Stufenschalter Typ UCL mit Motorantrieb Typ BUE und BUL Wartungshandbuch
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Dieses Dokument darf ohne schriftliche Genehmigung seitens ABB nicht vervielfältigt werden. Der Inhalt dieses Dokuments darf weder an Dritte weitergegeben noch für unerlaubte Zwecke genutzt werden. Zuwiderhandlungen werden bestraft.
Empfohlene Verfahrensweisen ABB empfiehlt, bei Wartungsmaßnahmen an Stufenschaltern die nachfolgend bes- chriebenen Faktoren sorgfältig zu berücksichtigen. Bevor Sie mit irgendeiner Arbeit beginnen, ist sicherzustellen, dass das ausführende Person- al die mit der Einheit gelieferten Wartungsunterlagen gelesen und vollständig verstanden hat. Um eine Beschädigung der Einheit zu vermeiden, dürfen die in den Lieferpapieren und auf den Leistungsschildern angegebenen Grenzwerte für den Betrieb niemals überschritten werden. Nehmen Sie ohne vorherige Rücksprache mit ABB keinerlei Veränderungen an einer Einheit vor. Halten Sie stets die lokalen und internationalen Verdrahtungsvorschriften ein. Verwenden Sie ausschließlich vom Werk zugelassene Austauschteile und Verfahren. WARNUNG, VORSICHT und HINWEIS WARNUNG Eine Anmerkung mit der Überschrift WARNUNG enthält Informationen, deren Mis- sachtung zu Verletzungen oder Unfällen mit Todesfolge führen könnte. VORSICHT Eine Anmerkung mit der Überschrift VORSICHT enthält Informationen, deren Missachtung zu Schäden an der Ausrüstung führen könnte. HINWEIS: Eine Anmerkung mit der Überschrift HINWEIS enthält zusätzliche Informa- tionen, die als Hilfestellung bei der Ausführung der beschriebenen Arbeiten gedacht sind. Sicherheitsvorkehrungen WARNUNG Das Wartungshandbuch sollte gelesen und verstanden worden sein, bevor irgend- eine Arbeit begonnen wird, und die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren sollten jederzeit befolgt werden. Vor jedweder Arbeit ist Folgendes am Stufenschalter durchzuführen: Stellen Sie sicher, dass der Transformator ausgeschaltet und sachgerecht geerdet ist. Holen Sie sich eine unterschriebene Bescheinigung vom verantwortlichen Ingenieur. Vor dem Beginn von Arbeiten am Stufenschalter ist der LOKAL/FERN-Schalter im Mo- torantrieb auf “0“ zu stellen. Es wird ebenfalls empfohlen, die Tür des Motorantriebs zu schließen und mit einem Vorhängeschloss zu sichern, wenn Arbeiten am Stufen- schalter stattfinden. Der Schlüssel sollte vom Bediener aufbewahrt werden. Auf diese Weise wird ein unbeabsichtigter Start des Motorantriebs verhindert. Vor dem Beginn von Arbeiten am Motorantrieb muss der Hilfsstrom abgeschaltet werden. Hinweis: Motor, Schütze und Heizelement können auch von anderen Quellen her ein- geschaltet werden. Personen dürfen sich unter keinen Umständen in das Lastumschaltergehäuse bege- ben. Eine Reinigung des Lastumschaltergehäuses ist mit Bürsten, Lappen und per Ölspülung vorzunehmen.
VORSICHT Eine entsprechende Genehmigung sollte für die Inspektion sowie für den Betrieb des Stufen- schalters erteilt werden. ABB empfiehlt, dass nur von ABB geschulte Instandhaltungsingenieure einen Austausch von Kontakten vornehmen. Während des Betriebs WARNUNG Kleine Mengen explosiver Gase entweichen immer aus den Luftentfeuchtungsgeräten (Luftentfeuchter oder Einwegluftentfeuchter). Stellen Sie sicher, dass sich kein offenes Feuer, heiße Flächen oder Funken in der direkten Umgebung der Luftentfeuchtungs- geräte befinden oder entstehen. Falls während des Betriebs ein Fehler in der Stromversorgung auftritt, wird der Schalt- vorgang fortgesetzt, sobald wieder Strom vorhanden ist. Die Handkurbel darf während des elektrischen Betriebs nicht benutzt werden. Wenn der Stufenschalter nicht genau in der richtigen Stellung ist und die Handkurbel herausgezogen wird, startet der Motorantrieb und geht in die genaue Stellung, sobald Strom zur Verfügung steht. VORSICHT Nach einer Auslösung des Druckrelais folgen Sie den Anweisungen im Kapitel “Druckrelais“ im Reparaturhandbuch. Umgang mit Öl WARNUNG Ungenutztes Transformatoröl ist in gewissem Umfang schädlich. Dämpfe des unge- nutzten warmen Öls können Reizungen an Atemwegen und Augen hervorrufen. Lan- ger und wiederholter Kontakt mit Öl führt zu starker Austrocknung der Haut. Benutztes Stufenschalteröl aus Lastumschaltergehäusen und Wahlschaltergehäu- sen enthält schädliche Substanzen. Die Dämpfe reizen die Atemwege und die Augen und sind sehr leicht entflammbar. Gebrauchtes Transformatoröl ist möglicherweise krebserregend. Vermeiden Sie möglichst den Kontakt mit Öl und benutzen Sie öldichte Schutzhand- schuhe, wenn Sie mit Öl arbeiten. Erste Hilfe: Hautkontakt: Waschen Sie Ihre Hände. Verwenden Sie Hautcreme, um einer Austrocknung entgegenzuwirken. Augen: Spülen Sie die Augen mit sauberem Wasser. Verschlucken: Trinken Sie Wasser oder Milch. Vermeiden Sie Erbrechen. Rufen Sie einen Arzt. Sammeln Sie gebrauchtes Öl in Ölfässern. Entsorgung und Reinigung: Es sollte mithilfe eines Absorptionsmittels aufgenommen werden. Behandeln Sie es als umweltschädigenden Stoff. Bei Feuer: Ein Feuer sollte mit Pulver, Schaum oder Kohlensäure gelöscht werden.
WARNUNG Wenn Öl, das in einem Wahlschalterraum verwendet wurde, herausgepumpt wird, sollten leitfähige, geerdete Röhren und Schläuche verwendet werden, um eine Explo- sionsgefahr durch die von den Lichtbögen während des Betriebs erzeugten Gase zu vermeiden. Das Öl im Wahlschalterraum kann heiß werden. Seien Sie vorsichtig! Es befindet sich stets ein Kissen explosiver Gase oben im Lastumschaltergehäuse. Beim Öffnen des Gehäuses oder Entleeren des Ventils dürfen sich in der Umgebung kein offenes Feuer, heiße Flächen oder Funken befinden. Nach Entfernung der Ab- deckung lassen Sie sich das Gas ungefähr 15 min verflüchtigen, bevor Sie mit den Arbeiten beginnen. Auslaufendes Öl kann Rutschgefahr verursachen, z.B. bei Arbeiten an der Transfor- matorabdeckung. VORSICHT Achten Sie darauf, dass keine feuchte Luft eindringt, wenn Öl abgelassen wird. Ist die Umgebungsluft feucht, lassen Sie die hereinkommende Luft durch einen Luftentfeuchter hin- durchströmen, wobei der Luftstrom langsam sein soll, damit eine gute Entfeuchtung erzielt wird. Füllen Sie kein Öl in den Stufenschalter, wenn der Transformatorkessel unter Vakuum steht, der Stufenschalter jedoch nicht. Füllen Sie kein Öl in den Transformatorkessel, wenn der Stufenschalter unter Vakuum steht, der Transformatorkessel jedoch nicht. Belassen Sie ein Gaskissen über dem Öl im Lastumschaltergehäuse. Nach dem Öleinfüllvorgang VORSICHT Schalten Sie den Transformator nach dem Einfüllen des Öls bei Atmosphärendruck nicht vor Ablauf von drei Stunden ein. Diese Wartezeit ist erforderlich, damit Luftblasen entweichen können. Montage der Dichtungen VORSICHT Dichtungsflächen und Dichtungen müssen sauber und unbeschädigt sein. Gegenüberliegen- de Bolzen in Dichtungsfugen müssen mehrmals abwechselnd festgezogen werden, wobei mit einem niedrigen Anzugsmoment begonnen und dann mit den empfohlenen Anzugsmo- ment weitergemacht wird, siehe Kapitel 1.3 Anzugsmoment in diesem Handbuch.
