Starke Marke Schwungvoll Ressourcen sparen Hilfe aus dem 3D-Drucker - DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE MÜNCHEN - Hochschule München

 
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DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE MÜNCHEN                     Juli 2020

Starke Marke                    HM STARTET MIT NEUEM MARKENKONZEPT

Schwungvoll                  SCHALUNGSWERKZEUG FÜR BETON ENTWICKELT

Ressourcen sparen                         NACHHALTIGE VERPACKUNGEN

Hilfe aus dem 3D-Drucker             HERSTELLUNG VON GESICHTSMASKEN

                                                                      semester@HM   1
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KURZ

                                                                                                  Text: lk | Foto: Johannes Lesser
    & GUT
    Frühjahrszeit ist Ranking-
    zeit und wie schon im letz-
    ten Jahr belegt die Hoch-
    schule München erneut
    Spitzenplätze. Beim Hoch-
    schulranking 2020 der Wirt-
    schaftswoche schneidet
    sie wieder als beste HAW
    ab. Konkret bedeutet dies:
    Platz 1 für Informatik, Wirt-
    schaftsingenieurwesen
    und Wirtschaftsinformatik,
    Platz 2 für Maschinenbau
    und Elektrotechnik sowie
    Platz 3 für Betriebswirt-                                      ECKpunkt
    schaft.
                                    Was für ein Semester – was für eine Zeit! Seit ich meinen
    Das Ergebnis wird durch          Platz an der Hochschule München eingenommen habe
    Befragungen von Perso-          (und das ist immerhin schon über eine Dekade her), war
    nalverantwortlichen von             es hier während eines Sommersemesters noch nie so
    Unternehmen ermittelt              leer. Keine Studierenden schlendern durch die Gänge,
    und zeigt, dass HM-Absol-          ruhen sich in den Innenhöfen aus oder leisten mir im
    ventInnen deutschlandweit                  Hörsaal Gesellschaft. Nein, ich bin ganz allein.
    die besten Karrierechancen           Wenigstens treffe ich dann und wann auf Lehrende
    eingeräumt werden.                                                oder MitarbeiterInnen.

    Prof. Dr. Martin Leitner,        Immerhin: Studiert wird trotzdem fleißig, nämlich von
    Präsident der HM, freut sich     zu Hause aus. Schon toll, was die ProfessorInnen inner-
    über das großartige Ergeb-         halb der kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben, mit
    nis, »denn es zeigt, dass wir   virtuellen Vorlesungen, Tutorien per Videochat und vie-
    ein hochwertiges Studium         lem mehr. Auch wenn das Ganze noch lange nicht per-
    bieten, das die Studierenden        fekt ist, so sind wir auf einem guten Weg. Ich widme
    für verantwortungsvolle           mich in diesen Tagen einem langersehnten Vorhaben
    Positionen qualifiziert.«       und mache einen MOOC. Der Vorreiter der Online-Lehre
                                    quasi. Wenn Sie sich fragen, was es mit diesem Akronym
    Auch beim CHE Hoch-                       auf sich hat, schauen sie mal auf Seite 12 nach.
    schulranking erhält die
    HM erneut Bestnoten. Hier             Und weil es mir im einsamen Hörsaal nicht gefällt,
    werden unter anderem                 schnappe ich mir meinen Laptop und verabschiede
    Studierende nach ihren Stu-     mich bis auf Weiteres in Quader-täne, eine Art der Isola-
    dienbedingungen gefragt.         tion, mit der ich als Würfel ganz gut leben kann. Sowas
    Die HM ist beispielsweise        gibt es wohl auch nur an Hochschulen mit mathemati-
    im Bereich Wirtschaftsin-       schen Fakultäten… In diesem Sinne hoffe ich, Sie bleiben
    genieurwesen stark, mit          gesund und verbleibe mit gebührendem Abstand – auf
    Top-Bewertungen vor allem                       dem Rooftop-Office in der Lothstraße 64.
    für die guten Kontakte zur
    Berufspraxis. rk                                              Alles Gute, Ihr Roter Würfel

2   semester@HM
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BILD DES SEMESTERS
                       Weil im Sommersemester wegen der Coro-         und verlegte ihre Veranstaltung ins hei-
                       napandemie keine Präsenzlehre an der           mische Arbeitszimmer. Dort läuft es gut
                       Hochschule München stattfinden darf,           dank moderner technischer Ausstattung
                       helfen sich die ProfessorInnen anders –        – jedoch vermisst sie den direkten Aus-
                       Sie veranstalten Online-Vorlesungen und        tausch mit den Studierenden sehr. Mehr
                       -Seminare. So wie Prof. Dr. Angelika Beranek   Fotos wie dieses und vielfältige Informati-
                       von der Fakultät für angewandte Sozialwis-     onen rund um die HM finden Interessierte
                       senschaften: Kurzerhand tauschte Sie das       übrigens auf dem Instagram-Kanal der
                       Vorlesungspult gegen den Schreibtisch aus      Hochschule @hochschulemuenchen. lk

                                                                                                                    semester@HM   3
Foto: David Hoepfner
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Verpackungen leisten Beitrag
zur Nachhaltigkeit
Der Nachhaltigkeitsgedanke beim Thema Verpackungen ist heutzutage allgegenwärtig, so auch an der
Hochschule München. Die Reduktion von Verpackungen ist eine Priorität, oft sind es aber erst moderne
Verpackungen, die beim Transport Produkte schützen und damit Ressourcen schonen.

Verpackungen können ein Baustein
zum Schutz von Ressourcen sein: Sie
machen Lebensmittel länger haltbar
und schützen Produkte vor Beschä-
digung. Der Gesetzgeber gibt klare
Richtlinien vor. Prof. Dr. Sven Sän-
gerlaub, Professor im Studiengang
Verpackungstechnologie und Nachhal-
tigkeit, erklärt, dass bei den meisten
Produkten die Verpackung in punkto
Energie- und Rohstoffverbrauch den
kleinsten Teil ausmacht: »Für die ver-
packten Güter werden in der Regel
zehn bis fünfzig Mal so viele Ressour-
cen aufgewendet wie für die Verpa-
ckung selbst. Bei Lebensmitteln sind
es vor allem Fleisch- und Molkereipro-
dukte, für die sehr viele Ressourcen
aufgewendet worden sind.«

      »Plastikfreie und plastik-
                                           Marius Franz, Student des Studiengangs Verpackungstechnik und Nachhaltigkeit, brennt für sein Fach
    reduzierte Verpackungen sind
       ein wachsender Trend.«

