Studier mal - Stadt Marburg
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Studier mal Das Magazin Mai 2021 Unterstützung für Kitas Freizeitgelände Stadtwald Gesundheitslots*innen Marburg Spricht Studierende im Einsatz Hütten neu gestaltet Hilfe ohne Hürden Vorurteile bekämpfen
03.05. • Folge 21 Marburg un nd das Stadtjubiläum 17.05. • Folge 22 „Fair wohne en“ in Marburg 31.05. • Folge 23 Marburg un nd die Stadtbücherei Hörr mal Marburg! Auf hoermalmarburg.de ode er auff allen gängigen Podcas o t-Plattformen
Liebe Marburgerinnen, liebe Marburger, die Corona-Pandemie hält uns weiterhin fest im Über all diese Entwicklungen können Sie auf den Griff, dennoch stimmen uns das wärmere Wetter, folgenden Seiten mehr lesen. Und wenn Ihnen das Vogelgezwitscher und die blühenden Wiesen das schon ein bisschen Appetit auf diese Ausgabe optimistisch: Der Frühling ist da. gemacht hat, empfehle ich Ihnen auch das neue Optimismus zieht sich auch durch diese Ausgabe Kochbuch der Kinderfeuerwehr. des Stadtmagazins. Denn auch in der Corona-Krise gelingt es den Marburgerinnen und Marburgern Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit unserer immer wieder, unsere Stadt und unser Zusammen- neuen Ausgabe von Studier Mal Marburg. leben neu und innovativ zu gestalten. Innovative Ideen hatten zum Beispiel die Ihr Gründerinnen aus unserer Region, die wir in unserem Magazin „GründerIN“ vorstellen, und die ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Leben als Unternehmerin zeigen. Eine große Neuerung ist unser interkommunales Dr. Thomas Spies, Gewerbegebiet. Zusammen mit der Gemeinde Oberbürgermeister Ebsdorfergrund und der Stadt Staufenberg haben wir dafür den ersten Spatenstich gesetzt. Ich bin mir sicher, dass diese einmalige regionale Zusammenarbeit dazu führen wird, dass in unserer Region Innovation und Gründer*innengeist ein Marburg im Mai festes Zuhause behalten. Neue Ideen entstehen, wenn Menschen miteinan- Bauarbeiten der sprechen. Und darum geht es in unserem Neue Leitungen für Gutenbergstraße 4 Gesprächsprojekt Marburg Spricht: Gemeinsam Projekt verbindet Andersdenkende 6 mit „Zeit Online“ und lokalen Kooperationspartner- Unterstützung bei Gesundheitsthemen 8 *innen wollen wir die Marburgerinnen und Hilfe bei Mietkonflikten 10 Marburger ins Gespräch bringen. Denn unab- hängig von der Corona Krise ist es wichtig, Magazin über Gründerinnen 12 auch gegensätzliche Meinungen zu hören und Neue Ideen für Freizeitgelände 13 auszudiskutieren. Tempo 30: Verkehrsversuch startet 14 Start für Gewerbegebiet InterKom 15 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen oder die Leichte Sprache: Termine der Ausschüsse, finden Sie auf Koch.Buch von Kinder.Feuerwehr 16 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen Ehrung durch Straßennamen 18 Hilfe bei Cybergrooming 19 Studier mal Marburg Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse, erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils Versand und Auslage. Studierende helfen in Kitas 20 vor Monatsbeginn, herausgegeben vom Jahresabonnement: 17,50 EUR (Bestellung beim Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378) Mein Dorf: Cyriaxweimar 22 Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35037 Marburg Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH, Tel. 06421 201-1346, www.marburg.de, Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg, studiermalmarburg@marburg-stadt.de Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44, Bildungsstrategie zur Nachhaltigkeit 24 twitter: @stadt_marburg, E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de facebook: stadt.marburg, Druck: msi – media service international gmbh Homepage für den Klimaschutz 25 instagram: @universitaetsstadtmarburg Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC- Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed Grunddesign für Marburg800 26 Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse- und Öffentlich- Credit MaterialCertifikat“. keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13 Redaktionsschluss für Nr. 06/2021: 7. Mai 2021 kurz & bündig 27 Techn. Layout: Nadine Schrey Titelbild: Neue Rohre in der Gutenbergstraße Auflage: 12.900 Foto: Heimrich
Ganz schön bunt unter dem Asphalt ■ Neue Leitungen für Gutenbergstraße lau befördert Wasser, Orange lei- und Kanalrohre ausgetauscht. Wie B tet Daten, Schwarz steht für Strom und Fernwärme, Grau für den das vorstatten geht, ist vom Straßen- rand aus zu sehen. Mitte Mai ist der Kanal – das ist Farbenlehre in Mar- Knoten Wilhelmstraße/Schulstraße burgs Untergrund. Was normalerwei- fertig und die Durchfahrt wieder mög- se verborgen unter dem Asphalt liegt, lich. Im August wird auch die obere bringen die Bauarbeiten in der Gut- Gutenbergstraße zugemacht und die enbergstraße ans Licht. Das bunte Fahrbahn neu gedeckt. Die Leitungen Leitungsnetz befördert Ressourcen, sollten schon 2020 ausgetauscht wer- die wir alle täglich verbrauchen – Gas, den: Seit Jahren gab es in der Straße Wasser, Strom, Wärme, dazu Licht- immer wieder Rohrbrüche. Dann ka- wellen, die ins Internet verbinden. men Corona und die Wiedereröffnung Die Beförderung klappt auch umge- nach dem ersten Lockdown. In Ab- kehrt – beim Abwasser, das durch die sprache mit dem ansässigen Gewerbe Kanalisation abfließt. Nun werden wurden die Arbeiten deshalb auf die jahrzehntealten Gas-, Wasser- 2021 verschoben.
