Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick - Cajamarca - Ausgabe Nr. 39 November 2019
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Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick – Cajamarca Schwerpunktthema Kindergärten und außerschulische Jugendarbeit – gelebte Partnerschaft Ausgabe Nr. 39 November 2019
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen die Herbstbroschüre 2019 der AG Städtepartnerschaft mit neuem Aussehen präsentieren zu können. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe stehen die Besuche von Mitgliedern unserer Partnergruppe aus Cajamarca in zwei befreundeten Kindergärten von Treptow- Köpenick und ihr sehr erfolgreicher Erfahrungsaustausch. Dabei kommen so- wohl die Gäste als auch unsere besuchten Erzieherinnen zu Wort. Für MICANTO konnte nach langem Suchen ein Austauschpartner gefunden wer- den. Lesen Sie, wie es dazu kam und was der TJP e.V. damit zu tun hat. Wir berichten über die erste Olympiade der Senior/innen in unserem Bezirk, mit der wir dem Beispiel von Cajamarca folgen und geben die Veranstaltungsreihe des Partnervereins Treptow-Köpenick e.V. für 2020 bekannt. Außerdem informieren wir über weitere Aktivitäten der AG StäPa und lassen eine Peruanerin zu Wort kommen, die seit 30 Jahren in Deutschland lebt und ihre Erfahrungen schildert. Am Ende geben wir, wie gewohnt, ein Update zur aktuellen Lage in Peru, dieses Mal mit einer Sittengeschichte über rund 20 Jahre Regierungszeit voller Korrup- tion und Intrigen. Freuen Sie sich auf eine interessante Ausgabe! Die Redaktion Inhalt Editorial 2 Kindergärten 3 Außerschulische Jugendarbeit 8 Senior*innenolympiade 11 Weitere Infos aus Treptow-Köpenick: Verabschiedung Sonja Eichmann | 14 Die „Treptow-Köpenicker Bohne“ | Treptow-Köpenick und seine Partnerschaften 30 Jahre Deutschland – Ein Rückblick von Felesmira Glandien 20 Eindrücke vom Cajamarcagruppentreffen in Herzogenaurach 22 Korruption und Intrigen – Eine Sittengeschichte aus Peru 24 Impressum, Links 27 Termine 28 2 Broschüre 39 | November 2019
Vier Kindergärten kommen sich näher Bericht über einen intensiven Erfahrungsaustausch Seit 20 Jahren besteht eine fruchtba- lungsreiches Programm in Zusam- re Zusammenarbeit zwischen zwei menarbeit der Kitas Waldspielhaus Kitas in Treptow-Köpenick und zwei der Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH Kindergärten in Cajamarca. Durch und Kleiner Fratz sowie den Mitglie- Erfahrungsaustausche und verschie- dern der AG StäPa vorbereitet. Für dene Aktivitäten der Partnerkitas viele der peruanischen Erzieherinnen wurde der Kontakt immer intensiver. war es die erste Reise ins Ausland. Den Höhepunkt einer solchen Part- Unsere Gäste besichtigten den Part- nerschaft bildet aber das persönliche nerbezirk Treptow-Köpenick, bummel- Kennenlernen und der kulturelle und ten durch die Altstadt und kosteten pädagogische Austausch in der Kita. Berliner Spezialitäten, bewältigten Darum begrüßten wir voller Freude „gefährliche Drehtüren“ im Forum am 28. Juli sieben Erzieherinnen aus Köpenick und lernten die Besonder- Cajamarca in Berlin-Tegel. Für die heiten des öffentlichen Nahverkehrs nächsten zwölf Tage war ein abwechs- kennen. Besonders die „Berliner Wei- TT Unsere Besucherinnen lernen den Bezirk kennen Nuestras visitantes llegan a conocer el distrito Broschüre 39 | November 2019 3
ße“ wurde dann ein ständiger Beglei- erwehr (FFW) Rauchfangswerder mit ter der nächsten Abende. Nach einem dem Feuerwehrauto abgeholt und sehr lustigen und stimmungsvollen waren Ehrengäste des alljährlichen Begrüßungsabend konnten wir uns Feuerwehrfestes. Den Kontakt stellte auch schon gut mit Händen und Fü- Alex Nierich im Jahr zuvor beim Be- ßen verständigen. In den nächsten such der FFW in Cajamarca her. Nach Tagen besuchten wir die Partnerkitas der ausführlichen Besichtigung der Waldspielhaus in Grünau und Kleiner neuen Wache wurden Wildschwein Fratz in Bohnsdorf zu einem ersten pä- gegessen, allerlei Cocktails getestet dagogischen Austausch. und bis in die Nacht mit lateinameri- Da auch Peru mit einer Flüchtlings- kanischem Temperament die Tanzbei- welle aus Venezuela konfrontiert ist, ne geschwungen. war der Besuch einer großen Neu- Die nächste Woche startete mit einer köllner Kita des Kleinen Fratz für alle aktiven Mitarbeit in den jeweiligen sehr interessant. Nicht nur der hohe Partnerkitas. In der Kita Kleiner Fratz Anteil der Kinder mit Migrationshin- wurden die fünf Partner-Erziehe- tergrund, sondern auch die Betreuung rinnen, Rocío, Cati, María del Rocío, von Kindern mit Fluchterfahrung war Nancy und Raquél aus dem Jardín 017 für die Peruanerinnen Neuland. Es von unseren Kindern mit einem spani- wurden viele Fragen auf beiden Seiten schen Lied begrüßt. Die Kinder zeig- gestellt und beantwortet. Dieser Aus- ten stolz ihre Kita, und die Peruane- tausch konnte sehr intensiv gestaltet rinnen erlebten eine Geburtstagsfeier werden, da eine Erzieherin aus Mexiko mit Indoorlagerfeuer und viel Musik. daran teilnahm, die nicht nur zwei- Sie bauten voll Begeisterung mit den sprachig war, sondern auch aus eige- Kindern auf der Bewegungsbaustelle nen Erfahrungen die jeweiligen Le- große Bauwerke und lernten die Be- bensbedingungen schildern konnte. nutzung des Lükkastens kennen, den Am gleichen Abend wurden alle Ca- sie dann, für ihre eigene Kita, auch jamarquinas im Rathaus Köpenick gleich mit nach Peru nehmen konn- von Bezirksbürgermeister Oliver Igel, ten. Unterstützt durch mehrere spa- dem BVV-Vorsteher Peter Groos und nischsprachige Erzieherinnen konn- den Mitgliedern der StäPa Treptow- ten auch detaillierte Inhalte unserer Köpenick – Cajamarca im großen Rats- Arbeit besprochen werden. So wurden saal mit viel Freude und Herzlichkeit auf Wunsch der Gäste ganze Entwick- begrüßt. Alle freuten sich über das lungsbögen ins Spanische übersetzt. Wiedersehen, schwelgten in Erinne- Im Kindergarten 017 wird gerade dar- rungen und genossen das wohlschme- aufhin gearbeitet, die meist schulähn- ckende Buffet. liche Betreuung der drei- bis fünfjäh- Am Samstag wurden die peruani- rigen Kinder etwas spielerischer zu schen Gäste von der Freiwilligen Feu- gestalten. Deshalb stellten wir haupt- 4 Broschüre 39 | November 2019