RECYCELN, WIEDERVERWENDEN,               wachsender Trend. Die Forschung                       keit im siebten Semester, erklärt, was
KOMPOSTIEREN                             konzentriert sich neben dem Thema                     ihm am Studium gefällt: »Mich begeis-
Die Branche verwende laut Sänger-        Recycelbarkeit momentan stark auf                     tert die Vielseitigkeit des Studiums. Im
laub heute sehr viel Know-how dar-       nachwachsende Rohstoffe«, erklärt                     Team lassen sich fast immer Verbesse-
auf, recyclinggerecht Verpackungen       der Wissenschaftler.                                  rungen für Verpackungen finden, sei
zu entwickeln, die aus regenerati-                                                             es im Sinne der Nachhaltigkeit oder
ven Ressourcen bestehen oder biolo-      GUTE JOB-AUSSICHTEN IN DER                            der Handhabung. Alles ist sehr pra-
gisch abbaubar sind, aber das Produkt    VERPACKUNGSBRANCHE                                    xisnah, wir haben immer einen direk-
trotzdem optimal schützen. Im Stu-       VerpackungsexpertInnen sind verant-                   ten Bezug zu Material und Produkt.«
diengang Verpackungstechnologie          wortlich dafür, dass eine Lebensmittel-               Die Anforderungen an Verpackungs-
                                                                                                                                                Foto: Johannes Lesser

und Nachhaltigkeit wird im Labor         verpackung allen nötigen gesetzlichen                 spezialistInnen sind gestiegen, aber in
eine Reihe von nachwachsenden Roh-       und produkttechnischen Anforderun-                    einer deutschland- und weltweit wach-
stoffen auf ihre Alltagstauglichkeit     gen entspricht und umweltverträglich                  senden Verpackungsbranche haben
überprüft. »Plastikfreie und plastik-    ist. Marius Franz, Student im Fach Ver-               AbsolventInnen hervorragende Berufs-
reduzierte Verpackungen sind ein         packungstechnologie und Nachhaltig-                   aussichten. rk

4     semester@HM
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Bei H4ckM3 messen Studierende ihre Hacking-Fähigkeiten

                       NEUGIERIG AUF
                       IT-SICHERHEIT MACHEN
                       »H4ckM3« ist ein Hacking-Contest an der Hochschule München, der jährlich im
                       Wintersemester stattfindet. Er bereitet Studierende der Fakultät für Informatik
                       und Mathematik spielerisch auf die Berufspraxis in der IT-Sicherheit vor.

                       Capture-the-Flag-Contests sind Wett-               Aufgaben so gestaltet, dass sich auch     werden. Dabei standen mir im letzten
                       kämpfe zwischen verschiedenen Teams                mit Basiswissen eine gute Punktzahl er-   Jahr ein tolles Team aus Kollegen und
                       in der IT-Security-Community. Sie be-              reichen lässt. Für die vorderen Ränge     Studierenden zur Seite«, erinnert sich
                       inhalten Aufgaben, die Abwehr gegne-               reicht dies allerdings nicht.             der Professor, »und das Lösen der Auf-
                       rischer Teams oder den Angriff dieser.                                                       gaben hat mich immer wieder in Stau-
                       Löst ein Team die Aufgaben erfolg-                 Ein Drittel der Punkte können die         nen und Freude versetzt.«
                       reich, erhält es Zugriff auf eine »Flag-           Studierenden in einem Escape Room         Der Contest schult die wichtigsten Fä-
                       ge«, die es gegen Punkte einlösen kann.            holen. Dieser orientiert sich an dem      higkeiten für den IT-Bereich: über den
                       Das Team mit den meisten Punkten ge-               klassischen Modell, bei dem inner-        Tellerrand schauen und Neues versu-
                       winnt am Ende. Prof. Dr. Peter Trapp in-           halb einer vorgegebenen Zeitspanne        chen, persistent an einer Aufgabe sit-
                       itiierte diese Art Hacking-Contest vor             Aufgaben gelöst werden müssen,            zen und sich trotz vieler Rückschlä-
                       zwei Jahren an der HM: »Die Veranstal-             um dem Raum zu entkommen. »Wir            ge nicht entmutigen zu lassen. Dafür
                       tungen vermitteln und trainieren spie-             müssen dieses Szenario natürlich auf      schlüpfen die Studierenden sowohl in
                       lerisch Kenntnisse zur IT-Sicherheit               die IT-Sicherheit übertragen. Dafür       die AngreiferIn- als auch in die Abwehr-
                       und lassen Studierende ihr Können                  simuliert unser Escape Room einen         rolle, denn beide Rollen lassen sich auf
                       unter Beweis stellen.«                             Angreifer, der in ein Bürogebäude         das zukünftige Berufsleben in der IT-
                                                                          einbricht und sich an die PCs setzt.      Security-Branche übertragen.
                       JEOPARDY UND ESCAPE ROOM                           Im letzten Jahr haben wir die Stu-
                       Der Contest an der HM besteht aus ei-              dierenden etwas Richtung Escape           In erster Linie soll der Contest die Stu-
                       ner Jeopardy-Quizshow mit 16 Aufga-                Room geschubst, weil sie so vertieft      dentinnen und Studenten allerdings
                       ben aus vier Kategorien. Für die Lösun-            in ihre Aufgaben waren«, lacht Trapp,     neugierig machen auf das Thema IT-Si-
                       gen stehen Hinweise zur Verfügung, die             »aber als sie den Raum verließen, war     cherheit. »Neben dem Spaß für die Stu-
                       allerdings wertvolle Punkte kosten. Ge-            das Feedback durchweg positiv.«           dierenden dienen die Contests mir als
                       spielt wird in der Regel in einem abge-                                                      Spielwiese. In Zukunft möchte ich prak-
                       schotteten Netzwerk. An der HM brin-               NEUES VERSUCHEN                           tische Prüfungen in der IT-Sicherheit
                       gen die Teilnehmenden ihre eigenen                 Die Vorbereitung der Aufgaben ist jedes   etablieren. Hierbei kann ich Erfahrun-
                       Rechner mit und spielen lokal: »Das hat            Mal eine große Herausforderung: Un-       gen sammeln, um die Lehre und Prü-
Foto: Thomas Schreck

                       den Vorteil, dass die Studierenden mit             bekannte Schwachstellen in verschie-      fungssituation ausschlaggebend zu
                       der Soft- und Hardware vertraut sind«,             denen Programmen wollen implemen-         verbessern. Denn praktische sowie On-
                       sagt Trapp. Da der H4ckM3 für alle Stu-            tiert werden, der Schwierigkeitsgrad      line-Prüfungen werden in Zukunft eine
                       dierenden der Fakultät für Informatik              muss allerdings angemessen sein. »Die     deutlich wichtigere Rolle einnehmen«,
                       und Mathematik offensteht, sind die                Aufgaben müssen im Vorfeld getestet       ist sich Trapp sicher. mf

