Studier mal - Stadt Marburg
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Studier mal Das Magazin Oktober 2020 Konzept für Sanierung Aktive entwickeln Ideen Marburger Hauptfriedhof Angebote am Richtsberg Bürgerhäuser Perspektivenwerkstatt Kulturerbe Gesund bleiben
05.10. • Folge 6 Marburg un nd Einkauffe en 19.10. • Folge 7 Marburg un nd derr Semesterstart 02.11. • Folge 8 Marburg un nd derr Klimaschutz Hörr mal Marburg! Auf hoermalmarburg.de ode er auff allen gängigen Podcas o t-Plattformen
Liebe Marburgerinnen, liebe Marburger, mit Beginn des Goldenen Oktobers freuen wir uns Erarbeitung des gesamtstädtischen Mobilitäts- normalerweise auf den Elisabethmarkt und die und Verkehrskonzept 2035 (MoVe 35), in die wir Innenstadtkirmes. In diesem Jahr ist das leider mit dem 3. Dialog zur Verkehrsentwicklung nicht möglich. Zwar können allmählich auch Feiern gestartet sind. oder Veranstaltungen in kleinem Rahmen wieder stattfinden. Es gilt aber weiterhin, besonnen zu Ich wünsche uns allen einige goldene Oktobertage bleiben, um die Ausbreitung des Corona-Virus und eine angenehme Lektüre der Artikel zu diesen einzudämmen. und zu anderen Themen. Den Tag der deutschen Einheit werden wir daher in deutlich reduziertem Umfang feiern, auf Ihr Großveranstaltungen weiterhin verzichten. Mit dieser Ausgabe informieren wir unter anderem über den Stand bei einigen Bauvorhaben: So ist im Waldtal der Neubau des Nachbarschaftszentrums als Ersatz für das rund 50 Jahre alte St.-Martin- Wieland Stötzel Haus geplant. Eines unserer Großprojekte, welch- Bürgermeister es in den nächsten zwei Jahren realisiert wird. Für die Bürgerhäuser in unseren Stadtteilen haben wir mit den Ortsvorstehern eine Prioritätenliste für Marburg im Oktober anstehende Maßnahmen erarbeitet, damit auch in den nächsten Jahrzehnten Orte für Vereine und Bürgerhäuser Bürger im Stadtteil zur Verfügung stehen. Konzept für Sanierung 4 Umbau in Bortshausen 6 Unser Förderprogramm für energetische Sanierun- gen erfüllt zweierlei Ziele: Die klimafreundliche Mitmachen bei MoVe 35 8 Reduzierung des Energieverbrauchs einerseits Zentrum für das Waldtal 10 und die Stärkung des Handwerks andererseits. Fördermittel für Wärmedämmung 12 Während der Sommermonate sind viele Marburg- Prämien für E-Bike-Fahrer 13 erinnen und Marburger auf das Fahrrad umge- Gesundheitsangebot am Richtsberg 14 stiegen. Auch diesen Beitrag zum Klimaschutz Stadt übernimmt Betreuung 15 fördern wir mit einem neuen Programm. Und zum Thema Verkehr gehört auch die Hauptfriedhof ist Kulturerbe 16 Befragung zu „LiSA“ 17 Leichte Sprache: Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen, die Termine Brustkrebs erkennen 18 der Ausschüsse oder der fünf neuen Ortsbeiräte, finden Sie auf Programm im Erwin-Piscator-Haus 20 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen Ideen für die Oberstadt 21 Studier mal Marburg Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse, Klartext gegen Diskriminierung 22 erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils Versand und Auslage. vor Monatsbeginn, herausgegeben vom Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beim Firmen erhalten Gütesiegel 24 Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378) Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35035 Marburg Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH, Seniorenwegweiser neu aufgelegt 25 Tel. 06421 201-1378, www.marburg.de, Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg, studiermalmarburg@marburg-stadt.de Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44, Schlangen in Marburg 26 twitter: @stadt_marburg, E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de facebook: stadt.marburg, Druck: msi – media service international gmbh Umfrage zum Fahrradklima 27 instagram: @universitaetsstadtmarburg Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC- Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed Semesterstart und Corona 28 Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich- Credit MaterialCertifikat“. keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13 Redaktionsschluss für Nr. 11/2020: 9. Oktober 2020 kurz & bündig 30 Techn. Layout: Nadine Schrey Titelbild: Der Herbst ist da Auflage: 14.500 Foto: Pixabay
Bürgerhäuser werden saniert ■ Stadt investiert etwa 15 Millionen Euro arburg ist Universität, Marburg Bürgerhäuser zu nutzen. Größere Moischt und Elnhausen als größere M ist Stadt – und Marburg ist Dorf. Rund 12.000 der Einwohner*innen Bürgerhäuser können durch größere Veranstaltungen durchaus auch eine Mehrzweckhallen angelegt, die neben privaten Veranstaltungen auch von Marburgs leben in den dörflichen überörtliche Strahlkraft bekommen. Grundschulen und Kindertagesstät- Außenstadtteilen. Gerade die Bürger- ten, Vereinen oder für Prüfungen und häuser sind dort oftmals Orte des Mit- Einige Häuser sind Fortbildungen genutzt werden. Klei- einanders. Deshalb will die Stadt nun nere Häuser wie Ronhausen oder auf der Basis eines großangelegten Mehrzweckhallen Wehrshausen sind dagegen eher von Entwicklungskonzepts die Bürger- Fast alle der Marburger Außenstadt- lokaler Bedeutung. häuser in den jeweiligen Stadtteilen teile – Bauerbach, Bortshausen, Cyri- sanieren, teilweise auch abreißen axweimar, Dilschhausen, Elnhausen, Orte der Begegnung und neu bauen. Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshau- sen, Hermershausen, Michelbach, und Kommunikation Diese Sanierung soll dazu beitragen, Moischt, Ronhausen, Schröck und Ebenso gibt es Unterschiede beim das Leben in den dörflichen Stadttei- Wehrshausen – verfügen über ein baulichen Zustand – einige Häuser len noch attraktiver zu gestalten und Bürgerhaus, lediglich Dagobertshau- sollen teil-, andere grundsaniert wer- Orte der Begegnung zu schaffen, die sen nicht. Die Bürgerhäuser unter- den, bei manchen sind auch ein Um- den heutigen Standards genügen. scheiden sich in ihrer räumlichen bau oder Neubau in Planung. Unab- Auch für die übrige Stadtgesellschaft Ausstattung und in ihrer Nutzung hängig von den unterschiedlichen werden so Anreize geschaffen, in die teilweise deutlich voneinander. So Größen und Standards haben alle Außenstadtteile zu kommen und die sind beispielsweise Cyriaxweimar, Bürgerhäuser eine wichtige Funktion 4