Inhalt 1. Einführung_________________________________________________________9 1.1 Allgemeines_____________________________________________________9 1.2 Wartungsplan___________________________________________________10 1.2.1 Inspektion__________________________________________________10 1.2.2 Revision____________________________________________________12 1.2.3 Austausch von Kontakten_____________________________________12 1.3 Anzugsmoment_ ________________________________________________12 2. Inspektion_ ________________________________________________________13 2.1 Benötigte Werkzeuge und Materialien_______________________________13 2.2 Vorgehensweise_________________________________________________13 3. Revision___________________________________________________________17 3.1 Benötigte Werkzeuge und Materialien_______________________________17 3.2 Vorgehensweise_________________________________________________18 3.3 Vorbereitungen__________________________________________________18 3.3.1 Stufenschalterstellung________________________________________18 3.3.2 Abschaltung und Erdung des Transformators_ ___________________18 3.3.3 Ölvolumina und Hubhöhen____________________________________19 3.3.4 Empfohlenes Ersatzteilset_____________________________________19 3.4 Ölprüfung und Ablassen des Öls___________________________________19 3.5 Anheben und Reinigen des Lastumschalters_________________________21 3.6 Reinigung_ _____________________________________________________22 3.6.1 Reinigen des Lastumschaltergehäuses__________________________22 3.6.2 Reinigen des Ölfilters in der Leitung des Ausdehnungsgefäßes (sofern vorhanden)________________________________________________22 3.7 Ölfilterung_ _____________________________________________________23 3.8 Überprüfen des Luftentfeuchtungsgeräts____________________________23 3.9 Überprüfen der Kontaktpositionen__________________________________23 3.10 Überprüfen des Kontaktverschleißes_______________________________25 3.11 Überprüfen der Überschaltwiderstände_ ___________________________25 3.12 Überprüfen vor dem Schließen____________________________________26 3.13 Installieren des Lastumschalters_ _________________________________26 3.14 Überprüfen des Druckrelais_ _____________________________________28 3.14.1 Funktionsprüfung des Druckrelais_____________________________28 3.14.2 Austausch des Druckrelais___________________________________28 3.15 Schmieren des Stufenschalters und Antriebswellensystems___________29 3.16 Überprüfen der Motorantriebe vom Typ BUE und BUL________________29 3.16.1 Motorschutz_______________________________________________32 3.16.2 Erdschlussschutz (Option)____________________________________32 3.16.3 Zähler_____________________________________________________32 3.16.4 Heizung___________________________________________________32 3.16.5 Zahnriemen________________________________________________32 3.16.6 Motorkabelanschlüsse_______________________________________32 3.16.7 Scheibenbremse, BUE_ _____________________________________33 3.16.8 Kontaktbremse, BUE________________________________________33 3.16.10 Stellungsgeber und andere Positionsschalter, BUE_ ____________ 34 3.16.9 Scheibenbremse, BUL_ _____________________________________34 3.16.11 Stellungsgeber und andere Positionsschalter, BUL______________35 3.16.12 Schmierung, BUE_ ________________________________________35 3.16.13 Schmierung, BUL__________________________________________35 3.17 Betriebsprüfung________________________________________________37
3.18 Einfüllen des Öls________________________________________________37 3.18.1 Füllmethoden und Beschränkungen___________________________37 3.18.2 Vor dem Einfüllen___________________________________________38 3.18.3 Füllung bei Atmosphärendruck________________________________38 3.18.4 Ölstand___________________________________________________38 3.18.5 Wiederherstellen des Gaskissens_ ____________________________38 3.18.5.1 Vorgehensweise__________________________________________39 3.18.6 Wartezeit__________________________________________________40 3.19 Überprüfen der Kontaktzeit_______________________________________40 3.20 Inbetriebnahme_ _______________________________________________43 4. Austausch von Kontakten____________________________________________44 4.1 Demontieren der Platten__________________________________________46 4.2 Bewegliche Hauptkontakte demontieren_ ___________________________47 4.3 Demontieren der beweglichen Widerstandskontakte_ _________________49 4.4 Montieren der beweglichen Widerstandskontakte_____________________50 4.5 Montieren der beweglichen Hauptkontakte_ _________________________51 4.6 Austausch der festen Hauptkontakte_ ______________________________52 4.7 Austausch der festen Widerstandskontakte__________________________53 4.8 Montieren der Platten mit Überschaltwiderständen und festen Kontakten__53 5. Materialspezifikationen_______________________________________________55 5.1 Allgemeines_____________________________________________________55 5.2 Lastumschaltergehäuse_ _________________________________________55 5.3 Lastumschalter__________________________________________________55 5.4 Stufenwähler____________________________________________________55 5.5 Leiter__________________________________________________________55 5.6 Getriebe________________________________________________________55 5.7 Antriebswellensysteme_ __________________________________________56 5.8 Motorantriebe___________________________________________________56
1. Einführung 1. Einführung 1.1 Allgemeines Die ABB-Stufenschalter der Baureihe UC wurden über viele Jahre mit dem Ziel entwickelt, eine maximale Zuverlässigkeit zu erreichen. Die einfache und robuste Ausführung erlaubt eine Schalterlebensdauer, die der Lebensdauer des Transformators entspricht. Für einen störungsfreien Betrieb ist lediglich ein Minimum an Wartungsaufwand erforderlich. Die ein- zigen Komponenten, bei denen Wartungsmaßnahmen erforderlich sind, sind Kontakte, die möglicherweise im Laufe der Lebensdauer ausgetauscht werden müssen, das Isolieröl und der Motorantrieb. Die Konstruktion ermöglicht einen äußerst einfachen Zugriff auf alle Teile, wodurch Inspekti- ons- und Wartungsmaßnahmen schnell und einfach durchgeführt werden können. Der Stufenschalter vom Typ UCL befindet sich im Transformatorkessel. Der Motorantrieb ist am Transformatortank befestigt und mit dem Stufenschalter über Antriebswellen und ein Kegelrad verbunden, siehe Abb. 1. Horizontale Antriebswelle und Schutzrohr Kegelrad Kegelrad Druckrelais Abschirmringe (wenn Stehstoßspannung zur Erde Vertikale 380 kV überschreitet) Antriebswelle und Schutzrohr Isolierwelle Lastumschaltergehäuse mit Lastumschalter Leiter Handkurbel Abschirmring (wenn Stehstoßspannung Motorantrieb zur Erde 380 kV überschreitet) Abb. 1. Stufenschalter und Motorantrieb 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 9
