Stark durch die Krise: EIN INTERVIEW MIT NINA BEIKERT UND FABIAN RADDATZ - EIN INTERVIEW MIT NINA BEIKERT ...
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Kapitel 2: Corona – ein Virus verändert unsere Welt. Stark durch die Krise: EIN INTERVIEW MIT NINA BEIKERT 2.4 UND FABIAN RADDATZ. 2020 war ein besonderes Jahr, das niemand so schnell vergessen wird. Das gilt auch für die Geschäftsführung von Labor Berlin. Nina Beikert und Fabian Raddatz sprechen im Interview über Höhen und Tiefen, die sie – beruflich wie auch privat – geprägt und allen Schwierigkeiten zum Trotz sehr gut gemeistert haben. Liebe Frau Beikert, lieber Herr Raddatz, auch Wie werden Sie dieses Jahr in Erinnerung be- Fabian Raddatz: Ich werde mich immer an wenn es schwer ist, bitte beschreiben Sie Ihr halten – im Hinblick auf Labor Berlin, aber den außergewöhnlichen Zusammenhalt er- Jahr 2020 in drei Worten. auch Sie ganz persönlich? innern, den wir nicht nur in den eigenen Rei- „Aus Leidenschaft. hen bei Labor Berlin erlebt haben. Auch mit Nina Beikert: Ich erhöhe auf vier: „Aus Lei- Nina Beikert: 2020 hat gezeigt, was alles unseren Gesellschaftern Charité und Vivantes denschaft. Für Patienten.“ Das ist das Motto von Labor Berlin, und das vergangene Jahr möglich ist, wenn Menschen mit der richtigen Einstellung, mit Leidenschaft für das, was sie sind wir noch einmal viel stärker zusammen- gerückt und haben uns gegenseitig in unter- Für Patienten.“ Das ist das hat in besonderem Maße gezeigt, wie sehr tun, und mit vielfältigen Fähigkeiten und Er- schiedlichen Bereichen unterstützt. Ich bin Motto von Labor Berlin, und wir dieses Motto leben. Das ganze Team von fahrungen zusammen an einem Strang zie- sehr froh, dass wir uns von der schwierigen Labor Berlin hat zusammengehalten und ist hen. Meine Zahl des Jahres 2020 ist 6.298. Situation nicht in die Knie haben zwingen das vergangene Jahr hat in neue Wege gegangen, war füreinander da, Das war die höchste Anzahl an Corona-Pro- alle haben angepackt und das scheinbar Un- ben, die wir an einem Tag getestet haben – lassen: So haben wir auch 2020 weiter daran gearbeitet, ein innerstädtisches Transport- besonderem Maße gezeigt, wie mögliche möglich gemacht. So haben wir es geschafft, neben der labordiagnostischen on top zu allen anderen molekulardiagnos tischen und bis zu 37.000 weiteren Proben, netzwerk für humanes Probenmaterial per sehr wir dieses Motto leben. Drohne aufzubauen, das erste seiner Art in- Versorgung von über 24.000 Krankenhaus- die wir ja weiterhin täglich testen. Persönlich nerhalb der EU. Geschäftsführerin Nina Beikert betten parallel auch noch den mit Abstand war es für mich ein schwieriges Jahr. Ich habe größten Anteil an der Corona-Diagnostik in unglaublich viel gearbeitet, hatte kaum Zeit Persönlich war es für meine Familie und mich Berlin sicherzustellen. für mein Privatleben und musste mich inmitten ein spannendes, aber auch herausforderndes der Pandemie einer Gehirn-OP unterziehen, Jahr: zum einen mit der Umstellung auf das Fabian Raddatz: Ich mache es kurz und er- bei der ein Tumor entfernt wurde. Homeschooling, wobei ich von unseren Kin- gänze: Ausnahmesituation – Teamspirit – dern sehr viel in Sachen Flexibilität, Geduld und der Mut zu Entscheidungen. Das hat mich zusätzlich sehr belastet. Zum und Ausdauer gelernt habe, zum anderen mit Glück ist alles gut gegangen und ich bin wie- meinem Wechsel in die Geschäftsführung. der komplett gesund. 44 45
