Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau

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Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
                    Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

                                   Frauen
                                   helfen
                                 Frauen e.V.

                                Groß-Gerau

   Frauenberatung                  Zuflucht                   Notruf

  Gernsheimer Str. 56a          Postfach 1248              06152 – 80 000
   64521 Groß-Gerau
                              64502 Groß-Gerau
  Darmstädter Str. 101
  65428 Rüsselsheim          Tel: 06152 – 3 99 77
  Tel: 06152 – 80 000

info@frauenberatung-gg.de                     www.frauenberatung-gg.de

                                                                            1
Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
                           Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Inhalt
                                                                        Seite

1) Angebot                                                              3

2) Finanzierung                                                         4

3) Statistik                                                            5
               3.1) Frauenberatungsstellen Groß-Gerau und Rüsselsheim   5
               3.2) Kinder (Beratungsstelle)                            8
               3.3) Frauenhaus Groß-Gerau                               9

4) Das Frauenhaus ist auch ein Kinderhaus                               13

5) Die Auswirkungen der Coronapandemie auf unsere Arbeit                15
      5.1) Frauenberatungsstellen Groß-Gerau und Rüsselsheim            14
      5.2) Das Jahr 2020 im Frauenhaus – Leben und Arbeiten in einer
      Gemeinschaftsunterkunft während der Pandemie                      17
      5.3) Kindergruppe                                                 22

6) Frauengruppe                                                         25
      6.1 Angebote im letzten Jahr                                      25
      6.2 Auswirkungen der Pandemie auf die Frauengruppe                28

7) Kooperationsveranstaltungen                                          29

8) Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, Fortbildung                       29

9) Mitarbeiterinnen                                                     31
      9.1) Vorstand                                                     32

10) Dankeschön                                                          33

Anhang: Zeitungsartikel

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Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
                          Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

1) Angebot

Der Verein Frauen helfen Frauen e. V., Groß-Gerau, hält für Frauen, die von Gewalt
und gesellschaftlicher Benachteiligung betroffen sind, folgendes Angebot bereit:

   •   Beratung und Begleitung für Frauen in Gewaltbeziehungen,
   •   Aufnahme von Frauen und Kindern im Frauenhaus,
   •   Beratung von Frauen, die Opfer von Belästigung (Stalking) sind,
   •   Beratung von Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben,
   •   psychosoziale Beratung in Trennungs- und Scheidungssituationen,
   •   Information und Begleitung in Rechtsangelegenheiten,
   •   Gewaltschutzgesetz/Wegweisung, Familienrecht, Aufenthaltsrecht, Strafrecht,
   •   Rechtsberatung in Ehe- und Familienangelegenheiten für Mitgliedsfrauen,
   •   Beratung in Fragen der Existenzsicherung,
   •   allgemeine Lebensberatung für Frauen – Krisenberatung,
   •   Grundberatung Schulden,
   •   Beratung nach dem Frauenhausaufenthalt,
   •   Vermittlung an andere Frauenhäuser

Diese Angebote können in den Beratungsstellen Groß-Gerau und Rüsselsheim
sowie im Frauenhaus Groß-Gerau in Anspruch genommen werden.

Frauenberatungsstelle                           Frauenberatungsstelle
Groß-Gerau                                      Rüsselsheim
Gernsheimer Straße 56 a                         Darmstädter Straße 101
Tel: 06152 – 80 000                             Tel: 06152 – 80 000
Fax: 06152 – 80 00 10                           Fax: 06152 – 80 00 10

                          Wir sind zu erreichen:
                          Mo, Di, Mi, Do,       9.00 bis 16.00 Uhr
                          Fr                    9.00 bis 13.00 Uhr

                                                                                     3
Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
                         Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Frauenhaus Groß-Gerau         Tel.: 06152/39977
Im Frauenhaus finden Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen, mit ihren Kindern
Schutz und Unterkunft. Das Frauenhaus ist Tag und Nacht erreichbar.

Notruf für vergewaltigte Frauen         Tel.: 06152/80000

2) Finanzierung

Kreis Groß-Gerau
2020 betrug der Anteil des Kreises an der Gesamtfinanzierung des Vereins 62 %.

Land Hessen
Die Fördermittel des Landes Hessen gingen ins Gesamtbudget „Soziale Hilfen“ des
Kreises Groß-Gerau ein. Aus diesem Budget wurde die Arbeit des Vereins finanziert.
Der Landesanteil an der Gesamtfinanzierung des Vereins lag bei 27 %.

Frauen helfen Frauen e. V., Groß-Gerau
2020 wurde die Arbeit des Vereins zu 11 % aus Vereinsmitteln bestritten. Die Mittel
des Vereins setzen sich zusammen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Bußgeldern,
sowie Mieteinnahmen und sonstigen kleineren Einnahmen.

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Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
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                                  Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

3) Statistik

3.1) Frauenberatungsstellen Groß-Gerau und Rüsselsheim

Persönliche Beratungen:                    2020             2019              2018
Frauen                                     265              224               228
Beratungen                                 1032             955               696

Pro-aktive Beratungen:                     2020             2019              2018
Frauen/Beratungen                          75               41                9

Telefonberatungen:                         2020             2019              2018
Frauen                                     175              126               124

Rechtsberatung: (für Mitgliedsfrauen)               2020               2019          2018
Frauen/Beratungen                                   12                 27            17
Die Rechtsberatung erfolgt durch eine Fachanwältin für Familienrecht

Beratung bei Gewalt:                       2020             2019              2018
Frauen                                     158              128               112
Beratungen                                 578              499               295

Die Anzahl der polizeilichen Zuweisungen durch den pro-aktiven Ansatz war in den
vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Im Jahr 2018 wurde die Kooperation mit
der Opferschutzbeauftragten der Polizei intensiviert, mit der Zielsetzung, für den pro-
aktiven Ansatz und eine gute Zusammenarbeit zu werben. Dadurch ist die Anzahl der
pro-aktiven Zuweisungen im Jahr 2019 erheblich gestiegen. Im Jahr 2020 gab es
nochmals einen enormen Anstieg. In den zwei Jahren der intensiveren Kooperation
gab es einen Anstieg der pro-aktiven Zuweisungen um 83%.

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Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
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                           Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Beratungsinhalte: (Frauen werden meist zu mehr als einem Thema beraten)

Gewalt                                                            158 Frauen
Beratung Existenzsicherung                                        110 Frauen
Trennungs- und Scheidungsberatung                                  86 Frauen
Psychosoziale Beratung                                            230 Frauen
Grundberatung Schulden                                              6 Frauen
Beratung in Familienangelegenheiten                                31 Frauen
Nachgehende Beratung (nach Frauenhausaufenthalt)                   11 Frauen
Information und Begleitung in Rechtsangelegenheiten               148 Frauen
Obdachlosigkeit                                                     2 Frauen
Junge Frauen mit Konflikten im Elternhaus                           2 Frauen
Kooperation mit Männerberatungsstelle                               7 Frauen

Woher kommen die Frauen?