Starke Gegensätze mit ihnen. Das kann Vorurteile be- kräftigen und zwischenmenschliche Ausgrenzung fördern. Ein offenes Ge- sprechen sich an spräch hat jedoch klare Vorteile. Es hilft dabei, Stereotype aufzubrechen und Verständnis für eine andere ■ Preisgekröntes Projekt verbindet Andersdenkende Sichtweise zu entwickeln. re zusammenzubringen. Inzwischen Stereotype und it „Marburg Spricht“ findet das M preisgekrönte Projekt des Nach- richtenportals „Zeit Online“ am 4. Juli wurden diese Gesprächsrunden be- reits weltweit mit mehr als 150.000 Vorurteile abbauen Gleichzeitig werden durch solch ein erstmals in einer Kommune – nämlich Menschen organisiert. Gespräch gute Begründungen, aber in Marburg – statt. Dabei kommen Mit wie vielen Menschen sprechen Sie auch Schwächen in der Argumenta- Marburger*innen mit ganz unter- täglich in Ihrem Umfeld, die eine tion offengelegt – sowohl in der des schiedlichen politischen Meinungen vollkommen andere Meinung vertre- Gegenübers als auch in der eigenen. zu Zwiegesprächen zusammen. ten als Sie? Nicht wenige kennen die Liege ich richtig mit meiner Sichtwei- berühmten Filterblasen, in denen se? Wo habe ich wichtige Punkte Wenn es stimmt, dass Teile der Ge- man sich bewegt. Ob im Berufsleben, übersehen? Und auf welche Sichtwei- sellschaft verlernt haben, miteinan- am Arbeitsplatz oder im Freundes- se können wir uns trotz aller Gegen- der zu reden, wie bringen wir sie dann kreis, meistens lassen wir uns nur auf sätzlichkeit einigen? Am Ende steht wieder in den Dialog? Diese Frage war Gespräche mit Menschen ein, die eine nicht nur ein Erkenntnisgewinn für der Ausgangspunkt für die Redakteu- sehr ähnliche Meinung vertreten. die Teilnehmer*innen, sondern für re des Nachrichtenportals „Zeit Onli- Denn wir tendieren dazu, ein Umfeld die Gesellschaft insgesamt. ne“, als sie das Format „Deutschland zu schaffen, das die eigenen Meinun- Die Universitätsstadt Marburg möchte Spricht“ entwickelten, um Menschen, gen und Werte bestätigt. Das führt genau dies erreichen: Stereotype und die politisch vollkommen unter- häufig dazu, dass wir nur über An- Vorurteile abbauen, Gemeinsamkei- schiedlich denken, als Gesprächspaa- dersdenkende sprechen – und nicht ten finden und einen Dialog zwischen 6
unterschiedlichen Menschen fördern. Ab Mitte Juni werden die Gesprächs- – und macht es gleichzeitig noch Gegenseitiger Respekt, vorurteils- paare durch die Software zusammen- schwieriger – im Gespräch zu bleiben, freies Zuhören, das Ringen um Kom- geführt. Geplant ist, dass sich die Teil- um gegenseitiges Verständnis und promisse und gemeinsame Stand- nehmenden virtuell oder analog am Wertschätzung aufrechtzuerhalten. punkte: Dies sind Leitplanken der po- Sonntag, 4. Juli, zum Dialog treffen – litischen Meinungsfindung in im Erwin-Piscator-Haus, in Videokon- demokratischen Gesellschaften. ferenzen, per Smartphone oder an ei- Wenn wir den Dialog stärken, stärken nem anderen Ort. Den Dialogen vor- wir auch ein demokratisches Mitein- geschaltet ist eine per Livestream ander in unserer Stadt. Als erste übertragene Auftaktveranstaltung. deutsche Stadt setzen wir daher in Zusammenarbeit mit Zeit Online/My Treffen findet direkt Country Talks das von dem Medien- Das Projekt wird von der Stadt Mar- haus im Jahr 2017 entwickelte Dia- oder online statt burg als Teil ihres Handlungskonzepts logformat „Deutschland spricht“ in Dabei wird der bekannte Poetry-Slam- „Für Dialog und Vielfalt – Gegen Ras- Kooperation mit der Oberhessischen Meister Lars Ruppel ab 15 Uhr mode- sismus, Ausgrenzung und Demokra- Presse auf kommunaler Ebene um. rieren. Zusätzlich gibt es kurze inhalt- tiefeindlichkeit“ umgesetzt. liche Inputs zum Thema sowie Erfah- Wollen Sie mehr über die Hintergrün- Ein Algorithmus rungsberichte von Menschen, die de des Projektes erfahren oder möch- bereits an einem dieser Gesprächsfor- ten es als Organisation unterstützen bildet die Paare mate teilgenommen haben. – etwa durch eine Information der Aber wie funktioniert „Marburg Idealerweise treffen sich die Teilneh- Mitglieder? Schreiben Sie dafür ein- Spricht“ genau? Im Grunde handelt menden direkt. Ob dies die Corona- fach eine E-Mail an die Universitäts- es sich dabei um eine „politische Pandemie zulässt, ist jedoch offen. stadt Marburg, Fachdienst 72 – Bür- Partnerschaftsbörse“, die über eine Daher plant die Stadt „Marburg ger*innenbeteiligung (Sebastian Software Menschen zusammenbringt, Spricht“ von Anfang an als eine Ver- Heidrich, Telefon: (06421) 201-1040, die politisch vollkommen unter- anstaltung, die zur Not auch ganz vir- E-Mail: marburgmachtmit@marburg- schiedlich denken. Interessierte be- tuell abgehalten werden kann. Denn stadt.de). Alle unterstützenden Orga- antworten dabei sieben Fragen zu auch die Corona-Pandemie polarisiert nisationen werden auf www.marburg- kontroversen politischen Themen, unsere Gesellschaft. Sie erfordert es spricht.de mit ihrem Logo aufgeführt. wie beispielsweise: „Sollte Deutsch- land seine Grenzen strikter kontrol- lieren?“ oder „Sind Ausgangssperren eine richtige Maßnahme zur Eindäm- mung der Corona-Pandemie?“. Ein Al- gorithmus bildet anschließend Paare aus jeweils zwei Teilnehmenden, die möglichst unterschiedliche Antwor- ten gegeben haben. Mehr Verständnis und Wertschätzung Stadtweit wird nun dafür geworben, sich an den Zweiergesprächen zu be- teiligen. Interessierte sind eingela- den, ab dem 17. Mai auf www.mar- burgspricht.de und auf Websites von Kooperationspartnern wie der Ober- hessischen Presse Fragen zu beant- worten. Der Algorithmus von „Zeit Online“ bildet dann Gesprächspaare, deren Antwortverhalten so gegen- sätzlich wie möglich ist. „Marburg Spricht“ bietet damit eine Gelegen- heit, mit einer Person aus Marburg ins Gespräch zu kommen, mit der man unter normalen Umständen aus un- terschiedlichen Gründen wahrschein- lich nicht sprechen würde. 7