Kapitel 2: Corona – ein Virus verändert unsere Welt. 2.4 I Stark durch die Krise: Ein Interview mit Nina Beikert und Fabian Raddatz. Frau Beikert, vielen Dank für Ihre sehr persön- Sie hat mir geraten, ich solle mir keine Ge- Damals war ich externer Berater und habe die lichen Einblicke, an denen wir teilhaben dür- danken um Labor Berlin machen. Und das Anfangsjahre des Unternehmens intensiv be- fen. Wo haben Sie die Kraft hergenommen, habe ich auch nicht. Ich wusste immer, dass gleiten dürfen. 2017 hat sich die Möglichkeit gleich zwei elementare Krisen auf einmal zu das Unternehmen in guten Händen ist – der ergeben, zu Labor Berlin zu wechseln. meistern? wichtigste Grund ist bei diesem Interview dabei, auch wenn Fabian Raddatz zu diesem Ich hatte also über längere Zeit Gelegenheit, Nina Beikert: Es war für mich unbezahlbar zu Zeitpunkt noch nicht in die Geschäftsführung das Unternehmen, die Branche und die han- wissen, dass ich mich zu 100 Prozent auf die gewechselt war. Aber er war bereits mein delnden Personen sehr gut kennenzulernen. Kolleginnen und Kollegen verlassen kann. An engster Vertrauter bei Labor Berlin und hat Nachdem ich den Hut in den Ring geworfen dem Tag vor der Operation war ich mit einer mir versichert: „Wir kriegen das hin.“ Es war hatte, die vakante Stelle neben Nina Beikert Freundin spazieren. total wichtig, dass ich mich auf die OP kon- zu füllen, sind wir in die Pandemie gerasselt. zentrieren konnte und darauf, wieder voll- Da hat sich bei mir aber ein Jetzt-erst-recht- ständig gesund zu werden. Ansonsten haben Gefühl eingestellt. Davon abgesehen war es mir meine Familie und meine Freunde in die- für mich eine absolute Selbstverständlichkeit ser Zeit sehr viel Kraft gegeben. einzuspringen, als Nina Beikert meine Unter- Es war für mich stützung gebraucht hat. Ich war extrem da- von beeindruckt, wie sie mit ihrer Situation unbezahlbar zu wissen, dass Herr Raddatz, Sie sprachen Ihren Wechsel in umgegangen ist. Es gibt sicher viele Men- schen, die lange Zeit brauchen würden, um ich mich zu 100 Prozent auf die Geschäftsführung an. Haben Sie gezögert, ausgerechnet während einer Pandemie als sich in so einer Situation zu sammeln – und die Kolleginnen und Kollegen Geschäftsführer Verantwortung für das Unter- ich weiß auch nicht, wie es mir selbst damit gehen würde. Aber sie ist eine unfassbar nehmen zu übernehmen? verlassen kann. starke Persönlichkeit mit sehr viel Energie Fabian Raddatz: Nein, absolut nicht. Ich bin und war sehr schnell wieder zurück an Bord. Geschäftsführerin Nina Beikert auch und gerade nach diesem wilden Jahr 2020 sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Ich kenne Labor Berlin seit der Grün- Das ist ausgesprochen schön zu hören und dungsphase 2010. klingt nach einem Spitzenduo, das gemeinsam auch Extremsituationen meistern kann. Nun hat die Pandemie Deutschland ebenso wie alle anderen Länder weltweit überrollt. Wie ha- ben Sie sich auf die Pandemie und die Flut von Tests eingestellt? Nina Beikert: Wir haben uns frühzeitig damit beschäftigt, was auf uns zukommt. Als Team haben wir gemeinsam die richtigen Entschei- dungen getroffen, beispielsweise