                                                                                                                                               semester@HM   5
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EINE STARKE MARKE: VORHANG
    AUF FÜR »DIE NEUE HM«
    Ein stringentes und einzigartiges Erscheinungsbild ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche
    Kommunikation von Institutionen. Gleichzeitig bestehen Wunsch und Notwendigkeit für eine differen-
    zierte Darstellung unterschiedlicher Bereiche unter einer Dachmarke. Dieser Herausforderung hat sich
    die Hochschule gestellt – und erneuert ihr komplettes Corporate Design und Markenbild. Startschuss
    für »die neue HM« ist das Wintersemester 2020/21.

    Seit vor 13 Jahren das aktuelle Logo               im Bereich Transfer geht die Hoch-          schule war Grundlage des aktuellen
    eingeführt wurde, hat sich die Hoch-               schule ganz neue Wege. München als          Hochschulentwicklungsplans (HEP).
    schule München stark weiterentwi-                  Wirtschaftsstandort mit seiner hohen        2018 verabschiedet, bringt er die Strate-
    ckelt: Die Studierendenzahlen stiegen              Lebensqualität und damit ebenfalls          gie und das Selbstverständnis der HM
    um fast 40 Prozent, die Zahl der Studi-            die HM ziehen immer mehr Studie-            zum Ausdruck und bildet die Grund-
    engänge wuchs auf 84. Forschungsak-                rende an, auch aus dem Ausland. Diese       lage für ihre Weiterentwicklung und
    tivitäten wurden stark ausgebaut und               Transformation im Alltag der Hoch-          die neue Markendefinition: Persönlich,
                                                                                                   vielfältig und angewandt ist die Hoch-
                                                                                                   schule München. Das soll nun auch im
                                                                                                   Auftritt verdeutlicht werden.
      So könnte der Eingangsbereich des Campus Karlstraße ab dem Wintersemester 2020/21 aussehen

                                                                                                   Um die formulierten Ziele bezüg-
                                                                                                   lich Bekanntheit und Positionierung
                                                                                                   zu erreichen, wurde das ursprünglich
                                                                                                   2007 eingeführte Logo von Prof. Tho-
                                                                                                                                               Foto, Grafik: Keller Maurer Design

                                                                                                   mas Günther aus der Fakultät für De-
                                                                                                   sign, das auf den größten Hörsaal in
                                                                                                   der Lothstraße 64 (»Roter Würfel«) re-
                                                                                                   ferenziert, als Grundidee aufgegriffen.
                                                                                                   Die Bildmarke wurde vollständig über-
                                                                                                   arbeitet und als variables Element des
                                                                                                   Erscheinungsbildes konzipiert und in
                                                                                                   eine zeitgemäße 2D-Optik überführt.

6   semester@HM
Starke Marke Schwungvoll Ressourcen sparen Hilfe aus dem 3D-Drucker - DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE MÜNCHEN - Hochschule München
DIE MACHT DER MARKE HM                       Stabilität, Stärke und Kompetenz. Als   Markenauftritts, die Konzeptionie-
Der neue, einheitliche und konse-            konstantes Element verleiht es dem      rung der Markendefinition sowie der
quente Design-Auftritt inklusive Logo        Logo Klarheit und Selbstbewusstsein.    Markenarchitektur der HM, entwi-
und dem Kurznamen HM stärkt die                                                      ckelten seit 2017 federführend ein Ar-
Hochschule nach außen. Statt eines           FREIE FARBWAHL DES LOGOS SORGT          beitskreis und ein Lenkungskreis der
deutschen und eines englischen Logos         FÜR INDIVIDUALITÄT                      Hochschule München. Die Entwick-
heißt es künftig: Hochschule Mün-            Die neue Hausschrift, Untitled Sans     lung der neuen Marke erfolgte nun in
chen University of Applied Sciences,         von Kris Sowersby, sowie ein offenes    einer Rekordzeit von zehn Monaten.
kurz HM. HM wird damit nicht nur             Farbspektrum bieten größtmögliche
im Sprachgebrauch, sondern auch              Freiheit für Design-Anwendungen.        ERLEBBARE MARKE
in der Bildmarke manifestiert. »Mit          Die Farben HM-Rot sowie Schwarz         Über alle Kanäle hinweg und bei allen
der neuen zurückhaltenden Art von            und Weiß werden der Dachmarken-         Auftritten der Hochschule soll das
Selbstbewusstsein ist etwas in der           Kommunikation zugeordnet. Neben         Design erlebbar werden, damit schon
Wiedererkennung geblieben und reiht          weiteren sechs definierten Farben,      bald das neue Markenbild der HM
sich optimal neben TUM und LMU in            die sich besonders gut mit den Dach-    visuell und im Sprachgebrauch aller
die Münchner Hochschullandschaft             marken-Farben kombinieren lassen,       Zielgruppen etabliert sein wird. Eine
ein«, freut sich Prof. Dr. Martin Leitner,   gibt es zukünftig ein offenes Farb-     regionale Kommunikationskampa-
Präsident der Hochschule München.            spektrum. Durch die freie Farbwahl      gne begleitet die Markeneinführung:
Während die Bildmarke, noch immer            entstehen Flexibilität und Vielfalt.    Roadshows helfen an den drei Hoch-
ein rotes Quadrat, dynamisch, fast           Und doch ist die HM immer deutlich      schulstandorten, das neue Markenbild
spielerisch eingesetzt werden kann           als Absenderin erkennbar – ein Gefühl   kennenzulernen. Am 1. Oktober 2020
und Aktivität und Leidenschaft sym-          von Zusammengehörigkeit entsteht.       heißt es dann: Vorhang auf für »die
bolisiert, steht das Akronym HM für          Die strategische Grundlage des neuen    neue HM«. ts/lk

                                                                                                                   semester@HM   7
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PROJEKT X: SURFEN UND
DABEI STROM ERZEUGEN
Eine Surfwelle in München, die neben Spaß grünen Strom für fast 700 Haushalte abwirft? In
dem Lehrformat »Projekt X« haben sich Studierende der Planung einer solchen gewidmet.