1. Einführung Abb. 2 veranschaulicht die generelle Anordnung eines Stufenschalters vom Typ UC. Die Hauptkomponenten sind der federbetriebene Lastumschalter und der Stufenwähler mit Gleitkontakten. Der Lastumschalter wird zu Wartungszwecken angehoben. Die Kontakte sind dann sofort zugänglich und können auf Verschleiß inspiziert werden. Beim Anheben des Lastumschalters sollten die Antriebswellen nicht demontiert werden. Eine Wartung der Komponenten, die sich im Öl des Transformatortanks befinden, ist in der Regel nicht erforderlich. Wenn der Stufenschalter jedoch eine Million Mal benutzt wurde, empfiehlt sich eine Kontrolle des Stufenwählers. Der Lastumschalter besitzt sein eigenes Gehäuse, das ihn vom Transformatoröl separiert. Dadurch wird eine Verschmutzung des Transformatoröls verhindert, da sich die Qualität des Lastumschalteröls aufgrund der Schaltvorgänge verschlechtert. Das Öl muss überprüft und in regelmäßigen Abständen gefiltert werden, um die nötige Spannungsfestigkeit zu erhalten und um mechanischen Verschleiß zu verhindern. Es ist erforderlich, die Kontakte zu überprüfen und die Isolationsteile des Lastumschalters sowie die Gehäuseinnenseite in regelmäßigen Abstanden zu reinigen. Der Lastumschalter umfasst folgende Hauptbestandteile: ■■ Feste Hauptkontakte ■■ Bewegliche Hauptkontakte ■■ Feste Widerstandskontakte ■■ Bewegliche Widerstandskontakte ■■ Überschaltwiderstände ■■ Federbetriebenes polygonales Verbindungssystem Neben der Wartung des Lastumschalters und der Reinigung des Öls sollte der Motorantrieb überprüft und geschmiert werden. Das Druckrelais (die Einheit, die den Transformator vor Beschädigungen durch übermäßigen Druck im Lastumschaltergehäuse schützt), sollte ebenfalls kontrolliert werden. HINWEIS: Ein Stufenschalter vom Typ UCL kann aus einer, zwei oder drei Einheiten bestehen, die von einem gemeinsamen Motorantrieb betrieben werden. Die An- weisungen in diesem Handbuch gelten für eine Einheit. Wenn zwei oder drei Einheiten vorliegen, sollten die beschriebenen Arbeiten an allen Einheiten ausgeführt werden (sofern nicht anders angegeben). Wenn mehr als ein Lastumschalter gleichzeitig herausgehoben wird, vergewissern Sie sich, dass der korrekte Lastumschalter wieder in das korrekte Gehäuse eingesetzt wird. (Vergleichen Sie dazu die Seriennummern, siehe Abb. 2.) 1.2 Wartungsplan Die Wartung des Stufenschalters besteht aus drei Hauptschritten: ■■ Inspektion ■■ Revision ■■ Austausch von Kontakten 1.2.1 Inspektion Auf dem Leistungsschild wird eine “Inspektion einmal im Jahr“ empfohlen. Dies betrifft in erster Linie den Motorantrieb und bezieht sich auf eine visuelle Inspektion im Motorantriebs- schrank, um sicherzustellen, dass nichts lose ist und die Heizung funktioniert. Im Motorantrieb registriert ein Zähler jeden Schaltvorgang des Stufenschalters. Bei der Inspektion wird der Zähler abgelesen. Sofern möglich, werden Motor und Zähler geprüft, indem man eine Stufe vor- und wieder zurückschaltet. Falls der Stufenschalter ein eigenes Ölausdehnungsgefäß besitzt, werden Luftentfeuchter und Ölstandsanzeiger gemäß den Vorgaben des Transformatorherstellers überprüft. 10 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
1. Einführung Lastumschaltergehäuse Abdeckung Ölventil Druckrelais Kegelrad Positionsanzeiger Oberer Teil Seriennr. Abschirmring 1) Erdungsklemme Verbindungsflansch für Ablassrohr gasbetriebenes Relais Isolierzylinder Isolierwelle Lastumschalter Abschirmring 1) Überschaltwiderstände Steckkontakte Feste und bewegliche Kontakte Seriennr. Unterer Teil Führungsstifte Stromklemme Antriebsscheibe für Lastumschalter Stufenwähler Bodenventil für Trocknung Zwischengetriebe Maltesergetriebe 1) Nur bei Stehstoßspannung Vorwähler von 650 kV und 1050 kV zur Erde Bewegliche Feinwählerkontakte Stromabnehmer Feste Feinwählerkontakte Abb. 2. Allgemeine Anordnung des Stufenschalters vom Typ UC 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 11
1. Einführung Die Inspektion wird durchgeführt, während der Transformator in Betrieb ist. Ist der Stufenschalter mit einer Ölfiltereinheit von ABB ausgerüstet, sollte diese einmal im Jahr gemäß den Anweisungen im “Handbuch für die Ölfiltereinheit des Stufenschalters“ inspiziert werden. 1.2.2 Revision Die Kontaktlebensdauer und die Häufigkeit der Schaltspiele oder die Einschaltdauer bestim- men das Zeitintervall zwischen den Revisionen. Die Anzahl der Schaltspiele des Stufenschalters wird von einem Zähler protokolliert, der sich im Motorantriebsschrank befindet. Die registrierte Anzahl der Schaltspiele sollte bei jeder Inspektion und Revision vermerkt werden. Der Stufenschalter sollte normalerweise regelmäßig überholt werden, wobei die Intervalle ein Fünftel der geschätzten Kontaktlebensdauer betragen sollten. Die entsprechenden Angaben sind auf dem Leistungsschild zu finden. So kann der Kontaktverschleiß beobachtet und kön- nen die nötigen Vorbereitungen für einen Austausch der Kontakte getroffen werden. Finden die Stufenschaltungen weniger häufig statt und vergeht ein sehr lange Zeit, bis die Anzahl der Schaltspiele bei einem Fünftel der Kontaktlebensdauer liegt, sollte das Intervall zwischen den Revisionen auf die auf dem Leistungsschild genannte Zeit beschränkt werden (normalerweise 7 Jahre). 1.2.3 Austausch von Kontakten Auf dem Leistungsschild des Stufenschalters ist die geschätzte Kontaktlebensdauer der Unterbrecherkontakte im Lastumschalter bei Nennlast angegeben. Die Kontakte sind für eine sehr große Anzahl von Schaltvorgängen ausgelegt. Bei norma- len Transformatoren beträgt die Anzahl der Schaltspiele des Lastumschalters ungefähr 20 pro Tag, d.h. ein Austausch der Kontakte ist normalerweise innerhalb der Lebensdauer des Transformators nicht erforderlich. (Bei Stufenschaltern an Ofentransformatoren kann die Häufigkeit der Schaltspiele erheblich höher sein.) VORSICHT Die Anzahl der Schaltspiele darf wegen der schwächer werdenden Federspannung der Kon- takte keinesfalls 500000 überschreiten. 1.3 Anzugsmoment Es werden folgende Anzugsmomente empfohlen: für metallische Schraubverbindungen: M6, 10 Nm ±10 % M8, 24.5 Nm ±10 % M10, 49 Nm ±10 % M12, 84 Nm ±10 % für nichtmetallische Schraubverbindungen: M10, 9 Nm ±10 % M12, 13 Nm ±10 % M16, 22 Nm ±10 % es sei denn, es werden anderen Angaben in diesem Handbuch gemacht. 12 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