zusätzliche Hochdurchsatzsysteme anzuschaffen. Sie ist eine unfassbar starke Das hat sich ausgezahlt: Weil wir dies zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der Pandemie Persönlichkeit mit sehr viel getan haben, waren solche Systeme über- Energie und war sehr schnell haupt noch zu bekommen. Wenig später waren sie ausverkauft. Nur so konnten wir wieder zurück an Bord. die Massen an zusätzlichen Corona-Proben bewältigen. Außerdem haben wir viele neue Geschäftsführer Fabian Raddatz Mitarbeitende eingestellt. Und ganz wichtig: Es haben alle angepackt und ihr Bestes ge- geben. Zum Beispiel unterstützt eine Mit- arbeiterin, die eigentlich als Betriebsrätin freigestellt ist, in der Corona-Diagnostik. Ein tolles Beispiel für den super Zusammenhalt bei Labor Berlin. 46 47
Kapitel 2: Corona – ein Virus verändert unsere Welt. 2.4 I Stark durch die Krise: Ein Interview mit Nina Beikert und Fabian Raddatz. Durch einen riesigen Kraftakt konnten wir Fabian Raddatz: Ganz unabhängig von Das haben Sie schön zusammengefasst! Nun beide Situationen bewältigen. Geholfen hat Corona müssen wir weitere Herausforderun- zu einem ganz anderen Thema, das für Sie ver- auch dabei der enorme Teamgeist: Viele Mitar- gen bewältigen, allen voran den Fachkräfte- mutlich ebenfalls bedeutsam sein dürfte: Wie beitende aus allen Fachbereichen, die eigent- mangel, der uns insbesondere im medizi- wird die Digitalisierung den Laboralltag ver- lich nichts mit Corona-Diagnostik zu tun haben, nisch-technischen und ärztlichen Dienst in ändern? sind eingesprungen und haben mitgeholfen. den Laboren trifft. Wir würden gerne mehr Anders wäre es nicht machbar gewesen. Auch Ärztinnen und Ärzte und mehr medizinisch- Nina Beikert: Auch hier hatte Corona ei- unsere Diagnostikpartner und die anderen technisches Fachpersonal einstellen, es gibt nen positiven Effekt: Die Pandemie hat die Labore haben uns in diesen schwierigen Situa aber leider zu wenig Nachwuchs. Die Digi- Schwachstellen unseres Gesundheitssystems tionen unterstützt. Die Zusammenarbeit ist talisierung und damit Fragen der IT- und In- klar aufgezeigt. Viele davon wurden in An- deutlich intensiver geworden. formationssicherheit sind ebenfalls wichtige griff genommen. Die Digitalisierung spielt Themen, genauso wie der steigende Kosten- dabei eine entscheidende Rolle. Wir werden druck aufseiten unserer Gesellschafter und uns noch deutlich mehr vernetzen, um Daten Haben Sie durch die Pandemie und die intensi- anderer Einsender. wie aktuell zum Infektionsgeschehen noch ve Zeit einen neuen Blick auf Labor Berlin ge- schneller verfügbar zu machen. Daneben er- wonnen? öffnet der Einsatz von künstlicher Intelligenz Herr Raddatz, Sie sprechen ein sehr wichtiges (KI) die Chance, Symptome und Erkrankun- Fabian Raddatz: Ich weiß jetzt, dass es bei Thema an: den Fachkräftemangel. Was würden gen gesamthaft zu betrachten. Das kann Labor Berlin enorm viele Menschen gibt, die Sie potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern der einzelne Mensch nicht mehr, dafür ist die ihre Kraft und Motivation aus dem Gefühl sagen: Warum lohnt es sich, bei Labor Berlin Medizin viel zu komplex. Eine KI hingegen schöpfen, sich für die richtige Sache an der zu arbeiten? kann sich mehr als 20.000 Krankheitsbilder richtigen Stelle