die „Zuhälter des Todes“
                                       (T,P)(A.1)

Das Lachen Dadas gestaltete sich in Berlin vielfältig. In Anbetracht des überwältigenden
Zerstörungspotentials des Ersten Weltkrieges politisierten die Berliner Dadaisten ihr „Narrenspiel aus
dem Nichts“, das in Zürich bereits grenzensprengende philosophisch-poetische Aktionsformen erfand.
Die Dadaisten sahen das „Ende der Welt“ in der Berliner Metropole illusionslos mit einer Ironie, die
nicht dem Ende verfiel.
 Mit ihren spezifischen Strategien des Lachens im Gewand der Satire, der Groteske, der Parodie, der
Phantastik und Absurdität beschworen die Dadaisten eine Freiheit der Künste, die nur schwer für die
Weimarer Republik zu ertragen war. Wie die Berliner Dadaisten die zynische Gewalt des
nationalistischen „Gesinnungsmilitarismus“ als anhaltende Bedrohung der jungen Demokratie der
Weimarer Republik in ihren Werken und Aktionen bekämpften, wird ebenso thematisiert, wie ihre
Auseinandersetzung mit dem Aufbruch der Weimarer Republik in eine Mediengesellschaft, die die
Dadaisten zu ihren Fotomontagen inspirierte. Wie Dada Illusionserzeugung durch Illusionszerstörung
begegnete, wird ebenso an Werkbeispielen thematisiert, wie Dadas montierende Strategien, die
widersprüchlichen Konfliktherde mit offenen Konzepten zu durchdringen und den Betrachter aktiv
miteinzubeziehen.
Desweiteren versucht die Wirkungsgeschichte von Dada an einzelnen Aspekten zu zeigen, wie sich
nach dem Zweiten Weltkrieg international Neo-Dada-Bewegungen gegen den abstrakten
Expressionisten formierten. Dadas Erweiterung des Kunstbegriffs, die Aufwertung der Produktion und
des Materials, die Ausweitung der Collage in den Raum und in die Aktion hinein lieferten die Basis für
ein Neo-Dada-Konzept von intermediären Projekten von Musik, Tanz, Theater, Performance, Poesie,
bildender Kunst, Video und Film. Pop Art, Fluxus, Nouveau Réalisme, Situationismus entwickelten die
dadaistischen Ansätze mit ihren jeweiligen Konzepten weiter.

Hanne Bergius, Prof. Dr., Professorin für Architektur- und Designgeschichte. Studium der
Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Psychologie an der Freien Universität Berlin. 1976 –
1978 Ausstellungstätigkeit: »Tendenzen der zwanziger Jahre – Dada in Europa« (15.
Europaratsausstellung, Berlin); »Paris – Berlin. Übereinstimmungen und Gegensätze Frankreich –
Deutschland 1900 – 1933« (Paris). 1984 Promotion, 1992 Habilitation an der FU Berlin Lehrtätigkeit:
Lehraufträge an der Universität Dortmund (1980 – 1989), an der Staatlichen Kunstakademie in
Düsseldorf (1987 – 1989). Mitarbeit am Funkkolleg »Moderne Kunst«. 1992 – 1994 Professur für
Kunstgeschichte an der Fachhochschule Münster, 1994 – 2007 Professur für Kunst-, Design- und
Architekturgeschichte an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Zahlreiche
Veröffentlichungen zur Kunst der Moderne; »Das Lachen Dadas. Die Berliner Dadaisten und ihre
Aktionen« (1989); »Montage und Metamechanik. Dada Berlin? Artistik von Polaritäten« (2000). Mitglied
des IDZ (Internationales Design-Zentrum) und der Internationalen Otto-Gross-Gesellschaft.

Moderation: Norma Heeb

Termin: Freitag 5. Nov. 2021, 20.00 Uhr

Anmeldung erforderlich bei Birgit Pechmann: ibis@birgit-pechmann.de

                                                  7
20. Ringvorlesung 2021/2022

                                      Das Lachen
Kai Rugenstein

                     Haha! und Aha! Humor in der Psychoanalyse
                                       (T,P)(A.1)

Ausgehend von einer historischen Verortung des Humorbegriffs innerhalb des Diskurses der
Heilkunst wird der Vortrag kurz Freuds zentrale Thesen zum Humor zusammenfassen, welche
sich vor allem in der bekannten Monografie „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten“
(1905c) und in dem kleinen Aufsatz „Der Humor“ (1927d) finden. Daran anknüpfend werden
die theoretischen und behandlungstechnischen Charakteristika eines spezifisch
psychodynamischen Humors herausgearbeitet. Dabei wird sich zeigen, dass Humor nicht etwa
eine neue, möglicherweise fehlende Zutat ist, welche es nun nachträglich gelte, in die
psychodynamische Therapie einzuführen, um diese damit aufzupeppen oder zu
„modernisieren“. Humor ist vielmehr, so die These des Vortrags, immer schon in der
Psychoanalyse enthalten. Humor kommt dabei in den Blick sowohl als empfehlenswerte
therapeutische Haltung als auch als wirksame Methode therapeutischen Handelns.
Insbesondere wird es darum gehen zu zeigen, wie die vertrauten Grundregeln
psychodynamischer Praxis – freie Assoziation und gleichschwebende Aufmerksamkeit – durch
den psychodynamischen Gebrauch von Humor um die Prinzipien „freie Bisoziation“ und
„gleichschwebende Schlagfertigkeit“ ergänzt werden. Mit Hilfe von Fallvignetten wird versucht
zu illustrieren, dass der Haha-Effekt lustvollen Lächelns und der Aha-Effekt realitätsorientierter
Einsicht miteinander Hand in Hand gehen, wenn Humor als eine Weise ungesättigten Deutens
dazu genutzt wird, spielerisch auf den Ernst der Übertragung hinzuscherzen.

Kai Rugenstein, Dr. phil., Dipl. Psych., Studium der Psychologie und Philosophie,
Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis, Dozent, Supervisor und Lehrtherapeut an
der Psychologischen Hochschule Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Psychodynamische
Behandlungstechnik, psychoanalytische Konzeptforschung, Theorie der Ästhetik,
Ausbildungsforschung. Passend zum Vortragsthema erschienen von ihm: „Humor - Die
Verflüssigung des Subjekts bei Hippokrates, Jean Paul, Kierkegaard und Freud“ (Wilhelm
Fink, 2014), „Humor in der psychodynamischen Therapie“ (Vandenhoeck & Ruprecht, 2018).