schen eine Beratung anzubieten, sie bei der Ernährungsumstellung oder der Suchtentwöhnung zu begleiten – und das auf Augenhöhe. Elementar wichtig für das Vertrauensverhältnis ist auch die Schweigepflicht, der die Gesundheitslots*innen unterliegen. Menschen begleiten und Ängste nehmen Anja Kerstin Lercher ist eine dieser Lots*innen. „Ich habe mich vorher in der Flüchtlingshilfe engagiert, und ich wollte auch weiter ehrenamtlich mit Menschen arbeiten“, erläutert sie ihre Motivation für ihr Engagement. Die Themen, die ihr begegnen, sind vielfältig, erzählt sie. „Da geht es nicht nur um die Begleitung beim Arztbesuch, sondern jemand traut sich beispielsweise nicht mehr, mit dem dementen Partner alleine spazie- ren zu gehen und sucht Begleitung.“ Manchen Menschen, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind, seien auch die Kultur und das medizi- nische System mit den Fachärzten Bajan Masri hilft bei Telefonaten und mit Übersetzungen. (Foto: privat) fremd, „denen kann man zeigen, wie das bei uns abläuft, wo man wann hin- Lots*innen auf dem gehen kann.“ Die Gesundheitslots*in- nen wissen, an welche Fachärzt*in- nen, an welche Klinik, an welche In- Weg zur Gesundheit stitution man sich wenden kann. ■ Nah dran an den Menschen am Richtsberg Bajan Masri wollte gerne das Wissen, das sie durch ihr Abitur mit Gesund- u besserer Ernährung motivieren, theker*innen helfen bei Unsicherhei- heitsschwerpunkt erworben hat, Z zum Arzt begleiten, Angst vor dem Krankenhaus nehmen – das alles sind ten und Sorgen auf medizinischem Gebiet. Ein ganz wichtiger Baustein sinnvoll nutzen und neben ihrem Bi- ologiestudium anderen helfen, ge- Aufgaben, die die Gesundheits- sind die zehn ausgebildeten Gesund- sund zu werden oder zu bleiben. Ihre lots*innen des Gesundheitsinforma- heitslots*innen – sieben Frauen und Zweisprachigkeit ist von großem Vor- tionsangebots am Richtsberg (GIR). drei Männer –, die sich in einer Basis- teil, durch sie hat sich ihr Schwer- ehrenamtlich übernommen haben. qualifikation das nötige Wissen erar- punkt auf Übersetzungen in Arabisch beitet haben, das sie brauchen, um bei Besuchen in Praxen oder Telefo- Niedrigschwellige Hilfe und Unter- dieses Wissen über Gesundheit und naten mit Ärzt*innen ausgebildet. stützung direkt aus der Nachbar- Krankheiten weiterzugeben und Men- „Es ist ganz wichtig, Ängste zu neh- schaft bieten, da ist das Ziel des Pro- jekts GIR, das im Januar 2020 gestar- tet ist. Die Lots*innen sind seit Blutspendeaktion Oktober im Einsatz. Im Rahmen des GIR bieten der islami- Am 27. Mai von 11 bis 15 Uhr plant das GIR zusammen mit Gesunde Stadt sche KulturvereinHadara und die Marburg, dem Ausländerbeirat und dem Bewohnernetzwerk für Soziale Fra- Stadt Marburg Beratung, Kurse und gen (BSF) eine Blutspendeaktion beim BSF im Damaschkeweg 96. Damit Vorträge an. Vorträge zu Themen wie die Aktion stattfinden kann, müssen sich 40 Personen im Vorfeld als Spen- Herzinfarkt und Brustkrebs, kosten- der*innen anmelden. Anmelden mit Name, Telefonnummer und bevorzug- lose Beratungen von Ärzt*innen, ter Uhrzeit kann man sich unter info@hadara-marburg.com. Physiotherapeiut*innen oder Apo- 8
Beratung im GIR Die Beratungsstunden des GIR dienen nicht der Diagnostik, son- dern der Aufklärung gesundheits- spezifischer Fragen und der Erläu- terung von vorbeugenden Maß- nahmen, Krankheitsbildern oder Fachbegriffen. Sie finden statt in den Räumlichkeiten Am Richts- berg 68, mittwochs von 18 bis 20 Uhr und samstags von 13 bis15 Uhr. Kontakt zum GIR gibt es auch unter (06421) 8841290, E-Mail: info@hadara-marburg.com Das Projekt wird vom Hessischen Mi- nisterium für Soziales und Inte- gration sowie der Universitäts- stadt Marburg gefördert. Weitere Infos gibt es bei Projektkoordina- torin Raghda Morsy, Informatio- nen zu Veranstaltungen und Vor- trägen gibt es unter ■ www.hadara-marburg.com Anja Kerstin Lercher unterstützt, berät und begleitet Menschen bei gesund- heitlichen Problemen, wie auf unserem nachgestellten Foto. (Foto: privat) men“, sagt sie. Anja Kerstin Lercher ken und zum Laufen motivieren.“ So zehn weitere Gesundheitslots*innen hingegen kennt sich durch ihre be- sind alle Gesundheitslots*innen durch geben, erzählt Raghda Morsy, Pro- rufliche Tätigkeit mit psychischen Er- ihren Einstiegskurs auf viele Themen jektkoordinatorin des GIR. Besondere krankungen und psychischen Proble- vorbereitet und bekommen auch re- Qualifikationen oder medizinische men von Kindern aus, und so ist dies gelmäßig Fortbildungsangebote – Vorkenntnisse muss man dafür nicht ein Gebiet, auf dem sie immer wieder was sie dann im Einzelnen tun, ist mitbringen. „Mehrsprachigkeit wäre um Unterstützung gebeten wird – ganz individuell. natürlich toll, aber keine Vorausset- „das spricht sich einfach per Mund- zung“, sagt sie. Maximal 276 Stunden propaganda rum.“ Ute Glatzle hat ei- Weitere Lots*innen jährlich dürfen die Gesundheits- nen anderen Schwerpunkt: Sie be- lots*innen absolvieren, für ihre Ar- gleitet regelmäßig eine alte Dame, werden gesucht beit bekommen sie eine Aufwands- die an Rheuma erkrankt ist, auf Spa- Eines aber ist bei allen gleich: Durch entschädigung. Wer Interesse hat, ziergängen. „Der Arzt hat ihr Bewe- die sehr persönliche Ansprache über- sich zum Gesundheitslotsen oder zur gung verordnet, aber wenn sie alleine winden sie Hemmschwellen und kom- Gesundheitslotsin ausbilden zu las- unterwegs ist, achtet sie die ganze men ganz nah heran an die Menschen sen, der kann sich bei Raghda Morsy Zeit auf ihre Schmerzen – wenn ich am Richtsberg. Ende des Jahres soll melden unter 06421-8841290, E-Mail dabei bin, kann ich sie davon ablen- es eine weitere Basisqualifikation für info@hadara-marburg.com. 9
Janina Werth Helmut Fiedler Bettina Böttcher-Dutton Ombudsleute helfen nächste Schritte. Zudem werden Schaden, Aufwand und Kostenfakto- ren besprochen. bei Mietkonflikten Die Ombudsstelle „Fair Wohnen“ soll die bereits vorhandene Struktur in Marburg ergänzen. Deswegen gibt es ■ Kostenloses Angebot will schlichten und vermitteln einen Austausch mit dem Mieterverein Marburg, der gemeinnützigen Woh- nungsbaugesellschaft Gewobau, der „Fair wohnen“ heißt die neue Om- chen oft schwierig. Da gehe es um die Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt, budsstelle der Stadt Marburg, die ab Übernahme der Kosten, aber auch um der GWH, der Verbraucherberatung, 17. Mai zunächst mit Telefonsprech- Terminabsprachen mit Handwerkern, dem Asta, dem Ausländerbeirat und stunden startet. Das kostenlose An- in die Vermieter eingebunden werden anderen Vereinen. „Das Angebot ist gebot hilft Mieter*innen dabei, Kon- möchten. Und oft sei die Kommuni- ein Mosaikstein in einem bestehenden flikte mit Vermieter*innen zu schlich- kation schwierig, so Meier. Da könn- Netz“, sagt Sozialplanerin Meier. ten, Sachverhalte zu klären und ten die Ombudsleute helfen, die für Die Ombudsleute sind ehrenamtlich einvernehmliche Lösungen zu finden. eine unabhängige Betrachtung des tätig. Ausgewählt wurden Bettina einzelnen Falls stehen. Sie seien Ver- Böttcher-Dutton, Helmut Fiedler und Die Heizung funktioniert nicht rich- mittler, die Unstimmigkeiten zwi- Janina Werth. „Ich finde diese Aufga- tig, die Badewanne hat einen Riss. Im schen Ratsuchenden und Vermie- be superinteressant und für mich pas- Keller schimmelt es und die Toilet- ter*innen klären. Dabei nehmen sie send“, sagt Janina Werth. Deshalb tenspülung zieht dauernd Wasser. die Sichtweise der Mieter*innen hat sich die 26-jährige Juristin sofort Zwischen Vermieter*innen und Mie- ernst, wollen die Situation jedoch gemeldet, als sie von der Suche nach ter*innen gibt es viele Anlässe für ei- sachlich und moderierend klären. Ombudsleuten über die Freiwilligena- ne Klärung: „Sowohl mit Wohnungs- gentur Marburg erfuhr. Im Dezember baugesellschaften als auch mit priva- hat sie ihr erstes Staatsexamen abge- ten Vermieter*innen kann es schlossen, im Juli wird sie mit dem Gesprächsbedarf geben“, berichtet „Ich finde diese Aufgabe Referendariat beginnen – wahr- die städtische Sozialplanerin Moni- scheinlich in Marburg oder Gießen. que Meier. Im Auftrag des Oberbür- superinteressant und Sie hat aber auch eine Qualifikation germeisters hat sie daher das Kon- für mich passend.