STADTJOURNAL - LIEBEROSE 2021 Juli August 25. Jahrgang * 147. Ausgabe * Heft 4/2021 - beim Stadtjournal ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Spender Aus dem Inhalt Diese Spender mit ihren kleineren und größe Bauen in Lieberose 4 ren Spenden, von insgesamt 620,00 € und Lieberoser Grüße 8 die pünktliche Überweisung unserer treuen Inserenten, ermöglichten eine weitere Ausgabe Ein stilles Jubiläum 10 des „Lieberoser Stadtjournal“ herauszugeben Russland – und es geht doch in diesen Zeiten 12 und an die Haushalte zu verteilen: Leserbriefe 14 Frau Rosalinde und Herr Siegbert Weigelt, Dank den fleißigen Helfern 17 Herr Dr. Dietrich und Frau B. Schirmer, Theater, ROHKUNSTBAU, Sommerausstellung 18 Frau Manuela und Herr André Urspruch, Veranstaltungen und Termine 20 Frau Marita Büttner, Programm des FiZ Lieberose 21 Frau Friederike Hesse, Der KARUNA Garten Lieberose … 23 Frau Edith Schladitz, Herr Günter Roggan, Zwischen Sumpf und Sand – I.N.A. 24 Frau Dorothea Knemeyer, Artenvielfalt erleben – Familienwandertag 26 Frau Bärbel Müller. Die wilde unbekannte Art 27 Die Redaktion möchte sich bei allen Spendern Neues aus dem „Spatzennest“ 28 und Anzeigekunden dafür bedanken! Neues von der Bürgerstiftung Stadt Lieberose 29 Inserentenverzeichnis 31 Die Redaktion bittet auch weiterhin um aktive Unterstützung und Impressum Mitarbeit bei der Gestaltung des Stadtjournals. Redaktionsschluss für die Ausgabe Nr. 5/2021 ist der 14.8.2021. Herausgeber: Stadt Lieberose, Markt 4, 15868 Lieberose BANKVERBINDUNG Kontoinhaber: Vereinigung des Sports e.V. Verantwortlich: Petra Dreißig, IBAN: DE90 1605 0000 1000 5214 40 Ehrenamtliche Bürgermeisterin BIC: WELADED1PMB Satz: Klaus Zinnecker, Lieberose Der Herausgeber behält sich das Recht vor, Zuschriften ggf. zu kürzen. Druck: Druckhaus Jung, Weichensdorf Die eingesandten Artikel sollen dem Anliegen des Journals entsprechen E-Mail-Adresse für Artikel, Fotos, Leser- und in vielfältiger Weise Themen der Stadt bzw. ihrer Ortsteile zum Inhalt briefe und Kleinanzeigen: haben. Veröffentlichungen von eingereichten Manuskripten müssen nicht stadtjournal@kpzmail.de mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Das Stadtjournal wird auch im Internet veröffentlicht (www.stadtjournal- www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com lieberose.jimdofree.com). Sollten eingesandte Artikel aus persönlichen Gründen nicht eingestellt werden, bitten wir dies deutlich zu kennzeichnen.
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 3 Liebe Bürgerinnen und Bürger, diesmal schreibe ich Ihnen hier mit besonderer Freude! Die Sonne lacht und nicht nur die sommerlichen Temperaturen sorgen für bessere Stimmung. Endlich können wir uns wieder unter ent- spannteren Bedingungen treffen. Fast so wie früher! Rückblickend möchte ich mich nochmal von Herzen bei unserer Feuerwehr für das Aufstellen des Maibaumes bedanken; Ende April ja noch unter besonderen Bedingungen. Ein großes Dankeschön daher allen freiwilligen Kameraden! An der Stelle möchte ich dan- kend den Einsatz der Familie Sprenger erwähnen, durch den der tra- ditionelle Kranz seinen Glanz auf dem Maibaum entfalten konnte. Dank gilt auch unseren, von Ihnen gewählten, Stadtverordneten. Die Gaststätte in der Darre konnten sie wieder erfolgreich ver- mieten. Ich freue mich, dass wir ab Juli dort wieder gemütlich zu- sammen sitzen und speisen können. zu den Beiträgen, den Rubriken oder Kommentaren, meinem Editorial usw., Jetzt geht es schon bald in die zweite Jahreshälfte und die fängt gleich ob es Ihnen gefällt oder nicht. Wir gleich mit einem überregionalen Ereignis an: Die Ausstellung machen das Stadtjournal Lieberose mit „Rohkunstbau“ ist wieder in unserem Schloss zu sehen. Dank des Herz und Leidenschaft für Sie und wir Engagements der Projektleiterin Inka Thunecke, bereichert auch möchten natürlich, dass das Heft Ihren dieses Jahr wiederhochkarätige Gegenwartskunst internationaler Vorstellungen entspricht. Ich freue mich Künstlerinnen und Künstler unsere Stadt. Lieberose kann sich jetzt schon riesig auf Ihre Meinung, sehen lassen! gleich ob per Brief, E-Mail oder wenn wir uns sehen. Ich bin sehr dankbar, dass die uns lieb gewonnenen Veranstaltungen des Fördervereins wieder stattfinden können. Außerdem können Vor allem hoffe ich, dass Sie ebenfalls wir uns endlich wieder auf das Backofenfest in Damme und das viele Gründe zur Freude haben. Ge- Kartoffelfest im FiZ freuen. Unsere Touristen und wir können nießen Sie den Sommer, das schöne weiterhin die Ausstellung von Herrn Dr. Weigelt rund um die Kir- Wetter und die vielen Möglichkeiten, che genießen. Der Tag der Lieberoser Heide wartet dieses Mal mit die sich jetzt für alle wieder bieten! einem Markt der Möglichkeiten auf und und und … Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich nicht alle Highlights hier aufzählen kann. Der Herzlich, Blick auf unseren Veranstaltungskalender lohnt sich! Ihre ehrenamtliche Bürgermeisterin Petra Dreißig Ein bedeutender Teil unsere Stadt ist unser Schloss. Unser Wahr- zeichen ist nicht nur ein Teil der Lieberoser Identität, es könnte so viele Möglichkeiten bieten und der Park ist ein ganz wunderbarer Ort der Erholung. Wie Sie wissen, steht es zum Verkauf. Damit alles im Interesse von uns Lieberosern geschieht, wurde die „Arbeits- gemeinschaft Schloss Lieberose“ ins Leben gerufen, in der ich die Möglichkeit habe, stellvertretend für Sie mitzuwirken. Seien Sie sich daher gewiss, dass ich mich auch hier für unsere Stadt einsetzen werde. Eins schon mal vorweg: Trotz aller Bedenken, der Schloss- park wird für uns alle offen bleiben! Gestatten Sie mir abschließend noch einen Wunsch in eigener Sache. Bitte geben Sie unserer Redaktion gerne Rückmeldungen