sächlich Möglichkeiten vor, die kei- nen finanziellen Aufwand oder einen großen Garten benötigen. Der Jardin 017 hat keinen Garten. Bei einem ge- meinsamen Grillabend konnten noch viele Fragen beantwortet und die Zu- sammenarbeit unserer beiden Kitas für die Zukunft geplant werden. Zur gleichen Zeit erlebten die Erzie- herinnen des Jardín 105 „Pachacutec“ Marisol und Pilar das Waldkonzept im Waldspielhaus, ihrer Partnerein- richtung. Nach einer Einführung, Be- SS Besuch im Waldspielhaus Visita en el „Waldspielhaus“ obachtung der Umsetzung und einem regen Austausch darüber wurden beide selbst aktiv und genossen das Waldbaden im Grünauer Forst und das Basteln mit Naturmaterialien. Auch in ihrem Kindergarten wurde der Prozess angestoßen, den Kitaalltag und Projekte freier zu gestalten und mehr an den Interessen der Kinder zu orientieren. Die freie und selbstbe- stimmte Waldzeit beobachteten un- sere Gäste daher mit großer Neugier und vertieften ihre Erlebnisse durch den Austausch mit Ramona Herzberg SS Neue Erfahrungen im Wald Nuevas experiencias en el bosque und Jana Pohland. Ein besonderer Höhepunkt war der einem kleinen Spaziergang erreichten Besuch verschiedener Einrichtungen wir das Familienzentrum des Kleinen des Kleinen Fratz in Neukölln. Uns war Fratz „Haus der Familie“, in dem wir es wichtig, unseren Gästen das multi- sehr herzlich von der Leiterin des Hau- kulturelle Berlin erfahrbar zu machen ses und dem Leiter des benachbarten und Beispiele der pädagogischen Ar- Jugendclubs empfangen wurden. Wir beit in diesem Bereich zu zeigen. Wir lernten die interkulturelle Betreuung besuchten die Zürich-Grundschule in der Kinder und Familien und die vie- Neukölln, in der wir eine Unterrichts- len verschiedenen Projekte kennen stunde miterleben durften, und Andy und erfreuten uns an dem köstlichen Sporn, der Hortleiter, stellte die Aktivi- multikulturellen (türkisch-arabisch- täten in der Hortbetreuung vor. Nach italienisch-deutschen) Büffet. Wäh- Broschüre 39 | November 2019 5
rend des Essens fand ein sehr persön- nem gemeinsamen Abendessen im licher und intensiver Austausch in der „Kaffeekahn“ in Schmöckwitz, der großen Runde statt, der für alle sehr Einladung des BVV-Vorstehers Peter anregend war. Groos folgend. Da es für die Mehr- Zur Entspannung ging es danach zum zahl der Teilnehmer/innen die letzte Waldfratz nach Späthsfelde. Auf einer Begegnung vor der Abreise unserer unbewirtschafteten Wiese mit Brom- Gäste war, wurden viele Dankesworte beerhecken stehen mehrere Indianer- gesprochen und das Gefühl einer le- zelte, eine Sonnenuhr mit Jahreskreis, bendigen Partnerschaft vertiefte sich mehrere Feuerstellen, ein Bienenhaus durch angeregte Gespräche und herz- und es gibt viel Platz zum Toben und liche Verabschiedungen. Verstecken. Marco entfachte ohne Viel zu schnell verging unsere gemein- Hilfsmittel der heutigen Zeit im Zelt same Zeit. An unserem letzten Abend ein Feuer, daraufhin nahmen alle an bekochten wir unsere Gäste in ihrer einem Reinigungsritual teil und bil- Unterkunft, tauschten Geschenke und deten einen Gesprächskreis. Gemein- Telefonnummern aus und verabschie- same Lieder rundeten das spirituelle deten uns mit dem Versprechen einer Erlebnis ab. regen Kommunikation bis zu unserem Diesen aufregenden Tag beschlossen Gegenbesuch. wir mit Mitgliedern der StäPa bei ei- TT Abschied auf dem Kaffeekahn Kerstin Nierich, Jana Pohland Despedida en el „Kaffeekahn“ 6 Broschüre 39 | November 2019
Unser wunderbares Erlebnis mit der Städtepartnerschaft 2019 Wir Erzieherinnen aus dem Kinder- Bestehens der Städtepartnerschaft garten 017 starteten am 27. Juli unsere partnerschaftlich verbunden haben. Reise nach Deutschland, in den Part- Den Vertreterinnen der Kitas sowie al- nerbezirk Treptow-Köpenick. Ziel war len anderen Mitgliedern der AG Städ- der Austausch von pädagogischen Er- tepartnerschaft, die uns wie stets ihre fahrungen zur Erhöhung der Qualität aufrichtige Fürsorge und Freundschaft unserer Arbeit als verantwortungsbe- entgegenbrachten, sind wir für die Be- wusste und engagierte Erzieherinnen, treuung während unseres Aufenthal- um dadurch das Lernvermögen un- tes sehr dankbar. serer Mädchen und Jungen weiter zu Für jede von uns ging der Traum, ein- verbessern. mal Deutschland zu besuchen, die Wir danken sehr für die Einladung Stadt und die Kultur zu genießen, in durch den angesehenen Kindergarten Erfüllung. Viele unserer Erwartungen „Kleiner Fratz“ und seine Erzieherin- sowohl in menschlicher als auch in be- nen Kerstin und Grit Nierich, mit de- ruflicher Hinsicht erfüllten sich. nen wir uns anlässlich des 20-jährigen TT Empfang im Rathaus Recepción en la alcaldía Broschüre 39 | November 2019 7
Peter Groos, dem BVV-Vorsteher, die als Behördenvertreter ein Beispiel für Dienstleistung und Management sind. Alle diese vielfältigen Erfahrungen haben uns motiviert und sind uns Ver- pflichtung, im Jahr 2020 einen päda- gogischen Vorschlag auszuarbeiten, der auf dem Spielen als grundlegen- der und lebendiger Aktivität im Leben und in der Entwicklung der Kinder ba- siert. Wir denken dabei an die Erwei- terung unserer Räumlichkeiten, damit SS Fröhliche Stimmung auf dem Weg zum nächsten sich unsere Kinder bei entsprechender Treffen | De buen humor al próximo encuentro Anleitung und Unterstützung frei ent- Wir haben unzählige und interessante falten und glücklich spielen können. Erfahrungen gemacht in vorbehaltlo- Es war sehr angenehm, die Zeit mit ser Begleitung unserer Freundinnen euch zu teilen. Wir erhoffen euren bal- und Freunde Michael, Ramona, Jana, digen Besuch in unserem Cajamarca Ida, Cora, Erika, Monika, Uwe, Sonja, und insbesondere in unserem Kinder- Andrea, Antje, Manja, Felesmira und garten. Alex. Besonderer Dank gilt dem Be- Danke – wir werden euch immer in un- zirksbürgermeister Oliver Igel und seren Herzen tragen. Rocío Hernández, Raquel Sánchez, María del Rocío Vega, Aurora Mujica Erzieherinnen des Kindergartens 017 MICANTO und TJP lernen sich kennen Eine spannende Reise zum Beginn eines neuen Projekts Nach 14 Jahren bin ich wieder nach Cajamarca erste direkte Kontakte zwi- Deutschland gereist, dieses Mal aber schen meiner Organisation MICANTO nicht, um den Papst zu treffen, son- und dem Technischen Jugendbil- dern echte Freunde aufzusuchen oder dungsverein in Praxis TJP e.V. zu knüp- wiederzusehen, die mir diese Reise er- fen, die beide zur Städtepartnerschaft möglichten. gehören. Zwei gute Gründe hatte ich dafür. Der In den ersten beiden Wochen meiner eine war, mit Unterstützung der AG Deutschlandreise wurde ich durch die Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick – AG und meine Partnereinrichtung, 8 Broschüre 39 | November 2019