“ in Mediation absolviert und Lust auf zept für die Ombudsstelle „Fair Woh- Janina Werth Konfliktlösungen, die nicht vor Ge- nen“ erarbeitet – ein kostenloses richt enden. Da ist es günstig, dass Angebot, das von ehrenamtlichen sie beide Seiten kennt. Ihr Vater ist in Ombudsleuten getragen wird. Rechts- ihrer Heimatstadt Korbach selbst Ver- beratung bieten sie nicht an. „Das Ergebnis soll für alle Beteiligten mieter. Dass es oft auch umgekehrt „Oft bedarf es einer sachlichen Sicht- zufriedenstellend sein“, so Meier. Da- knirscht, hat sie bei Freunden und Be- weise von außen, um einen Sachver- für hören sie sich nicht nur die Sor- kannten erlebt. „Ich selbst habe im- halt zu klären“, erläutert Monique gen und Nöte der Ratsuchenden an, mer Glück gehabt“, sagt die 26-Jäh- Meier. Vor allem bei Reparaturen und sondern helfen auch bei der Formu- rige, die erst bei einer Wohnungsbau- Instandsetzungen seien die Abspra- lierung von Briefen und besprechen gesellschaft unterkam und jetzt in 10
wohnung, weil zusätzliche Kosten le“, sagt die 60-Jährige: „Ich hoffe, kaum zu tragen sein: „Vielleicht kann dass ich dabei helfen kann.“ „Das ist eine gute ich die Leute ein bisschen unterstüt- Die drei Ombudsleute übernehmen Sache. Vielleicht kann zen“, so Fiedler. Er selbst wohnt al- zunächst telefonische Sprechzeiten: lerdings nicht mehr in einer Mietwoh- Montags, mittwochs und donnerstags ich die Leute ein nung, sondern in einem Eigenheim in jeweils von 17 bis 18 Uhr sind sie ab bisschen unterstützen.“ Cölbe. Die ehemalige Betriebsratsvor- 17. Mai unter 0157-83927153 er- Helmut Fiedler sitzende des Universitätsklinikums reichbar. Persönliche Termine können Marburg wohnt seit mehr als 30 Jah- ren in einer Mietwohnung am Marbur- einer Wohnung im Südviertel lebt. Mit ger Richtsberg. Als die Wohnungs- vorgetäuschten Eigenbedarfskündi- baugesellschaft GWH die Heizungsan- „Es wird eine große gungen, Mietspiegeln und Mieterhö- lagen modernisieren und die Mieten Nachfrage geben. hungen kennt sich Helmut Fiedler gut für 400 Wohnungen erhöhen wollte, Menschen brauchen aus. Der 72-Jährige, der einst zum wurde Bettina Böttcher-Dutton eine Jurastudium nach Marburg kam, be- der Sprecherinnen des neu gegrün- eine Anlaufstelle.“ treibt seit 1976 eine eigene Kanzlei deten Mieterbeirats Richtsberg, der Bettina Böttcher-Dutton in der Universitätsstadt. Und zu sei- sich für bessere Rahmenbedingungen nen Schwerpunkten zählt das Ver- des Wohnens einsetzt. Sie sammelte tragsrecht, zu dem auch Mietsachen Unterschriften. Und im Gespräch mit – je nach Stand der Pandemie – ver- gehören. Heute arbeitet er nur noch den Menschen wurde der Verwal- einbart werden. Weitere Ansprech- ein bisschen als Rechtsanwalt, freut tungsangestellten klar, dass einige partner*innen haben sich bereiter- sich aber auf die Aufgabe als Ombuds- schon das Amtsdeutsch in den Briefen klärt, einzelne Sprechzeiten und in- mann für Mieter*innen: „Das ist eine kaum verstanden hatten. dividuelle Termine zu übernehmen. gute Sache“, sagt Fiedler. Dies gelte Andere fanden keinen Ansprechpart- Dazu gibt es einen Flyer, der auch in vor allem angesichts der Coronapan- ner auf Vermieterseite. Aus dieser Er- Arabisch, Russisch, Türkisch und Eng- demie, die Menschen mit wenig Geld fahrung heraus ist sie sich sicher: „Es lisch übersetzt wird. Er findet sich im besonders hart treffe. Und dies habe wird eine große Nachfrage geben. Internet unter oft auch Auswirkungen auf die Miet- Menschen brauchen eine Anlaufstel- ■ www.marburg.de/fair-wohnen Größtes Nachhaltigkeits-Franchise auf neuen Wegen GESUCHT: Junge bzw. jung gebliebene Menschen, die dafür brennen sich selbständig zu machen. In der Elisabethstraße 12 findet sich ein Ladengeschäft, welches IHR vomFASS-Geschäft sein könnte! Auf der Suche nach einer erprobten Geschäftsidee für die eigene Selbständigkeit? Wir setzen bei unseren Produkten seit fast 27 Jahren erfolgreich auf Nach- No waste – bei vomFASS heißt es einfach: Bitte nachfüllen! haltigkeit, Qualität und Genuss. Getreu unserem Motto SEHEN • PROBIEREN • GENIEßEN bietet vomFASS hochwertige Essige, Öle, Liköre, Spirituosen und Wein zum Probieren an. vomFASS ist Teil des Lebensmitteleinzelhandels und „Genuss daheim“ erlebt (nicht nur) in der Pandemie einen Boom. Wir als Zentrale sind DER starke Partner für unsere Franchise-Nehmer, der ihnen den Rücken freihält, damit dieser sich um die Kunden kümmern kann. Interessiert an einer Zukunft mit Genuss? Weitere Informationen unter: vomfass-franchise.com/marburg 11
Stadt und Landkreis haben gemeinsam das „GründerIN“-Magazin veröffentlicht. (Foto: Ingwersen) Mutige Frauen und erlebt? Diese und weitere Fragen be- antworten Unternehmerinnen in „GründerIN‟. Das Magazin enthält elf ihre Unternehmen Geschichten über Gründungen von Frauen in Marburg und der Region, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch was sie eint, ist eine große Lei- ■ Neues Magazin über Gründerinnen der Region denschaft für das, was sie tun. Sie vertrauen auf sich, sind lebenslustig, ie Universitätsstadt Marburg hat sichtbar und an konkreten Beispielen wissbegierig, innovativ, risikobereit D gemeinsam mit dem Landkreis die erste Ausgabe des Magazins erlebbar zu machen. Anna Kaczmarek-Kolb vom Referat und willensstark. Ihre Geschichten zeigen, dass sie mit ganzem Herzen „GründerIN“ veröffentlicht. Darin Stadt-, Regional- und Wirtschaftsent- Gründerinnen sind. Sie berichten von werden elf Gründungsgeschichten wicklung der Universitätsstadt Mar- Chancen und Anforderungen der von Frauen aus Marburg und der Re- burg erläutert einen weiteren Grund Selbständigkeit und geben einen re- gion erzählt. Das Magazin soll Grün- für die Entwicklung des Magazins: alistischen und sehr persönlichen dungsinteressierte dazu motivieren, „Durch die Corona-Pandemie waren Einblick in ihren unternehmerischen diesen Schritt zu wagen. Gründungsstammtische oder andere Alltag. Außerdem enthält das Maga- Möglichkeiten zur Vernetzung nicht zin einen Überblick über lokale An- Die Zahl der Gründungen von Frauen mehr möglich. Mit diesem Magazin laufstellen und beantwortet erste Fra- ist seit Jahren rückläufig. Diesem wollen wir deshalb anders auf Grün- gen rund um das Thema Gründung. Phänomen durch positive Rollenvor- derinnen und Gründungsinteressierte Neben den Gründerinnen waren die bilder zu begegnen, haben sich die zugehen.