Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern

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Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern
Tätigkeitsbericht
                                 2018
LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum

                                                                      · www.rea.tirol
Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern
Inhalt

1.		 Themen und neue Initiativen

2.		 Umsetzung der Lokalen
		Entwicklungsstrategie

3.		 Regionalwirtschaftliches Programm

4.		 Freiwilligenzentrum

5.		 Vereinsjahr 2018
Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern
Das Jahr 2018 im Überblick

Der Tätigkeitsbericht 2018 präsentiert die     Das Team der REA-Geschäftsstelle                versucht REA im Rahmen seiner
Leistungen von REA in einem neuen Gewand.      initiierte und begleitete seit Beginn der       Möglichkeiten eine aktive Rolle
Mit dem Relaunch der REA-Website wurden        Programmperiode 2014-2020 über alle             einzunehmen. Neben der Gestaltung von
auch die gesamten Kommunikationsmittel         Förderprogramme hinweg 156 Projekte mit         Regionalentwicklungsprozessen galt es
neu ausgerichtet. Verwendet wird dabei         einer Investitionssumme von € 46,5 Mio.         auch, gegen Fehlentwicklungen aufzutreten.
das Corporate Design von Tirol Werbung         und rund € 13,3 Mio. an Förderungen. Im         So unterstützte REA die Gemeinden im
und Standortagentur Tirol. Damit bringt        Berichtsjahr 2018 waren es insgesamt 36         Bemühen um weniger Lärm, der auf einen
REA zum Ausdruck, dass sich der Verein         Projekte mit einer Investitionssumme von        stark angestiegenen Ausflugsverkehr,
als Systempartner der Landesentwicklung        € 11,7 Mio. und € 3,5 Mio. an Förderungen.      insbesondere Motorradverkehr,
versteht und eng mit dem Land Tirol            Diese neuen Projekte werden im                  zurückzuführen ist, und der die Lebens- und
und den landeseigenen Organisationen           Tätigkeitsbericht kurz dargestellt.             Erholungsqualität einschränkt.
zusammenarbeitet. Die regionale
Entwicklung in Bezirk Reutte basiert           Neben der Projektarbeit engagierte sich
auf den eigenen Stärken und Initiativen,       die REA-Geschäftsstelle bei zahlreichen
inspiriert durch die Zusammenarbeit mit        regionalen Problemstellungen und Initiativen.
den bayerischen Nachbarn und abgestimmt        Zu nennen sind hier etwa der Aufbau
mit der Landesentwicklung. Der neue            einer regionalen Fleischvermarktung,
Domainname bringt es kurz und knackig auf      die Entwicklung eines Lechradwegs als
den Punkt: www.rea.tirol.                      touristisches Produkt, die Attraktivierung
                                               der Regionalbahnen und der Aufbau von
Im Jahr 2018 konnte die REA-Geschäftsstelle    gesundheitstouristischen Angeboten. Im Jahr
personell verstärkt werden. Sieglinde Breuss   2018 begannen auch die Vorbereitungen auf
übernahm im September die Agenden des          die kommende Programmperiode 2021-2027
Freiwilligenzentrums Außerfern und betreut     auf europäischer und nationaler Ebene. Hier
das Projekt „Miteinander“. Im Sommer
2018 lernte Silvia Hofer die Arbeit von
REA im Rahmen eines Praktikums kennen.
Die Reuttenerin absolviert derzeit das
Bachelorstudium Wirtschaft, Gesundheits-
und Sporttourismus in Landeck. Nach
ihrem Praktikum unterstützt sie das
REA-Team weiter über ein geringfügiges
Beschäftigungsverhältnis.

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Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern
1. Themen und neue Initiativen

Vorbereitung auf 2021-2027
Im Mai 2018 legte die EU-Kommission die         Im Jahr 2018 begannen bereits die Arbeiten an   Programmperiode mit ihr austauschen. Auch
Verordnungsentwürfe für die kommende            der Gestaltung der Umsetzungsinstrumente.       dabei spielte die Vereinfachung der EU-
Programmperiode vor. Zudem gab es bereits       Ein zentrales Thema dabei ist die Verein-       Instrumente eine zentrale Rolle. Am 28.09.
eine erste Vorausschau auf den mehrjährigen     fachung von EU-Programmen. Bei den              besuchte die Europaabgeordnete Claudia
Finanzrahmen 2021-2027. Demnach ist im          entsprechenden Diskussionen werden auch         Schmidt die REA-Geschäftsstelle. Auch bei
Politikfeld der ländlichen Entwicklung,         Praktiker aus den Regionen eingebunden.         dieser Gelegenheit wurden die dringenden
zu dem auch LEADER zählt, mit Brexit-           Auf Einladung der EU-Kommission und             Veränderungsbedarfe dargelegt.
bedingten Einsparungen im Ausmaß von            des Europäischen Netzwerks Ländlicher
15% zu rechnen. Die Budgetkürzungen             Raum nahm Günter Salchner am Simpli-
lassen sich am besten durch die Verwendung      fication-Workshop teil. Dieser fand am
mehrere EU-Fonds kompensieren. Damit            06.02. in Brüssel statt. Anlässlich des
dieser so genannte Multifondsansatz weiter      Außerfernbesuchs von EU-Kommissarin
ausgebaut und bspw. auch in das kommende        Elżbieta Bieńkowska am 17.07. konnte REA
Interreg-Programm integriert wird, wurde        Wünsche und Gedanken zur kommenden
der Austausch mit den Bayerischen LEADER-
Kollegen intensiviert. So konnte Günter
Salchner die Allgäuer Kollegen am 22.03. im
Rahmen eines Austauschmeetings in Kempten
über die Diskussionen auf EU-Ebene und
über das Tiroler Modell informieren. Am
26.06. fand in Garmisch-Partenkirchen ein
ähnliches Treffen mit dem Vorstand der
Lokalen Aktionsgruppe Zugspitz Region
statt. Am 06.12. folgte ein Austausch mit den
LAG-Managern des südlichen Oberbayerns
in Kufstein. Darüber hinaus nahm Günter
Salchner am 06.07. an der Bayerischen
LEADER-Konferenz in Wildpoldsried teil.
Auf internationaler Ebene konnte das Tiroler
Modell der Regionalentwicklung, das auf
einem Multifondsansatz basiert, von Günter
Salchner in einem Vortrag im Rahmen
der EUSALP-Tagung am 17.10. in Turin
präsentiert werden.

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Dialog grenzüberschreitende
Regionalentwicklung
In den Jahren 2017 und 2018 evaluierte          spielen. Das Thema wurde aus                    (Input). Die neue Straße hat eine Länge
die Universität St. Gallen die Tätig-           der programmübergreifenden,                     von x Kilometern (Output). Sie verkürzt
keiten der Euregios im Interreg-                länderübergreifenden und ebenen-                die Fahrtzeit um x Minuten (Ergebnis).
Programmraum Bayern-Österreich. Das             übergreifenden Perspektive diskutiert.          Durch die bessere Anbindung steigt
Evaluationsteam empfahl den Euregios,           Das bislang vorherrschende Grundmodell          der Austausch von Waren um x Prozent
ihre Arbeit etwas stärker an einer              von Wirkungsorientierung basiert auf der        (Wirkung). Anhand dieser linearen Ursache-
gemeinsamen, grenzüberschreitenden              so genannten Logframe-Interventionslogik.       Wirkungsbeziehungen lässt sich die komplexe
Entwicklungsstrategie auszurichten.             Diese Logik beschreibt einen Wirkungspfad       Welt der Regionalentwicklung allerdings
Anknüpfend an diese Evaluierung forderte        beginnend mit einem Input (bspw.                nicht immer zufriedenstellend abbilden.
die Programmverwaltung die Euregios auf,        finanzielle Mittel/Förderungen), der über       Gerade das prozesshafte Wirken eines
sich systematisch mit den Herausforderungen     programmkonforme (Projekt)Aktivitäten zu        Regionalmanagements im Sinne von Regional
in der Entwicklung der jeweiligen               einem unmittelbaren Output führt. Dieser        Governance folgt nicht einer linearen und
Grenzregionen auseinanderzusetzen und           Output bewirkt wiederum ein Ergebnis, das       klar planbaren Kausalität. Es braucht daher
Inputs für die Erarbeitung des kommenden        längerfristig wiederum Wirkung (Impact)         neue, ergänzende Zugänge zum Steuern von
Interreg-Programms 2021-2027 zu liefern.        zeigt. Das folgende Beispiel beschreibt einen   Entwicklungsprozessen und Erfassen von
Daraufhin initiierte REA als Lead-Partner       solchen Wirkungspfad für den Bau einer          Wirkungen.
das Interreg-Kleinprojekt „Dialog               Straße. Für diese Maßnahme wird eine
grenzüberschreitende Regionalentwicklung“.      bestimmte Summe investiert
Projektpartner sind die Regio Allgäu
GmbH, die Zugspitzregion e.V. und die
Regio Seefelder Plateau. Gegenstand dieses
Projekts ist ein strukturierter Dialog
von Wissenschaft/Forschung mit den
Praktikern in der Regionalentwicklung
und im Regionalmanagement in Form von
Workshops und Fachveranstaltungen. Dabei
geht es sowohl um Managementfragen als
auch um Entwicklungsthemen. Die erste
Fachveranstaltung fand am 06.12. an der FH
Kufstein statt. Bei dieser Veranstaltung ging
es um die Frage der Wirkungsorientierung.
Wirkungsorientierung wird in der
kommenden Strukturfondsperiode sowohl
für die Programmebene als auch für die
Ebene der Regional-, LAG- und Euregio-
Managements eine stärkere Rolle