                                                                                               zudem so langsam, dass kleine
                                                                                               Fische hindurch schwimmen kön-
                                                                                               nen. Große Fische werden über eine
                                                                                               Fischtreppe geleitet. Die Turbinen
                                                                                               haben einen Wirkungsgrad von 75
                                                                                               Prozent und können nahezu das
                                                                                               ganze Jahr betrieben werden.
                                                                                               Im Abschnitt nach den Schnecken
                                                                                               sind quer im Kanal zwei Schlauch-
                                                                                               wehre vorgesehen, die tagsüber für
                                                                                               eine ideale Surfwelle aufgeblasen
                                                                                               werden. Die SurferInnen fängt ein
                                                                                               gigantisches Tuch auf, danach kön-
                                                                                               nen sie bequem aus dem Wasser
                                                                                               steigen – dadurch verringert sich das
    So könnte die Surfwelle im Tucherpark aussehen                                             schäumende Weißwasser, was wiede-
                                                                                               rum die Energieausbeute steigert.

Die Idee des Lehrformats: Ein interdis-              warum das Gelände dort für eine grüne
ziplinäres Studierendenteam entwi-                   Surfwelle ideal ist: »Das ganze Jahr
ckelt mit Projektpartnern ein Konzept,               über gibt es konstant viel Wasser und
von dem vorab nicht klar ist, ob es                  die Stufe hat zwei Meter Fallhöhe sowie
aufgeht. Die Projektidee lieferte Prof.              25 Tausend Liter Wasserdurchfluss
Dr. Robert Meier-Staude, Stadtsurfer                 pro Sekunde. So einen guten Standort
und Professor für »Ressourcenscho-                   hatte ich zuvor noch nie gesehen!«
nende Konstruktion« an der Fakultät                  Er weiß aber auch, warum dort bisher
für Wirtschaftsingenieurwesen. Das                   keine Welle gebaut wurde: »Es gibt eine
Projektziel ist eine Surfwelle samt                  Brücke mit Pfosten, der Baumbestand
Wasserkraftwerk für den Eisbach im                   gehört zum Naturraum Englischer Gar-
                                                                                                Prof. Dr.-Ing. Robert Meier Staude
Tucherpark zu entwickeln. Praxis-                    ten und der Abwasserkanal dort kann
partner sind Green City e.V. sowie                   nicht verlegt werden – insgesamt ist
Wasserbauingenieur Johannes Titze.                   alles sehr eng für Baummaßnahmen.«        NACHHALTIGER LERNORT FÜR ALLE
                                                     Titze war deshalb zunächst skeptisch,     Meier-Staude sieht die Welle vor
EIN ORT FÜR MEHR ALS NUR SURFEN                      ob das Projekt X gelingen könne.          allem als »Nachhaltigen Lernort«:
Stadtsurfen hat für Meier-Staude                                                               BesucherInnen könnten die Arbeit
gemeinschaftsstiftenden Charakter.                   STUDIERENDENKONZEPT                       der Schneckenturbinen durch
Das sieht auch die Interessengemein-                 FÜR GRÜNE SURFWELLE                       ein Glashaus sehen, vor Ort gäbe
schaft Surfen in München »IGSM e.V.«                 Am scheinbar Unmöglichen tüftelten        es Informationen über die grüne
so: »Das Community-Building ist bei                  die Studierenden drei Monate lang,        Stromerzeugung und das Stadtsur-
den Surfern tatsächlich ganz groß. Man               damit das Potenzial, das Meier-Staude     fen. Ob die Vision von Meier-Staude
lernt sich kennen, indem man ansteht                 mit 500 KW möglicher Leistung er-         Wirklichkeit wird, ist zum derzei-
und wartet, um seine 20 Sekunden sur-                rechnet hat, möglichst gut genutzt        tigen Standpunkt noch offen. ch
                                                                                                                                       Foto: Johanna Weber

fen zu können«, sagt deren zweiter Vor-              werden kann. Zwei Schneckentur-
sitzender Stefan Hornung. Sein Verein                binen sollen den Wasserdurchfluss
hatte sich den Tucherpark bereits vor                in Strom verwandeln. Diese lassen           Weitere Informationen
Jahren für eine neue Welle ausgeguckt.               sich ohne Bauarbeiten im Betonbett                    Projekt.Welle
Wasserbauingenieur Titze erläutert,                  des Kanals installieren und laufen

8     semester@HM
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Ein Kühlschrank
                                                                                            für alle
                                                                                            18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland
                                                                                            jährlich im Müll. Wie dieses Problem im Unternehmensumfeld
                                                                                            gelöst werden kann, überlegten sich drei Studentinnen der
                                                                                            HM. Sie erfanden FRI:FOO – eine smarte Foodsharing Lösung.

