AFRIKAMISSIONARE - Kontinente

Die Seite wird erstellt Kevin Götz
 
WEITER LESEN
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
AFRIKAMISSIONARE
                                                    W E I S S E VÄT E R . W E I S S E S C H W E S T E R N
                                                        Der Eigenteil der Afrikamissionare im Missionsmagazin kontinente • 5-2009

                 KLEINE CHRISTLICHE GEMEINDE

                 Christen als Künder neuer Zeiten
                 Sie werden Wara, die Panther,                                                                                 geworden, feindliche Truppen is-
                 genannt. Doch sie selber nennen                                                                               lamischer Eroberer und Sklaven-
                 sich Sama. Sie gehören zu einer                                                                               jäger gibt es seit einem Jahrhun-
                 kleinen Volksgruppe von etwa                                                                                  dert nicht mehr. Aber der Ent-
                 5000 Leuten, die früher ihre Dör-                                                                             schluss, in der Ebene neue Dörfer
                 fer in den Felsen der Falaise zwi-                                                                            zu errichten, fiel den Bewohnern
                 schen Mali und Burkina Faso, un-                                                                              nicht leicht.
                 weit der Grenze zur Elfenbeinkü-
                 ste hin, bewohnten.                                                                                           Heute Touristenattraktion
                 Richard Baba Traore geht sicheren                                                                             Die Entscheidung wurde aber zü-
                 Fußes voran den Berg hinauf. Ru-                                                                              gig umgesetzt. 1978 war auch die
                 hig und überlegt setzte er seine Fü-                                                                          letzte Familie umgesiedelt. Heute
                 ße von einem Felsbrocken auf den                                                                              sind die Dörfer in den Felsen zwar
                 nächsten. Der Pfad hinauf zum                                                                                 noch zu sehen, doch die Häuser
                 ehemaligen Dorf Niansogoni ist                                                                                und Getreidespeicher sind leer.
                 kaum zu erkennen. Ein Fremder                                                                                 Die Lehmwände werden nicht
                 würde ihn schwerlich finden. Ri-                                                                              mehr repariert, die Dächer der
                 chard führt hin und wieder Touri-                                                                             Häuser sind zerfallen. Richard
                 sten und andere Besucher den                                                                                  Traore und seine Freunde führen
                 steilen Weg hinauf und zeigt den                                                                              Touristen hierher. Hin und wieder
                 Leuten, wo noch seine Eltern und                                                                              kommen noch jene Ältesten des
                 die Vorfahren gelebt haben. Ähn-                                                                              Dorfes, die keine Christen sind,
                 lich wie die Dogon in Mali lebten                                                                             um den Ahnen zu opfern.
                 sie in Felsendörfern. Ankommen-
                 de sah man schon, wenn sie noch                                                                               Kontakte mit Missionaren
                 in der Ferne waren. Sollten die                                                                               Vor dem Umzug in die Ebene hat-
                 Fremden feindliche Absichten ha-                                                                              te der Häuptling verboten, dass
                 ben, dann konnten die Dorfbe-                                                                                 christliche Missionare kommen.
                 wohner sich in ihrem Felsennest                                                                               Die Protestanten machten ihnen
                 immer erfolgreich verteidigen.                                                                                Angst, weil sie verboten, den be-
                                                                                                                               liebten Dolo, das Hirsebier, zu
                 Vom Berg in die Ebene                                                                                         trinken. Pater Jean Martin, einen
                 Die Felsendörfer im südlichen En-                                                                             Weissen Vater, kannten die Leute.
                 de der Fallaise waren also sicher.                                                                            Er hatte schon um 1960 eine Ko-
                 Aber die Felder lagen in der Ebene.                                                                           operative gegründet, Silos mit den
                 Wasser und Vorräte mussten in die                                                                             Leuten gebaut, damit sie ihre Ern-
                 Dörfer hinaufgeschafft werden.                                                                                te lagern und selbst vermarkten
                 Auch war oben schon lange kein                                                                                konnten. Vorher war die Ernte
Foto: Schering

                 Platz mehr für eine weitere Aus-                                                                              meist von Djula-Händlern gleich
                 dehnung oder Entwicklung der           Wenn das Horn geblasen wurde, zogen sich die Bewohner in ihr           billig aufgekauft worden. Pater
                 Dörfer. Die Zeiten waren sicherer      Felsendorf zurück. Heute zeigt Richard Traore es gern den Touristen.   Martin war damals der erste, der

                                                                                                                                       5-2009 AFRIKAMISSIONARE      •I
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
KIRCHE IN AFRIKA

                                                                                                           für gesorgt, dass er nicht allein zuständig ist für
                                                                                                           Leitung und Lehre in der Gemeinde. Drei Kate-
                                                                                                           chisten teilen sich heute die Arbeit.
                                                                                                           Es gab die uralte Tradition, dass die alten Män-
                                                                                                           ner junge Frauen nahmen. Dagegen protestier-
                                                                                                           ten die jungen christlichen Männer, sie woll-
                                                                                                           ten, dass die Mädchen selber wählen. Das pas-
                                                                                                           ste den alten Männern nicht. Der Bischof von
                                                                                                           Bobo-Dioulasso musste im Streit vermitteln.

                                                                                                           Christen arbeiten für den Fortschritt
                                                                                                           1998 haben die Christen eine rechtliche Verei-
                                                                                                           nigung gegründet, um Gelder zu beantragen
                                                                                                           für die Entwicklung des Ortes. Ein Dispen-
                                                                                                           sarium wurde gebaut, dort arbeiten zwei Kran-
                                                                                                           kenschwestern und eine Hebamme. 500 Pa-
                                                                                                           tienten kommen im Durchschnitt monatlich,
                                                                                                           teils von sehr weit her. Eine gemeinsame Kas-
                                                                                                           se wurde gegründet, damit Frauen sich die Ge-
   Der jüngste Sohn des Katechisten Richard Baba Traore mit Pater Albert Schrenk aus Heiligenzimmern.
                                                                                                           burt im Dispensarium auch leisten können. Im
                                                                                                           „Haus der Frauen“ stellt eine Kooperative Sei-
   Filme in seinem Entwicklungsprogramm nutz-         an. Anfangs waren es nur die Männer, die mit-        fe her, Kleinkredite helfen Frauen, einen Han-
   te und abends in den Dörfern zeigte.               machten. Pater Albert Schrenk, zu dessen Pfar-       del anzufangen. Eine Brücke und ein fester Zu-
                                                      rei von Sindou auch diese Dörfer gehören,            fahrtsweg zum Ort wurden gebaut und nicht
   Die kleine christliche Gemeinde wächst             muss ihnen immer wieder erzählen, was „ihr           zuletzt eine Schule, deren Kinder in diesem
   Etwa die Hälfte der Leute in den Dörfern der       Pater“ jetzt macht und wo er ist. 1982 wurde         Jahr zu 100 Prozent die Examen bestanden.
   Wara sind Muslime, 40 Prozent sind Chri-           die erste Kapelle im Dorfzentrum errichtet. Sie      Es sind die Christen, die diese Aktionen betrei-
   sten, besonders die Einwohner des Dorfes Ni-       ist durch eine modernere und größere Kirche          ben. Sie geben ein positives Bild von Kirche, die
   ansogoni. Zehn Prozent der Wara sind noch          ersetzt worden, denn die Gemeinde wächst.            Leute setzen großes Vertrauen in sie. Sie erreg-
   ihrer traditionellen Religion verhaftet.           400 Erwachsene gehören hier im Ort dazu. We-         ten bei der Regierung und bei Hilfsorganisatio-
   Die Leute von Niansogoni betrachten Pater          nigstens 300 sind am Sonntag beim Gottes-            nen Aufsehen und Erstaunen. Man kommt ih-
   Hermann Kimmich als ihren Missionar. Mit           dienst des Katechisten oder der Eucharistie-         nen mit Wohlwollen entgegen bei neuen Pro-
   ihm kamen die Anführer der Familien zusam-         feier, wenn der Pater einmal im Monat kommt.         jekten, weil sie ihre Angelegenheiten selbst in
   men, fingen eine erste christliche Gemeinde        Richard Traore ist der erste Katechist. Er hat da-   die Hand nehmen und durchführen.

