Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017

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Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Studie
            RESEARCH SERVICES

                                Arbeitsplatz der Zukunft
                                2017
Platin-Partner                             Gold-Partner

Silber-Partner
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Studie
                                         ARBEITSPLATZ
                                         DER ZUKUNFT

                                 Ein aktuelles Studienprojekt von

                                          RESEARCH SERVICES

                                           Platin-Partner

                                            Gold-Partner

                                           Silber-Partner

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Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Editorial   3

Haben Sie sich
mal gefragt, wie
Ihre Mitarbeiter
die Digitalisierung
erleben?                                                                           Michael Beilfuß,
                                                                                   Verlagsleiter

Digitalisierung ist mehr als ein strategisches Konzept. Mehr als faszinierende –
oder manchmal auch erschreckende – neue Technologien. Ihre Mitarbeiter
erleben die Digitalisierung jeden Tag. An ihrem Arbeitsplatz. Ist das ein
Arbeitsplatz der Zukunft? Oder ein Arbeitsplatz aus der Vergangenheit?

Unterstützt die Gestaltung der Arbeit, wie sie in Ihrem Unternehmen angelegt
ist, die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens? Eine gute Balance zwischen
dem technologisch Machbaren und dem, was Ihre Mitarbeiter wünschen? Was
Ihr Unternehmen somit auch positiv auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt
der Zukunft positioniert?

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie, die auf mehr als 1.500 Interviews mit
Entscheidern und Mitarbeitern beruhen, zeigen die ganze Komplexität und
Vielfältigkeit der Anforderungen, die bei der Schafung zukunftsfähiger
Arbeitsplätze und -organisationen berücksichtigt werden müssen. Es ist
ermutigend zu lesen, dass neben den ganz wichtigen Fragestellungen der
physischen Arbeitsorganisation und Raumgestaltung auch kulturelle Aspekte
und das Change-Management gesehen und einbezogen werden. Sehr viele
Unternehmen scheinen bereits auf einem guten Weg zu sein. Aber der „room
for improvement“ ist dennoch gewaltig.

Mangelt es an der Schafung zukunftsfähiger Arbeitsplätze, fehlt es sehr oft
am notwendigen Bewusstsein im Top-Management und in der Folge an einer
adäquaten Priorisierung sowie an anpassbaren Führungsstrukturen. Fatal,
denn schließlich ist es schwer vorstellbar, dass die raumgreifende Digitalisie-
rung ohne Auswirkungen auf die Arbeitsgestaltung in einzelnen Unterneh-
men oder Branchen bleibt. Im Mittelpunkt der Prioritäten inden wir bei den
voranschreitenden Unternehmen vor allem die Mobilität, die Kollaboration,
die Partizipation. Unterstützt durch einen klugen Einsatz heute verfügbarer
Technologien. In einem abgestimmten kulturellen und räumlichen Umfeld.
Für mehr Produktivität und Attraktivität des Arbeitgebers. Ganz einfach, oder?

Wir freuen uns, dass Sie sich zur Lektüre dieser Studie entschlossen haben,
und wünschen Ihnen inspirierende Eindrücke für Ihren Arbeitsplatz der
Zukunft!

Ihr Michael Beilfuß
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Inhalt

                                    Editorial

                                          3
                                                                                                                Die Round Tables
                                                                                                        Die kulturelle Transformation
                                                                                                        geht der digitalen voraus .................9
                                                                                                        Der „Vielleser“ will etwas
                 Das Projekt                                                                            anderes als der „Knowledge
                                                                                                        Worker“ .............................................. 14

                         6                                                                                                       8

                                   Management Summary
                  Die Key Findings im Überblick ......................................................... 18
                  Die Key Findings im Einzelnen
                     1. Arbeitsplatz der Zukunft – alles bleibt anders ............................ 20
                    2. Arbeitsplatz der Zukunft – Status quo ......................................... 22
                     3. Zusammenarbeit – Tools für Collaboration ............................... 24
                    4. Mitarbeiter – mittendrin statt nicht dabei? ................................. 26
                     5. Statements zum Arbeitsplatz der Zukunft .................................. 28
                    6. Strategie und Ziele ........................................................................... 29
                     7. Standard und Individuum ............................................................... 30
                    8. Flexibilität und Netzwerk ................................................................. 31
                     9. Risiken und Nebenwirkungen ........................................................32
                   10. Wunsch und Wirklichkeit .................................................................33

                                                               17
      Studiendesign                                                                                Die Studienreihe
Studiensteckbrief ..................58                                                     Unsere Autoren / Sales Team /
                                                                                                                                                                    © shutterstock.com / Who is Danny

Stichprobenstatistik..............59                                                       Gesamtstudienleitung ................. 74
                                                                                           Vorschau Studienreihe ................ 75

              57                                                                                                73
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Weitere Studienergebnisse
         1. Standardwerkzeuge an allen Arbeitsorten.......................35
         2. Re-Organisation des Unternehmens................................36
         3. Organisatorische Baustellen ..............................................37
         4. Schlüsselmerkmale der IT...................................................38
         5. Technologische Herausforderungen ...............................39
         6. IT-Anforderungen – Soll und Haben ............................... 40
         7. Investitionsplanung für IT-Infrastruktur ............................ 41
         8. Humankapital – Kassensturz ..............................................42
         9. Die Kommunikationsdrehscheibe ...................................43
         10. Mit oder ohne externe Hilfe? .......................................... 44
         11. Damit können Lieferanten punkten ................................45
         12. Das müssen Führungskräfte können ............................. 46
         13. Diese Arbeitsformen sind gefragt....................................47
         14. Neue Konzepte für Räume ............................................. 48
         15. Chancen durch Technik ................................................... 49
         16. Statements zum Arbeitsplatz der Zukunft .................... 50
         17. Abschlussbilanz – Chancen vs. Risiken .......................... 51

Zitate
                                           34
                                                                                   Blick in die
52                                                                                  Zukunft
                                                                                Die Zukunft der Arbeit

        Unsere Platin-                                                                 54
   und Gold-Studienpartner
       stellen sich vor
          BroadSoft Germany .....................................62
          Workday .........................................................64
          Avaya Deutschland ......................................66
          Kronos Systems BVBA .................................68
          United Planet.................................................70
                                                                                      Kontakt /

                                  61
                                                                                     Impressum

                                                                                            72
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Das Projekt
Arbeitsplatz der Zukunft

     Arbeitsplatz der Zukunft
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Das Projekt Arbeitsplatz der Zukunft        7