nächsten zehn Jahre geschaffen“, sagt Bürgermeister und Baudezer- nent Wieland Stötzel. Die Entwick- lungskonzepte für die jeweiligen Bür- gerhäuser sollen flexibel sein. Sie las- sen sich anpassen, wenn es Veränderungen, neue Anforderungen oder zusätzliche Nutzungen gibt. Prioritätenliste wurde erstellt MARBURG Je nach Ausstattung, Nutzung und baulichem Zustand werden die Häuser in den kommenden Jahren bedarfs- ERLEBEN gerecht saniert. Dazu wurde in dem Konzept eine Prioritätenliste erstellt. Dort sind erst einmal Maßnahmen für Öffentliche die Zeiträume 2020 bis 2023 und 2024 bis 2029 festgelegt; die Arbei- Gästeführungen ten werden insgesamt wahrscheinlich darüber hinaus gehen. Bis 2023 sind im Herbst Sanierungsarbeiten in Gisselberg, Elnhausen, Cyriaxweimar, Dilschhau- sen und Hermershausen vorgesehen. Das Gesamtvolumen der Investitio- nen wird sich auf circa 15 Millionen Euro belaufen. Den Impuls für das Entwicklungskon- zept setzte die Beteiligung der Stadt Marburg am Dorfentwicklungspro- gramm des Landes Hessen, dessen Ziel die Erhaltung und Schaffung von attraktiven und lebendigen Orten ist. Ein Teil der Baumaßnahmen an den Die 14 Bürgerhäuser in den Marburger Bürgerhäusern wird von dem Pro- Außenstadtteilen werden in den kommen- den Jahren saniert. (Fotos: Stadt Marburg) gramm mitfinanziert. Außenstadtteile als Treffpunkte und Orte des gesell- schaftlichen und kulturellen Lebens. rücken in den Fokus In allen Außenstadtteilen besteht der Die Besonderheit Marburgs und sei- ausgeprägte Wunsch, dass die Bür- ner Außenstadtteile wird auch da- gerhäuser als Orte der Begegnung, durch deutlich, dass die Universitäts- der Kommunikation und der Dorfge- stadt als einziges Oberzentrum in meinschaft erhalten bleiben sollen. dem Dorfentwicklungsprogramm ist. Informationen und Tickets: An der Erarbeitung des Entwicklungs- Im Zuge des Programms waren bereits konzeptes für die 14 Bürgerhäuser Vertreter*innen aus allen Stadtteilen www.marburg-tourismus.de/ waren verschiedene städtische Fach- zu einer Steuerungsgruppe zusam- oeffentlichefuehrungen dienste sowie Ortsvorsteher*innen mengekommen, was auch zur Stär- und Akteur*innen aller Außenstadt- kung eines Gemeinschaftsgefühls bei- teile aktiv beteiligt. getragen hat. Die Stadt nutzt das In der Stadtverordnetenversammlung Konzept zusätzlich, um die Außen- wurde die Umsetzung beschlossen. stadtteile in den Fokus zu nehmen. „Dadurch, dass wir die Baumaßnah- ■ Auch im Stadtmagazin „Studier men in ein Gesamtkonzept zusam- mal Marburg“ wird in den kommen- mengefasst haben und dies mit den den Monaten jedes der Bürgerhäuser Akteurinnen und Akteuren vor Ort ab- und der dazugehörige Außenstadtteil gestimmt ist, haben wir die Grundla- einzeln porträtiert und detaillierter ge für bauliche Maßnahmen der vorgestellt. 5
Fachwerk und Landwirtschaft prägen das Bild von Bortshausen. (Fotos: Steinforth) Fahrradweg vom Marburger Süden in Klein, aber den Ebsdorfergrund. Erstmals ur- kundlich erwähnt wurde Bortshausen im Jahre 1226. Sehenswürdigkeiten sehr aktiv sind unter anderem die Kirche und der alte Brunnen unter der Dorflinde. Das Bürgerhaus wurde 1975 erbaut ■ „Mein Dorf in Marburg“ startet mit Bortshausen und 1982 noch einmal erweitert. Es umfasst heute einen großen und ei- it einem groß angelegten Ent- die Lupe nimmt, in Bortshausen. Mit nen kleinen Saal, einen Jugendraum, M wicklungskonzept will die Stadt Marburg die Bürgerhäuser in den Au- einer Einwohner*innenzahl von we- niger als 300 ist Bortshausen einer eine kleine und eine große Küche so- wie im Außenbereich eine Terrasse ßenstadtteilen bedarfsgerecht sanie- der kleinsten Stadtteile Marburgs. mit Sitzgelegenheiten und einen ren. In Bortshausen ist ein Teil der Südöstlich der Kernstadt am Fuße Kinderspielplatz. Arbeiten bereits umgesetzt. des Frauenbergs gelegen, ist Borts- Bernd Zieske, Ortsvorsteher von hausen gut angebunden über die Bortshausen, berichtet: „In der Steu- Deshalb startet die Reihe „Mein Dorf L 3089. Die Marburger Buslinie 13 erungsgruppe des Dorfentwicklungs- in Marburg“, die das Projekt in den fährt innerhalb einer Viertelstunde programms, in der Vertreter*innen nächsten Monaten begleitet und die zum Südbahnhof. Außerdem liegt aus allen Außenstadtteilen sind, hat- Außenstadtteile etwas näher unter Bortshausen an einem beliebten ten wir beschlossen, den kleinen Saal Das Bürgerhaus ist bereits teilweise saniert worden. Ein beliebter Radweg führt an Bortshausen entlang. 6
Dorfidylle: Der alte Brunnen unter der großen Linde. Ein großer Gewinn ist die neu angelegte Terrasse. unseres Bürgerhauses zuerst zu sa- meinde im Bürgerhaus statt. Es gibt ist. Generell bringen sich viele in die nieren.“ Der kleine Saal und der Au- ein Erzählcafé, außerdem kann das Dorfgemeinschaft ein. Immer am 1. ßenbereich haben Ende 2019 ihr Bürgerhaus für private Feiern gemie- Mai wird ein Feuerwehrfest auf die neues Gesicht erhalten. Die alten tet werden. Beine gestellt, bei dem alle Arbeiten dunklen Holzvertäfelungen sind wei- Mit Blumen sind der Eingangsbereich von Bewohner*innen übernommen ßen Wänden und hellem Holzmobili- des Bürgerhauses und auch die Kir- werden. Darüber freuen sich jährlich ar gewichen. Die Decken wurden er- chenmauer geschmückt, was dem mehrere hundert Besucher*innen, neuert und mit klimafreundlichen freiwilligen Engagement einiger die zum Teil auch aus der erweiterten LED-Lampen ausgestattet. Die kleine Dorfbewohner*innen zu verdanken Region dafür anreisen. Küche und die Sanitäranlagen wur- den ebenfalls saniert. Ein großer Ge- winn ist die Öffnung des kleinen Saals hin zum Spielplatz. Durch den Einbau von Fenstertüren und einem barrie- refreien Ausgang können die neuan- gelegte Terrasse und der Spielbereich für Veranstaltungen genutzt werden. Die Außenfassade dieses Gebäude- teils wurde erneuert. Auch ein Bea- mer wurde angeschafft. Bürgerhaus wird sehr rege genutzt Insgesamt betragen die Kosten für den Umbau rund 200.000 Euro. Die Stadt erhält dafür einen Zuschuss aus dem Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen von etwa 66.000 Eu- ro. Es stehen noch die Innensanie- rung des restlichen Hauptgebäudes inklusive des großen Saals und der großen Küche sowie die Einrichtung eines barrierefreien WCs an. Außer- dem soll die verbleibende Außenfas- sade erneuert werden. Diese Arbeiten sollen zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen werden. Das Bürgerhaus wird rege genutzt. Sportgruppen des FSV Bortshausen/ Ronhausen trainieren in den Räumen oder auf der neuen Terrasse. Im Ju- gendraum treffen sich regelmäßig junge Borthausener*innen. Da Teile der Dorfkirche renoviert werden, fin- den zurzeit auch Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen der Ge- 7