   Schüler und Schülerinnen bestanden die Nationalen Examen zu 100 Prozent.     Schulspeisung stärkt die Kinder für den langen Unterrichtstag.

II • AFRIKAMISSIONARE 5-2009
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
EDITORIAL

                                      AUSZÜGE AUS BRIEFEN AUS AFRIKA
                                                                                                                                          Liebe Leserin,
                                                                                       Musik für den Frieden                              lieber Leser,
                                                                                                                                          „Missionsmonat Oktober“,
                                                                                       Pater Benno Baumeister möchte im Ostkon-
                                                                                                                                          „Sonntag der Weltmission“,
                                                                                       go christliche junge Musiker unterstützen:
                                                                                                                                          was verbinden Christen, in
                                                                                       Durch Musik wollen wir den Frieden fördern in      diesem Fall besonders Ka-
                                                                                       einer Region, die seit über 15 Jahren von Re-      tholiken, in Europa heute
                                                                                       bellenaktivitäten, von Einmischung anderer         mit diese Worten? In den
                                                                                       Nationen und ethnischen Konflikten geprägt         deutschsprachigen Medien hat das Wort „Mis-
                                                                                       ist. Im Kongo spielen Musik und Tanz eine sehr     sion“ in den vergangenen Jahrzehnten einen
                                                                                       große Rolle. Musik geht direkt ins Herz. Daher     negativen Klang bekommen. Selbst in einer ka-
                                      Morgenappell an einer Schule in Mbarara.
                                                                                       ist es wichtig, dass die musikalischen, mensch-    tholischen Zeitung lese ich, dass jemand „mis-
                                      Mbarara baut Universität                         lichen, sozialen und spirituellen Inhalte in die   sionarisch“ seine Ideen in einer Diskussion vor-
                                                                                       richtige Richtung gehen: Frieden, Versöhnung,      getragen habe. Wer in unserer säkularen Zeit
                                      Pater Johannes Tappeser berichtet aus            Achtung vor anderen, Pflege des Lebens, Ver-       das Wort „Missionar“ hört, denkt anscheinend
                                      seinem Arbeitsbereich in Uganda:                 antwortung für das eigene Land, für die Natur      an Leute, die - koste es, was es wolle - anderen
                                      Seit Ende Mai sind Universitätsferien in Mba-    und so weiter.                                     Menschen ihren Glauben, ihre Ansichten und
                                      rara. Ich bin mitverantwortlich für das neue     Der Chor namens „Chorale Lavigerie“ in Buka-       Werte um die Ohren schlagen und aufzwingen.
                                      Gebäude der Erzdiözese Mbarara, das als Ka-      vu singt in drei Sprachen: In Mashi, der Lan-      Ich glaube, dass in den Anfangszeiten der Kir-
                                      pelle, Kaplansunterkunft und Studentinnen-       dessprache von Bukavu und Umgebung (etwa           che, in den drei ersten Jahrhunderten, die Chri-
                                      heim vorgesehen ist. Der Wächter erwischte       fünf Millionen sprechen diese Sprache), dann       sten sicher sehr missionarisch waren durch ihr
                                      vor etwa drei Wochen einen Dieb, der jetzt       in Swahili, das im Osten des Kongo, in Burun-      Leben und ihr Beispiel. Aber Mission hatte
                                      einsitzt, nachdem er bei einer Befragung         di, in Kenia und Tansania und in Teilen von        nichts mit Zwang und Macht zu tun. Das kam
                                      nichts über sich – und Komplizen – heraus-       Uganda gesprochen wird, dazu noch in Fran-         erst hinein, als der Staat die Religion als Werk-
                                      gelassen hat. Der Teil Kapelle im obersten       zösisch. Die Gruppe „Jeunesse Espoir“, macht       zeug nutzte, als es um Macht und Herrschaft
                                      Stock kann ab August schon benutzt werden.       ebenso in diesen Sprachen Lieder. Hinzu            ging. Da hat mancher Papst gern mitgespielt
                                      Rolf Wigger, mein Mitbruder aus Aachen,          kommt noch die „Groupe Bandari“.                   und die Kirche zum Instrument seiner Ambitio-
                                      muss in seinem Heimaturlaub versuchen, die       Bandari ist ein Jugendzentrum gleich neben         nen gemacht, ebenso wie Könige und Kaiser.
                                      weitere Finanzierung zu sichern.                 der Katholischen Universität. Dort finden Bil-     Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen
                                      Zur Zeit sind hier auf dem Bischofshügel         dungs- und Einkehrtage statt für Jugendliche       Franz Xaver - um nur ein Beispiel zu nennen - in
                                      „Nyamitanga“, etwa drei Kilometer von der        und Jugendgruppen, sowie Ausbildung von            diesen Topf werfen kann. Und er war ein „Su-
                                      Stadt, vierzehn Maurer, die meisten im Ren-      Verantwortlichen aus den Pfarreien. Im Ju-         per-Missionar“, wie man heute sagen würde.
                                      tenalter, am Werk, um unentgeltlich den er-      gendzentrum Bandari möchte die katholische         Es wird auch gern behauptet, dass die Missiona-
                                      sten Teil der neuen katholischen Universität     Kirche ein kleines Studio einrichten, in dem die   re in den Zeiten der Kolonisierung Werkzeuge
                                      zu errichten. Das Gebäude ist für die Fakultät   verschiedenen Gruppen üben können. Auch            der Politik gewesen seien. Sie waren sicher Kin-
                                      für „Counselling“ bestimmt, die derzeit be-      wenn tagelang in der Stadt kein elektrischer       der ihrer Zeit, aber wenn wir auf die Afrikamis-
                                      helfsmäßig anderswo untergebracht ist. Die       Strom da ist, soll das Studio von einem Gene-      sionare – Weisse Väter schauen: der englischen
                                      Fakultät bildet Erwachsene mit Berufserfah-      rator bei Bedarf mit Strom versorgt werden.        Regierung waren sie verdächtig, weil die mei-
                                      rung für die Beratung von Menschen und Fa-       Dort sollen die Lieder aufgenommen werden.         sten aus französischsprachigen Gebieten ka-
                                      milien in Notsituationen aus: Familienpro-       Eine erste CD soll auch einen Teil der Unkosten    men. Der französischen Regierung waren sie
                                      bleme, Aids-Situationen, Armut. Ich sehe         des Zentrums wieder einspielen.                   nicht genehm, weil die französische Obrigkeit
                                      jetzt, dass dieses Angebot, professionell                                                           aus Freimaurern bestand und die hatten mit
                                      durchgeführt, ein wichtiger Teil der Hilfe ist,                                                     Christentum nichts am Hut.
                                      die dringend gebraucht wird. Die Ausbildung                                                         Wenn ich einmal von mir sprechen darf: ich ha-
                                      dauert bis zu drei Jahren, und zwar auf Uni-                                                        be mich nie in der Linie der Diener einer Staats-
Fotos: Schering 3, Völlinger, Knühl

                                      versitätsebene.                                                                                     ideologie gesehen. Ich will auch keine Apologie
                                      An Sonntagen lasse ich mich in einer Kirche                                                         der Mission schreiben. Ich biete Ihnen hier in
                                      im ländlichen „Rwebihuro“, einsetzen, wozu                                                          dieser Ausgabe von kontinente nur wieder eini-
                                      etwa zehn andere Orte gehören. Oder ich hel-                                                        ge Beispiele an, wie Christen missionarisch wir-
                                      fe aus in einer Stadtrand-Außenstation, oder                                                        ken durch Wort und Tat. Ich könnte noch so viel
                                                                                                                                          mehr davon erzählen.        Ihr P. Hans B. Schering
                                                                                   Elektronische Musik ist bei der Jugend beliebt.
                                      in „Uganda Martyrs“, der einzigen Hauptkir-
                                      che von Mbarara .

                                                                                                                                                               5-2009 AFRIKAMISSIONARE          • III
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
WELT UND AFRIKA

   BAUABTEILUNG DES BISTUMS HOIMA

   Aus der Not geboren und was geworden
   Pater Heinz-Josef Schäckel kam 1992 nach Uganda, nachdem er vorher viele Jahre in der Mission der Afrikamissionare in Nigeria und zehn
   Jahre als Provinzökonom in Köln gearbeitet hatte. Er war gebeten worden, die Bauabteilung der Diözese Hoima zu übernehmen.