       Das Projekt

       Mit der Art der Arbeit ändert sich auch der                            Die Arbeitsplatz-der-Zukunft-Studie ist mehr
       Arbeitsplatz. Das war schon immer so. Aber                             als nur eine einmalige Befragung einer spezi-
       derzeit stehen wir an einem historischen                               ellen Entscheider-Zielgruppe. Es handelt sich
       Wendepunkt und erleben, wie sich dieser Pro-                           um ein in sich abgestimmtes nachhaltiges
       zess beschleunigt und viel grundlegender auf                           Studienkonzept, bestehend aus einem initia-
       die Arbeitswelt und die Gesellschaft an sich                           len redaktionellen Round Table, einer an-
       auswirkt. Vom digitalen Arbeitsplatz, vom                              schließenden Phase mit der methodischen
       Arbeitsplatz der Zukunft ist die Rede. Was man                         und inhaltlichen Ausgestaltung der Studie, der
       darunter versteht, dafür indet sich keine ein-                         Feldzeit bis hin zur Ergebnisveröfentlichung
       heitliche Deinition. Für den einen fängt der                           in Form eines hochwertigen Survey Reports,
       Arbeitsplatz der Zukunft bereits mit einem                             wie Sie ihn gerade in Händen halten. Begleitet
       mobilen Betriebssystem an, für den anderen                             wird dieses Projekt durch fortlaufende Be-
       ist damit eine ganze Vision verbunden.                                 richterstattung von COMPUTERWOCHE und
       Kaum umstritten dürfte sein, dass der digitale                         CIO, zum Thema im Allgemeinen und zur
       Arbeitsplatz Dreh- und Angelpunkt jeder Digi-                          Studie im Speziellen. Und schlussendlich wer-
       talisierungsstrategie ist. Geschäftsprozesse,                          den die nun vorliegenden spannenden Ergeb-
       Kulturen und Hierarchien mit einem digitalen                           nisse einem interessierten Fachpublikum vor-
       Arbeitsplatzkonzept zu vereinbaren, das ist                            gestellt, z.B. auf der Zukunft Personal in Köln
       ein längerer, vielleicht auch schmerzhafter                            oder beim IBM Watson Summit in Frankfurt.
       Lernprozess.                                                               Mit der Präsentation der Ergebnisse ist
           Die Arbeitsplatz-der-Zukunft-Studie hat                            das Projekt aber keineswegs abgeschlossen,
       nicht den Anspruch, eine repräsentative                                denn der „Arbeitsplatz der Zukunft“ wird ein
       Bestandsaufnahme dessen zu sein, wie weit                              Thema sein, das uns noch auf viele Jahre
       Unternehmen in der D-A-CH-Region bei der                               begleiten wird. Deshalb werden wir die Studie
       Ausarbeitung ihrer Konzepte zum digitalen                              mit weiteren Erhebungswellen fortsetzen,
       Arbeitsplatz sind. Es soll auch keine Hand-                            deren konkrete Ausgestaltung wir lexibel
       lungsempfehlung sein à la „in zehn Schritten                           halten und gemeinsam mit den Studienpart-
       zum Digital Workplace“. Was mit dem Arbeits-                           nern weiterentwickeln werden.
       platz der Zukunft in Verbindung gebracht                                   Wir danken unseren diesjährigen Partnern
       werden kann, ist sehr facettenreich – von                              für das große Engagement und den sehr hilf-
       Benachrichtigungsdiensten und intelligenter                            reichen Input. Das Ergebnis liegt nun in Form
       Kalenderführung bis hin zu Raumkonzepten                               eines spannenden Studienberichtsbands vor,
       und Architektur. Viele Facetten werden in                              bei dessen Lektüre wir Ihnen viel Spaß wün-
       dieser Studie beleuchtet. Dabei wird einerseits                        schen möchten.
       die Sicht der Entscheider in Unternehmen,
       andererseits auch die Meinung der Arbeit-                              Matthias Teichmann
       nehmerseite eingeholt.                                                 Leiter Marktforschung IDG Research Services

                                                            2. bis 29. Juni 2017         20. September 2017:          10. Oktober 2017:
                                                            (Erhebungszeitraum):         Präsentation der             Präsentation der
                            April bis Juli 2017:            Realisierung von             Studienergebnisse            Studienergebnisse
März                        Redaktionelle                   1.519 qualifizierten         auf der Zukunft              auf dem IBM Watson   Oktober
2017                  2     Berichterstattung          4    Interviews              6    Personal in Köln         8   Summit                  2017

           13. März 2017:                    Mitte März bis Ende          September 2017:              Ende September
       1   Round Table
                                        3    Mai 2017:
                                                                      5   Veröffentlichung
                                                                                                   7   2017: Beginn der
                                             Gestaltung Studien-          des Survey Reports           redaktionellen
                                             design und Frage-                                         Berichterstattung
                                             bogenentwicklung
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Die
Round Tables

Arbeitsplatz der Zukunft
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
Die Round Tables    9

Die kulturelle Transformation geht der
digitalen voraus
Wie lässt sich der Arbeitsplatz der Zukunft umsetzen, und welche Auswirkungen hat
er auf die bisherige Unternehmenskultur? Über diese und andere Fragen diskutierten
die Teilnehmer an den Round Tables der COMPUTERWOCHE.

Von Iris Lindner

Einer der Vorteile der zunehmenden Digitali-       tor Technical PreSales EMEA Central bei
sierung liegt auf der Hand: Die Unternehmen        Ivanti, kennt noch ein weiteres: „Die An-
erhalten durch die neu gewonnenen Daten            wender erwarten von der zentralen IT in der
mehr Transparenz. Dennoch müssen sie die           Arbeitswelt den gewohnten Luxus vom priva-
Augen noch weiter aufmachen als bisher.            ten Handy oder vom privaten Rechner. Und
Zum einen, um die Sicherheit der Daten im          da prallen oftmals noch Welten aufeinander.“
Blick zu haben, zum anderen müssen sie             Im Hinblick auf die jungen Leute, die künftig
nach einem Weg suchen, sich von ihrer bis-         den Arbeitsmarkt betreten, müsse diese Kluft
herigen Unternehmenskultur abzuwenden.             kleiner werden, denn seiner Meinung nach
Denn bei einem Punkt sind sich die Teil-           fällt und steigt die Attraktivität eines
nehmer an den Round Tables einig: Mit alten        Arbeitsplatzes mit dem Angebot an Tools,
Strukturen wird es einen Arbeitsplatz der          die man ihnen an die Hand geben kann.
Zukunft nicht geben.
    Dass die notwendigen Technologien              Nutzbringend und wirtschaftlich
nicht die große Hürde für den Arbeitsplatz der     Zu wissen, wie die Anwender arbeiten, und
Zukunft sein werden ist für die elf Gespräch-      dafür die richtigen Technologien auswählen,
steilnehmer am runden Tisch klar. Denn je          die einen Business-Nutzen bringen und
nachdem von welchem Blickwinkel aus man            gleichzeitig auch wirtschaftlich sind, darin
den Arbeitsplatz der Zukunft betrachtet, sind      sieht Ulf Diestel die derzeitigen Schwierigkei-
die Technologien dafür bereits vorhanden.          ten des Marktes, die richtige Strategie für den
Für Katrin Beuthner, COO von United Planet,        Schritt in die Zukunft zu inden. Der Principal
beindet sich zum Beispiel der Arbeitsplatz         Business Developer Central Europe von
der Zukunft da, von wo aus man gerade arbei-       Fujitsu weiß, dass bei der Entwicklung eines
tet. „Das muss nicht zwingend das Büro sein.       Digital Workplaces nicht nur die Entwicklung
Auch vom Auto oder vom Homeoice aus ist            von Technologien und die Entwicklung der
dies möglich.“ In den letzten Jahren hätten        Gesellschaft berücksichtigt werden müssen.
sich die Technologien dafür rasant weiterent-      „Auch Barrieren wie zum Beispiel unsere
wickelt. So rasant, dass „viele der Mitarbeiter    eigene Cloud-Ainität müssen bekannt sein.“
dem oftmals einfach nicht mehr hinterher-          Die Scheu vor der Cloud ist nach Meinung
kommen“. Aus ihrer Sicht sei es daher wichtig,     von Dr. Ralf Ebbinghaus, CEO von Swyx, auch
dass die Mitarbeiter bereits frühzeitig mit ein-   der hiesigen Infrastruktur geschuldet. „Wenn
gebunden werden, um den Arbeitsplatz der           wir über die Zukunft sprechen, dann müssen
Zukunft leben zu können.                           wir die Schritte dorthin betrachten. Dass die
    Die Geschwindigkeit der Technologie-           junge Generation andere Anforderungen
entwicklung stellt für die Anwender nicht das      stellt, ist klar. Die Technologie dafür haben
einzige Problem dar. Bernhard Steiner, Direc-      wir bereits, aber das Thema Bandbreite macht
Studie Arbeitsplatz der Zukunft 2017
10   Die Round Tables

     mir Sorgen.“ Sein Appell: die Initiative der        Manager bei Aruba, wirft daraufhin die allge-
     Bundesregierung hinsichtlich Breitband-             meine Frage in die Runde: „Für was braucht
     ausbau unterstützen und den Abbau von               man einen Arbeitsplatz der Zukunft? Wozu
     Regulierungen vorantreiben. Wichtige                die Digitalisierung?“ Die Antworten darauf
     Voraussetzungen, denn die „Arbeitswelt              gibt er gleich selbst: um die Produktivität zu
     wird agiler und mobiler werden“, ist Ralph          erhöhen und um Kosten zu sparen. „So traurig
     Rotmann, Business Development Manager               es klingt, aber der Arbeitsplatz, der heute von
     DMS/ECM bei Kyocera, überzeugt.                     einem Facharbeiter bekleidet wird, wird ver-
                                                         einfacht und fällt am Ende des Tages viel-
     IoT und Skills vereinen                             leicht sogar weg.“ Ist das etwa der Sinn von
     Doch was heißt das genau? Bedeutet „mobil“          Digitalisierung und Automatisierung? Nein,
     die Verfügbarkeit sämtlicher Daten auf dem          denn der Kosteneinsparung stellt Gerner
     Handy oder Tablet? Steht Agilität für die           noch ein weiteres, wichtiges Unternehmens-
     Fähigkeit des Mitarbeiters beziehungsweise          ziel gegenüber: die Innovationskraft der
     der IT, das enorme Datenaufkommen bewäl-            Mitarbeiter fördern, um damit die Produkti-
     tigen und beherrschen zu können? Arbeitet
     man in Zukunft so ähnlich wie im gewohnten
     privaten Bereich, nur in sicheren Kanälen?          Michael Beilfuß, Verlagsleiter
                                                         von IDG Business Media, begrüßt
         „Wenn wir uns auf diese Aspekte beschrän-       die Teilnehmer der beiden
                                                         Round Tables zum Arbeitsplatz
     ken, sprechen wir über den Knowledge Worker         der Zukunft.
     und berücksichtigen damit nur einen Bruch-          Foto: © Patrick Hagn