1. Einführung 2. Inspektion Die Inspektion besteht hauptsächlich aus einer visuellen Überprüfung des Motorantriebs und des Ausdehnungsgefäßes einmal im Jahr, wobei der Transformator in Betrieb bleibt. Im Motorantrieb ist Folgendes zu überprüfen: ■■ Motor und Zähler ■■ Heizung ■■ Der Zählerwert Am Ausdehnungsgefäß ist Folgendes zu überprüfen: ■■ Ölstand ■■ Luftentfeuchter. 2.1 Benötigte Werkzeuge und Materialien Für die Inspektion wird die folgende Ausrüstung benötigt: ■■ Schraubenziehersatz ■■ Schreibstift und Notizblock 2.2 Vorgehensweise WARNUNG Diese Arbeit muss vom Boden aus durchgeführt werden, da der Transformator unter Spannung steht. Die Luftentfeuchter und das Rohr vom Ausdehnungsgefäß enthalten explosive Gase. In der Nähe dürfen sich kein offenes Feuer, heiße Flächen oder Funken befinden, wenn der Luftentfeuchter abgenommen wird. VORSICHT Eine entsprechende Genehmigung sollte für die Inspektion sowie für den Betrieb des Stufen- schalters erteilt werden. 1. Überprüfen Sie die Luftentfeuchter gemäß den Anweisungen für den Transformator. 2. Überprüfen Sie den Ölstand im Ausdehnungsgefäß für den Stufenschalter. Der Ölstand sollte den Angaben in der Dokumentation zum Transformator entsprechen. Siehe Abb. 3 und 4. 3. Öffnen Sie die Schranktür des Motorantriebs und drehen Sie den Wahlschalter in die Stellung LOKAL (LOCAL). Drehen Sie danach den Steuerschalter in die Position HÖHER bzw. TIEFER (RAISE bzw. LOWER). 4. Stellen Sie sicher, dass der Motor ordnungsgemäß funktioniert, sich der Positionsan- zeiger um einen Schritt erhöht bzw. verringert und sich der Zähler um einen Schritt pro Schaltvorgang weiterdreht. Protokollieren Sie den Zählerwert. Der Zähler zeigt die Anzahl der Schaltspiele, die der Stufenschalter absolviert hat (anhand dieser Angaben kann ein Revisionsplan festgelegt werden). 5. Drehen Sie den Steuerschalter für 1-2 Sekunden in die Position TIEFER bzw. HÖHER. Stellen Sie sicher, dass der Motor auch ordnungsgemäß in dieser Richtung funktioniert, dass sich der Stellungsanzeiger um einen Schritt verringert bzw. erhöht und der Zähler einen Schritt weiterschaltet. Setzen Sie die Mitführzeiger zurück. 6. Überprüfen Sie die Not-Aus-Funktion. Geben Sie einen HÖHER- oder TIEFER-Impuls und drücken Sie nach ungefähr einer Sekunde den Not-Aus-Taster. Der Schaltvorgang sollte unterbrochen werden. Set- zen Sie den Not-Aus zurück, indem Sie den Knopf im Uhrzeigersinn drehen und den Motorschutzschalter einstellen. Der begonnene Vorgang sollte nun zu Ende geführt werden. Gehen Sie zurück in die Betriebsstellung. 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 13
2. Inspektion 7. Überprüfen Sie den Erdschlussschutz (Option). Verfügt der Motorantrieb über eine Steckdose, sollte der Erdschlussschutz getestet werden, indem der Prüfknopf an der Steckdose (BUE) sowie der Prüfknopf am separ- aten Erdschlussschutz (BUL) gedrückt wird. 8. Schalten Sie die Hilfsstromeinspeisung ab. WARNUNG Vor dem Beginn von Arbeiten am Motorantrieb muss der Hilfsstrom abgeschaltet werden. Hinweis: Motor, Schütze und Heizelement können auch von anderen Quellen her ein- geschaltet werden. 9. Öffnen Sie das Bedienungsfeld. 10. Fühlen Sie mit dem Finger an der Schutzplatte, ob die Heizung eingeschaltet war. 11. Schließen Sie das Bedienungsfeld und schließen Sie die Hilfsstromeinspeisung wieder an. 12. Schließen Sie die Inspektion ab, indem Sie den Schalter in die Stellung FERN (REMOTE) drehen und die Schranktür schließen. 14 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
2. Inspektion 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 21 20 19 18 17 Motorantrieb, Typ BUE 1. Vorbereitete Sicherungsvorrichtung für 13. Handkurbelwelle Vorhängeschloss 14. Heizung 50 W + optional 100 W (hinter der 2. Not-Aus Abdeckung) 3. (Option) Schalter für Zusatzheizung 15. (Option) Steckdose mit Erdschlussschutz 4. Lüftungsöffnung 16. Klemmenblock (hinter der Abdeckung) 5. LOKAL/FERN-Schalter 17. Motorschutzschalter 6. HÖHER/TIEFER-Schalter 18. (Option) Thermostat oder Hygrostat für 7. Ausgangswelle 100-W-Zusatzheizung 8. Lampe (40 W Sockel E27) 19. Türschalter für Lampe 9. Aufhängeöse 20. Handkurbel 10. Zähler 21. Benutzerhandbuch und Schaltplan 11. Anzeige für Stufenschaltung 12. Positionsanzeiger mit Mitführzeigern für max. und min. Position 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 15
2. Inspektion 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Motorantrieb, Typ BUL 1. Positionsanzeiger mit Mitführzeigern für max. und 12. (Option) Erdschlussschutz min. Position 13. Not-Aus 2. Anzeige für Stufenschaltung 14. HÖHER/TIEFER-Schalter (rot = Vorgang läuft, weiß = Schalter an Position) 15. LOKAL/FERN-Schalter 3. Zähler 16. Motorschutzschalter 4. Ausgangswelle mit mehrsträngiger 17. Lüftungsöffnung (FERN-Position für Kupplungswelle Automatikbetrieb) 5. Handkurbelwelle 18. Türschalter für Lampe 6. Aufhängeöse 19. Klemmenblöcke 7. Vorbereitete Sicherungsvorrichtung für 20. Handlampe Vorhängeschloss 21. Heizung 50 W + optional 100 W 8. (Option) Mehrstellenschalter 22. (Option) Thermostat oder Hygrostat für 9. (Option) Messverstärker 100-W-Zusatzheizung 10. (Option) Schalter für Zusatzheizung 23. Benutzerhandbuch und Schaltplan 11. (Option) Steckdose 24. Handkurbel 16 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