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Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern
Lechradweg
                                                 Lead-Partner ist die Allgäu GmbH,              besteht letztendlich darin, ein gesamthaftes
REA bemüht sich seit einigen Jahren,             Projektpartner auf Tiroler Seite ist der TVB   touristisches Produkt zu schaffen, das
 in Zusammenarbeit mit den Tourismus-            Lechtal Tourismus. Beteiligt ist auch der      Wertschöpfung in der Grenzregion
verbänden einen Lechradweg als touristisches     TVB Naturparkregion Reutte. Das Projekt        auslöst und einen Beitrag zur regionalen
Produkt ähnlich dem Lechweg auf die Beine        zielt auf die Schaffung eines durchgängigen    Entwicklung leistet.
zu stellen. Dabei stand immer fest, dass         Lechradwegs von Steeg (Oberlauf des Lechs
der bestehende Radweg auf bayerischer            im Tiroler Lechtal) bis zur Mündung in
Seite zumindest bis Augsburg, allenfalls         die Donau. Mithilfe dieses naturnahen
auch bis zur Mündung des Lechs in die            Tourismus- und Freizeitangebots am Lech
Donau, verlängert werden muss. Obwohl            soll eine Ausdehnung der Saison erreicht
es sich beim Lech nur um einen Zufluss           werden. Über eine grenzüberschreitende
der Donau handelt, nimmt der Lech eine           Innovationspartnerschaft sollen zudem
Sonderstellung ein. Es gibt nur wenige           Maßstäbe in den Bereichen E-Mobilität,
Flüsse dieser Kategorie zu denen es derart       Digitalisierung und Barrierefreiheit gesetzt
viel Literatur gibt wie über den Lech.           werden. Das Ziel des Projekts
Obwohl insbesondere in Bayern intensiv
energiewirtschaftlich genutzt, befinden sich
am Lech zahlreiche Schutzgebiete (FFH-
Gebiete, Vogelschutzgebiete, Natura 2000
Gebiete, Landschaftsschutzgebiete). Diese
formen einen wichtigen Biotopverbund und
verfügen gleichzeitig über ein hohes Potenzial
für naturnahe Erlebnisse. Auf österreichischer
Seite hat der Lech sogar noch weitgehend den
Charakter eines Wildflusses mit ausgedehnten
Schotterbänken. In den letzten Jahren erfuhr
der Fluss zudem eine deutliche ökologische
Aufwertung durch Renaturierungs- und
Hochwasserschutzprojekte. Trotz dieser
Potenziale gibt es noch keine touristischen
Angebote für Radfahrer entlang des gesamten
Flusses, welche die naturkundlichen
und kulturellen Besonderheiten dieser
Flusslandschaft erfahr- und erlebbar machen.
Nach langer Vorbereitung konnte ein
Interreg-Projekt soweit vorbereitet werden,
dass es bis zum Einreichschluss am 13.03.2019
vorgelegt werden kann.

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Attraktivierung der
Regionalbahnen
Nach dem Beschluss des Tiroler Landtags zur   zur Attraktivierung der Regionalbahnen im      Daran schließt ein moderierter und
Einrichtung eines grenzüberschreitenden       Gebiet der Euregios via salina und Zugspitze   fachlich begleiteter Beteiligungsprozess
Aktionskomitees zur Attraktivierung von       Wetterstein-Karwendel erarbeitet werden.       an. Vorgesehen sind zudem Auftakt-/
Außerfernbahn und Mittenwaldbahn vom          Die Bearbeitung der Problemstellungen im       Abschlussveranstaltungen sowie eine
Oktober 2018 initiierte REA die Entwicklung   Rahmen des geplanten Interreg-Projekts soll    Fachveranstaltung. Flankierend dazu werden
eines entsprechenden Interreg-Projekts.       durch die Einbindung aller Stakeholder, die    Kommunikations-/Schulungsmaßnahmen,
Dieses Projekt soll bis zum Einreichschluss   für Erhalt/Betrieb der Bahnen verantwortlich   um sowohl bei Einheimischen als auch
am 13.03.2019 vorgelegt werden. Lead-         sind bzw. die ein großes Interesse an          bei den Gästen die Bahn verstärkt ins
Partner ist die Verkehrsverbund Tirol         ihrem Funktionieren haben, erfolgen. Die       Bewusstsein zu rücken, umgesetzt. Zudem
GmbH. Projektpartner sind REA, die Allgäu     Projektinhalte umfassen eine Analyse des       wird ein Handlungsleitfaden zur Auflassung
GmbH, die Zugspitz Region GmbH sowie          Mobilitätsverhaltens und der Nutzung/          ungesicherter Bahnübergänge erarbeitet.
die Gemeinde Pfronten und der Markt           Nichtnutzung der Regionalbahnen.               Diese Projektaktivitäten werden ergänzt um
Nesselwang. Die beiden Bahnen erschließen                                                    lokale Pilotvorhaben.
das Gebiet der Euregios Via Salina und
Zugspitze Wetterstein Karwendel. Aufgrund
der geringen Fahrgastzahlen stand die
Außerfernbahn sowohl auf deutscher als auch
auf österreichischer Seite Ende der 1990er
vor dem Aus. Vor rund 20 Jahren gelang zwar
durch einen grenzüberschreitenden Kraftakt
die Rettung der Bahn, der Stellenwert der
grenzüberschreitenden Regionalbahnen als
nachhaltige Mobilitätsalternative gegenüber
dem motorisierten Individualverkehr ist
aufgrund der langen Fahrtdauer und anderer
Probleme noch sehr gering. Nach der
Kündigung der Arena-Express-Vereinbarung
durch die DB Regio Oberbayern konnte noch
keine Nachfolgeregelung getroffen werden.
Gleichzeitig hat die Verkehrsbelastung auf
der Fernpassstraße, im Allgäu und im Raum
Garmisch-Partenkirchen kontinuierlich
zugenommen. Bereits die Fernpassstrategie
sieht eine Aufwertung des Öffentlichen
Personenverkehrs vor. Ähnlich diesem
Strategieprozess sollen nun Maßnahmen