Moderation: Daniela Saalwächter

Termin: Freitag 10. Dez. 2021, 20.00 Uhr

Anmeldung erforderlich bei Birgit Pechmann: ibis@birgit-pechmann.de

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20. Ringvorlesung 2021/2022

                                     Das Lachen

Marianne Schuller

                             Lachen – ohne Witz. Nach Kafka

                                          (T,P)(A.1)

Das Abstract zum Vortrag finden Sie auf der Homepage des Instituts:
http://www.dpg-frankfurt.de/aktuell.html

Marianne Schuller
Dr. phil., Professorin em. für Literaturwissenschaft, an der Universität Hamburg.
Arbeitsschwerpunkte: Neuere Deutsche Literatur (18. Jahrhundert bis zur
Gegenwart), Literatur und Wissen, Literatur und Wissenschaften (Medizin, Psychiatrie),
Literatur und Psychoanalyse. Zwischenzeitlich Dramaturgin am Deutschen Schauspielhaus
in Hamburg und am Bremer Theater am Goetheplatz. Vortragsreisen und viele
Gastprofessuren in USA und in den europäischen Ländern. Mitbegründerin der HAFPA
(Hamburger Forschungsgruppe für Psychoanalyse).

Moderation: Bernd Federlein

Termin: Freitag, 21. Januar 2022, 20.00 Uhr

Abhängig von der Pandemieentwicklung findet die Veranstaltung in Präsenz oder online
statt!

Anmeldung erforderlich bei Birgit Pechmann: ibis@birgit-pechmann.de

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Hygieneplan Institut für Psychoanalyse Frankfurt

                                                            Stand: 03.07.2021

Der Hygieneplan ist beim Aufenthalt im Institut zu berücksichtigen.

   1. Personen mit Krankheitssymptomen, wie insbesondere erhöhte Temperatur, Husten
      und Atembeschwerden ist der Zugang zum Institut nicht gestattet.

   2. Direkt nach Betreten des Institutes ist gründliches Waschen und Desinfizieren der
      Hände vorgeschrieben.

   3. Im Seminarraum dürfen maximal 10 Personen gleichzeitig anwesend sein. Die
      Sitzplätze sind im Abstand von 150 bis 200 cm markiert (6 am Tisch, 2 jeweils an den
      Längsseiten der Wände). Der Seminarraum darf nur mit Maske betreten werden.
      Sobald die Sitzposition eingenommen wurde, darf die Maske abgenommen werden.
      Vor dem Verlassen der Sitzposition ist die Maske wieder aufzusetzen.

   4. Während der Seminare sollte nach Möglichkeit ein Fenster geöffnet sein. Nach 45
      Minuten muss zwingend für mind. 10 Minuten gelüftet werden – (wobei das Seminar
      fortgesetzt werden kann). Ein Seminar darf max. 90 Minuten dauern. Wenn sich ein
      zweites Seminar anschließen sollte, muss zwischen beiden Seminaren für mind. 15
      Minuten intensiv gelüftet werden.

   5. Auf den Verkehrswegen und -flächen (Eingangsbereich, Flure, Toiletten, WC,
      Kopierraum) besteht Maskenpflicht.

                                          Hinweis

Der Unterricht wird in Abhängigkeit von den aktuellen Inzidenzen und den Richtlinien
der hessischen Landesregierung in Präsenz oder online abgehalten. Bei
Unsicherheiten wenden sie sich bitte an den/die jeweiligen Dozenten/in.

Die Anmeldung für Kasuistiken und Seminare erfolgt bei der/dem jeweiligen Dozent/in.
Achten sie bitte auf die individuellen Hinweise bei den Seminarankündigungen.

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2.1.2. Institutsinterne Veranstaltungen

Freitag, 03. September 2021             Semestereröffnung

20.00 – 21.30 Uhr               Eröffnung des Wintersemesters 2021/22
Peter Krause

Semestereröffnungsvortrag       PD Dr. Dr. Norbert Spangenberg

                        „Vorstellung des Forschungsseminars“

                            Institutsinterne Sitzungstermine

14.10.2021          Kandidatenversammlung
26.10.2021          Prüfungsausschuss
16.11.2021          Unterrichtsausschuss
09.11.2021          Mitgliederversammlung
25.01.2022          Prüfungsausschuss

                                            11
2.2 Im Wintersemester 2021/22 angebotene Lehrveranstaltungen1

1Die   Buchstaben hinter den Titeln bedeuten:

Erste Klammer: Zuordnung der Veranstaltung in Tiefenpsychologie (T) und psychoanalytische Psychotherapie
(P). Wegen der starken theoretischen Überschneidungen bezieht sich der größte Teil der theoretischen
Veranstaltungen auf beide Therapieformen. Dem entspricht die Bezeichnung (T,P).

Zweite Klammer: Einordnung der Veranstaltung in die in der Anlage 1 zur Ausbildungs- und Prüfungsordnung
zum Psychotherapeutengesetz (PsychTh-APrV) vom 18.12.1998 aufgeführten Themen zur theoretischen
Ausbildung (A) und zur vertieften Ausbildung (B).

Dritte Klammer: (IPV) bedeutet, dass das Seminar für die DPG-IPV-Ausbildung anerkannt ist.

                                                    12
Eröffnung des Wintersemesters 2021/22 durch den Vorsitzenden Herrn Peter Krause

                                Semestereröffnungsvortrag

Norbert Spangenberg

                      „Vorstellung des Forschungsseminars“

                                        (T,P)(A.1/A.3)

Es ist ein Novum in der Geschichte des Instituts, dass Ausbildungskandidaten sich unter
meiner Leitung bereit erklärt haben, die klinische Arbeit im Rahmen ihrer Ausbildung durch
Begleitforschung zu unterstützen. Wir möchten die bisher geleistete Arbeit vorstellen, die
einzelnen Themen sowie die dabei bisher verwandten Methoden kurz umreißen, damit das
ganze Vorhaben von den Kolleginnen und Kollegen des Instituts wohlwollend aufgenommen
und begleitet werden kann. Langfristiges Ziel unserer Arbeitsgruppe ist, die Selbstreflexion
unserer klinischen Arbeit zu institutionalisieren, indem zum Beispiel in der klinischen Arbeit
entstandene Fragen an uns herangetragen werden. Wir sehen darin die Möglichkeit, die
Psychoanalyse in ihrem inneren Wandel kritisch zu begleiten und von möglichen
Dogmatismen zu befreien.