     teil der Arbeitsplätze“, stellt Carl Mühlner, Ma-
     naging Director Central Europe bei Damovo,
     fest und holt damit zu einem Rundumschlag
     aus, der jeden Arbeitsplatz der Zukunft in ir-
     gendeiner Weise trefen wird. Denn, so sein
     Beispiel aus der Industrie, in der Produktion
     passiert sehr viel mehr: Wenn das Bauteil der
     Zukunft in der Fertigung selbst erkennt, wel-
     ches Drehmoment der Schrauber braucht –
     braucht es dann noch einen Facharbeiter,
     um diesen Prozess zu bedienen? „Und da
     sprechen wir nun über die Integration der
     operativen Technologie mit der IT, was den
     Arbeitsplatz der Zukunft noch viel stärker
     ändern und Ströme innerhalb der gesamten
     Belegschaft erzeugen wird als das, was hier
     ein Knowledge Worker machen kann.“ Ähn-
     lich sieht das auch Ulf Diestel: „IoT ist gekop-
     pelt mit dem Arbeitsplatz der Zukunft. Große
     Unternehmen wie Airbus machen es mit der
     Kontrolle der Klebstellen von Verkabelungen
     über ein Tablet vor. Die Umstellung auf
     Holohands mit dem Zugrif auf sämtliche
     Datenbanken wäre bereits möglich. Die Frage
     dabei ist, welche Skills dafür noch notwendig
     wären.“ Michael Gerner, Enterprise Account
Die Round Tables    11

vität zu steigern und die Wettbewerbsfähig-      xer wird? Zum einen müssen dafür laut
keit zu erhalten. „Und dafür braucht es einen    Ulf Diestel Freiräume geschafen werden,
Kulturwandel“, erklärt Markus Fischer, Leiter    um diese Komplexität auch beherrschen zu
Zentrale Werkzeuge und Prozesse, Service         können, zum Beispiel durch Vereinfachung.
und Vertrieb bei Datev. Jeder Mitarbeiter er-    „Ich möchte als Nutzer barrierefrei arbeiten
lange durch sein Wissen einen Status. Werden     können und mir keine Gedanken über Secu-
nun Prozesse automatisiert, müssten sich         rity machen müssen.“ Zum anderen muss
Unternehmen Gedanken darüber machen,             nach Meinung von Gerner jeder Mitarbeiter in
wie sie diesen Status in Zukunft bewerten,       der Lage sein, sich selbst ändern zu können –
welchen Wert sie daraus schöpfen können.         und zu wollen. Und das gelinge durch An-
Auch Gedanken darüber, was mit den Mitar-        reize, hervorgerufen durch die Veränderung
beitern geschieht, für die die Digitalisierung   der Unternehmenskultur.
der Arbeitswelt Probleme bereitet, weil sie
zum Beispiel zu alt dafür sind. Michael Ger-      Alte Strukturen aufbrechen
ner: „80 Prozent der Mitarbeiter verfügen über   Ein großer Anreiz sei zum Beispiel, wie
ein enormes Fachwissen, aber 40 Prozent          Kathrin Beuthner eingangs bereits erwähnte,
davon drucken immer noch E-Mails oder            den Mitarbeiter mit einzubinden – und
Kalender aus, um sich darauf handschriftlich     zwar in Prozesse, die ihm in den bisherigen
Notizen zu machen.“ Wie bringt man diese         Unternehmensstrukturen verwehrt bleiben.
Generation mit der Generation WhatsApp           „Die Entscheidungskompetenz muss nicht
zusammen in einer Welt, die immer komple-        in einer Managementfunktion zentralisiert
12   Die Round Tables

     sein“, schlägt Michael Gerner vor. Aus gutem   richte, damit der Mitarbeiter so arbeiten kann,
     Grund, betrachtet man das von ihm darge-       wie er es von zu Hause aus gewohnt ist, dann
     stellte Szenario: Einem Mitarbeiter an einer   schafe ich den Arbeitsplatz nur um des
     Produktionsanlage stehen durch den Arbeits-    Arbeitsplatzes willen“, so das Fazit von Gerner,
     platz der Zukunft sämtliche Daten bezüglich    spiele man den eigentlichen Vorteil der Digi-
     Anlagenverfügbarkeit, Produktionsprozess bis   talisierung nicht aus. „Die Strategie für den
     hin zur Datenbank des Zulieferers zur Verfü-   Arbeitsplatz der Zukunft muss man der Ge-
     gung. Deuten diese auf einen bevorstehenden    samtstrategie des Unternehmens anpassen“,
     Anlagenausfall oder eine Produktionsverzö-     so der wegweisende Rat von Sevil Lillyan,
     gerung hin, könnte er wesentlich schneller     Niederlassungsleiterin München bei Urano.
     eine Entscheidung über das weitere Vorgehen    Und dem stimmt Ralph Rotmann mit den
     umsetzen, dürfte er diese auch trefen. „Wenn   Worten zu, dass man den Arbeitsplatz der
     ich einen Arbeitsplatz der Zukunft nur ein-    Zukunft nicht verordnen könne. Er ist sicher:
                                                    „Er wird sich auch wandeln. Die Mitarbeiter
                                                    eines Unternehmens sind vom Typus kom-
     Die Teilnehmer des ersten                      plett unterschiedlich, und um aus jedem die
     von zwei Round Tables zum
     Arbeitsplatz der Zukunft, die                  beste Kreativität rauszuholen, muss man
     zeitgleich am 14.3.2017 in
     München veranstaltet wurden
                                                    lexibel sein im Denken, was die Arbeits-
     Foto: © Patrick Hagn                           methodik und den Arbeitsplatz der einzelnen
Die Round Tables   13

Mitarbeiter betrift.“ Wie lässt sich diese Flexi-   müsse man sich laut Sievers darüber klar
bilität in die Unternehmenskultur integrieren,      werden, für wen – also in welcher Form und
wenn auch der Arbeitsplatz der Zukunft nach         in welchem Umfang – Security gebraucht
der Vorhersage von Holger Sievers, Vor-             wird, denn die wird sich nach dem Empin-
standsvorsitzender der msg Services, immer          den von Ulf Diestel ebenfalls nach dem
getrieben sein wird – und muss – vom                Kunden entwickeln.
Geschäft, von Innovation und vom Wett-
bewerb? Man müsse dafür Management-                 Umdenken bei der Sicherheit
schranken abbauen, so ein Vorschlag von             Auch Steiner sieht die mehrfach erwähnte
Ralph Rotmann. Man müsse Use-Cases dafür            Schafung von Freiräumen darin, Security
haben, ausprobieren und auch einmal Fehler          am Bedarf auszurichten. Die Hürde, die es
machen dürfen und daraus lernen, lauten die         dazu allerdings zu überwinden gilt, kennt
Ideen von Karin Beuthner. Es brauche eine           Dr. Ebbinghaus: „Sicherheitsdenken ist in
Instanz/einen Verantwortlichen, der diesen          Deutschland stark verbreitet.“ Dazu Bernhard
Innovationsmanagementprozess steuert,               Steiner: „Hier wird sich die Wertigkeit der
Business-Cases aufarbeitet, den Mehrwert            Unternehmensführung verschieben, damit IT
erkennt und dafür sorgt, dass die Umsetzung         nicht mehr nur als notwendiges Übel gesehen
auch geschieht, fordert Thomas Neumann,             wird, sondern sie muss integriert werden in
Business Unit Manager bei SHE. Zudem                ganz banale Entscheidungen, die für das
                                                    ganze Unternehmen wichtig sind. Mit diesem
                                                    Umdenken tut man sich in Deutschland noch
                                                    schwer, weil man zu sehr der alten Techno-
                                                    logie verhaftet ist, die man an bestimmten
                                                    Aspekten festmacht, ohne es als großes
                                                    Ganzes für den Erfolg des Unternehmen zu
                                                    erkennen.“ Im Rahmen der Digitalisierung
                                                    werde es sicherlich auch um das Überleben
                                                    vieler Unternehmen gehen, so die makros-
                                                    kopische Sichtweise von Carl Mühlner.
                                                    Doch er bleibt positiv, denn es werden nicht
                                                    zwangsläuig diejenigen überleben, die am
                                                    besten dafür ausgestattet sind, sondern die,
                                                    die am schnellsten die Dinge angehen und
                                                    sich Gedanken darüber machen. Man könne
                                                    nicht alles auf einmal lösen, sondern müsse
                                                    die einzelnen Use-Cases nach und nach
                                                    angehen, damit sich das Unternehmen auf
                                                    einen langen Zeitraum verändert – so wie
                                                    es auch die Geschäftsmodelle tun werden.
                                                    Sein Aufruf an die anderen Teilnehmen lautet
                                                    daher: „Wir müssen heute etwas initiieren,
                                                    was die Unternehmen in 15 Jahren in die
                                                    Lage versetzt, wettbewerbsfähig zu sein.
                                                    Und das ist die Verantwortung dieser ganzen
                                                    Runde.“
14   Die Round Tables

