Studier mal - Stadt Marburg

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Studier mal - Stadt Marburg
Studier mal

   Das Magazin Oktober 2020

Konzept für Sanierung   Aktive entwickeln Ideen   Marburger Hauptfriedhof   Angebote am Richtsberg
Bürgerhäuser            Perspektivenwerkstatt     Kulturerbe                Gesund bleiben
Studier mal - Stadt Marburg
05.10. • Folge 6   Marburg un
                            nd Einkauffe
                                       en

19.10. • Folge 7   Marburg un
                            nd derr Semesterstart

02.11. • Folge 8   Marburg un
                            nd derr Klimaschutz

   Hörr mal Marburg! Auf hoermalmarburg.de
   ode
     er auff allen gängigen Podcas
                             o    t-Plattformen
Studier mal - Stadt Marburg
Liebe Marburgerinnen,
liebe Marburger,
mit Beginn des Goldenen Oktobers freuen wir uns                                   Erarbeitung des gesamtstädtischen Mobilitäts-
normalerweise auf den Elisabethmarkt und die                                      und Verkehrskonzept 2035 (MoVe 35), in die wir
Innenstadtkirmes. In diesem Jahr ist das leider                                   mit dem 3. Dialog zur Verkehrsentwicklung
nicht möglich. Zwar können allmählich auch Feiern                                 gestartet sind.
oder Veranstaltungen in kleinem Rahmen wieder
stattfinden. Es gilt aber weiterhin, besonnen zu                                   Ich wünsche uns allen einige goldene Oktobertage
bleiben, um die Ausbreitung des Corona-Virus                                      und eine angenehme Lektüre der Artikel zu diesen
einzudämmen.                                                                      und zu anderen Themen.
Den Tag der deutschen Einheit werden wir daher
in deutlich reduziertem Umfang feiern, auf                                        Ihr
Großveranstaltungen weiterhin verzichten.
Mit dieser Ausgabe informieren wir unter anderem
über den Stand bei einigen Bauvorhaben: So ist im
Waldtal der Neubau des Nachbarschaftszentrums
als Ersatz für das rund 50 Jahre alte St.-Martin-                                 Wieland Stötzel
Haus geplant. Eines unserer Großprojekte, welch-                                  Bürgermeister
es in den nächsten zwei Jahren realisiert wird.
Für die Bürgerhäuser in unseren Stadtteilen haben
wir mit den Ortsvorstehern eine Prioritätenliste für                                                       Marburg im Oktober
anstehende Maßnahmen erarbeitet, damit auch in
den nächsten Jahrzehnten Orte für Vereine und                                                              Bürgerhäuser
Bürger im Stadtteil zur Verfügung stehen.                                                                  Konzept für Sanierung               4
                                                                                                           Umbau in Bortshausen                6
Unser Förderprogramm für energetische Sanierun-
gen erfüllt zweierlei Ziele: Die klimafreundliche                                                          Mitmachen bei MoVe 35               8
Reduzierung des Energieverbrauchs einerseits                                                               Zentrum für das Waldtal            10
und die Stärkung des Handwerks andererseits.                                                               Fördermittel für Wärmedämmung      12
Während der Sommermonate sind viele Marburg-                                                               Prämien für E-Bike-Fahrer          13
erinnen und Marburger auf das Fahrrad umge-                                                                Gesundheitsangebot am Richtsberg   14
stiegen. Auch diesen Beitrag zum Klimaschutz
                                                                                                           Stadt übernimmt Betreuung          15
fördern wir mit einem neuen Programm.
Und zum Thema Verkehr gehört auch die                                                                      Hauptfriedhof ist Kulturerbe       16
                                                                                                           Befragung zu „LiSA“                17
                                                                                                             Leichte Sprache:
 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen, die Termine                                           Brustkrebs erkennen                18
 der Ausschüsse oder der fünf neuen Ortsbeiräte, finden Sie auf                                             Programm im Erwin-Piscator-Haus    20
 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen                                                                Ideen für die Oberstadt            21

Studier mal Marburg                                   Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,
                                                                                                           Klartext gegen Diskriminierung     22
erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils         Versand und Auslage.
vor Monatsbeginn, herausgegeben vom                   Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beim
                                                                                                           Firmen erhalten Gütesiegel         24
Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der      Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378)
Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35035 Marburg     Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH,            Seniorenwegweiser neu aufgelegt    25
Tel. 06421 201-1378, www.marburg.de,                  Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg,
studiermalmarburg@marburg-stadt.de                    Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44,                      Schlangen in Marburg               26
twitter: @stadt_marburg,                              E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de
facebook: stadt.marburg,                              Druck: msi – media service international gmbh        Umfrage zum Fahrradklima           27
instagram: @universitaetsstadtmarburg                 Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-
Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn                Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed        Semesterstart und Corona           28
Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich-   Credit MaterialCertifikat“.
keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13        Redaktionsschluss für Nr. 11/2020: 9. Oktober 2020   kurz & bündig                      30
Techn. Layout: Nadine Schrey                          Titelbild: Der Herbst ist da
Auflage: 14.500                                        Foto: Pixabay
Studier mal - Stadt Marburg
Bürgerhäuser
         werden saniert
         ■ Stadt investiert etwa 15 Millionen Euro

        arburg ist Universität, Marburg      Bürgerhäuser zu nutzen. Größere         Moischt und Elnhausen als größere
    M   ist Stadt – und Marburg ist Dorf.
    Rund 12.000 der Einwohner*innen
                                             Bürgerhäuser können durch größere
                                             Veranstaltungen durchaus auch eine
                                                                                     Mehrzweckhallen angelegt, die neben
                                                                                     privaten Veranstaltungen auch von
    Marburgs leben in den dörflichen          überörtliche Strahlkraft bekommen.      Grundschulen und Kindertagesstät-
    Außenstadtteilen. Gerade die Bürger-                                             ten, Vereinen oder für Prüfungen und
    häuser sind dort oftmals Orte des Mit-   Einige Häuser sind                      Fortbildungen genutzt werden. Klei-
    einanders. Deshalb will die Stadt nun                                            nere Häuser wie Ronhausen oder
    auf der Basis eines großangelegten       Mehrzweckhallen                         Wehrshausen sind dagegen eher von
    Entwicklungskonzepts die Bürger-         Fast alle der Marburger Außenstadt-     lokaler Bedeutung.
    häuser in den jeweiligen Stadtteilen     teile – Bauerbach, Bortshausen, Cyri-
    sanieren, teilweise auch abreißen        axweimar, Dilschhausen, Elnhausen,      Orte der Begegnung
    und neu bauen.                           Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshau-
                                             sen, Hermershausen, Michelbach,         und Kommunikation
    Diese Sanierung soll dazu beitragen,     Moischt, Ronhausen, Schröck und         Ebenso gibt es Unterschiede beim
    das Leben in den dörflichen Stadttei-     Wehrshausen – verfügen über ein         baulichen Zustand – einige Häuser
    len noch attraktiver zu gestalten und    Bürgerhaus, lediglich Dagobertshau-     sollen teil-, andere grundsaniert wer-
    Orte der Begegnung zu schaffen, die      sen nicht. Die Bürgerhäuser unter-      den, bei manchen sind auch ein Um-
    den heutigen Standards genügen.          scheiden sich in ihrer räumlichen       bau oder Neubau in Planung. Unab-
    Auch für die übrige Stadtgesellschaft    Ausstattung und in ihrer Nutzung        hängig von den unterschiedlichen
    werden so Anreize geschaffen, in die     teilweise deutlich voneinander. So      Größen und Standards haben alle
    Außenstadtteile zu kommen und die        sind beispielsweise Cyriaxweimar,       Bürgerhäuser eine wichtige Funktion

4
Studier mal - Stadt Marburg
nächsten zehn Jahre geschaffen“,
                                             sagt Bürgermeister und Baudezer-
                                             nent Wieland Stötzel. Die Entwick-
                                             lungskonzepte für die jeweiligen Bür-
                                             gerhäuser sollen flexibel sein. Sie las-
                                             sen sich anpassen, wenn es
                                             Veränderungen, neue Anforderungen
                                             oder zusätzliche Nutzungen gibt.