Norbert Spangenberg, Privatdozent Dr. med. habil. Dr. rer. soc. hat Medizin, Philosophie
und Soziologie studiert, in Medizin und Soziologie promoviert. Er ist Privatdozent für
psychosomatische Medizin, mit einer Habilitation zum Thema: „Familienkonflikte essgestörter
Patienten“. Er ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und seit 2000
als Psychoanalytiker, Paar-, Familien- und Gruppentherapeut in Frankfurt niedergelassen.

Forschungsschwerpunkte:
- Psychoanalytische Konzeptforschung
- Psychoanalyse im sozialen Feld
- Psychoanalytische Kulturtheorie
- Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. zu Gewaltverhältnissen, Rechtsextremismus und
 Fremdenfeindlichkeit.

Moderation: Peter Krause

Termin: Freitag, 03. September 2021,       20.00 Uhr

                                              13
Fábio Luís Ferreira Nóbrega Franco

 Platform-mediated companies’ strategies of psychological management of workers:
 demutualization of risks and gamification among the Brazilian food delivery workers

                                      (A,T)(A.2.1.)(IPV)

This presentation aims to examine some strategies of psychological management of on-
demand food delivery workers that have been rolled out by platform companies operating in
Brazil, driven by the financialized neoliberal platform capitalism. We will analyse two of those
strategies: demutualization of risks and gamification. Based on several studies on platformized
food couriers in Brazil, this investigation intends to show how these strategies contribute to
profitably regulating labor supply by means of giving rise to steady experiences of anguish at
work. Indeed, the fact that Brazil has the highest rate of people with anxiety disorders in the
world coincides with the booming of the platform companies in the country. Among the
different factors that have caused the rocketing rates of anxiety disorders in Brazil, it is
essential to consider the role played by the reinforcement of politics that aims to deep labor
precarization, of which platform companies have taken advantage to expand their labor supply.
On the one hand, anguish seems to hurt the companies' profits since it might be responsible
for sick leaves. However, regulating anguish through the above-mentioned strategies is crucial
to ensure that the workers keep working and continue to compete among themselves. Despite
having a narrow focus, the present investigation aspires to bring out assumptions of a more
general process of managing and exploiting the psychic suffering of on-demand food delivery
workers and other kinds of plataformized laborers.

Fábio Luís Ferreira Nóbrega Franco, is a post-doctoral researcher with the International
Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies of the Rosa-Luxemburg-Stiftung
and with the Institute of Psychology of the University of São Paulo, in Brazil. Currently, he is
also visiting scholar affiliated with the professorship of Sociology of the Future of Work at
Humboldt-Universität zu Berlin. He is a practicing psychoanalyst, member of the Brazilian
Association of Forums of the Lacanian Field, and researcher of the Social Theory, Philosophy,
and Psychoanalysis Laboratory (LATESFIP - USP). His areas of research include social
theory, labor theory, necropolitics, and psychoanalysis.

Temin: Freitag, den 10.09.2021, 20.00 Uhr

                                              14
Kasuistisches Seminar

                                               (T,P)(B.3)

   (nur für Aus- u. Weiterbildungskandidaten/innen nach dem Zwischenkolloquium)

Im kasuistischen Seminar werden eigene Behandlungsfälle vorgestellt mit dem Schwerpunkt
auf der Diskussion von Stundenprotokollen.
Das kasuistische Seminar wird im Wechsel von mindestens einer/m Lehranalytiker/in,
Prüfungskasuistiken von zwei Lehranalytikern/innen oder einem/r Lehranalytiker/in und
einem/r Supervisor/in geleitet.
Für die Prüfungs-Kasuistik ist ein kurzer Bericht über Symptomatik, Anamnese,
Psychodynamik und bisherigem Behandlungsverlauf zu erstellen und den beiden
Lehranalytikern/innen sowie nach Möglichkeit auch allen Seminarteilnehmern/innen so
rechtzeitig vorzulegen, dass diese sich vor Beginn des Seminars ein Bild von dem
vorgestellten Fall machen können.
In der Prüfungskasuistik steht nach einem Einleitungsbericht, in dem die wichtigsten
Angaben über Symptomatik, Anamnese und bisherigen Behandlungsverlauf dargestellt
werden, die Diskussion von Stundenprotokollen im Vordergrund.

Termine:

Mittwochs, 20.00 Uhr                                 Freitags, 19.00 Uhr

15.09.2021     Dunker                                24.09.2021     Menge-Herrmann
22.09.2021     Brodt                                 08.10.2021     Federlein
29.09.2021     Kruschitz (IPV)                       15.10.2021     Wollenweber (IPV)
06.10.2021     Englert                               22.10.2021     Englert
13.10.2021     Himmelreich                           29.10.2021     Hammeran
27.10.2021     Dunker                                12.11.2021     Kruschitz (IPV)
10.11.2021     Brodt                                 26.11.2021     Heeb
24.11.2021     Garrels (IPV)                         17.12.2021     Federlein
01.12.2021     Paul (IPV)                            14.12.2021     Heeb
08.12.2021     Himmelreich
15.12.2021     Menge-Herrmann
05.01.2022     Bayer
12.01.2022     Englert
19.01.2022     Wollenweber (IPV)
26.01.2022     Garrels (IPV)

24 Doppelstunden

Die von DPG-IPV-Lehranalytikern geleiteten Kasuistiken werden für die DPG-IPV-Ausbildung anerkannt.

                                                   15
Inge Hammeran, Norma Heeb, Ulrike Spengler

                        Kasuistisches Erstinterviewseminar
                                      (T, P) (B.1. B.2)

Im kasuistischen Erstinterviewseminar werden von den Kandidatinnen und Kandidaten
durchgeführte Erstinterviews vorgestellt und in der Gruppe diskutiert. Die Erfassung des
szenischen Geschehens während eines Erstinterviews steht dabei im Vordergrund.

Diese Erstinterview-Kasuistikgruppe(n) ist
    kontinuierlich und verpflichtend mindestens über vier Semester hinweg bis zur
      Zwischenprüfung,
    offen, für jeweils neu hinzukommende KandidatInnen,
    bedarfsabhängig, findet jedoch mindestens 5 Mal pro Semester statt,
    und wird über je ein Semester hinweg von derselben Dozentin geleitet.