Prozent mit dem Bus und elf Prozent mit dem Fahrrad. Allerdings dürfte der Anteil des Radverkehrs inzwi- schen höher sein – die Zahlen stam- men noch aus dem Jahr 2018. Bislang wird der Stickoxid-Ausstoß in Marburg auf 160 Tonnen pro Jahr ge- schätzt. Neben der Klimabelastung bedeutet dies auch schlechtere Luft in der Stadt. Durch ein umweltfreund- licheres Mobilitätsverhalten soll die- ser Feinstaubausstoß in Zukunft ge- senkt werden. Breite Beteiligung der Bürger*innen MoVe 35 wird mit breiter Beteiligung der Bürger*innen erstellt. Dies star- tet am 20. Oktober ab 19.30 Uhr mit einer Online-Auftaktveranstaltung. Dabei können sich alle Marburger*in- nen über das geplante Mobilitäts- und Verkehrskonzept informieren. Vorstellen wird sich Projektleiter Jan Auftakt für neues Diesfeld vom Büro Planersocietät, das mit der Erstellung des Konzepts be- auftragt wurde. Zudem werden Mobi- Mobilitätskonzept litätsbeauftragte Jana Schönemann und Planerin Manuela Klug vom Fach- dienst Stadtplanung und Denkmal- ■ Online-Infoveranstaltung für MoVe 35 schutz den zweijährigen Prozess zur Erarbeitung von MoVe 35 erläutern: Zunächst wird die aktuelle Situation oVe 35: So lautet die Kurzform ne ganzheitliche Strategie für die untersucht. Analysiert wird der Ist- M des neuen Mobilitäts- und Ver- kehrskonzepts, das die Universitäts- Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung bis 2035 aufgestellt werden. Bislang Zustand für Fußgänger*innen, Rad- fahrer*innen, Autofahrer*innen, stadt Marburg erarbeitet. Es soll bis werden rund 400 Millionen Kilometer ÖPNV-Nutzer*innen, die Parksitua- 2035 gelten und die klima- und um- pro Jahr in Marburg privat motorisiert tion sowie der Wirtschaftsverkehr. weltfreundliche Mobilität voranbrin- zurückgelegt – meist in Autos, aber Dabei geht es um Stärken, Chancen gen. Start für die Bürger*innenbetei- auch in den gut 80 Stadtbussen. Nach und Risiken für alle Verkehrsarten. Ab ligung ist am 20. Oktober. einer repräsentativen Studie der Frühjahr 2021 sollen dann gemein- Technischen Universität Dresden ent- sam mit den Bürger*innen Ziele und „Wir möchten, dass jede Marburgerin fallen 42 Prozent aller Wege in Mar- Leitlinien entwickelt werden. Darauf und jeder Marburger jeden Morgen burg auf Autos oder Lastwagen, ein folgen Prognose-Szenarien. Und ab neu entscheiden kann, mit welchem Drittel wird zu Fuß zurückgelegt, 15 Ende 2021 geht es um die konkreten Verkehrsmittel er oder sie zur Arbeit fährt, in die Schule oder zum Einkau- fen fahren“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Mobilität müsse sich so entwickeln, dass sich alle si- cher unterwegs fühlen können. „Da- für wollen wir gemeinsam Visionen entwickeln“, erklärt Marburgs Mobili- tätsbeauftragte Jana Schönemann. Das geplante Konzept geht auf einen Beschluss der Stadtverordnetenver- sammlung zurück. Danach soll das Ob mit Bus, Auto, Rad oder zu Fuß: Das neue Mobilitäts- und Verkehrs- Verkehrsgeschehen im gesamten konzept MoVe 35 nimmt alle Verkehrsarten in den Blick. (Foto: Döhn) Stadtgebiet überprüft und daraus ei- 8
Weil Mobilität viele Facetten hat, werden die Themen, Planungen und Konzepte rund um MoVe 35 in einer städtischen Arbeitsgruppe verzahnt. (Foto: Grähling) Vorhaben, mit denen die Zukunft der Thema für viele Fachdienste Mobilität in Marburg vorangebracht werden soll. Berücksichtigt werden ■ Die Verkehrsplanung wird in Marburg dezernats- und fachdienstüber- dabei immer alle Verkehrsarten. greifend bearbeitet. Um die Themen, Konzepte und Ansprüche in diesem Bereich möglichst gut miteinander zu verzahnen, gibt es die städtische Ar- Online-Auftakt beitsgruppe Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung. In dieser Arbeitsgruppe sind neben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Bürgermeister Wieland am 20. Oktober Stötzel der Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umwelt, Walter Ruth, Impulse für die zukünftige Ausrich- sowie mehrere Fachdienste. tung von Mobilität und Verkehr lie- ■ Koordination und Strategie liegen beim Fachdienst Stadtplanung und ferten im Vorfeld die „Marburger Dia- Denkmalschutz. Dort ist die Mobilitätsbeauftragte Jana Schönemann feder- loge zur Verkehrsentwicklung“, in de- führend für die Bearbeitung der Mobilitäts- und Verkehrsaufgaben zustän- nen es um Wirtschaftsverkehr, dig. Zusammen mit Fachdienstleiter Reinhold Kulle und Planerin Manuela Verkehrspsychologie und die „Stadt Klug begleitet der Fachdienst den Prozess zur Erarbeitung des MoVe 35. von Morgen“ ging. Externe Referen- ■ Der Fachdienst Straßenverkehr mit Fachdienstleiter Harald Schröder ten lieferten Impulse für MoVe 35, die und Michael Hagenbring bearbeitet die verkehrsrechtlichen Anordnungen. mit Marburger Bürger*innen disku- ■ Der Fachdienst Tiefbau mit Fachdienstleiter Thomas Engelbach und dem tiert wurden. Eine Rückschau auf die Radverkehrsbeauftragten Michael Schmidt ist für die bauliche Umsetzung drei Veranstaltungen ist auf der städ- zuständig. tischen Homepage einsehbar. ■ Themen aus der Sicht der Wirtschaft bringt der städtische Referent für ■ Für die Online-Auftaktveranstal- Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung, Stefan Blümling, ein. tung am 20. Oktober ab 19.30 Uhr ■ Um Fragen der klimaneutralen Ausrichtung kümmert sich der Fachdienst wird unter marburg-bewegen@mar- Umwelt-, Klima- und Naturschutz mit Fachdienstleiter Jochen Friedrich, burg-stadt.de um Anmeldungen ge- Wiebke Smeulders und Jennifer Engel. beten. Nähere Auskünfte gibt der ■ Impulse für die Bürger*innenbeteiligung gibt die gleichnamige Koordi- Fachdienst Stadtplanung und Denk- nierungsstelle mit Fachdienstleiterin Dr. Griet Newinger-Addy. Zudem wirkt malschutz. Infos gibt es unter der Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg Consult GmbH für den öffent- ■ www.marburg.de/move35 lichen Nahverkehr in der Universitätssstadt mit. 9