‟ Dr. Frank Hüttemann, freie Autorin Clara Josuttis, die Foto- Universitätsstadt Marburg und der Fachdienstleiter der Wirtschaftsför- grafin Anna Scheidemann, die Leite- Landkreis Marburg-Biedenkopf vor- derung des Landkreises, fügt hinzu: rin des städtischen Gleichberechti- genommen. Stadt und Landkreis un- „Dies ist eine großartige Möglichkeit, gungsreferats, Dr. Christine Amend- terstützen seit Jahren aktiv und re- starke und mutige Frauen der Region Wegmann, und die Beauftragte für gelmäßig Menschen, die gründen zu zeigen und Gründungsinteressier- Chancengleichheit der Agentur für wollen – mit Beratungsgesprächen, te zu informieren.“ Arbeit, Marion Guder, beteiligt. Veranstaltungen sowie Kooperatio- Es geht darin um Fragen wie: Warum Das neue Magazin lässt sich auf der nen – und nun auch mit dem neuen habe ich mich für eine Gründung ent- Homepage der Stadt Marburg als PDF Magazin „GründerIN“. Das Magazin schieden? Wie sieht mein Leben als herunterladen, wenn man „Gründe- soll die Gelegenheit bieten, Gründun- Unternehmerin aus? Was begeistert rin“ in die Suchfunktion eingibt: gen durch mutige Frauen der Region mich daran? Welche Hürden habe ich ■ www.marburg.de 12
fax, Maribor, Northampton, Poi- S tiers, Sibiu und Eisenach – das sind nicht nur die Partnerstädte der Stadt Marburg, so heißen neuerdings auch Gebäude auf dem Freizeitgelän- de im Stadtwald. Damit sollen nicht nur die Partnerstädte gewürdigt wer- den, Lars Kietz vom Fachdienst Ju- gendförderung, seit einem Jahr Pä- dagogischer Leiter des Freizeitgelän- des, würde gerne Begegnungen von Jugendlichen aus diesen Städten auf dem Gelände anregen – wenn Corona es wieder zulässt. Auch wenn im vergangenen Jahr we- gen der Pandemie auf dem Freizeitge- lände deutlich weniger los war als sonst, hat sich doch einiges getan. So wurden nicht nur die Tagungs- und Übernachtungshäuser und die Halle umbenannt und im Inneren mit Fotos aus den Partnerstädten geschmückt, auch die kleinen Hütten, die vorher einfach von eins bis sieben durch- nummeriert waren, haben neue Na- men bekommen. Die durften sich Lars Kietz vom Fachdienst Jugendförderung plant Begegnungen mit Jugendlichen Grundschulkinder ausdenken, die in aus Marburgs Partnerstädten auf dem Freizeitgelände im Stadtwald. (Foto: Döhn) den Hütten Freizeiten verbracht ha- ben – und entsprechend fantasievoll sind sie auch. Auf dem 40.000 Qua- dratmeter großen Gelände im Stadt- wald steht nun Seaworld neben Lö- Sfax und Maribor wenhaus, gibt es eine Waldburg, ein Knusperhäuschen, ein Vogelnest, eine Affenburg und ein Hexenhaus. Welche im Stadtwald Hütte welchen Namen trägt, das sieht ■ Neue Namen würdigen die Partnerstädte man an den liebevoll von den Kindern gestalteten Dekorationen. Fokus auf erlebnisbetonten Aktionen peration mit dem Verein zur Förde- wie dem Bauen eines Floßes liegen rung der Inklusion behinderter Men- Zum ersten Mal wird. „Für dieses Angebot gibt es am schen (fib). „Die inklusive Ausrich- 29. Mai ab 11 Uhr bereits einen Info- tung der pädagogischen Angebote „Abenteuertage“ tag, bei dem Interessierte allein oder und des Geländes ist uns sehr wichtig Neu ist auch ein Angebot, das das mit ihren Eltern unverbindlich vorbei- und soll verstärkt in die Entwicklung Team in den Sommerferien das erste kommen können, das Team kennen- des Freizeitgeländes einbezogen wer- Mal machen wird. Unter dem Motto lernen und Näheres über die Gestal- den“, sagt Lars Kietz. So werde auch „Abenteuertage im Stadtwald“ gibt es tung der Abenteuerwoche erfahren“, das inklusive Betreuungsangebot in eine Woche lang ein Angebot an Ju- sagt Lars Kietz. Die Abenteuertage den Sommerferien und den Herbst- gendliche ab 12 Jahren, bei dem der sind ein inklusives Angebot in Koo- ferien ausgeweitet. Eine weitere Neuerung ist die Digita- lisierung des Belegungsverfahrens, Freizeitgelände im Stadtwald die die Kontaktaufnahme und die Bu- chung für Gruppen deutlich erleich- Das Freizeitgelände im Stadtwald ist eine Freizeit-, Bildungs- und Begeg- tert. Ein neuer Flyer gibt zudem einen nungsstätte, die die Stadt nutzt, um selbst Freizeiten und Ferienbetreuun- Überblick über das Gelände und seine gen anzubieten, die aber auch Gruppen aus der Jugend- und Behinderten- Möglichkeiten. Den Flyer als PDF und arbeit, Schulen, Kindergärten, Vereinen oder Fortbildungsveranstaltungen weitere Informationen gibt es unter Raum bietet. Auch das Marburger Abenteuerprojekt (MAP) macht Angebote ■ www.hausderjugend- aus dem Bereich der Erlebnispädagogik. marburg.de/freizeitgelaende- stadtwald 13
mit mehr Bürger*innen und Beschäf- tigte im Stadtgebiet aufs Rad umstei- gen können. Unterstützt wird das zu- sätzlich durch das Zuschussprogramm im Klima-Aktionsplan, das den Kauf von E-Bikes fördert. Im Marbacher Weg und der Emil-von- Behring-Straße sollen außerdem die verkehrsgeplagten Anwohner*innen von Lärm und Abgasen entlastet wer- den, denn langsamere Autos und Lastwagen sind leiser und verbrennen weniger. Schließlich verbessert das Tempolimit auch noch die generelle Erreichbarkeit des Stadtteils Mar- bachs und des Pharmastandorts per Rad. Zusätzliche Radwege über den Oberen Rotenberg und von Wehrs- hausen aus sind bereits in Planung. Beitrag zur Klimaneutralität „Ich hoffe sehr, dass wir durch diese weitere Verbesserung für den Radver- kehr auch das positive Ergebnis des ADFC-Fahrradklimatests wiederholen und noch weiter steigern können“, Im Marbacher Weg und in der Emil-von-Behring-Straße soll gibt sich Oberbürgermeister Dr. Tho- Tempo 30 für ein besseres Miteinander sorgen. (Foto: Döhn) mas Spies zuversichtlich. „Je attrak- tiver der Radverkehr, desto mehr Menschen werden das Rad zur Fort- Tempo 30 im bewegung nutzen. Das hilft uns auf dem Weg zum Klimaneutralität 2030 ganz entscheidend weiter.