Termine:

Mittwochs, 20.00 Uhr (Hammeran)         Anmeldung bei der Dozentin bis 05.09.2021

22.09.2021; 29.09.2021; 24.11.2021; 15.12.2021; 05.01.2022; 12.01.2022

Mittwochs, 20.00 Uhr (Spengler)         Anmeldung bei der Dozentin bis 05.10.2021

03.11.2021; 17.11.2021; 01.12.2021; 08.12.2021; 19.01.2022; 26.01.2022

                                                            6 Doppelstunden

Freitags, 17.15 Uhr (Heeb)              Anmeldung bei der Dozentin bis 05.09.2021

10.09.2021; 01.10.2021; 05.11.2021; 03.12.2021; 14.01.2022

                                                            5 Doppelstunden

                                             16
Norbert Spangenberg, Angela Dunker

                     Seminar zu klinischen Fragestellungen
                             (Ambulanzkonferenz)
                                   (T,P)(A.4, A7/9, B.1)

In diesem Seminar werden Patienten/innen aus der Ambulanz vorgestellt. Dabei wird
besonderer Wert auf die Herausarbeitung der Psychodynamik, der Psychotherapie-
Indikation und der Einschätzung der Prognose gelegt.

Ebenso haben Ausbildungskandidaten, die sich im psychiatrischen Praktikum befinden,
Gelegenheit, dort ihre Fälle vorzustellen.

Die Ambulanzkonferenz ist ein wichtiger Bestandteil sowohl der tiefenpsychologischen als
auch der psychoanalytischen Weiterbildung, zu der alle Kandidaten/innen von Beginn ihrer
Ausbildung an eingeladen sind. Über die Ambulanzkonferenz werden auch
Patienten/innen für Erstinterviews ebenso wie für psychoanalytische oder
tiefenpsychologische Behandlungen vermittelt.
Die bis zur Zwischenprüfung geforderten 15 psychoanalytischen Erstinterviews sollten
zum großen Teil im Rahmen der Ambulanz erhoben werden. Für Kandidaten/innen bis zur
Zwischenprüfung ist die Teilnahme an der Ambulanzkonferenz Pflicht.

Literatur:

Heigl, F. (1972): Indikation und Prognose in Psychoanalyse und Psychotherapie. Göttingen:
            Verlag für Medizinische Psychologie
Hohage, R. (2000): Analytisch orientierte Psychotherapie in der Praxis: Diagnostik,
            Behandlungsplanung, Kassenanträge. Stuttgart, New York: Schattauer
Rohde-Dachser/Wollenweber: Leitfaden zur Antragsstellung (im Sekretariat erhältlich).
Rohde-Dachser: Kap. 4 des Skripts „Neurosen, Persönlichkeitsstörungen, Psychotherapie“
            (im Sekretariat erhältlich)

Termine: Donnerstags, 20.15 - 21.45 Uhr

Die Ambulanzkonferenz findet 14tägig statt, nach Bedarf auch wöchentlich.
Die aktuellen Termine hängen am Schwarzen Brett aus und stehen in der Dropbox.

                                            17
Heike Cramer-Koeppen, Norma Heeb, Kristina Klug, Anahit Knolle-Akyüz,
Sandra Pachnicke, Babette Saebisch, Norbert Spangenberg

           Praktika für Studierende am Institut für Psychoanalyse (IPF)/DPG

                  Informationsabend für Mitglieder und KandidatInnen

                                         (A,T)(A.11)(IPV)

Ab dem Wintersemester 2021 werden wir Studierenden der Psychologie/Klinischen
Psychologie – Psychotherapie die Möglichkeit bieten, im Rahmen des Studiums erforderliche
Praktika an unserem Institut zu absolvieren. Die KollegInnen der „AG Praktika“ des IPF
haben dafür einen detaillierten fachlichen und organisatorischen Rahmen entwickelt, der an
diesem Abend vorgestellt und diskutiert werden soll. Eine neue Gruppe auf diese Weise
temporär in den Ausbildungsprozess zu integrieren, wird alle, Lehrende wie KandidatInnen
betreffen – und es braucht weitere Mitarbeit.

Es besteht auch die Möglichkeit sich über Mitwirkung im Rahmen des Masterstudienganges
an der Goethe-Uni zu informieren. Neue und spannende Möglichkeiten, unsere
psychoanalytische Fachkenntnis einzubringen werden diskutiert.

Ergänzend werden weitere Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Instituts im Rahmen der
zukünftigen Weiterbildung vorgestellt.

Birgit Pechmann für die AG Zukunft

Norma Heeb für die AG Praktika

Termin: Mittwoch, 1.9.2021,      20.00 Uhr – 21.30 Uhr

1 Doppelstunde

                                                18
Birgit Justl

                                 Allgemeine Neurosenlehre

                                   (T,P)(A.2.3.,B3/5)(IPV)

In diesem Seminar wollen wir die grundlegenden Konzepte der psychoanalytischen
Neurosenlehre gemeinsam erarbeiten. Es soll dabei von allen Teilnehmer*innen ein
Impulsreferat von etwa 15 Minuten zu jeweils einem kurzem Text gehalten werden, das als
Grundlage für die weitere Diskussion dient. Bitte melden Sie sich für ein Referatsthema per
Mail bei mir an unter praxis.justl@web.de. Die Literatur wird zu Semesterbeginn in der
Dropbox bereitgestellt.

Literatur:

Referate Termin 1
Freud, S.: Das Unbewusste (Studienausgabe, Band 3: 125-144)
Müller-Pozzi, H. (1995): Psychoanalytisches Denken (53-71)

Referate Termin 2
Hoffmann, S.O., Hochapfel, G. (2009): Neurotische Störungen und psychosomatische
Medizin (S. 60-85)
Mentzos, S. (2009): Lehrbuch der Psychodynamik (S. 29-43)

Referate Termin 3
Fenichel, O. (2005): Psychoanalytische Neurosenlehre (S. 186-201)
Fenichel, O. (2005): Psychoanalytische Neurosenlehre (S. 201-238)

Termine:     Freitag 29.10., 12.11., 10.12.2021
             17.15 – 18.45 Uhr

3 Doppelstunden

                                             19
Birgit Pechmann

                           Entwicklungspsychologie I, Teil 2
                                     (T, P)(A.1)(IPV)

Gegenstand des Seminars sind Konzepte der frühen Triangulierung, auch aus der
Perspektive psychoanalytisch geprägter Forschungsprojekte zur psychischen Entwicklung,
sowie das Konzept einer „Allgemeinen Verführungstheorie“ von J. Laplanche. Beides
beschäftigt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den elterlichen Phantasmen,
„Botschaften“ – in deren Raum sich das Kind hinein entwickelt.
Das Seminar ist eine Fortsetzung der Veranstaltung im vergangenen Sommersemester, die
erfolgte Teilnahme an Teil 1 ist jedoch keine Voraussetzung für Teil 2.