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Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern
Teilnahme an der                                Tätigkeit zu widmen. Vor dem Ausfüllen       Dienstleistungen Hausnotruf und Essen
Wirtschaftsmeile                                der neuen Freizeit stellen sich für viele    auf Rädern vor. Am Stand des Sozial- und
                                                Menschen allerdings zentrale Fragen rund     hautnah, mit welchen Einschränkungen
REA bot gemeinsam mit zahlreichen               um den Pensionsantritt. Die Bezirkskammer    ältere Menschen im Alltag zu kämpfen
Partnern im Rahmen der Wirtschaftsmeile         Reutte der AK Tirol informierte an ihrem     haben. Mit dem „Erlebnis Alter“ wollte
Außerfern in einem eigenen Zelt ein             Stand über die verschiedenen Modelle         der Sozialsprengel die Bevölkerung
breites Programm rund um die Themen             der Altersteilzeit, Abfertigung Neu &        sensibilisieren, sich besser in die Situation
Gesundheit, Freizeitaktivitäten für ältere      Alt bei Pensionsantritt sowie über die       älterer Menschen hineinzuversetzen und
Menschen, Pensionsantritt und Pflege            verschiedenen Pensionsmodelle, Infos zur     somit um mehr Verständnis werben. Die
bzw. Pflegeausbildung. Ein Highlight            Stichtagsermittlung und Arbeiten in der      Pflegeberatung informierte die Interessierten
dabei war die Gesundheitsstraße des             Pension. Ein weiterer Informations- und      zu den Themen Schulungen für pflegende
Bezirkskrankenhauses. Entlang mehrerer          Beratungsschwerpunkt galt dem Thema          Angehörige und Versorgungs- und
Stationen konnten sich die Messebesucher        Pflege. Das Rote Kreuz stellte seine         Unterstützungsmöglichkeiten im Bezirk.
Blutdruck, Puls und Body-Mass-Index
bestimmen lassen. In einem eigenen Labor
wurden Blutfettwerte, Blutzucker sowie
der HbA1c-Wert (Blutzuckerlangzeitwert),
bestimmt. Eine Diätologin und ein Arzt
standen für ein Gespräch zur Verfügung,
um die Messergebnisse zu erläutern. Auch
wenn das Musizieren hierzulande noch nicht
von Ärzten verschrieben wird, das Erlernen
der Steirischen Harmonika hat für viele
Menschen eine gesundheitsfördernde und
stressabbauende Wirkung. Jedenfalls macht
es insbesondere älteren Menschen besonders
viel Spaß, die neu gewonnene Freizeit diesem
Instrument zu widmen. Die Michlbauer
Harmonikawelt stellte das spezielle
Michlbauer-Lern-System vor und verteilte
Gutscheine für Schnupper-Workshops in
der neuen Firmenzentrale in Reutte. Das
Reisebüro Zoller präsentierte Angebote
rund um Seniorenreisen im Allgemeinen
und E-Bike-Reise im Besonderen. Unter dem
Motto „Engagement trifft Lebenserfahrung“
stellte das Freiwilligenzentrum Außerfern
vielfältige Möglichkeiten vor, seine Freizeit   Gesundheitssprengel Außerfern erlebten die
einer sinnstiftenden, ehrenamtlichen            Messebesucher durch einen Spezialanzug

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INTESI
REA erwirkte, dass das Außerfern als           hinsichtlich des Wunsches der Klienten        ergaben sich in der Gruppendiskussion mit
Pilotregion im Rahmen des alpenweiten          und Mitarbeiter zur weiteren Verwendung       den Mitarbeitern einige Ansatzpunkte. So
Interreg-Projekts INTESI ausgewählt            des Systems. Die Klienten sprechen sich       wurde angemerkt, dass die pflegerischen
wurde. Projektgegenstand war hier              überwiegend dafür aus, das System nicht       Fragestellungen bzw. die dahinterliegenden
die Evaluierung des Einsatzes von              weiter einzusetzen. Bei den Mitarbeitern      pflegerischen Prozesse, die eine
Anwendungen/Technologien hinsichtlich          des SGS verhält es sich ebenso. Die           kontinuierliche Messung der Vitalparameter
deren Unterstützung von Prozessen und          Mitarbeiter brachten zum Ausdruck,            rechtfertigen, im Pilotbetrieb mitunter unklar
deren Akzeptanz in der mobilen Pflege          dass sie keinen direkten pflegerischen        waren. Auch der alltägliche pflegerische
und sozialen Betreuung. REA koordinierte       Nutzen hinsichtlich der kontinuierlichen      Nutzen erschien vielfach unklar. Ebenso
die Projektaktivitäten zwischen Land           Erfassung von Vitalparametern für sich        wurde über Probleme hinsichtlich der
Tirol und den beteiligten Akteuren im          erkennen. Es wird auch angeführt, dass        Kompetenzverteilung an der Schnittstelle
Bezirk Reutte. Mitte des Jahres wurde der      die Vitalparameteraufzeichnung für die        zwischen Pflege und Ärzteschaft berichtet.
Endbericht vorgelegt. Demnach lässt sich       ausgewählten Klienten kaum Bedeutung für      Die Beurteilung der Vitalparameter wurde
aus technologischer Sicht ein positives        die Pflege hatte. Versucht man Ursachen für   dem ärztlichen Wirkungsbereich zugeordnet.
Fazit zum Pilotbetrieb ziehen. Mitarbeiter     diese Einschätzung zu identifizieren, so
und Klienten beschrieben das System
als funktional/technologisch geeignet.
Kritik gab es zur Hardware der Geräte z.B.
Anzeige von Fehlermeldungen, Bluetooth
Verbindungsabbruch oder kompliziertes
Aufladen. Die Aufzeichnungen sowie die
Ergebnisse aus der Befragung zur Nutzung
des Systems durch die Mitarbeiter des
SGS ergaben, dass das System anfänglich
intensiver genutzt wurde, aber die
Nutzung im Verlauf des Pilotbetriebs
stark zurückgegangen ist. Zudem wurden
manche Funktionalitäten wie etwa die
Erinnerungsfunktion während dem
Pilotbetrieb überhaupt nicht genutzt.
Die Ergebnisse aus der Befragung der
Mitarbeiter und Klienten fallen hinsichtlich
deren Einschätzung zur Sinnhaftigkeit
des Einsatzes von telemedizinischen
Anwendungen sehr positiv aus. Ein komplett
konträres Bild zur positiven allgemeinen und
technologischen Einschätzung zeigt sich

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Tätigkeitsbericht 2018 - LEADER/CLLD, Interreg, Regionalwirtschaftliches Programm, Freiwilligenzentrum - Regionalentwicklung Außerfern
Schlachtstelle
In den 1990er Jahren wurden auch im              Bezirkslandwirtschaftskammer, die               die Schlachtungen durchführt, gewonnen
Bezirk Reutte zahlreiche bäuerliche              Bezirksstelle der WK Tirol und REA eine         werden. Zu den Aufgaben des Metzgers
Schlachtstellen errichtet. Aufgrund von          Außerferner Fleischverarbeitung und             zählen neben der Schlachtung von Rindern,
Strukturveränderungen in der heimischen         -vermarktung. Ziel dieser Initiative ist,        Schweinen, Schafen/Lämmern, Ziegen/
Landwirtschaft haben derzeit viele dieser        durch die Produktion von hoher Qualität,        Kitzen und Pferden auch die (küchenfertige)
Schlachtstellen mit einer zu geringen            zentralisierter Schlachtung (und gleichzeitig   Zerlegung der Tiere. Gleichzeitig arbeitete
Auslastung zu kämpfen. Es gibt nur mehr          einer Beschäftigungsperspektive für eine        man gemeinsam am Aufbau einer
wenige befugte Personen, die Schlachtungen       Fachkraft) sowie durch den Aufbau einer         Regionsmarke. Eine zentrale Rolle bei all
durchführen. Trotz steigender Nachfrage          regionalen Fleischmarke eine höhere             diesen Aktivitäten spielt auch die FA Eurogast
nach regionalen Erzeugnissen gibt es noch        Wertschöpfung zu erreichen. Es geht             Speckbacher. Dieses Unternehmen könnte die
keine Kooperationen für eine regionale           um die Absicherung der Außerferner              Vertriebsschiene in Richtung Hotellerie und
Fleischvermarktung. Außerferner Fleisch          Landwirtschaft durch entsprechende              Gastronomie aufbauen.
ist derzeit nur Ab-Hof bzw. über den             Einkommensperspektiven. Über die
Außerferner Bauernladen in Reutte                Maschinenring Leasing konnte ein erfahrener
erhältlich. Der Bauernladen wird nur von         und entsprechend ausgebildeter Metzger, der
wenigen Betrieben beliefert. Vereinzelt
gibt es auch direkte Lieferbeziehungen
zwischen Landwirt und Gastronomiebetrieb.
Insgesamt gab es mit Stand September 2018
im Außerfern 62 „Qualität Tirol“ Partner
(Landwirtschaft, Handel und Gastronomie/
Hotellerie). Zum Vergleich: Im Bezirk
Landeck sind es 210, im Bezirk Imst 178, im
Bezirk Lienz 180 und im Bezirk Innsbruck-
Land 289. Die rund 40 fleischproduzierenden
Betriebe (Agrarmarketing-Tirol-Partner)
lassen ihre Tiere außerhalb der Region (Bsp.
Natters, St. Johann, etc.) schlachten, was
mit erheblichen Transportaufwendungen
verbunden ist. Eine weitere landesweite
Vermarktungsinitiative ist „Bio vom Berg“.
Derzeit ist kein Außerferner Betrieb Mitglied
dieser Initiative. Es kann aus diesen Zahlen
jedenfalls geschlossen werden, dass es im
Außerfern einen deutlichen Nachholbedarf
gibt.
Aus diesem Grund initiierten die

