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 "765 German prisoners of war", ca. 1942
 ID WWII.05056 PERMALINK http://n2t.net/ark:/86084/b4j678x1k

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ORIGINAL TRANSLATION 2
ENGLISH TRANSLATION 4
CITATION & RIGHTS    6

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 "765 German prisoners of war", ca. 1942
 ID WWII.05056 PERMALINK http://n2t.net/ark:/86084/b4j678x1k

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  "765 German prisoners of war", ca. 1942
  ID WWII.05056 PERMALINK http://n2t.net/ark:/86084/b4j678x1k

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TRANSCRIPT ORIGINAL TRANSLATION

"Im Herbst 1941 fand in einem Kriegsgefangenenlager der Sowjetunion die erste Beratung deutscher
Kriegsgefangener Soldaten statt. An der Beratung nahmen 158 Delegierte teil. Die Teilnehmer der
Beratung erliessen einmütig einen Appell an die deutschen Soldaten und das ganze deutsche Volk, in
dem zum selbstlosen Kampf gegen das Hitlerregime des Hungers, des Terrors und des Kriegs aufgerufen
wird.
Dieser Appell fand vielen deutschen Soldaten begeistern Widerhall.
Aus den verschiedenen Kriegsgefangenenlagern laufen nun Erklärungen deutscher Kriegsgefangener ein,
in denen sie sich dem Appell der 158 anschliessen.
Nachstehend wird die Erklärung von 765 deutschen kriegsgefangenen Soldaten aus dem Lager Nr. 78
veröffentlicht.

Aufruf Kriegsgefangener deutscher Soldaten an die Soldaten der deutschen Armee!
Kameraden!
Nachdem wir deutschen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft uns mit dem Appell der ersten
Beratung deutscher Kriegsgefangener bekannt gemacht haben, schliessen wir uns diesem Appell
einmütig an. Wir billigen diesen Appell und erklären: der Weg, den die 158 Kameraden gewiesen haben,
ist der einzig richtige Weg zur Rettung Deutschlands vor der Katastrophe.
Seitdem der Appell erlassen wurde, sind über drei Monate vergangen. Die Ereignisse dieser Zeit
bestätigen voll und ganz, was die Delegierten der ersten Konferenz in ihrem Appell gesagt haben.
Hitler hatte uns versprochen, im Jahre 1941 den Krieg zu beenden. Bis Weihnachten sollten wir wieder zu
Hause bei Frau und Kind sein. Damals glaubten noch viele von uns an einen ‘Blitzsiege’. Hingegen heisst
es in dem Appell der 158:
‘Der Krieg ist langwierig geworden. In einem langen Krieg entscheiden aber nicht blitzschnelle
Handstreiche von Panzerdivisionen, sondern die wirtschaftlichen Hilfskräfte. Deutschland kann in einem
solche Krieg nicht siegen.’
Heute kann jeder sehen, dass der Appell der 158 die volle Wahrheit sagte.
Im vorigen Herbst hat Hitler erklärt, dass er den Ostfeldzug noch vor Anbruch des Winters beenden
werde. Viele Kameraden liessen sich von den Anfangserfolgen blenden und glaubten den Worten Hitlers.
Im Appell der 158 aber heisst es:
‘Die deutsche Armee steht unvorbereitet vor einem schweren Winterfeldzug mit allen seinen Unbilden und
Leiden. Die deutsche Armee wird weder Filzstiefel noch Pelzmäntel haben, noch in den verödeten
Gebieten geeignete Unterkünfte finden, und das in einem Land, wo der Winterfrost 30 bis 40 Grad
erreicht.’
Wort für Wort ist zu Wirklichkeit geworden, was der Appell der 158 voraussagte. Unter den Schlägen der
Roten Armee gehen Hunderttausende deutscher Soldaten in den Eis- und Schneewüsten Russlands
zugrunde.
Schon hat Hitler die Entscheidungsschlacht vor Moskau verloren. Diese Niederlage war der grosse
Wendepunkt in diesem Krieg. Jetzt ist die Rote Armee im Angriff, und die deutsche Armee wird nach dem