vertreten durch Karoline Kromm und der unsere Aktivitäten in Cajamarca Rocío López, die auch übersetzte, zum Wohle unserer Schützlinge un- betreut. Ich konnte ihre Arbeit mit terstützt. Kindern und Senior/innen, die ver- Ich bin den ehemaligen Freiwilligen schiedenen Kurse und die intensiven von MICANTO und der AG Städtepart- Bemühungen um die Kursteilneh- nerschaft sehr dankbar für die Mög- mer/innen kennenlernen. Einige Kur- lichkeit, die Arbeit in Cajamarca fort- se, die sowohl TJP als auch MICANTO zusetzen. anbieten, gleichen sich (Handarbeiten und Kochen), allerdings mit großen Unterschieden bezüglich der dafür vorhandenen Räumlichkeiten. Im Ergebnis der Reise haben wir kon- kret einige Maßnahmen zwischen beiden Einrichtungen vereinbaren können, die ihren Niederschlag in Mo- natsinformationen finden und detail- liert die Aktivitäten schildern, die im Verlaufe eines Jahres stattfinden wer- den. Wir hoffen, dass in Zukunft neue Vorschläge dazukommen, die die Zu- sammenarbeit erweitern und zu mehr SS Gemeinsam für eine gute Zusammenarbeit Junt@s para una buena colaboración Erfahrungsaustausch führen werden. Der zweite Grund bestand darin, die In besonderem Maße bedanke ich Kirchen und Gruppen in Deutsch- mich bei den jungen Freiwilligen, die land zu besuchen, die jährlich ich getroffen habe, für die Betreuung, MICANTO unterstützen, sie zu infor- für ihre Zeit und ihre Geduld und da- mieren und den Dank unserer Kinder für, dass sie mich zu sich nach Hause und Jugendlichen zu überbringen. Für einluden, um wundervolle Momente mich war es eine sehr schöne, erfreu- mit ihren Familien zu teilen. liche und angenehme Gelegenheit, di- Gott segne sie. rekt jeden Einzelnen kennenzulernen, Dianira Trigoso Broschüre 39 | November 2019 9
Zwei neue Partner: MICANTO und TJP Außerschulische Jugendarbeit als neues Thema der StäPa Im Februar 2019 meldete sich Micha- Michael Schrick stellte den Kontakt el Schrick beim Technischen Jugend- her, und es fand ein erstes Kennenler- bildungsverein in Praxis e.V. (TJP) mit nen und Vorstellen per Mail statt. Die der Bitte, die AG Städtepartnerschaft direkte Kommunikation übernahm dabei zu unterstützen, für MICANTO, meine Kollegin Rocío Lopez. eine Organisation der Partnerschafts- Für Juni war der Besuch von Erziehe- gruppe in Cajamarca, einen mögli- rinnen aus zwei cajamarquinischen chen Partner zu finden. Bei der ers- Kindergärten in Treptow-Köpenick ge- ten Vorstellung der Tätigkeit dieser plant. Glücklicherweise hat sich dem peruanischen Einrichtung zeigte eine auch Dianira Trigoso von MICANTO an- begeisterte Ida Beier viele Fotos und geschlossen. Ihren Aufenthalt nutzten schwärmte von Cajamarca. wir, um Dianira einen Einblick in unse- Nach Schilderung unserer Arbeit war re Arbeit zu geben. Der Besuch stand dann klar, dass der TJP ein geeigneter im Zeichen des Kennenlernens und Partner für MICANTO sein kann. Austausches. Neben einem Rundgang TT Auf eine gute Zusammenarbeit! iHacía una buena cooperación! 10 Broschüre 39 | November 2019
durch unsere Räumlichkeiten in der in die Arbeit anderer Institutionen in Stillerzeile und der Keplerstraße gab Cajamarca, in diesem Fall der Kinder- es einen Workshop im 3-D-Druck. Am gärten, zu erhalten. Auf einem letzten Dienstag hospitierte Dianira bei der Zusammentreffen wurde dann von Durchführung eines Schulklassenpro- Dianira als Vertreterin von MICANTO jektes im METEUM, einem Projekt des und dem TJP bekräftigt, dass der be- TJP, welches Praxisangebote in den gonnene Austausch intensiv fortge- Bereichen Erneuerbare Energie, Bio- setzt wird. nik und Biochemie unterbreitet. Ein Das Kennenlernen soll der Startschuss Treffen in unserem Lernlabor Energie für eine längerfristige Zusammen- bildete den Abschluss eines interes- arbeit sein. Wir möchten den Bezirk santen Austausches, bei dem beide weiterhin tatkräftig bei der Städte- Seiten viel dazugelernt haben. partnerschaft unterstützen und wer- Auf eine gute Zusammenarbeit! Hacía den MICANTO mit Informationen und una buena cooperación! Anregungen zur Seite stehen. Die of- Rocio und ich nahmen gemeinsam fene und herzliche Art, mit der uns die mit allen peruanischen Gästen an der Peruanerinnen begegneten, wird uns Sitzung der AG Städtepartnerschaft noch lange in Erinnerung bleiben. Wir zu Ehren des Besuches teil. Das war hoffen also auf ein baldiges Wiederse- eine gute Gelegenheit, einen Einblick hen… Karoline Kromm „Sport kennt kein Alter“ Das ist nicht nur ein kluger Spruch, am 1. Oktober statt, dem Internationa- sondern war auch das diesjährige len Tag der älteren Menschen. Motto der Sport- und Freizeitolym- Die Idee für eine derartige Veran- piade für ältere Menschen in unserer staltung entstand im Ergebnis des Partnerstadt Cajamarca. Projektes „Fachaustausch zur verbes- Gegenseitig gut informiert und von serten gesellschaftlichen Teilhabe unseren Partnern und ihren langjähri- von Senior/innen“, das unser Bezirk gen Erfahrungen inspiriert, haben wir im Rahmen des 20-jährigen Partner- in Treptow-Köpenick gleichzeitig mit schaftsjubiläums gemeinsam mit der ihnen unsere „Erste Olympiade der Provinzregierung von Cajamarca im Seniorinnen und Senioren“ durchge- Oktober vergangenen Jahres durch- führt. Beide Veranstaltungen fanden Broschüre 39 | November 2019 11
führte. Wir berichteten darüber in der Räume, für Plakate, Urkunden oder Ausgabe Nr. 38 unserer Broschüre. den Ablauf der Veranstaltung selbst, Der damalige Abschlussworkshop er- folgte. Am Ende standen, neben unse- brachte viele gute Ideen und Anknüp- rer AG, als Akteure das Amt für Sozia- fungspunkte zur Verbesserung der les, die Kiezklubs, die Seniorenvertre- Lage der Senior/innen in beiden Part- tung, der Bezirkssportbund, der PSV nerstädten. Berlin, die Sternenfischer, die Volks- Unter anderem entstand die Über- solidarität, die Evangelische Schule legung, von unseren peruanischen Köpenick, die Musikschule Treptow- Freund/innen zu lernen und erstmals Köpenick und der Taekwondo Club für Berlin und Treptow-Köpenick eine Sidestep e.V. fest. Olympiade für Seniorinnen und Se- Die Sporthalle Adlershof in der Mer- nioren zu organisieren. Wir als AG litzstraße konnte als Austragungsort Städtepartnerschaft konnten dafür reserviert werden. Das erwies sich als das Amt für Soziales im Bezirksamt richtig gute Wahl, nicht nur wegen der mit seinen zehn kommunalen Kiez- vielen sportlichen Möglichkeiten, die klubs als Hauptakteur gewinnen. Mit die verschieden großen Räume und einem ersten Aufruf zu einer Informa- vielseitigen Ausstattungen bieten, tionsveranstaltung Anfang Mai dieses sondern auch wegen des intensiven