                                             Prioritätenliste
                                             wurde erstellt                            MARBURG
                                             Je nach Ausstattung, Nutzung und
                                             baulichem Zustand werden die Häuser
                                             in den kommenden Jahren bedarfs-
                                                                                       ERLEBEN
                                             gerecht saniert. Dazu wurde in dem
                                             Konzept eine Prioritätenliste erstellt.
                                             Dort sind erst einmal Maßnahmen für       Öffentliche
                                             die Zeiträume 2020 bis 2023 und
                                             2024 bis 2029 festgelegt; die Arbei-      Gästeführungen
                                             ten werden insgesamt wahrscheinlich
                                             darüber hinaus gehen. Bis 2023 sind       im Herbst
                                             Sanierungsarbeiten in Gisselberg,
                                             Elnhausen, Cyriaxweimar, Dilschhau-
                                             sen und Hermershausen vorgesehen.
                                             Das Gesamtvolumen der Investitio-
                                             nen wird sich auf circa 15 Millionen
                                             Euro belaufen.
                                             Den Impuls für das Entwicklungskon-
                                             zept setzte die Beteiligung der Stadt
                                             Marburg am Dorfentwicklungspro-
                                             gramm des Landes Hessen, dessen
                                             Ziel die Erhaltung und Schaffung von
                                             attraktiven und lebendigen Orten ist.
                                             Ein Teil der Baumaßnahmen an den
Die 14 Bürgerhäuser in den Marburger
                                             Bürgerhäusern wird von dem Pro-
Außenstadtteilen werden in den kommen-
den Jahren saniert. (Fotos: Stadt Marburg)
                                             gramm mitfinanziert.

                                             Außenstadtteile
als Treffpunkte und Orte des gesell-
schaftlichen und kulturellen Lebens.         rücken in den Fokus
In allen Außenstadtteilen besteht der        Die Besonderheit Marburgs und sei-
ausgeprägte Wunsch, dass die Bür-            ner Außenstadtteile wird auch da-
gerhäuser als Orte der Begegnung,            durch deutlich, dass die Universitäts-
der Kommunikation und der Dorfge-            stadt als einziges Oberzentrum in
meinschaft erhalten bleiben sollen.          dem Dorfentwicklungsprogramm ist.         Informationen und Tickets:
An der Erarbeitung des Entwicklungs-         Im Zuge des Programms waren bereits
konzeptes für die 14 Bürgerhäuser            Vertreter*innen aus allen Stadtteilen     www.marburg-tourismus.de/
waren verschiedene städtische Fach-          zu einer Steuerungsgruppe zusam-          oeffentlichefuehrungen
dienste sowie Ortsvorsteher*innen            mengekommen, was auch zur Stär-
und Akteur*innen aller Außenstadt-           kung eines Gemeinschaftsgefühls bei-
teile aktiv beteiligt.                       getragen hat. Die Stadt nutzt das
In der Stadtverordnetenversammlung           Konzept zusätzlich, um die Außen-
wurde die Umsetzung beschlossen.             stadtteile in den Fokus zu nehmen.
„Dadurch, dass wir die Baumaßnah-            ■ Auch im Stadtmagazin „Studier
men in ein Gesamtkonzept zusam-              mal Marburg“ wird in den kommen-
mengefasst haben und dies mit den            den Monaten jedes der Bürgerhäuser
Akteurinnen und Akteuren vor Ort ab-         und der dazugehörige Außenstadtteil
gestimmt ist, haben wir die Grundla-         einzeln porträtiert und detaillierter
ge für bauliche Maßnahmen der                vorgestellt.

                                                                                                               5
Studier mal - Stadt Marburg
Fachwerk und Landwirtschaft prägen das Bild von Bortshausen. (Fotos: Steinforth)

                                                                                                  Fahrradweg vom Marburger Süden in
        Klein, aber                                                                               den Ebsdorfergrund. Erstmals ur-
                                                                                                  kundlich erwähnt wurde Bortshausen
                                                                                                  im Jahre 1226. Sehenswürdigkeiten
        sehr aktiv                                                                                sind unter anderem die Kirche und
                                                                                                  der alte Brunnen unter der Dorflinde.
                                                                                                  Das Bürgerhaus wurde 1975 erbaut
        ■ „Mein Dorf in Marburg“ startet mit Bortshausen                                          und 1982 noch einmal erweitert. Es
                                                                                                  umfasst heute einen großen und ei-
         it einem groß angelegten Ent-           die Lupe nimmt, in Bortshausen. Mit              nen kleinen Saal, einen Jugendraum,
    M    wicklungskonzept will die Stadt
    Marburg die Bürgerhäuser in den Au-
                                                 einer Einwohner*innenzahl von we-
                                                 niger als 300 ist Bortshausen einer
                                                                                                  eine kleine und eine große Küche so-
                                                                                                  wie im Außenbereich eine Terrasse
    ßenstadtteilen bedarfsgerecht sanie-         der kleinsten Stadtteile Marburgs.               mit Sitzgelegenheiten und einen
    ren. In Bortshausen ist ein Teil der         Südöstlich der Kernstadt am Fuße                 Kinderspielplatz.
    Arbeiten bereits umgesetzt.                  des Frauenbergs gelegen, ist Borts-              Bernd Zieske, Ortsvorsteher von
                                                 hausen gut angebunden über die                   Bortshausen, berichtet: „In der Steu-
    Deshalb startet die Reihe „Mein Dorf         L 3089. Die Marburger Buslinie 13                erungsgruppe des Dorfentwicklungs-
    in Marburg“, die das Projekt in den          fährt innerhalb einer Viertelstunde              programms, in der Vertreter*innen
    nächsten Monaten begleitet und die           zum Südbahnhof. Außerdem liegt                   aus allen Außenstadtteilen sind, hat-
    Außenstadtteile etwas näher unter            Bortshausen an einem beliebten                   ten wir beschlossen, den kleinen Saal

                 Das Bürgerhaus ist bereits teilweise saniert worden.                      Ein beliebter Radweg führt an Bortshausen entlang.

6
Studier mal - Stadt Marburg
Dorfidylle: Der alte Brunnen unter der großen Linde.                Ein großer Gewinn ist die neu angelegte Terrasse.

unseres Bürgerhauses zuerst zu sa-           meinde im Bürgerhaus statt. Es gibt    ist. Generell bringen sich viele in die
nieren.“ Der kleine Saal und der Au-         ein Erzählcafé, außerdem kann das      Dorfgemeinschaft ein. Immer am 1.
ßenbereich haben Ende 2019 ihr               Bürgerhaus für private Feiern gemie-   Mai wird ein Feuerwehrfest auf die
neues Gesicht erhalten. Die alten            tet werden.                            Beine gestellt, bei dem alle Arbeiten
dunklen Holzvertäfelungen sind wei-          Mit Blumen sind der Eingangsbereich    von Bewohner*innen übernommen
ßen Wänden und hellem Holzmobili-            des Bürgerhauses und auch die Kir-     werden. Darüber freuen sich jährlich
ar gewichen. Die Decken wurden er-           chenmauer geschmückt, was dem          mehrere hundert Besucher*innen,
neuert und mit klimafreundlichen             freiwilligen Engagement einiger        die zum Teil auch aus der erweiterten
LED-Lampen ausgestattet. Die kleine          Dorfbewohner*innen zu verdanken        Region dafür anreisen.
Küche und die Sanitäranlagen wur-
den ebenfalls saniert. Ein großer Ge-
winn ist die Öffnung des kleinen Saals
hin zum Spielplatz. Durch den Einbau
von Fenstertüren und einem barrie-
refreien Ausgang können die neuan-
gelegte Terrasse und der Spielbereich
für Veranstaltungen genutzt werden.
Die Außenfassade dieses Gebäude-
teils wurde erneuert. Auch ein Bea-
mer wurde angeschafft.

Bürgerhaus wird
sehr rege genutzt
Insgesamt betragen die Kosten für
den Umbau rund 200.000 Euro. Die
Stadt erhält dafür einen Zuschuss aus
dem Dorfentwicklungsprogramm des
Landes Hessen von etwa 66.000 Eu-
ro. Es stehen noch die Innensanie-
rung des restlichen Hauptgebäudes
inklusive des großen Saals und der
großen Küche sowie die Einrichtung
eines barrierefreien WCs an. Außer-
dem soll die verbleibende Außenfas-
sade erneuert werden. Diese Arbeiten
sollen zu einem späteren Zeitpunkt
in Angriff genommen werden.
Das Bürgerhaus wird rege genutzt.
Sportgruppen des FSV Bortshausen/
Ronhausen trainieren in den Räumen
oder auf der neuen Terrasse. Im Ju-
gendraum treffen sich regelmäßig
junge Borthausener*innen. Da Teile
der Dorfkirche renoviert werden, fin-
den zurzeit auch Gottesdienste und
sonstige Veranstaltungen der Ge-

                                                                                                                                    7
Studier mal - Stadt Marburg
Prozent mit dem Bus und elf Prozent
                                                                                          mit dem Fahrrad. Allerdings dürfte
                                                                                          der Anteil des Radverkehrs inzwi-
                                                                                          schen höher sein – die Zahlen stam-
                                                                                          men noch aus dem Jahr 2018.
                                                                                          Bislang wird der Stickoxid-Ausstoß in
                                                                                          Marburg auf 160 Tonnen pro Jahr ge-
                                                                                          schätzt. Neben der Klimabelastung
                                                                                          bedeutet dies auch schlechtere Luft
                                                                                          in der Stadt. Durch ein umweltfreund-
                                                                                          licheres Mobilitätsverhalten soll die-
                                                                                          ser Feinstaubausstoß in Zukunft ge-
                                                                                          senkt werden.