     Der „Vielleser“ will etwas anderes als der
     „Knowledge Worker“
     Der eine braucht Ruhe und Konzentration, der andere ein Display in der Tischplatte.
     „Den“ Arbeitsplatz der Zukunft gibt es nicht, denn die Anforderungen sind zu unter-
     schiedlich – das stellen elf Experten in einer Diskussion der COMPUTERWOCHE fest.

     Von Christiane Püttner

     Das Vorzimmer? Mehr Bollwerk als Büro. Der
     Schreibtisch? Aus Eichenholz. Und die Mitar-
     beiter …? Irgendwo da hinten. „Sorry. So werde
     ich nicht arbeiten“, stellt der neue C-Level-
                                                       Die Teilnehmer des
     Manager klar. Als Peter Schuett, Leader           zweiten Round Tables zum
                                                       Arbeitsplatz der Zukunft,
     Collaboration Solutions Strategy & Knowledge      zu dem COMPUTERWOCHE
                                                       ins IDG Conference Center
     Management bei IBM, diese Geschichte er-          eingeladen hatte
     zählt, lacht die Runde auf. Die Runde sind elf    Foto: © Patrick Hagn

     Experten, die Mitte März zu einer Diskussion
     über den Arbeitsplatz der Zukunft in die
     Redaktion der COMPUTERWOCHE kommen.
         Einem Freund von Schuett ist das bei An-
     tritt einer neuen Position genau so passiert.
     Das Unternehmen repräsentiert damit einen
     Schenkel der weit geöfneten Schere, die alle
     Diskussionsteilnehmer auf dem Markt sehen.
     Da gibt es die innovationsfreudigen Start-ups
     ebenso wie die „staubigen Büros“ in hierar-
     chischen Unternehmen. Letztere werden
     sich verändern müssen, für Erstere ist Wandel
     sowieso Normalität. Change ist eines der
     Stichworte in der Runde, denn „den“ Arbeits-
     platz der Zukunft gibt es nicht. „Schon wie die
     Welt 2025 aussehen wird, wissen wir heute
     noch nicht“, sagt Christoph Kull, Country
     Manager D-A-CH bei Workday.
         Nicht einig sind sich die Teilnehmer in Sa-
     chen Standardisierung. Thomas Gierich, Head
     of International Solution Sales bei T-Systems,
     erklärt: „Die Technologie wird künftig keine
     Rolle mehr spielen. Es wird um Services ge-
     hen, und die müssen standardisiert angeboten
     werden.“ 85 bis 90 Prozent der Unternehmens-
     IT kommen in Zukunft aus der Cloud, schätzt
     Gierich. Eine These, der Manfred Stetz wider-
     spricht. Der CTO von United Planet sieht
Die Round Tables    15

einen Trend zur hochgradigen Individualisie-    Infrastruktur geben, aber die Lösungen sind
rung. Er begründet das mit dem Internet of      individuell.“
Things (IoT), das brandneue Maschinen eben-        Doch die Technik ist nur ein Teil des
so abdecken muss wie 25 Jahre altes Gerät.      „Dreiklangs aus Technologie, Kultur und
                                                wechselnden Tätigkeiten“, wie Kull den
Standardisierung ist „in“                       Arbeitsplatz der Zukunft umschreibt. Molzen
Für Ricky Ryssel von CSC widerspricht sich      sieht Unternehmen gefordert, Arbeitsplätze
das nicht unbedingt. Der Director Central &     nach bestimmten Proilen zu gestalten. So
Eastern Europe Global Infrastructure Services   haben zum Beispiel „Vielleser“ andere Be-
erklärt: „Standardisierung ist ‚in‘, und zwar   dürfnisse als „Knowledge Worker“, die ein Dis-
bezogen auf die Modul-Ebene.” Seiner Erfah-     play in der Tischplatte brauchen. Hier hakt
rung nach will der Kunde nicht mehr alles       Hans-Jürgen Jobst von Avaya ein. Der Senior
aus einer Hand. Das kann Knuth Molzen           Marketing Manager Uniied Communications
bestätigen: „Die Kunden wollen Spezialisten     & Collaboration nennt das Stichwort Custo-
für die jeweiligen Fachgebiete“, sagt der       mizing: „Jeder Anwender muss seine Anwen-
Senior Director Client Computing Devices        dungen customisen können.“ Ralf Lommel,
Germany bei Fujitsu. Und Lutz Emmelmann,        General Manager Continental Europe bei
Senior Manager Kommunikation & Marketing        Kronos, berichtet: „Kunden von mir haben
bei BWI, erklärt: „Es muss eine Standard-       schon Mitarbeiter verloren, weil diese mit der
16   Die Round Tables