   Hoima ist eine Diözese 200 Kilo-         hoffen, dass das Einkommen               weiter entwickelt. Wir hatten           ne Verwaltung zu machen und
   meter nordwestlich von Kampa-            daraus auch den Menschen der             verschiedene Abteilungen und            zu sehen, „dass die Sache lief“.
   la, der Hauptstadt Ugandas. Es           Gegend zu Gute kommen wird.              Werkstätten im Betrieb, nämlich         Das heißt, ich hatte die Organisa-
   ist eine Diözese mit der Größe                                                    eine Schreinerei und eine Metall-       tion des Ganzen, aber die einzel-
   von 17500 Quadratkilometern              Bauabteilung als Selbsthilfe             Abteilung, zu der die Klempne-          nen Abteilungen wurden von gu-
   und hat etwa eineinhalb Millio-          Mir wurde die Aufgabe übertra-           rei, die Werkstatt der Elektriker       ten einheimischen Mitarbeitern
   nen Einwohner. Die Stadt Hoima           gen, die Bauabteilung der Diöze-         und die Autowerkstatt gehörten.         geleitet. Die Qualität dieser lei-
   selbst hat vielleicht 40000 Ein-         se Hoima zu leiten, die schon            In der Metallwerkstatt wurden           tenden Mitarbeiter war mir dabei
   wohner, von denen 8000 Katholi-          1972 von dem inzwischen ver-             die Dachstühle für die Bauten           besonders wichtig, auch mit
   ken sind. Bischof dieser Diözese         storbenen Schweizer Bruder               hergestellt und zusammengesch-          Blick auf die Zukunft, wenn ich
   ist Mgr. Deogratias Byabazaire.          Max Gmür aufgebaut worden                weißt. Dann war da noch die ei-         die Bauabteilung an einen Nach-
   Er hat in den vergangenen Jah-           war. Die Bauabteilung war aus            gentliche Bauabteilung, die für         folger übergeben würde. Lehrlin-
   ren die Gründung vieler neuer            der Not der Zeit heraus aufge-           die Konstruktion der Gebäude            ge bildeten wir nicht direkt aus.
   Pfarreien veranlasst, heute um-          baut worden, weil die Kirche den         zuständig war und dazu noch ei-         Wer bei uns als Lehrling ange-
   fasst das Bistum 37 Pfarreien.           Bedürfnissen der Menschen ent-           ne Ziegelei, in der wir einen Teil      stellt war, musste noch für einige
                                            gegenkommen wollte.                      des benötigten Baumaterials sel-        Monate auf ein College nach
   Die Schweiz Afrikas                      So entwickelte sich die Bauabtei-        ber herstellen konnten. Als letz-       Kampala, bevor er die Prüfung
   Die Menschen in der Schweiz              lung der Diözese zu einem Be-            te, nicht unwichtige Abteilung          ablegen konnte.
   Afrikas leben zum größten Teil           trieb, bei dem bis zu 300 Men-           gab es noch die Verwaltung.
   vom Ackerbau. An manchen                 schen beschäftigt waren. Viele           Unser Maschinenpark bestand             Bauen im Auftrag der Kirche
   Stellen ist der Boden sehr frucht-       von diesen Mitarbeitern waren            neben den Maschinen in den              Unsere Bauabteilung war insbe-
   bar, da können bis zu drei Ernten        ausgebildet und hatten eine Be-          Werkstätten aus einem Bagger            sondere für Bauten innerhalb des
   im Jahr eingebracht werden,              rufsschule besucht. Aber es gab          und vier Lastwagen.                     Bistums da. Aber weil wir einen
   aber nicht überall ist das so. An        auch den normalen Hilfsarbeiter                                                  guten Ruf hatten, kamen auch
   manchen Stellen ist der Humus            auf dem Bau.                             Organisation des Ganzen                 manchmal Aufträge von außer-
   recht dünn und dementspre-                                                        Selbstverständlich konnte ich           halb. Kirchen, Schulen, Lehrer-
   chend die Erträge sehr gering.           Entwicklung und Wachstum                 diese Abteilungen nicht alle sel-       wohnung und Krankenhäuser
   Vor einiger Zeit ist in der Nähe         In den sechzehn Jahren meiner            ber leiten. Ich komme ja nicht          haben wir gebaut. Dazu kamen
   von Hoima am Albertsee ein Erd-          Tätigkeit dort hat sich das „Hoi-        vom handwerklichen Fach, ich            Schwesternhäuser und Pfarrhäu-
   ölfeld endeckt worden. Es ist zu         ma Construction Department“              war mehr dafür da, die allgemei-        ser. Eines der wichtigen Projekte

   Eine Gruppe von Mitarbeitern, vierter von links der Nachfolger von P. Schäckel.   P. Heinz-Josef Schäckel, im Hintergrund einer seiner leitenden Mitarbeiter.

IV • AFRIKAMISSIONARE 5-2009
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
UGANDA

                  Auf Felsen bauen ist nicht einfach, aber die Fundamente des Konvents der Tutzinger Benediktinerinnen wird kaum ein Erdbeben erschüttern können.

                  war die Renovierung der Kathe-        nen Ordensgemeinschaften sel-          ning Centre zuständig war. All         burg, die eine Schule in Hoima fi-
                  drale von Hoima, mit der wir be-      ber tun. Für den größten Teil der      das ist nun also in einheimische       nanziert und mit Schulgeldern
                  traut wurden. Andere Projekte         Projekte zahlten kirchliche Hilf-      Hände übergegangen.                    unterstützt, die genau gegenüber
                  waren beispielsweise die Kol-         sorganisationen wie Missio und         Vor kurzem habe ich noch ein-          meinem damaligen Büro lag. So
                  pinghäuser von Hoima und Kam-         Misereor aus Deutschland oder          mal einen Besuch gemacht in            ergab sich eine gute Gelegenheit,
                  pala, auch das Lavigerie Seminar      Organisationen aus anderen Län-        Hoima. Ich begleitete eine Grup-       meine alten Wirkungsstätten
                  in Jinja und das St. Peter’s Voca-    dern.     Die    amerikanischen        pe von der Kolpingsfamilie aus         noch einmal zu besuchen.
                  tional Training Centre.               Schwestern bekamen sehr viel           der Pfarrei St. Michael in Papen-               P. Heinz-Josef Schäckel
                  Besonders für die „Schwestern         Hilfe von ihrem eigenen Orden
                  Unserer Lieben Frau“, einer ame-      aus den Vereinigten Staaten.
                  rikanischen Gemeinschaft von
                  Schulschwestern, haben wir            Übergabe und Abschied
                  sehr viele Gebäude errichtet.         Im Dezember 2007 habe ich die
                  Unser Architekt war bis zu sei-       Leitung des „Hoima Construc-
                  nem Tode 2005 Bruder Karl Sie-        tion Departments“ an einen ein-
                  berts aus Dattenberg bei Linz am      heimischen Nachfolger überge-
                  Rhein.                                ben, nämlich an Father Biriija Ro-
                                                        gers.
                  Hilfe von vielen Seiten               Mit meinem Abschied von Hoi-
                  Die Gelder für die verschiedenen      ma war auch die Zeit der Weissen
                  Projekte zu besorgen lag eigent-      Väter nach mehr als 100 Jahren in
Fotos: Schäckel

                  lich nicht in unserer Zuständig-      dieser Diözese zu Ende. Ich hatte
                  keit, das mussten die Pfarreien,      in der Gemeinschaft gelebt, die
                  der Bischof oder die verschiede-      für das St. Peter’s Vocational Trai-   Besucher aus Papenburg besichtigen ein neues Bohrloch an der Schule.

                                                                                                                                               5-2009 AFRIKAMISSIONARE     •V
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
WELT UND AFRIKA

   MISSIONARISCHE GEMEINDE

   Heiligenzimmern feiert einen Afrikatag
   Fünf Geschwister aus der Familie Schrenk aus dem schwäbischen Heiligenzimmern sind als Missionare und Missionarinnen nach Afrika gegan-
   gen. Hans, Alex und Albert als Weisse Väter und Resi und Rita als Weisse Schwestern. Die Heimatgemeinde feierte für sie einen Afrikatag.