Beratungsstellen:
Insgesamt                         265 Frauen
Südkreis                            23 Frauen
      Biebesheim                     3 Frauen
      Gernsheim                      2 Frauen
      Riedstadt                      6 Frauen
      Stockstadt                    12 Frauen

Mittelkreis                       117 Frauen
      Groß-Gerau                   53 Frauen
      Büttelborn                    7 Frauen
      Trebur                       10 Frauen
      Nauheim                      11 Frauen
      Mörfelden-Walldorf           36 Frauen

                                                                               6
Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
                         Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Nordkreis                       110 Frauen
      Bischofsheim               10 Frauen
      Ginsheim-Gustavsburg        6 Frauen
      Kelsterbach                12 Frauen
      Raunheim                   19 Frauen
      Rüsselsheim                63 Frauen

übriges Hessen                    11 Frauen
andere Bundesländer                4 Frauen
keine Angabe                       0 Frauen
93 % der Frauen kamen aus dem Kreisgebiet Groß-Gerau.

Nationalitäten:
Insgesamt                               265 Frauen
Deutsch                                 132 Frauen
EU-Staaten                               35 Frauen
Nicht-EU-Staaten                         98 Frauen
unbekannt                                 0 Frauen

Art des Zugangs:
Insgesamt                       265 Frauen
Selbstmelderinnen               169 Frauen
über die Polizei                  36 Frauen
andere Einrichtungen              44 Frauen
Freunde / Bekannte                16 Frauen

Die Mehrzahl der Frauen kam als Selbstmelderinnen in die Beratungsstellen. 36
Frauen kamen auf Vermittlung der Polizei (ohne pro-aktive Zuweisungen). 44 Frauen
sind durch Empfehlung anderer Einrichtungen in die Beratungsstellen gekommen,
z.B. Schulen, KiTas, Jobcenter, Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen.

                                                                               7
Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
                          Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Alter der Frauen:
Insgesamt                        265 Frauen
unter 18 Jahre                      2 Frauen
18 bis 29 Jahre                    42 Frauen
30 bis 39 Jahre                  106 Frauen
40 bis 49 Jahre                    78 Frauen
50 bis 59 Jahre                    20 Frauen
60 bis 69 Jahre                    14 Frauen
70 Jahre und älter                  3 Frauen
keine Angaben                       0 Frauen

Die Verteilung der Altersgruppen hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich
verändert.

3.2) Kinder (Beratungsstelle)

Weiterhin werden auch die Kinder in der Statistik erfasst. Im Jahr 2020 wurden 337
Kinder gezählt.

Alter der Kinder:
Insgesamt                        337 Kinder
unter 3 Jahre                      57 Kinder
3 – 6 Jahre                        63 Kinder
7 – 10 Jahre                       84 Kinder
11 – 15 Jahre                      84 Kinder
16 Jahre und älter                 49 Kinder
keine Angaben                       0 Kinder

Die Zahlen zeigen, dass 36 % der mitbetroffenen Kinder im Alter bis zu 6 Jahren
sind. 25 % der Kinder sind im Grundschulalter, 25 % der Kinder sind im Alter
zwischen 11 und 15 Jahren. 86 % der erfassten Kinder benötigen Betreuungsplätze
(KiTa, Kindergarten, Hort, Schulbetreuung) um ihre Betreuung sicherzustellen und
gleichzeitig die Mütter in die Lage zu versetzen, ein eigenes Erwerbseinkommen zu
erzielen.

                                                                                      8
Tätigkeitsbericht 2020 Frauen helfen Frauen e.V., Groß-Gerau
Tätigkeitsbericht 2020
                         Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

3.3) Frauenhaus Groß-Gerau

                                        2020                    2019       2018
Frauen                                   37                      73        79
Kinder                                   37                      57        61
Belegungen                              3070                    3574       3273

89 (2019: 116) Frauen, die im Frauenhaus nach einem Platz anfragten, bzw. in der
Notaufnahme des Frauenhauses Schutz fanden, mussten weitervermittelt werden. In
den meisten Fällen war dies darin begründet, dass das Frauenhaus voll belegt war.
Von diesen 89 Frauen kamen 38 (2019: 48) Frauen aus dem Kreis Groß-Gerau.

Woher kommen die Frauen?

Frauenhaus:
Insgesamt                         37 Frauen
Südkreis                           2 Frauen
      Biebesheim                  0 Frauen
      Gernsheim                   0 Frauen
      Riedstadt                   2 Frauen
      Stockstadt                  0 Frauen

                                                                               9
Tätigkeitsbericht 2020
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Mittelkreis                               9 Frauen
          Groß-Gerau                      4 Frauen
          Büttelborn                      2 Frauen
          Trebur                          1 Frau
          Nauheim                         1 Frau
          Mörfelden-Walldorf              1 Frau

Nordkreis                                13 Frauen
          Bischofsheim                    3 Frauen
          Ginsheim-Gustavsburg            0 Frauen
          Kelsterbach                     0 Frauen
          Raunheim                        1 Frau
          Rüsselsheim                     9 Frauen
übriges Hessen                            8 Frauen
andere Bundesländer                       2 Frauen
Ausland                                   2 Frauen
keine Angaben                             1 Frau

Aufenthaltsdauer der Frauen im Frauenhaus1:

1   Bezieht sich auf Bewohnerinnen, die 2020 ausgezogen sind

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Tätigkeitsbericht 2020
                         Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

1 bis 7 Tage                   14 Frauen
1 Woche bis 3 Monate            4 Frauen
3 bis 6 Monate                  7 Frau
6 bis 12 Monate                 2 Frauen
mehr als 12 Monate              3 Frauen

Durch die stark angestiegene Wohnungsnot verlängerte sich auch 2020 die
Aufenthaltsdauer im Frauenhaus.

Nationalitäten:
Insgesamt                       37 Frauen
Deutsch                         11 Frauen
EU-Staaten                        4 Frauen
Nicht-EU-Staaten                22 Frauen

Art des Zugangs:
Insgesamt                                      37 Frauen
Selbstmelderinnen                              14 Frauen
über die Polizei                               12 Frauen
andere Institutionen / Frauenhäuser             7 Frauen
eigene Beratungsstelle                          4 Frauen

Alter der Frauen:
Insgesamt                       37 Frauen
Unter 18 Jahre                    0 Frauen
18 bis 27 Jahre                 18 Frauen
28 bis 39 Jahre                   9 Frauen
40 bis 49 Jahre                   9 Frauen
50 bis 59 Jahre                   1 Frauen
60 bis 69 Jahre                   0 Frauen
70 Jahre und älter                0 Frauen
keine Angaben                     0 Frauen

                                                                          11
Tätigkeitsbericht 2020
                             Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Im Frauenhaus hat jede Bewohnerin eine für sie zuständige Beraterin mit der sie in
regelmäßig     stattfindenden    Gesprächen      das    Erlebte     reflektieren   und    neue
Perspektiven    entwickeln      kann.   Bei    Bedarf    erhält     sie   Unterstützung    bei
Antragstellungen, Wohnungs- und Arbeitssuche und kann auf Wunsch zu Terminen
bei Behörden, Rechtsanwältin/Rechtsanwalt oder Gericht begleitet werden.
Das Frauenhaus und die Frauenberatungsstellen sind auch Anlaufstellen für
Kompetenzförderung. Hier können die Frauen Fähigkeiten erwerben, die für ein
eigenständiges Leben wichtig sind, z.B. um Mobilität zu gewinnen, vermitteln wir die
Frauen in Fahrradkurse; Netzwerke werden geknüpft, um eine gegenseitige
Kinderbetreuung nach dem Auszug aus dem Frauenhaus zu gewährleisten;
Renovierungsarbeiten können erlernt werden. Wir akquirieren Sachspenden für
Frauen, die sich teure Ersatzbeschaffungen nicht leisten können.