     technologischen Ausstattung am Arbeitsplatz        boomer können posten!“ Zustimmung aus der
     nicht zufrieden waren.“                            ganzen Runde – allerdings widerspricht auch
        Markus Zenker von Atos warnt davor, der         keiner, als der 38-jährige Molzen feststellt,
     IT-Abteilung den Arbeitsplatz der Zukunft          dass „Silberrücken“ und „Sechzehnender“
     zu überlassen. Sie darf den Menschen nicht         dann doch ganz anders ticken als Millennials.
     vorschreiben, wie sie zu arbeiten haben, sagt      Und Vertreter der jungen Generation merken
     der Director Portfolio Management Managed          sehr schnell, ob eine Firmenkultur zu ihnen
     Services. Denn: „Die IT-Abteilung weiß am          passt oder nicht, beobachtet BWI-Manager
     wenigsten, wie die Leute heute arbeiten wol-       Emmelmann. Das Thema berührt also auch
     len!“ Woraus Jobst schlussfolgert: „Deswegen       Fragen der Personalführung. Bei allem Inter-
     muss die IT ja auch den Dialog mit den Fach-       esse an künftigen, jungen Mitarbeitern mahnt
     abteilungen suchen!“ T-Systems-Manager             jedoch Kronos-Manager Lommel: „Viele
     Gierich wiederum proklamiert: „50 Prozent          Firmen vergessen, dass sie bereits gute Mit-
     der Mitarbeiter sind gar nicht in der Lage, zu     arbeiter haben!“
     entscheiden, wie der Arbeitsplatz der Zukunft         Wie also können Entscheider in Sachen
     aussehen soll.“ Daher geht es für ihn nicht        Arbeitsplatz der Zukunft konkret vorgehen?
     ohne Change-Management. Wichtig dabei:             Für CSC-Manager Ryssel geht es zunächst
     Die Firmenleitung darf nie von einem               darum, die richtigen Fragen zu stellen. „Wie
     „IT-Projekt“ sprechen. Sondern von einem           tickt das Unternehmen jetzt? Wie will es sich
     Unternehmensprojekt. Firmenkultur eben.            verändern? Darauf müssen unsere Lösungen
        Die Informationstechnologie ist das Eine.       abzielen“, sagt er.
     Neben Bits und Bytes gibt es die ganz hand-           IBM-Mann Schuett zeigt sich überzeugt,
     feste Realität des Beton. Den starken Einluss      dass die IT künftig noch eine ganz neue Rolle
     der Gebäude auf die Kommunikationskultur           spielen wird. Er spricht von einer „Flexibilität
     schildert Thomas Kneissl-Singer von der            des Sensemaking“: Was sinnvoll ist, sollte
     Datev. Der Abteilungsleiter Sales Operations       möglich sein. Schuett denkt dabei zum Bei-
     arbeitet in einem typischen Büro „mit langen       spiel an das Thema Augmented Intelligence,
     Fluren und geschlossenen Türen“. Ganz              kognitive Hilfssysteme, die den Menschen
     anders der IT-Campus, den die Datev ihren          bei seinen Tätigkeiten unterstützen. „Sie
     Informatikern gebaut hat. Viel Luft, viel Licht,   haben ja auch gut reden mit Watson“, mur-
     eine ofene Architektur. „Dort kann man             melt jemand in der Runde. Doch T-Systems-
     beobachten, wie zwanglos der gepiercte,            Manager Gierich denkt an etwas anderes, die
     tätowierte Azubi mit dem gestandenen Ent-          Callcenter seines Unternehmens nämlich.
     wickler redet“, schmunzelt Kneissl-Singer.         „Der Arbeitsplatz der Zukunft wird mehr
     Ebenso zwanglos gehen die jungen Leute             Stellen ab- als aufbauen“, mutmaßt er. Bevor
     übrigens mit Daten um. Data-Storage, Data-         die Diskussion ausufert, einigt sich die Runde
     Sharing, die kommende Generation macht             darauf, diese gesellschaftspolitische Her-
     sich da gar keine Probleme.                        ausforderung nicht jetzt an diesem Tisch
                                                        zu lösen.
     Generationsübergreifende Lösung                       Zurück von der Augmented Intelligence
     notwendig                                          zum Alltag der CIOs. Wie erleben die Ge-
     Und schon ist die Diskussion bei der Demo-         sprächsteilnehmer IT-Entscheider in der
     graie angekommen. Avaya-Manager Jobst              Frage des künftigen Arbeitsplatzes? Ganz
     fordert, der Arbeitsplatz der Zukunft müsse        prosaisch, jedenfalls nach der Erfahrung von
     generationsübergreifend sein, schließlich          Fujitsu-Manager Molzen. „Egal, mit welchem
     sind in den Unternehmen mittlerweile vier          CIO Sie in diesem Land reden“, sagt er, „als
     Generationen tätig. Er betont: „Auch Baby-         Erstes geht es immer um Bandbreite!“
Die Key Findings
 im Einzelnen

 Arbeitsplatz der Zukunft
Arbeitsplatz der Zukunft:
Out of Oice
57 Prozent der befragten Unternehmen
assoziieren mit dem Wandel in erster Linie                        Collaboration:
Mobilität und Technologie, 79 Prozent der
Arbeitnehmer das Überdenken von Arbeits-
                                                                  Tools gefragt
zeitmodellen und / oder Home- bzw.
Remote-Arbeit.                                                             Platz 1 der aktuell ver-
                                                                           wendeten Tools für die Zu-
                                                                           sammenarbeit belegt die
                                                                           gute alte Telefonkonferenz.

  Mobilität      Arbeitszeitmodelle /
    und             Home- bzw.
  Techno-          Remote-Arbeit
   logie
    57 %               79 %
                                                                       1

               20 %       Status
                          quo:
                          Vorreiter
                          20 Prozent der
                          Firmen auf dem
                          Weg zum Arbeits-
                          platz der Zukunft                   Management
                          sehen sich als
                          Vorreiter.
                                                               Summary
                                                                       Die
                                                                  Key Findings
                                                                  im Überblick
Arbeitsplatz:
Licht und Schatten
Jeder vierte Mitarbeiter ist mit der IT und
der technischen Ausstattung des Arbeits-
platzes weniger bis gar nicht zufrieden.

                                                              Nur gut ein
                                                              Drittel der
                                                              Unternehmen
                                                              hat seine
                                                              Mitarbeiter auf
                                               Mitarbeiter:   dem Weg zum
                                                              Arbeitsplatz
                                              isoliert oder   der Zukunft
                                                integriert?   befragt.
Strategie: überwiegend
                                       übergreifend                                              Wunschzettel:
                                       36 Prozent der befragten Unternehmen
                                       haben eine unternehmensweite Strategie                    Flexibilität und
                                       zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und
                                       Mobilitätskonzepte.
                                                                                                   Vernetzung
                                                                                                Zwei Drittel aller Arbeitneh-
                                                                                                 mer wünschen sich lexible
                                                                                                  Arbeitszeitmodelle – und
                                                                                                 den standortunabhängigen
                                                                                                    Zugrif auf alle Daten.
                                                        36 %

                                    Arbeitsplätze:
                                    bedingt
                                    zukunftstauglich                            Bedeutung:
                                    Vier von fünf Arbeitnehmern
                                    sitzen nach eigener Ein-
                                                                                Arbeitszeit schlägt Dienstwagen
                                                                                8 Prozent der Arbeitnehmer halten den eigenen
                                    schätzung noch nicht
                                                                                Dienstwagen auch zum privaten Gebrauch für
                                    an einem Arbeitsplatz der
                                                                                sehr wichtig. 37 Prozent der
                                    Zukunft.
                                                                                Arbeitnehmer halten lexible
                                                                                Arbeitszeiten – eine bessere
                                                                                Work-Life-Balance – für
                                                                                sehr wichtig.
                                                                                                                     37 %
                                               80 %

                                                                                           8%

                                                     Wandel: Risiken und Nebenwirkungen
                                                   Auf Platz 1 bei Unternehmen und Arbeitnehmern liegt die Befürchtung,
                                                       dass die Abhängigkeit von IT und Internetverbindung zunimmt.
© shutterstock.com / Who is Danny
20   Management Summary

     1. Arbeitsplatz der Zukunft – alles bleibt anders
     Der „Arbeitsplatz der Zukunft“ ist kein Ziel, sondern Oberbegrif einer tief greifenden Veränderung
     im Unternehmen. Diese erstreckt sich von der Kultur über Arbeitsmodelle bis zur technologischen
     Basis. Mitarbeiter und Unternehmen verbinden ähnliche Themen mit dem Wandel.

     Die Unternehmenssicht
     Aus Unternehmenssicht zählen in erster Linie die Schlagworte Mobilität und
     Technologie – wenig überraschend, zumal sie auch nicht mit einer konkreten
     Aktivität gekoppelt sind, sondern für sich im Raum stehen.
         Allerdings verfolgen bereits fast zwei Drittel aller befragten Unternehmen
     eine dedizierte Strategie zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitäts-
     konzepte (siehe Key Finding 6). Bei einem Großteil davon erstreckt sich diese
     über die gesamte Organisation.
         Das „Überdenken“ von Arbeitszeiten und Arbeitsorten folgt an zweiter Stel-
     le. Getrieben wird dies einerseits durch den Wunsch vieler Mitarbeiter nach
     Flexibilität, andererseits aber auch durch die Notwendigkeit zur Integration
     räumlich getrennter und nach Bedarf zusammengestellter Teams.
         Automatisierung, Robotics und KI sind als Themen bekannt, jedoch spielen
     sie in dieser Phase noch keine gewichtige Rolle.
         In den freien Antworten spiegelt sich die ganze Bandbreite des Themas.
     Sie reichen von der „Ausweitung des ERP-Systems“ über agile Prozesse, KI
     und die Test- und Probierkultur bis zum „Verschwinden der papierhaften Be-
     legführung“ sowie dem Desktop-Sharing. Selbst „Hölichkeit“ wurde genannt.