Jahres begann die Suche nach interes- Regens, der jegliche Aktivitäten im sierten Einrichtungen, Gremien und Freien ausschloss. Möglicherweise war Vereinen im Bezirk. er auch mit daran schuld, dass einige TT Auf dem Weg zur Senior/innenolympiade ältere Menschen den Weg scheuten. En el camino a la olimpiada del adulto mayor Mit dem Einmarsch der Fahnen von Treptow-Köpenick und Cajamarca, den Hymnen und dem Grußwort der Leite- rin des Amtes für Soziales begann der olympische Tag. Parallel dazu (den Zeitunterschied zu Peru außer Acht lassend) und mit vielen Ähnlichkeiten in den Abläufen eröffnete unter der eigenen und der Deutschlandfahne der Bürgermeis- ter von Cajamarca die Senior/innen- Olympiade in seiner Stadt. Viele Mitglieder unserer Partnergruppe, beispielsweise die Kindergärten, Eine Serie von Besprechungen und Ab- MICANTO und Christa Stark, nahmen stimmungen mit einer Menge guter daran teil. Einfälle, auch zur Ausgestaltung der 12 Broschüre 39 | November 2019
Schön zu sehen und zu hören (siehe und Pokale für die Besten. Sie wurden Fotos), wie die enge Verbundenheit jeweils vom Bürgermeister, Bezirks- beider Partnerstädte auch in solchen bürgermeister und stellvertretenden Symbolen wie Fahnen oder Hymnen Bezirksbürgermeister überreicht. zum Ausdruck kommt. Für die medizinische Betreuung stan- In Treptow-Köpenick fanden ver- den Ersthelfer bereit. Für das leibliche schiedene Disziplinen statt, neben Wohl war gleichfalls gesorgt. einem Tischtennisturnier waren das Es gab Musik und ein Tänzchen zur mehrere Geschicklichkeitsübungen, Einstimmung in Cajamarca. Bei uns Gummistiefelweitwurf und Schnupper spielte eine Gruppe lateinamerikani- angebote wie Yoga, Tanz und Neuro- scher Musiker mitreißende Stücke. athletik. Ein großes Dankeschön gilt allen, die Fußball- und Volleyballturniere, Schach diese wunderbaren Veranstaltungen und ebenso Geschicklichkeitsspiele ermöglichten. standen in Cajamarca auf dem Pro- Sie sind ein Beispiel dafür, wie echte gramm. Städtepartnerschaft gelebt und im In- Natürlich gab es am Ende beider Ver- teresse der Menschen umgesetzt wer- anstaltungen Urkunden, Medaillen den kann. Monika Meng TT Medaillen und Pokale für die Besten Medallas y trofeos para las y los campeones Broschüre 39 | November 2019 13
„Nach 15 Jahren wird es Zeit, etwas Neues zu beginnen.“ Das sagte Sonja Eichmann, bis Ende partnerschaft Treptow-Köpenick – Ca- August 2019 Beauftragte für EU und jamarca, offizielle Vertreterin des Städtepartnerschaften im Büro des Bezirksamtes in unserer mehrheitlich Bezirksbürgermeisters von Treptow- zivilgesellschaftlichen Arbeitsgruppe, Köpenick anläßlich ihres zeitweiligen Ideengeberin, Projekt- und Finanz- Abschieds aus dem Bezirksamt. mittel-Organisatorin, Autorin und kri- Ihre vielfältigen und langjährigen Er- tische Lektorin... Diese Reihe ließe fahrungen in der internationalen Zu- sich fortsetzen. sammenarbeit und ihr umfangreiches Es wird sicher deutlich, wir werden Wissen über EU-Einrichtungen und Sonja sehr vermissen. auch deren Probleme prädestinierten Gleichzeitig aber wünschen wir ihr sie geradezu, eine neue Aufgabe in der für die neue Tätigkeit viel Freude, Zu- Bundesregierung in Vorbereitung und gewinn an Erfahrungen, kompetente Wahrnehmung der deutschen EU- Mitstreiter/innen und spürbare Erfol- Ratspräsidentschaft zu übernehmen. ge. Sie wurde am 26. August im Rathaus Wir haben die Hoffnung, dass Sonja offiziell verabschiedet. nach ihrem Einsatz zurückkehrt, auch Warum befindet sich diese Meldung in unsere Arbeitsgruppe. Wir freuen gerade in der vorliegenden Broschüre? uns schon darauf. Sonja Eichmann war auch 15 Jahre en- gagiertes Mitglied unserer AG Städte- Monika Meng 14 Broschüre 39 | November 2019
Von der Idee in die Weltläden Wie die „Treptow-Köpenicker Bohne“ kreiert wurde Am 12. Januar 2019 wurde dem Bezirk Recherchen ergaben, dass die GEPA, Treptow-Köpenick der Titel „Fairtrade- ein von kirchlichen Gesellschaften Town“ verliehen. Bezirksbürgermeis- getragener hundertprozentiger Fair- ter Igel verwies aus diesem Anlass Händler, der hohe Produktqualität mit darauf, dass mit dem Siegel die Ver- hohen sozialen Standards verbindet, pflichtung eingegangen wurde, den langfristige Lieferverträge und eine fairen Handel im Bezirk weiter auszu- direkte Zusammenarbeit mit unserem bauen und weiterhin dafür zu werben, Zielland besitzt. auf faire Produkte und Produzenten Es handelt sich um die Norandino, ei- zu setzen. nen Dachverband verschiedener Ko- Auch in der AG StäPa diskutieren operativen von über 7000 Kleinbau- wir seit langem, wie wir uns in die ern im Norden Perus, zu dem auch die Umsetzung der kommunalen Nach- Region Cajamarca gehört. haltigkeitsstrategie im Rahmen der Und so kam es zur Zusammenarbeit UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) ein- zwischen der Fairtrade-Town-Kampa- bringen können. gne und der AG Städtepartnerschaft In Rede stand in diesem Fall das und zur Einführung der „Treptow-Kö- SDG 17, Partnerschaften zur Errei- penicker Bohne“ als Stadtkaffee unse- chung der globalen Ziele zu schlie- res Bezirks. ßen oder zu nutzen. Das heißt, unsere Am 31. Juli dieses Jahres, anlässlich des Städtepartnerschaft war gefragt. Empfangs der Delegation aus Caja- Bei einem bezirklichen Workshop zu marca (siehe Bericht in diesem Heft), den SDGs 16 und 17 entstand die Idee, wurde dem Bezirksbürgermeister die bei unserem Partnerland Peru, einem erste „Ausgabe“ übergeben. der weltweit zehn größten Kaffeepro- Der Bio- und Fairtrade-Kaffee „Trep- duzenten, an fair gehandelten Kaffee tow-Köpenicker Bohne“ stammt zu zu denken und diesen für eine Stadt- 75 Prozent von Norandino. Von seinem marke zu verwenden. Absatz sollen hauptsächlich die inte- Dabei hatten wir auch vor Augen, dass grierten peruanischen Kooperationen bei uns Kaffee eines der beliebtes- und Kleinbäuerinnen und Kleinbau- ten Getränke ist und wir laut Statistik ern profitieren. (Stiftung Öko-Test) jedes Jahr über Der Arabica-Kaffee bewirbt mit sei- 160 Liter davon konsumieren. nem guten und kräftigen Geschmack Deutschland ist nach den USA welt- die Städtepartnerschaft zwischen weit der zweitgrößte Importeur von Treptow-Köpenick und Cajamarca. Er Kaffee. folgt gleichzeitig der Verpflichtung, Broschüre 39 | November 2019 15