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  "765 German prisoners of war", ca. 1942
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Westen zurückgeworfen und erleidet gewaltige Verluste.
Die deutsche Armee kann ihrer vollständigen Vernichtung nicht entgehen.
Der Untergang des Hitlerregimes ist unausbleiblich.
Hitler hat durch seine volksfeindliche Politik Deutschland in den Krieg gegen die Sowjetunion
hineingerissen. Jetzt hat Hitler dazu noch unser Volk in den Krieg gegen Amerika gestürzt. Der Appell der
158 erklärt, dass Hitler Deutschland in eine Sackgasse geführt hat. Das ist unwiderlegbare Wahrheit, denn
Deutschland ist nicht imstande, den Krieg gegen die drei grössten Weltmächte—Russland, England und
Amerika—zu gewinn.
Deutschland und das deutsche Volk sind von der grössten Gefahr bedroht. Unser Volk will aber nicht
zusammen mit Hitler in den Abgrund gerissen werden. Unser Volk will nicht die Verantwortung für die
blutigen Verbrechen Hitlers auf sich nehmen. Unser Volk will nicht die Fortsetzung dieses
verbrecherischen und aussichtslosen Krieges. Es will die Einstellung des Krieges gegen die
freiheitsliebenden demokratischen Völker.
Das Hindernis zum Frieden sind Hitler und seine Bande, die sich am Kriege bereichern. Darum müssen die
deutschen Arbeiter, die Bauern, alle Schaffenden und vor allem die Soldaten durch den Sturz Hitlers und
seiner Clique mit dem Krieg Schluss machen.
Der imperialistische Raubkrieg, den Hitler führt, hat über das werktätige Volk Deutschlands unerhörte Not
und Leiden gebracht. Wir wollen nicht andere Völker beherrschen. Wir wollen gleichberechtigt und
gleichgeachtet mit ihnen in Frieden leben.
Für uns gibt es nur einen Ausweg, einen Weg: Hand ind Hand mit den anderen Völkern gegen das
Hitlerregime kämpfen, gegen den Krieg, für ein freies Deutschland!
Nieder mit dem von Hitler und seiner Meute angezettelten Raubkrieg!
Fort mit Hitler und seiner Bande, die sich am Kriege bereichern!
Es lebe das freie Deutschland!”

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  "765 German prisoners of war", ca. 1942
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TRANSCRIPT ENGLISH TRANSLATION

"In the autumn of 1941 the first consultation of German prisoners-of-war took place in a prisoner-of-war
camp in the Soviet Union. 158 delegates took part in the meeting. The participants in the meeting
unanimously issued an appeal to the German soldiers and the entire German people, calling for a selfless
fight against Hitler's regime of hunger, terror and war.
This appeal met with an enthusiastic response from many German soldiers.
Declarations by German prisoners of war are now coming in from the various prisoner-of-war camps, in
which they endorse the 158 appeal.
The declaration of 765 German prisoners-of-war soldiers from Camp No. 78 is published below.

Appeal from German prisoners of war to the soldiers of the German army!
Comrades!
After we German soldiers in Russian captivity have made ourselves acquainted with the appeal for the first
consultation of German prisoners of war, we unanimously agree with this appeal. We approve of this
appeal and declare: the way that the 158 comrades have acted is the only correct way to save Germany
from catastrophe.
It has been over three months since the appeal was issued. The events of that time fully confirm what the
delegates to the first conference said in their appeal.
Hitler had promised us the end of the war in 1941. We should be home with our wives and children by
Christmas. At that time, many of us still believed in a lightning victory. On the other hand, the 158 appeal
states:
‘The war has become protracted. In a long war, however, it is not lightning-quick hand strokes by armored
divisions that decide, but economic determinants. Germany cannot win such a war.'
Everyone can see today that the 158 appeal was telling the whole truth.
Last autumn, Hitler announced that he would end the Eastern campaign before the onset of winter. Many
comrades were dazzled by the initial success and believed Hitler's words. But in the appeal of the 158 it
says:
‘The German army is unprepared for a severe winter campaign with all its hardships and sufferings. The
German army will have neither felt boots nor fur coats, nor will they find suitable accommodation in the
deserted areas, and all that in a country where winter frost reaches 30 to 40 degrees.
The appeal of the 158 has come true word for word. Hundreds of thousands of German soldiers perish in
the ice and snow deserts of Russia under the blows of the Red Army.
Hitler has already lost the decisive battle of Moscow. This defeat was the great turning point in this war.
Now the Red Army is on the attack, and the German Army is being thrown back to the west and suffering
enormous losses.
The German army cannot avoid its complete annihilation.
The downfall of the Hitler regime is inevitable.

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With his anti-people policies, Hitler dragged Germany into the war against the Soviet Union. Now Hitler
has also plunged our people into the war against America. The 158 roll call declares that Hitler led
Germany to a dead end. That is an irrefutable truth, because Germany is incapable of winning the war
against the three greatest world powers — Russia, England and America.
Germany and the German people are threatened with the greatest danger. But our people do not want to
be dragged into the abyss together with Hitler. Our people do not want to take responsibility for the
bloody crimes of Hitler. Our people do not want this criminal and hopeless war to continue. They wants to
end the war against the freedom-loving democratic peoples.
The obstacle to peace is Hitler and his gang, who get rich from the war. That is why the German workers,
the peasants, all workers and above all the soldiers must end the war by overthrowing Hitler and his clique.
The predatory imperialist war waged by Hitler brought unheard-of hardship and suffering to the working
people of Germany. We don't want to rule other peoples. We want to live in peace with them as equals
and with equal respect.
For us there is only one way out, one way: hand and hand with the other peoples to fight against the Hitler
regime, against the war, for a free Germany!
Down with the predatory war instigated by Hitler and his pack!
Away with Hitler and his gang, who are getting rich in the war!
Long live free Germany!"

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