einzusetzen – anders hätten „merken“ und die dazugehörigen Symptome wir die Pandemie gerade in der Anfangsphase Fabian Raddatz: Welchen besseren Sinn kann erfassen, was die Diagnosestellung deutlich nicht bewältigen können. man in seiner Arbeit finden, als Menschen zu erleichtern wird. helfen? Die Pandemie hat allen verdeutlicht, Es gab viele Kolleginnen und Kollegen, die wie wichtig die Tätigkeit der Mitarbeitenden eigeninitiativ in die Bresche gesprungen sind in den Laboren ist. Bei Labor Berlin werden sie Sie wollen die Chancen der Digitalisierung Alle haben also angepackt, das ist unheimlich und deutlich mehr Verantwortung übernom- außerdem Teil eines hervorragenden Teams, nutzen. Welche Unternehmensziele wollen Sie viel wert. Aber hatten Sie dennoch irgendwann men haben. Insofern hat die Pandemie durch- das zusammenhält. Durch die Vernetzung in den kommenden zehn Jahren erreichen? die Sorge, dass Ihnen die Situation entgleitet? aus für positive Überraschungen gesorgt. mit der Universitätsmedizin können sie sich Und wie? einem hohen fachlichen Anspruch stellen, Fabian Raddatz: Ja, sogar zweimal: Ganz zu Nina Beikert: Diagnostische Spitzenmedizin haben großen Gestaltungsspielraum und Beginn der Pandemie waren wir das erste ist und bleibt unser Anspruch. Wir wollen Nun war das Jahr 2020 ein sehr besonderes. können an Innovationen mitwirken. Darüber Labor in Deutschland, das überhaupt Corona- weiterhin einer der Innovationsführer im Doch auch 2021 hält alle weiter auf Trab, rich- hinaus finden sie in uns einen Arbeitgeber, Tests angeboten hat. deutschen Mittelstand sein. tig? Wo sehen Sie die Herausforderungen für der sich um seine Mitarbeitenden kümmert, Wir haben aus der ganzen Republik wäsche- 2021 und darüber hinaus? sie fördert und auch in schwierigen Situa körbeweise Proben bekommen. Zu diesem tionen unterstützt. Nina Beikert: Wir hatten darauf gehofft, Zeitpunkt hatten wir noch kein zusätzliches dass 2021 etwas ruhiger wird. Das hat aber Nina Beikert: Es gibt vermutlich nicht viele Personal, auch die neuen Hochdurchsatz- nicht lange angehalten: Anfang Februar haben Unternehmen, die so oft versuchen, ihren maschinen waren noch nicht da. Wir hatten wir – erneut als erstes Labor in Deutschland – Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Freu- keine Ahnung, wie wir die Flut von Tests bewäl- tigen sollten, aber zum Glück ein super Team! zusammen mit unseren Gesellschaftern Cha- de zu machen. Sei es mit einem Eis im Hoch- Diagnostische Spitzenmedizin ist und bleibt unser Anspruch. rité und Vivantes ein standardmäßiges PCR- sommer, einem Präsent zum Advent oder zu Im Sommer gab es dann eine ähnliche Situa Mutationsscreening für alle Neuinfektionen Weihnachten oder aktuell mit vielen Über tion: In Kooperation mit der Charité hatten wir die Testung der Reiserückkehrer für beide eingeführt – und Mutationen gefunden. Es folgten die Schließung einer Klinik, Pendel- raschungen zu unserem Jubiläum. Außerdem sind unsere Weihnachtsfeiern und Sommer- Wir wollen weiterhin einer der Berliner Flughäfen übernommen. Wir rechne- ten mit etwa 70 Proben am Tag. Tatsächlich quarantäne auch für unsere Mitarbeitenden, feste mittlerweile legendär – auch wenn das Innovationsführer im deutschen die im Labor vor Ort tätig sind, und wieder leider aktuell nicht möglich ist. Neben all der waren es in der Spitze dann über 4.000 zu- Einsendungen aus ganz Deutschland. Zum Arbeit muss auch mal Zeit sein, um gemein- Mittelstand sein. sätzliche Proben. Glück sind die anderen Labore sehr schnell sam zu feiern. Das verbindet! mit aufgesprungen und haben die zusätz- Geschäftsführerin Nina Beikert lichen Untersuchungen ebenfalls etabliert, sodass die Extrabelastung diesmal nur von kurzer Dauer war. 48 49