                                                                                                              sich entschieden, Afrikamissionar zu wer-
                                                                                                              den. Ihre beiden Schwestern wollten ihnen
                                                                                                              nicht nachstehen und traten bei den Weissen
                                                                                                              Schwestern ein. Schwester Resi feierte an die-
                                                                                                              sem Tag das Goldene Jubiläum ihrer Profess.
                                                                                                              Eigentlich hätte auch ihr Bruder und Afrika-
                                                                                                              missionar Alex an diesem Tag sein Goldenes
                                                                                                              feiern sollen. Aber Bruder Alex war überra-
                                                                                                              schend im Januar in Tamale, Ghana, verstor-
                                                                                                              ben. Zum Andenken an ihn war vorne in der
                                                                                                              Kirche sein Bild aufgestellt. Nicht dabei war
                                                                                                              auch Pater Albert Schrenk. Die Reise von Bur-
                                                                                                              kina Faso nach Deutschland war für diesen
                                                                                                              Tag denn doch etwas weit.

                                                                                                              Ein halbes Jahrhundert als Missionarin
                                                                                                              In der Messe erneuerte Schwester Resi ihre
   Drei der fünf Afrikamissionare aus der Familie Schrenk (von links): Schwester Resi, die ihr Goldenes Ju-   Gelübte, die sie vor 50 Jahren erstmals abge-
   biläum feierte, Pater Hans und Schwester Rita auf dem Dorfplatz von Heiligenzimmern.                       legt hatte. Damals war sie 21 Jahre alt. Die
                                                                                                              meisten Jahre als Missionarin hat sie im Kon-
   Die Eucharistiefeier zum Beginn des „Afrika-          bei einigen war Schwester Rita die Vorsänge-         go verbracht. Sie war als Katechetin tätig, be-
   tages“ von Heiligenzimmern war fast so lang,          rin. An der Art, wie die Gemeinde mitmach-           sonders für Kinder und Frauen. Auf einer Sta-
   wie ein Gottesdienst in einer afrikanischen           te, war zu erkennen, dass hier nichts „Frem-         tion war sie Ökonomin. Eine Zeitlang küm-
   Gemeinde sein könnte. Mit vielen Elementen            des“ in die Liturgie eingebaut war. In Heili-        merte sie sich im Kongo auch um die Ausbil-
   aus verschiedenen Ländern Afrikas, mit li-            genzimmern ist Afrika willkommener Gast.             dung von jungen Frauen, die Missionsschwe-
   turgischem Tanz und Liedern in einheimi-                                                                   stern werden wollen. Sie hat Freud und Leid
   schen afrikanischen Sprachen bekam schon              Missionarische Begeisterung                          des Kongo miterlebt und durchlebt. Im Bür-
   die Feier in der Kirche eine ganz besondere           Mit Afrika ist die Pfarrei St. Patricius durch ih-   gerkrieg 1999 war sie eine von den Missiona-
   Note. Die Kirchenband „Voice“ hatte unter             re Missionare aus der Familie Schrenk seit           rinnen und Missionaren, die sich nur durch
   anderem afrikanische Lieder eingeübt und              vielen Jahren verbunden. Drei Brüder hatten          einen wochenlangen Marsch durch den Ur-

   Besucher fanden ein reichhaltiges Angebot an Essen und Trinken. Spiele, Informationsmöglichkeiten und Verkaufsstände boten für jeden etwas.

VI • AFRIKAMISSIONARE 5-2009
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
DEUTSCHL AND

                  wald vor den Rebellen retten konnten. Trotz       Kolpingfamilie, die Kinder und Jugend-
                  oder gerade wegen des Elends und des Krie-        lichen, die die liturgischen Tänze eingeübt
                  ges ist sie nach einer Zeit der Erholung wie-     hatten und viele andere mehr, die nach der
                  der in den Kongo zurückgegangen und war           Messe den weiteren Tag gestalteten. Am Vor-
                  bis vor kurzem in Goma.                           tag hatten über 60 Leute mitgeholfen, alle
                                                                    Vorbereitungen zu treffen.
                  Hilfe einer missionarischen Gemeinde
                  „Eine religiöse Berufung ist eine Sache der       Vielfältige Angebote und Attraktionen
                  Liebe, eine Liebesgeschichte mit Gott“, be-       So konnten die Besucher sich stärken an afri-
                  tonte Pater Hans Schrenk in seiner Predigt.       kanischen Spezialitäten oder an Würstchen
                  Nur so könne man unter den Leidenden Zeu-         und Pommes Frites, an einheimischem
                  ge der erbarmenden Liebe Gottes sein. Als         schwäbischen Bier oder an Kaffee und Ku-
                  Missionar steht niemand für sich allein. Pater    chen. Es gab beispielsweise Informationsan-
                  Schrenk bedankte sich, weil die Heimatge-         gebote und Filme über Afrika, der Eine-Welt-
                  meinde immer hinter „ihren“ Missionaren           Laden verkaufte Produkte, Pfadfinder sam-
                  gestanden, ihnen den Rücken gestärkt und          melten Geld für Schulkinder in Afrika. Jeder
                  sie unterstützt hatte. „Ihr seid Missionare mit   der wollte, konnte bei einem Bibelquiz sein
                  uns,“ sagte er, „wir sind stolz auf Euch und      Wissen über die Bibel beweisen. Am Nach-
                  ganz sicher Gott auch“.                           mittag gab es dann noch Spiele für die ganze
                                                                    Familie auf dem Dorfplatz und in der Turn-
                  Ein Afrikatag und ein Fest für alle               halle. Abschluss für den offiziellen Teil des
                  Engagement bewies die Gemeinde auch an            Tages war eine Dankandacht. Doch das war
                  diesem Afrikatag. Irgendwie schien es, als ob     nicht das Ende des Tages. Es gab immer noch
                  jeder im Dorf beteiligt sei: Der Missionskreis,   die Möglichkeit, beieinander zu sitzen, zu re-
                  der Pfarrgemeinderat, die Pfadfinder und die      den und einfach beisammen zu sein.        hbs    Zu Beginn des Afrikatages war die Kirche voll.

                  Ein Buch über die Afrikamissionare in der Wüste
                                                                    „Die Weißen Väter – Mission in der Wüste“ -      Sie öffneten uns ihre Schatzkammer, eine Fo-
                                                                    Autorin: Susanne Sterzenbach, im St. Ulrich      tothek mit vielen tausend Bildern, darunter
                                                                    Verlag, Augsburg. Dieses Buch wurde schon        auch die ersten zivilen Fotografien der Saha-
                                                                    in einigen katholischen Kirchenzeitungen         ra, aufgenommen vor 1900 von den ersten
                                                                    vorgestellt und als lesenswert empfohlen.        Weißen Vätern im Lande. Diese einzigartigen
                                                                    Frau Sterzenbach ist freie Journalistin, Re-     historischen Aufnahmen und ein Reisebe-
                                                                    porterin und Regisseurin beim Südwestfunk.       richt aus dem Jahr 1903, wurden zur Grund-
                                                                    Von 2001 bis 2004 war sie Maghreb-Fernseh-       lage für dieses Buch.“
                                                                    korrespondentin der ARD.                         Gegen Ende des Buches beschreibt die Auto-
                                                                    Im Vorwort schreibt die Autorin: „Ich wollte     rin kurz die Lebensgeschichte von Charles de
                                                                    wissen, wie christliche Gemeinschaften im        Foucauld (1858 Straßburg – 1916 Tamanras-
                                                                    Maghreb arbeiten, vor allem, was sie in der      set), der im Jahr 2005 selig gesprochen wurde.
                                                                    Wüste zu suchen haben. Die Sahara macht          Ein erfrischend schönes Buch, das man in ei-
                                                                    zwei Drittel des algerischen Staatsgebietes      nem tiefen Atemzug in sich aufnehmen
                                                                    aus. Dort liegen … Niederlassungen der Wei-      möchte. Doch die Einladung zur Wüsten-
                                                                    ßen Väter und Weißen Schwestern. Zusam-          wanderung erfordert ihren eigenen Rhyth-
                                                                    men mit meinem Mann begleitete ich Pater         mus, ihr Maß an Stille und Einkehr bei sich
                                                                    Roman Stäger, Schweizer Afrikamissionar-         selber und bei neuen Freunden.
                                                                    Weißer Vater, durch die Wüste und erlebte        Empfehlenswert für jedes Alter, auch als ge-
Fotos: Schering