                                          Keine Lust, jeden Tag das gleiche zu       In Echtzeit erhalten sämtliche App-                 bekannt. Vor allem das Einhalten
                                          essen, die Packung zu groß, doch lieber    NutzerInnen eine Push-Nachricht mit                 der hygienischen Standards könne
                                          ins Restaurant gegangen: Die Gründe,       dem neuen Inhalt des FRI:FOOs und                   schwierig werden, bedenkt Herzog.
                                          warum Lebensmittel weggeschmissen          können Lebensmittel per Klick reser-                Dem sei aber relativ einfach entge-
                                          werden, sind vielfältig. Dabei verur-      vieren. Um die Spendenmotivation                    genzuwirken, beispielsweise durch
                                          sachen Privatpersonen laut einer Stu-      zu steigern, zählt die App die jeweils              wöchentliche Reinigungs- und Lee-
                                          die des WWF aus dem Jahr 2015 fast         geteilten Lebensmittel mit einem                    rungsaktionen des Kühlschranks.
                                          40 Prozent des Nahrungsmittel-Ab-          Bonuspunktesystem.
                                          falls in Deutschland. Bei ihrer Analyse                                                        Wie genau es mit FRI:FOO weiterge-
                                          der aktuellen Situation kamen Manu-        TONNENWEISE NAHRUNGSMITTEL                          hen soll, ist noch offen. Die Erfin-
                                          ela Latz, Nicola Hösl und Julia Herzog,    SPAREN                                              derinnen wissen jedoch, dass es wei-
                                          Studentinnen im Master Applied             In einer von den HM-Studentinnen                    tergehen soll. Derzeit konzentrieren
                                          Business Innovation an der Fakultät        durchgeführten Umfrage mit poten-                   sie sich auf ihre Masterabschlüsse –
                                          für Betriebswirtschaftslehre, zu einem     ziellen Ziel-Unternehmen kamen sie                  nach Studienende sehen sie weiter.
                                          Schluss: Die Bereitschaft, Lebensmit-      auf eine Nutzungsrate von 68 Prozent                »Wir haben bereits Vorarbeit geleis-
                                          tel zu teilen, ist da. »Was noch fehlte,   durch die Firmen. Das entspricht                    tet und ein finales Booklet erstellt«,
                                          war eine Idee, die einfach umzusetzen      einer Lebensmittelersparnis von                     erzählt Herzog, »das können wir je-
                                          ist, ohne großen Aufwand und Zeit-         circa 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr.                derzeit bei einem Innovationswett-
                                          verlust«, sagt Julia Herzog aus dem                                                            bewerb einreichen. Deshalb halten
                                          Erfinderinnen-Team.                        Natürlich sind den Studentinnen auch                wir stets die Augen nach entspre-
                                                                                     mögliche Schwächen von FRI:FOO                      chenden Programmen offen.« lk
                                          LEBENSMITTEL TEILEN AM
                                          ARBEITSPLATZ
                                          Im Modul »Open Innovations: The-            Mit UnternehmerInnengeist und Umweltbewusstsein: Manuela Latz, Nicola Hösl und Julia Herzog
                                          ories, Research and Concepts« von
                                          Prof. Dr. Wolfgang Habelt entwickel-
                                          ten die drei Münchner Studentinnen
                                          schließlich die Idee zum smarten
                                          Kühlschrank FRI:FOO. Der Ansatz zum
                                          Foodsharing für MitarbeiterInnen
                                          großer und mittelständischer Unter-
                                          nehmen ist einfach: Ein Kühlschrank
Foto: Johannes Lesser, Portrait: privat

                                          soll an einem für alle Unternehmens-
                                          Angehörigen gut erreichbaren Ort
                                          aufgestellt werden. In diesen legen
                                          die MitarbeiterInnen Lebensmittel
                                          ab, die sie nicht mehr verzehren wol-
                                          len. Dabei werden alle SpenderInnen
                                          beim Öffnen des Kühlschrankes per
                                          App identifiziert und registrieren
                                          ihr eingestelltes Nahrungsmittel.

                                                                                                                                                                         semester@HM   9
Starke Marke Schwungvoll Ressourcen sparen Hilfe aus dem 3D-Drucker - DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE MÜNCHEN - Hochschule München
Eine persönliche Zusatz-
     qualifikation für Studierende
     Seit diesem Sommersemester können Studierende der Hochschule München ergänzend zu ihrem Studi-
     engang die Zertifikate »Interkulturelle Kompetenz«, »Unternehmerisches Denken und Handeln« sowie
     »Nachhaltiges Denken, verantwortliches Handeln« erwerben – um ihr Persönlichkeitsprofil zu stärken.
     Doch was verbirgt sich hinter diesen Zertifikaten, abgesehen von 15 ECTS-Punkten?

     Offen für neue Denkansätze sollte         antwortliche Prof. Dr. Katharina von      uns auch, wenn wir Studierende für
     man sein, Lust darauf haben, Neues        Helmolt von der Fakultät für Studium      die Gründung eines eigenen Start-
     zu entdecken und natürlich moti-          Generale und Interdisziplinäre Studien.   ups begeistern können«, so der
     viert sein, an neuen Lösungen                                                       Zertifikatsinhaber Dr. Klaus Sailer,
     mitzuarbeiten. Kreativität und der                                                  Professor an der Fakultät für Maschi-
     Wille, eine lebenswerte Zukunft            »Es sensibilisiert für den Ein-          nenbau, Fahrzeugtechnik, Flugzeug-
     mitzugestalten, kommen dazu. Wer           fluss von Kultur auf Denken,             technik und Leiter des Strascheg
     diese Voraussetzungen mitbringt,            Wahrnehmen und Handeln                  Center for Entrepreneurship (SCE).
     sollte sich überlegen, eines der drei     und es vermittelt ein Verständ-
     neuen Hochschulzertifikate der             nis für Prozesse der Konstruk-           Und der Dritte im Bunde, Prof. Dr.
     Hochschule München zu erwerben.              tion kultureller Differenz«            Georg Zollner von der Fakultät für
                                                                                         Betriebswirtschaft, erklärt »sein«
     DREI ZERTIFIKATE – DREI SPAN-             Das Zertifikat Unternehmerisches          Zertifikat wie folgt: »Fokus des Zerti-
     NENDE SCHWERPUNKTE                        Denken und Handeln will die Fähig-        fikats Nachhaltiges Denken, verant-
     Da wäre zum einen das Zertifikat Inter-   keit vermitteln, Möglichkeiten, die       wortliches Handeln ist es, sich die
     kulturelle Kompetenz. »Es sensibili-      einem offen stehen, zu erkennen und       Wirkungen und Nebenwirkungen
     siert für den Einfluss von Kultur auf     damit aus eigener Kraft Mehrwert          des eigenen Handelns im Licht einer
     Denken, Wahrnehmen und Handeln;           für die Gesellschaft zu schaffen. Auch    nachhaltigen Entwicklung bewusst
     und es vermittelt ein Verständnis für     wenn einem die dafür notwendigen          zu machen, um durch diese Reflexion
     Prozesse der Konstruktion kulturel-       Ressourcen nicht gleich zur Verfü-        zu verantwortlichem Handeln zu

                                                                                                                                   Foto: Julia Bergmeister, Portraits: (Helmolt): Privat, (Sailer): Patrick Frost, (Zollner): Fabian Sommer
     ler Differenz,« so die Zertifikatsver-    gung stehen. »Natürlich freuen wir        gelangen.«

10   semester@HM
Freuen sich über regen Zuspruch für ihre Hochschulzertifikate (v. l.): Prof. Dr. Katharina von Helmolt,
                                                               Prof. Dr. Georg Zollner und Prof. Dr. Klaus Sailer.