als Fairtrade-Town auch weiterhin fairen Handel zu unterstützen. Als ideales Mitbringsel, Gastgeschenk oder als Genuss für den Kaffeelieb- haber kann die „Treptow-Köpenicker Bohne“ vorerst in den Weltläden Kö- penick (Bahnhofstr. 9) und Baum- schulenweg (Baumschulenstr. 83), im Laden „Charle“ (Plönzeile 41) sowie an den Ständen der AG StäPa erworben werden. Dennis Lumme, Uwe Bauer WW Übergabe einer Kaffeeprobe Entrega de una muestra de café Treptow-Köpenick – ein Bezirk in Berlin und seine Partner in aller Welt Treptow-Köpenick ist der größte der und wirtschaftlicher Zusammenar- Berliner Bezirke und Teil der lebendi- beit. gen und weltoffenen Metropole Ber- Das friedliche Miteinander der Men- lin. Seit vielen Jahren pflegt der Bezirk schen, die Stärkung des europäischen Beziehungen mit Städten und Kom- Gedankens und eine global nachhalti- munen in Deutschland, Europa und in ge Entwicklung leiten den Bezirk Trep- der Welt. Jede der zwölf Partnerschaf- tow-Köpenick bei seiner Politik der ten hat ihre eigene Geschichte, Bedeu- internationalen Partnerschaften. Und tung, Intensität und Ausrichtung. Das doch geht es bei allen Aktivitäten vor Spektrum der Aktivitäten reicht von allem darum, dass sich Menschen aus Schüleraustauschen, Sportwettkämp- unterschiedlichen Ländern und Kultu- fen und Jugendbegegnungen über ren begegnen. Ein weltweit vernetztes Kunstausstellungen und Delegations- Treptow-Köpenick, in dem Interkul- reisen bis hin zu Bildungsprojekten turalität wertgeschätzt wird, nützt 16 Broschüre 39 | November 2019
uns allen! Es hält uns dynamisch und staltungen verschiedener Städtepart- steigert die Lebensqualität für seine nerschaften zu besuchen. Wir laden Bewohnerinnen und Bewohner. Kom- Sie herzlich dazu ein: munalpartnerschaften leben vom En- gagement der Menschen – von Ihrem Engagement. Der Verein Partner Treptow-Köpe- nick e.V., ein Verein für die Förderung internationaler Kontakte, wurde 2003 mit dem Ziel gegründet, die Bezie- hungen des Bezirks Treptow-Köpenick mit seinen Partnergemeinden zu un- terstützen. Wir wollen das Interesse füreinander wecken und Freundschaf- Warschau Mokotów: Eine musikalisch ten vertiefen durch gemeinsame kul- kulinarische Entdeckungsreise turelle und sportliche Begegnungen 1993 wurde der Partnerschaftsvertrag und soziale Verantwortung überneh- zwischen dem Bezirk Treptow und men, um voneinander zu lernen und Warschau-Mokotów feierlich in Trep- um uns gemeinsam für eine friedliche tow unterzeichnet. Mokotów gehört nachhaltige Welt einzusetzen. seit 1916 als Bezirk zur polnischen Die Intensität der Beziehungen zu Hauptstadt Warschau und ist mit sei- unseren Partnerstädten ist sehr unter- nen mehr als 230.000 Einwohnern schiedlich, hängt sie doch immer vom und seiner Atmosphäre sehr gut mit Engagement einzelner Gruppen aus Treptow-Köpenick zu vergleichen: die unserem Bezirk ab. Durch Mitarbeit in dichte Besiedlung ist umgeben von diesen Gruppen bieten wir Ihnen die Parks und Grünanlagen, die zum Ver- Chance, andere Kulturen kennenzu- weilen und Erholen einladen. Wun- lernen, Erfahrungen zu sammeln und derschöne Häuser und Villen gilt es neue internationale Freundschaften ebenso zu entdecken wie vielfältige aufzubauen. Einkaufsmöglichkeiten. Begleiten Sie uns am Dienstag, 23. Juni Die Städtepartnerschaft bekam 2013 2020, im Rathaus Treptow, auf einen durch die Teilnahme polnischer Gäs- internationalen Streifzug zum Ken- te an der Berliner Konferenz „Bür- nenlernen unserer Arbeit und vor al- gerbeteiligung im Stadtteil“ neuen lem unserer Partnerstädte und entde- Schwung, der 2015 zu einer Erneue- cken Sie Ihre Möglichkeiten, um sich rung des Partnerschaftsabkommens persönlich in unsere Städtepartner- führte. Seitdem fanden Treffen zur schaften einzubringen. Verwaltungszusammenarbeit, zur In- Bereits vor diesem Termin haben Sie tensivierung des Tourismus und vor die Gelegenheit, interessante Veran- allem der Jugendaustausch statt. Broschüre 39 | November 2019 17
Begleiten Sie uns auf unserer musika- Treptow-Köpenick zum gemeinsamen lisch kulinarischen Entdeckungsreise Kochen ein. Die Kochkurse beschrän- am Donnerstag, 12. März 2020, in der ken sich nicht nur auf die reine Zu- Mittelpunktbibliothek Treptow. bereitung von Speisen. Aktuelle und interessante Informationen über Land Cajamarca – Peruanisch kochen zwi- und Leute in Peru und speziell in Caja- schen Tradition und Exotik marca werden ebenso ausgetauscht. Einundzwanzig Jahre ist es her, dass Haben Sie Appetit bekommen? Dann die Vereinbarung zwischen den so un- sind Sie herzlich eingeladen, den gleichen Partnern Köpenick und Caja- nächsten Kochkurs am Dienstag, marca in Peru unterschrieben wurde: 28. April 2020, zu besuchen. Für Le- hier ein Berliner Bezirk und dort eine bensmittel sind ca. 10 Euro an die auf 2.750 Metern Höhe in den Anden Dozentinnen zu entrichten. Ein Ge- gelegene Provinzstadt in überwie- schirrtuch und eine Schürze sollten gend ländlicher Gegend im Norden gleichfalls mitgebracht werden. Perus. Gemeinsam ist beiden Partnern seit dem Beginn ihrer Partnerschaft Albinea – eine literarisch-kulinarische die Orientierung an den Nachhaltig- Annäherung an unsere italienische keitszielen der Vereinten Nationen, Partnerstadt ihr Einsatz für eine nachhaltige Welt 1997 wurde zwischen Treptow und und für ein partnerschaftliches Zu- der norditalienischen Stadt Albinea sammenleben in einer solidarischen eine Städtepartnerschaft geschlossen. Welt. Der Ursprung liegt viel länger zurück: Seit 1998 wurden viele gemeinsame Während des Zweiten Weltkrieges Aktivitäten durchgeführt: Der Aus- war der aus Treptow kommende deut- tausch von Kindergärten und Schulen sche Soldat Hans Schmidt dort stati- beispielsweise, Projekte zur Arbeit mit oniert. Er wollte jedoch diesem Krieg Senior/innen, im Gesundheitswesen ein Ende bereiten und nahm mit an- und in der außerschulischen Jugend- deren deutschen Soldaten Kontakt zu arbeit. Trotz der großen Entfernung Partisanen auf. Dafür bezahlte er mit von 11.000 Kilometern blicken die seinem Leben. Mitglieder der Städtepartnerschaft in Die Erinnerungen an die Ereignisse Treptow-Köpenick und Cajamarca auf und an den unmenschlichen Krieg, viele wertvolle gemeinsame Erfahrun- aber auch die Versöhnung tragen die gen zurück. Städtepartnerschaft seither. Im Lau- Die peruanische Küche gilt als eine fe der Jahre wurde die Partnerschaft der exquisitesten Südamerikas und durch eine Vielzahl von Aktivitäten be- eine der variantenreichsten der Welt. lebt: den Austausch von Künstlern und Zweimal im Jahr lädt die AG Städte- Sportvereinen, den Jugendaustausch partnerschaft in der Volkshochschule im Rahmen der United Games of Na- 18 Broschüre 39 | November 2019