                                                                    ihn im Kreis seiner Gemeinschaft in Ghar-        diegenes Geschenk für besondere Anlässe. -
                                                                    daia. Daraus entstand ein Film für die ARD       ISBN 978-3-86744-106-3 - 144 Seiten, 16.90 €
                                                                    und eine herzliche Freundschaft mit den Brü-     (D) - Eine Leseprobe gibt es im Web unter:
                  Die Wüste ruft.                                   dern von Ghardaia.                               www.sankt-ulrich-verlag.de Br. Joe Eberle

                                                                                                                                          5-2009 AFRIKAMISSIONARE     • VII
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
NAMEN UND NACHRICHTEN

   Sudan                                    Rom                                    gendliche in den Bildungshäusern      Somalia
   Die Kirche im Sudan befürchtet,          16 junge Männer haben als Mit-         der Weissen Väter in Nairobi (Ke-     „Die Übergangsregierung steht
   dass die internationale Gemein-          glieder der Gesellschaft der Afrika-   nia), Abidjan (Elfenbeinküste),       unter Druck“, sagte der Apostoli-
   schaft sich nicht mehr in der bis-       missionare die Priesterweihe em-       Kinshasa (D.R. Kongo) und Jeru-       sche Administrator von Mogadi-
   herigen Weise um die Krisenre-           pfangen. Wie der für die anfängli-     salem auf das Priesteramt vor, die    schu, Giorgio Bertin, „auch in Mo-
   gion Darfur kümmern wird, nach-          che Ordensausbildung zuständige        später als Missionare in Afrika tä-   gadischu selbst; sie kontrolliert
   dem Präsident Obamas Sonderge-           P. Dominique Arnauld mitteilt,         tig sein werden. „Wir laden alle      wohl nur noch ein Drittel des Lan-
   sandte für den Sudan Scott Gra-          fanden die Priesterweihen in den       ein, sich unserem Dank für diese      des. Die Bevölkerung macht wie-
   tion von „Resten eines Völkermor-        Monaten Mai bis August statt. Die      reiche Ernte anzuschließen“, so P.    der einmal das durch, was sie
   des“ gesprochen hatte, die im Su-        Neupriester kommen aus Asien,          Dominique, „und für unsere zu-        schon in den 19 Jahren des Bür-
   dan noch beständen. Zwar hat die         Afrika und Europa: insbesondere        künftigen Missionare zu beten, so     gerkriegs durchmachen musste,
   US-Regierung beteuert, sie be-           aus Indien, Polen, Uganda, Tansa-      dass sie ‚Apostel und nichts ande-    diesmal aber mit besonderer
   zeichne die Vorgänge in Darfur           nia, Sambia, der Demokratischen        res als Apostel’ sein werden, wie     Angst: Ihr wird nämlich immer
   weiter als Völkermord, doch sind         Republik Kongo, Burkina Faso           es sich der Gründer der Afrikamis-    klarer, dass diese Fundamentali-
   kirchliche Stellen alarmiert und         und Ghana. Während des Priester-       sionare, Kardinal Charles Lavige-     sten ihnen das Leben sehr schwer
   befürchten mit einem großen Teil         jahres bereiten sich weitere 24 Ju-    rie wünschte“. (fides)                machen werden. Somalia hat
   der Probleme allein gelassen zu                                                                                       nämlich ansonsten eine eher freie
   werden. So betonte Erzbischof                                                                                         Tradition.“ (fides)
   Paolino Lukudu Loro von Juba,
   die Ortskirche versuche in Zu-                                                                                        Kenia
   sammenarbeit mit internationa-                                                                                        Der Erzbischof von Mombasa ist
   len Hilfswerken materiell und spi-                                                                                    besorgt über die Spannungen
   rituell zu helfen so gut es ginge. Elf                                                                                innerhalb der kenianischen Regie-
   von den zwölf Pfarreien der Erzdi-                                                                                    rung. In einer Botschaft ruft Erzbi-
   özese sind direkt von den Folgen                                                                                      schof Boniface Lele zur „Achtung
   des Darfur-Konfliktes betroffen.                                                                                      der anderen“ und zum „korrekten
                                                                                                                         Gebrauch des Dialogs“ auf. Kenias
   Angola                                                                                                                „Regierung der nationalen Ein-
   Russland versucht erneut in Afrika                                                                                    heit“ ist eine Folge der heftigen
   Fuß zu fassen. Nach der Wende                                                                                         Auseinandersetzungen, zu denen
   hatte die russische Regierung das                                                                                     es im vergangenen Jahr zwischen
   Interesse an den früheren Verbün-                                                                                     den Anhängern des Präsidenten
   deten verloren, die in der Zeit des                                                                                   Mwai Kibaki und den Anhängern
   kalten Krieges die Politik des                                                                                        des Premierministers Raila Odin-
   kommunistischen Blocks unter-                                                                                         ga gekommen war. Die anhalten-
   stützt hatten. Inzwischen haben                                                                                       den Uneinigkeiten in den Reihen
   sich jene, die wie der angolanische      Südafrika                              Kongo                                 der Regierungskoalition alarmie-
   Präsident Jose Eduardo dos San-          Der durch seine Anti-Aids-Aktio-       Nach Angaben von UNICEF, dem          ren auch die internationale Staa-
   tos als Marxisten an die Macht ge-       nen und seine Hilfsorganisation        Kinderhilfswerk der Vereinten Na-     tengemeinschaft. Außerdem wird
   kommen waren, zu hartgesotte-            „Hope“ bekannt gewordene Pfar-         tionen, ist jeder zweite Flüchtling   das Land von immer wieder neu-
   nen Kapitalisten gewandelt.              rer Stefan Hippler wird seine Ar-      im Kindesalter. Beängstigend sei      en Korruptionsskandalen erschüt-
   Die Interessen des russischen Prä-       beit in Südafrika beenden. Sein        die Lage in der Kivu-Provinz im       tert. „Die Kirche ist als Gewissen
   sidenten Dimitri Medvedev wa-            Vertrag ist von der Bischofskonfe-     Osten der Demokratischen Repu-        der Gesellschaft verpflichtet, die
   ren bei seinem Besuch in vier afri-      renz nicht verlängert worden. Ge-      blik Kongo. Dort häufen sich          Menschen zu versöhnen, damit
   kanischen Staaten vorrangig wirt-        meinsam mit dem Journalisten           Überfälle auf Dörfer, Krankenhäu-     der Aufbau des Landes und das
   schaftlichen Interessen gewidmet.        Bartholomäus Grill und dem             ser und Schulen. Kinder werden        friedliche Zusammenleben mög-
   Es ging um Energie und Rohstoffe.        Schriftsteller Henning Mankel hat-     oft entführt und zur Prostitution     lich sind“, so der Erzbischof von
   Am Ende der Reise wurde in der           te Hippler das Buch „Gott, Aids,       und zu Kriegsdiensten gezwun-         Mombasa. „Warum gehen unsere
   angolanischen Hauptstadt Luan-           Afrika“ herausgegeben. Darin for-      gen. Allein in den ersten vier Mo-    Führungskräfte die Probleme
   da ein Kooperationsvertrag im            dert er die Kirche unter anderem       naten von 2009 wurden in dem          nicht direkt an, wenn ihnen die
   Wert von drei Milliarden Dollar          auf, den Gebrauch von Kondomen         Gebiet 1335 Kinder und Jugendli-      Interessen der Bürger wirklich am
   unterzeichnet.                           für Aids-Kranke zu erlauben. (eb)      che Opfer einer Vergewaltigung.       Herzen liegen?“ (fides)

VIII • AFRIKAMISSIONARE 5-2009
AFRIKAMISSIONARE - Kontinente
DEUTSCHL AND

                MISSIONSJUBILÄUM

                Ich bin Optimist
                Bruder Christian Schneider, geboren im oberschlesischen Neisse,
                feierte am 9. August in Haigerloch sein „Goldenes Missionsjubiläum“.
                Dazu hatte er Verwandte, Freunde und Mitbrüder eingeladen. Eine
                Gelegenheit, um alte Erinnerungen aufzufrischen.