2. Inspektion 3. Revision WARNUNG Vor jedweder Arbeit ist Folgendes am Stufenschalter durchzuführen: Stellen Sie sicher, dass der Transformator ausgeschaltet und sachgerecht geerdet ist. Holen Sie sich eine unterschriebene Bescheinigung vom verantwortlichen Ingenieur. 3.1 Benötigte Werkzeuge und Materialien Für die Revision wird folgende Ausrüstung benötigt: ■■ Normale Handwerkzeuge (Schlüsselgröße bis 19 mm) ■■ Normaler Ringmaulschlüsselsatz ■■ Rohrzange ■■ Dickenlehren (0,40; 0,50; 1,20 mm) ■■ Kleiner Hammer ■■ Schublehre ■■ Federwaage (10 N) ■■ Armbanduhr (mit Sekundenzeiger) ■■ Ölkanne ■■ Widerstandsmesser (1-30 Ohm) ■■ Luftpumpe mit Druckmesser (0-200 kPa) und Anschluss an Außengewinde R 1/8" ■■ Kabelkran (min. 200 kg Hubkraft) ■■ Leere und saubere Fässer für Transformatoröl (rechnen Sie mit max. 400 l für jedes Lastumschaltergehäuse) ■■ Ölablass- und Ölfilterungsausrüstung mit Anschlüssen ■■ Testausrüstung gemäß IEC 156 ■■ Eimer (ca. 10 l) ■■ Lappen (fusselfrei) ■■ 50 l neues Transformatoröl (Klasse II gemäß IEC 296) ■■ Schmierfett (GULF-718 EP synthetisches Schmierfett, Mobilgrease 28, Shell-Aero Shell- Schmierfett 22 oder gleichwertig) ■■ Öl (für Kugel- und Rollenlager) ■■ Entfettungsmittel ■■ Schutzhandschuhe, öldicht ■■ Maßzeichnung für Stufenschalter ■■ Schreibstift und Notizblock ■■ Ersatzkontaktset (siehe “Ersatzteilliste für UC“) ■■ Neuer O-Ring für Abdeckung (540 x 8 mm) Beim Wiederherstellen des Gaskissens (Abschnitt 3.18.5): ■■ Kleine Ölpumpe mit Ölventilanschluss ■■ Leeres und sauberes Fass für Transformatoröl (ca. 25 l) ■■ Ringschlüssel (6 mm) Beim Messen der Kontaktzeiten wird ebenfalls folgende Ausrüstung benötigt: ■■ Siehe Abschnitt 3.19. 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 17
3. Revision Beim Austauschen der Kontakte (Kapitel 4) wird ebenfalls folgende Ausrüstung benötigt: ■■ Kombizange ■■ Rohrzange ■■ 6-mm-Stahldorn ■■ 10-mm-Stahldorn ■■ 5-mm-Messingdorn mit 400 mm Länge ■■ Stahllineal ■■ Rundfeile ■■ Drehmomentschlüssel (10 Nm) ■■ Holzstück, 50 mm dick, 400 mm lang 3.2 Vorgehensweise Das Revisionsverfahren umfasst die folgenden Punkte: ■■ Ölprüfung und Ablassen des Öls ■■ Anheben und Reinigen des Lastumschalters ■■ Reinigen des Lastumschaltergehäuses und Ölfilters (falls vorhanden) ■■ Ölfilterung ■■ Überprüfen der Luftentfeuchter ■■ Überprüfen der Kontaktpositionen ■■ Überprüfen des Kontaktverschleißes ■■ Überprüfen der Überschaltwiderstände ■■ Kontrolle vor dem Absenken des Lastumschalters ■■ Absenken des Lastumschalters ■■ Überprüfen des Druckrelais ■■ Schmierung ■■ Überprüfen des Motorantriebs ■■ Einfüllen des Öls ■■ Überprüfen der Kontaktzeit ■■ Inbetriebnahme 3.3 Vorbereitungen HINWEIS: Wird das Öl unter Atmosphärendruck in den Stufenschalter eingefüllt, ist eine Wartezeit von drei Stunden erforderlich, bevor die Spannung zugeschaltet werden kann. Um die Stillstandszeit des Transformators zu verkürzen, erledigen Sie alle Arbeiten am Stufenschalter und füllen das Öl ein, bevor die Wartung des Mo- torantriebs beginnt. 3.3.1 Stufenschalterstellung Notieren Sie die Position des Stufenschalters, damit der Transformator wieder in der richti- gen Stellung gestartet werden kann. 3.3.2 Abschaltung und Erdung des Transformators WARNUNG Vor Beginn einer Arbeit am Stufenschalter müssen der Motorschutzschalter und der LOKAL/FERN-Schalter auf „0“ gesetzt werden. Vor jedweder Arbeit ist Folgendes am Stufenschalter durchzuführen: Stellen Sie sicher, dass der Transformator ausgeschaltet und sachgerecht geerdet ist. Holen Sie sich eine unterschriebene Bescheinigung vom verantwortlichen Ingenieur. 18 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision 3.3.3 Ölvolumina und Hubhöhen Die benötigte Anzahl Leerfässer für das Sammeln und Filtern des Öls im Lastumschalterge- häuse ist bereitzuhalten. Die Fässer müssen sorgfältig gereinigt werden und frei von Wasser sein. Neues Öl sollte der Klasse II gemäß IEC 60296 entsprechen. Ölmenge im Lastumschaltergehäuse und Hubhöhe für den Lastumschalter UCL.. 380/... ca. 300 l (Hubhöhe 1,5 m) UCL.. 650/... ca. 350 l (Hubhöhe 1,7 m) UCL.. 1050/... ca. 390 l (Hubhöhe 1,9 m) HINWEIS: Das Volumen des Ölausdehnungsgefäßes ist nicht enthalten. Alternativ kann das Öl gegen neues ausgetauscht und das gebrauchte Öl zu einem späteren Zeitpunkt gefiltert werden. Eine bestimmte Menge neuen Öls, mindestens 50 Liter, ist als Ersatz für Altöl sowie zur Reinigung bereitzuhalten. VORSICHT Schalten Sie den Transformator erst ein, nachdem Öl eingefüllt wurde, siehe Kapitel 3.18 “Einfüllen des Öls“ in diesem Handbuch. 3.3.4 Empfohlenes Ersatzteilset Es wird empfohlen, während der Revision einen Kontaktsatz für den Lastumschalter bereit- zuhalten, siehe Ersatzteilliste für Bestellung. 3.4 Ölprüfung und Ablassen des Öls Auf dem oberen Teil des Lastumschaltergehäuses befindet sich ein Ölventil. Hinweise zu den Anschlussabmessungen entnehmen Sie der Maßzeichnung für den Stufenschalter. WARNUNG Das Öl im Lastumschaltergehäuse kann heiß werden. Seien Sie vorsichtig! Entnehmen Sie eine Ölprobe vom Ölventil und führen Sie die Isolationsprüfung gemäß IEC 60156 (zwischen Kugelkalotten; Abstand 2,5 mm) durch. Mit diesem Test wird ermittelt, ob das Öl gefiltert werden kann oder gewechselt werden muss. Die Spannungsfestigkeit des Öls sollte bei einem in Betrieb befindlichen Stufenschalter nicht weniger als 120 kV/cm betragen. HINWEIS: Lassen Sie beim Entnehmen der Ölprobe erst etwas Öl in einen Eimer ab- fließen, um das Ventil zu reinigen. Falls das Ölausdehnungsgefäß des Stufenschalters mit dem Ölausdehnungsgefäß des Transformatorkessels kombiniert ist, schließen Sie das Ventil im Rohranschluss am Ölaus- dehnungsgefäß und öffnen Sie das Ölventil. Nach einer Weile öffnen Sie das Entlüftungsven- til. Siehe Abb. 20. 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 19
3. Revision HINWEIS: Ist der Stufenschalter mit einer ABB-Ölfiltereinheit zur kontinuierlichen Ölfilterung ausgerüstet, die gemäß den Anweisungen betrieben und gewartet wird, ist weder ein Ölablassen noch eine Ölfilterung erforderlich. Dies gilt unter der Vorausset- zung, dass die Spannungsfestigkeit mindestens 160 kV/cm beträgt (IEC 60156). Verwenden Sie die Filtereinrichtung oder die Pumpe, wenn Sie Öl vom Stufenschalter in sorgfältig gereinigte Ölfässer ablassen. Schließen Sie die Pumpe an das Ölventil an und las- sen Sie das Öl vom Lastumschaltergehäuse und Ausdehnungsgefäß ab. Der Ablassvorgang ist effektiver, wenn eine Filtereinrichtung verwendet und die gesamte Ölmenge gleichzeitig auf einmal gefiltert wird. Nehmen Sie beim Ölablassen die Abdeckung vom Lastumschalter- gehäuse ab. WARNUNG Es befindet sich stets ein Kissen explosiver Gase oben im Lastumschaltergehäuse. Beim Öffnen des Gehäuses oder Entleeren des Ventils dürfen sich in der Umgebung kein offenes Feuer, heiße Flächen oder Funken befinden. Nach Entfernung der Ab- deckung lassen Sie sich das Gas ungefähr 15 min verflüchtigen, bevor Sie mit den Arbeiten beginnen. Wenn Öl abgepumpt wird, das in einem Lastumschaltergehäuse verwendet wurde, sollten leitfähige, geerdete Röhren und Schläuche verwendet werden, um eine Ex- plosionsgefahr