4 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Bauliches Bauen in Lieberose (Stadt) von HG. Hesse „Plan von Stadt und Schloß Lieberose“ – Kolorierte Zeichnung, 1714/15 Stadtplan von Lieberose Beide: Archiv HG. Hesse „Ich meine, jeder gute Mensch hat den Ort seiner Im 18. Jahrhundert baute man in Lieberose zahl- Heimat lieb, und darum interessiert ihn, was diese reiche Fachwerkhäuser, von denen heute glücklicher- betrifft“ Opfr. Krüger weise noch einige existieren. Viele dieser Bauten wurden auch entsprechend dem Zeitgeist überputzt, Slawen waren es, die unser Städtchen an verkehrs- wie Gander Nr. 25, Cottbuser Str. 68 und das Kantor- günstiger Stelle, der Kreuzung zweier Handelswege, schulhaus sogar bei der Restaurierung 1935. gründeten. Der 1714/15 gezeichnete Plan von Stadt und Schloss (s. Abb.) zeigt die noch heute erhaltene Man erkennt auf dem Stadtplan die charakteristischen historische Struktur. Er zeigt uns die sehr enge Be- Straßen der „Vorstädte“, gesäumt von kleinen Häu- bauung mit dem Wassergraben um die Innenstadt sern, von Opfr. Krüger als Bürgerstellen bezeichnet. und die 3 Stadttore am Gander, der Mühle und der Vor dem Gandertor waren es 24, vor dem Mühlentor Großen Gasse. Allerdings ist von den alten Gebäuden 11 und vor dem Große-Gasse-Tor (Cottbuser Str.) 38. nur noch wenig erhalten. In der Kernstadt gab es 65 Bürgerstellen. Besonders die im 16. und 17. Jahrhundert immer wie- Ein Vergleich der Einwohnerzahlen während der der verheerenden Brände und die Verwüstungen im vergangenen 100 Jahre: 1914=1554 Ew, 1949=2564 30-jährigen Krieg beließen oft keinen Stein auf dem Ew, 1974=1734 Ew, 2020=1018 Ew, lässt einige Rück- anderen. Selbst Kirchen, Rathaus und Schloss blie- schlüsse über das Wohnen in Lieberose zu. ben nicht verschont und mussten teilweise wieder aufgebaut werden. Von den Wohnhäusern, die bis Nach den Kriegszerstörungen am Schloss und an Mitte des 17. Jahrhunderts meist mit Holz gebaut der Kirche war die Zeit nicht reif dafür, die durchaus und Stroh gedeckt waren, blieb nach einem Groß- reparablen Schäden wieder zu beheben. Die vielen brand nichts als Asche übrig. vernichteten oder kaputten Wohnhäuser und die Der Wiederaufbauwille der Menschen war aber große Wohnungsnot hatten erst einmal Priorität oft stärker, und die abgebrannten Straßenzüge beim Wiederaufbau. Die Spätfolgen der nicht durch- entstanden neu. Graf Heinrich Joachim von der geführten Arbeiten an der Kirche waren der Einsturz Schulenburg, auch Landvogt der Niederlausitz von des Gewölbes und durch das Abtragen des Nord- und 1654–1661, verordnete in seiner Amtszeit das De- des Nordwestflügels des Schlosses der Einsturz des cken der Dächer mit Ziegeln, um größeren Bränden Turmes 1975. Man kann dies als Ironie des Schick- vorzubeugen. sals bezeichnen, weil der Schlossturm im Rahmen von
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 5 Luftbild, 1995 Archiv D. Klaue Restaurierungsabeiten am 18.8.1849 den Knauf der Menschen in Lieberose lebten? Erst mit den Mehr- Turmspitze mit den damals üblichen Zeitdokumenten familienhäusern 1958 in der Thälmannstraße, 1972 erhielt, die am 18.8.1975 nach dem Einsturz geborgen in der Münchhofer Straße und Anfang der 80er Jahre werden konnten. U.a. stand geschrieben: „Möge der wieder in der Thälmannstraße entspannte sich die Thurm Jahrhunderte stehen und das Schloss für die Lage. So kann man nach 1992 von einer Wohnungs- ferneren Nachkommen eine Stätte der Glückseligkeit not hier nicht mehr sprechen, zumal auch viele Ein- sein und die Bewohner der Umgebung und dasselbe wohner ihren Wohnort vorrangig wegen fehlender stets mit Achtung , Liebe und Treue blicken.“ Es ge- Arbeit verlassen haben. schehen noch Zeichen und Wunder – vielleicht kön- nen wir doch noch den Wiederaufbau des ehemaligen Heute haben wir ein anderes Problem. „ Es ist tat- Lieberoser Wahrzeichens erleben. sächlich so, dass Bauland faktisch nicht vorhanden ist in Lieberose. Für neues Bauen müsste die Stadt einen Bei vielen Wohnhäusern hat es nach 1945 geklappt, Bebauungsplan erstellen lassen, der rund 10.000 € kos- aber es muss unsäglich schwer gewesen sein, fehlte tet. Die Nachfrage nach leeren Grundstücken ist genau- es doch an allem. Einige Kriegswunden zeigen sich so vorhanden wie nach Bestandsgebäuden, die man allerdings noch bis in die heutige Zeit. Aufräumungs- umbauen kann. Es ist überaus schade, dass Lieberose und Enttrümmerungsarbeiten waren damals das Ge- so kaum wachsen kann, wenn man nur vereinzelt Glück bot der Zeit, um nach der „Stunde Null“ wieder zum hat, ein Grundstück zu ergattern, sobald es zum Ver- normalen Leben zurückzufinden. kauf steht“, sagte Stefanie Reinke zu einer Befragung. Es wurde einmal von 36 Arbeitskräften berichtet, die 781 m³ Schutt beseitigten. Und woher kamen die Zie- So ist stellvertretend für alle am Bau Tätigen in Liebe gel für das Bauen in Lieberose? Trümmersteine waren rose die Baumeister-Familie Wunderlich zu nennen, es, und der zerstörte Schlossflügel wurde als Stein- die hier im Ort und der Umgebung ihre bleibende bruch freigegeben. Die beiden Lieberoser Ziegeleien Handschrift hinterlassen hat. Bereits 1886 eröffnete – die ehemalige gräfliche Ziegelei wurde 1946 ein Maurermeister Carl Wunderlich sein Baugeschäft, ihm volkseigener Betrieb und die Marske-Ziegelei wurde folgte sein Sohn Max von 1921–1970 in der Cottbuser städtisch – waren wohl die wichtigsten Lieferadressen. Str. 70 mit Bauplanung und Bauausführungsarbeiten. Wie groß muss aber die Wohnungsnot gewesen Der Schwiegersohn Max Bergemann durfte als Bau- sein, wenn man bedenkt, dass Anfang 1949 2500 ingenieur im sozialistischen System den privaten
6 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Betrieb nicht übernehmen, plante aber in Feierabend- Als nach der Wende die Privatinitiative gefragt wurde, tätigkeit zahlreiche Wohn-, Gewerbe- und Landwirt- es möglich war, Kredite aufzunehmen, alle nötigen Bau- schaftsbauten. Nach der Wende war es dann der Toch- materialien oder Immobilien zu erwerben und auch ter Gundula Reinke (Dipl. Bauing.) gemeinsam mit die Bauhandwerker zu bekommen, veränderte sich ihrem Mann (Dipl. Ökonom/Bauwesen) möglich, sich unser Städtchen sehr zu seinem Vorteil. Das eintönige 1990 mit ihrem Bauprojektierungsbüro selbständig Betongrau der Häuser wurde von Jahr zu Jahr durch zu machen. Und auch die 5. Generation mit Stefanie freundliche Fassaden- und Ziegelfarben ersetzt. Um es Reinke als Architektin wird die Bau- und Familien- nicht kunterbunt werden zu lassen, gab es mit der Ge- tradition weiterführen. staltungssatzung von Lieberose entsprechende Regeln, die es im historischen Stadtkern zu beachten galt. Noch ein paar Bemerkungen zu unseren Straßen. Jahr- Bei der Schilderung der