Bitte lesen Sie zum ersten Termin: von Klitzing, K. (2002): Frühe Entwicklung im
Längsschnitt: Von der Beziehungswelt der Eltern zur Vorstellungswelt des Kindes. Psyche –
Z Psychoanal. 56, 863 - 887
Der Text wird Ihnen bei der Anmeldung zum Seminar zugesandt.

Abhängig von der pandemischen Situation wird das Seminar entweder in Präsenz oder
online stattfinden. Zur Teilnahme ist eine Anmeldung bei der Dozentin erforderlich:
ibis@birgit-pechmann.de

Vorläufige Literaturauswahl:

Fivaz-Depeursinge, E., Corboz-Warney, A. (2001): Das primäre Dreieck. Vater, Mutter und
Kind aus entwicklungstheoretisch-systemischer Sicht. Carl-Auer-Systeme Verlag, Heidelberg
(im Original: „The Primary Triangle“)
Laplanche, J. (2009): Inzest und infantile Sexualität. Psyche – Z Psychoanal 63, 525 – 539
Laplanche, J. (2004): Die rätselhaften Botschaften des Anderen und ihre Konsequenzen für
den Begriff des „Unbewußten“ im Rahmen der Allgemeinen Verführungstheorie, Psyche – Z
Psychoanal 58, 898 – 913
Laplanche, J. (1988): Von der eingeschränkten zur allgemeinen Verführungstheorie. In:
Laplanche, J.: Die allgemeine Verführungstheorie und andere Aufsätze. Edition Diskord,
Tübingen, 199 - 233
von Klitzing, K. (2002): Frühe Entwicklung im Längsschnitt: Von der Beziehungswelt der
Eltern zur Vorstellungswelt des Kindes. Psyche – Z Psychoanal. 56, 863 - 887
Der Text wird Ihnen bei der Anmeldung zum Seminar zugesandt.
von Klitzing, K. et al. (1999): Child Development and early triadic relationships. Int J
Psychoanal 80, 71 – 89
von Klitzing, K. (1996): Triadeninterview (Basler Elterninterview), Halbstandardisiertes,
tiefenpsychologisch orientiertes Paarinterview für (werdende) Eltern, unpubliziert

Termine: Mittwoch, den 15.9., 20.10.2021, jeweils 20.00 Uhr – 21.30 Uhr

2 Doppelstunden

                                            20
Ulrike Seelig
                                       Erstinterviewseminar

                                            (T,P)(B.1)(IPV)

Das Seminar ist für Kandidaten/innen am Anfang ihrer psychoanalytischen und
tiefenpsychologisch fundierten Ausbildung gedacht.
Im psychoanalytische Erstinterview versuchen wir erste Hypothesen über die unbewusste
Psychodynamik des Patienten zu erhalten und zu einer diagnostischen und prognostischen
Einschätzung zu gelangen. Dabei beziehen wir uns auf objektive und subjektive
Informationen und vor allem dem szenischen Verstehen, dem mithilfe von Übertragung und
Gegenübertragung eine besondere Bedeutung zukommt.
Bitte lesen Sie für die erste Sitzung:
Laimböck, A. (2011). Das psychoanalytische Erstgespräch. Brandes & Apsel. Frankfurt
(Einleitung und Kapitel 1)

Melden sie sich für das Seminar bitte bis zum 27. Oktober an unter seelig.u@web.de

Alle für das Seminar relevanten Texte werden in die Dropbox gestellt.

Literatur:
Argelander, H. (1999). Das Erstinterview in der Psychotherapie. 6 unveränd. Aufl. WBG Darmstadt.
Kernberg, Otto F. (1988): Teil I, Kap. 2: Das strukturelle Interview. In ders., Schwere
Persönlichkeitsstörungen. Stuttgart, 1991, S. 48-82
Laimböck, A. (2011). Das psychoanalytische Erstgespräch. Brandes & Apsel. Frankfurt
Laimböck A. (2013). Nachdenken über szenisches Verstehen heute. Jahrbuch Psychoanal. 66: 49-86
Laimböck, A. (2013). Szenisches Verstehen, Unbewusstes und frühe Störungen. Psyche -Z
Psychoanal. 67 (9-10): 881-902
Lorenzer, A. (2002). Diskursive und präsentative Symbole -“das szenische Verstehen“. (S. 63-80). In:
Die Sprache, der Sinn, das Unbewusste. Psychoanalytisches Grundverständnis und
Neurowissenschaften. Klett – Cotta. Stuttgart.
Ogden, T.H. (1995). Frühe Formen des Erlebens. Psychosozial-Verlag. Darin Kap. 7 „Das
psychoanalytische Erstgespräch“.
Reinke, E. (2017). Das psychoanalytische Erstinterview und seine Bedeutung für Diagnostik und
Behandlung. Psychosozial-Verlag. Gießen
Schubert, Wolfgang (1985): Die psychoanalytische Konsultation am Beispiel des unmotivierten (z.B.
psychosomatischen) Pat., Psyche, Z. f. Psychoanalyse, 1985, 39, S. 519-537
Wegner, P. (1992). Gegenübertragung im psychoanalytischen Erstinterview. Psyche -Z Psychoanal.
46 (3) S. 286-307

Termine: Mittwoch: 10., 17., 24.11.; 01. u. 08.12. von 18.15 – 19.45 Uhr

5 Doppelstunden
                                                   21
Ellen Englert, Bernd Federlein
                              Zur Psychoanalyse der Perversion (I)
                                      (A,T)(A.2.1.;A.5;B.6)