                                                                                          Breite Beteiligung
                                                                                          der Bürger*innen
                                                                                          MoVe 35 wird mit breiter Beteiligung
                                                                                          der Bürger*innen erstellt. Dies star-
                                                                                          tet am 20. Oktober ab 19.30 Uhr mit
                                                                                          einer Online-Auftaktveranstaltung.
                                                                                          Dabei können sich alle Marburger*in-
                                                                                          nen über das geplante Mobilitäts-
                                                                                          und Verkehrskonzept informieren.
                                                                                          Vorstellen wird sich Projektleiter Jan

         Auftakt für neues                                                                Diesfeld vom Büro Planersocietät, das
                                                                                          mit der Erstellung des Konzepts be-
                                                                                          auftragt wurde. Zudem werden Mobi-

         Mobilitätskonzept                                                                litätsbeauftragte Jana Schönemann
                                                                                          und Planerin Manuela Klug vom Fach-
                                                                                          dienst Stadtplanung und Denkmal-
         ■ Online-Infoveranstaltung für MoVe 35                                           schutz den zweijährigen Prozess zur
                                                                                          Erarbeitung von MoVe 35 erläutern:
                                                                                          Zunächst wird die aktuelle Situation
         oVe 35: So lautet die Kurzform      ne ganzheitliche Strategie für die           untersucht. Analysiert wird der Ist-
    M    des neuen Mobilitäts- und Ver-
    kehrskonzepts, das die Universitäts-
                                             Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung
                                             bis 2035 aufgestellt werden. Bislang
                                                                                          Zustand für Fußgänger*innen, Rad-
                                                                                          fahrer*innen, Autofahrer*innen,
    stadt Marburg erarbeitet. Es soll bis    werden rund 400 Millionen Kilometer          ÖPNV-Nutzer*innen, die Parksitua-
    2035 gelten und die klima- und um-       pro Jahr in Marburg privat motorisiert       tion sowie der Wirtschaftsverkehr.
    weltfreundliche Mobilität voranbrin-     zurückgelegt – meist in Autos, aber          Dabei geht es um Stärken, Chancen
    gen. Start für die Bürger*innenbetei-    auch in den gut 80 Stadtbussen. Nach         und Risiken für alle Verkehrsarten. Ab
    ligung ist am 20. Oktober.               einer repräsentativen Studie der             Frühjahr 2021 sollen dann gemein-
                                             Technischen Universität Dresden ent-         sam mit den Bürger*innen Ziele und
    „Wir möchten, dass jede Marburgerin      fallen 42 Prozent aller Wege in Mar-         Leitlinien entwickelt werden. Darauf
    und jeder Marburger jeden Morgen         burg auf Autos oder Lastwagen, ein           folgen Prognose-Szenarien. Und ab
    neu entscheiden kann, mit welchem        Drittel wird zu Fuß zurückgelegt, 15         Ende 2021 geht es um die konkreten
    Verkehrsmittel er oder sie zur Arbeit
    fährt, in die Schule oder zum Einkau-
    fen fahren“, sagt Oberbürgermeister
    Dr. Thomas Spies. Mobilität müsse
    sich so entwickeln, dass sich alle si-
    cher unterwegs fühlen können. „Da-
    für wollen wir gemeinsam Visionen
    entwickeln“, erklärt Marburgs Mobili-
    tätsbeauftragte Jana Schönemann.
    Das geplante Konzept geht auf einen
    Beschluss der Stadtverordnetenver-
    sammlung zurück. Danach soll das
                                                               Ob mit Bus, Auto, Rad oder zu Fuß: Das neue Mobilitäts- und Verkehrs-
    Verkehrsgeschehen im gesamten
                                                               konzept MoVe 35 nimmt alle Verkehrsarten in den Blick. (Foto: Döhn)
    Stadtgebiet überprüft und daraus ei-

8
Studier mal - Stadt Marburg
Weil Mobilität viele Facetten hat, werden die Themen, Planungen und Konzepte
                                                   rund um MoVe 35 in einer städtischen Arbeitsgruppe verzahnt. (Foto: Grähling)

Vorhaben, mit denen die Zukunft der      Thema für viele Fachdienste
Mobilität in Marburg vorangebracht
werden soll. Berücksichtigt werden       ■ Die Verkehrsplanung wird in Marburg dezernats- und fachdienstüber-
dabei immer alle Verkehrsarten.          greifend bearbeitet. Um die Themen, Konzepte und Ansprüche in diesem
                                         Bereich möglichst gut miteinander zu verzahnen, gibt es die städtische Ar-
Online-Auftakt                           beitsgruppe Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung. In dieser Arbeitsgruppe
                                         sind neben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Bürgermeister Wieland
am 20. Oktober                           Stötzel der Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umwelt, Walter Ruth,
Impulse für die zukünftige Ausrich-      sowie mehrere Fachdienste.
tung von Mobilität und Verkehr lie-      ■ Koordination und Strategie liegen beim Fachdienst Stadtplanung und
ferten im Vorfeld die „Marburger Dia-    Denkmalschutz. Dort ist die Mobilitätsbeauftragte Jana Schönemann feder-
loge zur Verkehrsentwicklung“, in de-    führend für die Bearbeitung der Mobilitäts- und Verkehrsaufgaben zustän-
nen es um Wirtschaftsverkehr,            dig. Zusammen mit Fachdienstleiter Reinhold Kulle und Planerin Manuela
Verkehrspsychologie und die „Stadt       Klug begleitet der Fachdienst den Prozess zur Erarbeitung des MoVe 35.
von Morgen“ ging. Externe Referen-       ■ Der Fachdienst Straßenverkehr mit Fachdienstleiter Harald Schröder
ten lieferten Impulse für MoVe 35, die   und Michael Hagenbring bearbeitet die verkehrsrechtlichen Anordnungen.
mit Marburger Bürger*innen disku-        ■ Der Fachdienst Tiefbau mit Fachdienstleiter Thomas Engelbach und dem
tiert wurden. Eine Rückschau auf die     Radverkehrsbeauftragten Michael Schmidt ist für die bauliche Umsetzung
drei Veranstaltungen ist auf der städ-   zuständig.
tischen Homepage einsehbar.              ■ Themen aus der Sicht der Wirtschaft bringt der städtische Referent für
■ Für die Online-Auftaktveranstal-       Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung, Stefan Blümling, ein.
tung am 20. Oktober ab 19.30 Uhr         ■ Um Fragen der klimaneutralen Ausrichtung kümmert sich der Fachdienst
wird unter marburg-bewegen@mar-          Umwelt-, Klima- und Naturschutz mit Fachdienstleiter Jochen Friedrich,
burg-stadt.de um Anmeldungen ge-         Wiebke Smeulders und Jennifer Engel.
beten. Nähere Auskünfte gibt der         ■ Impulse für die Bürger*innenbeteiligung gibt die gleichnamige Koordi-
Fachdienst Stadtplanung und Denk-        nierungsstelle mit Fachdienstleiterin Dr. Griet Newinger-Addy. Zudem wirkt
malschutz. Infos gibt es unter           der Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg Consult GmbH für den öffent-
■ www.marburg.de/move35                  lichen Nahverkehr in der Universitätssstadt mit.