                Für Bruder Christian ist es bisher     triekaufmann bei seinen Einsät-
                ein bewegtes Leben gewesen. Da-        zen in Afrika gebaut oder er war in
                für braucht man nur einmal in das      der Administration tätig. Er war in
                fünfbändige Werk zu schauen,           Kongo, in Ghana, in Sambia und
                das er aus seinen Erinnerungen         Äthiopien eingesetzt, auch ein
                und Erlebnissen in den vergange-       paar Jahre als Ökonom in
                nen Jahren in Haigerloch zu-           Deutschland, im Haus der Weis-
                sammengestellt hat. Dabei schaut       sen Väter in Frankfurt.
                er gern zurück auch auf die            In Bukavu, Kongo, baute er das
                schwierigen Zeiten, die er durch-      Sozialinstitut, Foyer Rural. Im
                gemacht hat. Für ihn hat sich im-      Kongo und in Sambia baute er
                mer alles zum Guten gewendet. In       Schulen und Kirchen. In Wukro,
                den schwierigen Jahren im Kon-         Äthiopien, konstruierte er die St.
                go, in der Zeit des ersten Bürger-     Mary’s School for Commerce and
                krieges, hatten die kongolesi-         Agriculture. Das sind nur einige      Während der Exerzitien in Kronenburg bei Imst in Tirol, Österreich.
                schen Soldaten ihn schon zum Er-       Beispiele seiner Tätigkeiten.
                schießen an die Wand gestellt weil     Als er 1978 in Fribourg, Schweiz,     gegangen, wo man mich gefragt           vom Kongo ja einiges gewohnt“,
                sie in ihm einen als Missionar ver-    im Glaubensinstitut von Jacques       hat hinzugehen“, betont Bruder          meint er lachend, und er hat die Si-
                kleideten Söldner vermuteten.          Loew einen Kurs zur religiösen Er-    Christian. Es waren schwierige          tuation gemeistert. Auch in wirt-
                1964 war das Leben nicht viel wert     neuerung mitmachte - er nennt es      Zeiten, in die er dort hineinkam,       schaftlich schwierigen Zeiten hat
                im Bürgerkireg im Kongo. „Die          sein „zweites Noviziat“ - erreichte   mit der Revolution von Rawlings         er die Studenten gut versorgt.
                Mitbrüder haben mir und anderen        ihn der Ruf, den Ökonom P. Beine      und den kriegerischen Ausein-           Guten Kontakt hatte Bruder Chris-
                damals das Leben gerettet“, sagt       am großen Seminar in Tamale,          andersetzungen zwischen einigen         tian immer mit den Menschen um
                Bruder Christian.                      Ghana, zu ersetzen. „Ich habe im-     Stämmen in der „Northern Re-            ihn herum, das sieht man auch an
                Entweder hat der gelernte Indus-       mer alles angenommen, bin hin-        gion“ von Ghana. „Aber ich war          den Fotos aus den vielen Jahren.
                                                                                                                                     Immer wieder zeigen sie die Men-
                                                                                                                                     schen, die er getroffen hat und je-
                                                                                                                                     ne, die mit ihm zusammengear-
                                                                                                                                     beitet haben. „Ich habe die Leute
                                                                                                                                     in ihren Familien besucht, dann
                                                                                                                                     wusste ich um ihre Sorgen und
                                                                                                                                     Nöte und konnte auch schon mal
                                                                                                                                     helfen, wenn es nötig war.“
                                                                                                                                     „Es war immer ein auf und ab“,
                                                                                                                                     beschreibt Bruder Christian zu-
                                                                                                                                     sammenfassend sein Leben, „und
                                                                                                                                     ich bin immer Optimist gewesen,
                                                                                                                                     auch wenn ich vielleicht mal Din-
                                                                                                                                     ge negativ formuliert habe.“
                                                                                                                                     Seit 2002 ist Bruder Christian im
Fotos: privat

                                                                                                                                     Missionshaus in Haigerloch und
                                                                                                                                     versucht sich hier und da noch
                Bruder Christian Schneider und seine Bautruppe in Wukro, Äthiopien.                                                  nützlich zu machen.            hbs

                                                                                                                                             5-2009 AFRIKAMISSIONARE        • IX
SAMBIA

   GOLDJUBILÄUM VON BRUDER BERKENSTRÄTER

   Es eilt die Zeit, wir eilen mit
   1959 legte Roger Berkensträter, gebürtig aus dem westfälischen Beckum, seinen Missionseid ab, doch es ging noch nicht gleich nach Afrika.
   erst nach ein paar Jahren Einsatz in der deutschen Provinz der Weissen Väter erreichte ihn der Ruf in die Mission nach Afrika. 50 Jahre ist es
   her, dass Roger den Eid ablegte. In einem Rückblick berichtet er von seinen ersten Erfahrungen und den Entwicklungen seitdem.

                                                       war grün und          wie ich mir eine Station im           Die Berufe in den westlichen
                                                       viele Straßen wa-     „Busch“ vorgestellt hatte.            Ländern nahmen rapide ab. Vie-
                                                       ren gesäumt von       Nachdem wir hier die ersten           le Missionare waren inzwischen
                                                       blühenden       Ja-   Mangos probiert und die Grund-        im Dienst ergraut und konnten
                                                       karanda-       und    begriffe der einheimischen Spra-      nicht mehr die volle Last des Ar-
                                                       Flamboyant-           che in etwa verstanden hatten,        beitspensums tragen. Ein Wort
                                                       Bäumen. Damals        wurden wir nach drei Monaten          tauchte immer häufiger in allen
                                                       konnte man die        auf unsere neuen Arbeitsstellen       unseren Versammlungen auf:
                                                       vielen Villen mit     in den Diözesen Kasama, Mbala         „übergeben!“ Die Pfarreien soll-
                                                       ihren     schönen     und Mansa verteilt.                   ten vom einheimischen Klerus
                                                       Vorgärten überall     Ich wurde als Bruder, wie damals      übernommen werden.
                                                       noch sehen. Sie       üblich, in der Diözese Kasama         Anfänglich glaubten einige der
                                                       waren nicht, wie      mit Bauarbeiten beauftragt. Die       „Unverwüstlichen“, durch noch
                                                       heute, hinter ho-     alte Pfarrei Chilubula (zu der Zeit   mehr Arbeit den immer kriti-
                                                       hen Mauern ver-       noch der Sitz des Bischofs) war       scher werdenden Personalman-
                                                       borgen. Ndola         mein erster Aufenthalt. Sie lag       gel zu überbrücken. Es war ein
                                                       war unser Ein-        am Ende eines Bergrückens mit         kurzfristiges Unterfangen. So ge-
                                                       kaufszentrum          einer schönen Aussicht ringsum.       schah es, dass in den folgenden
                                                       Ich sollte es noch    Obwohl die Gebäude hier „ver-         Jahren langsam eine Pfarrei nach
                                                       oft wiedersehen       schlafenen“ spanischen Charak-        der anderen übergeben wurde.
                                                       und dabei Last-       ter hatten, gab es doch zu meiner     Von den 16 Pfarreien in der Erz-
                                                       wagen mit allen       Überraschung schon Strom und          diözese Kasama ist heute nur
                                                       möglichen Gü-         fließendes Wasser, aber von wil-      noch eine in den Händen der
                                                       tern füllen. Ein-     den Tieren war nichts zu sehen.       Afrikamissionare.
   Bruder Roger Berkensträter aus Beckum.
                                                       mal machte ich        Zur Zeit meiner Ankunft 1963,         Für den Erzbischof war die Über-
   Als wir unsere Ernennungen in mit unserem Ökonom, ein wohl-               waren die nördlichen Diözesen         nahme der Pfarreien ein langge-
   die Mission erhielfen, flogen wir beleibter Kanadier, eine Ein-           sowie die Diözese Chipata noch        hegter Traum, ist aber zugleich
   freudig und erwartend ins Unge- kaufsrunde. Er stellte mich der           ein „Familienbetrieb“, alle Mis-      auch ein Problem, das ihm
   wisse. Ich erinnere mich noch, Inhaberin eines Geschäftes vor.            sionsstationen waren von Weis-        schlaflose Nächte beschert.
   als ich 1962 meine Ernennung Sie sah uns beide an und hatte               sen Vätern besetzt und selbst die     Denn obwohl die Anzahl der ein-
   nach Nord-Rhodesien (heute wohl Mitleid mit dem „schmäch-                 Bischöfe waren Afrikamissiona-        heimischen Priester gestiegen
   Sambia) erhielt, musste ich erst tigen" jungen Mann und schob             re. Die wenigen afrikanischen         ist, sind sie bei weitem noch
   einmal auf der Landkarte nach- mir einen großen Honigkuchen               Diözesanpriester, die damals in       nicht ausreichend, um alle nöti-
   sehen, wo dieses Land genau lag. zu. Die Stadt gefiel mir gut, aber       unserer Mitte arbeiteten, mus-        gen Stellen zu besetzen.
   Im Dezember 1963 brachte ein bei der Ankunft war da die Frage,            sten sich ein wenig verloren vor-     Ich konnte also in den vergange-
   Flugzeug der SABENA eine gan- wie würde es im „Busch" ausse-              kommen. Alle pastoralen, finan-       nen 46 Jahren meines Aufenthal-
   ze Ladung Missionare und Or- hen? Bald saßen wir auf Ze-                  ziellen und personellen Ent-          tes in Sambia und besonders in
   densleute in verschiedene afrika- mentsäcken in einem Lastwa-             scheidungen lagen noch in „wei-       der Erzdiözese Kasama, ein
   nische Länder.                       gen, der uns über staubige unbe-     ßen“ Händen.                          Stück          Kirchengeschichte
   Die erste Nacht auf sambiani- festigte Straßen in das 700 Kilo-           1965 nahm dann ein einheim-           hautnah miterleben – von der
   schem Boden verbrachte ich in meter entfernte Sprachzentrum               ischer Bischof die Geschicke der      Missionskirche zur Ortskirche.
   Ndola, im Kupfergürtel. Ich war von llondola brachte. Wir waren           Diözese Kasama in die Hand. In        Es war eine interessante Zeit und
   überrascht von dieser lebhaften alle froh als wir die Station er-         den folgenden Jahren stieg die        ich bin Gott dankbar, dabei ge-
   Stadt. Es war Regenzeit, alles reichten, die wirklich so aussah,          Zahl der einheimischen Priester.      wesen zu sein.                  