Die Klassifizierung der Perversionen (Plural!) gehört traditioneller Weise zu den Tätigkeiten der
Psychiatrie und der Sexologie, während die Psychoanalyse darum bemüht ist, dem Begriff der
Perversion (Singular!) eine strukturelle Definition zu geben. Dieses Verständnis ist nicht unbedingt
mit auffälligen sexuellen Vorlieben und Tätigkeiten verbunden, und es sind, wie die klinische Praxis
zeigt, solche „Abnormitäten“ oft bei Personen anzutreffen, die man als neurotisch oder psychotisch
betrachten muss oder die unter der aktuell so stark verbreiteten Borderline-Diagnose einzuordnen
sind. Dabei ist auch zu bedenken, dass sexuelle Normen starken kulturellen und zeitlichen
Einflüssen und Wandlungen unterliegen, durch welche die durch Freud postulierte polymorph-
perverse Anlage am Beginn des menschlichen Lebens in bestimmte Bahnen und Richtungen
gelenkt werden. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass sich ein sogenanntes normales
Sexualverhalten nicht unbedingt auf eine ganze und als solche geliebte Person bezieht, sondern
dass das sexuelle Streben entsprechend dem Partialcharakter der Triebe zumeist nur auf bestimmte
Partialobjekte bzw. auf Teile und Merkmale eines Partners oder Partnerin gerichtet sind. Objekte der
Lust und des Genießens sind daher immer auch von Objekten des Begehrens und der Liebe zu
unterscheiden. Somit haftet, psychoanalytisch betrachtet, jedem sexuellen Verhalten etwas
grundsätzlich Perverses an.
Das Seminar ist über zwei Semester konzeptualisiert, die Literatur für das SS 2022 wird
entsprechend ergänzt. Für die erste Veranstaltung bitten wir Sie, die Literatur von Freud, Stoller und
Becker N. zu lesen. Die Texte werden als Kopiervorlage ausliegen. Die Teilnahme am Seminar ist
verbunden mit der zusammfassenden Bearbeitung eines Teils der Texte und einem entsprechenden
Input in die Gruppe. Für die Verteilung melden Sie sich bitte bei uns ab 1. November.
Literatur:
Becker N. (1997): Psychoanalytische Theorie sexueller Störungen.
In: Sigusch V. (Hrsg.): Sexuelle Störungen und ihre Behandlungen, Stgt. Thieme
Becker S. (2003): Frauen und Perversion. Psychodynamische Psychotherapie 2003; S:155-166
Boucet-Kervella D. (2019): Die Frage der Perversion, Psyche 2019, Heft 5
Freud S. (1905): Die sexuellen Abirrungen, in: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie
    - (1927): Fetischismus
Mann D. (1999): Übertragungsperversionen. Psychotherapie: Eine erotische Beziehung. Klett-Cotta
McDougall J. (1997): Die Couch ist kein Prokrustesbett. Zur Psychoanalyse der menschlichen
Sexualität.
Ruhs A. (2017): Das Haften an den Vorlieben. Grundlegendes zum Verständnis der perversen
Struktur
Stoller RJ (1979): Perversion. Die erotische Form von Hass. Psychosozial, Kap.4,5,6,7
Welldon E (2003): Perversionen der Frau. Psychosozial

Termine: Samstag 18.12.2021; 15.01., 22.01.2022                   von 10.00 – 16.00 Uhr

9 Doppelstunden

                                                  22
Dietmar Paul

                         Psychoanalyse und Suchterkrankungen

                                    (A,T),(A2.1;B3/5;B3)

Suchtmedizinische Grundlagen (Diagnosekriterien, Epidemiologie, neurobiologische
Grundlagen der Sucht, die verschiedenen Suchtstoffe, allgemeine biopsychosoziale Modelle
der Suchtentstehung)

Tiefenpsychologische/psychoanalytische Aspekte der Suchtentstehung, therapeutische
Aspekte und therapeutische Beziehungsgestaltung in der Suchtbehandlung, Fallbeispiele

Dietmar Paul ist seit 1998 Facharzt für Psychiatrie und seit 1999 Facharzt für Psychiatrie
und Psychotherapie.

1998 – 2005 Oberarzt des Suchtbereiches im Waldkrankenhaus Köppern

2005 – 2008 Leitender Arzt des Suchtbereiches im ZSP Philippshospital GmbH

2008 – 2011 Leitender Arzt des Suchtbereiches im Waldkrankenhaus Köppern

2011 – 2012 Kommissarischer Ärztlicher Direktor mit voller Weiterbildungsermächtigung in
                       dem Fachgebiet der „Psychiatrie und Psychotherapie“

Seit 2012 Chefarzt der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen und Konsiliarpsychiatrie
                           Bürgerhospital Frankfurt am Main sowie der SAGS
                           (Substitutionsambulanz Grüne Straße)

Mitgliedschaften und weitere Tätigkeiten: Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung
der Landesärztekammer Hessen, verantwortlich für die Leitung und Durchführung des
Curriculums „Suchtmedizinische Grundversorgung“. Drogen- und Suchtbeauftragter der
Landesärztekammer Hessen. Suchtausschuss der Landesärztekammer Hessen.
Arbeitsgruppe „Suchtprävention“ AG XI des Landespräventionsrates Hessen. Deutsche
Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie. Deutsche Gesellschaft für
Suchtforschung. Arbeitsgemeinschaft Diamorphin-gestützte Behandlung

Die Teilnahme wird dringend empfohlen, da das Seminar Bestandteil des Curriculums ist u.
sehr unregelmäßig angeboten wird.
Das Seminar findet voraussichtlich online statt, Sie erhalten rechtzeitig einen Einladungslink.

Termine: Freitag, 26.11. u. 17.12.2021      von 17.15 – 18.45 Uhr

2 Doppelstunden

                                              23
Charlotte Bayer

             Psychoanalyse und Psychotherapie mit älteren PatientInnen
                                 Ist da etwas anders?
                                    (P,T)(A.5/6;B.6)

In diesem Seminar beschäftigen wir uns damit, was im Umgang mit älteren PatientInnen
anders sein könnte. Sind sie behandelbar, Psychoanalysen möglich oder Psychotherapie?
Gibt es spezifische Störungen? Paßt jung und alt zusammen?

Literatur:

Maerker, Andreas : Alterspsychotherapie und klinische Gerontopsychologie
                   Springer Verlag, 2.Aufl. 2015

Radebold Hartmut u. Radebold Hildegard: Zufrieden älter werden
                     Psychosozial-Verlag, 2.Aufl. 2009

Quinodoz, Danielle: Älterwerden. Eine Entdeckungsreise
                    Psychosozial-Verlag, 2.Aufl. 2012

Termine: Mittwoch 05.01., 12.01. u. 19.01.2022     von 18.00 – 19.30 Uhr

3 Doppelstunden

                                           24
Norbert Spangenberg

                                     Forschungsseminar
                                           (A,T)(A.3)

In diesem fortlaufenden Seminar wird Herr Dr. Dr. Spangenberg zusammen mit den
Kandidaten/Innen die klinische Arbeit mit Begleitforschung unterstützen.