Das neue Nachbarschaftszentrum soll Ende 2022 bezogen werden. (Grafik: Stadt Marburg) Neues Zentrum im Haus. Das bedeutet zwar später mehr Raum für die Nutzer*innen, für das miteinander Leben und Kommunizie- Waldtal entsteht ren im Stadtteil. Für die beauftragten Baufirmen heißt das aber erstmal, dass der Platz für die Baustelle selbst sowie für die Lagerung von Bauma- ■ Deutlich größer als das alte St.-Martin-Haus terial in den kommenden zwei Jahren knapp bemessen ist. ür rund 8,5 Millionen Euro baut die Das neue Nachbarschaftszentrum F Stadt Marburg ein neues Nachbar- schaftszentrum im Waldtal. Das mo- wird ein dreigeschossiger Bau, der sich geschickt an das steile Gelände Uralte Eichen derne Zentrum ersetzt das knapp 50 anpasst. Aufgrund der besonderen können bleiben Jahre alte St.-Martin-Haus. Topografie an der Stelle muss für den Die Größe und das Volumen des künf- Neubau viel Erde bewegt werden. Au- tigen Neubaus werden durch seine Das neue Nachbarschaftszentrum ßerdem wird das neue Gebäude deut- zueinander verschobenen Etagen auf- wird der Kinder-, Jugend- und sozia- lich größer als das alte St.-Martin- gelockert. Barrierefreie Eingänge len Arbeit sowie bürgerschaftlichen Aktivitäten eine neue Heimat geben. Auch Räume für kirchliche Veranstal- tungen und Praxisräume für das Mo- dellprojekt „Gesundheitszentrum Waldtal“ werden in den modernen Ge- bäudekomplex integriert. Bevor das alte Gebäude abgerissen werden konnte, mussten schadstoff- belastete Teile ausgebaut werden. In dem alten Bau waren zum Beispiel Dacheindeckungen oder Fensterbän- ke asbesthaltig. Sie wurden von einer Spezialfirma entfernt. Inzwischen ist das St.-Martin-Haus abgerissen, die Das St.-Martin-Haus musste für das neue Nach- Bauarbeiten für das neue Gebäude barschaftszentrum weichen. (Foto: Steinforth) beginnen in diesem Herbst. 10
Der Baukörper passt sich der Hanglage des Grundstücks an. (Grafik Stadt Marburg) wird es auf allen drei Ebenen geben. und von den Bürger*innen genutzt Wegs samt ergänzenden Spielmög- Den Haupteingang finden die Besu- werden. Zusätzlich wird mit den Zu- lichkeiten von der Lowka‘schen Wiese cher*innen an derselben Stelle wie schüssen aus dem Programm „Sozia- bis zum Bolzplatz Waldtal umgesetzt. beim Altbau. Das dahinterliegende ler Zusammenhalt“ im Waldtal dieses Der modernisierte Bolzplatz Waldtal Foyer mit Luftraum wird der zentrale Jahr auch noch die Gestaltung eines ist bereits eingeweiht. ) Ort im Gebäude sein. Errichtet wird das neue Zentrum in Massivbauweise und im KfW55-Standard, um eine sehr gute Energieeffizienz zu erreichen. Gesamtkosten von 8,5 Millionen Euro Bei den Planungen hat die Stadt den wertvollen alten Baubestand auf dem Gelände besonders berücksichtigt – die beiden imposanten Eichen, die mehr als 200 Jahre alt sind, werden besonders geschützt, sie sind in das neue Konzept integriert und werden auch weiterhin das Gelände prägen. Weitere Bäume wurden für die Bauar- beiten entastet, einige wenige im Frühjahr ganz gefällt. Sie werden an anderer Stelle ersetzt. Die Stadt plant mit Gesamtkosten für das Zentrum von rund 8,5 Millionen Euro. Bauzeit beträgt rund zwei Jahre Zuschüsse von Bund und Land in Hö- he von rund 5,1 Millionen Euro erhält Marburg aus dem Städtebaupro- gramm „Sozialer Zusammenhalt“ (ehemals „Soziale Stadt“) und dem Programm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“. Weitere 380.000 Euro sind beantragt. Die Ver- waltung rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren, Ende 2022 kann das Zentrum demnach bezogen 11
Die Thermografieaufnahme zeigt, wo die energetischen Schwachstellen eines Gebäudes liegen. (Foto: Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel) Wärmedämmung Bei dem Zuschussprogramm Energeti- sche Sanierung werden Wärmedäm- mungen von Außenwänden und Kel- wird gefördert lerdecken, der Austausch von Fenstern und Türen sowie thermografische Gut- achten gefördert. Die Auszahlung er- ■ Corona-Hilfspaket zur energetischen Sanierung folgt nach Abschluss der Arbeiten. Auch für Häuser, die nach dem 1. Juli ie Universitätsstadt Marburg hat gleichzeitig auch zum Klimaschutz 2020 gedämmt oder thermografisch D ein neues Sonderförderpro- gramm für Wärmedämmung von Ge- bei. Zusätzlich können durch eine Modernisierung die Energiekosten untersucht wurden, können rückwir- kend Anträge eingereicht werden. Der bäuden ins Leben gerufen. Es soll das gesenkt, der Wohnkomfort verbessert Zuschuss liegt bei bis zu zehn Prozent lokale Handwerk, die Bauwirtschaft und der Wert einer Immobilie gestei- der Kosten, der maximale Förderbe- sowie Bürger*innen und Firmen fi- gert werden. trag bei 2000 Euro. nanziell unterstützen. Bis Ende Okto- Thermografie-Aufnahmen decken die ■ Anträge können ab sofort beim Ma- ber 2021 können Zuschüsse für Wär- energetischen Schwachstellen eines gistrat der Stadt, Fachdienst Umwelt, medämm-Maßnahmen oder Thermo- Gebäudes auf und zeigen, an welchen Klima- und Naturschutz, Fairer Han- grafie-Gutachten beantragt werden. Stellen des Gebäudes viel Wärme ver- del, Softwarecenter 5a, 35037 Mar- loren geht. Für die Erstellung des burg, eingereicht werden oder einfach „Dieses Sonderförderprogramm ist Gutachtens eignet sich vor allem die per E-Mail an klimaschutz@marburg- ein weiterer Baustein im Corona- kalte Jahreszeit, da die Temperatur- stadt.de. Die Richtlinie des städti- Hilfspaket“, sagt Bürgermeister Wie- unterschiede dann am besten auf den schen Förderprogramms unter land Stötzel: „Es soll zum einen dem Bildern zu sehen sind. ■ www.marburg.de/klimaschutz. lokalen Handwerk und den Bauunter- nehmen zu neuen Aufträgen verhel- fen, zum anderen die Bürgerinnen 3,7 Millionen gegen die Corona-Krise und Bürger dabei unterstützen, ihre Die Förderung ist Teil des 3,7 Millionen Euro schweren Maßnahmenpakets Energiekosten zu senken und einen „Marburg miteinander“, mit dem die Folgen für das wirtschaftliche, kultu- Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ relle und soziale Leben in Marburg durch die Corona-Pandemie eingedämmt Ob eine bessere Dämmung von Kel- werden soll. Zu dem 14-Punkte-Plan zählen der Stadt-Geld-Gutschein, ver- lerdecken und Außenwänden oder günstigte Park- und Bustickets, Kampagnen für den lokalen Einkauf, Mie- ein Austausch der Fenster und Türen: terschutz, Hilfen für Schüler*innen, Senior*innen, Handwerk und Bau- Energetische Sanierungsmaßnahmen wirtschaft. Weitere Infos zum Hilfsprogramm gibt es unter führen effizient zu einer Reduzierung ■ www.marburg.de/miteinander des Wärmebedarfs und tragen damit 12