durch die Gase zu vermeiden, die von den Lichtbögen während des Betriebs erzeugt werden. Pufferfedern Aufhängeöse Hebevorrichtung Abschirmring (nur, wenn Stehstoßspannungen zur Erde 380 kV überschreiten) Steckkontakte Zugstange Kupplung mit Antriebsstift Führungsstifte Abb. 5. Lastumschalter, allgemeine Anordnung 20 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision 3.5 Anheben und Reinigen des Lastumschalters Das Gewicht des Lastumschalters beträgt etwa 125 kg. Heben Sie den Lastumschalter teilweise an, um ihn mit Öl ausspülen zu können. Heben Sie den Lastumschalter nach einem sorgfältigen Ausspülen aus dem Gehäuse und wischen Sie ihn mit Lappen ab. Haben Sie den Lastumschalter gemäß Abb. 6 an. HINWEIS: Ist der Stufenschalter mit einer ABB-Ölfiltereinheit zur kontinuierlichen Öl- filterung ausgerüstet, die gemäß den Anweisungen betrieben und gewartet wird, sind weder ein Ausspülen noch ein Abwischen des Lastumschalters erforderlich. VORSICHT Nutzen Sie beim Anheben des Lastumschalters einen manuell betriebenen Kabelkran, um Beschädigungen an der Einheit zu vermeiden. Vergewissern Sie sich, dass das Ende der Zugstange oder ihre Kupplung nicht in den Bereich der Flanschinnenkante gelangt. WARNUNG Vergewissern Sie sich, dass sämtliche Hebeausrüstung korrekt dimensioniert ist und verwendet wird. Manuell betriebener Kabelkran Aufhängeöse TC_00176/TC_00260 Abb. 6. Hubvorrichtung 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 21
3. Revision 3.6 Reinigung 3.6.1 Reinigen des Lastumschaltergehäuses Reinigen Sie die Gehäuseinnenwände mit einer Nylonbürste, spülen Sie sie anschließend mit Öl ab. Lassen Sie das Öl ab. Wischen Sie Boden und Innenwände mit Lappen ab. HINWEIS: Ist der Stufenschalter mit einer ABB-Ölfiltereinheit zur kontinuierlichen Ölfilterung ausgerüstet, die gemäß den Anweisungen betrieben und gewartet wird, ist eine Reinigung des Lastumschalters nicht erforderlich. WARNUNG Personen dürfen sich unter keinen Umständen in das Lastumschaltergehäuse bege- ben. Eine Reinigung des Lastumschaltergehäuses ist mit Bürsten, Lappen und per Ölspülung vorzunehmen. 3.6.2 Reinigen des Ölfilters in der Leitung des Ausdehnungsgefäßes (sofern vorhanden) Der Lastumschalter und das Ölausdehnungsgefäß sind durch eine Leitung miteinander verbunden. Das Öl im Lastumschalter wird durch die Lichtbögen verunreinigt, die beim Kontaktbetrieb entstehen. Wenn ein gemeinsames Ausdehnungsgefäß für den Transforma- tor genutzt wird, darf das verunreinigte Öl im Lastumschaltergehäuse nicht in das Ölausdeh- nungsgefäß gelangen. Daher ist ein Ölfilter in der Leitung montiert. Der Filter, der in einem Flanschrohr oben auf dem Lastumschaltergehäuse montiert wird, wird von innen her verschraubt. Zu Inspektions- und Reinigungszwecken kann er leicht abgeschraubt werden. Der Ölfilter muss nicht ausgetauscht oder auf andere Art als durch Waschen mit Öl gereinigt werden. Betätigungsarm Gehäuse Filtereinsatz Abb. 7. Ölfilterkomponenten 22 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision 3.7 Ölfilterung Das abgelassene Öl sollte gefiltert werden, bis es sauber ist und die erforderliche hohe Spannungsfestigkeit wiedererlangt hat. Der Durchschlagswert für gereinigtes Öl sollte nach IEC 60156 mindestens 160 kV/cm betragen. Um das Filterergebnis zu überprüfen, nehmen Sie eine Probe, nachdem das Öl in den Stu- fenschalter gefüllt wurde. HINWEIS: Ist der Stufenschalter mit einer ABB-Ölfiltereinheit zur kontinuierlichen Ölfilterung ausgerüstet, die gemäß den Anweisungen betrieben und gewartet wird, ist keine weitere Ölfilterung erforderlich. Es muss lediglich eine Probe genommen und die Spannungsfestigkeit des Öls gemessen werden, siehe Abschnitt “Ölprüfung und Ablassen des Öls“ in diesem Handbuch. 3.8 Überprüfen des Luftentfeuchtungsgeräts Überprüfen Sie das Luftentfeuchtungsgerät gemäß den Anweisungen des Transformatorher- stellers. WARNUNG Die Luftentfeuchter und das Rohr vom Ausdehnungsgefäß enthalten explosive Gase. In der Nähe dürfen sich kein offenes Feuer, heiße Flächen oder Funken befinden, wenn der Luftentfeuchter abgenommen wird. 3.9 Überprüfen der Kontaktpositionen Die Teile der festen und beweglichen Kontakte, die beim Betrieb einer Lichtbogenbildung ausgesetzt sind, sind mit Spitzen aus Kupfer-Tungsten versehen. In Schaltstellung sollten die festen und beweglichen Hauptschaltkontakte ein Spiel von min- destens 0,5 mm aufweisen, siehe Abb. 8. Um das Spiel auf beiden Seiten des Lastumschalters prüfen zu können, muss dieser benutzt werden. Drehen Sie dazu die Kupplung mit einer Rohrzange, siehe Abb. 5. Notieren Sie die Position des Lastumschalters vor dem Betrieb. WARNUNG Achten Sie darauf, beim Bedienen des Lastumschalters Fingerverletzungen zu ver- meiden. Beim Betrieb treten besonders in Bewegungsrichtung Ölspritzer aus. Um das Spiel zu justieren, können Sie die Hinterkante des festen Unterbrecherkontakts abfeilen und den Kontakt geringfügig (max. 1 mm) nach hinten bewegen. Bewegen Sie den Lastumschalter beim Justieren des Spiels auf die entgegengesetzte Seite. Hinweise zum Lösen der Kontakte entnehmen Sie Abschnitt 4.6. Bewegen Sie den Lastumschalter beim Feilen auf die entgegengesetzte Seite. Bewegen Sie den Lastumschalter zurück zur ur- sprünglichen Seite und kontrollieren Sie erneut das Spiel. If still too small, file and test again. Make sure all washers and screws are put back and tighten. Fahren Sie auf der anderen Seite des Lastumschalters fort. Bewegen Sie den Lastumschalter abschließend zu der Seite, auf der er sich ursprünglich befunden hat. Abb. 8 zeigt die Stromträger durch den festen Hauptkontakt und den Kupferteil des beweg- lichen Kontakts. Abb. 9 zeigt die Kupfer-Tungsten-Spitzen des Widerstandskontakts, die sich in Schaltstel- lung berühren. Vergewissern Sie sich, dass sich alle flexiblen Verbindungen, Bedienfedern, Kontaktfedern sowie alle Steckkontakte in gutem Zustand befinden. Stellen Sie sicher, dass sich keine Bolzen gelockert haben. 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 23