FUNDIERTES FACHWISSEN UND                              MEHRWERT FÜR BERUF UND PRIVATES
WICHTIGE SKILLS                                        Doch warum sollten Studierende nun
Alles in allem sind die Zertifikate also               eines dieser drei Zertifikate erwerben?                        Und ebenso sieht Zollner im Zertifi-
sehr vielschichtig – und stehen somit                  Was bringt es ihnen – beruflich und                            kat Nachhaltiges Denken, verantwort-
auch den Studierenden aller Studi-                     vielleicht auch privat?                                        liches Handeln eine gute Antwort auf
engänge offen. Die gebührenfreien                                                                                     Themen wie Klimawandel, Migrati-
Angebote lassen sich über mehrere                      »Globalisierungsprozesse und Migrati-                          onsströme, Finanzkrisen, Pandemien
Semester hinweg parallel zum Bache-                    onsbewegungen lassen die Bedeutung                             oder Digitalisierung: »Bei der Suche
lor- bzw. Masterstudium absolvieren.                   interkultureller Handlungskompe-                               nach neuen, besseren und gleichzei-
Sie fördern neben fundiertem Fach-                     tenz in allen Bereichen der Gesell-                            tig umwelt- wie sozialverträglichen
wissen Fähigkeiten wie Eigeniniti-                     schaft und des Arbeitslebens wachsen.                          Lösungen hilft reines Fachwissen oft-
ative, Verantwortungsbewusstsein,                      Mit unserem Zertifikat eignen sich                             mals nur beschränkt weiter.«
Mut, Kreativität und Empathie. Alles                   die Studierenden handlungsrelevante
Skills, die in unserer stets komplexer                 Kompetenzen für interkulturelle und                              »Bei der Suche nach neuen,
werdenden Welt immer wichtiger                         transkulturelle Kontexte an und qua-                              besseren und gleichzeitig
werden. Und das Beste daran: Der                       lifizieren sich für den internationalen                          umwelt- wie sozialverträg-
Erwerb eines Zertifikats ist sehr gut                  Arbeitsmarkt«, so von Helmolt. Und                                  lichen Lösungen hilft
parallel zum Fachstudium leistbar.                     Stephanie Veith, die erste Absolventin                           reines Fachwissen oftmals
                                                       des Zertifikats Interkulturelle Kompe-                             nur beschränkt weiter.«
                                                       tenz, ergänzt: »Vor allem in meinem
   »Natürlich freuen wir uns                           Auslandssemester und Auslandsprak-
auch, wenn wir Studierende für                                                                                        ZERTIFIKATE FÜR EINE BESSERE
                                                       tikum, wo ich mit sehr vielen verschie-                        ZUKUNFT
  die Gründung eines eigenen                           denen Personen mit unterschiedlichen
 Start-ups begeistern können.«                                                                                        Die Frage ist also nicht, ob man die
                                                       Kulturhintergründen zusammen-
                                                                                                                      Kompetenzen, die die Zertifikate ver-
                                                       gekommen bin, konnte ich mein er-
                                                                                                                      mitteln, braucht. Vielmehr ist es so,
Bei geschickter Kurswahl im eige-                      lerntes Wissen schon oft in der Praxis
                                                                                                                      dass die Studierenden in der Zukunft
nen Fachstudium ist es möglich, sich                   einbauen.«
                                                                                                                      sowohl beruflich als auch privat umso
einen Großteil der ECTS-Punkte auf
                                                                                                                      erfolgreicher sein werden, je mehr sie
das Zertifikat anrechnen zu lassen.                    Auch Sailer hat gute Argumente für
                                                                                                                      sich solche Kompetenzen angeeignet
In das Zertifikat Interkulturelle Kom-                 den Mehrwert »seines« Zertifikats:
                                                                                                                      haben. Alle Studierenden, die ihre Zu-
petenz können zudem Auslandsse-                        »Die Welt ändert sich so schnell wie
                                                                                                                      kunft selbstverantwortlich – und da-
mester, Auslandspraktika, Praktika                     nie zuvor. Die Zukunft wird komplexer
                                                                                                                      mit hoffentlich besser – gestalten wol-
im Inland mit interkulturellen The-                    und bringt Unsicherheit. Um die Welt
                                                                                                                      len, sollten unbedingt ein Zertifikat
men oder ehrenamtliche Tätigkeiten                     aktiv mitgestalten zu können, sind
                                                                                                                      erwerben. dh
mit einem interkulturellen Bezug ein-                  Kompetenzen gefragt, die über das
fließen. Für jedes der drei Zertifikate                fachliche Wissen hinausgehen. Diese
können die einzelnen Module über                       Kompetenzen vereinen sich in dem
mehrere Semester verteilt belegt wer-                  Gebiet Entrepreneurship, was wir mit                               Weitere Informationen
                                                                                                                            www.hm.edu/profil
den, so dass keine Überlastungsgefahr                  ›Unternehmerisches Denken und Han-
besteht.                                               deln‹ ins Deutsche übersetzt haben.«

                                                                                                                                                     semester@HM   11
Digitales Unternehmertum lernen
– online und im Masterstudium
Die Corona-Krise hat es deutlich gemacht: Zukunftsfähige Lernan-                                  prozessen,« erklärt Marusevich. »Ich
gebote müssen auch online verfügbar sein. Damit jeder von über-                                   wollte die Prozesse hinter digitaler
all aus, zu jeder Zeit, lernen kann. Dies bietet der Onlinekurs und der                           Transformation besser verstehen und
daran anschließende Masterstudiengang »Entrepreneurship and                                       wissen, wie ich sie als Intrapreneur auf
Digital Transformation« des SCE und der HM.                                                       Projekte anwenden kann. Das hat mich
                                                                                                  motiviert, den Kurs zu machen.« Intra-
                                                                                                  preneure sind Personen, die inner-
                                                                                                  halb einer Firma unternehmerisch
                                                                                                  tätig sind.

                                                                                                  Der Kurs inspirierte ihn dazu, sich für
                                                                                                  den gleichnamigen Master im Winter-
                                                                                                  semester 2020/21 an der Hochschule
                                                                                                  München zu bewerben. In diesem ler-
                                                                                                  nen die Studierenden, wie sie ihr ei-
                                                                                                  genes Unternehmen gründen oder an
                                                                                                  einem Praxisprojekt mit einem Koope-
                                                                                                  rationspartner arbeiten. Das fakultäts-
                                                                                                  übergreifende Programm ist offen für
                                                                                                  Studierende aller Disziplinen.