Baufortschritte darf nicht un- hunderte dienten Knüppeldämme zu ihrer Befestigung. erwähnt bleiben, dass es Anfang der 90er Jahre die Besser als bei der Erneuerung unser Straßen und Geh- zentrale Trinkwasser- und Abwasserversorgung für die wege um die Jahrtausendwende hätten die heute in Stadt gab. Es wurde die zentrale Müllentsorgung mit einer Tiefe von 1½ m noch gut erhaltenen Hölzer nicht der Blauen, Gelben und Schwarzen Tonne eingeführt, demonstriert werden können. In sehr gutem Zustand und nach 2000 konnte sich die überwiegende Zahl wurden die Knüppel bei den Erdarbeiten freigelegt und der Haushalte an die Erdgasversorgung anschließen dokumentiert. Nach und nach wurden dann in den 20er lassen. Wenn es nun gelingt, alle leerstehenden Ge- Jahren des 19. Jahrhunderts Pflastersteine verwendet, bäude der Stadt wieder zu aktivieren und mit Leben zu zuerst in der Innenstadt und dann in den Vorstädten. erfüllen, kann unsere Stadt ein liebenswerter Wohnort Bis zur restlosen Befestigung aller öffentlichen Wege sein und bleiben. mit Pflastersteinen dauerte es in Lieberose allerdings fast 200 Jahre. Mit der Grunderneuerung unserer Bei meinen Recherchen und der nun folgenden Auf- Durchgangsstraßen, der B168 und B320, haben wir als listung der Lieberoser Straßen kann es den einen oder Nebenprodukt auch eine neue (halbe) Kastanienallee, anderen Fehler geben. Bitte korrigieren oder ergänzen eine ordentliche Zufahrt zum Kleinbahnhof und eine Sie das mit entsprechenden Hinweisen an den Autor sanierte Brücke in der Münchhofer Straße erhalten. (Telefon: 033671 2357 oder E-Mail: heinzgerd.hesse@ Schon etwa 20 Jahre zuvor wurde im Rahmen von gmail.com). Es ist auch für künftige Archivierungs- Sanierungsmaßnahmen die Asphaltierung der Münch- arbeiten wichtig. hofer Straße bis über Blasdorf als gut ausgebaute Um- leitung nach Beeskow oder Guben durchgeführt. HG. Hesse In Analogie zur Veröffentlichung des Lübbener 4b WH+Baracke, ehem. Verein. d. Sports 8 WH, früher Mühle Scharath, GT Kreiskalenders 1935 „Alphabetisches Straßenver- 5 WH, erb.1974 9 NB , früher Bauer zeichnis - Plätze und Häuser sowie deren Eigen- 5a WH, erb.1945 10 MFH tümer im Gebiet der Stadt“ soll 85 Jahre später eine 5b WH, erb.1945 11+12 Seitenstr. mit WH u. Garagen/Scheunen, ähnliche Auflistung erstellt werden. 6 WH, erb.1909 11a WH NB + Schäferei Die Aufführung der Straßen mit den fortlaufenden 7 EDEKA Discounter 13 Spittel, WH (FWH), 1997 kompl. saniert, GT Hausnummern beginnt mit der Nord-Süd-Achse. (Plan) 14 WH, früher M.Becker Bahnhofstraße 15 Leerstand Legende: 1 WH, früher Bauerngehöft 16 WH, früher Nickel GT Gebäudetafel 2 Leerstand 17 Leerstand WH Wohnhaus 3, 4 WH 19 WH WGH Wohn-und Geschäftshaus 5 WH, erb.1969 20 früher Landambulatorium, 2GT MFH Mehrfamilienhaus Im Bereich Bahnhof/Frankfurter Straße befindet 20a-d FIZ, INA, Physioth. ,WH, DRK, Dokustelle der DH Doppelhaus sich der 1806 eingeweihte städtische Friedhof und Ev.Kirchengemeinde, Apostelamt Jesu Christi FWH Fachwerkhaus das 1973 errichtete Mahnmal mit Museum für die 21 WH NB Neubau Opfer des KZ-Außenlagers Oranienburg in Jamlitz. 22 NB LM Lebensmittel 22a WH, früher Jakobitz, P. Mochlitzer Weg 23 Stadtvilla, GT Frankfurter Straße Diese Weg führte zur einst legendären Franzosen- Weg zur Puttibrücke 1 WH+ Zahnarztpraxis, früher Noack, 1930 erbaut kanzel. Oberhalb unseres Friedhofs befindet sich 25 MFH 1a Gästehaus dort ein Wohngrundstück. 26 Lagerplatz 2 WH, erb. 1948 27 ehem. Ringk, abgerissen 2a WH Mühlenstraße 28 WH, ehem. Schlosserei Uhlemann 3 WH 1 WH, früher Friseur Sander 29 WH, ehem. TA Schrödter 3a Leerstand 2 WH, früher Blumengeschäft 30 Baulücke 3b z.Zt. Im Umbau 3 WH, früher Drogerie Hildebrand 31 Gaststätte und Laden, Leerstand 3c WH 4, 5 WH 32 WH 4 WH, erb.1945 6 WGH, Elektro-Sprenger 33 WGH, Rundfunk-Roggan 4a WH 7 WGH, früher J.Schulze, später Lm. Halbasch 34 WGH, ehem. Sattlerei Bramburger
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 7 Hollbrunner Allee Münchhofer Straße Friedrich-Ebert-Straße Münchhofer Straße Fotos: HG. Hesse Gartenstraße (Seitenstr. der Mühlenstraße) 13 WH Leerstand 50, 52 WH 1 WH 14 WH Leerstand 52 WH, Leerstand 2 Ruine 15, 16, 17, 18, 19 WH 53 WH 20 MFH 54 FWH Cottbuser Straße – ganz früher Große Gasse mit 21 WH, NB 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61 WH vierreihigem Lindenbaumbewuchs, der im Mai 22 WH, NB nach Abriß, früher Görsch 62 MFH 1968 infolge eines starken Sturms großen Schaden 23 WH, früher Schmiede Hennig 63, 64, 65, 66 WH erlitt und vollständig abgeholzt wurde, danach 24 Pflegestation 67 W GH, Bj.1926, Friseursalon Pewny, Bepflanzung mit Steineichen, die im Herbst schön 25 WH früher Zahnarztpraxis anzusehendes Laub zeigen. 27 MFH, 68 FWH überputzt, 1 Fleischgeschäft, früher Fleischerei Paulick 28 MFH, NB 69 WH, früher Post 2 WGH seit 1824, Adler-Apotheke GT+ Gedenktafel 29 WH 70 W GH, Projektierungsbüro Reinke, früher Maurer für Ehrenbürger Haevecker 30 Militärforst 1956-90, Leerstand,früher Molkerei meister Wunderlich, als Zweigeschosser erbaut um 3 FWH, in der Sanierungsphase zum WH, 31 MFH, früher Überlandzentrale 1890, später aufgestockt zum dreigeschossigen MFH tw. überputzt Lederhose 71 WH 4 Abriss 2008, früher Albrecht 36 WH + Fusspflege Kossatz 73 WH 5, 6 WH 37 WH+ Fa. Mroos 74 WH+ Postagentur Löwe 7 WGH, Friseurgeschäft, früher Drogerie Roggan 37 a WH, NB 75 nach Brand abgerissen 8 WH 38 WH+ Schlosserei Kossatz 76 WH 9 WH, Leestand 39 WH 77 WH 10 Abriß 2002, früher Marske 40 WH, früher mit Ladengeschäft 78 WH+ Friseursalon Siggelkow 11 FWH, kein Originalfachwerk 41, 42, 43 WH 79 ehem. KONSUM Kaufhaus, 12 Grundschule, erb. 1909, Übergabe der grund- 44 WH+Arztpraxis Bromm, früher Dr.Knemeyer danach Schlecker,Leerstand legend von 1991-94 sanierten und erweiterten 45 NETTO Discounter Schule, GT, Schulerweiterungsbau 1971, Turn- 46 WH halle erb. 1978-79 47 Kita+ WH Sächs.Postsäule von 1735 seit 1952 Standort vor 48 WH, früher Bölick, einst Heym (Kopfbüste an der der Schule, seit 1997 Heinz Bergner-Platz Fassade) 13 WH, früher Bäckerei Pätzold 49 Leerstand Wird fortgesetzt