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Motorradlärm
Die überhand nehmende Lärmentwicklung            vorzustellen. Den Schwerpunkt hierbei bildet    Motorräder zu bauen. Die Mehrheit der
aufgrund des Ausflugsverkehrs, überwiegend       eine groß angelegte Motorradlärmstudie im       Motorradfahrer wolle zwar Sound, aber
von Motorradfahrern, macht der Region sehr       Außerfern. Die weiteste Anreise hatte Michael   keinen Lärm. Die Grenzen zwischen Sound
zu schaffen. Eine ähnliche Problemlage gibt es   Wilczynski vom deutschen Bundesverband          und Lärm werden allerdings fließend sein.
im angrenzenden Oberallgäu. Um gemeinsam         der Motorradfahrer (BVDM). Er war extra         Die nächste Regionalkonferenz ist für den
Lösungsansätze zu entwickeln, schlossen sich     aus Nordrhein-Westfalen nach Sonthofen          23. Mai 2019 geplant. Sie wird in Stanzach
die Gemeinde Weißenbach stellvertretend          gekommen, um seine Sicht der Dinge              stattfinden. Dabei werden die Ergebnisse der
für alle betroffenen Gemeinden im Bezirk         darzulegen. Der BVDM beschäftigt sich           Motorradlärmstudie vorgestellt und weitere
Reutte und der Landkreis Oberallgäu zu           seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema         Maßnahmen gegen den Motorradlärm
einem Interreg-Kleinprojekt zusammen.            Lautstärke bei Motorrädern. „Wir nehmen         diskutiert.
REA unterstützt die Gemeinden bei der            die durchaus berechtigten Beschwerden
Umsetzung dieses Projekts. Zunächst lag          von Anwohnern über Motorradlärm sehr
der Fokus auf bewusstseinsbildenden              ernst“, betont Wilczynski. In einem eigenen
Maßnahmen. An insgesamt 60 Standorten            Positionspapier fordert der BVDM die
wurden große Tafeln mit der Botschaft „Bitte     Hersteller auf, endlich leisere
leise fahren“ aufgestellt. Ergänzt wurde diese
Kampagne mit Bierdeckeln mit der gleichen
Botschaft, die in den beliebten Biker-Treffs
entlang der Motorradstrecken verteilt
wurden. Im Herbst 2018 fand im Rahmen des
Projekts zudem eine grenzüberschreitende
Regionalkonferenz in Sonthofen statt.
Der Einladung von Landrat Anton Klotz
folgten Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf,
Bezirkspolizeikommandant Egon Lorenz,
Leiter des Baubezirksamts Wolfgang Haas,
Vertreter der Bürgerinitiative „Xunds
Lechtl“ und der Interessengemeinschaft
der Motorradfahrer (IG Moto) sowie
zahlreiche Bürgermeister und Vertreter
der Exekutive. Die Moderation der
Veranstaltung übernahmen Felix Fleischhauer,
Sachgebietsleiter Verkehrswesen im
Landratsamt Oberallgäu, und Günter
Salchner von REA. Auch LH-Stv. Ingrid
Felipe war nach Sonthofen gekommen, um die
auf Tiroler Seite getroffenen Maßnahmen

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Kinderbetreuung
In Zusammenarbeit mit dem AMS Reutte             Diskussion versachlichen und die Basis        und der entsprechenden Diskussion
und der Bezirkskammer Reutte der                 für eine Weiterentwicklung liefern. Am        präsentierte REA in Zusammenarbeit mit
AK Tirol führte REA im Jahr 2017 eine            14.05. präsentierte REA die Ergebnisse        dem Regionalfernsehen RE1 einige private
große Befragung zum Verhältnis von               in der Bezirkskammer der AK Tirol in          Kinderbetreuungseinrichtungen in Form
Kinderbetreuungsangebot, Arbeitsmarkt und        Reutte interessierten Bürgermeistern,         von Filmbeiträgen. Diese Maßnahmen der
familiärer Praxis durch. Die Daten wurden        Behördenvertretern und Akteuren aus           Öffentlichkeitsarbeit werden 2019 fortgesetzt.
auf Anfrage auch für einzelne Gemeinden          dem Bereich Elementarpädagogik und            Der Bericht zu den Befragungsergebnissen
ausgewertet (Bsp. Marktgemeinde Reutte,          Kinderbetreuung. Bei dieser Veranstaltung     steht auf der Website rea.tirol als Download
Stadtgemeinde Vils, Gemeinde Lechaschau).        wurde von vielen der Wunsch geäußert, die     zur Verfügung.
Die Einstellung zur Kinderbetreuung hat          Herausforderungen mit der zuständigen
neben der materiellen Situation und dem          Landesrätin Dr. Beate Palfrader zu
Kinderbetreuungsangebot einen hohen              diskutieren. Dieser Diskussionsabend fand
Einfluss auf die Erwerbstätigkeit jenes          am 23.10. in der BH Reutte statt. Ergänzend
Elternteils, der die Hauptlast der Betreuung     zu dieser Grundlagenarbeit
trägt, bzw. auf eine partnerschaftliche
Aufteilung der häuslichen Kinderbetreuung
und in weiterer Folge die berufliche Situation
beider Elternteile. Die gesellschaftliche
Diskussion um die beste Form der
Kinderbetreuung verläuft zuweilen sehr
kontrovers, auch emotional und ideologisch
geprägt. Frauen, die keiner beruflichen
Tätigkeit nachgehen und als Hausfrau
Kinderbetreuung, oft auch die Betreuung
betagter Familienangehöriger, und
Haushalt managen, vermissen häufig eine
entsprechende gesellschaftliche Anerkennung.
Berufstätige Mütter wiederum sehen sich
mit dem Vorwurf, eine Rabenmutter zu sein,
konfrontiert. Kinderbetreuungseinrichtungen
werden oft als Aufbewahrungsstätten und
nicht als das, was sie sind oder jedenfalls
sein sollten, nämlich pädagogisch wertvolle
Einrichtungen, in denen soziales Lernen
stattfindet, bezeichnet. Die systematische
Auseinandersetzung mit dem Thema
Kinderbetreuung sollte die