                                                                                                                                   9
Studier mal - Stadt Marburg
Das neue Nachbarschaftszentrum soll Ende 2022 bezogen werden. (Grafik: Stadt Marburg)

          Neues Zentrum im                                                                Haus. Das bedeutet zwar später mehr
                                                                                          Raum für die Nutzer*innen, für das
                                                                                          miteinander Leben und Kommunizie-

          Waldtal entsteht                                                                ren im Stadtteil. Für die beauftragten
                                                                                          Baufirmen heißt das aber erstmal,
                                                                                          dass der Platz für die Baustelle selbst
                                                                                          sowie für die Lagerung von Bauma-
          ■ Deutlich größer als das alte St.-Martin-Haus
                                                                                          terial in den kommenden zwei Jahren
                                                                                          knapp bemessen ist.
        ür rund 8,5 Millionen Euro baut die   Das neue Nachbarschaftszentrum
     F  Stadt Marburg ein neues Nachbar-
     schaftszentrum im Waldtal. Das mo-
                                              wird ein dreigeschossiger Bau, der
                                              sich geschickt an das steile Gelände
                                                                                          Uralte Eichen
     derne Zentrum ersetzt das knapp 50       anpasst. Aufgrund der besonderen            können bleiben
     Jahre alte St.-Martin-Haus.              Topografie an der Stelle muss für den        Die Größe und das Volumen des künf-
                                              Neubau viel Erde bewegt werden. Au-         tigen Neubaus werden durch seine
     Das neue Nachbarschaftszentrum           ßerdem wird das neue Gebäude deut-          zueinander verschobenen Etagen auf-
     wird der Kinder-, Jugend- und sozia-     lich größer als das alte St.-Martin-        gelockert. Barrierefreie Eingänge
     len Arbeit sowie bürgerschaftlichen
     Aktivitäten eine neue Heimat geben.
     Auch Räume für kirchliche Veranstal-
     tungen und Praxisräume für das Mo-
     dellprojekt „Gesundheitszentrum
     Waldtal“ werden in den modernen Ge-
     bäudekomplex integriert.
     Bevor das alte Gebäude abgerissen
     werden konnte, mussten schadstoff-
     belastete Teile ausgebaut werden. In
     dem alten Bau waren zum Beispiel
     Dacheindeckungen oder Fensterbän-
     ke asbesthaltig. Sie wurden von einer
     Spezialfirma entfernt. Inzwischen ist
     das St.-Martin-Haus abgerissen, die
                                                                                       Das St.-Martin-Haus musste für das neue Nach-
     Bauarbeiten für das neue Gebäude
                                                                                       barschaftszentrum weichen. (Foto: Steinforth)
     beginnen in diesem Herbst.

10
Der Baukörper passt sich der Hanglage des Grundstücks an. (Grafik Stadt Marburg)

    wird es auf allen drei Ebenen geben.      und von den Bürger*innen genutzt            Wegs samt ergänzenden Spielmög-
    Den Haupteingang finden die Besu-          werden. Zusätzlich wird mit den Zu-         lichkeiten von der Lowka‘schen Wiese
    cher*innen an derselben Stelle wie        schüssen aus dem Programm „Sozia-           bis zum Bolzplatz Waldtal umgesetzt.
    beim Altbau. Das dahinterliegende         ler Zusammenhalt“ im Waldtal dieses         Der modernisierte Bolzplatz Waldtal
    Foyer mit Luftraum wird der zentrale      Jahr auch noch die Gestaltung eines         ist bereits eingeweiht.
)   Ort im Gebäude sein. Errichtet wird
    das neue Zentrum in Massivbauweise
    und im KfW55-Standard, um eine sehr
    gute Energieeffizienz zu erreichen.

    Gesamtkosten von
    8,5 Millionen Euro
    Bei den Planungen hat die Stadt den
    wertvollen alten Baubestand auf dem
    Gelände besonders berücksichtigt –
    die beiden imposanten Eichen, die
    mehr als 200 Jahre alt sind, werden
    besonders geschützt, sie sind in das
    neue Konzept integriert und werden
    auch weiterhin das Gelände prägen.
    Weitere Bäume wurden für die Bauar-
    beiten entastet, einige wenige im
    Frühjahr ganz gefällt. Sie werden an
    anderer Stelle ersetzt. Die Stadt plant
    mit Gesamtkosten für das Zentrum
    von rund 8,5 Millionen Euro.

    Bauzeit beträgt
    rund zwei Jahre
    Zuschüsse von Bund und Land in Hö-
    he von rund 5,1 Millionen Euro erhält
    Marburg aus dem Städtebaupro-
    gramm „Sozialer Zusammenhalt“
    (ehemals „Soziale Stadt“) und dem
    Programm „Investitionspakt Soziale
    Integration im Quartier“. Weitere
    380.000 Euro sind beantragt. Die Ver-
    waltung rechnet mit einer Bauzeit
    von rund zwei Jahren, Ende 2022
    kann das Zentrum demnach bezogen

                                                                                                                                         11
Die Thermografieaufnahme zeigt, wo die energetischen Schwachstellen eines Gebäudes liegen. (Foto: Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel)

               Wärmedämmung                                                                              Bei dem Zuschussprogramm Energeti-
                                                                                                         sche Sanierung werden Wärmedäm-
                                                                                                         mungen von Außenwänden und Kel-

               wird gefördert                                                                            lerdecken, der Austausch von Fenstern
                                                                                                         und Türen sowie thermografische Gut-
                                                                                                         achten gefördert. Die Auszahlung er-
               ■ Corona-Hilfspaket zur energetischen Sanierung                                           folgt nach Abschluss der Arbeiten.
                                                                                                         Auch für Häuser, die nach dem 1. Juli
             ie Universitätsstadt Marburg hat            gleichzeitig auch zum Klimaschutz               2020 gedämmt oder thermografisch
         D   ein neues Sonderförderpro-
         gramm für Wärmedämmung von Ge-
                                                         bei. Zusätzlich können durch eine
                                                         Modernisierung die Energiekosten
                                                                                                         untersucht wurden, können rückwir-
                                                                                                         kend Anträge eingereicht werden. Der
         bäuden ins Leben gerufen. Es soll das           gesenkt, der Wohnkomfort verbessert             Zuschuss liegt bei bis zu zehn Prozent
         lokale Handwerk, die Bauwirtschaft              und der Wert einer Immobilie gestei-            der Kosten, der maximale Förderbe-
         sowie Bürger*innen und Firmen fi-                gert werden.                                    trag bei 2000 Euro.
         nanziell unterstützen. Bis Ende Okto-           Thermografie-Aufnahmen decken die                ■ Anträge können ab sofort beim Ma-
         ber 2021 können Zuschüsse für Wär-              energetischen Schwachstellen eines              gistrat der Stadt, Fachdienst Umwelt,
         medämm-Maßnahmen oder Thermo-                   Gebäudes auf und zeigen, an welchen             Klima- und Naturschutz, Fairer Han-
         grafie-Gutachten beantragt werden.               Stellen des Gebäudes viel Wärme ver-            del, Softwarecenter 5a, 35037 Mar-
                                                         loren geht. Für die Erstellung des              burg, eingereicht werden oder einfach
         „Dieses Sonderförderprogramm ist                Gutachtens eignet sich vor allem die            per E-Mail an klimaschutz@marburg-
         ein weiterer Baustein im Corona-                kalte Jahreszeit, da die Temperatur-            stadt.de. Die Richtlinie des städti-
         Hilfspaket“, sagt Bürgermeister Wie-            unterschiede dann am besten auf den             schen Förderprogramms unter
         land Stötzel: „Es soll zum einen dem            Bildern zu sehen sind.                          ■ www.marburg.de/klimaschutz.
         lokalen Handwerk und den Bauunter-
         nehmen zu neuen Aufträgen verhel-
         fen, zum anderen die Bürgerinnen                  3,7 Millionen gegen die Corona-Krise
         und Bürger dabei unterstützen, ihre               Die Förderung ist Teil des 3,7 Millionen Euro schweren Maßnahmenpakets
         Energiekosten zu senken und einen                 „Marburg miteinander“, mit dem die Folgen für das wirtschaftliche, kultu-
         Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“              relle und soziale Leben in Marburg durch die Corona-Pandemie eingedämmt
         Ob eine bessere Dämmung von Kel-                  werden soll. Zu dem 14-Punkte-Plan zählen der Stadt-Geld-Gutschein, ver-
         lerdecken und Außenwänden oder                    günstigte Park- und Bustickets, Kampagnen für den lokalen Einkauf, Mie-
         ein Austausch der Fenster und Türen:              terschutz, Hilfen für Schüler*innen, Senior*innen, Handwerk und Bau-
         Energetische Sanierungsmaßnahmen                  wirtschaft. Weitere Infos zum Hilfsprogramm gibt es unter
         führen effizient zu einer Reduzierung              ■ www.marburg.de/miteinander
         des Wärmebedarfs und tragen damit

12
ie Universitätsstadt Marburg will
    D   ihre Bürger*innen dazu ermun-
    tern, nahezu emissionsfreie Alterna-
    tiven zum Auto im Alltag zu nutzen.
    Deshalb fördert die Stadt den Kauf
    von Elektro-Fahrrädern und Elektro-
    Lastenrädern. Außerdem gibt es eine
    Staffelprämie für Vielfahrer*innen.