8 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Lieberoser Grüße Draußen nur Menschen „Lieberoser Grüße“ von Guido Medert Puh! Endlich dürfen die Restaurants wieder öff- Ich war jedenfalls so vorsichtig wie beim ersten Mal. nen! Zumindest die Außengastronomie. Ein Glück Ich musste sogar kurz überlegen, wie „Essen gehen“ nimmt sich Corona hitzefrei und die Inzidenzwerte nochmal so ging, so lang war das her. Aber ich ließ sinken. („Inzidenzwerte“ – ein Wort wie aus einer mir keine Unsicherheit anmerken. Lässig bestellte Kriminalstatistik.) ich souverän und mit großer Geste: die Karte! Mir war es ja phasenweise fast schon wieder zu Noch bevor wir uns entscheiden konnten, half der heiß. (Jedenfalls ist der Kühlschrank schon wieder Kellner uns auf die Sprünge und empfahl uns ein Bier. geschrumpft – oder warum passt kein Bier mehr Treffer! Wir hatten einen guten Start. Frisch erfrischt rein?) Nach gefühlt einem Jahr Hausarrest, end- waren wir endlich in der Lage, uns für eines der vie- lich, auch nach Feierabend, mal wieder raus und len Gerichte zu entscheiden. Ich hätte am liebsten sich nur aus Spaß und reinem Vergnügen an einem alles auf einmal bestellt. So langsam waren wir wie- Tisch bedienen lassen. Ich wiederhole: AN EINEM der in der Spur. TISCH! Einfach so, zum Essen gehen und dabei sit- zen. (Der Widerspruch fiel mir früher gar nicht auf.) Was soll ich sagen: Lecker! (Wir hätten vermutlich Nach dem lang und länger und immer längerererer alles lecker gefunden. Die Gastronomiepreise wollen werdendem Lockdown kam dieses fast vergessene schließlich schöngetrunken werden. – Aber doch, es Ritual gefühlt einer Ausgrabung prähistorischer war köstlich.) Was haben wir es vermisst – und hat- Funde gleich. Welch eine Befreiung! Endlich Schluß ten gleich das volle Programm: mit Kleckeralarm im Auto! Nie mehr wieder Döner Als Aperitif: Zigarettenrauch-Tapas vom Nachbartisch. auf der Achterbahn! Als kulinarisches Hauptgericht: Unüberhörbare Ge- Es war wie die Vorfreude eines Hundes beim Öffnen sprächshäppchen, gefüllt mit fangfrischen Operatio- einer Hundefutterdose nach überstandenem Wurm- nen an exotischen Sexualpraktiken und einer Soße befall. (Beim Hund, versteht sich. Nur um Missver- Brandenburger Meckereien nach Art des Hauses. Das ständnisse zu vermeiden.) Kaum war „Außengastro- Ganze überbacken mit einer Melange aus dreierlei nomie“ (bestimmt schon jetzt auf der Auswahlliste Musik zur selben Zeit. zum Wort des Jahres) wieder erlaubt, haben meine Delikat: das Salat-Dressing frischer Wespen. Frau und ich unsere Laufleinen abgeschnallt und uns aus Lieberose raus gewagt und auf dem Cottbuser Höhepunkt war das Dessert: Dieselwolken von LKWs Altmarkt sofort die erstbesten freien Plätze gekrallt. aus regionaler Straßenhaltung. Die waren nämlich schneller belegt als man wissen Und zur Verdauung, die Hitparade der neuesten konnte, was es hier überhaupt zu essen gab. Überall Handyklingeltöne. Die gingen sogar aufs Haus. um uns herum: Menschen! Ein Trubel wie auf einem Open Air Konzert. Nur Herrlich! Wie in alten Zeiten. Was haben wir es ver- mit Bedienung. – Verdammt! Als einzige hatten wir misst. Und es fühlte sich alles gleich wieder so ver- nicht reserviert und wurden prompt als Amateure de- traut an: Windig, laut und pralle Sonne! Mit „Grill- klassiert. Egal! Hauptsache, mal wieder soviel fürs Bier platte“ hatte ich beim Bestellen zwar nicht meine bezahlen, wie im Supermarkt ein ganzer Kasten kostet. Glatze gemeint, aber was soll’s! Was gibt es Schöne- res als Außengastronomie auf glühendem Asphalt? Noch gingen wir unser Abenteuer (wir waren ganz Wir haben gleich wieder fürs Wochenende reserviert. aufgeregt) nach so langer Abstinenz erstmal sehr zögerlich an, beachteten die An- und Abstandsregeln, Nur den „Gruß aus der Küche“ bekamen wir erst zum desinfizierten alles im Umkreis von einem Meter und Schluss: die Rechnung. Wir wussten, die Sache hat waren fast schon froh, dass man nach wie vor unsere einen Haken. Passt schon – und gaben Trinkgeld, Kontaktdaten wollte. Vielleicht schicken sie einem als hätte man uns während des Essens die Schuhe ja eine Autogrammkarte vom Koch? geputzt.
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 9 So bestanden wir unser erstes großes Outdoor- Gemeine Biester! Dabei ist Stichtag doch erst Sams- Abenteuer ohne große Verletzungen und freuten tag in acht Tagen! Nach der Neuntimpfung schlossen uns auf unser Lieberoser Zuhause. Von dem Trubel wir schließlich den Außenbereich unseres Insekten- mussten wir uns erst mal erholen. Jetzt noch gemüt- hotels – ich spendierte zuvor noch als Absacker eine lich den schönen Tag im Garten ausklingen lassen großzügige Runde Autan - und flüchteten nach innen. und das Leben ist fast so wie zu Zeiten, als Corona lediglich eine Biermarke war. Aber zu spät. Wir hatten die Fenster und Türen zu lange offen gelassen und nun war auch die Innen- Allerdings, es dämmerte bereits, hatten wir die Rech- gastronomie samt Hausbar eröffnet. Zumindest bei nung ohne den Wirt gemacht bzw. in diesem Fall uns. Überall summte und brummte es und irgendwo ohne die Gäste. Kaum hatten wir es uns auf unseren kroch immer etwas an einem hoch. Heißt nicht so der Liegestühlen bequem gemacht, lachten sich die In- neue Stephen King?: „Tiere, Menschen, Mutationen!“ sekten ins Fäustchen und banden sich ihr Lätzchen um. Denn jetzt waren wir das Essen und die Außen- Zum Glück war ich von der ganzen Action so müde, gastronomie auch für die Stechmücken eröffnet. dass mir schon bald die Augen zufielen. Ein Stich Mit Hummeln im Hintern (im übertragenen, nicht mehr oder weniger, wen juckt’s? im wörtlichen Sinne, versteht sich) fielen sie über uns her, als hätte man in unserem Garten gerade ein Am nächsten Morgen, gerade aufgewacht und noch Impfzentrum eröffnet. völlig schlaftrunken, dachte ich zunächst, ich hätte Ich sehe schon den Werbespot von Moskito-TV den gestrigen Tag nur geträumt. Ts! Essen gehen? vor meinem geistigen Auge: „Miraaacoli!“ ruft die Mit Bedienung? Und Menschen? Draußen nur Men- Mückenmutter trällernd aus dem Fenster und trom- schen??? Das kann nur ein Traum gewesen sein! melt ihre Familie zusammen. Aber dann erinnerte ich mich an die ganzen An- strengungen, an die ich mich wohl so langsam wie- So fühlt es sich also an, wenn man das Ende der der gewöhnen muss. Ein Lächeln huschte über mein Nahrungskette ist. Die Stechmücken stört es jeden- Gesicht und ich seufzte zufrieden: „Zuhause ist es falls nicht, dass es draußen nur Menschen gibt. Und doch immer noch am Schönsten!“ und drehte mich Vegetarier sind die auch nicht. Eher Vampire. Dabei noch einmal um. habe ich zur Ablenkung extra einen Gourmet-Blüh- streifen angelegt. (Zugegeben, ich hatte nur noch Lieberoser Grüße, nicht den Rasen gemäht. Zählt das?) Guido Medert