     Was zählt für Ihr Unternehmen zum Themenkomplex „Arbeitsplatz der Zukunft“?
     Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 1076

     Mobilität und Technologie                                                                 56,8

     Überdenken von Arbeitszeitmodellen und / oder Home- bzw. Remote-Arbeit                    47,7

     Verstärkte Nutzung technischer Möglichkeiten                                              45,9

     Neue Formen der Zusammenarbeit                                                            43,5

     Verstärkte Nutzung von Cloud-Lösungen                                                     40,1

     Neue Konzepte der Arbeitsumgebung (Open Space)                                            37,5

     Veränderung der Unternehmenskultur                                                        34,4

     Gezieltes Veränderungsmanagement (Change-Management)                                      30,3

     Multi-Device-Fähigkeit, BYOD („Bring Your Own Device“) etc.                               28,8

     Automatisierung / Robotics                                                                28,1

     Transformation der Gesamtorganisation des Unternehmens                                    26,2

     Einsatz kognitiver Intelligenz                                                            26,1

     Anderes                                                                                    0,8

     Weiß nicht                                                                                 0,7
Management Summary    21

Die Mitarbeiterperspektive
Aus Sicht der Mitarbeiter wird der Themenkomplex in erster Linie durch die
Frage eingegrenzt, wo sie in Zukunft arbeiten. So liegen die Begrife Home,
Remote und Mobilität in den Nennungen weit vorne. Diese Themen werden
dementsprechend auch in den Medien prominent diskutiert, da die meisten
Arbeitnehmer davon betrofen sind.
   Auf der zweiten Position liegt die Technologie beziehungsweise die verstärk-
te Nutzung technischer Möglichkeiten. Dieser Punkt ist Grundvoraussetzung für
das Aufbrechen des traditionellen Arbeitsmodells – bezüglich der Konnektivität,
der Zusammenarbeit und der Sicherheit. Einzelne technische Aspekte wie De-
vices und Cloud-Nutzung inden sich weiter hinten in der Rangfolge.
   Darunter rangiert die „Veränderung der Unternehmenskultur“. Hier müssen
Management sowie Mitarbeiter dicke Bretter bohren und viel Zeit einkalkulie-
ren. Mit knapp 62 Prozent ist der Wert jedoch so hoch, dass der kulturelle
Wandel nicht als „nice to have“ abgetan werden kann.
   Mit 35 Prozent bekommt die „Transformation der Gesamtorganisation des
Unternehmens“ deutlich weniger Stimmen – auch wenn die Suche nach dem
Arbeitsplatz der Zukunft zwangsläuig darauf hinausläuft.

Was zählt für Sie persönlich zum Themenkomplex „Arbeitsplatz der Zukunft“?
Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 444

Überdenken von Arbeitszeitmodellen und / oder Home- bzw. Remote-Arbeit                      79,3

Mobilität und Technologie                                                                   72,7

Verstärkte Nutzung technischer Möglichkeiten                                                62,6

Veränderung der Unternehmenskultur                                                          61,9

Neue Formen der Zusammenarbeit                                                              61,3

Neue Konzepte der Arbeitsumgebung (Open Space)                                              48,6

Multi-Device-Fähigkeit, BYOD („Bring Your Own Device“) etc.                                 41,7

Verstärkte Nutzung von Cloud-Lösungen                                                       39,9

Transformation der Gesamtorganisation des Unternehmens                                      34,9

Gezieltes Veränderungsmanagement (Change-Management)                                        32,7

Automatisierung / Robotics                                                                  30,9

Einsatz kognitiver Intelligenz                                                              30,2

Andere Ziele                                                                                 4,5

Weiß nicht                                                                                   2,9
22   Management Summary

     2. Arbeitsplatz der Zukunft – Status quo
     In dieser Studie befragt wurden ausschließlich Unternehmen, die sich mit dem „Arbeitsplatz
     der Zukunft“ beschäftigen. Das Thema hat eine hohe Bedeutung – es rangiert gleich hinter der
     IT-Sicherheit. Mitarbeiter sehen die Entwicklung indes noch nicht wirklich weit fortgeschritten.

     Die Unternehmenssicht
     In der Selbsteinschätzung zeigt sich, dass die meisten befragten Unternehmen
     bereits ein gutes Stück vorangekommen sind.
         Der Arbeitsplatz der Zukunft wird als eine der wichtigsten Herausforderun-
     gen wahrgenommen. Sie rangiert gleich hinter dem Dauerbrenner IT-Sicher-
     heit und vor den klassischen Aufgaben Personal, Produktion und Vertrieb. Der
     Abstand zu Hype-Themen wie Analytics, Internet of Things und Industrie 4.0
     ist überraschend groß.
         Größere Unternehmen bewerten den Arbeitsplatz der Zukunft tendenziell
     höher als kleine Firmen. Und für Top-Manager (3,54) ist er deutlich wichtiger
     als für IT-Manager (4,28).
         Für jüngere Mitarbeiter bis 29 Jahre hat der Arbeitsplatz der Zukunft die
     größte Bedeutung (3,19), während das Thema für ältere Mitarbeiter ab 50 nicht
     so relevant ist (4,28). Bei IT-Sicherheit ist es übrigens genau umgekehrt – je
     älter, desto wichtiger.

     Wie weit ist in Ihrem Unternehmen die                             Wie wichtig ist in Ihrem Unternehmen das
     Entwicklung zum Arbeitsplatz der Zukunft                          Thema „Arbeitsplatz der Zukunft“ im Vergleich
     bereits gediehen?                                                 zu anderen Herausforderungen?
     Angaben in Prozent. Basis: n = 1.071 (nur Unternehmen, die sich   Mittelwertangaben. Abfrage auf einer Skala von 1 („Sehr wichtig“) bis
     mit dem Arbeitsplatz der Zukunft auseinandersetzen)               10 („Nicht wichtig“). Basis: n = 1.231

                                                                       Thema                                1   2    3      4    5      6   7   8   9   10

                                20,6                                   IT-Sicherheit                                 3,33

          38,5
                                                                       Arbeitsplatz der Zukunft                          3,95

                                                                       Personalentwicklung                                  4,58
                                40,6

                                                                       Produktionssteigerung                                4,59

                                              Sehr weit,
                                                                       Business Development                                     4,94
                                              wir sind
                                              Vorreiter

                         Entwicklung                                   Analytics / Big Data / Smart Data                        5,12
                         schon relativ weit
                         fortgeschritten
                                                                       Industrie 4.0                                             5,20
     Entwicklung
     erst in den
     Anfängen                                                          Cloud / SaaS-Lösungen                                     5,27

                                                                       Internet of Things                                          5,47
Management Summary          23

Die Mitarbeiterperspektive
Aufseiten der Arbeitnehmer zeigt sich, dass ein gutes Drittel der Befragten in
einer Organisation tätig ist, die sich das Thema noch nicht auf die Fahnen
geschrieben hat – aus verschiedenen Gründen. Zudem beurteilen Mitarbeiter
die Fortschritte in Richtung auf den Arbeitsplatz der Zukunft deutlich zurück-
haltender.
   Bei den Argumenten der Unternehmen, die sich vorerst gegen die Reise
zum Arbeitsplatz der Zukunft entschieden haben, dominieren übergreifende
Faktoren: keine Strategie, keine passende Organisation und vor allem keine
Priorität. Erst dahinter folgen die konkreten Gründe wie Skill-Mangel, Kosten,
Sicherheit und Compliance.

Wie weit ist in Ihrem Unternehmen die                           Warum hat sich Ihr Unternehmen noch nicht
Entwicklung zum Arbeitsplatz der Zukunft                        mit dem Thema „Arbeitsplatz der Zukunft“
bereits gediehen?                                               auseinandergesetzt?
Angaben in Prozent. Basis: n = 444 Mitarbeiter                  Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 134

                                                                Derzeit andere Prioritäten / Andere Investitionen
                                                                haben Vorrang                                                   43,3
               7,4    2,9
                              17,6                              Unpassende Führungs- und Organisationsstruktur                   31,3

                                                                Es besteht kein Bedarf / Das Thema ist für unser
                                                                                                                                28,4
        36,9                                                    Unternehmen nicht relevant.