    „Fahrräder verursachen nahezu keine
    Abgase – und obendrein keinen Lärm.
    Deshalb haben wir das Marburger För-
    derprogramm für Elektro-Fahrräder
    und Elektro-Lastenräder entwickelt“,
    sagt Jochen Friedrich, Leiter des
    Fachdienstes Umwelt, Klima und Na-
    turschutz. Ein Fünftel der CO2-Emis-                                                Die Stadt fördert den Kauf von E-Bikes. (Foto: Pixabay)
    sionen in Marburg gehen auf den Ver-
    kehr zurück. „Mit den Mobilitätsan-
    geboten laden wir dazu ein, das Auto
    öfter stehen zu lassen und kürzere
    Wege mit dem Rad zurückzulegen“,
                                                Mit Prämien auf
)   sagt Bürgermeister Wieland Stötzel.
    Die Stadt Marburg stellt im Rahmen
    des Klima-Aktionsplans jedes Jahr
                                                E-Bikes umsteigen
    50.000 Euro an Zuschüssen für das           ■ Förderprogramm fürs Fahrradfahren
    Programm zur Verfügung. Es enthält
    eine Grundförderung für den Kauf von    ternehmen in der Stadt wie Bargeld      können maximal zwei Fahrräder ge-
    E-Bikes und Elektro-Lastenrädern so-    akzeptiert werden. Stadtmarketing-      fördert werden. Bei der Staffelprämie
    wie eine Zusatzprämie für Menschen,     Geschäftsführer Jan-Bernd Röllmann      muss die Kilometerleistung nachge-
    die mit ihrem neuen Fahrrad mindes-     freut sich über den Synergieeffekt:     wiesen werden.
    tens 3000 Kilometer innerhalb eines     „Damit kommt die nachhaltige Mobi-      ■ Die Anträge können per E-Mail an
    Jahres unterwegs sind. Die Grundför-    lität gleichzeitig den lokalen Unter-   klimaschutz@marburg-stadt.de oder
    derung beträgt 100 Euro pro Elektro-    nehmen zugute.“                         per Post an Universitätsstadt Mar-
    Fahrrad und 150 Euro für ein Elektro-   Für die Grundförderung müssen eini-     burg, Fachdienst Umwelt, Klima und
    Lastenrad. Als 3000-Kilometer-Prämie    ge Voraussetzungen erfüllt sein: Die    Naturschutz, Fairer Handel, Software-
    gibt es 200 Euro beim E-Bike, 300       Fahrräder müssen bei einem Händler      Center 5a, 35037 Marburg gestellt
    beim Elektro-Lastenrad. Und für die     mit Reparaturbetrieb im Landkreis       werden. Bei Fragen steht der Fach-
    wirklich Radbegeisterten wird der Be-   Marburg-Biedenkopf gekauft werden.      dienst unter klimaschutz@marburg-
    trag bei 6000 Kilometern im selben      Die Motorleistung muss auf maximal      stadt.de oder (06421) 201-1421 zur
    Jahr noch einmal verdoppelt.            500 Watt begrenzt sein. Das Antrags-    Verfügung. Die Richtlinie und das An-
    Ausgezahlt werden die Zuschüsse in      formular der Grundförderung ist spä-    tragsformular gibt es unter
    Form von Marburg-Gutscheinen, die       testens zwei Monate nach dem Erwerb     ■ www.marburg.de/
    in mehr als 200 Geschäften und Un-      vorzulegen. Pro Haushalt und Jahr       fahrradfoerderung

                                                                                                                                     13
zen, gesund zu werden oder gesund
                                                                                                       zu bleiben. Anja Kerstin Lercher und
                                                                                                       Bajan Masri sind zwei der Freiwilligen,
                                                                                                       die sich weitergebildet haben, um
                                                                                                       künftig für andere Menschen da zu
                                                                                                       sein. „Es gibt viele Menschen, die
                                                                                                       Angst vor Arztbesuchen oder auch vor
                                                                                                       Erkrankungen haben. Wir können
                                                                                                       ganz gezielt auf deren Belange ein-
                                                                                                       gehen“, erläutert Masri.

                                                                                                       Um Menschen bei einem möglichst
                                                                                                       gesunden Leben zu unterstützen, bie-
                                                                                                       tet das Gesundheitsinformationsan-
                                                                                                       gebot am Richtsberg auch Kurse zu
                                                                                                       Bewegung und gesunder Ernährung
                                                                                                       an. Außerdem kann die Beratung je-
                                                                                                       den Mittwoch von 18 bis 20 Uhr und
                                                                                                       jeden Samstag von 13 bis 15 Uhr kos-
                                                                                                       tenlos genutzt werden.
                                                                                                       „Wichtig ist, zu wissen, dass wir keine
                                                                                                       Diagnostik durchführen können“, be-
                                                                                                       tonen Dr. Raghdan Baroudi und Pro-
                                                                                                       jektkoordinatorin Yasemin Sasmaz.
                                                                                                       Die Zeiten der Beratung sind bewusst
                                                                                                       so gelegt, dass sie außerhalb der
                                                                                                       Sprechzeiten der niedergelassenen
                                                                                                       Ärzte liegen – allerdings ist das An-
                                                                                                       gebot keine „Konkurrenz“ zur ärztli-
                                                                                                       chen Versorgung. Es geht um Fragen
     Kostenlose Beratung in Gesundheitsfragen bietet das Projekt am Richtsberg. (Foto: Shutterstock)   rund um das Thema Gesundheit allge-
                                                                                                       mein, zu speziellen Erkrankungen
                                                                                                       oder auch ganz persönlichen Anlie-
             Mit Hilfe                                                                                 gen. Beispielsweise sei eine ältere
                                                                                                       Dame, die im Altenheim lebt, mit ei-
                                                                                                       nem Brief aus dem Klinikum zu ihm
             gesund bleiben                                                                            gekommen, dessen Inhalt sie nicht
                                                                                                       verstanden habe, erzählt Dr. Baroudi.
                                                                                                       Schließlich habe die Dame am Ende
             ■ Beratung und ein Lotsen-Projekt am Richtsberg                                           des Gesprächs gar nicht glauben kön-
                                                                                                       nen, dass sie nichts für die 40 Minu-
            en kann man fragen, wenn man                tert Dr. Raghdan Baroudi vom Verein            ten bezahlen musste, die er sich für
       W    den Brief aus der Klinik nicht
       versteht? Wo findet man Unterstüt-
                                                        Hadara. Es haben bereits mehrere
                                                        Vorträge zu Themen wie Herzinfarkt
                                                                                                       ihr Anliegen genommen hat.
                                                                                                       Neben Ärzt*innen stehen zum Bei-
       zung, wenn man gesünder essen will?              und Brustkrebs stattgefunden, und              spiel auch Physiotherapeut*innen
       Am Richtsberg gibt’s dafür nun nie-              auch die kostenlosen Beratungen                und Apotheker*innen für die Bera-
       drigschwellige Hilfe aus der Nachbar-            laufen bereits eine Weile. Bald sollen         tung zur Verfügung. Das Projekt wird
       schaft mit dem „Gesundheitsinforma-              auch die inzwischen zehn ausgebil-             vom Hessischen Ministerium für Sozi-
       tionsangebot am Richtsberg (GIR)“.               deten Gesundheitslots*innen zum                ales und Integration sowie der Uni-
                                                        Einsatz kommen, um Menschen zum                versitätsstadt Marburg gefördert.
       Kurse, Unterstützung und Beratung                Beispiel bei der Umstellung ihrer Er-          ■ Weitere Infos gibt es bei Projekt-
       bieten der islamische Kulturverein               nährung zu unterstützen oder beim              koordinatorin Yasemin Sasmaz,
       Hadara, die Stadt Marburg und eh-                Besuch medizinischer Einrichtungen             (06421) 8841290, info@hadara-mar-
       renamtliche Gesundheitslots*innen.               zu begleiten. Ziel ist es, Wissen über         burg.com oder bei Susanne Hofmann,
       Zwei Jahre Planung stecken hinter                Gesundheit und Krankheiten zu ver-             Fachdienstleitung Gesunde Stadt,
       dem Projekt „Gesundheitsinforma-                 mitteln, Menschen eine Beratung an-            (06421) 201-1475, susanne.hof-
       tionsangebot am Richtsberg“, erläu-              zubieten und sie dabei zu unterstüt-           mann@marburg-stadt.de.