     Im aktuellen Master-Jahrgang sind 25 Studierende aus zwölf Nationen eingeschrieben

Der Massive Open Online Course, kurz                    »In unserer kleinen Gemeinde gibt es
MOOC, ist ein kostenfreies digitales                    kaum Zugang zu internationalen Per-
Lernangebot der Hochschule München                      spektiven und Kulturen«, sagt Agosto,
und des Strascheg Center for Entrepre-                  »der Onlinekurs bietet den Studieren-
neurship (SCE). Der dreiwöchige Kurs                    den die Möglichkeit, ihr Wissen zu er-
bietet einen ganzheitlichen Einstieg in                 weitern und neue Blickwinkel und
die Themen Entrepreneurship und di-                     Sichtweisen zu erfahren. Speziell die
gitale Transformation: Videos, Bilder,                  Perspektive der Gründer, die mit ihren
Texte und Zusatz-Lesematerial, einge-                   Start-ups in internationalen Märkten
bunden in ein einfach zu bedienendes                    operieren, bietet für uns einen enor-
                                                                                                   Arthur Marusevich aus Australien
Interface, bilden ein Rundumpaket,                      men Mehrwert.«
mit dem es Spaß macht zu lernen. Hier
versammelt sich eine stetig wachsen-                    DIGITALE TRANSFORMATION VERSTEHEN         Wer sich für den Onlinekurs oder den
                                                                                                                                             Foto: SCE/Nicola Riva, Portrait: privat

de Gemeinschaft unternehmerisch                         Und vielleicht geht ja einer von Agos-    Masterstudiengang »Entrepreneurship
denkender Lernender.                                    tos Studierenden den gleichen Weg         and Digital Transformation« interes-
                                                        wie Arthur Marusevich: Der Rechtsan-      siert, findet alle Infos auf den Websei-
NEUE BLICKWINKEL ÖFFNEN                                 walt aus Australien hat den MOOC ab-      ten. mf
Emmanuel Hernandez Agosto, Pro-                         solviert, weil er sich für Technologien
fessor am Gulf Coast State College in                   wie künstliche Intelligenz, Robotik und
                                                                                                       Weitere Informationen
Florida, USA, war von dem Kurs so be-                   Blockchain interessiert. »Durch die-            www.deepdive.school
geistert, dass er ihn in seine Vorlesung                se verändert sich die Verbindung von           www.hm.edu/deepdive
für seine Studierenden integrierte:                     Menschen und somit von Geschäfts-

12    semester@HM
MIT 3D-
                                DRUCK
                                GEGEN
                                CORONA
                                Was vor der Corona-Krise in
                                Deutschland undenkbar war:
                                Schutzausrüstung ist knap-
                                pes Gut. Das creative lab, kurz
                                c.lab, und das media | culture
                                | lab der Fakultät für ange-
                                wandte Sozialwissenschaften
                                helfen: mit dem 3D-Druck von
                                                                          3D-gedruckte Masken des media | culture | lab
                                Gesichtsschilden und Masken.

                                Das c.lab ist eine offene Werkstatt      Tüchern, um den Einsatz von Ein-                      Angelika Beranek. Der 3D-Drucker des
                                für Studierende der HM. Dort stehen      wegmasken zu minimieren. Hierzu                       Labors steht derzeit bei ihr zu Hause.
                                sechs 3D-Drucker der Hochschule,         entstand eine Anlage, die vollauto-                   Von dort aus druckt sie Masken mit-
                                die in regulären Semestern den Stu-      matisch Wechseltücher produziert.                     hilfe von Vorlagen der Open Source
                                dierenden für kreative Projekte zur      Als Grundlage für die Produktion                      Mask Plattform und organisiert die
                                Verfügung stehen. Als das fünfköpfige    der Gesichtsschilde diente eine                       Maskenaktion, ebenfalls in Zusam-
                                Team über die Hochschule Landshut        Vorlage des 3D-Drucker-Herstellers                    menarbeit mit der Maker vs. Virus
                                erfuhr, dass beim Zivilschutz Lands-     Prusa3D, welcher diese als Open-                      Community, in München vertreten
                                hut Bedarf an 2.000 Gesichtsschilden     Source-Datei zur Verfügung stellt.                    durch Andreas Kopp vom Erfindergar-
                                bestand, schmiss es die Drucker an.                                                            ten. Um deren Aktivitäten bekannter
                                Die gefertigten Einzelteile werden der   3D-DRUCK ZU HAUSE                                     zu machen, hat HM-Mitarbeiter Maxi-
                                »Maker vs. Virus« übergeben, welche      Im media | culture | lab können sich                  milian Götterd im Homeoffice einen
                                die Verteilung und Logistik in ganz      Studierende in »normalen« Semestern                   Flyer für München erstellt. »So kann
                                Deutschland koordiniert. Menschen        zu medialen Inhalten schulen, um                      die Fakultät für angewandte Sozial-
                                und Organisationen, die Ausrüstung       sich auf die Berufspraxis von Sozial-                 wissenschaften in der Corona-Krise
                                oder Einzelteile benötigen, sowie        wissenschaftlerInnen vorzubereiten.                   hoffentlich zumindest einen kleinen
                                Maker können sich an diese Initiative    Geleitet wird das Labor von Prof. Dr.                 Beitrag leisten«, erklärt Beranek. mf
                                wenden. Auf diesem Weg konnte das
                                c.lab bereits 60 Gesichtsschilde für
                                die Bayerische Landesschule sowie         Eines der 3D-gedruckten Gesichtsschilder aus dem c.lab
                                weitere 200 Einzelteile zur Verteilung
                                durch die Community bereitstellen.

                                Neben der Produktion konstruierte
Foto: c.lab, Angelika Beranek

                                das Team ein Druckteil, das den Zug
                                der Gummibänder besser auf den
                                Hinterkopf verteilt. Dadurch wird
                                auch ein langes Tragen der Gesichts-
                                schilde nicht unangenehm. Derzeit
                                erfolgt die Umstellung auf die Ferti-
                                gung von Masken mit wechselbaren
BETON SCHWUNGVOLL
IN SZENE SETZEN
Das Ergebnis des Projekts »Flex4Beton« ist ein Schalungswerkzeug für Betonbauteile, welches immer
wiederverwendet werden kann und die Produktion von dickwandigen Bauteilen ermöglicht, die als
tragende Elemente in der Konstruktion eingesetzt werden können.

                                                                                                    auf der sogenannten Multipoint-Too-
                                                                                                    ling-Technologie. Diese wird bereits in
                                                                                                    anderen Bereichen verwendet, um z. B.
                                                                                                    individuelle Formen aus faserverstärk-
                                                                                                    ten Kunststoffen oder Metallblechen
                                                                                                    zu fertigen: Eine beliebig gekrümmte
                                                                                                    Form wird durch eine Vielzahl von in-
                                                                                                    dividuell stufenlos einstellbaren Stif-
                                                                                                    ten aus CAD-Daten heraus abgebildet.
                                                                                                    Die Abbildung der gewünschten Frei-
                                                                                                    form wird dabei durch eine auf den
                                                                                                    Stiften aufliegende, elastische Kunst-
                                                                                                    stoffschicht geglättet.