“ Marbacher Weg Rechtlich basiert das neue Tempoli- mit von 30 statt 50 km/h in der Durchgangsstraße in Marbach auf der ■ Stadt startet Verkehrsversuch für drei Jahre Änderung der Straßenverkehrsord- nung (StVO). Sie hat den Kommunen empo 30 im Marbacher Weg und in bergauf in Richtung Behring-Stand- die Möglichkeit für Verkehrsversuche T der Emil-von-Behring-Straße, das soll für mehr Sicherheit für Radler*in- ort ist der Geschwindigkeitsunter- schied zwischen Autos, die momen- geschaffen, mit denen sie das Ver- kehrsverhalten und die Verkehrsab- nen, ein besseres Miteinander von tan 50 km/h fahren können, und läufe untersuchen kann. Das ge- Radverkehr und motorisiertem Ver- Rad*lerinnen besonders hoch. Da- schieht nun im Marbacher Weg und kehr, weniger Lärm und Abgase und durch erhöht sich der Druck für Auto- der Emil-von-Behring-Straße. Der mehr Klimaschutz sorgen. Ob das und Lkw-Fahrer*innen, den Radver- Verkehrsversuch ist auf die Dauer von funktioniert, wird in den nächsten kehr auch an unübersichtlichen Stel- drei Jahren befristet. drei Jahren beobachtet. So lange len verbotenerweise mit zu wenig Ab- dauert der Tempo-30-Verkehrsver- stand zu überholen. Das gefährdet such. Los geht es im Mai, sobald die die Radfahrer*innen noch zusätzlich. Schilder aufgestellt sind. Daran ändert auch die steigende Zahl der E-Bikes wenig – die Unterschiede Der Weg durch Marbach zum Behring- in der Geschwindigkeit beider Ver- Standort ist ein Nadelöhr mit hohem kehrsarten bleibt immer noch hoch. Verkehrsaufkommen. Ein abgetrenn- Abhilfe und mehr Sicherheit für alle ter und richtlinienkonformer Radweg Beteiligten soll das neue Tempolimit kann dort aufgrund der Topografie schaffen. Es ist ein weiterer Baustein und der engen Bebauung nicht ge- für den klimafreundlichen Radverkehr Mehr Sicherheit im Verkehr für Radler*innen. (Foto: Spitzbarth) baut werden. Dazu kommt: Besonders in der Universitätsstadt Marburg, da- 14
Die Bauarbeiten für InterKom haben begonnen. (Foto: Kronenberg) Erster Spatenstich lichen Verkehr im Dorf. Die Gewerbe- fläche soll vor allem Handwerksbe- triebe beherbergen, aber auch Bau- für InterKom unternehmen, Bürogebäude und Un- ternehmen aus Elektrotechnik, Forschung, Entwicklung und Wer- ■ Drei Kommunen entwickeln Gewerbegebiet bung. Gefördert wird auch die Ent- wicklung neuer Technologien, berich- as interkommunale Gewerbege- ab der zweiten Hälfte dieses Jahres tet Norbert Mai, Geschäftsführer der D biet InterKom der Kommunen Ebsdorfergrund, Marburg und Stau- bebaubar sein, InterKom I ab Früh- jahr 2022. Perspektivisch kann das InterKom GmbH. Daher wird es auch ein Unternehmen aus der Produktion fenberg kommt voran: Mit dem sym- Gebiet auch noch erweitert werden. von Wasserstoff-Treibstoff und eines bolischen ersten Spatenstich starte- „Marburg hat viele Startups und Be- aus der Robotertechnik geben. ten die Erschließungsarbeiten. Ins- triebe, die räumlich an ihre Grenzen gesamt umfasst das neue Gebiet in kommen, sich aber weiter regional Heskem-Mölln in der Gemeinde Ebs- dorfergrund acht Hektar. ansiedeln wollen. Diesen Unterneh- men wollen wir eine Entwicklungs- möglichkeit und eine Perspektive vor SONNE so viel Sie mögen Dass drei Kommunen aus zwei Land- Ort bieten“, sagte Bürgermeister Wie- kreisen gemeinsam ein interkommu- land Stötzel. Es sei wichtig, über die nales Gewerbegebiet entwickeln, ist eigene Kernstadt hinauszudenken ein hessenweit einmaliges Projekt. und eine regionale Perspektive ein- Ebsdorfergrund, Marburg und Stau- zunehmen. Zudem sei es sinnvoll, Ge- fenberg versprechen sich von der Zu- werbe an klug ausgewählten Stand- sammenarbeit ein attraktiveres An- orten zu bündeln. Auf diese Weise gebot, in dem alle ihre jeweiligen wird weniger Fläche verbraucht. Stärken einbringen. Der Standort liegt direkt an der neuen Die Erschließungsarbeiten werden Ortsumgehung von Heskem-Mölln noch bis ins erste Quartal 2022 an- und wird über die Ortsumgehung er- dauern. InterKom II wird dabei schon schlossen. Es gibt also keinen zusätz- 1,5 Millionen für Leuchtturmprojekt Weil die Zusammenarbeit Vorbildcharakter für weitere interkommunale Ge- werbegebiete in Hessen haben kann, fördert das hessische Innenministe- rium „InterKom“ mit 75.000 Euro. Damit haben die drei beteiligten Kom- munen die Kosten für die Planung und Koordinierung finanziert. Im Oktober 2020 beschloss das Land Hessen zudem, das „Leuchtturmprojekt“ mit 1,5 Individueller Millionen Euro zu bezuschussen. Zuvor hatten Ebsdorfergrund, Marburg Sicht- und und Staufenberg die InterKom GmbH gegründet, die Entwicklung, Erschlie- Sonnenschutz ßung und Vermarktung des Gewerbegebiets in Heskem-Mölln übernimmt. An der Gesellschaft sind Ebsdorfergrund mit 50 Prozent sowie Marburg und Staufenberg mit jeweils 25 Prozent beteiligt. 15
Koch.Buch der Kinder.Feuerwehr Kinder von den 5 Kinder·Feuerwehren in Marburg haben ein Buch zusammen·gestellt. In dem Buch gibt es Rezepte zum Kochen und Backen. Es gibt 100 verschiedene Rezepte. Es sind zum Beispiel Müsli·Rezepte dabei. Oder Nudel·Rezepte. Die Kinder waren zwischen 6 und 9 Jahren alt. Das Koch·Buch ist von Kindern für Kinder gemacht. Es gibt aber auch Rezepte für Erwachsene. Die Idee für das Kinder·Koch·Buch hatte Marita Schäfer. Sie ist die stell·vertretende Kinder·Feuerwehr·Wartin von Marburg. Sie hatte die Kinder und ihr Betreuer nach ihren Lieblings·Rezepten gefragt. 16
Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter- schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut- schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger Behindertenbeirats aufgegriffen. Marita Schäfer hat alle Rezepte gesammelt und die Gestaltung vom Buch gemacht. Von Marita Schäfer ist auch ein Rezept dabei. Das Buch wurde dann von der Universität Marburg erstellt. Auch andere von der Feuerwehr haben Rezepte dazu gegeben. Zum Beispiel von Carmen Werner. Sie ist Leiterin der Marburger Feuerwehr und vom Fach·Bereich Brand·Schutz. Wenn Sie auch das Koch·Buch haben möchten, können Sie es bestellen. Schreiben Sie uns eine E-Mail. E-Mail·Adresse: brandschutz@marburg-stadt.de Das Koch·Buch wird entweder als Buch zu Ihnen geschickt. Oder Sie bekommen das Koch·Buch als PDF·Datei. Sie können das Koch·Buch dann auf Ihrem Computer oder Handy lesen. Sie können entscheiden was Sie möchten. Das Buch kann mit einer Geld·Spende bezahlt werden. Sie können selber entscheiden wie viel Sie spenden möchten. Die Spende geht an die Kinder·Feuerwehren von der Stadt Marburg. Informationen auch auf der Internet·Seite ■ www.leichtesprache.marburg.de (Fotos/Grafiken: Viktoria Brüske, Pixabay, Marita Schäfer, privat) 17