X • AFRIKAMISSIONARE 5-2009
DEUTSCHL AND – AFRIKA

                              ZEHN JAHRE ERLASSJAHR

                              Eine Kette um den Dom
                              „Es hätten ein paar Leute mehr sein können“, sagte einer der
                              Veranstalter. Nach Angaben von „erlassjahr.de - Entwicklung
                              braucht Entschuldung“ bildeten 350 Leute eine Menschenkette
                              um einen Teil des Kölner Doms.

                              Erinnert wurde mit dieser Kette     Seitdem hat der internationale
                              an die so genannte „Kölner Ket-     Schuldenerlass vielen Ländern
                              te“ mit der „erlassjahr 2000“ vor   geholfen, doch drohen Klima-
                              zehn Jahren in Köln anlässlich      wandel und internationale Fi-
                              des G-8 Gipfels aufmerksam          nanzkrise die Erfolge des Schul-
                              machte auf das Schicksal der vie-   denerlasses heute wieder zunich-
                              len Menschen, die in hochver-       te zu machen.                         Vor den Portalen des Kölner Doms: Menschenkette für den Schuldenerlass.
                              schuldeten Ländern leben.           „Mit den Schulden fair verfahren -
                              Bei der Menschenkette von 1999      damit nicht die Armen die Krise       gegeben werden, ihre Lage zu ver-      Kette gab es vor dem Domforum
                              waren über 40000 Demonstranten      bezahlen“ war das Motto der Ver-      bessern. Am Tag vor der etwas          ein buntes Bühnenprogramm. Ei-
                              aus 50 Nationen in Köln dabei       anstaltungen in Köln in diesem        lückenhaften Menschenkette um          ne Musikgruppe aus Bolivien, ein
                              gewesen. Dem damaligen Bundes-      Jahr. Damit wurde auch ein inter-     den Dom hatten die Veranstalter        schwäbischer Kabarettist und Er-
                              kanzler Gerhard Schröder waren      nationales Insolvenzverfahren         einige Podiumsdiskussionen mit         hard     Eppler,   der   frühere
                              die Unterschriften von 17 Millio-   gefordert. Dadurch sollte ver-        prominenten Ansprechpartnern           Entwicklungsminister traten da-
                              nen Menschen überreicht worden.     schuldeten Staaten eine Chance        organisiert und vor Beginn der         bei auf.                    hbs

                              ZUM GEDENKEN
                                                                  ren daheim mitarbeiten, was sei-      de nach Ghana in Westafrika er-        wicklungsaufgaben ein, organi-
                                                                  nem späteren Leben zugute kam         nannt, in ein Land, das zu Beginn      sierte Kooperativen, versuchte es
                                                                  und besonders seinen Einsatz in       der sechziger Jahre in Aufbruch-       mit einer Modellfarm, wo er auch
                                                                  Ghana für verschiedenste Dien-        stimmung war. Am 13. Dezember          Kartoffeln und eine besondere
                                                                  ste in der Entwicklungsarbeit be-     1962 erreichte er Navrongo,            Weizensorte anbaute. Durch die
                                                                  einflusste. Josef wurde, nach         machte für einige Monate ein           diözesane Caritas konnte er vie-
                                                                  kriegsbedingten Unterbrechun-         Sprachstudium der örtlichen            len Hilfsbedürftigen beistehen.
                                                                  gen der Grundschulausbildung,         Sprache und wurde dann dort Vi-        Auch einige Schulen und Außen-
                                                                  am 25. April 1947 in das Progym-      kar. Im April 1966 erhielt er die      stationen wurden durch seine In-
                                                                  nasium der Weissen Väter Hai-         Ernennung nach Tongo. Dort hat-        itiative aufgebaut. Bei allen zu lö-
                              Pater Josef Grosskinski             gerloch aufgenommen, zog am           te er für die pastoralen Dienste ei-   senden Problemen war er ein fro-
                              1935 - 2009                         03. Mai 1950 nach Großkrotzen-        ne neue Sprache zu erlernen und        her und glücklicher Priester.
                              Ganz unerwartet ist Pater Josef     burg, wo er am 07. März 1955 das      wurde später Pfarrer des Ortes.        Von1985 bis Ende 2003 war Pater
                              Grosskinsky in Ghana verstor-       Abitur machte. Es folgten zwei        Seine Großherzigkeit und Ar-           Grosskinsky Pfarrer in Wiagha.
                              ben. Geboren wurde er am 31.        Jahre Philosophiestudium in           beitsfreude waren geschätzt. Da-       Danach zog er wieder nach Nav-
                              März 1935 in Würzburg und           Trier und ein Jahr Noviziat in Ale-   her hatte er im Januar 1971 wie-       rongo. Sechs Jahre war er dort in
                              wuchs auf in einer gut-katholi-     xandria Bay, USA. Das Theologie-      der nach Navrongo zu ziehen,           der Pastoral tätig. Dort starb er am
Fotos: Archiv 1, Schering 2

                              schen Familie in Walldürn-Glas-     studium absolvierte er in East-       um das Ökonomat der Diözese zu         27. Mai 2009 nach einer schwe-
                              hofen, Erzdiözese Freiburg.         view / Kanada, wo er am 17. Juni      übernehmen und sich um die             ren Malaria und einem Sturz, der
                              Seine Eltern betrieben eine Land-   1961 den ewigen Eid ablegte. Am       Landjugend zu kümmern. Sein            eine Hirnblutung verursachte.
                              wirtschaft. Da der Vater zum Mi-    29. Juni 1962 wurde Josef in          besonderes Anliegen war, die Di-       Beerdigt wurde er am 12. Juni
                              litärdienst eingezogen wurde,       Großkrotzenburg zum Priester          özese finanziell eigenständig zu       2009 unter großer Anteilnahme
                              musste Josef schon in jungen Jah-   geweiht. Pater Grosskinsky wur-       machen. Er setzte sich für Ent-        der Bevölkerung von Navrongo.