ie Universitätsstadt Marburg will D ihre Bürger*innen dazu ermun- tern, nahezu emissionsfreie Alterna- tiven zum Auto im Alltag zu nutzen. Deshalb fördert die Stadt den Kauf von Elektro-Fahrrädern und Elektro- Lastenrädern. Außerdem gibt es eine Staffelprämie für Vielfahrer*innen. „Fahrräder verursachen nahezu keine Abgase – und obendrein keinen Lärm. Deshalb haben wir das Marburger För- derprogramm für Elektro-Fahrräder und Elektro-Lastenräder entwickelt“, sagt Jochen Friedrich, Leiter des Fachdienstes Umwelt, Klima und Na- turschutz. Ein Fünftel der CO2-Emis- Die Stadt fördert den Kauf von E-Bikes. (Foto: Pixabay) sionen in Marburg gehen auf den Ver- kehr zurück. „Mit den Mobilitätsan- geboten laden wir dazu ein, das Auto öfter stehen zu lassen und kürzere Wege mit dem Rad zurückzulegen“, Mit Prämien auf ) sagt Bürgermeister Wieland Stötzel. Die Stadt Marburg stellt im Rahmen des Klima-Aktionsplans jedes Jahr E-Bikes umsteigen 50.000 Euro an Zuschüssen für das ■ Förderprogramm fürs Fahrradfahren Programm zur Verfügung. Es enthält eine Grundförderung für den Kauf von ternehmen in der Stadt wie Bargeld können maximal zwei Fahrräder ge- E-Bikes und Elektro-Lastenrädern so- akzeptiert werden. Stadtmarketing- fördert werden. Bei der Staffelprämie wie eine Zusatzprämie für Menschen, Geschäftsführer Jan-Bernd Röllmann muss die Kilometerleistung nachge- die mit ihrem neuen Fahrrad mindes- freut sich über den Synergieeffekt: wiesen werden. tens 3000 Kilometer innerhalb eines „Damit kommt die nachhaltige Mobi- ■ Die Anträge können per E-Mail an Jahres unterwegs sind. Die Grundför- lität gleichzeitig den lokalen Unter- klimaschutz@marburg-stadt.de oder derung beträgt 100 Euro pro Elektro- nehmen zugute.“ per Post an Universitätsstadt Mar- Fahrrad und 150 Euro für ein Elektro- Für die Grundförderung müssen eini- burg, Fachdienst Umwelt, Klima und Lastenrad. Als 3000-Kilometer-Prämie ge Voraussetzungen erfüllt sein: Die Naturschutz, Fairer Handel, Software- gibt es 200 Euro beim E-Bike, 300 Fahrräder müssen bei einem Händler Center 5a, 35037 Marburg gestellt beim Elektro-Lastenrad. Und für die mit Reparaturbetrieb im Landkreis werden. Bei Fragen steht der Fach- wirklich Radbegeisterten wird der Be- Marburg-Biedenkopf gekauft werden. dienst unter klimaschutz@marburg- trag bei 6000 Kilometern im selben Die Motorleistung muss auf maximal stadt.de oder (06421) 201-1421 zur Jahr noch einmal verdoppelt. 500 Watt begrenzt sein. Das Antrags- Verfügung. Die Richtlinie und das An- Ausgezahlt werden die Zuschüsse in formular der Grundförderung ist spä- tragsformular gibt es unter Form von Marburg-Gutscheinen, die testens zwei Monate nach dem Erwerb ■ www.marburg.de/ in mehr als 200 Geschäften und Un- vorzulegen. Pro Haushalt und Jahr fahrradfoerderung 13
zen, gesund zu werden oder gesund zu bleiben. Anja Kerstin Lercher und Bajan Masri sind zwei der Freiwilligen, die sich weitergebildet haben, um künftig für andere Menschen da zu sein. „Es gibt viele Menschen, die Angst vor Arztbesuchen oder auch vor Erkrankungen haben. Wir können ganz gezielt auf deren Belange ein- gehen“, erläutert Masri. Um Menschen bei einem möglichst gesunden Leben zu unterstützen, bie- tet das Gesundheitsinformationsan- gebot am Richtsberg auch Kurse zu Bewegung und gesunder Ernährung an. Außerdem kann die Beratung je- den Mittwoch von 18 bis 20 Uhr und jeden Samstag von 13 bis 15 Uhr kos- tenlos genutzt werden. „Wichtig ist, zu wissen, dass wir keine Diagnostik durchführen können“, be- tonen Dr. Raghdan Baroudi und Pro- jektkoordinatorin Yasemin Sasmaz. Die Zeiten der Beratung sind bewusst so gelegt, dass sie außerhalb der Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte liegen – allerdings ist das An- gebot keine „Konkurrenz“ zur ärztli- chen Versorgung. Es geht um Fragen Kostenlose Beratung in Gesundheitsfragen bietet das Projekt am Richtsberg. (Foto: Shutterstock) rund um das Thema Gesundheit allge- mein, zu speziellen Erkrankungen oder auch ganz persönlichen Anlie- Mit Hilfe gen. Beispielsweise sei eine ältere Dame, die im Altenheim lebt, mit ei- nem Brief aus dem Klinikum zu ihm gesund bleiben gekommen, dessen Inhalt sie nicht verstanden habe, erzählt Dr. Baroudi. Schließlich habe die Dame am Ende ■ Beratung und ein Lotsen-Projekt am Richtsberg des Gesprächs gar nicht glauben kön- nen, dass sie nichts für die 40 Minu- en kann man fragen, wenn man tert Dr. Raghdan Baroudi vom Verein ten bezahlen musste, die er sich für W den Brief aus der Klinik nicht versteht? Wo findet man Unterstüt- Hadara. Es haben bereits mehrere Vorträge zu Themen wie Herzinfarkt ihr Anliegen genommen hat. Neben Ärzt*innen stehen zum Bei- zung, wenn man gesünder essen will? und Brustkrebs stattgefunden, und spiel auch Physiotherapeut*innen Am Richtsberg gibt’s dafür nun nie- auch die kostenlosen Beratungen und Apotheker*innen für die Bera- drigschwellige Hilfe aus der Nachbar- laufen bereits eine Weile. Bald sollen tung zur Verfügung. Das Projekt wird schaft mit dem „Gesundheitsinforma- auch die inzwischen zehn ausgebil- vom Hessischen Ministerium für Sozi- tionsangebot am Richtsberg (GIR)“. deten Gesundheitslots*innen zum ales und Integration sowie der Uni- Einsatz kommen, um Menschen zum versitätsstadt Marburg gefördert. Kurse, Unterstützung und Beratung Beispiel bei der Umstellung ihrer Er- ■ Weitere Infos gibt es bei Projekt- bieten der islamische Kulturverein nährung zu unterstützen oder beim koordinatorin Yasemin Sasmaz, Hadara, die Stadt Marburg und eh- Besuch medizinischer Einrichtungen (06421) 8841290, info@hadara-mar- renamtliche Gesundheitslots*innen. zu begleiten. Ziel ist es, Wissen über burg.com oder bei Susanne Hofmann, Zwei Jahre Planung stecken hinter Gesundheit und Krankheiten zu ver- Fachdienstleitung Gesunde Stadt, dem Projekt „Gesundheitsinforma- mitteln, Menschen eine Beratung an- (06421) 201-1475, susanne.hof- tionsangebot am Richtsberg“, erläu- zubieten und sie dabei zu unterstüt- mann@marburg-stadt.de. 14