3. Revision 0,5-2 mm Zur Justierung des Spieles darf 1 mm abgefeilt werden. Fester Hauptkontakt Beweglicher Hauptkontakt Abb. 8. Spiel für feste und bewegliche Kontakte Abb. 9. Widerstandskontakte 24 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision 3.10 Überprüfen des Kontaktverschleißes Das Kontaktsystem besteht aus festen und beweglichen Kontakten. Überprüfen Sie den Grad des Kontaktabbrands an den Unterbrecherkontakten. Bei einem neuen Kontakt mit Kupfer-Tungsten-Spitzen (Abb. 10) beträgt die Dicke bei (A) und (B) 5,5 mm am oberen Kontaktende. Am unteren Ende liegt die Dicke bei 3 mm. Schätzen Sie den Grad des Kontaktabbrands ein und protokollieren Sie diesen, um einen Vergleich mit dem Zustand bei der nächsten Revision zu ermöglichen. Verbrannte und un- ebene Kontaktflächen dürfen weder gefeilt noch geglättet werden. Ein Kontakt mit einer Kupfer-Tungsten-Spitze (Abb. 10) sollte ersetzt werden, wenn die Dic- ke bei (A) und (B) am oberen Kontaktende etwa 0,5 mm beträgt. (Die Dicke ist am oberen und unteren Ende der Spitze etwa gleich, wenn der Grenzwert für einen Wechsel erreicht wird.) Wechseln Sie ebenfalls Kontakte aus, die voraussichtlich vor dem Ende der nächsten Revisi- on verschleißen. Die o.g. Abmessungen gelten für Haupt- und Widerstandskontakte. Hinweise zum Kontakt- wechsel entnehmen Sie Kapitel 4 “Austausch von Kontakten“. Abb. 10. Toleranzgrenzen für Kontaktverschleiß 3.11 Überprüfen der Überschaltwiderstände Die Messung wird seitlich bei offenen Kontakten ausgeführt. Verbinden Sie ein Kabel vom Widerstandsmesser mit einem festen Hauptkontakt und das andere mit einem festen Wider- standskontakt. Messen Sie den Widerstand. Messen Sie den Widerstand jedes Widerstandszweigs am offenen Schalter. Bewegen Sie den Lastumschalter auf die andere Seite (siehe Abschnitt 3.9) und messen Sie den Widerstand bei offenen Kontakten. Vergewissern Sie sich, dass die Widerstände unversehrt sind und vergleichen Sie jeden Widerstandswert mit den Angaben auf dem Leistungsschild. Die Werte dürfen nicht mehr als 10% auseinander liegen. Stellen Sie sicher, dass sich keine Verbindung gelöst hat. Bewegen Sie den Lastumschalter zurück in seine vorherige Stellung. 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 25
3. Revision 3.12 Überprüfen vor dem Schließen Vergewissern Sie sich vor der Installation des Lastumschalters, dass keine Fremdgegenstän- de, Werkzeuge, Drähte, Lappen usw. im Lastumschaltergehäuse zurückgeblieben sind. 3.13 Installieren des Lastumschalters VORSICHT Kontrollieren Sie die Seriennummern, um sicher zu stellen, dass der Lastumschalter im kor- rekten Gehäuse montiert wird, siehe Abb. 2. Stellen Sie sicher, dass das Lastumschaltergehäuse sauber ist, und dass sich keine Fremd- gegenstände (Werkzeuge usw.) im Gehäuse befinden. Senken Sie den Lastumschalter vorsichtig in sein Gehäuse ab, wobei weder Lastumschalter noch Gehäuse beschädigt werden. Der UCL-Lastumschalter verfügt über zwei Führungsschlitze, in die Führungsschiene und Ölablassrohr im Lastumschaltergehäuse passen, siehe Abb. 11 und 12. Drehen Sie den Lastumschalter so, dass der halbkreisförmige Führungsschlitz am Ölab- lassrohr ausgerichtet ist, siehe Abb. 11 und 12. Kontrollieren Sie beim Absenken des Lastumschalters visuell, dass seine Steckkontakte an den Gegenkontakten in der Zylinderwand ausgerichtet sind. Um sicher zu stellen, ob der Lastumschalterstift in der Kupplungsscheibe sitzt, führen Sie mindestens drei Stufenschaltungen in eine Richtung aus. Durch einen deutlich hörbaren Betrieb des Lastumschalters wird signalisiert, dass der Antriebsstift des Lastumschalters ordnungsgemäß eingepasst wurde. Wenn kein Geräusch vernehmbar ist, muss der Lastumschalter bei laufendem Motorantrieb eventuell herabgedrückt werden. Führen Sie drei weitere Schaltungen in dieselbe Richtung aus, während Sie den Lastum- schalter herabdrücken. HINWEIS: UCL-Lastumschalter: Es kann erforderlich sein, die Hebevorrichtung für den Lastumschalter beim Hinunterdrücken etwas hin- und herzubewegen. Der obere Teil der Lastumschalter-Hebevorrichtung sollte sich unter der bearbeiteten Ober- fläche für die Abdeckung befinden, wenn sie in ihre Endposition herabgelassen wird. Nur die Federn der Hebevorrichtung sollten sich über dieser Höhe befinden. Wenn die Kontaktzeiten überprüft werden sollen, fahren Sie gemäß den Anweisungen in Abschnitt 3.19 fort, bevor Sie die Abdeckung anbringen. Setzen Sie für die Abdeckung im oberen Flansch einen neuen O-Ring ein. Bringen Sie die Stufenschalterabdeckung an. Drehen Sie diese so, dass der Führungsstift im Gehäuse zum Führungsloch in der Abdeckung weist. (Die Abdeckung muss herabgedrückt werden, um die Federkraft zu überwinden, mit der der Lastumschalter an seiner Position gehalten wird.) Setzen Sie Schrauben sowie Unterlegscheiben ein und befestigen Sie diese. 26 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision fm_00223 A A Abb. 11. Lastumschalter Kupplungsscheibe Einkerbung für den Löcher für Führungsstifte Führungsstift Schlitz für die Führungsschiene Führungsschiene für Lastumschalter Führungsstifte Ölablassrohr Schlitz (halbkreisförmig) für Gegenkontakt für das Ölablassrohr Steckkontakt (x 6) A-A TC_00233 Abb. 12. UCL-Lastumschaltergehäuse, Draufsicht 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 27
3. Revision 3.14 Überprüfen des Druckrelais 3.14.1 Funktionsprüfung des Druckrelais 1. Stellen Sie den Ventilgriff auf Prüfstellung wie auf dem Informationsschild dargestellt. 2. Schließen Sie Luftpumpe und Druckmesser an den Prüfanschluss am Druckrelais an (Gewinde R 1/8"). 3. Erhöhen Sie den Druck, bis das Druckrelais die Leistungsschalter des Transformators auslöst. 4. Lesen Sie den Druck am Druckmesser ab und vergleichen Sie ihn mit dem auf dem Informationsschild genannten Druck. Die maximal zulässige Abweichung beträgt ±10%. Ist die Abweichung größer, sollte das Druckrelais ausgetauscht werden. 5. Stellen Sie sicher, dass das Signal verschwindet, wenn der Druck entlastet wird. 6. Nach Abschluss der Überprüfung, drehen Sie den Ventilgriff zurück in die Betriebsstel- lung. 3.14.2 Austausch des Druckrelais Ist ein Austausch des Druckrelais erforderlich, erfolgt dieser gemäß den Anweisungen in 1ZSE 5492-129, Reparaturhandbuch für Stufenschalter des Typs UCG, UCL, UCC und UCD. Informationsschild Ventilgriff (in Betriebsstellung) Schnellkupplung Prüfanschluss (R 1/8") TC_00264 Abb. 13. Druckrelais 28 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision 3.15 Schmieren des Stufenschalters und Antriebswellensystems Das Kegelrad ist im Lieferzustand geschmiert. Dasselbe Schmierfett kommt an den Kupp- lungen des äußeren Wellensystems zum Einsatz. Um an die Kupplungen zu gelangen, lösen Sie die Schlauchklemmen und drücken die Schutzrohre zusammen. Um an das Kegelrad zu gelangen, entfernen Sie die Abdeckungen. WARNUNG Das Kegelrad enthält bewegliche Komponenten. Seien Sie vorsichtig! Drehende Wellen. Seien Sie vorsichtig! Führen Sie eine Kontrolle und bei Bedarf eine Schmierung mit Schmierfett durch. Empfohle- ne Schmiermittel sind GULF-718 EP synthetisches Schmierfett, Mobilgrease 28, Shell-Aero Shell-Schmierfett 22 oder gleichwertige Substanzen. Bringen Sie die Abdeckungen wieder an (achten Sie darauf, dass die Dichtungen korrekt montiert werden). 