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4) Das Frauenhaus ist auch ein Kinderhaus

               Kinderleben im Frauenhaus
              „Jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung“
                                            BGB 1631 (2)

Im Jahr 2020 lebten insgesamt 37 Kinder mit ihren Müttern im Frauenhaus.

Alter der Kinder:
Insgesamt:                       37 Kinder
unter 3 Jahre                    15 Kinder
3 – 6 Jahre                        9 Kinder
7 – 10 Jahre                       9 Kinder
11 – 14 Jahre                      2 Kinder
16 Jahre und älter                 2 Kinder
keine Angaben                      0 Kinder

Für Kinder bedeutet der Einzug mit der Mutter ins Frauenhaus zunächst einmal, dass
sie ihre vertraute Umgebung, ihr Zuhause, und oft auch vertraute Personen
verlassen müssen und sich in einem neuen Umfeld zurechtfinden müssen. In der

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Tätigkeitsbericht 2020
                         Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Regel haben sie zuvor eine hohe psychische Belastung durch die ständig
wiederkehrende Gewalt des Vaters oder Stiefvaters erlebt. Dadurch sind einige in
ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Häufig hatten sie Angst um ihre Mutter, oder auch
davor, dass der Vater sie selbst oder ihre Geschwister verletzt. Gefühle von Angst
und Hilflosigkeit bestimmten ihren Alltag. Einige Kinder hatten auch Schuldgefühle,
weil sie die Gewalt nicht abwenden konnten.

Das Frauenhaus bietet den Kindern einen
Lebensraum in Sicherheit und Geborgenheit.
Sie bekommen hier Schutz und Unterstützung,
Betreuung und Begleitung bei der Verarbeitung
des zu Hause Erlebten. Dadurch, dass mit
häuslicher Gewalt häufig eine soziale Isolation
der betroffenen Frauen einhergeht, waren auch
die Kinder oftmals nur unzureichend in die
Gesellschaft integriert. Im Frauenhaus leben sie in einer Gemeinschaft, in der sie
Kontakt zu anderen Kindern knüpfen können, die sich in einer ähnlichen
Lebenssituation befinden. Das erleichtert den neu ankommenden Kindern oft die
Eingewöhnung in ihrem neuen Umfeld.
Im vergangenen Jahr hatte das Frauenhaus auch eine wichtige Bedeutung für zwei
Kinder, die noch nicht geboren waren. Zwei werdende Mütter verbrachten ihre erste
Schwangerschaft bzw. große Teile davon im Frauenhaus und bereiteten sich auf die
Mutterschaft vor. So war das Frauenhaus auch für die ungeborenen Babys ein
sicherer Ort, der das Risiko vorgeburtlicher Beeinträchtigung verringern konnte.

Durch die Coronapandemie war das Angebot für die Kinder im Frauenhaus immer
wieder stark eingeschränkt. Jedoch gelang es der Mitarbeiterin im Kinderbereich sehr
gut, Kontakt zu den Kindern zu halten bzw. zu neuen Kindern aufzubauen.
Genaueres erfährt man unter 5.3 auf Seite 22.

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5) Die Auswirkungen der Coronapandemie auf unsere Arbeit

5.1) Die Frauenberatungsstellen

Mit dem ersten Lockdown am 13. März 2020 schlossen auch die Beratungsstellen
vorübergehend. Persönliche Beratungskontakte fanden nicht statt, jedoch war die
Beratungsstelle telefonisch erreichbar. Den allgemeinen Empfehlungen folgend war
eine Mitarbeiterin im Homeoffice tätig und eine vor Ort. In den ersten zwei Wochen
des Lockdowns war es sehr ruhig, es gab kaum Anfragen. Viele Frauen waren
unsicher, ob die Beratungsstellen überhaupt geöffnet haben. Das änderte sich recht
schnell und die Anrufe wurden immer mehr. Es fand ausschließlich Beratung am
Telefon statt. Bald war jedoch klar, dass in einigen Fällen eine persönliche Beratung
sinnvoll war, wenn z.B. Anträge ausgefüllt werden mussten und Klientinnen aufgrund
mangelnder    Deutschkenntnisse     dies   nicht   alleine   ausführen   konnten.   Ein
Hygienekonzept wurde entwickelt, um Mitarbeiterinnen und Klientinnen zu schützen.
Es wurden Masken und Handdesinfektion zur Verfügung gestellt, die persönliche
Beratung fand in einem größeren Raum statt, in dem Abstand gehalten werden
konnte. Es wurde regelmäßig gelüftet und ein Gerät zur Luftreinigung aufgestellt.
Listen zur Kontaktnachverfolgung wurden angelegt und nach Beendigung der
Beratung die Tische, Stühle und sonstige Gegenstände desinfiziert. Bisher gab es
keinen Fall einer Infektion mit Corona in den Beratungsstellen.
Durch den Lockdown kam es zu einer aufwändigeren Beratung einiger Klientinnen.
Das lag zum einen an den stark gestiegenen Meldungen von pro-aktiv Fällen.
Wird die Polizei zu einem Fall von häuslicher Gewalt gerufen, so haben sie die
Möglichkeit, den Täter bis zu 2 Wochen wegzuweisen. Er darf dann nicht die
gemeinsame Wohnung betreten, in der Zeit hat die Frau die Möglichkeit, einen
Eilantrag nach dem Gewaltschutzgesetz zu stellen. So kann ein Kontakt- und
Näherungsverbot erwirkt werden oder/und ein Antrag auf Wohnungsüberlassung
gestellt werden. Viele Frauen haben so etwas zuvor nie gemacht und benötigen eine
Beratung über den Ablauf und die Schritte, die dafür zu gehen sind. Der Lockdown
und die unterschiedlichen Maßnahmen, die die verschiedenen Behörden trafen,
erschwerte eine Antragsstellung. Waren einige Einrichtungen gut zu erreichen und
unbürokratische Hilfe möglich, wurden Anträge in anderen Ämtern durch mangelnde
Erreichbarkeit erschwert. So dauerte manches länger und war arbeitsintensiver.

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Waren Anträge nach dem Gewaltschutzgesetz gestellt, folgten oft weitere
Beratungen, um die Frau in ihrer neuen Situation zu unterstützen.
Zum anderen verloren einige Frauen ihre Arbeit durch Corona und es mussten
Anträge auf ALG I gestellt werden. Ebenso kamen vermehrt Frauen zur Beratung, die
Kurzarbeitergeld erhielten und ergänzende Leistungen beantragen mussten. Auch
hier war ausführliche Beratung und Begleitung notwendig. Anträge mussten
elektronisch ausgefüllt oder ausgedruckt werden und nicht jede Frau hat dazu die
Möglichkeiten.         Die     jeweiligen      Coronaschutzmaßnahmen               erschwerten   den
unkomplizierten Zugang zu den Behörden und ihren Leistungen. Im Laufe des
Jahres wurden vor allem an behördlichen Stellen viele MitarbeiterInnen zur
Coronanachverfolgung eingesetzt, was die Kapazitäten in den jeweiligen Büros
natürlich reduzierte.
Statistisch lässt sich zeigen, dass die Anzahl der Beratungen in unseren
Beratungsstellen in Rüsselsheim, Groß-Gerau, sowie die telefonische Beratung, im
Jahr 2020 um 15,5% gestiegen sind.
Das war auch bundesweit der Fall, das Bundeshilfetelefon verzeichnete im Jahr 2020
15 % mehr Anrufe2.