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Stefanie Roth vom Fachdienst Schule erklärt den neuen Mitarbeiterinnen des Betreuungsteams den Ablauf des Tages. (Foto: Steinforth)

    Neues Team                                                                                Marburg unterhält Betreuungsange-
                                                                                              bote für 990 Marburger Kinder der er-
                                                                                              sten bis vierten Jahrgangsstufen an

    für die Betreuung
                                                                                              zehn Grundschulstandorten sowie der
                                                                                              Schule am Schwanhof. Die Betreuung
                                                                                              wird grundsätzlich durch Personal mit
                                                                                              einschlägiger pädagogischer Ausbil-
    ■ Stadt übernimmt die Trägerschaft                                                        dung umgesetzt.

    ie Trägerschaft für das Betreu-            Schulzeit verlässlich an fünf Wochen-
D   ungsangebot der Tausendfüßler-             tagen bis 15 Uhr mit einem warmen
Schule liegt nun in den Händen der             Mittagessen und einer verbindlichen              Kita und Covid-19
Stadt Marburg. Ein neues Team er-              Aufsicht der Hausaufgaben angebo-
möglicht Familien eine verlässliche            ten. Sie unterstützt Eltern dabei, Fa-           Wie die Kinderbetreuungseinrich-
und abwechslungsreiche Betreuung.              milienleben und Berufsleben mitein-              tungen unter Covid-19 Bedingun-
                                               ander zu vereinbaren. Aktuell sind 68            gen ihr weiteres Vorgehen gestal-
Vor gut 25 Jahren hat der ansässige            Kinder angemeldet, die – trotz der               ten werden, berät die Marburger
Elternverein das Betreuungsangebot             Corona-Pandemie und unter Einhal-                Expert*innengruppe „Kita und
an der Tausendfüßler-Schule ins Le-            tung eines Hygieneplans – das breite             Covid-19“ regelmäßig. Der Ex-
ben gerufen und bisher mit außeror-            Kreativ- und Bewegungsangebot für                pert*innenkreis beschloss: So viel
dentlichem Engagement organisiert.             ihr Spiel mit ihren Freunden nutzen              Hygieneschutz wie nötig und kei-
Nun übernimmt der städtische Fach-             können. Sie können sich aber bei Be-             ne Rückkehr zum Regelbetrieb vor
dienst Schule die Nachmittagsbetreu-           darf auch zurückziehen und zum Bei-              dem 1. November. Bereits vor der
ung und die Mittagsversorgung.                 spiel in Ruhe lesen.                             Sommerpause hatte sich eine
„Wir sind ständig bemüht, das Ange-            Die Betreuungsangebote der Stadt                 Gruppe von Fachleuten aus der
bot an den Grundschulen nicht nur              Marburg stehen allen Eltern und ih-              Medizin, der Stadt Marburg, Kita-
quantitativ, sondern auch qualitativ           ren Kindern wieder im gewohnten                  Trägern und Eltern für eine Be-
auszubauen“, sagt Stadträtin und Bil-          Umfang zur Verfügung. Die Abteilung              treuung aller Kinder unter dem
dungsdezernentin Kirsten Dinnebier.            Pädagogische Maßnahmen und Pro-                  Beibehalten von erhöhten Hygie-
Die Betreuung wird während der                 jekte im Fachdienst Schule der Stadt             neregelungen in den Einrichtun-
                                                                                                gen ausgesprochen. Die Ex-
                                                                                                pert*innengruppe war sich einig,
                                                                                                aufgrund der bundesweit steigen-
                                                                                                den Fallzahlen nach der Ferien-
                                                                                                und Reisezeit in den Kitas weiter
                                                                                                präventiv und sensibel tätig zu
                                                                                                sein. Daher werden in allen Ein-
                                                                                                richtungen der Universitätsstadt
                                                                                                Marburg, ob in städtischer oder
                                                                                                freier Trägerschaft, die derzeit
                                                                                                praktizierten Hygiene- und Ab-
                                                                                                standsregeln bis Sonntag, 1. No-
        Stadträtin Kirsten Dinnebier (2.v.l.) und Stefanie Roth (rechts daneben) begrüßten      vember, weitergeführt.
        mit Konrektorin Janina Grätz (links) die neuen Mitarbeiterinnen. (Foto: Steinforth)

                                                                                                                                                15
Der Hauptfriedhof ist ein Ort des Verweilens und Gedenkens, aber auch ein Ort des Umwelt- und Artenschutzes. (Fotos: Altmüller)

         Hauptfriedhof                                                                           war für die Deutsche Organisation der
                                                                                                 Vereinten Nationen für Bildung, Wis-
                                                                                                 senschaft und Kultur (UNESCO-Kom-

         ist Kulturerbe                                                                          mission) „die Lebendigkeit der kultu-
                                                                                                 rellen Ausdrucksform“. Es gehe nicht
                                                                                                 um ein Mumifizieren der Friedhöfe,
         ■ Marburg beteiligt sich an bundesweiter Aktion                                         sondern um deren Weiterentwick-
                                                                                                 lung. So sollen Bestattungsformen
                                                                                                 angeboten werden, die den Wün-
         ie Friedhofskultur in Deutschland      gehörige und wirkt auch sozialer Ver-            schen der Menschen entsprechen, et-
     D   gehört seit März in das Bundes-
     weite Verzeichnis des immateriellen
                                                einsamung von Hinterbliebenen ent-
                                                gegen“, sagt Marion Kühn, Leiterin
                                                                                                 wa naturnah gestaltete oder pflege-
                                                                                                 leichte Grabformen.
     Kulturerbes. Auch der Hauptfriedhof        des Fachdienstes Stadtgrün und                   Die Auszeichnung des Friedhofs der
     der Universitätsstadt Marburg ist          Friedhöfe. Nicht zuletzt zeige sich              Stadt Marburg hat das „Kuratorium
     als Kulturraum dieses immateriellen        dieser Kulturraum über kulturelle und            Immaterielles Erbe Friedhofskultur“
     Kulturerbes ausgewiesen.                   religiöse Unterschiede hinweg als ein            initiiert, das sich der Pflege und Wei-
                                                Ort der Integration und des Friedens.            terentwicklung dieses Kulturerbes
     „Es sind nicht die Friedhöfe an sich       Umweltdezernent Stötzel verweist                 verschrieben hat.
     zum immateriellen Kulturerbe er-           außerdem auf die Bedeutung der                   ■ Weitere Infos unter www.kulturer-
     nannt worden“, erläutert Bürger-           Friedhöfe für den Naturschutz, zum               be-friedhof.de, bei der Friedhofsver-
     meister Wieland Stötzel, „sondern die      Beispiel als Ort der Biodiversität.              waltung oder beim Fachdienst Stadt-
     Friedhofskultur; also all das, was         Grundvoraussetzung für die Ernen-                grün und Friedhöfe unter (06421)
     Menschen auf dem Friedhof tun“. Da-        nung der Friedhofskultur in Deutsch-             201-1966 oder Friedhofsverwaltung
     zu gehören das Trauern, Erinnern und       land zum immateriellen Kulturerbe                @marburg-stadt.de.
     Würdigen genauso wie das Gestalten,
     Pflegen und Weiterentwickeln. Ein
     Schild an der neuen Friedhofskapelle
     am Rotenberg weist auf die wichtige
     Bedeutung der Friedhofskultur für die
     Stadt Marburg hin.
     Die Universitätsstadt gehört damit zu
     einem bundesweiten Netzwerk von
     mehr als 100 Städten.
     „Der Kulturraum Friedhof bildet den
     größten Skulpturenpark unserer
     Stadt und ist zugleich Inspirations-
     fläche für viele Kunstformen. Beson-
     ders bedeutsam ist seine soziale
     Funktion: Der Friedhof erweist sich                                             Bürgermeister Wieland Stötzel und Marion Kühn bringen
                                                                                     das Schild an der Friedhofskapelle am Rotenberg an.
     als Treffpunkt für Familien oder An-

16
ie „Livebild- und Sprechverbin-
D   dung auf Abruf" (LiSA) im Mar-
burger Jägertunnel verbessert das Si-
cherheitsempfinden von Passant*in-
nen – das hat die jüngste Befragung
zu dem Thema ergeben. Vorausset-
zung ist allerdings, dass die
Bürger*innen die Videoanlage ken-
nen. Aus der Erhebung geht ebenfalls
hervor, dass mehr als 40 Prozent der
Befragten keine Kenntnis von der
2018 eingerichteten Sicherheitsvor-
kehrung hatten.

Das bundesweit Einzigartige an
„LiSA“ ist, dass die Videoüberwa-
chung nicht permanent, sondern nur                                   Sieben dieser Knöpfe sind im Jägertunnel angebracht. (Foto: Schwarzwäller)
auf Knopfdruck läuft und direkt eine
Sprachverbindung in die Feuerwehr-
zentrale geschaltet wird. Sieben
Knöpfe sind in regelmäßigen Abstän-
den auf der Bürgersteigseite des Tun-
                                             Mehr Sicherheit
nels nahe des Marburger Hauptbahn-
hofes angebracht.
Zum Konzept der Video- und Sprech-
                                             durch „LiSA“
verbindung gehört die regelmäßige            ■ Videoanlage soll noch bekannter werden
Evaluierung hinsichtlich ihrer Wir-
kung auf Passant*innen. Dafür wer-       len sich im Jägertunnel seit der Ein-     wichtiger für das Sicherheitsempfin-
den in gewissen Zeitabständen Befra-     richtung von „LiSA“ sicherer, bei 36      den wahrgenommen als die Video-
gungen durchgeführt. Bei der jüng-       Prozent hat sich das Sicherheitsge-       überwachung, insbesondere von
sten Erhebung im Januar 2020             fühl nicht verändert. Allerdings ga-      Frauen und älteren Menschen.
wurden 84 Passant*innen befragt –        ben auch 45 Prozent der Befragten         Der Jägertunnel verbindet unter den
42 männliche, 42 weibliche, je 28 Per-   an, von dem Notrufsystem noch nicht       Bahngleisen die Alte und Neue Kas-
sonen in den Alterskategorien bis 30     gewusst zu haben.                         seler Straße. Für die Bewohner*in-
Jahre, 31 bis 55 Jahre und 56 plus.      Bei den 55 Prozent Verbleibenden          nen der Stadtteile Waldtal und Orten-
Die Auswertung der Daten durch Prof.     kannten auch nur 17 Prozent alle drei     berg ist er die kürzeste Verbindung
Dr. Ulrich Wagner von der Philipps-      Funktionen der Anlage: Sprechver-         in die Innenstadt und damit vor allem
Universität brachte folgende Ergeb-      bindung, Video und Knopfdruck-Prin-       für Fußgänger*innen sowie Radfah-
nisse: 64 Prozent der Befragten füh-     zip. Die Gesprächsoption wird als         rer*innen von großer Bedeutung.