Langfristiges Ziel der Arbeitsgruppe ist, die Selbstreflexion unserer klinischen Arbeit zu
institutionalisieren, in dem zum Beispiel in der klinischen Arbeit entstandene Fragen an uns
herangetragen werden.

Termine: Freitag 14-tägig fortlaufend            von 11.00 – 12.00 Uhr

                                               25
Angela Dunker, Daniela Saalwächter

                         Herausforderungen und Konsequenzen

                         der Corona-Pandemie für unsere Praxis

                                      (A,T)(B3/5)(IPV)

Seit März letzten Jahres sind wir alle persönlich und in unserer analytischen Praxis mit der
Corona-Pandemie in vielfältiger Weise konfrontiert. In diesem Seminar wollen wir aus
gesellschaftlichen und analytischen Blickwinkeln unsere Gedanken dazu vertiefen, was mit
uns und unseren Patient_innen geschehen ist in dieser Zeit und auch weiterhin relevant sein
wird. Die Pandemie hat wie durch ein Brennglas bestimmte Probleme aber auch bestimmte
Grundpfeiler der Gesellschaft und des psychoanalytischen Settings hervorgehoben und zur
Diskussion gestellt. Nach einer Einführung und einem kleinen Überblick wollen wir uns mit
den gesellschaftlichen Rahmbedingungen und dem analytischen Rahmen befassen und uns
fragen, welche Bedeutung den Angriffen auf den Rahmen zukommt. Risiken und Chancen
der aktuellen Veränderungen sollen dabei in den Blick genommen werden.

Der Text für die erste Seminarsitzung wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Literatur:

Dute, Sebastian (2021): Pandemie, Politik und Problematisierung. Veranstaltungsbericht zu
Didier Fassins Vorlesung im Sommersemester 2021 am Collège de France (1/3).
https://www.soziopolis.de/pandemie-politik-und-problematisierungen.html

Heimerl, B. (2020). Das Coronavirus. Überlegungen zu einem bedrohlichen Fremdkörper.
Forum Psychoanal 36, 319-331.

Kortmann, G./Schulze, G.G. (2021): Jenseits von Corona. Unsere Welt nach der Pandemie –
Perspektiven aus der Wissenschaft. transcript verlag

Krzakowski, P. (2021): Covid-19 in V Acts. Int J Psychoanalysis 102, 139-158.

Küchenhoff, J. (2020): Die Arbeit im und am Unheimlichen: Die Coronakrise und die
psychoanalytische Kur. Forum Psychoanalyse 36, 361-373. (siehe auch:
Mitgliederrundschreiben der DGPT 3/2020, 26-33.)

Milton, Jane (2020): Love persecution and reparation during the pandemic. Unveröffentlicher
Vortrag, gehalten auf der Tagung der UCL im November 2020

Sedlacek, Stefanie (2021): Herausforderung Fernanalyse. Psyche 75. Jg, Heft 5, S. 434-444

Zeitzschel, Uta (2021): Hinter der Scheibe -Aus der Traum. Ein Absturz in einem Wechsel
vom klassischen analytischen Setting in eine Videobegegnung in Corona-Zeiten. Jahrbuch
Psychoanalyse 82, S. 109-134

Termine: Mittwoch 15., 22., 29. Sept., 06. u. 27. Okt. von 18.15 – 19.45 Uhr
5 Doppelstunden

                                             26
Babette Saebisch

               Psychoanalytische Haltung / Psychoanalytische Identität II
                                      (T/P) (B.2) (IPV)

Diese Seminarsitzung ist eine einzelne Fortführungssitzung zum Seminar aus dem
Sommersemester. Da im ersten Teil mit sehr persönlichen Inputs der Teilnehmer*innen
gearbeitet wurde, ist diese Sitzung ausnahmsweise auf den Kreis der Teilnehmer*innen aus
dem Sommersemester beschränkt.

Bitte melden Sie sich aber trotzdem noch einmal per E-Mail bei mir an
(kontakt@saebisch.de), wenn Sie erneut teilnehmen möchten, damit ich aufgrund der
Anzahl der Teilnehmer*innen kurz vor der Sitzung mit Blick auf die Pandemie-Situation
schauen kann, ob wir uns ggf. im Institut in Präsenz treffen können. Wenn dies nicht
geht, würde die Sitzung noch einmal online stattfinden.

Inhaltlich möchte ich mit Ihnen nun gerne „von der Theorie zur Praxis“ kommen (Formulierung
einer Teilnehmerin im Sommersemester) – wir wollen zusammen eine Vignette besprechen,
weshalb ich Sie einlade zu überlegen, wer von Ihnen Material aus einer Behandlung oder
einem Erstgespräch vorstellen möchte: Es soll um eine Stundensituation gehen, in der Sie,
aus welchem Grund auch immer, den Eindruck hatten, daß es schwierig für Sie war, Ihre
bisherige Haltung zu wahren, mit der Sie in die Situation eingestiegen sind. Wir wollen dazu
das Protokoll der entsprechenden Sitzung bis inklusive des in Ihren Augen entscheidenden
Moments durchgehen und dann gemeinsam überlegen, was uns dazu mit Blick auf die
psychoanalytische Haltung und auf das, was wir dazu bisher gemeinsam erarbeitet haben,
einfällt. Im Anschluß kann uns die vorstellende Kollegin / der vorstellende Kollege erzählen,
wie die Stunde weitergegangen ist.

Melden Sie sich also bitte gerne bei mir an, wenn Sie eine entsprechende Situation vorstellen
möchten.

Termin: Mittwoch, 08.09.2021,          Achtung (!): 20.30 - 22.00 Uhr

1 Doppelstunde

                                             27
Bernd Federlein, Martin Peuser

                    Klinische Einführung in die Theorie und Technik
                           der strukturalen Psychoanalyse (V)

                     „Grundlagen der psychoanalytischen Technik“
                                  (A,T)(A.2;A.2.3;B.6;B.3)

„Der Widerstand des Patienten ist immer der Ihre, und wenn ein Widerstand gelingt, dann ist
das so, weil Sie drinstecken bis zum Hals, weil Sie verstehen.“
Sie verstehen, Sie haben unrecht. Was es genau gilt zu verstehen, das ist, warum es etwas
gibt, das man zu verstehen gibt“ (Lacan, 1974).