3.16 Überprüfen der Motorantriebe vom Typ BUE und BUL Der Motorantrieb sollte zur gleichen Zeit wie der Stufenschalter überprüft und geschmiert werden. Die Revision umfasst die folgenden Punkte: Vor dem Trennen der Stromversorgung: ■■ Motorschutzfunktion ■■ Erdschlussschutz (Option) ■■ Zählerfunktion Nach dem Trennen der Stromversorgung: ■■ Heizungsfunktion ■■ Zahnriemen ■■ Kabelanschlüsse ■■ Funktion der Scheibenbremse ■■ Stellungsgeber und andere Positionsschalter ■■ Schmierung Schließen Sie die Stromversorgung wieder an und führen Sie die Betriebsprüfungen gemäß Kapitel 3.15 durch. 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 29
3. Revision Bremse Bremsscheibe Kontakt Rollstift Stützwelle Bremsblock Armsystem Kontaktbremse Antriebsrolle Einfachumlaufwelle Nockenscheibe Zahnriemen Malteserrad Stellungsgeber Kontaktplättchen fm_00137 Motor Abb. 14. Motorantrieb, Typ BUE 30 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision Betriebszähler Rolle (Schmiermittel) Einkerbung Nockenscheibe (Schmiermittel) Bremsarm Malteserrad Stellschraube Kontakt Halterung Bremsscheibe Endschalter Zahnriemen Mehrstellenschalter (Schmiermittel) fm_00231 Abb. 15. Motorantrieb, Typ BUL 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 31
3. Revision 3.16.1 Motorschutz Prüfen Sie die Funktionsweise des Motorschutzschalters. Entfernen Sie bei Drehstrommo- toren eine der Phasensicherungen und überprüfen Sie die Funktionszeit des Motorschutz- schalters mit einem HÖHER- oder TIEFER-Schaltvorgang. Der Motorschutzschalter muss bei einem Stromeinstellwert, der mit dem Nennstrom des Motors bei Spannungsistwert identisch ist, innerhalb von 60 Sekunden auslösen. WARNUNG Die Motor-Starkstromspannung ist gefährlich. Löst der Motorschutzschalter nicht innerhalb von 60 Sekunden aus, schalten Sie den Strom ab und justieren Sie den Stromeinstellwert. Wiederholen Sie die Prüfung, wenn der Motor kalt ist. Motorschutzschalter für Gleichstrommotoren oder Einphasen-Wechselstrommotoren werden nicht getestet. 3.16.2 Erdschlussschutz (Option) Verfügt der Motorantrieb über eine Steckdose, sollte der Erdschlussschutz geprüft wer- den, indem der Prüfknopf an der Steckdose gedrückt wird. (Beim Typ BUL ist der Erd- schlussschutz von der Steckdose getrennt und der Knopf befindet sich am Relais.) 3.16.3 Zähler Stellen Sie sicher, dass der Zähler bei HÖHER- und TIEFER-Schaltvorgängen einwandfrei funktioniert. Stellen Sie sicher, dass sich der Positionsanzeiger um einen Schritt erhöht bzw. verringert und sich der Zähler um einen Schritt pro Schaltvorgang weiterdreht. Protokollieren Sie den Zählerwert. Der Zähler gibt Auskunft über die Anzahl der Schaltspiele, die vom Stufenschal- ter ausgeführt wurden. 3.16.4 Heizung WARNUNG Vor dem Beginn von Arbeiten am Motorantrieb muss der Hilfsstrom abgeschaltet werden. Hinweis: Motor, Schütze und Heizelement können auch von anderen Quellen her ein- geschaltet werden. Überprüfen Sie per Hand, ob das Heizelement in Betrieb war. 3.16.5 Zahnriemen Stellen Sie sicher, dass der Zahnriemen fest genug sitzt. Ist ein Anziehen erforderlich, justie- ren Sie das Motorgestell. Die Festigkeit des Riemens kann mittels einer Federwaage über- prüft werden, welche am Riemen in der Mitte zwischen den Riemenscheiben befestigt ist. Bei einer Last von 10 N sollte der Riemen am Modell BUE etwa 5 mm nachgeben. Bei einer Last von 6 N sollte der Riemen am Modell BUL etwa 2 mm nachgeben. 3.16.6 Motorkabelanschlüsse Überprüfen Sie, ob alle Kabelanschlüsse in Reichweite gesichert sind. 32 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2
3. Revision 3.16.7 Scheibenbremse, BUE Wischen Sie sämtliches Schmierfett von der Scheibe ab. Die kinetische Energie im Motor und in den Zahnrädern sollte von der Bremse aufgenom- men werden und der Motorantrieb wie auf Abb. 17 gezeigt anhalten. Dabei gilt eine Toleranz von ±25° bei der Messung an der Bremsscheibe (bzw. ±125° bei einer Messung an der Handkurbel), siehe Abb. 17. Eine Einstellung kann durch Anziehen der beiden Federschrauben an der Bremse vorge- nommen werden. Bewegen Sie den Motorantrieb per Handkurbel, bis die Bremse vollstän- dig geöffnet ist. In diesem Zustand darf die Länge der Federn 35 mm nicht unterschreiten. Wenn die Bremse bei dieser Federlänge noch immer nicht funktioniert, ist Öl oder Schmier- fett in die Bremsbeläge eingedrungen. Diese sind somit zu reinigen. Gehen Sie bei der Reinigung wie folgt vor: Entfernen Sie mit einer Zange die Rollstifte zur Halterung der Stützwellen an den Bremsblöc- ken, siehe Abb. 15. Demontieren Sie anschließend Welle und Bremsblöcke. Reinigen Sie die Bremsbeläge an den beiden Bremsblöcken mit Entfettungsmittel. Überprüfen Sie beim Wiedereinbau der Bremse, ob die Scheibenbremse vollständig frei von Schmierfett ist. Justieren Sie die Federkraft der Bremse, bis der Motorantrieb innerhalb der o.g. Toleranzen anhält. VORSICHT Wenn der Motorantrieb nach einer Einstellung der Federlänge auf 35 mm und bei vollständig geöffneter Bremse noch immer nicht anhalten sollte, wenden Sie sich an ABB. Stellmuttern Bremsscheibe Rote Markierung ±25° von der Markierung am Bremsklotz Rote Markierung fm_00232 Bremsklötze Abb. 16. Bremseinstellung, Typ BUE 3.16.8 Kontaktbremse, BUE Stellen Sie sicher, dass die Kontaktbremse das Armsystem an der Kontaktwelle daran hindert, über seine normale Position hinauszuschwenken, wenn sich die Rolle am Antriebs- arm von der Nockenscheibe löst, siehe Abb. 15. Am Ende eines Vorgangs sollten sich die Kontakte für den Betrieb in die entgegengesetzte Richtung nicht bewegen, wenn das Arm- system zu seiner normalen Position zurückschwenkt. Ein unzulässiges Schwenken ist durch Erhöhen der Bremskraft zu verhindern, d.h. durch Anziehen der Federschraube. Durch die Erhöhung der Federkraft an der Bremse schwenkt der Kontaktarm mit einer ande- ren Geschwindigkeit zurück und die Kontaktbremse muss justiert werden. 1ZSE 5492-125 de, Rev. 2 33
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