10 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Auf der Höhe Ein stilles Jubiläum von Dieter Klaue Reichskanzler wurde Otto von Bismarck ernannt, auf dessen Bestreben diese „von oben vollzogene“ Gründung maßgeblich erfolgte, sodass er fortan als Vollender der deutschen Einigung in die Geschichts- bücher einging. Als „Eiserner Kanzler“ setzte er seine Ideen auch gegen den Willen des Kaisers durch, sodass dieser klagte, es wäre nicht leicht, unter einem solchen Kanzler Kaiser zu sein. Die Ära Bismarck endete schließlich mit der Ent- lassung durch Kaiser Wilhelm im März 1880. Nach seiner Amtsenthebung und besonders nach sei- nem Tod setzte eine nationale Bismarck-Verehrung ein, die vom Bismarck-Hering bis zur Aufnahme in die Ruhmeshalle Walhalla reichte. Schlachtschiffe wurden nach ihm benannt, Stra- ßen, Berge, ein Archipel und selbst Orte in den Ver- einigten Staaten tragen seinen Namen. Höhepunkt der Bismarck-Verehrung waren die zahl- reich errichteten Denkmäler und die sogenannten Feiertage, Gedenk- und Jahrestage gibt es reich- Bismarck-Türme, die vorrangig zwischen 1898 und lich, wobei die arbeitsfreien Feiertage sicherlich am 1915 erbaut wurden und von denen es etwa 240 im interessantesten sind. Gedenktage verweisen auf Reich gegeben haben soll. historische Ereignisse oder erinnern an bedeutende Meist durch private Initiativen und mit Spenden- Persönlichkeiten. Man unterscheidet die jährlich mitteln erbaut, erhielten viele von ihnen eine Feuer- regelmäßig wiederkehrenden Gedenktage und die schale, um an bestimmten Tagen mit ihrem Feuer- Jubiläen, also sich rundende Anlässe. schein von der Einheit der Nation zu künden. Hinzu kommen noch die sogenannten Weltgedenk- und Aktionstage, die oftmals reichlich kuriose For- Selbst im beschaulichen Lieberose fand die Bismarck- men annehmen. Allein im Zeitraum des aktuellen verehrung ihre Anhänger, doch zu einem Bismarck- Heftes unseres Journals gibt es beispielsweise den Turm reichten die bescheidenen Finanzmittel nicht Weltkusstag, den Weltschlangentag, den Tag des aus. Zwar hatten sich die Mitglieder des örtlichen Bieres, den Weltkatzentag oder den Linkshändertag. „Verschönerungsvereins“ schon durch einige Aktivi- Ob man an eine bestimmte Person oder ein ge täten hervorgetan, indem sie auf dem Theaterberg schichtsträchtiges Datum erinnert, hängt immer einen hölzernen Aussichtsturm errichteten oder vom jeweiligen Zeitgeist ab. Bänke im Stadtbild aufstellten. Auch das Pflanzen von Schatten spendenden Linden, die Unkraut- Auf ein, in aller Stille begangenes Jubiläum, soll beseitigung auf dem Friedhof und die Versetzung an dieser Stelle verwiesen werden. Vor genau ein- der Postsäule in die Mühlenstraße wurden durch hundertfünfzig Jahren wurde nach dem gewonnenen den Verein veranlasst. Krieg gegen den „Erzfeind“ Frankreich, im Spiegel- Nun wollten die Lieberoser Bismarckanhänger saal von Versailles, das deutsche Kaiserreich pro- ebenfalls ihrem Idol huldigen und einen Platz nach klamiert. Diese, mit der Demütigung Frankreichs ihm benennen. Eine Anhöhe, westlich der Stadt ge- verbundene nationalistische Geste war gewiss legen, wurde deshalb zur „Bismarckhöhe“ erklärt. nicht das, was man als Geburt einer einheitlichen Aus einer Polizeianzeige wissen wir, dass der Ver- deutschen Nation bezeichnen konnte. Zum ersten schönerungsverein neben Bänken auch einen Sockel
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 11 Die zugewachsene Bismarckhöhe Gedenkstein 2020 Mit neuer Gedenktafel Fotos: D. Klaue aus Feldsteinen errichten ließ, aus dem ein größerer Seitdem erinnert nur noch eine hölzerne Inschrift auf Findling herausragte. In einem Festakt wurde der einem Wegweiser an die eigentliche Bestimmung: Gedenkstein feierlich eingeweiht, auf dem eine „me- „Bismarckhöhe“. Um dem Ort wieder ein authenti- tallene Platte mit dem Bildnis des Reichskanzlers“ sches Aussehen zu geben, entschloss sich der Förder- befestigt war. verein Lieberose vor Jahren, das Denkmal an sein ursprüngliches Aussehen anzunähern und durch Diese Gedenktafel hatte jedoch nur einen zeitlich eine Bismarckplakette zu komplettieren. Im Internet beschränkten Bestand. Die im Brandenburgischen wurde man fündig und erwarb ein passendes Relief Landeshauptarchiv aufbewahrte Polizeiakte ver- aus Aluminiumguss. merkt dazu: „ Am 30. Juli 1918 mußte der Polizist Mullack eine Anzeige bearbeiten. Es erschien der Pünktlich zum 150. Jahrestag der Ernennung Bis- Rentenempfänger Paul Heun von hier und zeigt marcks zum ersten Reichskanzler, konnte die Metall- an: von der auf der Bismarckhöhe aufgestellten platte angebracht werden. Der Förderverein bedankt Bismarckstein ist die … Platte mit dem Bildnis des sich herzlich beim Restaurierungsbetrieb von Ute Reichskanzlers abgeschraubt und gestohlen worden“. und Andreas Schulz, der dieses aufwendige Unter- Der Ordnungshüter vermutete, „daß jemand von fangen in die Tat umsetzte. Damit konnte erneut ein den durchreisenden Fremden, der Liebhaber oder Teil der Lieberoser Geschichte rekonstruiert werden. Sammler derartiger Gegenstände ist, sich dieselbe Möge dieser Aktivität das Schicksal seiner Vorgänger angeeignet hat.“ Den Bismarckfreunden blieb nichts erspart bleiben und eine längere Lebensdauer be- weiter übrig, da weder der Täter noch die Plakette schieden sein. gefunden werden konnten, beim Hersteller eine neue zu bestellen. In Zeiten, in denen man Denkmäler beschädigt oder Doch auch dieses Relief ist heute nicht mehr vor- zerstört, weil sie Personen gewidmet sind, denen handen. Die gusseiserne Gedenktafel wurde wahr- man heute kritisch begegnet, ist dies leider keine scheinlich nach Beendigung des II. Weltkrieges Selbstverständlichkeit. mutwillig zerschlagen, und deren Reste konnten noch vor Jahren im Umfeld des Gedenksteines auf- Förderverein Lieberose gefunden werden.