2   https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/zahlen-und-fakten/jahresbericht.html

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5.2) Das Jahr 2020 im Frauenhaus – Leben und Arbeiten in einer
Gemeinschaftsunterkunft während der Pandemie

Das Jahr 2020 hat für unseren Verein insbesondere aus der Perspektive des
Frauenhauses sehr gut begonnen. Wir erhielten vom Kreis Groß-Gerau die
Nachricht, dass eine Erweiterung der Frauenhausplätze im Sinne der Istanbul-
Konvention für notwendig erachtet wird und der Bau eines zweiten Frauenhauses im
Kreis genehmigt wird. Darüber haben wir uns sehr gefreut und konnten unsere Pläne
und Vorbereitungen für das neue Haus in enger Zusammenarbeit mit dem Büro für
Frauen und Chancengleichheit des Kreises Groß-Gerau endlich konkretisieren.
Als uns im März die Corona-Pandemie erreichte, wurden das Leben und die Arbeit
im Frauenhaus enorm erschwert, sodass wir gezwungen waren, unseren Fokus
zunächst einmal weg von der Zukunftsplanung und stattdessen auf den Umgang mit
der Verbreitung des Corona-Virus zu richten. Das Frauenhaus war zu Beginn der
Pandemie voll belegt. Insgesamt lebten neun Frauen in zwei Stockwerken in ihrem
eigenen Zimmer, zum Teil mit Kindern. Küchen und Bäder wurden im Alltag
gemeinschaftlich genutzt. Eine Frau mit drei Kindern lebte in einer kleinen
Dachgeschosswohnung mit eigener Küche und eigenem Bad. Die beengten
Wohnverhältnisse und vor allem die Nutzung von Gemeinschaftsräumen machten
das Abstand Halten der Bewohnerinnen in den Stockwerken untereinander kaum
möglich.
Bei den Maßnahmen, die wir ergriffen haben, haben wir uns immer an den von Bund,
Land und Kreis vorgegebenen Regelungen orientiert und versucht, sie so gut wie
möglich an die Bedingungen im Frauenhaus anzupassen. Zu Beginn der Pandemie
sind im Kreis Groß-Gerau mehrere Corona-Hotspots in Seniorenpflegeheimen
entstanden. Eine unserer größten Sorgen war, dass das Frauenhaus ebenfalls zu
einem Hotspot werden könnte. Das ist zu unser aller Erleichterung bisher nicht
passiert. Allerdings hatten wir bis Mitte des Jahres 2020 eine Bewohnerin, die in
einem Pflegeheim gearbeitet und dort auch Kontakt mit Covid-Patient*innen hatte.
Das stellte ein besonderes Risiko für unsere Einrichtung dar. Gleichzeitig lebten im
Frauenhaus auch Bewohnerinnen mit Vorerkrankungen, die im Falle einer Infektion
ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hatten. Da war es nur
schwer möglich, die Bedürfnisse und Interessen aller Beteiligten miteinander zu
vereinbaren. Von Anfang an hatten wir eine gute Kooperation mit dem

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                                Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Gesundheitsamt, das zusammen mit uns versucht hat, Lösungen zu finden, und uns
Hinweise dazu gegeben hat, welche Regelungen wir im Frauenhaus einführen
können. Die Bewohnerin, die im Pflegeheim arbeitete, hat so oft wie möglich Corona-
Tests bekommen und war eine Zeit lang in Quarantäne. In dieser Zeit durfte sie sich
nur in ihrem Zimmer aufhalten und wir haben mit ihr feste Zeiten für die
Küchennutzung vereinbart. Wir haben ihr ein eigenes Bad zugeteilt, was für die
anderen Bewohnerinnen bedeutete, sich mit mehr Personen als sonst die übrigen
Bäder   zu    teilen.     Wir     hatten    Glück     und      alle    Tests   blieben   negativ.

Wir haben alle Bewohnerinnen aufgefordert, ihre privaten Kontakte außerhalb des
Frauenhauses möglichst gering zu halten und sich an die jeweils geltenden
Kontaktbeschränkungen zu halten. Wir versuchten, ein Bewusstsein dafür zu
schaffen, dass Kontakte mit anderen Personen nicht nur ein Risiko für die jeweilige
Frau, sondern für alle Bewohnerinnen und auch für die Mitarbeiterinnen darstellt. Die
Verantwortung nicht nur für sich selbst sondern auch für die anderen zu tragen, war
und ist nach wie vor für unsere Bewohnerinnen eine besondere Belastung, da viele
aufgrund der Gewaltsituation, die sie erlebt haben, psychisch beeinträchtigt sind.
Private Kontakte sind für sie besonders wichtig, denn sie bieten einen Ausgleich und
tragen häufig zu ihrer Stabilisierung bei. Deshalb bringt eine Reduzierung dieser
Kontakte oftmals eine Verschlechterung ihrer psychischen Situation mit sich.
Auf praktischer Ebene haben wir, wenn verfügbar, für alle Bewohnerinnen und auch
für unsere Büros Flächen- und Handdesinfektionsmittel angeschafft. In den Fluren
wurden Desinfektionsmittelspender aufgehängt. Mehrere Näherinnen aus dem
Umfeld des Frauenhauses haben Stoffmasken genäht und uns entweder gespendet
oder für wenig Geld zur Verfügung gestellt. Da zunächst nicht ausreichend Masken
auf   dem    Markt      verfügbar     waren,    haben    wir     uns    darüber   sehr   gefreut.
Wenn kein Corona-Verdacht im Haus bestand, haben wir die wöchentlichen
Hausversammlungen nach Stockwerken getrennt durchgeführt - mit Masken,
geöffneten Fenstern und später auch mit einem Luftreiniger im Raum. Dabei haben
wir immer wieder die aktuell geltenden Corona-Regelungen bekannt gegeben und
auf              Plakaten                      im                Haus               aufgehängt.