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Baukultur in Bayern und Tirol
Wie sich in Gästebefragungen immer wieder       Nikolaus, Theodor Prachensky und Lois         und Nachteilen der unterschiedlichen
zeigt, ist die einzigartige Landschaft das      Welzenbacher zu jenen Architekten, die        Planungsinstrumente in Bayern und Tirol.
zentrale Buchungsmotiv für einen Außerfern-     diesen Baustil in Tirol nachhaltig prägten.   Mit diesem grenzüberschreitenden Vorhaben
oder Allgäu-Urlaub. Für die ansässige           In einem grenzüberschreitenden Projekt        wollten die Partner die Sensibilität für den
Bevölkerung stellt diese Landschaft einen       gingen das Architekturforum Allgäu, die       Umgang mit Landschaft und für Baukultur
zentralen Aspekt der Lebensqualität dar. Die    Allgäu GmbH sowie der Verein „Reutte          bei Bauherren und Behörden steigern. Der
Frage des Umgangs mit dieser Ressource          gestalten“ und REA der Frage nach, wie        Bregenzer Wald gilt hierbei als Vorbild.
ist daher keine triviale. Architektur und       Einheimische und Gäste Landschaft und         Die Vorarlberger Nachbarn zeigen immer
Ortsplanung haben einen wesentlichen            Baukultur wahrnehmen. Hierzu haben die        wieder, dass sich selbst Produktionshallen
Einfluss auf das Erscheinungsbild und           Projektpartner eine eigene Online-Umfrage     oder Bushaltestellen in Holzbauweise
letztlich das Image einer Region, im            erstellt, bei der 20 Bilder von Gebäuden      harmonisch in die Landschaft einfügen
Positiven wie im Negativen. Ein Vergleich       und Ortsplanungen bewertet werden sollen.     können. Der Projektbericht liegt in der REA-
der Bauordnungen in Bayern und Tirol zeigt,     Teil des Projekts war auch ein Experten-      Geschäftsstelle auf und wird auf Wunsch allen
wie unterschiedlich hier die Zugänge sind.      Workshop zu Vor-                              Mitgliedern zugesandt
Während bei den bayerischen Nachbarn das
Giebeldach das Maß aller Dinge ist, genießen
Bauherren hierzulande wesentlich mehr
Freiheiten. Besonders augenscheinlich zeigt
sich dies in der Tourismusarchitektur. Das
Hotel Ammerwald in Reutte, die Pension
Ferienschlössl Harmonie und das Hotel Neue
Post, beide in Holzgau, stehen sinnbildlich
für völlig unterschiedliche Konzepte. Braucht
es mehr urbane Baukultur im ländlichen
Raum? Ist der alpenländische Stil das, wonach
sich die Gäste sehnen? Oder gibt es gar eine
eigenständige Tiroler Tourismusarchitektur?
In der Zwischenkriegszeit jedenfalls entstand
mit der „Moderne“ auch ein Stück Baukultur
im damaligen Fremdenverkehr. Heute gibt es
nur mehr wenige Zeugnisse dieser Zeit wie
etwa das Bergrestaurant Seegrube oberhalb
von Innsbruck oder eben das Hotel Neue Post
in Holzgau, erbaut im Jahr 1927 nach Plänen
des Tiroler Architekten Clemens Holzmeister.
Dieser gehörte zusammen mit Franz
Baumann, Siegfried Mazagg, Wilhelm

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Gesundheitstourismus
Nachdem sich der Lechweg erfolgreich am           Lehre zu entwickeln. Aus den regionalen      im Rahmen eines grenzüberschreitenden
Wandermarkt etablieren konnte, denkt man          Stärken sind vermehrt touristische          Projekts auch den heimischen Touristikern
nun intensiv darüber nach, wohin dieser           Produkte zu machen. Der Lechweg hat         zur Verfügung. Ausgangspunkt für die
Weg den heimischen Tourismus führen kann.         schließlich gezeigt, wie es funktionieren   weitere Produktentwicklung war im Jahr
Für viele Gäste hat das Wandern entlang des       kann. Dabei können die Touristiker auch     2018 ein Einführungskurs zur Kneipp’schen
Lechs eine stressbefreiende Wirkung. Auf den      von der jahrzehntelangen Kneipp-Tradition   Gesundheitslehre in Zusammenarbeit mit
125 km von der Quelle bis zum Fall finden         des Partnerortes Füssen profitieren.        der Sebastian Kneipp Akademie in Bad
sie zurück zu sich selbst und zur inneren         Zahlreiche Betriebe haben sich in diesem    Wörishofen. Der Kurs fand im Juni im
Ordnung. Für Joe Wildanger, Direktor              Kneipp-Kurort auf die Gesundheitslehre      oberen Lechtal statt. Aufgrund des großen
der Neuen Mittelschule Lechtal, erstreckt         des Wasserdoktors spezialisiert. Derzeit    Interesses mussten zwei Parallelkurse
sich entlang des Lechs auch eine wahre            entwickelt man in Füssen zusammen mit der   abgehalten werden. Daran anknüpfend wird
Naturapotheke. Getreu dem Motto „der Arzt         Ludwig-Maximilians-Universität München      versucht, auch eine Ausbildung zum Kneipp-
behandelt, die Natur heilt“, baut er zusammen     eine Therapie gegen lebensstilbedingte      Gesundheitstrainer in der Region anbieten zu
mit seiner Frau und seinen erwachsenen            Schlafstörungen. Dieses Know-how steht      können.
Kindern in Hägerau ein „Lech-Refugium“ mit
Heilpflanzengarten und Wurzelbrennerei
auf. In seiner Heilkräuterschule bietet er
Seminare an. Das Lechtal hat zweifelsohne
eine heilende Wirkung. Es gilt, die
natürlichen Ressourcen zu nutzen und neu
zu kombinieren. Die Vorlage hierzu liefert
die traditionelle Gesundheitslehre von
Sebastian Kneipp. Diese Lehre basiert auf den
fünf Säulen Heilkraft des Wassers, Vitalität
durch Bewegung, Heilwirkung von Kräutern,
gesunde Ernährung und innere Ordnung. Am
Schreitebach in Steeg, direkt am Lechweg
gelegen, gibt es bereits eine kleine, naturnahe
Kneipp-Anlage. In Holzgau arbeitet man
zurzeit an einem Kneipp-Erlebnisweg. Die
Touristiker in den Seitentälern versuchen,
Gramais, Hinterhornbach, Kaisers und
Pfafflar als „Auszeitdörfer“ für Ruhesuchende
zu positionieren. REA unterstützt die
Touristiker darin, diese Initiativen
zusammenzuführen und eine moderne
Lechtaler Interpretation der Kneipp‘schen

                                                  · Tätigkeitsbericht 2018                    · www.rea.tirol
Jöchelspitzbahn
 Nach einer 40-jährigen Betriebszeit läuft           Bedeutung für das Lechtal haben sich die   des Regionalwirtschaftlichen Programms
 die seilbahnrechtliche Konzession für die           Gemeinden und der Tourismusverband         behandelt werden. Klappt alles wie geplant,
 Jöchelspitzbahn in der Gemeinde Bach 2019           bereit erklärt, dieses Projekt             sollten noch vor Weihnachten 2019 Aufträge
 endgültig aus. Es handelt sich hierbei um eine      finanziell zu unterstützen. Zudem          vergeben werden können. Die Verbesserung
 Doppelsesselbahn mit einer Förderleistung           ist vorgesehen, Förderungen über das       von Komfort und Beförderungskapazität
 von 830 Personen pro Stunde. Die Bahn               Regionalwirtschaftliche Programm der       alleine wird nicht ausreichen, die
 befindet sich im Eigentum der Lechtaler             Naturparkregion Lechtal-Reutte und dem     Jöchelspitzbahn nachhaltig abzusichern.
 Bergbahnen GmbH & Co KG. Es handelt                 Infrastrukturförderprogramm für Klein-     Weitere Attraktivierungsmaßnahmen werden
 sich hierbei um eine 100%-Tochter der               und Kleinstschigebiete zu beantragen.      hierfür erforderlich sein.
 Tourismusbetriebe Warth Holding GmbH. In            REA unterstützte die Gemeinden und den
 ihrer wechselvollen Geschichte absolvierte          Tourismusverband bei den Abklärungen
 die Bahn insgesamt 5.713.900 Fahrten. Der           hinsichtlich Förderungen und bei der
„Sessel 1“ fuhr in 58.000 Betriebsstunden 18         internen Überzeugungsarbeit. Im Frühjahr
 Mal um die Erde. Die Doppelsesselbahn ist           2019 soll das Projekt im Fördergremium
 die einzige ganzjährig betriebene Seilbahn im
 Lechtal und demnach touristisch von großer
 Bedeutung.
 Im Jahr 2018 gab es intensive Gespräche
 und Diskussionen mit REA, den Gemeinden
 des Planungsverbands Oberes Lechtal
 (Ausnahme Namlos), dem Lechtal
 Tourismus und dem Land Tirol zum Erhalt
 bzw. zur Einstellung der Bahn. Nach
 mehrjährigen konzeptionellen Überlegungen
 und einer Befragung von Gästen und
 Einheimischen erwies sich der Neubau einer
 Einseilumlaufbahn mit 26 8er-Kabinen und
 acht Stützen auf nahezu identischer Trasse
 als zweckmäßig. Die Lechtaler Bergbahnen
 GmbH & Co KG erklärten sich schließlich
 bereit, mit einem entsprechenden Projekt
 den Erhalt der Bergbahn zu sichern. Diese
 neue Bahn könnte 1.150 Personen pro Stunde
 befördern. Das Investitionsvolumen beträgt €
 6.5 Mio. Diese Investition lässt sich allein über
 den zu erwartenden Return on Investment
 nicht finanzieren. Aufgrund der großen