tions, Schüleraustausche, Teilnahme len Skulpturen. In jedem Jahr finden am Winzerfest in Treptow-Köpenick, der Internationale Kunst-Workshop, Reisen von Reisen von Bürger/innen das Internationale Poesie-Treffen – in die jeweilige Partnerstadt, den Aus- beides immer wieder unter Teilnah- tausch von Literatur für die Bibliothe- me von Künstlerinnen und Künstlern ken sowie weitere Aktivitäten. aus Treptow-Köpenick – und weitere Wir wollen Sie mit dieser Veranstal- kulturelle Höhepunkte statt. 2019 gab tung am Dienstag, 5. Mai 2020, dazu es die große Ausstellung „Karawane einladen, Albinea und die Hintergrün- ins Abendland“ mit bildenden Künst- de der Partnerschaft kennenzulernen lerinnen und Künstlern aus beiden Lassen Sie sich überraschen: Das Le- Bezirken in Adlershof, die demnächst bensgefühl der Region wird literarisch mit der Ausstellung „Karawane ins und kulinarisch spürbar gemacht… Morgenland“ in Tepebaşı erwidert werden wird. Eskişehir-Tepebaşı – großer Auftritt Mit einem Sommerfest im August 2019 der Kunst in unserer türkischen Part- wurde die Partnerstadt im Garten der nerstadt „Novilla“ vorgestellt. Daran wollen wir Die Städtepartnerschaft zwischen am Samstag, 13. Juni 2020, anknüpfen Treptow-Köpenick und dem Bezirk und am selben Ort Kunst aus Tepebaşı Tepebaşı der türkischen Großstadt präsentieren. Wir laden Sie dazu ein, Eskişehir besteht seit 2010. Von Be- sich zu informieren und sich selbst in ginn an ist sie künstlerisch geprägt: der Terrakotta-Welt auszuprobieren. Die Tradition des Terrakotta-Sym- Es kann getöpfert werden, man kann posiums bestimmt das Gesicht von sich an orientalischen Klängen und Eskişehir-Tepebaşı. Auf öffentlichen kulinarischen Überraschungen erfreu- Plätzen sowie im Rathaus begegnet en sowie von spannenden Partner- man den entstandenen phantasievol- schaftsprojekten anregen lassen. Verein Partner Treptow-Köpenick e.V. und Bezirksamt Treptow-Köpenick Details zu allen Veranstaltungen finden sich in der Terminvorschau auf der letzten Seite dieser Broschüre sowie auf der Internetseite des Vereins Partner Treptow-Köpenick e.V.: www.partner-tk.de. Broschüre 39 | November 2019 19
Ich ging fort, ohne daran zu denken, was ich zurücklasse – „mein Peru“ 30 Jahre in Deutschland Am 27. Juni 1989 flog ich nach Deutsch- einem deutschen Freund, in Kontakt, land ohne festes Ziel. den ich bis heute bewundere und Es war im letzten Jahr der Regierung schätze. Später wurde er mein Ehe- Alán García – eine Zeit mit Bürger- mann. krieg, Guerilla-Kämpfen (Sendero Lu- Rainer war Student und arbeitete an minoso) und fehlenden Perspektiven der FU in Berlin. Auf seinen Rat hin für Studierende und Berufstätige. ging auch ich nach Berlin, um größere In dieser Zeit lernte ich deutsche Tou- Chancen zu haben, eine Arbeit – viel- risten kennen, die mir empfahlen, leicht als Spanischlehrerin für Stu- Deutsch zu lernen und nach Deutsch- dent/innen – zu finden. Ich habe in land zu gehen. Moabit, Charlottenburg und in Neu- Ich kam am 28. Juni 1989 in Frankfurt kölln gewohnt. an und reiste, begleitet von zwei deut- In Neukölln habe ich mich wie zu schen Freunden, gleich nach München Hause gefühlt. Hier lebten viele Aus- weiter. Bald darauf kam ich mit Rainer, länder/innen, es gab türkische Märk- 20 Broschüre 39 | November 2019
te – Multikulti eben. Ohne Angst und Was die Teilung Deutschlands an- Gefahren konnte ich zum damaligen geht: Ich habe mir die zwei total un- Zeitpunkt durch die Straßen laufen, terschiedlichen Lebensweisen nicht ich fühlte mich sicher. vorstellen können. Ich erinnere mich Die deutschen Leute waren sehr ex- an meinen ersten Besuch in Ostberlin. pressiv, liebenswürdig und hilfsbereit. Als Ausländerin bekam ich Schwierig- Als ich eines Tages mit Rainer eine keiten am Checkpoint Charlie, wurde Fahrradtour entlang der Mauer mach- extrem streng kontrolliert und musste te, überraschte mich der Anblick der auch noch für nur zwei Stunden 30 DM unzähligen Graffitis und das Symbol bezahlen. Ich habe mir die Friedrich- der Teilung sehr. Ich hatte mir nie zu- straße und das Brandenburger Tor vor bewusst gemacht, dass es auf der angesehen. Die Straßen ringsum er- anderen Seite eine andere Lebenswelt schienen mir trist, Geschäfte und Bäu- gibt. me fehlten, überall kontrollierte Mili- In Westberlin waren die Menschen tär, alle Autos sahen gleich aus… Und frei, hatten ein komfortables Leben, es die langen Schlangen an den Bäckerei- gab viele Grünflächen, schöne Seen. en konnte ich nicht verstehen. Andererseits störte mich die Bauart Es war am 9. November, als wir am der Häuser in Kreuzberg, die besetz- Fernseher saßen und auf einmal die ten Häuser imponierten mir jedoch, Meldung über die Öffnung der Mau- die Straßenmusik, die Parks voller Le- er kam. Wir konnten es kaum glau- ben, Sommerfeste…. – das hat mir an ben. Sofort sind wir mit dem Taxi zum Westberlin gefallen. Brandenburger Tor gefahren. Da erst, Es gab aber auch sehr schwerwie- nachdem ich auch persönlich die Re- gende Dinge: Die Sprache beispiels- aktion der Menschen, insbesondere weise. Dabei habe ich sehr intensiv der ostdeutschen, erlebt hatte, wurde Deutschkurse besucht, um eine Auf- mir klar, was die Mauer und ihr Fall nahmeprüfung an der Universität zu auch in der Weltgeschichte bedeuten. bestehen. Manchmal habe ich mich Nach diesem einschneidenden Erleb- sehr einsam dabei gefühlt und Sehn- nis bemühte ich mich weiter, Deutsch sucht nach meinem Land gehabt. Und zu lernen und schrieb mich an der trotzdem wollten Hürden überwun- Humboldt-Universität ein. Letztend- den werden, wie die neue Grammatik lich gab es, auch vor dem Hintergrund zu lernen. Schwierig waren auch der langer Wartelisten, keine Chance für Kulturschock, die anderen Sitten, die mich, mein in Peru begonnenes Studi- deutsche Mentalität und Art zu leben. um fortzusetzen. Nur gut, dass ich mit liebenswerten Ich zog in eine typische Wohnung in Menschen zusammen war, die mir das den Prenzlauer Berg, erteilte Spa- Eingewöhnen leichter machten. nischunterricht und arbeitete als Küchenhilfe in einer Waldorfschule. Broschüre 39 | November 2019 21