12 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 „Beutekunst“ Russland – und es geht doch in diesen Zeiten Während sich die Medien mit Meldungen über- herausgebrachten Zusammenstellung, der als schlagen, das deutsch-russische Verhältnis wäre auf Reparationsleistung in die UdSSR verbrachten Bü- einem nie erreichten Tiefpunkt angelangt, gibt es cher, gibt es auch einige Werke, die ursprünglich zum Glück nicht nur Putin, Haftstrafen für Regime- nicht in diese Bibliothek gehörten. Sie tragen den gegner, Annexionen, Boykotte, Hackerangriffe und Stempel BIBLIOTHEK LIEBEROSE. andere Negativschlagzeilen. Das sich immer weiter verschlechternde Vertrauens- Neugierig geworden, entdeckte ich auch den Ver- verhältnis zwischen der Europäischen Union und merk, dass die ehemals im Schloss Lieberose be- Russland versetzt uns immer mehr in Zeiten des findliche Sammlung an Büchern und Katalogen am Kalten Krieges. Was dabei generell vergessen wird 25. August 1945 in die Sowjetunion abtransportiert sind die Menschen, die dies alles ertragen müssen. wurde. Über dies, in großer Eile erfolgte Unterfangen, Die Konzentration auf die Machthaber lässt nur eine soll sich nach Aussage des Katalogs, ein Dokument in einseitige Sichtweise zu und die Mahner, die eine der Moskauer Rudomino-Bibliothek befinden. Was verständnisvollere Annäherung der beiden Systeme lag also näher, als bei der Kulturstiftung in Berlin befürworten, sind in der Minderzahl. Dass die globa- anzufragen, die den Kontakt zur Moskauer Bibliothek len Probleme nur gemeinsam gelöst werden können, für ausländische Literatur vermittelte. scheint noch eine ferne Einsicht zu sein. Gerade erst sind die Ansprüche an die Bodenschätze der Arktis- Und tatsächlich, die freundlichen Mitarbeiterinnen Region als neues Problem hinzugekommen. gaben bereitwillig die Auskunft, uns bei den Nach- forschungen zum Verbleib der Schulenburg-Biblio- Dass Putin eine Reizfigur darstellt, diese Erfahrungen thek zu unterstützen. Allerdings hatte ich anfangs haben wir erst im vergangenen Jahr erleben müssen. einige falsche Vorstellungen, nahm ich doch an, die Und der im „Spiegel“ erschienene Artikel über die gesamten Buchbestände würden geordnet in einem angebliche Russland-Nostalgie der Lieberoser war Bereich der Bibliothek aufbewahrt. Nähere Informa- in seiner Überheblichkeit und Einseitigkeit nicht zu tionen erhielt ich durch den diesjährigen Deutsch- überbieten. Die angeblichen neutralen Journalisten Russischen Bibliotheksdialog, zu dem der Förder- kamen mit einer vorgefassten Meinung, für die sie verein Lieberose durch die Rudomino-Bibliothek im „Dorf Lieberose“ ihre Bestätigung suchten. Sie eingeladen wurde. Corona bedingt konnte er nicht schreckten auch nicht davor zurück, einzelne Perso- in Petrosawodsk sondern nur als zweitägige Video- nen in beschämender Weise als hinterwäldlerische, konferenz stattfinden. 30 deutsche und 47 russische kauzige Leute mit ewig rückwärtsgewandtem Welt- Institutionen nahmen am virtuellen Austausch teil. bild darzustellen. Gut, dass Lieberose mittlerweile Anhand vieler Beispiele wurde das Schicksal einzel- auch andere Schlagzeilen macht. ner Bibliotheken nachverfolgt, wurden Maßnahmen für den Erhalt und die Restaurierung der Buch- Die deutsch-russischen Beziehungen sind gewiss bestände sowie die Möglichkeiten wissenschaftlicher kein einfaches Verhältnis. Unsere schwierige Ver- Nutzung erläutert. Dabei wurde deutlich, dass die gangenheit ist auch heute noch in vielen Bereichen Nachverfolgung der ausgelagerten Sammlungen spürbar. Wie es dennoch geht, soll an diesem Beispiel oft ein schwieriges Unterfangen darstellt. Sind die verdeutlicht werden. Bücher nach Kriegsende vorrangig in Moskau ge- lagert worden, so erfolgte um 1955 ihre Aufteilung Am Anfang stand ein Katalog, den mir Dr. And- auf Bibliotheken in die gesamte Sowjetunion, um die reas Weigelt zeigte. Er listet die Bücher der ehe- eigenen Kriegsverluste zu minimieren. Beispiels- maligen Privatbibliothek von Friedrich Werner von weise befinden sich heute acht Bücher des Grafen der Schulenburg auf, die sich heute in Moskauer Friedrich Werner von der Schulenburg im sibirischen Sammlungen befinden. In der, 2009 vom Minis- Tomsk. Auch Exemplare der Sammlung des Fürsten terium für Kultur der russischen Föderation und Karl August von Hardenberg gelangten bis in den der Kulturstiftung der Länder der Bundesrepublik fernen Osten des Landes.
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 13 Zahlreiche Vorträge verdeutlichten die Erfolge ge- auch für unsere Schulenburg-Bibliothek eine För- meinsamer Forschungsvorhaben und gegenseitiger derung zu erhalten, könnte in einigen Jahren auch Unterstützung. diese Sammlung virtuell eingesehen werden. Es wäre Am Beispiel des prachtvollen Atlas-Werkes von Au- wünschenswert, wenn dann auch im Rahmen des gust dem Starken, das nach einem kriegsbedingten Bibliotheksdialogs ein weiterer deutsch-russischer Wassereinbruch in Schloss Pillnitz unrettbar verloren Katalog als gelungenes Beispiel der Zusammenarbeit schien, wurden die hervorragenden Restaurierungs- vorgestellt werden könnte. arbeiten russischer und deutscher Fachleute deut- lich, die den Prachtband zu großen Teilen erhalten Dieter Klaue konnten. Die Schwierigkeiten, die ehemals in deutschem Besitz befindlichen Bücher ihren ursprünglichen Besitzern zuzuordnen, wurde immer wieder hervorgehoben. Ist es doch oftmals nur anhand einzelner Stempel, Ex- libris oder handschriftlicher Eintragungen möglich, ihre Herkunft nachzuweisen. Auch die Lieberoser Bücher in der Rudomino-Biblio- thek konnten nur an ihrem Gummistempel identi- fiziert werden. Mit den, irrtümlich dem Grafen Wer- ner von der Schulenburg zugeordneten Lieberoser Exemplaren sind nun die ersten vier Bücher der so- genannten Dietrich-Sammlung bekannt. Alle vorgestellten Forschungsprojekte waren durch- Erster Fund in der Rudomino-Bibliothek weg gelungene Beispiele, wie es fern aller ideo- logischen Differenzen möglich ist, den Verbleib der früher als „Beutekunst“ bezeichneten Werke aufzu- spüren, um sie im europäischen Rahmen wissen- schaftlich nutzen zu können. Die modernen Medien gestatten es, aufgefundene Bücher in die Online- Kataloge der Bibliotheken und Archive aufzunehmen und somit den Zugriff für alle interessierten Fach- leute zu gestatten. Äußerst erfreulich war zu erleben, mit welcher Begeisterung die beiden Nationen jede gelungene Rettung und Identifizierung als ihren ge- meinsamen Erfolg betrachteten, das erhaltene euro- päische Erbe der Nachwelt zu erhalten. Im Falle der Lieberoser Schulenburg-Bibliothek Zweiter Fund aus Lieberose konnten die ersten zwei Werke identifiziert und online gestellt werden. Der Förderverein bemüht sich im Rahmen des Deutsch-Russischen Biblio- theksdialogs, auch für unseren ehemaligen Schloss- bestand ein Forschungsprojekt zu ermöglichen, um die rund 1500 Bücher und Kataloge, die 1945 in die Sowjetunion verbracht wurden, zu erfassen und in einer Onlineaufstellung sichtbar werden zu lassen. Am Willen der Moskauer Fachleute wird es nicht scheitern, lediglich das politische Klima erschwert zurzeit derartige Vorhaben. Sollte es uns gelingen, Beispiel aus der Sammlung Werner v. d. Schulenburgs