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2. Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie

Für die Umsetzung der Lokalen Ent-             der Räumlichkeiten, die Einrichtung           berücksichtigt die Bedürfnisse von Familien
wicklungsstrategie Außerfern 2014-2020         und Ausstattung sowie den gemeinsamen         und Personen mit Mobilitätseinschränkung.
steht der Lokalen Aktionsgruppe ein            Eingangsbereich mit dem Weltladen.            Der Themenweg ist gleichermaßen ein
Förderbudget von € 3.288.822 zur                                                             Angebot für Einheimische und Gäste und
Verfügung. Mit Stichtag 31.12.2018 sind        Historischer Themenweg Biberwier              kann die Region für Familienurlaub und
davon 2.192.000 Euro bereits in 40             Projektträger: TVB Tiroler Zugspitz Arena     die touristische Nebensaison attraktivieren.
unterschiedlichen Projekten gebunden.          Räumliche Zuordnung: Planungsverband          Das Projektkonzept wurde in einem eigenen
Das entspricht ungefähr 67 %.                  Zwischentoren                                 LEADER-CLLD Projekt erarbeitet.
Im Jahr 2018 wurden 6 Projekte im
Projektauswahlgremium beschlossen, 4           Die Geschichte des Ortes Biberwier wird
wurden von der Tiroler Landesregierung         durch die Umsetzung eines historischen
genehmigt.                                     Themenweges erlebbar gemacht. Auf einer
                                               Gesamtlänge von 3,9 km greifen 9 Stationen
Aktionsfeld 1 – Wertschöpfung                  kulturelle und umweltbezogene Themen der
Das Aktionsfeld 1 – Wertschöpfung              Region auf (u.a. Wasser, Biber, Bergbau und
weist Ende 2018 bereits eine sehr hohe         Energie). Die barrierefreie Gestaltung
Mittelbindung von 94 % auf. Seit 2015 wurden
hier 12 Projekte beschlossen und eines davon
zurückgezogen. Im Jahr 2018 konnten 2
Projekte dem Auswahlgremium vorgelegt und
beschlossen werden.

Außerferner Bauernladen
Projektträger: ARGE Außerferner Bäuerinnen
Räumliche Zuordnung: Bezirk Reutte

Die Übersiedlung des bereits etablierten
Bauernladens in neue, größere
Räumlichkeiten soll die Produktion
von regionalen, hochwertigen,
landwirtschaftlichen Erzeugnissen
durch die verbesserte Möglichkeit der
Direktvermarktung unterstützten und weiter
ausbauen helfen. Eine Angebotserweiterung
und Serviceoptimierung sollen zusätzliche
Kunden ansprechen, binden und über die
regionalen, ökologisch und ökonomisch
nachhaltigen Kreisläufe informieren. Die
Maßnahmen umfassen die Adaptierung

                                               · Tätigkeitsbericht 2018                      · www.rea.tirol
Aktionsfeld 2 - Natürliche Ressourcen und      Generation 55 Plus                             Bewegungswerkstatt Lermoos
historisches Erbe                              Projektträger: Verein REA                      Projektträger: Winter- und
Die 5 Projekte im Aktionsfeld 2 – Natürliche   Räumliche Zuordnung: Bezirk Reutte             Sommersportgesellschaft
Ressourcen und historisches Erbe lösten bis                                                   Räumliche Zuordnung: PV Zwischentoren
2018 eine Mittelbindung von fast 100 % aus.
Im Jahr 2018 wurden in diesem Aktionsfeld      Das Ziel der Freiwilligen Partnerschaft        Der Lermooser Lusspark, ein
keine weiteren Projekte genehmigt.             Tirol für die Jahre 2018 und 2019 ist die      Naherholungsraum direkt im Ortszentrum,
                                               verstärkte Einbindung der Generation 55+       wird für Einheimische und Gäste zum
                                               in das ehrenamtliche Engagement. Um die        Bewegungs- und Begegnungsraum. Durch die
Aktionsfeld 3 - Gemeinwohlstrukturen           Zielgruppe erstmals zu sensibilisieren und     Neuerrichtung von Outdoor-Infrastruktur
und –funktionen                                öffentlichkeitswirksam zu erreichen, wurde     wird ein Teil des Parks attraktiviert.
Das Aktionsfeld 3 – Gemeinwohlstrukturen       anlässlich der Reuttener Wirtschaftsmeile      Angesprochen werden Erwachsene, Senioren
und –funktionen weist Ende 2018 eine           ein spezielles Programm konzipiert, die        und Sportvereine mit dem Ziel körperliche
Mittelbindung von 58 % auf. Seit 2015          Interessen der Generation 55+ angesprochen     und mentale Gesundheit zu erhalten bzw. zu
wurden hier 17 Projekte diskutiert und         und zugleich die Möglichkeiten für             verbessern. Die Bewegungswerkstatt wird
beschlossen. Im Jahr 2018 bewertete das        ehrenamtliche Tätigkeiten vorgestellt. Das     außerhalb des Förderprojekts ergänzt um
Projektauswahlgremium 2 Projekte positiv.      Gemeinwohl wird durch die Weitergabe           einen Pumptrack für Jugendliche sowie
                                               und den Erhalt von Wissen sowie einer          einen Spielbereich für kleine Kinder. Mit dem
                                               generationen- und themenübergreifenden         neuen Angebot soll der soziale Austausch
                                               Mit- und Zusammenarbeit bereichert. Die        und die Gemeinschaft gefördert und
                                               Suche nach „Familienengeln“, erfahrenen        verschiedenste Interessen zusammengeführt
                                               Müttern, die junge Familien ehrenamtlich in    werden.
                                               der ersten Zeit nach der Geburt eines Kindes
                                               betreuen, stellt einen weiteren Schwerpunkt
                                               im Projekt dar.