Und ganz wichtig, ich gründete eine Ich finde diese Art der Zusammen- Familie. Wir haben zwei Töchter, die arbeit mit meinem Heimatland gut, ich als Hausfrau und Mutter viele Jah- Besuche meiner Landsleute begleite re betreut habe. Zeitgleich belegte ich gern, unabhängig vom Anlass ihres ich Kurse in Naturmedizin, danach in Aufenthaltes. Sporadisch unterstütze Krankenpflege (MTA), um anschlie- ich auch die Infostelle Peru. ßend in verschiedenen Gesundheits- Heute, nach 30 Jahren, liegen Deutsch- einrichtungen zu arbeiten. land und Peru für mich auf dem glei- Einige meiner Geschwister wohnen chen Kontinent. ebenfalls in Berlin, ich war der Dreh- Ich bin ständig im Kontakt mit mei- und Angelpunkt bei ihrer Ankunft. Sie nem Heimatland. Bei Familientreffen kommen immer noch regelmäßig zu wird Deutsch und Spanisch gespro- Besuch. chen. Peruanische Sitten sind integra- Gegenwärtig arbeite ich in verschie- ler Bestandteil auch im Leben meiner denen sozialen Projekten mit, zum deutsch-peruanischen Töchter. Beispiel im Nachbarschaftszentrum in Und meine Tochter Linda, die Medizin Wedding. Wertvolle Erfahrungen ma- studiert, hat kürzlich ein zweimonati- che ich auch in der AG Städtepartner- ges Praktikum in einem Krankenhaus schaft Treptow-Köpenick – Cajamarca, in Cajamarca absolviert... mit Michael Schrick als Koordinator. Felesmira Glandien Eindrücke vom Cajamarcagruppentreffen in Herzogenaurach Ihnen als interessierte Leser/innen Hauptthema war die Gesundheitsver- unserer Broschüre ist sicher bekannt, sorgung. Leider musste die vorgesehe- dass mit unserer Partnerstadt Caja- ne Hauptreferentin, Dr. Ida Beier aus marca und der gleichnamigen Region Treptow-Köpenick, aus gesundheit- zahlreiche Gemeinden und Gruppen lichen Gründen kurzfristig absagen. zwischen Castrop-Rauxel und Ulm Da so schnell kein Ersatz gefunden partnerschaftliche Beziehungen pfle- werden konnte, musste das Vorberei- gen. Einmal jährlich treffen wir uns tungsteam improvisieren, um das The- zum Erfahrungsaustausch. In diesem ma allein stemmen zu können. Das ist Jahr war Anfang Oktober das fränki- sehr gut gelungen: die Herzogenaura- sche Kleinstädtchen Herzogenaurach cher Partnergruppe trug wichtige Ba- Gastgeber. 35 Vertreter/innen nahmen sisdaten zusammen, andere erstellten am Gruppentreffen teil. aussagefähige Grafiken. Eine in der 22 Broschüre 39 | November 2019
Gastgebergruppe mitarbeitende Ärz- von ehemaligen Freiwilligen der tin informierte über Ursachen, Verlauf MANTHOC-Schule in Cajamarca, er- und Folgen von Tuberkulose und Anä- hielten wir von einem in Trier leben- mie, die in Peru häufige Krankheiten den Cajamarquino aktuelle Informati- sind. Und aus Tettnang wurde ein neu- onen aus der „Zielregion“. So erfuhren es Projekt vorgestellt: trockene Trenn- wir, dass es aktuell keine funktionie- toiletten, die jetzt in der Partnerschu- rende Abwasserentsorgung in Caja- le in Porcón bei Cajamarca aufgestellt marca gibt und dass die Müllentsor- werden. Sie sollen dazu beitragen, gung ebenfalls problematisch ist. die Nutzung des knappen Wassers Das nächste Treffen der Cajamarca- für Toilettenspülungen zu ersetzen. gruppen findet vom 9. bis 11. Oktober Seitens der AG StäPa wurde über den 2020 in Ulm statt. Es wird sich schwer- Austausch von Krankenhauspersonal punktmäßig mit Wasserver- und -ent- informiert (wir berichteten in der letz- sorgung und Fragen der Zusammenar- ten Broschüre). beit auf diesem Gebiet beschäftigen. In der Diskussion wurde deutlich, dass Wie immer wird es auch Zeit zum per- das Thema Gesundheitsversorgung in sönlichen Austausch, zum Kennenler- allen Partnerschaften eine Rolle spielt. nen und zur Vernetzung geben. Und Insbesondere die Idee der Trockentoi- auch das leibliche Wohl kommt bei letten stieß auf großes Interesse. keinem dieser Treffen zu kurz… Nach den Berichten aus den elf ver- Unseren diesjährigen Gastgebern vie- tretenen Gruppen, darunter auch len Dank! Michael Schrick Broschüre 39 | November 2019 23
Korruption und Intrigen Eine Sittengeschichte aus Peru Es ist keine gute Zeit für peruanische nommen und sitzt seitdem in Auslie- Ex-Präsidenten und ihre Familienan- ferungshaft. gehörigen. Fujimoris Vorgänger Alán García re- Im Zuge der Ermittlungen zum ganz gierte von 2006 bis 2011. In seine Zeit Lateinamerika erfassenden Beste- fällt der Bau der Stadtbahnlinie 1 in chungsskandal um den mittlerweile Lima, für den Bau machte Odebrecht insolventen brasilianischen Baukon- große Geldsummen locker. Garcías zern Odebrecht, über den wir regel- Versuch, 2018 politisches Asyl in Uru- mäßig berichteten, kamen weitere guay zu beantragen, scheiterte. Als Details ans Licht, die fast alle ehema- der Korruptionsverdacht gegen ihn ligen Präsidenten der letzten 30 Jahre immer größer wurde und am 17. April betreffen. 2019 die Polizei bei ihm klingelte, er- Alberto Fujimori (Präsident von 1990 schoss er sich. bis 2000) sitzt nach wie vor im Gefäng- Garcías Nachfolger Ollanta Humala nis, verurteilt zu 25 Jahren Haft wegen (2011 bis 2016) versprach im Wahl- des Einsatzes von Todesschwadro- kampf, alles anders machen zu wol- nen. Alle Berufungsanträge wurden len, knüpfte dann aber auch an die zurückgewiesen, die vom damaligen neoliberale Wirtschaftspolitik seiner Präsidenten Kuczynski auf Heilig- Vorgänger an. Gegen seine Frau und abend ausgesprochene Begnadigung ihn wurde der Vorwurf laut, sein Wahl- führte dazu, dass Kuczynski zurück- kampf 2011 sei von Odebrecht mit treten musste. Korruptionsvorwürfe 2,63 Millionen US-Dollar unterstützt gegen Fujimori traten bisher wegen worden, während seine Frau es offen- seiner schwerwiegenden Menschen- bar mit der Trennung zwischen dienst- rechtsverbrechen zurück, schweben lichen und privaten Kreditkarten nicht aber weiterhin im Raum. so genau nahm. Beide wurden nach Von 2001 bis 2006 übernahm Alejan- einer Untersuchungshaft wieder auf dro Toledo die Amtsgeschäfte. Er wird freien Fuß gesetzt. beschuldigt, für den Bau der Interoze- Mehrfach hatte sich auch Keiko Fuji- anischen Straße, unter anderem auch mori um die Präsidentschaft bewor- durch den peruanischen Regenwald, ben, die älteste Tochter des Ex-Präsi- von Odebrecht hohe Bestechungs- denten, deren rechtsautoritäre Fuerza gelder angenommen zu haben. Er Popular (FP) mit großem Abstand flüchtete mit seiner Frau vor der peru- stärkste Fraktion im Kongress ist. Sie anischen Justiz in die USA. Am 16. Juli konnte nie erklären, mit welchem 2019 wurde Toledo in den USA festge- Geld sie ihre Ausbildung in den USA 24 Broschüre 39 | November 2019