Auf struktureller Ebene waren ebenfalls mehrere Maßnahmen erforderlich. Zu Beginn
der Pandemie war einige Zeit nicht klar, was im Falle einer oder mehrerer Covid-

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Tätigkeitsbericht 2020
                         Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Infektionen im Frauenhaus passieren würde. Vom Gesundheitsamt hatten wir die
Information bekommen, dass die Bewohnerinnen im Falle einer Infektion weiterhin im
Frauenhaus leben müssten. Eine alternative Unterkunft zum Schutz der anderen
Bewohnerinnen vor einer Ansteckung gab es nicht. Deshalb hatten wir die
Befürchtung, dass eine Quarantäne für das gesamte Haus und unter Umständen
auch für die Mitarbeiterinnen verhängt werden könnte. In diesem Fall hätte niemand
mehr die Bewohnerinnen mit Lebensmitteln und Dingen des alltäglichen Bedarfs
versorgen können. Deshalb haben wir das Team des Frauenhauses, das im
Frauenbereich aus vier Mitarbeiterinnen bestand, für einige Zeit aufgeteilt. Zwei
Kolleginnen haben jeweils zwei Wochen im Frauenhaus gearbeitet, die anderen
beiden waren in dieser Zeit im Home Office. Danach wurde gewechselt. Dieses
System haben wir etwa zwei bis drei Monate lang aufrechterhalten. Als sich im
Sommer die Inzidenz wieder senkte, sind alle Mitarbeiterinnen ins Frauenhaus
zurückgekehrt.
Außerdem gab es vor der Pandemie in einem Stockwerk des Frauenhauses ein
Notzimmer, in das die Bewohnerinnen nachts und am Wochenende, wenn keine
Mitarbeiterin im Haus war, akut von häuslicher Gewalt betroffene Frauen
aufgenommen haben. Jede Nacht sowie am Wochenende und an Feiertagen hatte
eine Bewohnerin Telefondienst und hat auf einem Haustelefon eingehende Anfragen
entgegengenommen. Da wir Kontakte mit Außenstehenden soweit wie möglich
reduzieren mussten, konnten wir dieses System nicht fortsetzen. Es war uns auch
wichtig, als Mitarbeiterinnen selbst einen Überblick über die Frauen zu haben, die
sich im Haus aufhalten und alle erforderlichen Daten von ihnen zu erfassen. Deshalb
haben wir eine Rufbereitschaft der Mitarbeiterinnen eingeführt. Alle Kolleginnen aus
dem Frauenhaus und der Beratungsstelle haben die Telefondienste nachts, am
Wochenende und an Feiertagen übernommen. Da diese Belastung langfristig nicht
tragbar war, konnten wir nach Bewilligung des Kreises Groß-Gerau externe Kräfte
einstellen, die die Rufbereitschaft am Wochenende übernommen haben. Sie konnten
ab September mit ihrer Arbeit beginnen. Von montags bis donnerstags wird die
Rufbereitschaft weiterhin unter den Mitarbeiterinnen im Frauenhaus und in der
Beratungsstelle                                                           aufgeteilt.

In der ersten Jahreshälfte ist außerdem die Bewohnerin ausgezogen, die mit ihren
drei Kindern in unserer Einliegerwohnung im Dachgeschoss gewohnt hat. Diese

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Wohnung war ursprünglich für Frauen vorgesehen, die mit einem jugendlichen Sohn
Schutz vor häuslicher Gewalt suchen und deshalb mehr Privatsphäre benötigen. Wir
haben die Wohnung im Jahr 2019 vom Kreis Groß-Gerau als zusätzliches
Familienzimmer    ergänzend    zu    unserem      bisherigen    Angebot   von   neun
Familienzimmern bewilligt bekommen. In Kooperation mit dem Büro für Frauen- und
Chancengleichheit haben wir entschieden, diese Wohnung nun nicht mehr als
längerfristige Wohnmöglichkeit für eine Bewohnerin mit einem älteren Sohn zur
Verfügung zu stellen, sondern zur kurzfristigen Unterbringung von Notaufnahmen zu
nutzen. Dadurch konnten wir vermeiden, dass die langfristigen Bewohnerinnen mit
den Frauen in Kontakt kommen, die sich bei einer akuten Gefährdung nur kurzfristig
im Frauenhaus aufhalten, bis wir eine feste Unterkunft für sie gefunden haben.
Diese Entscheidung wurde außerdem der coronabedingt steigenden Anzahl von
Fällen häuslicher Gewalt gerecht. Wie in den Medien immer wieder berichtet wurde,
haben dadurch, dass das alltägliche Leben vieler Menschen weitgehend auf das
häusliche Umfeld beschränkt wurde, immer mehr Frauen Gewalt in diesem Bereich
erlebt. Wir haben diese Nachricht zuerst in den Medien gelesen und gehört, bevor wir
sie in unserer Einrichtung wahrnehmen konnten. Zu Beginn der Pandemie und
während der Lockdowns standen unsere Telefone zunächst fast still. Es sind kaum
Anfragen für Frauenhausplätze eingegangen. Wir führen das darauf zurück, dass ein
Frauenhaus zwar einen Schutz vor häuslicher Gewalt bietet, aber gleichzeitig das
Risiko einer Covid-Infektion erhöht. Aus diesem Grund haben sich vermutlich nicht
wenige Frauen entschieden, zunächst einmal in der Gewaltsituation auszuharren.
Durch die Medienberichte haben wir allerdings über kurz oder lang mit einer
zunehmenden Zahl von Anfragen gerechnet und nach Unterbringungsmöglichkeiten
mit möglichst geringem Infektionsrisiko für alle Beteiligten gesucht. Dabei befanden
wir uns immer wieder in dem Spannungsfeld, einerseits dem Bedarf der Gesellschaft
gerecht zu werden und andererseits unsere derzeitigen Bewohnerinnen, die teilweise
durch Vorerkrankungen Risikogruppen angehörten, vor Ansteckungen zu schützen.
Die Nutzung unserer Einliegerwohnung für Notaufnahmen erschien uns dafür
geeignet. Damit wir bei Bedarf auch mehr als einer Frau eine Notunterbringungen zur
Verfügung stellen können, haben wir in umliegenden Hotels und Pensionen
angefragt, ob sie einer von häuslicher Gewalt betroffenen Frau und ggf. ihren
Kindern im Notfall ein Zimmer zur Verfügung stellen würden. Glücklicherweise sind
wir in der Umgebung des Frauenhauses fündig geworden und konnten diese

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Tätigkeitsbericht 2020
                            Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Möglichkeit         immer      wieder         einzelnen        Klientinnen         anbieten.
Insgesamt hatten wir im Jahr 2020 sehr viel Glück – keine Bewohnerin und keine
Mitarbeiterin hat sich mit Covid 19 infiziert. In der ersten Jahreshälfte und Mitte des
Jahres haben mehrere Bewohnerinnen nach langen Frauenhausaufenthalten endlich
eine Wohnung gefunden und konnten ausziehen. Darüber haben wir uns aufgrund
der prekären Wohnungssituation der vergangenen Jahre sehr gefreut. Der
Wohnungsmarkt bleibt allerdings weiterhin prekär, seit dieser Zeit hat keine weitere
unserer Bewohnerinnen mehr eine Wohnung gefunden. Nach den Auszügen sind in
der zweiten Jahreshälfte mehrere neue Bewohnerinnen ins Frauenhaus eingezogen,
es hat sich langsam eine neue Gemeinschaft gebildet. Dies hatte für uns
Mitarbeiterinnen zur Folge, dass wir bei steigenden Infektionszahlen im Herbst und
Winter nicht mehr im Home Office, sondern nur noch vor Ort gearbeitet haben. Die
Bedarfe der neuen Bewohnerinnen waren zu groß und konnten nicht von Zuhause
aus gedeckt werden. Außerdem ist eine Kollegin Ende des Jahres in Mutterschutz
gegangen und die Mitarbeiterinnen des Frauenbereichs waren nur noch zu Dritt.
Dadurch       war   eine    Teilung     des    Teams      nicht    mehr      gut   möglich.