Die Stadt Marburg hat in der Nähe der Bahnlinie verlaufenden Weg zwischen der Alten Kasseler Straße und der Rudolf- Bultmann-Straße nach dem Marburger Studenten und afrikanischen Arzt Mansaley Kobba benannt. (Foto: Coordes) Afrikanischer Arzt monatelang von Rebellen inhaftiert. Nach Kriegsende praktizierte er als Arzt in seinem Geburtsort. Er starb als Namensgeber 2015. „Mansaley Kobba hat nie per- sönlichen Reichtum besessen. Seine unendliche Energie schenkte er sei- nem Land. Mit der Benennung dieses ■ Mansaley Kobba hat in Marburg studiert Weges wollen wir einen außerge- wöhnlichen Mann ehren“, so Ober- n Zukunft werden ein Weg, ein Platz Dörfer mit hygienischen Brunnen und bürgermeister Dr. Thomas Spies bei I und ein Kreisverkehr nach außer- europäischen Wissenschaftlern be- Latrinen ausgestattet. Eine mobile Einheit der Klinik besuchte regelmä- der Enthüllung des Schildes. Eigens angereist waren die drei Söh- nannt, die an der Marburger Universi- ßig die Dörfer in der Umgebung, um ne des afrikanischen Arztes – Dr. Sa- tät studiert oder geforscht haben. Den kleine Kinder zu untersuchen, zu imp- muel Kobba, Dr. Joseph Kobba und Namen des westafrikanischen Arztes fen und die Mütter in Fragen der Er- Momoh Kobba. Sie wollen die Arbeit Mansaley Kobba trägt die bislang un- nährung und Hygiene zu beraten. ihres Vaters weiterführen und die ma- benannte Wegeverbindung zwischen Die Erfolgsgeschichte der „Eastern rode Klinik wieder aufbauen. Die Stra- der Alten Kasseler Straße und der Ru- Clinic“ nahm 1991 im Bürgerkrieg ein ßenbenennung sei eine große Ehre, dolf-Bultmann-Straße. jähes Ende. Rebellen überrannten die so Samuel Kobba: „Unser Vater hat Klinik, Kobba musste mit seiner Fa- viel von Marburg für sein Wirken mit- Der aus Mobai in Sierra Leone stam- milie und dem Personal fliehen. Er genommen – und er hat hier viel Un- mende Mansaley Kobba war einer der lebte zehn Jahre als Flüchtling, war terstützung bekommen.“ ersten afrikanischen Studenten in Marburg. Er kam nach dem Abitur in den 1950er Jahren zum Medizinstu- dium in die Universitätsstadt. Mit sei- Neue Straßennamen nem Charme und seiner Kontaktfreu- Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wird es in diesem digkeit knüpfte er schnell ein Netz- Jahr noch neue Straßenschilder für den japanischen Pathologen Sunao Ta- werk innerhalb und außerhalb der wara (1873-1952) geben, der 1903 als Medizinstudent nach Marburg kam. Universität. Er promovierte in Mar- Zudem wird die japanische Augenärztin Dr. Tada Urata (1873-1936) geehrt. burg und ging nach Diplomen in der Sie war die erste Medizinerin, die in Marburg ihren Doktortitel erhielt. Ein Tropenmedizin und im öffentlichen Teilstück des Konrad-Baier-Wegs erhält den Namen von Werner Karry, der Gesundheitswesen zurück nach Sierra sich vor allem um die Hansenhausgemeinde verdient gemacht hat. Außer- Leone. Dort baute er - unterstützt von dem werden ein bislang nach Karl-Theodor Bleek benannter Platz und ein zahlreichen Marburger*innen und Steg nach der Jüdin und FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher (1921- dem Verein Terra Tech – die 1968 er- 2016) benannt. Damit wird zugleich die Ehrung von Karl-Theodor Bleek öffnete „Eastern Clinic“ auf. Auf seine aufgrund seiner NS-Vergangenheit zurückgenommen. Initiative hin wurden mehr als 100 18
on Cybergrooming & Co: Über se- V xualisierte Gewalt im Internet sprachen Expert*innen bei einer On- line-Veranstaltung der Mediennetz- werke *klick* der Universitätsstadt Marburg und medisa des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Wegen des gro- ßen Interesses soll es jetzt eine wei- tere Veranstaltung zum Thema geben. Sophie ist eine ganz normale Schüle- rin. Aber als sie auf eine neue Schule kommt, gerät für sie die Welt aus den Fugen. Weil sie sich nicht so verhält, wie es ihre Mitschüler*innen von ihr erwarten, wird sie gemobbt und be- leidigt. Es werden Bilder und verbote- ne Videoaufnahmen von ihr ins Netz gestellt. In einer Messenger-Gruppe mit dem Namen „Jagt die Bitch!“ wer- den Lügen und bearbeitete Bilder von ihr verbreitet. Diese Übergriffe blei- ben nicht ohne Folgen. Sophie hat morgens vor der Schule Bauchschmer- zen und kann nachts nicht mehr schlafen. Es wird erst besser, als sie sich ihren Eltern anvertraut, die dar- aufhin die Polizei einschalten. Gefahr von Missbrauch und Gewalt steigt An diesem fiktiven, aber sehr realisti- Übergriffe aus dem Netz können die Welt von Jugendlichen aus den Fugen bringen. (Foto: Pixabay) schen Fall, erläuterten Maj Walter vom Verein Wildwasser und Frank Dönges von der Jugendkoordination der Poli- zeidirektion Marburg die Folgen von Cybermobbing und sexualisierter Ge- Warum Sophie nicht walt auf Jugendliche. Die Fortbildung richtete sich an pädagogische Fach- kräfte, Multiplikator*innen der Kin- zur Schule will der- und Jugendarbeit und Fachkräfte ■ Fortbildungen zu sexualisierter Gewalt im Internet der Schul- und Lehrarbeit. Da sich die Mediennutzungszeiten bei der Online-Veranstaltung das poli- die gesamte Schulgemeinde gegenü- durch die Pandemie auch bei Kindern zeiliche Vorgehen von der Strafanzei- ber Mobbing und Cybermobbing sen- und Jugendlichen stark ausgeweitet ge über die Sicherstellung von Smart- sibilisiere. Nur so lasse sich Mobbing wurden, steigt die Gefahr für Miss- phones und Computern bis hin zur Ver- frühzeitig stoppen. brauch und sexualisierte Gewalt, be- urteilung durch die Gerichte. In richtet Kirsten Dinnebier, Schul- und Sophies Fall wurden die Wohnungen Folgeveranstaltung Jugenddezernentin der Universitäts- der Täter*innen durchsucht, die Eltern stadt Marburg. Gerade jüngeren Kin- und die Schulleitung informiert. Das am 31. Mai dern falle es dabei besonders schwer, führte zu disziplinarischen Maßnah- Anne Gladigau und Holger Marks von sich in Chats gegenüber den oft sehr men in der Schule. der städtischen Jugendförderung wa- raffinierten Strategien der Cybergroo- Zudem beschloss das Gericht unter ren beeindruckt von der Resonanz auf mer*innen zu wehren, so Maj Walter. anderem, dass die beschlagnahmten das Angebot. Aufgrund der großen „Cybergrooming“ ist der englische Handys nicht mehr an ihre Eigentü- Nachfrage gibt es am 31. Mai von Fachbegriff für das Anbahnen von mer zurückgegeben werden. Frank 18.30 bis 20.30 Uhr eine Folgeveran- Kontakten durch ältere Täter*innen Dönges betonte, dass es gerade bei staltung. Interessierte können sich mit der Absicht, sexualisierte Gewalt Cybermobbing wichtig sei, dass auch per Mail an jugendbildungswerk auszuüben. Frank Dönges erläuterte die Schulen ein Konzept haben, das @marburg-stadt.de wenden. 19
dertagesstätten – sowohl in städti- scher als auch in freier Trägerschaft – vermitteln. Die Anfrage zur Unter- stützung richtete sich vor allem an Studierende des Fachbereichs Erzie- hungswissenschaften der Philipps- Universität und an angehende Erzie- her*innen während ihrer Ausbildung an der Käthe-Kollwitz-Schule: „Ziel ist, die Kinderbetreuung in Marburg sicherzustellen“, erläutert Stadträtin Kirsten Dinnebier. Idee des Fachdiensts Kinderbetreuung Die Idee stammt aus dem Fachdienst Kinderbetreuung, der die Unterstüt- zung für die 54 Marburger Kinderta- geseinrichtungen organisiert. In Co- rona-Zeiten ist es nämlich besonders schwierig, die insgesamt rund 3000 Kinder zu betreuen. Nicht nur wegen möglicher Quarantäne- und Krank- heitsfälle, sondern auch, weil die Kin- der in allen Einrichtungen nun in ge- trennten Gruppen sind. „Der Perso- nalbedarf ist durch die festen Gruppen größer“, sagt die städtische Puzzlen mit Jennifer-Ann Kossmann macht den Kleinen Spaß. Sie ist eine der studentischen Aushilfen, die in Marburger Kitas arbeiten. (Foto: Coordes) Fachberaterin