14 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Leserbrief Erinnerungen an Lieberose von Edith Schladitz „Leben ist nicht genug, sagt der Schmetterling. Ich erinnere mich auch an die Schulzes in der Peitzer Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume Straße, die eine große Familie waren. Auf der Straße gehören dazu.“ spielten wir Brennball und im Luna-Park suchten wir Pilze. In der Nachbarschaft gab es dann auch den ers- Liebes Stadtjournal, ten Fernseher, der für uns natürlich eine Faszination ich möchte gern meine Erinnerungen an Lieberose ausübte. Höfliches Bitten half, dass wir immer mal niederschreiben, weil mich noch immer so viel mit wieder als „Gäste“ zuschauen durften. dem kleinen Städtchen verbindet. Als ich 15 Jahre alt und im ersten Lehrjahr war, Mein Name ist Edith Schladitz, geb. Jaeger. Ich bin im zogen wir von Lieberose nach Stalinstadt (seit 1961 November 1943 im Gander 16 (Grundstück von Land- Eisenhüttenstadt). Mein Vater arbeitete dort schon wirt Mond) geboren. Ich war die 5. Tochter von Hilde- mehrere Jahre, wohin er täglich mit dem Arbeiter- gard und Otto Jaeger. Im kleinen Haus uns rechts bus fuhr. Aber meine 15 Jahre, die ich in Lieberose gegenüber, das schon lange nicht mehr steht, wohn- lebte, waren und bleiben meine Heimat. Jedes Jahr ten Familie Kruschwitz mit 2 Töchtern. Links gegen- besuche ich den Ort meiner Kindheit, wo ich ein paar über von uns wohnte ein Mann, der Biber züchtete. Wege der Erinnerung ablaufen werde. Ich hoffe, auch Auf der anderen Straßenseite wohnten auch Familie in diesem Jahr ein Zimmer zu finden, wenn es im Juli Schulz mit Tochter Regina. Sie war etwas älter als ich oder später passt. und damals schon sehr fürsorglich zu uns Jüngeren. Oft nahm sie meine Schwester Käthe und mich mit Jetzt wohne ich seit 4 Jahren in Kablow, einem Orts- zur Schule. Von Frau Schulz bekamen wir manch- teil von Königs Wusterhausen. Als ich den herrlichen mal einen Teller Mehlsuppe, weil sie wusste, dass wir Artikel im Stadtjournal von Herrn Medert las, muss- Kinder immer Hunger hatten. Meine Brüder spiel- te ich schmunzeln und feststellen, dass es uns hier ten mit den Jungen von Familie Treugebrodt. Unser ebenso geht. Ich kenne alle Wege und die Menschen, Kindergarten war im Schloss, und wenn es passte, denen man begegnet, sagen „Hallo“. Weil ich auch ersparte ich mir den Weg und spielte mit Heiner in hier mein geliebtes Stadtjournal bekomme, möchte den Gewächshäusern von Gärtnerei Ulbrich. ich mich ganz herzlich bei Herrn Hesse und den Mit- streitern bedanken. Gern erinnere ich mich auch an die Sternsinger, So kann ich noch anderen damit eine Freude machen, bei denen ich auch mitmachte. Meine ältere Halb- die nicht mehr in Lieberose wohnen, wie z.B. Jutta schwester Ursula lernte bei Pfarrer Kowalewsky als Wolf von der Thälmannstraße, mit der ich mich seit Hauswirtschafterin. Sie wohnte bei meiner Oma, der Schulzeit kenne. Oder Heidi, geb Schwertfeger, Frau Obermeyer. Als ich 11 Jahre alt war, zogen wir die die meiste Zeit ihrer Kindheit bei den Großeltern um mit unserem Hab und Gut auf einem Pferde- lebte und jetzt in Lauchhammer wohnt. Wir spielten wagen zur Thälmannstraße, ins Stadthaus Nr. 14. schon gemeinsam im Sandkasten. Endlich hatten wir eine größere Wohnung. Damals Mit Ruth Jurisch, die leider nicht mehr lebt, ging waren die Toiletten auf dem Hof, was ganz normal ich in eine Klasse. Schade, dass Christina Schmidt, war in Lieberose. Wir hatten einen schönen gro- die ich durch unsere Seniorentanzgruppen kennen- ßen Garten und konnten auch Hühner halten. Ge- lernte, nicht mehr in Lieberose wohnt. Sie ist eine meinsam mit uns wohnten Familie Hut, Uhlemann, gute Freundin von mir. der damalige Direktor der Berufschule, Draeger, und die große Familie Noack. Ich verbleibe mit den besten Grüßen Nachdem Noacks dann in eine Bahnerwohnung in Edith Schladitz Jamlitz umgezogen sind, zog meine Oma Becker mit Familie aus dem Haus gegenüber von Kossatz im Gander Nr.2 auch ins Haus Nr.14. Mein Kontakt zu den Noacks blieb lange erhalten.
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 15 Leserbrief Wetterbericht aus der Friedrich-Ebert-Straße Örtliche Gewitter mit „Schlauchregen“ Bei einem Mix aus Sonnenschein und Bau-Nebel Selbst wenn der Baulärm eventuell zeitweise stört, können im Laufe des Tages, vor allem zwischen wir sind voller Vorfreude auf unsere neue Straße. Hausnummer 3 und 22 gewitterähnlicher Baulärm Für uns „Alteingesessene“ geht nach mehreren Jahr- von Radlader, LKW und Steinsäge auftreten. zehnten ein Wunschtraum in Erfüllung. Der Wind weht schwach bis mäßig. Es ist zu empfeh- len, Fenster und Türen zu schließen. Unerwarteter- Ingrid Matschke weise kommt der Regen aus dem Bau-Schlauch, um die Nebelschwaden „einzufangen“. Es ist anzuraten, sein Grundstück zwischen ca. 6:00 Uhr und 16:00 Uhr nicht zu verlassen. 3. Mai 2021 – Entfernen des alten Straßenbelages 27. Mai 2021 – Bau der neuen Straßenentwässerung 13. Juni 2021 – Die Bordsteinkanten sind gesetzt, am 24. und 25. Juni soll asphaltiert werden. Fotos: K. Zinnecker
16 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Leserzuschrift In Erinnerung an meine Mutter von Manuela Rösler Als ehemalige Lieberoserin die hier aufgewachsen ist und den Großteil meines Lebens hier verbracht hat, bin ich immer wieder gerne in meiner Heimatstadt, u.a. um das Grab meiner Eltern zu besuchen. Meine Mutter war waschechte Lieberoserin und gehörte zu der Generation, die mitten in ihrer Jugendzeit mit der ganzen Härte und Problematik der NS-Zeit konfrontiert wurde. Ihre Einstellung, Menschen vorurteilsfrei nach deren Worten und Taten und nicht nach Herkunft, Aussehen oder Stand zu beurteilen, ist umso bemerkenswerter. Sie war ein friedliebender, bodenständiger und ehrlicher Mensch. Im Laufe ihres weiteren Lebens hat sie vieles, was sie erleben und beobachten musste, verdrängt oder sie konnte es einfach nicht aussprechen. Das Geschehen um das KZ-Nebenlager Jamlitz verdrängte sie bewusst, weil sie nur so weiter Leben konnte. Eine Geschichte die sie mir erzählte, schildere ich als ein Gedicht, um mich mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung auseinanderzusetzen, auch mit der Frage, wie sind andere Lieberoser damit umgegangen?! In Erinnerung an meine Mutter und alle in Lieberose in dieser harten Zeit: ANGST Die Stadt liegt wie ein Schatten ihrer Selbst fast tot vor mir. Nur einzelne huschen über die Straßen, verängstigt. Nur schnell wieder heim, es ist Krieg. Ich war einkaufen. Was man in dieser Zeit mit Lebensmittelgutscheinen so einkaufen nennt. Höre gebellte Befehle und schlurfende Schritte zu hunderten. Dann sehe ich sie, eine Menschenmasse die sich durch die Straße und den Ort quält. Ausgemergelte Gestalten, Angst und Schmerz in den Gesichtern fest gemeißelt. Manche können sich kaum noch auf den Beinen halten. Taumelnder Gang, als wären sie volltrunken. Manche stürzen, werden angeschrien und mit Knüppel geschlagen. Versuchen sich erneut am Aufrechten Gang und stolpern über ihre eigenen Füße vor Schwäche. Was hält sie eigentlich noch aufrecht? Ihr Glaube? Eine Hoffnung, welche? Frauen und Männer. Wo sind ihre Kinder? Alle in gestreiften Anzügen, fein geschmückt mit einem Gelben Stern. Die Sonne scheint dazu. Für diese Menschen wohl nicht mehr. Mitleid mit den Verlorenen übermannt mich und ohne das ich es bemerke, kullern mir die Tränen vom Gesicht. Ein Flintenweib faucht mich an: „Hast wohl Mitleid, kannst gleich mitgehen!“ Und ich bin froh eine Deutsche zu sein. Fast erstarrt vor Angst wende ich mich ab und verbanne jedes Gefühl und jede Erinnerung daran aus meinem Leben. Manuela Rösler