finanziert hatte. Wegen des Verdachts Reformen und Korruptionsbekämp- der Bestechlichkeit und der Geldwä- fung einzusetzen und wurde daher sche wurde sie im Oktober 2018 für bis von der FP und der García-Partei Apra, zu 36 Monate in Untersuchungshaft die zusammen im Kongress die abso- gesetzt. lute Mehrheit nur knapp verfehlen, Nach der Stichwahl gegen Keiko Fu- massiv unter Druck gesetzt. Alle Re- jimori übernahm Pedro Pablo Ku- formvorstellungen Vizcarras wurden czynski 2016 die Präsidentschaft. Im torpediert. Das gelang nur, weil sich folgenden Jahr kam heraus, dass auch die übrigen Parteien im Parlament er in seiner Zeit als Wirtschaftsminis- nicht einig waren. Mitunter stimm- ter von Odebrecht bestochen worden ten sogar die beiden linken Parteien war. Dies und die Begnadigung von im Kongress unterschiedlich ab und Fujimori (für die offenbar ebenfalls verhalfen so fallweise der FP zu Mehr- Geld geflossen war) führten zu seiner heiten. Amtsniederlegung im März 2018. Ku- Weil wegen des zerstrittenen Kongres- czynski befindet sich weiterhin auf ses und der weiterhin herrschenden freiem Fuß. Korruption nichts vorankommt, hat Kuczynskis Amtsgeschäfte übernahm die gesamte Politik in Peru drastisch 2018 Vizepräsident Martín Vizcarra. an Ansehen verloren. Präsident Viz- Als erster Präsident scheint sich Viz- carra hat daher für 2020 vorgezogene carra aktiv und energisch für politische Neuwahlen beantragt (die Amtspe- TT Unfall in voller Fahrt: Totalschaden bei den Fujimoristen: das Parlament ist aufgelöst Keiko Fujimori faucht aus dem Gefängnis. Ihr Bruder Kenji gibt zurück: „Ich hab‘s dir doch gesagt...“ Broschüre 39 | November 2019 25
riode geht noch bis 2021), FP und Apra weile sind die Vorbereitungen für die reagierten mit der Ankündigung eines Neuwahlen angelaufen. Misstrauensvotums und dem Versuch, Nachdem es im Norden Perus und bei der anstehenden Neuwahl der insbesondere in der Region Cajamar- peruanischen Verfassungsrichter alle ca um den Bergbau weitgehend ruhig Posten mit Parteigängern zu besetzen. geworden ist (das Conga-Projekt wird Am 26. September 2019 hat die FP-/ anscheinend nicht weiterverfolgt, und Apra-Mehrheit im Verfassungsaus- die Mine Yanacocha wird offenbar schuss des Kongresses vorgezogene heruntergefahren), wird der Berg- Neuwahlen abgelehnt. Aus den Regio- baukonflikt im Süden Perus um die nen des Landes gab es hierzu unisono, Kupfermine Tía María in der Region aber erfolglos Wiederspruch. Arequipa schärfer. Wegen großer Um- Am 30. September 2019 spitzte sich die weltschäden in einer landwirtschaft- Lage weiter zu: nach einer turbulen- lichen Gegend gibt es hier seit Jahren ten Kongresssitzung löste Präsident Proteste. Vizcarra in Übereinstimmung mit der Nach einem Generalstreik seit Juli Verfassung den Kongress auf und rief 2019 hat die Regierung die Lizenz für für den 26. Januar 2020 Neuwahlen das umstrittene Projekt für 120 Tage aus. Daraufhin erklärte die Kongress- ausgesetzt. mehrheit Vizcarra für abgesetzt und Anfang November erklärte der Berg- ließ Vizepräsidentin Mercedes Ará- baurat, ein hohes peruanisches Gremi- oz als „amtierende Präsidentin“ den um, die Lizenz für Tía María für gültig. Amtseid ablegen, die aber nach nur ei- Dem widersprach sofort die neue, erst nem Tag im „Amt“ zurücktrat. Vizcarra 34-jährige Wirtschafts- und Finanzmi- behielt die Nerven, berief – wie von nisterin María Antonieta Alva: Bevor der Verfassung vorgeschrieben – eine in Tía María weitergearbeitet werden komplett neue Regierung und wird bei könne, müsse man auch soziale und seinen Maßnahmen von 80 Prozent Umweltstandards einhalten. der Bevölkerung unterstützt. Mittler- Michael Schrick Regelmäßige Informationen zu Peru finden Sie auf der Website der Informationsstelle Peru und auf Twitter: http://www.infostelle-peru.de/web/ https://twitter.com/InfostellePeru. Über eine szenische Lesung zum Odebrecht-Skandal informiert: http://www.infostelle-peru.de/web/aufklaerung-ueber-korruption-einmal-anders/ 26 Broschüre 39 | November 2019
Impressum Herausgeber: AG Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick – Cajamarca c/o Partner Treptow-Köpenick e.V., Neue Krugallee 4, 12435 Berlin In der AG Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick – Cajamarca arbeiten enga- gierte Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich zusammen. Unser Ziel ist es, Men- schen in beiden Partnerstädten einander näher zu bringen. Wir freuen uns im- mer über neue Mitglieder und jede Art von Unterstützung. Kontakt: info@staepa-cajamarca.de, www.staepa-cajamarca.de Redaktion: Monika Meng, Michael Schrick (V.i.S.d.P.), Karoline Kromm Fotos: Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin, F. Glandien, La República, G. Maier, K. Nierich, N. Ortiz, M. Schrick Layout: Silvia Bodemer Spendenkonto: Partner Treptow-Köpenick e.V. Berliner Volksbank IBAN DE15 1009 0000 7199 8560 00 Foto Vorderseite: Besuch im Kindergarten Kleiner Fratz Redaktionsschluss: 3. November 2019 Links Bezirksbeauftragte für EU und www.berlin.de/europabeauftragte- Städtepartnerschaften treptow-koepenick.de Partner Treptow-Köpenick e.V. www.partner-tk.de Informationsstelle Peru e.V. www.infostelle-peru.de/web/ Kampagne „Bergwerk Peru – www.kampagne-bergwerk-peru.de Reichtum geht, Armut bleibt“ Berliner entwicklungspolitisches www.eineweltstadt.berlin Landesnetzwerk BER Auflage: 750 Exemplare Gedruckt auf Recyclingpapier In Zusammenarbeit mit dem: Broschüre 39 | November 2019 27
Terminkalender der AG Städtepartnerschaft Mi. 27.11.2019 Sitzung der AG Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick – 17:45 Uhr Cajamarca Rathaus Köpenick, Cajamarcazimmer (Raum 107) Do. 12.03.2020 Warschau Mokotów: eine musikalisch-kulinarische Entdeckungsreise* Mittelpunktbibliothek Treptow Fr. – Sa. Jahresseminar der Informationsstelle Peru 24.–26.04.2020 Köln (Details unter www.infostelle-peru.de) Di. 28.04.2020 Cajamarca – Peruanisch kochen zwischen Tradition und 17:30–21:00 Uhr Exotik* Volkshochschule Treptow-Köpenick Di. 05.05.2020 Albinea – eine literarisch-kulinarische Annäherung an 18:00–20:00 Uhr unsere italienische Partnerstadt* Rathaus Johannisthal, Sterndamm 102 Sa. 16.05.2020 Fest für Demokratie und Toleranz 13:00–19:00 Uhr Schnellerstraße, Schöneweide Sa. 13.06.2020 Eskişehir-Tepebaşı – großer Auftritt der Kunst aus unserer 15:00–18:00 Uhr türkischen Partnerstadt* Novilla, Hasselwerderstr. 22, Schöneweide Di. 23.06.2020 „Partner Treptow-Köpenick“ – ein Verein für die Förderung 18:00–20:00 Uhr internationaler Kontakte* Rathaus Treptow, Raum 218 * Veranstaltung des Vereins Partner Treptow-Köpenick e.V. (www.partner-tk.de), siehe Artikel in die- ser Broschüre Weitere Termine der Sitzungen der AG Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick – Cajamarca auf unserer Homepage: www.staepa-cajamarca.de Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2020.
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