                                                                                                                                      17
Brust-Krebs früh erkennen

              Im Oktober ist der weltweite Brust-Krebs-Monat.
              Das heißt, dass es im Oktober viel über das Thema
              Brust-Krebs gibt.
              Auch die Stadt Marburg bietet viel über Brust-Krebs an.
              Es gibt Kurse in denen man etwas
              über Brust-Krebs lernen kann.
              Zum Beispiel wie man selber seine Brust
              mit den Fingern abtasten kann.
              Brust-Krebs ist die meiste Krebs-Art bei Frauen.
              Wenn Brust-Krebs früh bemerkt wird,
              sind die Möglichkeiten den Brust-Krebs
              zu heilen am höchsten.
              Wenn man lernt seine Brust selber zu betasten,
              kann man Brust-Krebs schneller bemerken.

              Viele Partner
              Um mehr Infos über Brust-Krebs geben zu können,
              arbeitet die Stadt Marburg mit vielen Partnern zusammen.
              Die Partner sind:
              • Fachdienst Migration und Flüchtlings-Hilfe
              • Der Verein Leben mit Krebs
              • Gemeinwesen-Träger BSF aus dem Stadtteil Richtsberg
              • IKJG aus dem Stadtwald
              • AKSB des Waldtals
              • Islamischer Kultur-Verein HADARA
              • Das Brust-Zentrum Regio vom Universitäts-Klinikum

              Die Kurse finden in Frauen-Gruppen statt.
              In den Kursen wird gezeigt,
              wie man seine Brust selber untersuchen kann.
              Das kann man einfach lernen und dauert nicht lange.
              Experten raten,
              man sollte seine Brust einmal im Monat abtasten.
              Sie können das Abtasten der Brust von einer Ärztin lernen.
              Die Ärztin ist Gynäkologin, wir sagen auch Frauen-Ärztin.
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Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache
  dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter-
  schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut-
  schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern.
  Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger
  Behindertenbeirats aufgegriffen.

Kostenlose Kurse
Die Gynäkologin bietet zwei
kostenlose Kurse an:
Termine:
2. Oktober 2020
23. Oktober 2020
Immer um 17 Uhr.
Adresse:
Barfüßer-Straße 11
35 037 Marburg
Im Sitzungs-Saal vom Bau-Amt

Die Kurse sind kostenlos.
Bitte melden Sie sich vorher
zu einem Kurs an.
Das können Sie über eine E-Mail machen.
E-Mail-Adresse: gesund@marburg-stadt.de

In manchen Buchhandlungen wird es auch Bücher
und Infos zum Thema Brust-Krebs geben.
Die Buchhandlungen sind:
• Buchhandlung Am Markt
• Buchhandlung Lehmanns
und in der Marburger Stadt-Bibliothek.

Mehr Infos bekommen sie bei Linda Noack.
Sie arbeitet beim Fach-Dienst Gesunde Stadt.
Telefon-Nummer: 06 421 201 10 37
E-Mail-Adresse: Linda.Noack@marburg-stadt.de

Informationen auch auf der Internet-Seite
■ www.leichtesprache.marburg.de

(Fotos: Deutsches Grünes Kreuz e.V., Pixabay)

                                                                  19
mit der Möglichkeit, via Streaming
                                                                                                über Youtube und Facebook zuzu-
                                                                                                schauen und sich auch aktiv zu betei-
                                                                                                ligen. Mit Liveschaltung zu parallelen
                                                                                                Konzerten auf der interkulturellen
                                                                                                Bühne im KFZ. Informationen unter
                                                                                                ■ www.marburg.de

                                                                                                Rockkonzert
                                                                                                10.10., 15 Uhr auf der Schlosspark-
                                                                                                bühne: Die Bands „Electric Moon“,
                                                                                                „Mother Engine“, „Smokemaster“ und
                                                                                                „The Marburg Stoner Collective“ ver-
                                                                                                sprechen Psychedelic-, Stoner- und
                                                                                                Prog-Rock. Veranstalter des Konzerts
                                                                                                ist das Café Trauma.

                                                                                                Torten und Texte
                                                                                                15.10., 19.30 Uhr: Was die Stadt-
                                                                                                schreiberin Anah Filou aus ihrem er-
                                                                                                sten Recherchemonat in Marburg mit-
                                                                                                nimmt, ist Thema ihrer Lesung, die
                                                                                                den Titel „Torten und Texte“ trägt.
                                                                                                Anmeldung bis zum 10. Oktober unter
                                                                                                intendanz@hltm.de.

                                                                                                Glaube, Liebe, Hoffnung
                                                                                                13. und 20.10., 19.30 Uhr: Das Stück
                       Die Fahnen repräsentieren die Nutzer*innen des EPH. (Foto: Steinforth)   von Ödön von Horvàth in der Insze-
                                                                                                nierung von Intendantin Eva Lange
                                                                                                zeichnet das Spiegelbild einer Gesell-
         Theater, Fahnen                                                                        schaft, die am Abgrund steht. (Ein-
                                                                                                führung jeweils ab 19 Uhr).

         und Konzerte                                                                           Musical Cabaret
                                                                                                16.10., 19.30 Uhr, 18.10. 15.30 Uhr:
                                                                                                Das Hessische Landestheater präsen-
         ■ Oktoberprogramm im Erwin-Piscator-Haus                                               tiert das Musical „Cabaret“. Berlin
                                                                                                1929: Der junge amerikanische
       m Erwin-Piscator-Haus (EPH) wird          Die Wochen der Schließung wurden               Schriftsteller Clifford Bradshaw lernt
     I Vielfalt unter einem Dach gelebt.
     Das zeigen auch die unterschiedlich
                                                 genutzt, um Revisionsarbeiten aus-
                                                 zuführen. Nach und nach konnten die
                                                                                                die Nachtclubsängerin Sally Bowles
                                                                                                kennen. Sie werden ein Paar, doch ih-
     gestalteten Flaggen, mit denen sich         Tourist-Info und der Gastronomiebe-            re gemeinsame Zeit wird überschattet
     die Nutzer*innen des Hauses vorstel-        trieb wieder geöffnet werden. In den           durch die zunehmend an Macht ge-
     len. Im Oktober finden wieder mehr           Aktionsräumen sowie im großen Saal             winnenden Nazis (Einführung ab 19
     Veranstaltungen im EPH statt.               wurden städtische Sitzungen, Ar-               Uhr, beziehungsweise 15 Uhr).
                                                 beitsgruppen, eine Einschulung so-
     „Bei einem unserer ,Piscatoren‘-Tref-       wie die Eröffnungspremiere des Lan-            Klavierkonzert
     fen kam die Idee auf, die verschiede-       destheaters abgehalten.                        20.10., 20 Uhr: Der Marburger Kon-
     nen Nutzer*innen des Hauses auch                                                           zertverein eröffnet seine Saison mit
     im Außenbereich sichtbar zu ma-                                                            einem Klavierabend mit Benjamin
     chen“, erzählt Karin Stichnothe-Bot-                                                       Moser. Geboten werden Werke von
     schafter, Fachdienstleiterin EPH. Und                                                      Gershwin, Debussy, Franck, und Ravel.
     so einigten sich das EPH, das Hessi-
     sche Landestheater Marburg, die             Weitere Veranstaltungen für Oktober:           Theater Kikeri
     Martin-Luther-Schule, das Kulturzen-                                                       21.10., 20 Uhr: In spielerisch ironi-
     trum KFZ und die Marburg Stadt und          Festakt zur Einheit                            scher Form bringt das Kikeri Theater
     Land Tourismus GmbH darauf, indivi-         3.10., 14.30 Uhr: Festakt zum Tag der          Augsburg die Mund- und Lebensart
     duell gestaltete Flaggen im Wechsel         Deutschen Einheit und Tag der kultu-           der Hessen auf die Bühne.
     anzubringen.                                rellen Vielfalt, nicht öffentlich, aber        ■ www.erwin-piscator-haus.de

20
it einer großen Perspektiven-
M    werkstatt ist die offizielle Betei-
ligungsphase des Zukunftskonzepts
Oberstadt zu Ende gegangen. Rund
75 Teilnehmer*innen haben sich da-
bei zusammengefunden, um aus den
Anregungen der vorangegangenen
Beteiligungsformate und Befragun-
gen konkrete Visionen und Projekt-
ideen zu entwickeln.