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Aktionsfeld 4 – Investition in Wachstum        Werkhaus                                       Genehmigte Projekte Interreg V A
und Beschäftigung – IWB                        Projektträger: Werkhaus gGmbH                  Österreich-Bayern
Das Aktionsfeld 4 – IWB weist Ende 2018        Räumliche Zuordnung: Bezirk Reutte
eine Mittelbindung von 47 % auf. Es wird im                                                   Seit 2015 initiierte und begleitete die REA
Gegensatz zu den vorherigen 3 Aktionsfeldern   Die beim lokalen „LechFunding-Contest“         Geschäftsstelle 6 große Interreg Projekte und
aus dem EFRE Fördertopf gespeist. Seit 2015    prämierte Idee einer allgemein zugänglichen    8 Projekte im Kleinprojektefond. Diese 14
wurden hier 8 Projekte beschlossen, 2 davon    Werkstätte, ermöglicht den niederschwelligen   Projekte lösten eine Mittelbindung von 4,4
im Jahr 2018.                                  Zugang zu Wissen und Technik rund um           Mio. Euro aus bei einer Investitionssumme
                                               das Thema Digitalisierung. Das Werkhaus        von 6,2 Mio. Euro. 2018 initiierte und
Miteinander                                    ergänzt schulische Angebote, verlängert        entwickelte REA ein grenzüberschreitendes
Projektträger: Verein REA                      die Werkbank von KMUs oder ermöglicht          Kleinprojekt.
Räumliche Zuordnung: Bezirk Reutte             AMS-Schulungen. Räumlichkeiten mit
                                               Maschinen in unterschiedlichsten Arbeits-,     Dialog – Grenzüberschreitende
Für den kleinstrukturierten Bezirk             Werkstoff- und Technologiebereichen            Regionalentwicklung
Reutte wurde die Installation einer            können stundenweise angemietet und             Leadpartner: Verein REA
Integrationskoordinatorin auf Basis            unter fachlicher Beratung genutzt werden.      Projektpartner: Verein Regio Allgäu e.V, Regio
von 15 Wochenstunden bezirksweit               Wissensvermittlung und eine Steigerung         Seefelder Plateau, Regio Zugspitzregion e.V.
installiert. Die Tätigkeiten umfassen          wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit werden     Räumliche Zuordnung: Interreg VA
die Vernetzung und Zusammenarbeit              unterstützt, ein Beitrag zur Entschärfung      Österreich-Bayern Gebiet
mit wichtigen Systempartnern wie AMS,          des Fachkräftemangels geleistet und zugleich
Bezirkshauptmannschaft oder Tiroler            der „Sharing-Gedanke“ für eine verbesserte     Das Projekt dient einer Intensivierung der
soziale Dienste, um die Integration von        Ressourcennutzung umgesetzt.                   grenzüberschreitenden institutionellen
Menschen mit Migrationshintergrund                                                            Kooperation von Schlüsselakteuren im
in die Gesellschaft zu fördern. Mithilfe                                                      Bereich Regionalentwicklung. Hierzu zählen
eines kleinen zusätzlichen Aktionsbudgets                                                     insbesondere die Euregios im Interreg-
werden interkulturelle Impuls- und                                                            Programmraum, die LAG-Managements, die
Schulungsmaßnahmen ermöglicht.                                                                Regionalmanagements, die Naturparke, die
                                                                                              Wirtschaftsförderer, Standortagenturen, die
                                                                                              Förderstellen, die Programmverwaltung
                                                                                              und die Regionalen Koordinierungsstellen
                                                                                              sowie die Regionalplanung/
                                                                                              Raumordnung. Angedacht ist auch ein
                                                                                              fachlicher Austausch mit Akteuren der
                                                                                              Entwicklungszusammenarbeit. Gleichzeitig
                                                                                              soll ein nachhaltiger, regelmäßiger Fachdialog
                                                                                              zwischen der Forschung und Praktikern der
                                                                                              Regionalentwicklung initiiert werden.

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3. Umsetzung des Regionalwirtschaftlichen
   Programms

Das an die Natura 2000 Ausweisung                teil. Den Vorsitz hat Bezirkshauptfrau
gekoppelte regionalwirtschaftliche               Katharina Rumpf inne. REA fungiert als
Programm 2004-2014 löste insbesondere            Programmgeschäftsstelle.
im Lechtaler Tourismus eine große                Seit dem Inkrafttreten des
Aufbruchsstimmung aus. Eine externe              Regionalwirtschaftlichen Programms für
Evaluierung zeigte allerdings, dass              die Naturparkregion Lechtal-Reutte Mitte
wirtschaftliche Aufholprozesse längere           2015 begleitete die Programmgeschäftsstelle
Zeiträume erfordern. Aus diesem Grund            insgesamt 53 Projekte mit einem
beschloss die Tiroler Landesregierung            Investitionsvolumen von € 24,2 Mio. Diese
im Jahr 2014, ein Folgeprogramm für              Projekte lösten eine Mittelbindung aus
die Naturparkregion Lechtal-Reutte zu            dem Sonderförderprogramm in Höhe von
installieren. Günter Salchner erarbeitete        € 2,2 Mio. aus. Zwei bereits genehmigte
das neue Programm in Abstimmung mit der          Projekte wurden während der Umsetzung
Region und dem Land Tirol. Am 02.07.2015         zurückgezogen. Auf den folgenden Seiten
wurde es vom Tiroler Landtag beschlossen.        wird die Umsetzung unterteilt nach
Es ist dotiert mit € 7 Mio. und hat wiederum     Aktionsfeldern und Leitmaßnahmen
eine Laufzeit von zehn Jahren. Am 23.07.2015     dargestellt.
fand in der Bezirkshauptmannschaft
Reutte die konstituierende Sitzung des
regionalen Fördergremiums statt. Dieses
Gremium gibt für jedes eingereichte
Projekt Förderempfehlungen ab. Die
Förderentscheidungen selbst trifft die Tiroler
Landesregierung. Dem Fördergremium
gehören mit aktuell Bgm. Heiner Ginther
und Bgm. Markus Gerber sowie mit Bgm.
Alois Oberer und Bgm. Hans Dreier je zwei
Vertreter der Planungsverbände Oberes
Lechtal und Reutte und Umgebung an. Die
Tourismusverbände Lechtal Tourismus und
Naturparkregion Reutte sind über Marc
Baldauf (Obmann Lechtal Tourismus) und
Ronald Petrini (TVB-Geschäftsführer
Naturparkregion Reutte) vertreten. Seitens
des Landes Tirol nehmen der Leiter des
Sachgebiets Wirtschaftsförderung, Werner
Draschl, sowie Sigrid Hilger von der Abt.
Landesentwicklung und Zukunftsstrategie
mit Sitz und Stimme an den Sitzungen

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Aktionsfeld A – Destinationsentwicklung      Eissportstätte Holzgau                         Aktionsfeld B Wirtschaftsstandort und
Die im Rahmen dieses Aktionsfelds            Projektträger: Gemeinde Holzgau                Innovation
unterstützten Projekte gehen entweder        Räumliche Zuordnung: PV Oberes Lechtal         Bis 2018 wurden in diesem Aktionsfeld 38
von einem der beiden bzw. von beiden                                                        Projekte mit einem Investitionsvolumen
TVBs gemeinsam aus oder sind mit diesen      Im oberen Lechtal fehlt bis dato eine          von € 21,2 Mio. mit € 1,4 Mio. an
abgestimmt. Förderungen werden in der        Kunsteisbahn, die es Kindern ermöglicht        Sonderfördermitteln unterstützt. Für diese
Regel nur subsidiär bzw. ergänzend zu        Eislaufen zu lernen und außerdem dem           Projekte wurden zusätzlich € 470.000 aus
den bestehenden Bundes-, Landes- und/        ansässigen Sportklub die Möglichkeit           der Tiroler Wirtschaftsförderung und €
oder EU-Förderungen gewährt. In den          bietet, Training und Wettkämpfe für            127.000 aus Bundesprogrammen gewährt.
Leitmaßnahmen A1 - Qualitätsnaher            Eisstockschießen durchführen zu                Sechs Projekte wurden in der Leitmaßnahme
Tourismus und A2 – Neue touristische         können. Der TVB Lechtal sowie die              B1 - Stärkung von Gastronomie- und
Angebote und innovatives Marketing wurden    Nachbargemeinden unterstützen die              Beherbergungsbetrieben 2018 positiv
seit 2015 zwei Projekte vom Fördergremium    Initiative der Gemeinde Holzgau ideell.        bewertet. Damit wurden € 1.244.500 an
positiv bewertet. Für diese zwei Projekte    Die Eissportstätte wird in unmittelbarer       Investitionen ausgelöst. Die Förderungen
mit einer Investitionssumme von € 275.00     Nachbarschaft zum Schulzentrum angelegt        setzen sich zusammen aus € 94.450
wurden € 154.107 Sonderfördermitteln und     und soll während der Sommermonate als          Sonderfördermittel und € 6.700 aus
€ 33.000 an Mitteln der Sportabteilung       Basketball- und Fußballplatz genutzt werden.   Bundesförderungen. In der Leitmaßnahme
gebunden. Im Jahr 2018 arbeitete die         Die durchschnittliche Öffnung der Anlage       B2 - Stärkung der KMUs außerhalb des
Programmgeschäftsstelle zudem intensiv an    im Winter wird mit 100 Tagen angenommen.       Tourismus wurden weitere sechs Projekte
der Antragsvorbereitung für den Neubau der   Betrieben wird die Anlage vom Sportklub.       positiv behandelt. Damit wurden €
Jöchelspitzbahn und der Neuerrichtung der    Die Abteilung Sport hat das Projekt positiv    2.296.000 an Investitionen ausgelöst. Die
Hängebrücke in Forchach.                     bewertet und eine Landesförderung gewährt.     Gesamtfördersumme beträgt € 249.000.
                                             Diese wird aus dem RWP aufgestockt.