                                                                Fehlende bzw. keine ausreichend stringente
                                                                Strategie                                                       23,9
                              35,1
                                                                Kein Mehrwert                                                   20,9
                                                 Sehr weit,
                                                 wir sind
                                                 Vorreiter      Mangel an Personal zur Umsetzung                                 20,1

                                                                Fehlendes Know-how                                               19,4
                                           Entwicklung
                                           schon relativ weit
                                                                Zu hohe Kosten                                                   19,4
                            Entwicklung    fortgeschritten
   Noch kein                erst in den
                            Anfängen                            Security-Bedenken (IT-Sicherheit)                                14,2
   Thema für unser
   Unternehmen
                                                                Fehlende rechtliche Rahmenbedingungen                            12,7
Weiß
nicht
                                                                Safety-Bedenken (Betriebssicherheit)                              9,7

                                                                Mangelnde Mitarbeiterakzeptanz                                    8,2

                                                                Unreife Technik                                                   7,5

                                                                Anderer Grund                                                     5,2

                                                                Weiß nicht                                                        6,7
24   Management Summary

     3. Zusammenarbeit – Tools für Collaboration
     Die Suche nach dem Arbeitsplatz der Zukunft beginnt vielerorts nicht bei null.
     Ein Großteil der Firmen, die Mobilität und Flexibilität fördern wollen, hat bereits
     notwendige Tools im Einsatz. Ob dies die optimalen Werkzeuge für den
     Einsatzzweck eines jeden Mitarbeiters sind, steht auf einem anderen Blatt.

     Die Unternehmenssicht
     Die Telefonkonferenz ist der Spitzenreiter bei den Werkzeugen zur
     Zusammenarbeit, und auch Workgroup-Lösungen sind etabliert. Video-
     und Web-Konferenzen bekommen ebenfalls hohe Werte beim Einsatz.
        Den größten Bedarf gibt es bei den Punkten „Self Help“ und „Collaborative
     Reviewing“. Einmal sollen die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, den
     grundlegenden Support selbst zu leisten – etwa abends oder unterwegs. Zum
     anderen geht es um die gemeinsame, gegebenenfalls auch zeitgleiche Arbeit
     an Business-Dokumenten, was über das reguläre Filesharing hinausgeht.
        Bei den Unternehmen, die sich selbst als „Vorreiter“ zum Arbeitsplatz der
     Zukunft bezeichnen, liegt der Bedarf an Lösungen für Collaborative Reviewing
     immerhin sieben Prozentpunkte über dem Durchschnitt von rund 30 Prozent.
        Gefragt ist auch der Einsatz von Online-Tools für das Projektmanagement.
     Diese bieten einen größeren Funktionsumfang als online geteilte Excel-Listen
     und Gantt-Charts. Hier ist der Wert bei Unternehmen am höchsten, die sich in
     der Entwicklung noch als „Anfänger“ bezeichnet haben.

     An welchen Collaboration-Tools besteht in Ihrem Unternehmen Bedarf,
     welche werden bereits verwendet?
     Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 536

                                                                     Bereits verwendet          Bedarf
     Filesharing                                                                         40,9            23,3

     Instant Messaging                                                                   39,4            25,6

     Online-Projektmanagement                                                            36,9            29,3

     Collaborative Reviewing                                                             19,8            30,4

     Workgrouping-Tools                                                                  51,1            17,7

     Wiki                                                                                37,9            23,5

     Telefonkonferenzen                                                                  56,0            18,3

     Web-Konferenzen                                                                     44,6            23,5

     Video-Conferencing                                                                  48,1            22,6

     Social Media                                                                        41,4            22,9

     Social Intranet                                                                     35,3            25,0

     Remote Desktop                                                                      45,7            21,6

     Service-Management-Tool für
     Kommunikation zwischen IT und Mitarbeiter                                           36,8            26,9

     Self-Help                                                                           27,4            30,4

     Servicekataloge                                                                     31,3            25,6

     Andere/s Collaboration-Tool/s                                                        3,4             2,8
Management Summary        25

Die Mitarbeiterperspektive
Die Ausschläge bei den Antworten nach „Bedarf“ und „Bereits verwendet“ sind
hier höher als bei den Unternehmen. Auch inden sich große Unterschiede in
der Bewertung der Relevanz zwischen beiden Gruppen. So kommt beispiels-
weise Social Media in Summe bei den Organisationen auf rund 64 Prozent,
während die Mitarbeiter Bedarf und Einsatz sozialer Medien auf 40 Prozent
summieren.
   Klarer Sieger beim Bedarf in der Belegschaft ist das Online-Projektmanage-
ment. Mit steigender Mitarbeiterzahl und IT-Budget der Organisation wächst
auch die Nachfrage nach derartigen Tools.
   Self Help ist ebenfalls gefragt, um im ersten Schritt eine Problemlösung
ohne den oiziellen Support zu inden. Und selbst Wikis „wären nützlich“,
obwohl sie bereits in relativ vielen Organisationen im Einsatz sind.
Womöglich kennzeichnet die Aussage einen Optimierungsbedarf von
Wikis der ersten Generation.

Welche Tools zur Zusammenarbeit (Collaboration-Tools) wären für Ihren
Arbeitsalltag nützlich? Und welche können Sie selbst bei Ihrer Arbeit nutzen?
Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 444

                                                                Bereits verwendet             Wäre nützlich
Filesharing                                                                         51,6                      19,8

Instant Messaging                                                                   42,8                      19,4

Online-Projektmanagement                                                            17,6                      37,6

Collaborative Reviewing                                                              9,2                      27,3

Workgrouping-Tools                                                                  60,8                      14,9

Wiki                                                                                39,6                      28,6

Telefonkonferenzen                                                                  70,5                       9,7

Web-Konferenzen                                                                     44,8                      24,3

Video-Conferencing                                                                  47,1                      21,8

Social Media                                                                        23,0                      16,7

Social Intranet                                                                     25,7                      23,4

Remote Desktop                                                                      62,4                      13,5

Service-Management-Tool für                                                         30,9                      30,0
Kommunikation zwischen IT und Mitarbeiter

Self-Help                                                                           16,9                      31,1

Servicekataloge                                                                     21,4                      25,7

Andere/s Collaboration-Tool/s                                                        1,4                       1,6
26   Management Summary

     4. Mitarbeiter – mittendrin statt nicht dabei?
     Als wichtigstes Erfolgskriterium für die Transformation zum Arbeitsplatz der Zukunft
     gilt die frühzeitige und umfassende Einbeziehung der Mitarbeiter. Bei den Antworten
     von Unternehmen und Belegschaft zeigt sich, dass es an dieser Stelle noch viel
     Verbesserungspotenzial gibt.

     Die Unternehmenssicht
     Nur gut ein Drittel der Unternehmen hat seine Mitarbeiter auf dem Weg zum
     Arbeitsplatz der Zukunft befragt, knapp ein Drittel informiert seine Belegschaft
     regelmäßig über den Prozess.
        Rund 30 Prozent der Organisationen sind über die reinen Kommunikations-
     maßnahmen hinausgegangen und haben den Bedarf analysiert. Und nur jede
     vierte Firma hat Arbeitsgruppen eingesetzt beziehungsweise Nutzerproile
     erstellt.
        In immerhin 24 Prozent der Unternehmen wird auf die Selbstorganisation
     der Teams gesetzt. Der Wert deckt sich mit den Angaben der Mitarbeiter.
        Es gilt als eine Binsenweisheit, dass die Mitarbeiter bei Veränderungen nicht
     vor vollendete Tatsachen gestellt werden sollen. Dies beginnt bei den zu nut-
     zenden Tools und betrift erst recht gravierende Themenkomplexe wie Arbeits-
     modelle oder die Unternehmenskultur. Dass nur jedes dritte Unternehmen den
     Wandel kommunikativ begleitet, birgt Risiken.

     In welchem Umfang sind die Mitarbeiter Ihres Unternehmens bei der Modernisierung /
     Transformation zum Arbeitsplatz der Zukunft involviert?
     Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 539

         36,2
                            31,2
                                              29,7

                                                                24,3
                                                                                23,7          23,6

                                                                                                                       5,2
                                                                                                            1,3

        Befragung der      Fortlaufende      Erstellung      Arbeitsgruppen    Erstellung     Selbst-      Anders   Weiß nicht
         Mitarbeiter     Information der    von Bedarfs-        wurden        von Nutzer-   organisation
                            Mitarbeiter       analysen         eingesetzt       profilen     der Teams
Management Summary                27

Die Mitarbeiterperspektive
Die Antworten der Mitarbeiter liegen insgesamt auf einem ähnlichen Niveau
wie die Werte der Unternehmen. Dennoch gibt es Unterschiede in der Reihen-
folge. So geben deutlich mehr Mitarbeiter an, dass Arbeitsgruppen eingesetzt
wurden – vielleicht eine Folge der Selbstorganisation, deren Maßnahmen auf
den höheren Ebenen nicht aufgefallen sind.
   Die Richtung der Kommunikation unterscheidet sich in der Wahrneh-
mung: Während Unternehmen die Befragung der Mitarbeiter am höchsten
bewerten, fällt dieser Wert in der Belegschaft deutlich ab. Hier wiederum
bekommt die Versorgung mit Informationen aus dem Unternehmen einen
höheren Rang als die eigene Befragung.
   Zwar decken sich die Werte bei Bedarfsanalysen und der Selbstorganisation
weitgehend, jedoch weichen die Angaben bezüglich der Nutzerproile stark
voneinander ab.
   Thema Bedarf: Über 80 Prozent der Mitarbeiter sehen Raum zur Verbes-
serung ihrer technischen Ausstattung am Arbeitsplatz, nur jeder Achte ist
rundum zufrieden.