In sieben Themengruppen fanden
sich die Teilnehmer*innen zusam-
men, um zunächst die Anregungen
aus den bisherigen Formaten Revue
passieren zu lassen und dann konkre-
te Projektideen zu entwickeln. Zwi-
schen den Arbeitsphasen stellten die
                                                                           Leitsätze wurden fortlaufend aktualisiert: Dr. Stefan Blümling moderierte
Gruppen ihre Fortschritte auf Plakat-
                                                                           die Gruppe Gewerbe, Oberstadtmarkt und Nahversorgung. (Fotos: Steinforth)
wänden auf dem „Marktplatz“ in den
Gängen des Erwin-Piscator-Hauses
aus. Am Ende hatte jede Gruppe im
Schnitt drei bis vier Projektvorschlä-
ge, für die die Teilnehmer*innen der
                                                  Werkstatt für
anderen Gruppen beim Rundgang ei-
ne Stimme abgeben konnten.                        die Oberstadt
„Oberstadtkümmerer“                               ■ Aktive entwickeln viele Ideen und Visionen
soll Dialoge führen                         Landgrafenschloss transparenter zu            Bereich „Gewerbe, Oberstadtmarkt
Aus der Gruppe „Mobilität“ siegte der       machen und weitere Möglichkeiten              und Nahversorgung“ fiel die Gunst
Vorschlag, Lieferzeiten für Pakete zu       des Zugangs zu prüfen.                        der Teilnehmenden auf den Aktions-
regulieren. Im Bereich „Soziale und         Bei „Sauberkeit und Lärm“ gab es am           tag „Erlebenswerte Oberstadt“. In re-
öffentliche Infrastruktur“ sprachen         meisten Punkte für Müllprävention             gelmäßigen Abständen sollen Gewer-
sich die meisten Teilnehmenden für          und -vermeidung. Der „Oberstadt-              be, Kunst, Gastronomie und Hand-
den Vorschlag aus, auf längere Sicht        kümmerer“ setzte sich bei den Vor-            werk interessante Einblicke in ihren
ein Multifunktionshaus einzurichten.        schlägen der Gruppe Wohnen, Immo-             Arbeitsalltag „uff de Gass“ oder im
Im Themenspektrum „Barrierefreiheit         bilien und Eigentümer*innen durch.            Schaufenster geben. Aus der Gruppe
und Erreichbarkeit“ gewann der „Weg         Damit ist eine Vertrauensperson ge-           „Kunst, Kultur und Stadtmarketing“
zum Schloss“ die meisten Stimmen.           meint, die Dialoge führt zwischen             machten zwei Vorschläge mit gleicher
Dabei geht es darum, Informationen          verschiedenen Bezugsgruppen zum               Punktzahl das Rennen: eine Offene
für einen barrierefreien Zugang zum         Beispiel beim Thema Sicherheit. Im            Bühne beziehungsweise die Erweite-
                                                                                          rung der Angebote des KulturMobils
                                                                                          und die Herausgabe von Broschüren
                                                                                          mit Oberstadt-Geschichten.

                                                                                          Anregungen sind
                                                                                          weiter willkommen
                                                                                          „Die Perspektivenwerkstatt war die
                                                                                          letzte Präsenz- und Beteiligungsver-
                                                                                          anstaltung des Zukunftskonzepts.
                                                                                          Trotzdem kann man uns gerne weitere
                                                                                          Anregungen zukommen lassen“, sag-
                                                                                          te der Leiter des Fachdienstes für
                                                                                          Stadt-, Regional- und Wirtschaftsent-
                                                                                          wicklung, Dr. Stefan Blümling. Ende
                                                                                          dieses Jahres soll das Konzept dann
                       Auf Steckbriefen vermerkten die Gruppen ihre Projektvorschläge,    fertig entwickelt sein und in die poli-
                       die dann von den anderen Gruppen durch Punkte bewertet wurden.
                                                                                          tischen Gremien gehen.

                                                                                                                                           21
Tacheles – das steht für offene und unverblümte Worte. (Grafik: Stadt Marburg)

         Jetzt wird                                                                      Marburg-Biedenkopf eine Antidiskri-
                                                                                         minierungsstelle in Mittelhessen ge-
                                                                                         schaffen. Teil der Maßnahmen ist ein

         Tacheles geredet                                                                Förderprogramm für zivilgesellschaft-
                                                                                         liche Initiativen. Niedrigschwellig
                                                                                         werden Ideen und innovative Projekte
         ■ Online-Konferenz zum Thema Antidiskriminierung                                in Marburg gefördert, die sich für Di-
                                                                                         alog und Vielfalt einsetzen.

         lartext zu Rassismus, Ausgren-      Vielfalt – Gegen Rassismus, Ausgren-
     K   zung und Demokratiefeindlich-
     keit: Das steht im Zentrum der Onli-
                                             zung und Demokratiefeindlichkeit“.
                                             In dem Programm werden weitere Pi-
     ne-Konferenz, zu der die städtische     lotmaßnahmen mit möglichst großer
     Koordinierungsstelle Bürger*innen-      Breitenwirkung in vier Schwerpunk-          In Marburg engagieren sich viele
     beteiligung am Freitag, 30. Oktober,    ten umgesetzt: Antidiskriminierung,         Menschen zu diesen Themen, zum
     ab 15 Uhr einlädt. In Workshops und     Dialog und Beteiligung, Vernetzung          Beispiel in der Migrations- und
     Diskussionen geht es um Themen wie      und Öffentlichkeitsarbeit sowie lokale      Flüchtlingspolitik, im Bildungs- und
     Diskriminierung, Hass im Netz, Spra-    Forschung. Federführend ist die Ko-         Jugendbereich, bei den Internationa-
     che und Stereotypen sowie Sexismus      ordinierungsstelle Bürger*innenbe-          len Wochen gegen Rassismus oder in
     von Rechts.                             teiligung zuständig.                        schulischen und interkulturellen Ini-
                                             Zu den Pilotprojekten zählen Vorort-        tiativen. An dieser Stelle setzt die On-
     Wenn Tacheles geredet wird, dann        dialoge zwischen der politischen Ver-       line-Konferenz an. Ziel von „TACHE-
     kommt alles auf den Tisch: Probleme,    waltungsspitze und Einwohner*in-            LES!“ ist es, diese Engagierten und
     Argumente, Meinungen – offen, frei-     nen, aktivierende Befragungen in            weitere Interessierte zusammenzu-
     mütig, unverblümt. Die Redewen-         verschiedenen Stadtteilen, stadtwei-        bringen. Es sollen Erfahrungen unter-
     dung kommt aus dem Jiddischen und       te Dialogformate und Antidiskrimi-          einander ausgetauscht und Hand-
     bedeutet „zweckmäßiges Reden“ und       nierungstrainings. Zudem wird in Zu-        lungsbedarfe erkannt werden. Idea-
     „zur Sache kommen“. Und genau das       sammenarbeit mit der Stadt Gießen           lerweise ergeben sich aus den offenen
     ist bei der Online-Konferenz „TACHE-    und den Landkreisen Gießen und              Diskussionen konkrete Lösungsansät-
     LES!“ geplant: Tacheles über Rassis-
     mus, Ausgrenzung und Demokratie-
     feindlichkeit in Marburg reden. Dabei    Anmeldung und Information
     ist es das Ziel, sich auszutauschen      Die kostenlose Anmeldung für die Onlinekonferenz „TACHELES!“ ist ab so-
     und weitere Projekte für Marburg an-     fort unter marburgmachtmit@marburg-stadt.de möglich. Informationen
     zustoßen.                                zum Programm „Für Dialog und Vielfalt – Gegen Rassismus, Ausgrenzung
     „TACHELES!“ ist ein Baustein des im      und Demokratiefeindlichkeit“, Kontaktadressen sowie Infos und Projekt-
     Januar von der Stadtverordnetenver-      anträge für Initiativen der Zivilgesellschaft finden sich unter
     sammlung beschlossenen Hand-             ■ www.marburgmachtmit.de/page/dialog-vielfalt
     lungsprogramms „Für Dialog und

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