Fortführung des Seminars des SS 2021

Literatur

Fink B. (2013) Grundlagen der psychoanalytischen Technik. Wien: Turia + Kant

             6.    Mit Träumen, Tagträumen und Fantasien Arbeiten

             7.    Der Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung

             8.    Telefon-Analyse (Veränderungen des psychoanalytischen
                   Settings)
              9.   Nicht-normierende Analyse

             10. Die Behandlung von Psychosen

Termine: Samstag 13.11. und 11.12.2021,        jeweils 10.00 – 18.00 Uhr

8 Doppelstunden

                                             28
Babette Saebisch

                      Psychoanalytiker stellen Behandlungen vor
                                         (T,P)(A.7,B.3)

Mit diesem Kasuistikabend soll ein „Ort der fachlichen Begegnung“ geschaffen werden.
PsychoanalytikerInnen stellen eine Behandlung, eine Stunde oder ein
behandlungstechnisches Problem dar, um dann gemeinsam mit der Gruppe zu überlegen,
wie wir darüber nachdenken und sprechen können. Die Kasuistik ist für alle
Kandidaten/Innen und Mitglieder offen.

Termin: Freitag 28.01.2022 von 19.30 – 21.00 Uhr

1 Doppelstunde

                                              29
Ulrike Spengler

              Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
                              (T,P), (B.3/5)

Das im WS 19/20 begonnene Seminar zur Geschichte und den Konzepten der
tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TP) – einem psychoanalytisch begründetem
Behandlungsverfahren - mit den spezifischen Elementen der Begrenzung und Fokussierung,
wird fortgesetzt.

Dabei sollen die Spezifika der TP über eine Mischung aus Theorie und Praxis (gerne auch
eigene Fallarbeit der Kandidaten) herausgearbeitet werden.

Diesmal wird der Schwerpunkt auf dem Psychotherapie-Ende liegen – dem Beenden der
Therapie – einem Thema, das die gesamte Therapie durchzieht.

Das Seminar ist (nach Voranmeldung) jeder Zeit offen für neue Kandidaten.

Literatur:

Wolfgang Wöller, Johannes Kruse: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie:
Basisbuch und Praxisleitfaden. Schattauer-Verlag (2007/2018)

Michael Ermann: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Kohlhammer-Verlag
(2007)

Gerd Rudolf: Psychodynamische Psychotherapie. Schattauer-Verlag (2010)

Inge Rieber-Hunscha: Das Beenden der Psychotherapie – Trennung in der Abschlussphase
Schattauer- Verlag (2005)

Termine: Freitag 01.10. u. 03.12.2021           von 19.00 – 20.30 Uhr

2 Doppelstunden

Das Seminar kann in Präsenz- oder Videomodus stattfinden.
Bitte Voranmeldung per Email an mich bis spätestens 24. September 2021

                                               30
Hildegard Wollenweber, Anahit Knolle-Akyüz

          Die Bedeutung des Traums in der Theorie und im analytischen Prozess
                                         (T,P)(B.3)(IPV)
Es soll eine Verbindung zwischen dem theoretischen Verständnis des Traums und dem
methodischen Vorgehen im Umgang mit der Traumerzählung im analytischen Prozess hergestellt
werden.
Welchen Stellenwert hat die traditionelle Technik der Traumdeutung auf dem Hintergrund der
Kenntnis neuerer psychoanalytischer Theorien? Wie kann der Traum im Kontext der gesamten
psychoanalytischen Situation verstanden und gedeutet werden? Um uns mit diesen Fragen zu
beschäftigen, schlagen wir folgendes Procedere vor:
9:30 - 11:00 Theoretischer Teil. Gemeinsame Diskussion über die Weiterentwicklungen nach Freuds
Traumdeutung.

Bitte lesen Sie dazu als Basislektüre: Ermann. Träume und Träumen s.u.
2. und 3. Vorlesung S. 32-68

11:15 –12:45 Gedächtnisprotokoll der Stunde bis zur Traumerzählung,
              gemeinsame Reflektion des Textes.

13:00 – 14:30 Die Stundenvorstellung wird zu Ende geführt und diskutiert.
              Erst danach Informationen zur Biografie und zum bisherigen
              therapeutischen Prozess. Diskussion unserer Arbeit.

Literatur:
Ermann, M. (2005): Träume und Träumen (3. Aufl. 2021). Kohlhammer, Stuttgart
(Kopiervorlage im Institut)

Freud, S. (1900): Die Traumdeutung. Fischer Verlag, Frankfurt/M., Studienausgabe Bd. 2
Hamburger, A (2006): Traum und Zeit – Traumerzählungen als Elemente der Spannungsdramaturgie,
Forum Psa. 22: 23-43
Jimenez, J.P. (2012): Tradition und Erneuerung in der Traumdeutung. Psyche 66, 2012, 803-832
Morgenthaler, F. (1986): Der Traum. Qumran, Campus Verlag, Frankfurt/M.
Moser, U. (1996): Der Traumprozess: Regulierungsprinzipien und Grundelemente. Kognitive und
Affektive Information. In: Der geträumte Traum: wie Träume entstehen und sich verändern. U.
Moser/I. von Zeppelin. Kohlhammer. S. 38-54.
Quinodoz, J.-M. (2016): Von der symbolischen Gleichsetzung zur symbolischen Repräsentation im
Traum, Forum der Psychoanalyse, Bd. 32, Heft 3, 233-243

Das Seminar kann nur stattfinden, wenn eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer eine
Therapiestunde oder ein Erstinterview vorstellt, in der ein oder mehrere Träume erzählt
wurden. Wenn Sie eine solche Stunde vorstellen möchten, melden Sie sich bitte bei H.
Wollenweber wollenweber.hildeg@gmx.de
Für KandidatInnen vor der Zwischenprüfung gehört das Seminar zur Theorie, für KandidatInnen nach
der Zwischenprüfung gilt es wahlweise als theoretisches oder kasuistisches Seminar.

Termine: Samstag, 04.12.2021              von 09.30 – 14.30 Uhr              3 Doppelstunden
                                                31
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