                                                                                                    Die Forschenden schafften ein Prototy-
                                                                                                    penstadium des Schalungswerkzeugs,
     Flexibles Schalungswerkzeug zur Herstellung von gekrümmten Betonbauteilen                      das für den Einsatz im Fertigteilwerk
                                                                                                    optimiert ist. Für eine Serienreife im
                                                                                                    Baustelleneinsatz sind noch weitere
Bei repräsentativen Gebäuden wün-                      Betonbauwerke von Zaha Hadid sind            Entwicklungsschritte zur Modulkopp-
schen sich ArchitektInnen und deren                    Beispiele dafür, wie geschwungene            lung, Fugenausbildung und Beulung
AuftraggeberInnen oft, durch Ein-                      Fassaden gleichzeitig effiziente Trag-       der Stützstellen bei großen Krümmun-
satz dreidimensionaler Freiformflä-                    systeme der Bauten sind.                     gen erforderlich.
chen besondere Akzente zu setzen.
Dabei sollen diese zugleich effiziente                 INNOVATION DURCH MULTIPOINT-                 Das Projekt »Flex4Beton« ist eine Ko-
Tragsysteme der Bauten sein. Solche                    TOOLING-TECHNOLOGIE                          operation der Hochschule München
Strukturen lassen sich im klassischen                  Geleitet hat das Projekt Prof. Christoph     mit der Technischen Hochschule
Schalungsbau für Beton nur mit gro-                    Maurer von der Fakultät für Maschi-          Nürnberg und wurde im Rahmen des
ßem Arbeits- und Ressourcenaufwand                     nenbau, Fahrzeugtechnik, Flugzeug-           Programms »Forschung an Fachhoch-
bewerkstelligen. Bereits nach einma-                   technik. Der neu entwickelte Prototyp        schulen« vom Bundesministerium
liger Benutzung müssen die Scha-                       für flexibel konfigurierbare Schalungen      für Bildung und Forschung (BMBF)
lungen entsorgt oder kostenintensiv                    für dickwandige Betonbauteile basiert        gefördert. rk
modifiziert werden.

Mit formflexiblen Schalungen kön-                         Dreidimensional gekrümmtes Betonbauteil
nen dreidimensional gekrümmte
Bauteile einfacher, schneller und kos-
tengünstiger produziert werden.
Hohe Kosten und Nachhaltigkeitsas-
pekte verhindern so oft die Umset-
                                                                                                                                              Fotos: Johannes Lesser

zung von Entwürfen mit gekrümm-
ten Bauteilen. Nur vereinzelte Projek-
te namhafter Architekten wie z. B.
der Zollhof in Düsseldorf von Frank
O. Gehry oder die spektakulären

14    semester@HM
WER IST EIGENT-
                                 LICH LEITER DER
                                 HM-BIG-BAND?
                                 Nachgefragt bei…
                                                                            Ihr erstes Musikinstrument?
Fragen: lk | Foto: Rolf Demmel

                                                                            Melodika (»das Klavier zum Reinblasen«)

                                                                            Mich inspiriert…
                                                                            ...die Begegnung mit Menschen. Musikalisch
                                                                            oder im Gespräch.

                                                                            Drei Wörter, die die HM beschreiben?
                                                                            Jung, vielgestaltig, bunt

                                                                            Wo und was haben Sie studiert?
                                                                            An der TU München, Informatik
                                 Bastian Pusch ist Lehrbeauftragter an
                                 der Fakultät für Studium Generale und      Was fehlt Ihnen in der Coronazeit am meisten?
                                 Interdisziplinäre Studien und leitet die   Das musizieren in Gruppen – ich vermisse mei-
                                 HM-Big-Band. Was er geworden wäre,         nen Chor und natürlich die Big-Band Proben.
                                 wenn es mit der Musik nicht geklappt
                                 hätte und was ihm derzeit am meisten       Klassik oder Heavy Metal?
                                 fehlt, erzählt Pusch im Fragebogen.        Beides. Auch gerne gemischt.

                                 Ihr Motto?                                 Was begeistert Sie am meisten an Ihrer Arbeit
                                                                            an der HM?
                                 »It don’t mean a thing if it
                                                                            Die Studierenden aus den unterschiedlichs-
                                 ain’t got a swing.«
                                                                            ten Fakultäten, Regionen und Semestern, die
                                                                            gemeinsam musizieren wollen – und dabei
                                                                            viel über sich erfahren.

                                                                            Das darf einer guten Big-Band nicht fehlen:
                                                                            Eine groovende Rhythmusgruppe, hohe Motiva-
                                                                            tion und der Mut zur Improvisation.

                                                                            Wären Sie kein Musiker geworden, dann wären
                                                                            Sie heute…
                                                                            Informatiker

                                                                            Übrigens: Für die Corona-Zeit hat Pusch den
                                                                            PopUpChoir ins Leben gerufen. Interessierte
                                                                            treffen sich online und erlernen gemeinsam
                                     Weitere Informationen
                                                                            einen Song. Am Ende werden alle Sing-Frag-
                                       www.popupchoir.de
                                                                            mente zusammengeschnitten, sodass sie ein
                                                                            komplettes Lied, gesungen im Chor, ergeben.

                                                                                                                            semester@HM   15
ID-Nr. 2092405

        IMPRESSUM

     Herausgeber
     Prof. Dr. Martin Leitner
     Präsident der Hochschule
     München (V.i.S.d.P.)

     Redaktion
     Abt. Hochschulkommunikation
     Christina Kaufmann ck (verantwortlich)
     Lea Knobloch lk

     Weitere AutorInnen
     Mirja Fürst mf
     Daniela Hansjakob dh
     Ralf Kastner rk
     Tanya Seidl-Winkle ts
     Christiane Taddigs-Hirsch ch

     Kontakt
     T 089/1265-1367
     Fax 089/1265-1960
     kommunikation@hm.edu

     Gestaltung
     Monika Moser

     Druck
     Druckerei Joh. Walch GmbH & Co. KG
     Augsburg

     Titelbild
     Flex4Beton
     Foto: Johannes Lesser

     Hochschule München
     Lothstraße 34
     80335 München
     www.hm.edu                                                 Aktuelle News und
                                                            Veranstaltungen unter
                                              semester@HM      www.hm.edu/news

                                              ABO

16   semester@HM
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