Stefanie Roth vom Fachdienst Schule erklärt den neuen Mitarbeiterinnen des Betreuungsteams den Ablauf des Tages. (Foto: Steinforth) Neues Team Marburg unterhält Betreuungsange- bote für 990 Marburger Kinder der er- sten bis vierten Jahrgangsstufen an für die Betreuung zehn Grundschulstandorten sowie der Schule am Schwanhof. Die Betreuung wird grundsätzlich durch Personal mit einschlägiger pädagogischer Ausbil- ■ Stadt übernimmt die Trägerschaft dung umgesetzt. ie Trägerschaft für das Betreu- Schulzeit verlässlich an fünf Wochen- D ungsangebot der Tausendfüßler- tagen bis 15 Uhr mit einem warmen Schule liegt nun in den Händen der Mittagessen und einer verbindlichen Kita und Covid-19 Stadt Marburg. Ein neues Team er- Aufsicht der Hausaufgaben angebo- möglicht Familien eine verlässliche ten. Sie unterstützt Eltern dabei, Fa- Wie die Kinderbetreuungseinrich- und abwechslungsreiche Betreuung. milienleben und Berufsleben mitein- tungen unter Covid-19 Bedingun- ander zu vereinbaren. Aktuell sind 68 gen ihr weiteres Vorgehen gestal- Vor gut 25 Jahren hat der ansässige Kinder angemeldet, die – trotz der ten werden, berät die Marburger Elternverein das Betreuungsangebot Corona-Pandemie und unter Einhal- Expert*innengruppe „Kita und an der Tausendfüßler-Schule ins Le- tung eines Hygieneplans – das breite Covid-19“ regelmäßig. Der Ex- ben gerufen und bisher mit außeror- Kreativ- und Bewegungsangebot für pert*innenkreis beschloss: So viel dentlichem Engagement organisiert. ihr Spiel mit ihren Freunden nutzen Hygieneschutz wie nötig und kei- Nun übernimmt der städtische Fach- können. Sie können sich aber bei Be- ne Rückkehr zum Regelbetrieb vor dienst Schule die Nachmittagsbetreu- darf auch zurückziehen und zum Bei- dem 1. November. Bereits vor der ung und die Mittagsversorgung. spiel in Ruhe lesen. Sommerpause hatte sich eine „Wir sind ständig bemüht, das Ange- Die Betreuungsangebote der Stadt Gruppe von Fachleuten aus der bot an den Grundschulen nicht nur Marburg stehen allen Eltern und ih- Medizin, der Stadt Marburg, Kita- quantitativ, sondern auch qualitativ ren Kindern wieder im gewohnten Trägern und Eltern für eine Be- auszubauen“, sagt Stadträtin und Bil- Umfang zur Verfügung. Die Abteilung treuung aller Kinder unter dem dungsdezernentin Kirsten Dinnebier. Pädagogische Maßnahmen und Pro- Beibehalten von erhöhten Hygie- Die Betreuung wird während der jekte im Fachdienst Schule der Stadt neregelungen in den Einrichtun- gen ausgesprochen. Die Ex- pert*innengruppe war sich einig, aufgrund der bundesweit steigen- den Fallzahlen nach der Ferien- und Reisezeit in den Kitas weiter präventiv und sensibel tätig zu sein. Daher werden in allen Ein- richtungen der Universitätsstadt Marburg, ob in städtischer oder freier Trägerschaft, die derzeit praktizierten Hygiene- und Ab- standsregeln bis Sonntag, 1. No- Stadträtin Kirsten Dinnebier (2.v.l.) und Stefanie Roth (rechts daneben) begrüßten vember, weitergeführt. mit Konrektorin Janina Grätz (links) die neuen Mitarbeiterinnen. (Foto: Steinforth) 15
Der Hauptfriedhof ist ein Ort des Verweilens und Gedenkens, aber auch ein Ort des Umwelt- und Artenschutzes. (Fotos: Altmüller) Hauptfriedhof war für die Deutsche Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wis- senschaft und Kultur (UNESCO-Kom- ist Kulturerbe mission) „die Lebendigkeit der kultu- rellen Ausdrucksform“. Es gehe nicht um ein Mumifizieren der Friedhöfe, ■ Marburg beteiligt sich an bundesweiter Aktion sondern um deren Weiterentwick- lung. So sollen Bestattungsformen angeboten werden, die den Wün- ie Friedhofskultur in Deutschland gehörige und wirkt auch sozialer Ver- schen der Menschen entsprechen, et- D gehört seit März in das Bundes- weite Verzeichnis des immateriellen einsamung von Hinterbliebenen ent- gegen“, sagt Marion Kühn, Leiterin wa naturnah gestaltete oder pflege- leichte Grabformen. Kulturerbes. Auch der Hauptfriedhof des Fachdienstes Stadtgrün und Die Auszeichnung des Friedhofs der der Universitätsstadt Marburg ist Friedhöfe. Nicht zuletzt zeige sich Stadt Marburg hat das „Kuratorium als Kulturraum dieses immateriellen dieser Kulturraum über kulturelle und Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ Kulturerbes ausgewiesen. religiöse Unterschiede hinweg als ein initiiert, das sich der Pflege und Wei- Ort der Integration und des Friedens. terentwicklung dieses Kulturerbes „Es sind nicht die Friedhöfe an sich Umweltdezernent Stötzel verweist verschrieben hat. zum immateriellen Kulturerbe er- außerdem auf die Bedeutung der ■ Weitere Infos unter www.kulturer- nannt worden“, erläutert Bürger- Friedhöfe für den Naturschutz, zum be-friedhof.de, bei der Friedhofsver- meister Wieland Stötzel, „sondern die Beispiel als Ort der Biodiversität. waltung oder beim Fachdienst Stadt- Friedhofskultur; also all das, was Grundvoraussetzung für die Ernen- grün und Friedhöfe unter (06421) Menschen auf dem Friedhof tun“. Da- nung der Friedhofskultur in Deutsch- 201-1966 oder Friedhofsverwaltung zu gehören das Trauern, Erinnern und land zum immateriellen Kulturerbe @marburg-stadt.de. Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln. Ein Schild an der neuen Friedhofskapelle am Rotenberg weist auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur für die Stadt Marburg hin. Die Universitätsstadt gehört damit zu einem bundesweiten Netzwerk von mehr als 100 Städten. „Der Kulturraum Friedhof bildet den größten Skulpturenpark unserer Stadt und ist zugleich Inspirations- fläche für viele Kunstformen. Beson- ders bedeutsam ist seine soziale Funktion: Der Friedhof erweist sich Bürgermeister Wieland Stötzel und Marion Kühn bringen das Schild an der Friedhofskapelle am Rotenberg an. als Treffpunkt für Familien oder An- 16
ie „Livebild- und Sprechverbin- D dung auf Abruf" (LiSA) im Mar- burger Jägertunnel verbessert das Si- cherheitsempfinden von Passant*in- nen – das hat die jüngste Befragung zu dem Thema ergeben. Vorausset- zung ist allerdings, dass die Bürger*innen die Videoanlage ken- nen. Aus der Erhebung geht ebenfalls hervor, dass mehr als 40 Prozent der Befragten keine Kenntnis von der 2018 eingerichteten Sicherheitsvor- kehrung hatten. Das bundesweit Einzigartige an „LiSA“ ist, dass die Videoüberwa- chung nicht permanent, sondern nur Sieben dieser Knöpfe sind im Jägertunnel angebracht. (Foto: Schwarzwäller) auf Knopfdruck läuft und direkt eine Sprachverbindung in die Feuerwehr- zentrale geschaltet wird. Sieben Knöpfe sind in regelmäßigen Abstän- den auf der Bürgersteigseite des Tun- Mehr Sicherheit nels nahe des Marburger Hauptbahn- hofes angebracht. Zum Konzept der Video- und Sprech- durch „LiSA“ verbindung gehört die regelmäßige ■ Videoanlage soll noch bekannter werden Evaluierung hinsichtlich ihrer Wir- kung auf Passant*innen. Dafür wer- len sich im Jägertunnel seit der Ein- wichtiger für das Sicherheitsempfin- den in gewissen Zeitabständen Befra- richtung von „LiSA“ sicherer, bei 36 den wahrgenommen als die Video- gungen durchgeführt. Bei der jüng- Prozent hat sich das Sicherheitsge- überwachung, insbesondere von sten Erhebung im Januar 2020 fühl nicht verändert. Allerdings ga- Frauen und älteren Menschen. wurden 84 Passant*innen befragt – ben auch 45 Prozent der Befragten Der Jägertunnel verbindet unter den 42 männliche, 42 weibliche, je 28 Per- an, von dem Notrufsystem noch nicht Bahngleisen die Alte und Neue Kas- sonen in den Alterskategorien bis 30 gewusst zu haben. seler Straße. Für die Bewohner*in- Jahre, 31 bis 55 Jahre und 56 plus. Bei den 55 Prozent Verbleibenden nen der Stadtteile Waldtal und Orten- Die Auswertung der Daten durch Prof. kannten auch nur 17 Prozent alle drei berg ist er die kürzeste Verbindung Dr. Ulrich Wagner von der Philipps- Funktionen der Anlage: Sprechver- in die Innenstadt und damit vor allem Universität brachte folgende Ergeb- bindung, Video und Knopfdruck-Prin- für Fußgänger*innen sowie Radfah- nisse: 64 Prozent der Befragten füh- zip. Die Gesprächsoption wird als rer*innen von großer Bedeutung. 17
Brust-Krebs früh erkennen Im Oktober ist der weltweite Brust-Krebs-Monat. Das heißt, dass es im Oktober viel über das Thema Brust-Krebs gibt. Auch die Stadt Marburg bietet viel über Brust-Krebs an. Es gibt Kurse in denen man etwas über Brust-Krebs lernen kann. Zum Beispiel wie man selber seine Brust mit den Fingern abtasten kann. Brust-Krebs ist die meiste Krebs-Art bei Frauen. Wenn Brust-Krebs früh bemerkt wird, sind die Möglichkeiten den Brust-Krebs zu heilen am höchsten. Wenn man lernt seine Brust selber zu betasten, kann man Brust-Krebs schneller bemerken. Viele Partner Um mehr Infos über Brust-Krebs geben zu können, arbeitet die Stadt Marburg mit vielen Partnern zusammen. Die Partner sind: • Fachdienst Migration und Flüchtlings-Hilfe • Der Verein Leben mit Krebs • Gemeinwesen-Träger BSF aus dem Stadtteil Richtsberg • IKJG aus dem Stadtwald • AKSB des Waldtals • Islamischer Kultur-Verein HADARA • Das Brust-Zentrum Regio vom Universitäts-Klinikum Die Kurse finden in Frauen-Gruppen statt. In den Kursen wird gezeigt, wie man seine Brust selber untersuchen kann. Das kann man einfach lernen und dauert nicht lange. Experten raten, man sollte seine Brust einmal im Monat abtasten. Sie können das Abtasten der Brust von einer Ärztin lernen. Die Ärztin ist Gynäkologin, wir sagen auch Frauen-Ärztin. 18
Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter- schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut- schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger Behindertenbeirats aufgegriffen. Kostenlose Kurse Die Gynäkologin bietet zwei kostenlose Kurse an: Termine: 2. Oktober 2020 23. Oktober 2020 Immer um 17 Uhr. Adresse: Barfüßer-Straße 11 35 037 Marburg Im Sitzungs-Saal vom Bau-Amt Die Kurse sind kostenlos. Bitte melden Sie sich vorher zu einem Kurs an. Das können Sie über eine E-Mail machen. E-Mail-Adresse: gesund@marburg-stadt.de In manchen Buchhandlungen wird es auch Bücher und Infos zum Thema Brust-Krebs geben. Die Buchhandlungen sind: • Buchhandlung Am Markt • Buchhandlung Lehmanns und in der Marburger Stadt-Bibliothek. Mehr Infos bekommen sie bei Linda Noack. Sie arbeitet beim Fach-Dienst Gesunde Stadt. Telefon-Nummer: 06 421 201 10 37 E-Mail-Adresse: Linda.Noack@marburg-stadt.de Informationen auch auf der Internet-Seite ■ www.leichtesprache.marburg.de (Fotos: Deutsches Grünes Kreuz e.V., Pixabay) 19
mit der Möglichkeit, via Streaming über Youtube und Facebook zuzu- schauen und sich auch aktiv zu betei- ligen. Mit Liveschaltung zu parallelen Konzerten auf der interkulturellen Bühne im KFZ. Informationen unter ■ www.marburg.de Rockkonzert 10.10., 15 Uhr auf der Schlosspark- bühne: Die Bands „Electric Moon“, „Mother Engine“, „Smokemaster“ und „The Marburg Stoner Collective“ ver- sprechen Psychedelic-, Stoner- und Prog-Rock. Veranstalter des Konzerts ist das Café Trauma. Torten und Texte 15.10., 19.30 Uhr: Was die Stadt- schreiberin Anah Filou aus ihrem er- sten Recherchemonat in Marburg mit- nimmt, ist Thema ihrer Lesung, die den Titel „Torten und Texte“ trägt. Anmeldung bis zum 10. Oktober unter intendanz@hltm.de. Glaube, Liebe, Hoffnung 13. und 20.10., 19.30 Uhr: Das Stück Die Fahnen repräsentieren die Nutzer*innen des EPH. (Foto: Steinforth) von Ödön von Horvàth in der Insze- nierung von Intendantin Eva Lange zeichnet das Spiegelbild einer Gesell- Theater, Fahnen schaft, die am Abgrund steht. (Ein- führung jeweils ab 19 Uhr). und Konzerte Musical Cabaret 16.10., 19.30 Uhr, 18.10. 15.30 Uhr: Das Hessische Landestheater präsen- ■ Oktoberprogramm im Erwin-Piscator-Haus tiert das Musical „Cabaret“. Berlin 1929: Der junge amerikanische m Erwin-Piscator-Haus (EPH) wird Die Wochen der Schließung wurden Schriftsteller Clifford Bradshaw lernt I Vielfalt unter einem Dach gelebt. Das zeigen auch die unterschiedlich genutzt, um Revisionsarbeiten aus- zuführen. Nach und nach konnten die die Nachtclubsängerin Sally Bowles kennen. Sie werden ein Paar, doch ih- gestalteten Flaggen, mit denen sich Tourist-Info und der Gastronomiebe- re gemeinsame Zeit wird überschattet die Nutzer*innen des Hauses vorstel- trieb wieder geöffnet werden. In den durch die zunehmend an Macht ge- len. Im Oktober finden wieder mehr Aktionsräumen sowie im großen Saal winnenden Nazis (Einführung ab 19 Veranstaltungen im EPH statt. wurden städtische Sitzungen, Ar- Uhr, beziehungsweise 15 Uhr). beitsgruppen, eine Einschulung so- „Bei einem unserer ,Piscatoren‘-Tref- wie die Eröffnungspremiere des Lan- Klavierkonzert fen kam die Idee auf, die verschiede- destheaters abgehalten. 20.10., 20 Uhr: Der Marburger Kon- nen Nutzer*innen des Hauses auch zertverein eröffnet seine Saison mit im Außenbereich sichtbar zu ma- einem Klavierabend mit Benjamin chen“, erzählt Karin Stichnothe-Bot- Moser. Geboten werden Werke von schafter, Fachdienstleiterin EPH. Und Gershwin, Debussy, Franck, und Ravel. so einigten sich das EPH, das Hessi- sche Landestheater Marburg, die Weitere Veranstaltungen für Oktober: Theater Kikeri Martin-Luther-Schule, das Kulturzen- 21.10., 20 Uhr: In spielerisch ironi- trum KFZ und die Marburg Stadt und Festakt zur Einheit scher Form bringt das Kikeri Theater Land Tourismus GmbH darauf, indivi- 3.10., 14.30 Uhr: Festakt zum Tag der Augsburg die Mund- und Lebensart duell gestaltete Flaggen im Wechsel Deutschen Einheit und Tag der kultu- der Hessen auf die Bühne. anzubringen. rellen Vielfalt, nicht öffentlich, aber ■ www.erwin-piscator-haus.de 20