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Personalzimmer und Erweiterung Alte Kaserne     Gästehaus Hahnenkamm                         3 neue Ferienwohnungen in Holzgau
Projektträger: Verein Europäisches              Projektträger: Gästehaus Hahnenkamm KG       Projektträger: Georg Hammerle
Burgenmuseum Ehrenberg                          Räumliche Zuordnung: PV Reutte und           Räumliche Zuordnung: PV Oberes Lechtal
Räumliche Zuordnung: PV Reutte und              Umgebung
Umgebung

Das Erdgeschoß der alten Kaserne bot in den     2011 eröffnete der Vater von Markus Hienle   Bis vor sechs Jahren vermieteten die
vergangen Jahren Platz für Seminarräume.        ein Feriendorf mit 8 Ferienhäusern und       Großeltern von Herrn Hammerle 6
Die Entwicklung des Burgenensembles mit         insgesamt 16                                 Gästezimmer wechselweise. Nun hat der
Highline zeigt aber, dass einerseits dringend   Wohnungen. Nun zeigt die Nachfrage, dass     Projektträger das Haus übernommen
Gästezimmer vor Ort angeboten werden            speziell im Sommer für Lechwegwanderer       und möchte aus den Gästezimmern
müssen, andererseits dass Personalzimmer        als auch im Winter an den Wochenende für     drei Ferienwohnungen mit insgesamt 7
dringend benötigt werden. Daher baut der        kurzentschlossene Skifahrer Gästezimmer      Betten errichten. Georg Hammerle wird
Projektträger die Seminarräume in der alten     benötigt werden, um den Reinigungsaufwand    selbst im Zuge der Umbauarbeiten seinen
Kaserne zu einem weiteren Gästezimmer und       in den Ferienhäusern bei Kurzaufenthalten    Hauptwohnsitz an den Projektstandort
zwei Personalzimmern um. Die ÖHT Top            verringern zu können. Daher erweitert        verlegen. Die Ferienwohnungen werden
Tourismusförderung sowie das RWP wurden         die Familie Hienle in der 2. Generation      umfassend neu gestaltet und sollen nach
angesprochen und genehmigt.                     das Angebot um ein Gästehaus in              Fertigstellung mit zumindest drei Edelweiß
                                                Holzbauweise mit insgesamt 22 Betten.        klassifiziert werden. Beantragt und
                                                Vier der Appartements werden barrierefrei    genehmigt wurde eine Pauschalförderung aus
                                                errichtet. Um die Synergien zu nutzen,       dem RWP.
                                                werden Rezeption und Reservierung sowie
                                                Gästebetreuung gemeinsam bearbeitet.

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1 neue Ferienwohnung in Vils                    3 neue Ferienwohnungen in Bach                   2 neue Ferienwohnungen in Bach
Projektträger: Andreas Heiß                     Projektträger: Tanja und Thomas Reising          Projektträger: Beatrix Hammerle
Räumliche Zuordnung: PV Reutte und              Räumliche Zuordnung: PV Oberes Lechtal           Räumliche Zuordnung: PV Oberes Lechtal
Umgebung
                                                                                                 Nach einem Brand im Privathaus in Holzgau
2016 eröffnete Andreas Heuß die                 Das Ehepaar Reising mit österreichischen und     hat sich die Familie Hammerle entschlossen,
Genussakademie in Vils als Seminarzentrum       deutschen Wurzeln verliebte sich während         ein neues Wohnhaus in Bach zu errichten.
für Schnapsbrennkurse, Lehrgänge                ihres Urlaubs in das Lechtal. 2018 kauften sie   In diesem Gebäude sollen drei Wohnungen
zur Herstellung von ätherischen Ölen            einen leerstehenden Rohbau in unmittelbarer      im Erdgeschoß entstehen, von denen
und Bierbraukursen. Das vorhandene              Nähe zur Jöchelspitzbahn in Bach. Hier           zwei wechselweise vermietet werden. Die
Bettenangebot direkt in Vils ist überschaubar   errichten sie neben der Privatwohnung für        Wohneinheiten weisen eine Größe von 45
und die Kunden der Genussakademie               sich und ihre Kinder, einem Appartement für      m² auf. 4 neue Betten sollen wechselweise
kommen zu einem überwiegenden Anteil            die Mutter drei neue Ferienwohnungen mit         vermietet werden. Im Obergeschoß wird die
von auswärts. In einem ersten erfolgreichen     insgesamt 10 Betten. Nach Fertigstellung der     Privatwohnung der Familie entstehen. Mit
Versuch hat der Projektträger im ersten         Umbaumaßnahmen wird Familie Reising              Beginn der Vermietung ist die Beteiligung an
Obergeschoß eine Ferienwohnung                  ihren Lebensmittelpunkt von Aschaffenburg        einer Angebotsgruppe (z.B. Lechweg) sowie
ohne Förderungen errichtet. Nun will            nach Bach verlegen. Die Klassifizierung          die Klassifizierung mit drei Edelweiß geplant.
er eine zweite Ferienwohnung mit vier           mit drei Edelweiß ist vorgesehen. Für diese
Betten errichten und sein Angebot auch          Maßnahme wurde eine Pauschalförderung
klassifizieren lassen. Beantragt und            aus dem RWP beantragt und genehmigt.
genehmigt wurde eine Pauschalförderung aus
dem RWP.

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Harmonikawelt                                   Neubau KFZ Werkstätte Lokin                     Kaffeerösterei Huangart
Projektträger: Heinrich Schedler                Projektträger: Danjel Lokin                     Projektträger: Simon Lingscheidt
Räumliche Zuordnung: PV Reutte und              Räumliche Zuordnung: PV Reutte und              Räumliche Zuordnung: PV Reutte und
Umgebung                                        Umgebung                                        Umgebung

                                                Seit 2006 betreibt Herr Lokin am Standort       Simon Lingscheidt gründete 2015 die
Die Michlbauer Harmonikawelt plant die          Lechtalerstraße 37 in Lechaschau eine           Kaffeerösterei „Huangart Kaffee“ in seinem
Verlegung ihres Firmenstandortes von            gepachtete KFZ Werkstätte. Durch                Privathaus in Reutte. Die Nachfrage nach
Höfen nach Reutte in die Lindenstraße.          permanenten Platzmangel verlasst,               dem Huangart Kaffee stieg kontinuierlich
Dazu erwarb Herr Schedler ein bestehendes       kaufte Herr Lokin ein Grundstück im             an und daher muss der Projektträger
Gebäude um plant dessen umfassende              Gewerbegebiet von Lechaschau und möchte         seinen Betrieb an einem anderen Standort
Renovierung. Im Erdgeschoß entsteht ein         dort eine großzügige neue und markenfreie       erweitern. Um neue Aufträge annehmen
großer heller Verkaufsraum für die Steirische   KFZ Werkstätte errichten. Außerdem möchte       zu können schafft er eine größere
Harmonika. Im ersten Obergeschoß plant der      Herr Lokin sein Angebot weiterentwickeln        Röstmaschine mit Mehrfachmühlen
Projektträger Seminar- und Übungsräume,         und will künftig eine Scherenbühne              sowie eine Verpackungsmaschine an und
die den Kunden auch außerhalb der               für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen anbieten          professionalisiert sein Lager. Der Ankauf
Geschäftszeiten zur Verfügung stehen.           und zudem Angebote für die Bedienung            der Maschinen sowie die Adaptierung
Außerhalb des Förderprojekts entstehen im       und Wartung von Elektrofahrzeugen               der Räumlichkeiten sind Gegenstand des
zweiten Obergeschoß eine Betreiberwohnung       ermöglichen. Es wird eine Halle mit 25          Förderantrags. Die Tiroler Landesregierung
sowie zwei kleine Appartements als              mal 15 m errichtet, Büroräumlichkeiten          genehmigte eine Unterstützung aus dem RWP.
Dienstwohnungen. Für die Harmonikawelt          geschaffen und ein Aufenthaltsraum für die
wurden Förderungen aus dem RWP und              Mitarbeiter errichtet. Für das Projekt wurden
der Tiroler Kleinunternehmensförderung          Förderungen aus dem RWP und der Tiroler
beantragt und genehmigt.                        Kleinunternehmensförderung beantragt und
                                                genehmigt.

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