Carla Sack. Und da ak- tuell nur wenig Zeit für Einarbeitung bleibt, ist es gut, dass viele Studie- Studierende helfen rende Vorerfahrungen mitbringen und flexibel einspringen können. „Ohne die Aushilfen würden wir die in Marburger Kitas Arbeit nicht schaffen. Das ist gerade in Coronazeiten sehr, sehr hilfreich“, berichtet Maria Ochse, die Leiterin der Uni-Kita Zappelphilipp, in der seit ■ Einzigartige Kooperation in Hessen Herbst vier Studierende auf 450-Eu- ro-Basis im Einsatz waren: „Die Stu- m die Kinderbetreuung auch in schen Garten aushelfen kann: „Zu- dierenden können Praxis für ihre Se- U der Corona-Pandemie aufrecht zu erhalten, werden die Marburger hause wechsele ich nur zwischen Bett und Schreibtisch“, sagt die Zweitse- mester- oder Bachelorarbeit sam- meln. Wir profitieren von ihnen, weil Kitas von mehr als 25 Studierenden mesterin, die bislang noch nie den sie einen anderen Einblick in die The- unterstützt. Die Stadt Marburg hat Studienalltag an einer normalen Uni orie und neue Ideen mitbringen.“ dazu eine hessenweit einzigartige erlebt hat: „So komme ich mal raus Kooperation mit der Philipps-Univer- und sammele Erfahrungen in der Ar- Stadt übernimmt sität und der Käthe-Kollwitz-Schule beit mit Kleinkindern.“ geschlossen. Suche und Vermittlung 60 Interessierte Studentin Jennifer-Ann Kossmann Normalerweise würde Jennifer-Ann hat in der Vergangenheit bereits mit Kossmann jetzt im Hörsaal sitzen. haben sich gemeldet Jugendlichen und Grundschulkin- Doch die 20-jährige Studentin kann Jennifer-Ann Kossmann ist eine von dern gearbeitet. Nun wird sie zu- derzeit nur in die Universität gehen, insgesamt 60 Studierenden, die sich nächst für sechs Monate die bis zu wenn sie eine Prüfung schreibt. Des- auf den Aufruf der Stadt gemeldet ha- drei Jahre alten Mädchen und Jun- halb ist die Studentin der Bildungs- ben, unter ihnen etwa ein Viertel gen in der Kindertagesstätte betreu- und Erziehungswissenschaft doppelt Männer. Rund die Hälfte der Bewer- en, jede Woche 8,5 Stunden. froh, dass sie stattdessen in der Kita ber*innen konnte der Fachdienst Kin- Die Kleinen wissen längst, dass die Zappelphilipp im Marburger Botani- derbetreuung an 25 Marburger Kin- 20-Jährige gern mit ihnen puzzelt 20
Kennen Sie Marburg? Bahnhofstra- ter (06421) 201-1346 im Fachdienst Presse- ße zur Errich- und Öffentlichkeitsarbeit gerne entgegen. tung des am Mit dem Stichwort „Marburg“ können Sie 29. Februar aber auch eine E-Mail an pressestelle@mar- 2012 einge- burg-stadt.de senden. Rainer Kieselbach weihten Che- mikums. Un- ter den richti- gen Anrufen wurde Dr. Klaus P. An- 1881 wurde der Neubau des Chemischen In- drießen, Roter Graben 14, 35037 Marburg stituts in der Bahnhofstraße 7a bezogen. als Gewinner ausgelost. Am 12. März 1945 wurden das Chemisches Das eigentliche Mühlengebäude hat zwar und das Physikalisch-Chemische Institut in die Zeit überlebt, aber nicht mehr in seinem der Bahnhofstraße 7 durch einen Bomben- ursprünglichen Zustand wie hier auf der Ab- angriff weitgehend zerstört. Zu Beginn der bildung. Die Mühle gehörte einst einer 1950er Jahre konnte das wiederaufgebaute wichtigen Marburger Handwerkszunft an Institut wieder genutzt werden. Später zog und wurde als Genossenschaftsmühle be- das Zentrum für Humangenetik des Fachbe- trieben. Als Dank für die richtige Antwort reichs Medizin ein. 1971 erhielt der Fach- gibt es diesmal die Stadtschrift MSS Nr. 26 bereich Chemie auf den Lahnbergen in der „Ockershausen. Seine Geschichte in Wort Hans-Meerwein-Straße ein neues Domizil. und Bild“ zu gewinnen. Ihren Anruf nimmt 2010 begannen die Umbauarbeiten in der Ulrike Block-Herrmann bis zum 11. Mai un- und man sie auch gut fürs Vorlesen und fürs Spielen in der Kinderküche gewinnen kann. „Sie bleibt auch Für Marburg und die Region n dann ruhig, wenn es mal stressig wird“, sagt ihre Kollegin Johanna Kundenzentrum de er Stadtwerke Marburrg Kaufmann aus der Eulen-Gruppe: „Und sie geht gut auf die Kinder ein.“ Aber auch mit den anderen Aushilfen aus der Uni haben die Erzieherinnen hier gute Erfahrungen gemacht. Dass die Stadt die mitunter anstrengende z Suche und Vermittlung übernimmt, wissen sie sehr zu schätzen. Philipps-Universität z honoriert den Einsatz z Auch Uni-Vizepräsidentin Sabine Pankuweit freut sich über die Koope- ration. Dabei wird der Einsatz der Stu- dierenden auch von der Hochschule honoriert. Die beiden Bachelor-Stu- diengänge „Erziehungs- und Bil- dungswissenschaft“ sowie „Bewe- gungs- und Sportwissenschaft“ rech- nen die Arbeit der Studierenden auf Besuchen Sie uns „Am Krekel 55“, Mo-Fr :00-1:00 Uhr U das Pflichtpraktikum an. Zudem, so Tel. (06421) 205 50 Te 05, Fax (06421) 205 233 Jennifer-Ann Kossmann: „Man lernt www.stadtweerke-marburg.de wesentlich mehr, wenn man in der Praxis tätig ist.“ gec 21
Der Ausblick über Cyriaxweimar. (Foto: Widekind) Idyllisch in die se stark beansprucht. Das Areal wurde 1997 als Naturschutzgebiet ausge- wiesen. Neben dem Siegel als „Natur- Natur eingebettet schutzgebiet“ hat es auch einen Fo- kus auf der Umsetzung der Fauna-Flo- ra-Habitat-Richtlinie FFH-Richtlinie). ■ „Mein Dorf in Marburg“: Cyriaxweimar Es ist eine EU-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie n Cyriaxweimar wird Naturschutz und doch sind wir ganz nah an der In- der wildlebenden Tiere und Pflanzen. I mit einem Wegenetz durch die „Kleine Lummersbach“ erlebbar, wo nenstadt Marburgs“, sagt Ortsvorste- her Achim Zimmermann. Besonders erhaltenswert sind hier unter anderem der Hainsimsen-Bu- sich der Hirschkäfer im Hainsimsen- Das im Norden liegende Naturschutz- chenwald, die mageren Flachland- Buchenwald zu Hause fühlt. Vom gebiet „Kleine Lummersbach“ ist sehr Mähwiesen und gefährdete Tierarten, Fußball bis zum Bürgerhaus bestehen besonders. Bis in die 1990er-Jahre wie der Hirschkäfer oder der Kamm- (Vereins-)Kooperationen mit den an- dienten Teile des Geländes als Trup- molch. Ein Wegenetz lädt Besu- grenzenden Dörfern. penübungsplatz der ehemaligen Tan- cher*innen zum Erleben dieser viel- nenberg-Kaserne und wurden teilwei- fältigen Lebensraumstruktur ein und Marburgs Außenstadtteil mit dem au- ßergewöhnlichen Namen hat rund 550 Einwohner*innen und liegt süd- westlich der Kernstadt zwischen Gla- denbacher Bergland und Marburger Rücken. Von Richtung Stadtwald kommend erstreckt sich der Ausblick über das Dorf und die umliegenden Felder und Wälder soweit das Auge reicht. „Wir leben hier in Cyriaxwei- mar idyllisch eingebettet von viel Na- tur – insbesondere durch das Natur- schutzgebiet „Kleine Lummersbach“, Gemeinsam mit den Orten Haddamshausen und Hermershausen wird das Bürgerhaus von Cyriaxweimar genutzt. (Foto: Widekind) dem Stadtwald und dem Allnatal – 22
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