it einer großen Perspektiven- M werkstatt ist die offizielle Betei- ligungsphase des Zukunftskonzepts Oberstadt zu Ende gegangen. Rund 75 Teilnehmer*innen haben sich da- bei zusammengefunden, um aus den Anregungen der vorangegangenen Beteiligungsformate und Befragun- gen konkrete Visionen und Projekt- ideen zu entwickeln. In sieben Themengruppen fanden sich die Teilnehmer*innen zusam- men, um zunächst die Anregungen aus den bisherigen Formaten Revue passieren zu lassen und dann konkre- te Projektideen zu entwickeln. Zwi- schen den Arbeitsphasen stellten die Leitsätze wurden fortlaufend aktualisiert: Dr. Stefan Blümling moderierte Gruppen ihre Fortschritte auf Plakat- die Gruppe Gewerbe, Oberstadtmarkt und Nahversorgung. (Fotos: Steinforth) wänden auf dem „Marktplatz“ in den Gängen des Erwin-Piscator-Hauses aus. Am Ende hatte jede Gruppe im Schnitt drei bis vier Projektvorschlä- ge, für die die Teilnehmer*innen der Werkstatt für anderen Gruppen beim Rundgang ei- ne Stimme abgeben konnten. die Oberstadt „Oberstadtkümmerer“ ■ Aktive entwickeln viele Ideen und Visionen soll Dialoge führen Landgrafenschloss transparenter zu Bereich „Gewerbe, Oberstadtmarkt Aus der Gruppe „Mobilität“ siegte der machen und weitere Möglichkeiten und Nahversorgung“ fiel die Gunst Vorschlag, Lieferzeiten für Pakete zu des Zugangs zu prüfen. der Teilnehmenden auf den Aktions- regulieren. Im Bereich „Soziale und Bei „Sauberkeit und Lärm“ gab es am tag „Erlebenswerte Oberstadt“. In re- öffentliche Infrastruktur“ sprachen meisten Punkte für Müllprävention gelmäßigen Abständen sollen Gewer- sich die meisten Teilnehmenden für und -vermeidung. Der „Oberstadt- be, Kunst, Gastronomie und Hand- den Vorschlag aus, auf längere Sicht kümmerer“ setzte sich bei den Vor- werk interessante Einblicke in ihren ein Multifunktionshaus einzurichten. schlägen der Gruppe Wohnen, Immo- Arbeitsalltag „uff de Gass“ oder im Im Themenspektrum „Barrierefreiheit bilien und Eigentümer*innen durch. Schaufenster geben. Aus der Gruppe und Erreichbarkeit“ gewann der „Weg Damit ist eine Vertrauensperson ge- „Kunst, Kultur und Stadtmarketing“ zum Schloss“ die meisten Stimmen. meint, die Dialoge führt zwischen machten zwei Vorschläge mit gleicher Dabei geht es darum, Informationen verschiedenen Bezugsgruppen zum Punktzahl das Rennen: eine Offene für einen barrierefreien Zugang zum Beispiel beim Thema Sicherheit. Im Bühne beziehungsweise die Erweite- rung der Angebote des KulturMobils und die Herausgabe von Broschüren mit Oberstadt-Geschichten. Anregungen sind weiter willkommen „Die Perspektivenwerkstatt war die letzte Präsenz- und Beteiligungsver- anstaltung des Zukunftskonzepts. Trotzdem kann man uns gerne weitere Anregungen zukommen lassen“, sag- te der Leiter des Fachdienstes für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsent- wicklung, Dr. Stefan Blümling. Ende dieses Jahres soll das Konzept dann Auf Steckbriefen vermerkten die Gruppen ihre Projektvorschläge, fertig entwickelt sein und in die poli- die dann von den anderen Gruppen durch Punkte bewertet wurden. tischen Gremien gehen. 21
Tacheles – das steht für offene und unverblümte Worte. (Grafik: Stadt Marburg) Jetzt wird Marburg-Biedenkopf eine Antidiskri- minierungsstelle in Mittelhessen ge- schaffen. Teil der Maßnahmen ist ein Tacheles geredet Förderprogramm für zivilgesellschaft- liche Initiativen. Niedrigschwellig werden Ideen und innovative Projekte ■ Online-Konferenz zum Thema Antidiskriminierung in Marburg gefördert, die sich für Di- alog und Vielfalt einsetzen. lartext zu Rassismus, Ausgren- Vielfalt – Gegen Rassismus, Ausgren- K zung und Demokratiefeindlich- keit: Das steht im Zentrum der Onli- zung und Demokratiefeindlichkeit“. In dem Programm werden weitere Pi- ne-Konferenz, zu der die städtische lotmaßnahmen mit möglichst großer Koordinierungsstelle Bürger*innen- Breitenwirkung in vier Schwerpunk- In Marburg engagieren sich viele beteiligung am Freitag, 30. Oktober, ten umgesetzt: Antidiskriminierung, Menschen zu diesen Themen, zum ab 15 Uhr einlädt. In Workshops und Dialog und Beteiligung, Vernetzung Beispiel in der Migrations- und Diskussionen geht es um Themen wie und Öffentlichkeitsarbeit sowie lokale Flüchtlingspolitik, im Bildungs- und Diskriminierung, Hass im Netz, Spra- Forschung. Federführend ist die Ko- Jugendbereich, bei den Internationa- che und Stereotypen sowie Sexismus ordinierungsstelle Bürger*innenbe- len Wochen gegen Rassismus oder in von Rechts. teiligung zuständig. schulischen und interkulturellen Ini- Zu den Pilotprojekten zählen Vorort- tiativen. An dieser Stelle setzt die On- Wenn Tacheles geredet wird, dann dialoge zwischen der politischen Ver- line-Konferenz an. Ziel von „TACHE- kommt alles auf den Tisch: Probleme, waltungsspitze und Einwohner*in- LES!“ ist es, diese Engagierten und Argumente, Meinungen – offen, frei- nen, aktivierende Befragungen in weitere Interessierte zusammenzu- mütig, unverblümt. Die Redewen- verschiedenen Stadtteilen, stadtwei- bringen. Es sollen Erfahrungen unter- dung kommt aus dem Jiddischen und te Dialogformate und Antidiskrimi- einander ausgetauscht und Hand- bedeutet „zweckmäßiges Reden“ und nierungstrainings. Zudem wird in Zu- lungsbedarfe erkannt werden. Idea- „zur Sache kommen“. Und genau das sammenarbeit mit der Stadt Gießen lerweise ergeben sich aus den offenen ist bei der Online-Konferenz „TACHE- und den Landkreisen Gießen und Diskussionen konkrete Lösungsansät- LES!“ geplant: Tacheles über Rassis- mus, Ausgrenzung und Demokratie- feindlichkeit in Marburg reden. Dabei Anmeldung und Information ist es das Ziel, sich auszutauschen Die kostenlose Anmeldung für die Onlinekonferenz „TACHELES!“ ist ab so- und weitere Projekte für Marburg an- fort unter marburgmachtmit@marburg-stadt.de möglich. Informationen zustoßen. zum Programm „Für Dialog und Vielfalt – Gegen Rassismus, Ausgrenzung „TACHELES!“ ist ein Baustein des im und Demokratiefeindlichkeit“, Kontaktadressen sowie Infos und Projekt- Januar von der Stadtverordnetenver- anträge für Initiativen der Zivilgesellschaft finden sich unter sammlung beschlossenen Hand- ■ www.marburgmachtmit.de/page/dialog-vielfalt lungsprogramms „Für Dialog und 22
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