Kapitel 2: Corona – ein Virus verändert unsere Welt. 2.4 I Stark durch die Krise: Ein Interview mit Nina Beikert und Fabian Raddatz. Ihre Innovationskraft ist auch außerhalb der Sie sagen, Sie stellen sich immer die Frage, wie Branche bekannt. Sie gehören zum dritten Mal es noch besser geht. Dabei ist Führung sicher in Folge offiziell zu den 100 innovativsten Un- ein wichtiger Bestandteil. Wie würden Sie Ih- ternehmen des deutschen Mittelstands. Wie ren Führungsstil beschreiben? schaffen Sie das? Welchen besseren Sinn kann Fabian Raddatz: Im Gesundheitswesen ist man in seiner Arbeit finden, als Fabian Raddatz: Innovation ist nichts, was einfach so passiert. Es bedarf eines Umfelds, die Annahme nach wie vor weit verbreitet, dass Führung etwas ist, das man so neben- Menschen zu helfen? in dem Innovationen gefördert und geschätzt bei macht. Das sehen wir anders: Wir legen werden. Es braucht einen Raum, in dem Ideen besonderen Wert auf eine gute Unterneh- Geschäftsführer Fabian Raddatz entwickelt und ausprobiert werden können mens- und Führungskultur. Nur in einer und in dem man auch mal scheitern darf. Und offenen, integrativen und wertschätzenden natürlich muss es Prozesse geben, die Inno- Kultur können wir gut zusammenarbeiten vationen unterstützen. Darauf legen wir sehr und besser werden: wenn jede und jeder Mit- viel Wert und haben den Innovationsprozess arbeitende dazu ermutigt wird, sich einzu- Das heißt für uns als medizinisches Labor sehr stark professionalisiert (→ siehe S. 128). bringen, ihr oder sein Bestes zu geben und vor allem, dass wir mit unseren Innovationen Vor allem aber lebt Innovation von Menschen, Verantwortung zu übernehmen. So haben auch künftig einen Beitrag zu einer besseren die Ideen haben und mutig sind, diese auch wir zum Beispiel mit professioneller Unter- Patientenversorgung leisten wollen. Durch umzusetzen. Es ist uns klar, dass Innovation stützung ein spezielles Programm für Füh- die enge Verzahnung mit der Forschung ha- „work in progress“ ist und wir dieses Thema rungskräfte aufgesetzt, bei dem wir alle uns ben wir die einzigartige Chance, Forschungs- immer wieder neu denken müssen. in regelmäßigen Workshops mit wichtigen ergebnisse schnell in die Routineversorgung Führungsthemen auseinandersetzen: wie wir zu bringen und für Patienten zugänglich mit Verantwortung oder Kritik umgehen, wie zu machen, und genau das ist unser Ziel. Warum ist Ihnen der Innovationsgedanke so wir uns gegenseitig Feedback geben oder uns Außerdem arbeiten wir daran, den unver- wichtig? in kritischen Situationen unterstützen kön- gleichlichen Datenschatz, über den wir bei nen. Denn jeder Mitarbeitende verdient einen Labor Berlin verfügen, noch besser zu nutzen. Nina Beikert: Weil sich nur durch Innova- guten Vorgesetzten. Das Wichtigste ist aber, dass wir so gut und Dabei verfolgen wir