                                                                                                                                                      5-2009 AFRIKAMISSIONARE         • XI
ZUM GEDENKEN

                                                                    Wir Afrikamissionare
                                                                                                                                    IMPRESSUM
                                                                    feiern Eucharistie
                                                                                                                                   Eigenteil der

                                                                    und beten an jedem                                             Afrikamissionare – Weisse Väter

                                                                                                                                   Redaktion:
                                 Schwester Ingeborg
                                  (Augusta Frech)
                                                                    Freitag der Woche                                              P. Hans B. Schering,
                                                                                                                                   Ludwigsburger Str. 21, 50739 Köln
                                                                                                                                   Vertrieb: Afrikamissionare – Weisse
                                    1919 - 2009                     für unsere Wohltäterinnen                                      Väter, Ludwigsburger Str. 21,
   Augusta Frech, die spätere Sr. Ingeborg, wurde am 6. April                                                                      50739 Köln, Tel. 0221/917487-413.
   1919 in Fridingen an der Donau geboren. An ihrem 90. Ge-         und Wohltäter, Freunde,                                        Preis:
                                                                                                                                   Zustellung durch Förderer:
   burtstag dankten mit ihr die Schwestern und ihre Familien-
                                                                                                                                   9,50 Euro.
   angehörigen für ihr erfülltes Leben. Sr. Ingeborg war die Äl-    Verwandten und alle,                                           Postzustellung: 10,80 Euro,
                                                                                                                                   Belgien: 12,90 Euro.
   teste von neun Geschwistern. Sie begleitete das Leben ihrer
                                                                                                                                   Nicht abbestellter Bezug gilt als er-
   großen Familie stets mit regem Interesse.                        die sich unserem Gebet                                         neuert. 7% Mehrwertsteuer im Be-
   Wenige Tage vor ihrem 18. Geburtstag folgte sie dem inne-                                                                       zugspreis eingeschlossen.
   ren Ruf, Missionsschwester zu werden. Am 29.10.1939 leg-         empfohlen haben.                                               Bestellungen und Zahlungen über:
                                                                                                                                   Afrikamissionare, Postgiro Köln 2265
   te sie in der Kongregation der Weissen Schwestern die Or-
                                                                                                                                   62-505, BLZ 370 100 50, oder
   densgelübde ab. Da während der Kriegsjahre den Schwe-                                                                           Dresdner Bank Köln 9 831 241,
   stern die Ausreise nach Afrika unmöglich war, arbeitete                                                                         BLZ 370 800 40.
   Sr. Ingeborg zunächst in einem Kindergarten, erwarb dann                                                                        Für internationale Überweisungen:
                                                                                                                                   Hypo Vereinsbank Köln
   das Diplom als Krankenpflegerin und tat in zwei Lazaretten                                                                      IBAN DE34 3702 0090 0003 7030 88
   ihren Dienst. Nach Kriegsende war sie innerhalb unserer                                                                         SWIFT (BIC) HYVEDEMM429
   Gemeinschaft in einem Kinderheim tätig, in der Verwaltung                                                                       Litho und Druck:
   eines Krankenhauses und schließlich während sieben Jah-                                                                         LVD Limburger Vereinsdruckerei,
                                                                                                                                   Senefelderstraße 2, 65549 Limburg.
   ren als Ökonomin. So vielseitig ihr Einsatz bis dahin war, Sr.
   Ingeborg war noch offen für Neues: Während zwei Reisen in                                                                       Objekt 14
   Länder Afrikas eignete sie sich wertvolle Kenntnisse für ih-     ADRESSEN
   ren Einsatz in der missionarischen Bewusstseinsbildung               AFRIKAMISSIONARE – WEISSE VÄTER                54290 Trier, Dietrichstr. 30,
                                                                             www.afrikamissionare.de                   Tel. (0651) 975330, Fax (0651) 9753350
   an. Sie verstand sich als Bindeglied zwischen den Christen
                                                                                                                       Pax-Bank, Trier 3007744012, BLZ 58560294
   hier und in Afrika: von 1962-72 im Auftrag des Kindermis-                                                           54290 Trier, Seniorenzentrum der Barmherzi-
   sionswerkes (PMK) in Aachen, in Schulen und Gemeinden;           50739 Köln, – Sektorverwaltung –                   gen Brüder, Bruchhausenstr. 22a,
   als Missionsreferentin von 1972-74 in der Diözese Speyer         Ludwigsburger Str. 21, Tel. (0221) 917487-0,       Tel. (0651) 937761-0
                                                                    Fax/Verwaltung (0221) 917487-425                   Fax 0651-3053
   und von 1974-84 in der Diözese Eichstätt. Sie warb um das        Fax/Ökonomat (0221) 917487-418                     A-6094 Axams/Tirol, Postfach-Postlagernd,
   Interesse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen für          Dresdner Bank, Köln : 9 831 241, BLZ 370 800 40    Tel. (D-72401 Haigerloch) 0049 7474-9555-0
   das Leben der Menschen in den jungen Kirchen Afrikas. Im         13353 Berlin, Willdenowstr. 8a,                    Fax 0049 7474-9555-99 - P .S.K: 7 179 374.
                                                                    Tel. (030) 74001900 oder 2169170
   Dienst der Verkündigung hat Sr. Ingeborg unzählige Kilo-
                                                                    Fax (030)74001909 oder: 2169183                                 WEISSE SCHWESTERN
   meter zurückgelegt, ebenso unzählig waren ihre Vorträge,         Postbank Berlin: 636498-108, BLZ: 10010010         54292 Trier, – Regionalleitung –
   Predigten und Unterrichtsstunden in den Gemeinden. Mit           66763 Dillingen/Saar, Friedrich-Ebert-Straße 63,   Hermeskeiler Straße 49, Tel. (0651) 5141
                                                                    Tel. (06831) 71187, Fax (06831) 705626             Fax (0651) 5142
   65 Jahren schied sie aus diesem Dienst, nahm aber weiter
                                                                    Postgiro Saarbrücken 5006-661, BLZ 59010066        Postgiro Köln 92550-509, BLZ 37010050
   Anteil am Geschehen in der Diözese.                              Frankfurt/Main                                     56154 Boppard, Rheinblick 9,
   Wenige Monate später übernahm Sr. Ingeborg in Leiwen an          Postgiro Frankfurt 220225-607, BLZ 50010060        Tel. (06742) 60068 und 60069
   der Mosel die Arbeit im Sekretariat der Pfarrei. Mit der ge-     72401 Haigerloch, Annahalde 17,                    66271 Kleinblittersdorf, St. Barbarahöhe 1.
                                                                    Tel. (07474) 95550, Fax (07474) 955599             Tel. (06805) 39298
   wohnten Einsatzfreudigkeit beteiligte sie sich noch gerne        Sparkasse Zollernalb 86302069, BLZ 65351260        51069 Köln, – Provinzialat für Europa –
   an den MISSIO-Sonntagen im Trierer Land. Ihren Ruhe-             48477 Hörstel, Harkenbergstr. 11,                  Thielenbrucher Allee 29, Tel. (0221) 681563
   stand verbrachte sie später in Bad Salzig, dann in Trier.        Tel. (05459) 9314-0, Fax (05459) 9314-80           66625 Nohfelden-Neunkirchen
                                                                    Volksbank Hörstel 800809000, BLZ 40363433          Am Schöffenshof 1, Tel. (06852) 8966190
   Am Morgen des 3. Mai gab Sr. Ingeborg, für alle unerwartet,
                                                                    Linz/Rhein,                                        66280 Sulzbach-Neuweiler, St. Ingberter Str. 20,
   ihr Leben in Gottes Hände zurück. Mit Vertrauen auf seine        Postgiro Köln 92215-506, BLZ 37010050              Tel. (06897) 578298
   Güte kann man über das Leben der Schwester eine Anti-            80993 München, Feldmochinger Straße 40,            54295 Trier, Bernhardstr. 11,
                                                                    Tel. (089) 148852-00, Fax (089) 148852-12          Tel. (0651) 32030 und 32039
   phon aus dem Morgenlob ihres Sterbetages, dem Sonntag
                                                                    LIGA-Bank München 220 121 6, BLZ 750 903 00        54290 Trier, Seniorenzentrum der Barmherzi-
                                                                                                                                                                           Foto: WS

   vom Guten Hirten stellen: „Ich werde nicht sterben, son-         33397 Rietberg, Torfweg 33,                        gen Brüder, Bruchhausenstr. 22a,
   dern leben und die Taten des Herrn verkünden. Halleluja!“        Tel. (05244) 7648                                  Tel. (0651) 937761-222

XII • AFRIKAMISSIONARE 5-2009
Sie können auch lesen