Für das nächste Jahr wünschen wir uns, dass die Pandemie wieder weniger Raum
einnimmt und wir uns verstärkt anderen Themen, wie dem Bau des neuen
Frauenhauses,                                 widmen                                können.

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5.3) Die Kindergruppe
Das Coronavirus stellte auch die Kindergruppe im Frauenhaus vor große
Herausforderungen.
Zu Beginn des Lockdowns gab es Verunsicherungen, was und wie und welche
Angebote für Kinder noch möglich sind. Es wurde für die Kindergruppe ein
Hygienekonzept erstellt, dass es ermöglichen sollte, die anfängliche Schließung der
Kindergruppe schrittweise aufzuheben, denn die Betreuung der Kinder und der
Austausch mit den Müttern sollte weiterhin gewährleistet werden. Um Ansteckungen
zu verhindern und Infektionsketten so schnell wie möglich zu stoppen, wurden
einzelnen Kindern Angebote gemacht und später dann eine Betreuung der Kinder
von je einem Stockwerk ermöglicht.
Die Betreuung fand nur mit Maske statt, es wurde regelmäßig gelüftet, Hände
gewaschen und die Spielsachen nach dem Spiel gereinigt und desinfiziert. Die Bring-
und   Abholsituation   wurde    entzerrt,   sodass     die   Mütter   möglichst     wenig
aufeinandertrafen. Müttergespräche wurden unter Einhaltung der AHA-Regelungen
mit Luftreiniger in einem extra großen Raum durchgeführt. Die Kinder selbst stellten
sich recht schnell auf die Hygienemaßnahmen ein, manche fanden sogar Spaß am
häufigen Händewaschen und die größeren Kinder hatten keine Probleme damit z.B.
bei einem Ausflug im Kleinbus eine Maske zu tragen.
Die Aktivitäten wurden möglichst nach draußen verlegt, das Außengelände wurde
rege genutzt. Besondere Erwähnung soll hier Herr Seiler von den Nauheimer
Radschraubern finden. Nicht nur versorgte er die Kinder mit passenden Fahrrädern,
wenn etwas kaputt ging, war er sofort zur Stelle und reparierte die Räder. Um die
Situation im Frauenhaus zu entspannen und das Gefühl des isoliert seins zu
mindern, wurden nachdem die Spielplätze wieder geöffnet waren, viele Ausflüge zu
wenig besuchten Spielplätzen und schönen Orten für Kinder unternommen. Die
Kinder konnten außerdem einen privaten Reitstall kennenlernen und haben dort mit
viel Freude und Spaß kleine Tätigkeiten verrichtet.
Die Kinder, die im Frauenhaus leben haben häusliche Gewalt (mit-)erlebt und
versuchen mit ihren Müttern das Erlebte im Frauenhaus zu verarbeiten. Sie sind sehr
sensibel für Stimmungen und die neue Situation unter Corona verstärkte ihre Ängste
und Verunsicherung. Vor allem die Schulkinder, die schon vorher durch ihre
häusliche Situation belastet     waren,     hatten    oft Außenseiterrollen   und    sind
lernschwach. Das plötzliche Wegfallen von Unterricht hatte z.T. schwere Folgen für

                                                                                       22
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die Kinder. Es ist schwer, Material selbst zu bearbeiten, in einem Alter, wo man sich
noch nicht selbst organisieren kann. Die Mütter bemühten sich sehr, konnten aber
natürlich keine Lehrerin ersetzen. Oft fehlte den Kindern schon der geeignete
Arbeitsplatz. Hinzu kamen die Sprachschwierigkeiten; für viele Kinder im Frauenhaus
ist Deutsch nicht die Muttersprache. Das erschwerte das Lernen und gleichzeitig
führte der Lockdown mit der einhergehenden Isolierung zu einer Verringerung der
Deutschkenntnisse. Lerndefizite stauten sich an und obwohl sie sich so darauf
freuten, wieder in die Schule zu gehen, kamen sie doch mit den Herausforderungen
schlecht klar.
Der fehlende Kontakt mit Gleichaltrigen wirkte sich auch auf die emotionale
Verfassung der Kinder aus. Sie fühlten sich oft alleine und traurig, weil sie ihre
Freunde nicht sehen konnten. Aber nicht nur das, auch Feste und Feiern konnten
nicht wie immer gefeiert werden. Geburtstage wurden nur in der Kleinfamilie gefeiert.
Auch Feste wie Ostern, Nikolaus oder Weihnachten wurden im Kleinen, nur mit der
jeweiligen Kleinfamilie gefeiert. Gemeinschaftserlebnisse und Rituale, die vor allem
im Frauenhaus einen verbindenden Character haben, konnten nicht stattfinden.

Auch die Mütter sahen sich großen Herausforderungen gegenüber. Durch den
Lockdown fielen die Alltagsstrukturen weg und es war eine große Aufgabe, all die
Dinge zu organisieren die so anfielen, denn vor allem mit Kindern stand das Leben ja
nicht einfach still. Die Mütter mussten das Homeschooling übernehmen, während
parallel die Geschwister beschäftigt werden mussten. Das alles fand in einem Raum
statt.   Zusätzlich   haben     viele   Mütter   im   Frauenhaus     keine   ausreichenden
Deutschkenntnisse, um ihre Kinder angemessen zu unterstützen. Viele schämten
sich dafür vor ihren Kindern.
Eine weitere Herausforderung war das Einkaufen. So war ja jeder angehalten, alleine
einkaufen zu gehen, zusätzlich gab es lange Warteschlangen vor den Supermärkten.
Für Alleinerziehende eine schwierige Aufgabe, die ohne Hilfe kaum zu bewältigen
war. Als ein weiteres organisatorisches Problem stellten sich Termine bei Behörden,
Ärzten und Kliniken heraus. Durch die Coronaregelungen konnte die Mutter nur
alleine behördliche Termine wahrnehmen. Ebenso durften keine Geschwisterkinder
mit zu einem Termin beim Kinderarzt. Das stellte die Frauen und auch die
Mitarbeiterinnen im Haus vor eine große Aufgabe.

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Trotz der Probleme durch die Coronapandemie gelang es doch, der Situation auch
etwas Positives abzugewinnen. Dadurch, dass viele Aktivitäten ins Freie verlegt
wurden, rückte die Naturerfahrung und -beobachtung in den Fokus. Ein kleiner
Garten wurde angelegt, der gepflegt und gehegt wurde. So kamen die Kinder auch in
Kontakt mit Naturmaterialien - Sand, Erde, Pflanzen u.v.m.-, die intensiv bespielt
wurden. Es war ein großes Vergnügen, Blätter, Steine und andere Materialien zu
sammeln, damit frei etwas zu bauen oder z.B. ein Mandala aus Naturmaterialien zu
gestalten. Manche Kinder lernten Rad fahren oder entdeckten das Spazieren gehen
für sich. Außerdem wurden viele Bücher gelesen und betrachtet, die Kindergruppe
aufgeräumt und entrümpelt. Allgemein war es ruhiger, denn es gab keine Termine
und dadurch weniger Stress…

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6) Die Frauengruppe
Im Jahr 2020 haben wir die bereits seit vielen Jahren bestehende Frauengruppe
durch die Pandemie nur in den ersten Monaten des Jahres durchführen können. Die
Frauengruppe ist ein Angebot für aktuelle und ehemalige Bewohnerinnen des
Frauenhauses Groß-Gerau. Wir organisieren Workshops, Ausflüge und andere,
vorwiegend gemeinschaftliche Aktivitäten, die es den Teilnehmerinnen ermöglichen,
sich untereinander zu vernetzen, im Frauenhaus entstandene Freundschaften
aufrecht zu erhalten und miteinander in Kontakt zu bleiben. Außerdem bleibt durch
die Teilnahme an der Frauengruppe für ehemalige Bewohnerinnen eine Anbindung
an den Verein bestehen. Die Finanzierung des Angebots Frauengruppe wird durch
zusätzliche Gelder aus dem Büro für Frauen und Chancengleichheit Kreis Groß-
Gerau gewährleistet.