das Ziel, Zusammenhänge tionen Dinge verbessern lassen – in unserem Nina Beikert: Was meinen eigenen Füh- vertrauensvoll miteinander arbeiten, dass noch besser zu verstehen und damit die Dia Fall zum Wohle von Patienten. Wenn etwas rungsstil angeht, so versuche ich, diesen an wir uns im Bedarfsfall wechselseitig vertre- gnostik und Behandlung von Patienten zu gut ist, stellen wir uns trotzdem immer die die Bedürfnisse meiner Mitarbeitenden anzu- ten können. Unser Wissenschaftlicher Leiter verbessern. Frage: Wie geht es noch besser? Das ist an- passen und für alle den Rahmen zu schaffen, Professor Dr. Rudolf Tauber, unser Medizini- strengend, aber nur so lässt sich unser An- in dem sie ihr oder er sein Bestes geben kann scher Leiter Dr. Andreas Weimann und unser Fabian Raddatz: Bei allem, was wir tun, spruch diagnostischer Spitzenmedizin lang- und will. Chief Operating Officer Nikolaus Wintrich werden wir auch in den kommenden Jahren fristig erfüllen. komplettieren das Team in der erweiterten unseren Handlungsauftrag vor Augen haben: Geschäftsleitung. unsere Gesellschafter Charité und Vivantes mit diagnostischer Spitzenmedizin zu ver- Haben Sie eine „Lieblingsinnovation 2020“, Wie ergänzen Sie beide sich in der Geschäfts- sorgen und ein Bindeglied zwischen Wissen- die bei Labor Berlin entwickelt wurde? führung? Wo liegen Ihre jeweiligen Schwer- punkte? Trotz der unterschiedlichen Verantwortungs- schaft, Krankenversorgung und Industrie zu Fabian Raddatz: Das ist eindeutig die SARS- bereiche arbeiten Sie beide sehr eng zusam- sein. CoV-2-PCR, die unser Direktor der Virologie Nina Beikert: Wir haben uns die Verantwor- men. Frau Beikert, was schätzen Sie besonders Ich bin mir sicher, dass wir dem auch in Zu- Professor Dr. Christian Drosten mit seinem tung für die unterschiedlichen Ressorts bei an Herrn Raddatz? kunft gerecht werden können: Wir haben so Team entwickelt hat und die schon kurz nach Labor Berlin entsprechend unseren Kompe- tenzen aufgeteilt. Mein Fokus liegt auf den Nina Beikert: Fabian Raddatz ist nicht nur viele kluge Köpfe bei uns an Bord, die mit viel Ausbruch der Pandemie zur Verfügung stand Fachbereichen, den Laborprozessen und dem ein extrem kompetenter und professioneller Engagement und Leidenschaft und in enger (→ siehe S. 62). Dadurch ist Deutschland im Geschäft mit unseren Einsendern sowie Kun- Kollege, sondern auch einer, der mit sehr viel Zusammenarbeit mit den Kliniken und der In- internationalen Vergleich so gut durch die den. Fabian Raddatz ist für die klassischen Leidenschaft dabei ist, der für Labor Berlin dustrie ihre innovativen Ideen einbringen und erste Phase der Pandemie gekommen. administrativen Bereiche, die Governance- brennt und dabei stets die Mitarbeitenden umsetzen. Und wir setzen alles daran, auch Themen und den Bereich Studien, Kooperatio- im Blick hat. Er ist nicht nur fachlich, sondern künftig talentierte und engagierte Mitarbei- nen und Innovationsmanagement zuständig. auch menschlich eine absolute Bereicherung. tende zu finden und bei uns zu halten. Einer, mit dem die Zusammenarbeit sehr viel Spaß macht und dem ich zu 100 Prozent ver- traue. Einen besseren Kollegen könnte ich mir nicht vorstellen. 50 51