In welchem Umfang sind Sie als Mitarbeiter in die                      Wie zufrieden sind Sie mit der IT und der
Modernisierung / Transformation zum Arbeitsplatz                       technischen Ausstattung Ihres eigenen
der Zukunft involviert?                                                Arbeitsplatzes?
Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 247          Angaben in Prozent. Basis: n = 444

Arbeitsgruppen wurden eingesetzt.                               38,1
                                                                                           4,1
                                                                                                    13,1
Wir bekommen fortlaufend Informationen.                         36,8
                                                                                  23,0
Es wurden Bedarfsanalysen erstellt.                             30,4

Wir werden / wurden dazu befragt.                               27,5
                                                                                                                         Sehr zufrieden,
Wir haben das in den Teams selbst organisiert.                  22,7                                                     könnte nicht / kaum
                                                                                                                         besser sein
Es wurden Nutzerproile erstellt.                                15,8

Anderes                                                         17,4                               59,9

Weiß nicht                                                      10,5

                                                                                                           Einigermaßen zufrieden, noch
                                                                                                           Raum für Verbesserungen
                                                                            Weniger zufrieden,
                                                                            vieles könnte besser
                                                                            sein

                                                                         Gar nicht zufrieden,
                                                                         sollte dringend
                                                                         verbessert werden
28   Management Summary

     5. Statements zum Arbeitsplatz der Zukunft
     Der Arbeitsplatz der Zukunft ist ein starker Hebel im Wettbewerb um die besten
     Talente. Modern und attraktiv – laut Key Finding 10 sind damit vor allem lexible
     Arbeitszeitmodelle und weniger Präsenzplicht im Büro gemeint.

     Die Transformation der Arbeitsplatzumgebung im laufenden Betrieb kann
     aus technischer Sicht nicht das große Problem sein. Vielmehr sind damit
     organisatorische und vor allem kulturelle Veränderungen gemeint, für die
     es keine Lösung von der Stange gibt.
         Dagegen fällt die Zustimmung zur Aussage, dass ein „nicht kleiner Teil“ der
     Büroräume wegen der mobilen Belegschaft häuig leer steht, etwas ab. Dies
     hängt vermutlich auch damit zusammen, dass in den meisten Organisationen
     ein Großteil der Mitarbeiter weiterhin im angestammten Büro eingesetzt wird,
     sei es nun, weil sie nicht auf Mobilität angewiesen sind oder weil es doch noch
     an Home-Oice-Angeboten hapert.

     Nachfolgend sind einige Statements zum Themenbereich „Arbeitsplatz der Zukunft“
     aufgeführt. Inwieweit können Sie diesen Aussagen zustimmen?
     Mittelwertangaben. Abfrage auf einer Skala von 1 („Stimme voll und ganz zu“) bis 6 („Stimme überhaupt nicht zu“).
     Basis: n = 539

                           2,35
                   „Wenn wir überhaupt eine                                                      2,44
                  Chance im ‚War for Talents‘                                         „Die größte Herausforderung ist,
                haben wollen, dann kann unser                                          dass die Transformation einer
                  Unternehmen nur mit einem                                            Arbeitsplatzumgebung parallel
                  modernen Arbeitsplatz und                                                zum laufenden Betrieb
                attraktiven Arbeitsbedingungen                                               stattfinden muss.“
                           punkten.“

                                                            3,20
                                                   „Ein nicht gerade kleiner Teil
                                                 unserer Büroräume steht häufig
                                                 leer, weil diese Mitarbeiter mehr
                                                   als die Hälfte ihrer Arbeitszeit
                                                 nicht an ihrem Büroschreibtisch,
                                                     sondern im Home-Office,
                                                    auf Geschäftsreisen oder in
                                                       Meetings verbringen.“
Management Summary         29

6. Strategie und Ziele
Angesichts der hohen Bedeutung des Themas (siehe Key Finding 2) ist es
kein Wunder, dass bereits knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen
eine dedizierte Strategie für neue Arbeits- und Mobilitätskonzepte entwickelt
haben. Angesichts der vielen Ziele, die mit dem Konzept verfolgt werden,
ist dies auch nötig.

Mehr als ein Drittel aller Unternehmen hat eine unternehmensweite Strategie
zum Arbeitsplatz der Zukunft entwickelt, hinzu kommen noch einmal 27 Pro-
zent, bei denen die Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte
abteilungsweise strategisch verfolgt wird. Nur jedes siebte Unternehmen hat
sich bislang nicht mit dem Arbeitsplatz der Zukunft beschäftigt oder auf eine
Strategie verzichtet.
    Als Ziele inden sich die Schlagworte Flexibilität, Agilität und Produktivität
weit vorne. Mit geringem Abstand folgt bereits die Steigerung der Mitarbeiter-
zufriedenheit, um diese an das Unternehmen zu binden. Die höhere Attrak-
tivität als Arbeitgeber und die moderne Unternehmenskultur landen knapp
dahinter.
    Es dominieren die „soften“ Themen wie Freundlichkeit gegenüber Kunden,
Betriebsklima, Innovation und Kreativität. Weiter hinten landen Aspekte wie
Regulierung, Fehlzeiten und Geschäftsmodelle.

Verfolgt Ihr Unternehmen eine dedizierte                                Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen
Strategie zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz-                             mit den neuen Arbeitsplatz- und Mobilitäts-
und Mobilitätskonzepte?                                                 konzepten?
Angaben in Prozent. Basis: n = 1.231                                    Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Basis: n = 1.076

                                                                        Flexibilität und Agilität erhöhen                                      41,2
                                                                        Produktivität steigern                                                 39,6
                                                                        Mitarbeiterzufriedenheit steigern / Mitarbeiter halten                 39,0
                           3,4                                          Kommunikation und Zusammenarbeit verbessern                            39,0
                    16,2                                                Höhere Attraktivität als Arbeitgeber                                   37,9
                                                                        Moderne Unternehmenskultur                                             32,5
                                          36,0
                                                                        Kundenfreundlicher operieren                                           30,8
                                                    Ja, es gibt eine    (Fix-)Kosten einsparen                                                 30,0
             17,3
                                                    dedizierte unter-   Freundlicheres Betriebsklima                                           29,7
                                                    nehmensweite
                                                    Strategie.          Neue Mitarbeiter und Fachkräfte anwerben                               29,6
                                                                        Innovation und Kreativität verbessern                                  28,8
                            27,1                                        Zugrif auf bestehendes Wissen im Unternehmen verbessern                28,7
                                                                        Weniger Fehlzeiten                                                     27,4
                                   Einzelne Abteilungen / Bereiche      Globale Zusammenarbeit                                                 27,1
                                   haben eine dedizierte Strategie.     Neue Arbeitsformen                                                     25,7
                                                                        Telearbeit                                                             22,3
        Eine dedizierte Strate-                                         Verfügbarkeit rund um die Uhr (24/7)                                   21,7
        gie ist in Vorbereitung /
        in Planung.                                                     Neue Services / Produkte / Geschäftsmodelle im Digital Business        19,9
                                                                        Erfolgreiche disruptive Modelle, z.B. Sharing Economy                  14,5
                                                                        Regulierungen erfüllen (Governance & Compliance)                       13,4
   Nein                                                                 Outsourcing des unternehmerischen Risikos (Franchising)                13,2
                                                                        Andere Ziele                                                            0,5
Weiß nicht
                                                                        Weiß nicht                                                              1,4
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