6.1 Angebote im letzten Jahr
Eines der wichtigsten Ziele der Arbeit im
Frauenhaus und in der Beratungsstelle ist es,
Frauen,   die     Gewalterfahrungen          gemacht
haben,    darin     zu    stärken,       Autonomie
zurückzugewinnen.         Dazu         trägt         die
Frauengruppe ebenfalls bei. Wir unternehmen
gezielt    Aktivitäten,     bei        denen         die
Teilnehmerinnen Selbstwirksamkeit erleben und die ihr Selbstbewusstsein stärken.
Im Jahr 2019 haben wir eine neue Konzeption eingeführt. Dabei war eines unserer
Ziele die Ressourcen und Interessen der einzelnen Beteiligten herauszufinden und in
die Angebote einzubeziehen
Zu Beginn des Jahres 2020 haben wir eine große Runde mit den Teilnehmerinnen
organisiert um die erwähnten Ziele verwirklichen zu können. Im Setting eines
gemeinsamen       Frühstücks      kamen        wir   ins
Gespräch und haben gesammelt, was die
Erwartungen an die Frauengruppe sind und
welche    Ressourcen      wir     in   die     Planung
einbinden können. Hier hatten wir eine sehr
hohe Anzahl von Teilnehmerinnen und eine
lebhafte Beteiligung an den Gesprächen.

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                                          • Ein Angebot, noch vor Ausbruch der
                                               Pandemie,        bewerten        wir      als   sehr
                                               erfolgreich. Es hat uns in besonderem
                                               Maße       darin      bestärkt,          dass    die
                                               Veränderung         der      Konzeption         sehr
                                               ressourcenfördernd                ist.          Eine
                                               Teilnehmerin hatte ihre professionellen
                                               Fähigkeiten            als          Kosmetikerin
                                               eingebracht. Sie hat ein Kursangebot
                                               entwickelt, dass im Besonderen auf die
                                               Bedürfnisse und Möglichkeiten (z. B.
                                               auch     die     finanziellen)    der      anderen
    Teilnehmerinnen abgestimmt war. Gemeinsam wurden verschiedene Produkte
    wie Gesichtsreinigung und -pflege selbst hergestellt und angewendet. Eine
    Beratung über die Kombination der verschiedenen Produkte für verschiedene
    Hauttypen haben die Teilnehmerinnen gerne angenommen. Zudem konnten
    die Beteiligten noch erfahren, wie einfache und günstige Zutaten, die vielleicht
    schon im Kühlschrank vorhanden sind, kosmetisch genutzt werden können.
    Als bleibendes Resultat dieses Kurses entstand noch eine Rezeptsammlung
    von allen erarbeiteten Pflegemitteln.
    Sehr    positive    Rückmeldungen,        eine    heitere
    Stimmung,      rege    Teilnahme und freundliche
    Zugewandtheit waren für die Anbieterin des
    Kurses sehr wertschätzend und haben sicherlich
    zu     einem       Gefühl    von    Selbstwirksamkeit
    beigetragen. Der bereits bestehende Kontakt in
    der    Gruppe       erwies   sich   für   die     direkte
    Köperkontaktaufnahme als sehr hilfreich
•   Offenheit, Akzeptanz und Neugier in einem
    geschützten Rahmen ermöglichen den Frauen
    sich auf etwas Neues einzulassen.
    Migration und Einwanderung gehört für die Teilnehmerinnen direkt oder
    indirekt zu ihrem Alltag in Deutschland. Das Thema „Anders-Sein“, was häufig

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      zu Konflikten in der Gruppe führt, wird hier berührt. Viel Raum um darüber zu
      sprechen gibt es oft nicht. Wir haben uns in der Gruppe die Zeit genommen
      und geschaut, wie andere das Thema auf die Bühne bringen. Das erfolgreiche
      Drehbuch,      „Almanya-Willkommen             in    Deutschland“,         der     Schwestern
      Yasemin und Nesrin Şamdereli hat, im Format einer Tragikomödie, die
      Thematik      Heimat       und     Identität        am      Beispiel     der      sogenannten
      „Gastarbeiter*innen“ über mehrere Generationen sehr schön veranschaulicht.
      Anschließend       haben    wir    über    das       eigene     Empfinden         und      eigene
      Migrationsgeschichte        gesprochen.         Hier        zeigten      sich      anschaulich
      Gemeinsamkeiten wie Sehnsüchte, Diskriminierungserfahrungen; Gebräuche
      und Verbindungen unter den Teilnehmerinnen wurden spürbar. Es war ein
      sehr emotionales Treffen, das sich in viel Heiterkeit bis hin zu Tränen äußerte.
      (Foto)
   • Die eigenständige Organisation von wertvoller Zeit in Gemeinschaft fällt
      schwer, wenn Menschen sich in Krisensituationen befinden. Das Thema der
      selbstständigen Gestaltung des Alltags mit Freund*innen oder auch mit
      Kindern haben wir mit unserem Angebot „Gesellschaftsspiele“ angeschnitten.
      Die erlebten Gewalterfahrungen so wie andere Problemlagen können beim
      Spielen für eine gewisse Zeit vergessen werden und somit erholend und
      stärkend wirken. Weiterhin möchten wir mit dem Angebot der Frauengruppe
      erreichen, dass unsere            Klientinnen neben den                vielen    schwierig    zu
      bewältigenden Themen im Alltag auch eine entspannte und freudige Zeit
      erleben können.

Insgesamt      leistet   die     Frauengruppe             einen      wichtigen         Beitrag      zur
Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmerinnen. Sie unterstützt die Frauen auf
ihrem Weg von der Abhängigkeit in einer Gewaltbeziehung, über eine Phase mit
Begleitung durch eine Beraterin im Frauenhaus, hin zur Unabhängigkeit.
Wir bedauern es sehr, dass wir im letzten Jahr keine ausreichenden Angebote der
Frauengruppe gewährleisten konnten, obwohl genau in dieser Zeit der Austausch in
der Gruppe besonders fördernd gewesen wäre.