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 17 Danke Dank den fleißigen Helfern von Peter Kotzan Jeden Tag lesen wir in der Presse, dass die Anzahl der durch Co- rona Neuinfizierten zurückgeht und wir schrittweise wieder zu normalen Verhältnissen kommen. Wem ist das zu verdanken? Zuerst dem medizinischen Personal in den Krankenhäusern und den Pflegekräften, die unter Einsatz all ihrer Kräfte um das Leben der Erkrankten kämpfen, leider zum Teil auch vergebens. Mit Beginn der Test- und Impfaktion aber auch den Helfern in den Test- und Impfstationen und den Arztpraxen, die sich fürsorglich um die Patienten kümmern. Wer das selbst erlebt hat, der weiß es zu schätzen. Auch in Lieberose engagieren sich Mitglieder der Ortsgruppe des DRK bei der Testaktion und opfern ihre Freizeit dafür. Allen Hel- fern einen herzlichen Dank für Ihr Engagement im Interesse der Gesundheit der Bürger. Peter Kotzan Fotos: P. Kotzan
18 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Kunst und Kultur Schlosshoftheater am 24. Juli um 18.30 Uhr im Innenhof des Schlosses Lieberose Eintrittskarten bei der Deutsche Post AG Marianne Löwe, Cottbuser Straße 74, 15868 Lieberose Vorverkauf: 15.00 Euro Restkarten an der Abendkasse: 18.00 Euro Förderverein Lieberose e.V. Theater 89 ANKÜNDIGUNG RO H KU N S T BAU 2021 Am 19. Juni eröffnete die diesjährige Ausstellung ROHKUNSTBAU. Die Tickets sind über das Internet erhältlich. Für die Einwohner Lieberoses ist der Ausstellungsbesuch wieder kostenlos. Tickets: https://www.eventbrite.de/e/rohkunstbau-26-ich-bin-natur-tickets-158597446231 AUFSICHTSPERSONAL GESUCHT Ursprünglich bis Mitte September geplant, soll die Präsentation bis zum 3. Oktober verlängert werden. Der Veranstalter sucht noch für die Wochenenden vom 25./26.September und 2./3. Oktober Aufsichtspersonal. Gegen eine Aufwandsentschädigung (10,50 Euro pro Stunde) werden jeweils 3 Personen benötigt, die von 11:30 Uhr bis 18:30 Uhr im Schloss anwesend sind. Darüber hinaus sucht der Förderverein noch für den 4. September und den 5. September Aufsichtspersonal. Interessenten melden sich bitte beim Förderverein unter den Telefonnummern: 033671 2357 oder 033671 2384, gern auch über die Mailadresse des Fördervereins: foerderverein.lieberose@gmail.com Förderverein Lieberose e.V.
www.stadtjournal-lieberose.jimdofree.com 19 Sommerausstellung in der DARRE Der Förderverein informiert Die bereits angekündigte Sommerausstellung mit Fotografien wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Bis zum 5. September zeigen wir stattdessen Arbeiten von Manuel Frolik aus Dresden. Die Ausstellung ist in der Regel sonntags von 14.00 -16.00 Uhr geöffnet. Förderverein Lieberose e.V. Um die Ausstellung möglichst zahlreichen Besuchern von ROHKUNSTBAU und allen anderen interessierten Kunstliebhabern präsentieren zu können, beachten Sie bitte auch die aktuellen Öffnungszeiten, die der Presse und den Aushängen zu entneh- men sind. So wollen wir zusätzlich die Galerie auch an einigen Sonnabenden von 13.30–16.30 Uhr öffnen, sowie die Sonntagszeiten auf die gleiche Zeit ausdehnen. Foto: D. Klaue „Tribe of Yola“ Manuel Frolik Der Förderverein Lieberose präsentiert in der Darre am Schloss die Videoarbeit „Tribe of Yola“ von Manuel Frolik. Eine künstlerische Arbeit, die das diesjährige Rohkunstbau-Thema „Ich bin Natur. Von der Verletzlichkeit. Überleben in der Risikogesellschaft.“ auf eine ganz eigene Weise eindrucksvoll widerspiegelt. Froliks „Tribe of Yola“ ist eine poetische Auseinandersetzung mit idealisierten Konzepten von Kindheit und Spiel, von Einsamkeit und Freundschaft und von der Kraft des Wanderns. Mit sparsamen Mitteln setzt der Künstler darin eine abenteuerliche Handlung zwischen Freiheit und Verletzlichkeit in Szene. In langen Kamera- fahrten folgen wir zwei Jungen auf ihrer unermüdlichen Wande- rung durch eine dystopische, steppenähnliche Landschaft. Woher sie kommen und wohin sie gehen bleibt ebenso offen, wie die Frage ob ihre vermeintliche Freiheit eine selbstgewählte ist. Manuel Frolik studierte Skulptur und Raumkonzepte an der Hoch- schule für Bildende Künste Dresden. Er war Meisterschüler bei Prof. Eberhard Bosslet und Assistent des Medienkünstlers Fer- dinand Kriwet in Wilhelmshaven und Bremen. Er war Stipendiat der Stiftung Kunstfonds Bonn und Preisträger des Hegenbarth- Stipendiums. Im Moment hat er eine Vertretungsprofessur in der Fachklasse für Dreidimensionales Gestalten (ehem. Klasse Prof. Martin Honert) an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
20 Stadtjournal Lieberose · Juli/August 2021 Demnächst! Veranstaltungen und Termine In und um Lieberose JUNI Ausstellung: „Der Bahnhof Jamlitz – Von seinem Entste- Besichtigung Bahnhofsgebäude hen bis zur Gegenwart“ – bis 15.10. – Vorherige Anmel Mittwoch–Freitag, Jamlitz dung unter Tel. 033671-500000, Maximal 2 Personen 10:00–15:00 Uhr mit Mund-Nasen-Schutz 19. XXVI. Rohkunstbau – Ausstellung bis 19.9. Samstag und Schloss Lieberose Kartenverkauf online, Besichtigung mit vollständigem Sonntag Impfschutz, negativem Test oder Genesene und Mund- 10:00–15:00 Uhr Nasen-Schutz 19. 19. Sommergalerie in der Darre bis 5.9. Sonntag Museum Bürgerzentrum mit Arbeiten von Manuel Frolik aus Dresden 14:00–16:00 Uhr Darre 27. Gedenkveranstaltung am Bahnhof Jamlitz Bahnhof Jamlitz Aufgeführt wird ein Musik-Wort-Kunst-Stück JULI 11. Lieberoser Drehorgeltreffen 11:00–17:00 Uhr Stadtgebiet 24. Gastspiel des „Theater 89“ ab 18:30 Uhr Schlosshof Kartenvorverkauf ab 1. Juni in der Postfiliale bei Marianne Löwe AUGUST 14. Tag der Lieberoser Heide 10:00–16:30 Uhr Gelände vor der Darre mit einem Markt der Möglichkeiten 25. Waldgottesdienst an der Rampe VI ab 11:00 Uhr Platz an der Rampe VI Gemeinsam mit der Kirchengemeinde Straupitz feiern wir 9:00 Uhr starten die Radler ab den 4. Waldgottesdienst, wozu herzlich eingeladen wird. Lieberose/Markt 17. Blutspende des DRK 16:30–19:30 Uhr Aula der Grundschule Zu einer Blutspende sind alle Bürger im Alter von 18 bis 72 Jahren aufgerufen, bitte vorher einen Termin unter: terminreservierung.blutspendenordost.de/m/lieberose-gs vereinbaren. 28. Backofenfest in Damme ab 15:00 Uhr am Feldbackofen Zu leckerem Kuchen und anderen Genüssen wird herzlich in Damme eingeladen. Ein kleiner Unkostenbeitrag wird erhoben. Alle Termine vorbehaltlich der weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie! Bitte erkundigen Sie sich vorab in den Medien oder bei den Veranstaltern nach dem Stattfinden der Veranstaltung!
Sie können auch lesen