Kapitel 2: Corona – ein Virus verändert unsere Welt. 2.4 I Stark durch die Krise: Ein Interview mit Nina Beikert und Fabian Raddatz. Dafür haben wir einen Jubiläumskalender entwickelt: Am 10. jeden Monats öffnet sich um 10.10 Uhr ein Türchen und offenbart eine Überraschung. Im Januar hatten wir unsere Ausnahmesituation – Cafeteria geschmückt, und es gab für alle rund 650 Mitarbeitenden Cupcakes. Teamspirit – und der Mut Im Februar haben wir alle Mitarbeitenden mit zu Entscheidungen. einem iPad ausgestattet, damit alle die Mög- lichkeit haben, trotz Pandemie an Meetings Geschäftsführer Fabian Raddatz teilzunehmen und zusätzlich zum Beispiel unser Intranet zu nutzen. Der März stand im Zeichen der regionalen Verantwortung: Es gab für jede und jeden ein Glas Honig von einem regionalen Imker und einen Gutschein Und umgekehrt: Herr Raddatz, welche Eigen- von einem lokalen Blumenladen. Mehr möchte schaften schätzen Sie an Frau Beikert? ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ver- raten, es sollen ja Überraschungen bleiben. Fabian Raddatz: Ich greife mir aus einem Natürlich haben wir auch an unsere Einsender ziemlich großen Fundus erwähnenswerter sowie Partner gedacht, auch hier wird es Dinge mal drei Punkte heraus: Seit wir uns einige Aktionen geben. kennen – und das ist jetzt schon eine ganze Weile – schätze ich Nina Beikert sehr für ihre Durchsetzungsstärke, die sie mit einer ehrlich Zum Geburtstag werden Wünsche erfüllt. Was gemeinten und authentischen Zugewandt- wünschen Sie sich für 2021? heit und Nahbarkeit kombiniert. Das habe ich so noch nicht erlebt. Zweitens bin ich begeis- Fabian Raddatz: Ich wünsche mir, dass wir tert von ihrem großartigen Commitment für das Positive aus 2020 beibehalten. Das be- Labor Berlin und alle unsere Mitarbeitenden – zieht sich auf den Teamzusammenhalt, das da ist sie ganz klares Vorbild für mich und Engagement von unglaublich vielen Mitarbei- viele andere. In persönlicher Hinsicht kann ich terinnen und Mitarbeitern, die 2020 über sich mich nur herzlich bei ihr bedanken, dass sie hinausgewachsen sind, und die Wertschät- mich auf meinem Weg begleitet und unter- zung der Labordiagnostik. Ich wünsche mir, stützt hat: Zunächst als externer Berater, dass wir daran anknüpfen! dann als vollwertiges Teammitglied und nun als Kollege in der Geschäftsführung konnte Nina Beikert: Ich wünsche mir für Labor Berlin und kann ich mich immer auf sie verlassen. ein Baugrundstück. Das wäre ein echtes High- Mit ihr zu arbeiten ist etwas Besonderes und light! Wir sind so stark gewachsen, dass das ein großes Privileg. Zentrallabor, das wir neu gebaut und 2013 bezogen haben, schon wieder zu klein ge- worden ist. Vielen Dank für diese Einblicke an Sie beide! Dieses Jahr ist ein ganz besonderes für Sie: Daher würden wir gerne noch einmal neu Labor Berlin begeht 2021 sein 10-jähriges bauen: mit viel Raum für die Diagnostik, un- Jubiläum. Werden Sie feiern? sere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für Innovationen. Nina Beikert: Angesichts der Pandemie ha- ben wir bisher keine klassische Feier geplant. Aber wir haben uns überlegt, wie wir unseren Herzlichen Dank für das Interview und die Mitarbeitenden Danke sagen können. tiefen beruflichen und auch persönlichen Einblicke an Nina Beikert und Fabian Raddatz, Geschäftsführung Labor Berlin. 52 53
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