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6.2 Auswirkungen der Pandemie auf die Frauengruppe
Mit Beginn des ersten Lockdowns konnte keine
Frauengruppe in der bisherigen Form mehr
stattfinden. Wir haben durch einige Aktionen, die
in     Eins-zu-Eins   Konstellationen     stattfanden,
versucht      noch    die    Grundgedanken         der
Frauengruppe weiterzuführen. Jedoch reichte
dies     keineswegs    aus   um     die    Ziele   der
Gruppenarbeit zu verfolgen. Im letzten Jahr sind
viele Frauen in eine eigene Wohnung gezogen, die im Vergleich zum Durchschnitt,
eine viel längere Aufenthaltsdauer im Frauenhaus hatten. Für diese Klientinnen wäre
eine Teilnahme an den Angeboten der Frauengruppe besonders wichtig gewesen.
Wir haben häufig die Erfahrung gemacht, dass es den Frauen leichter fällt sich in
einem geschützten Rahmen zu öffnen, Freundschaften zu schließen und sich
gegenseitig zu unterstützen. Diese Form der Konnektivität ist durch den Lockdown
weggefallen, da es nicht möglich war, ehemalige Bewohnerinnen in die
Räumlichkeiten des Frauenhauses einzuladen oder sich in größeren Gruppen zu
treffen.
So blieben Ressourcen ungenutzt, Erfahrungen konnten nicht ausgetauscht werden
und eine Vernetzung der Frauen untereinander konnte kaum stattfinden. Das führte
auch zu einer Isolierung der einzelnen Frauen, sowohl derer, die gerade ausgezogen
waren, als auch der neuen Bewohnerinnen im Haus. Durch die fehlenden
Gruppenbildungsangebote und die allgemeine Angst, sich mit Corona anzustecken,
fanden die Bewohnerinnen schwerer zueinander. Die Möglichkeit der Verarbeitung
der erlebten Gewalt in der Gemeinschaft, stellt einen besonders wirksamen Teil der
Frauenhausarbeit dar. Die Frauengruppe bietet dafür einen relevanten Rahmen. Die
Pandemie und damit einhergehende Auswirkungen auf die Einzelnen hat uns
nochmal die Wichtigkeit der Gruppenarbeit verdeutlicht. Umso mehr hoffen wir, dass
zukünftig wieder Angebote der Frauengruppe stattfinden können.

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7) Kooperationsveranstaltungen
Um die bedarfsgerechten Hilfen für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder zu
optimieren, stehen wir im fachlichen Austausch und gegenseitigem Wissens- und
Informationstransfer mit regionalen und überregionalen Gremien.
Leider fielen wegen der Pandemie im Jahr 2020 viele Sitzungen aus. Manche
konnten online stattfinden.

      Teilnahme an und Mitarbeit in Arbeitskreisen
      •   Arbeitskreis des Kreises Groß-Gerau gegen Gewalt
      •   Arbeitskreis Soziale Dienste des Kreises Groß-Gerau
      •   Frauenkommission des Kreises Groß-Gerau
      •   Frauenkammer der Stadt Rüsselsheim
      •   Frauennetzwerk des Kreises Groß-Gerau
      •   Sozialhilfekommission des Kreises Groß-Gerau
      •   Verein Frauenhauskoordinierung e.V., Berlin
      •   Arbeitskreis des Kreises Groß-Gerau „Frühe Hilfen“ bei Schwangerschaft,
          Geburt und Elternschaft
      •   LAG nicht autonomer Frauenhäuser in Hessen (AGFH)
      •   Beratungs- und Interventionsstellen-LAG Hessen

      •   AG II „Häusliche Gewalt“ des Landespräventionsrates (Delegation für die
          hessischen Frauenberatungs- und Interventionsstellen)
      •   Regionalplena Austausch zwischen den Kommunen, den Sozialen
          Diensten und den Jobcentern
      •   Qualitätszirkel Schuldnerberatung

8) Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, Fortbildung

Teilnahme an Fachveranstaltungen war ebenfalls wegen der Pandemie stark
eingeschränkt:
          •   Landeskoordinierungsstelle gegen Häusliche Gewalt: Konferenz
              der runden Tische gegen häusliche Gewalt in Hessen: „Umsetzung des
              Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von
              Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“

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         ▪   Landeskoordinierungsstelle              gegen        häusliche         Gewalt
             „Erfahrungsaustausch      der      hessischen   Interventionsstellen   gegen
             häusliche Gewalt“
         ▪   Netzwerktreffen hessischer Frauenhäuser und Frauenberatungs-
             und Interventionsstellen
         ▪   Frankfurt University of Applied Sciences: „Die Lebenssituation von
             gewaltbetroffenen Frauen mit und ohne Psychiatrieerfahrung im
             Frauenhaus – eine intersektionale Betrachtung“

Fort- und Weiterbildungen:
         ▪   Institut für Integrative Gestalttherapie: Weiterbildung Gestalttherapie
         ▪   Paritätisches Bildungswerk: „Onlineberatung“
         ▪   Institut für Traumabearbeitung und Weiterbildung: „Traumafolgen
             nicht hilflos ausgeliefert sein“
         ▪   Regelmäßige Supervision für die Mitarbeiterinnen von Frauenhaus
             und Frauenberatungsstellen

                                                                                        30
Tätigkeitsbericht 2020
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9) Mitarbeiterinnen

Geschäftsführung:                     Gisela Steinhauser
                                      Dipl.-Sozialpädagogin, Soziotherapeutin,
                                      Traumaberaterin,

Beratungsstellen:                     Gabriele Dell
                                      Dipl.- Sozialpädagogin, Schuldnerberaterin

                                      Lena Taslaman
                                      Dipl.-Sozialpädagogin

Frauenhaus:
Beratung/Begleitung von Frauen:       Gabriele Weinsziehr
                                      Dipl.-Sozialpädagogin

                                      Yvonne Ederberg
                                      Lehrerin mit Lehramt an Grundschulen
                                      (in Elternzeit)

                                      Bettina Junk
                                      Diplom-Pädagogin

                                      Kim Pschorn
                                      Bachelor of Arts Soziale Arbeit

                                      Melike Engin
                                      Bachelor of Arts Soziale Arbeit

Fördern und Betreuen von Kindern: Karin Seif
                                      Erzieherin, Heilpädagogin

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Tätigkeitsbericht 2020
                         Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

Bereitschaftsdienst am Wochenende: Yasmina Ali Benali
                                         Sabrina De Leon
                                         Ava Hill
                                         Brigitte Kubitza
                                         Jutta Till
                                         Sonja Wehner

9.1) Vorstand

     Frau Maj-Lis Ederberg
     Frau Sonja Wehner
     Frau Ute Ranneberg-Pschorn

                                                                32
Tätigkeitsbericht 2020
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10) Dankeschön

Wir bedanken uns bei allen Förder*innen, Nachbar*innen, Freund*innen und allen
Spender*innen von kleinen und großen Sach- und Geldspenden.
Namentlich möchten wir nennen:
Basarteam der katholischen Kirchengemeinde St. Walburga in Groß-Gerau
Entega AG
Erlenbacher Backwaren GmbH
Gewinn-Spar-Verein der Sparda-Bank Hessen e.G.
Kreissparkasse Groß-Gerau

Leider dürfen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen die privaten Spender*innen
nicht nennen, möchten aber hervorheben, dass die Unterstützung, gerade in diesem
besonderen Jahr, uns eine große Hilfe war. Spenden bedeuten für uns, neben der
finanziellen Unterstützung, auch immer Anerkennung und Wertschätzung unserer
Arbeit; darüber freuen wir uns sehr.

Groß-Gerau, im Juli 2021
Frauen helfen Frauen e. V., Groß-Gerau
Der Vorstand

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Tätigkeitsbericht 2020
Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

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Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

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Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau

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