Tätigkeitsbericht Doppelausgabe - Das Band
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Doppelausgabe Tätigkeitsbericht Eine Übersicht unserer Aktivitäten aus den Geschäftsjahren 2019/2020
Inhalt Vorwort Vorwort OStR Prof. Mag. Walter Zigmund, Präsident von DAS BAND . . . 3 Walter Zigmund Wer wir sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5 Selbstbestimmung durch Selbstvertretung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-9 Präsident von DAS BAND Perspektive Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Wir sind DAS BAND, gemeinsam vielfältig. Perspektive Job . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 HAUS AKTIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Eine Einleitung unseres diesjährigen Jahresberichts, die verwundert, aber Corona Special . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 meiner Gefühlslage nach Durchlesen unserer Aktivitäten in den letzten Corona Stimmungsseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14-15 beiden Jahren entspricht. Noch nie gab es Gegebenheiten wie in der letzten Interview mit Dr. Ernst Berger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17 Zeit. Corona galt es zu bewältigen, eine Herausforderung, die allseits Geschäftsführung von DAS BAND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-19 DAS GESUNDE BAND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 zusätzlichen Einsatz und kreative Schaffenskraft verlangte. Und das wird DAS BAND kooperiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 auch in der nächsten Zeit so bleiben. Leitbild-Workshop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23 DAS BAND stellt sich vor: Tagesstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24-25 „Wir schaffen das!“, ein Sager der deutschen Kanzlerin, oft kritisiert, DAS BAND stellt sich vor: Wohnbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26-27 aber der Wahrheit entsprechend. Deutschland hat die bisherigen DAS BAND in Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-29 Herausforderungen der Flüchtlingskrise hervorragend gemeistert Wir Kreativ Kolumne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 werden es auch schaffen, Corona in den Griff zu bekommen und es ist Kontaktdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 klar, dass dieses Wir über unsere Gesellschaft hinauswirken muss und 3 unser ganzes Land betrifft. Wir sind DAS BAND, das sich dadurch auszeichnet, dass es bei uns ein Miteinander gibt, das nicht selbstverständlich ist. Nur dadurch sind Leistungen ermöglicht worden, die Sie, sehr geehrte Leser*innen den nächsten Seiten entnehmen können. DAS BAND wird gefördert vom Fonds Soziales Wien und dem Sozialministeriumservice. Ich danke unseren Mitarbeiter*innen für ihre Arbeit, die nicht Impressum & Bildrechte: nur von Fachwissen getragen ist. Ich danke Ihnen auch für Ihr Titelbild: "Elefanten" / T.M. 2020 Einfühlungsvermögen. Ich danke unseren Nutzer*innen für das Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Wir danken Miteinander, das unsere Erfolge erst möglich macht. Ich danke unserer allen Künstler*innen und Fotograf*innen für die Bereitstellung ihrer Arbeiten. Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: Geschäftsführung für ihren aufopfernden Einsatz, und ich danke den Das Band – gemeinsam vielfältig, Verein für unterstütztes Arbeiten und Wohnen ehrenamtlichen Mitgliedern unseres Vorstandes, die ihren Teil zum 1150 Wien, Witzelsbergergasse 26 – 28/2, ZVR-Nr: 126332441, UID-NR.: ATU59085233 Erfolg beitragen. Erscheinungsdatum, Wien 2020 Bei allen Genannten wurde die Zustimmung eingeholt. Aber trotzdem – es ist noch viel zu tun! Alles Liebe OStR Prof. Mag. Walter Zigmund, Präsident
Wer Geschäftsführung und wir sind Abteilungsleiter*innen DAS BAND ist eine der ältesten Einrichtungen für Menschen mit Geschäftsführung: Prof. (FH) Dr. Tom Schmid Behinderungen und/oder psychischen Erkrankungen in Wien. Geschäftsführung: Mag.a Julia Leibetseder (in Karenz bis Sommer 2021) Rund 60 Personen sind in zwei Wohngemeinschaften, dem Assistenz der Geschäftsleitung / Leitung Qualitätsmanagement: Yesim Sunar teilbetreuten Wohnen, dem drei Tagesstruktureinrichtungen, Leitung Personalwesen und - administration / Büroleitung: Pamela Löbbel Teilbetreutem Wohnen, im neuen Projekt Teilbetreutes Wohnen 24, Sozialpädagogik und Soziale Arbeit: Melanie Wutte, BA einem Arbeitsintegrationsprojekt und der Verwaltung angestellt. WS & TS Classic Witzelsbergergasse: Ernst Schneider, MSc Insgesamt werden etwa 300 Nutzer*innen von Mitarbeiter*innen WS & TS Classic Sagedergasse: Wanja Herrmann von DAS BAND unterstützt. TS verfilmt & zugenäht: Mag. Christian Krankl Arbeitsintegrationsprojekt HAUS AKTIV: Mag.a Vanja Sehic-Gavrilovic Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen und/oder psychischen Vollbetreutes Wohnen: Katharina Pachler, Fabio Cefariello Erkrankungen zu gleichberechtigter Teilhabe und Teilnahme in Teilbetreutes Wohnen: Mag.a Katharina Flak allen Lebensbereichen zu verhelfen. Teilbetreutes Wohnen 24: Ing. Christoph Wilhelmer, BA Fertigungs- und Kund*innenmanagement: Herbert Popp 4 Stabsstelle Controlling: Mag. Thomas Ressl 5 Vereinsfunktionär*innen Stabsstelle Koordination und Entwicklung: Dagmar Steiner Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Mag.a Esther Scheer Präsident: OStR Prof. Mag. Walter Zigmund Obmann: Ing. Karl Franz Erkinger, MBA Obmann Stv.: MMag.a Andrea Rogy Schriftführer: Prof. (FH) Dr. Tom Schmid Kassier: Dr. Klaus Paul Burka weitere Mitglieder des Vorstandes: Mag.a Julia Leibetseder, Mag. Dr. Reinhard Lauer, Dr.in Andrea Kdolsky, Mag.a Cornelia Rausch, Rechnungsprüfer: Mag. Gunnar Haberl, Mag. Christian Tuma, Prof. Mag. arch. Georg Russwurm Architekt Ing. Georg Russwurm hat im Juni 2020 nach 40-jähriger Tätigkeit im Verein seine Funktionen im 94. Lebensjahr zurückgelegt. Wir wünschen Architekt Russwurm alles Gute und bedanken uns für seinen Einsatz bei DAS BAND.
Selbstbestimmung durch Selbstvertretung Was ist die Selbstvertretung? Punkt 2: Selbstbestimmt Leben – Arbeit und Wohnen Die Selbstbestimmung unserer Nutzer*innen ist uns ein großes Mehr Mitbestimmung und Entscheidungsmöglichkeit in Bezug auf Anliegen. Unter dem Begriff SELBSTVERTRETUNG (bestehend aus Arbeit und Wohnen. Selbstvertreter*innen) versteht man eine unabhängige Gruppe von Menschen mit Behinderungen und/oder psychischen Erkrankungen, Wir sollten das Recht haben, selbst entscheiden zu können, wo wir die sich zusammengeschlossen hat, um einander selbstverantwortlich wohnen und arbeiten wollen. Es sollte nicht davon abhängig sein, in unterstützend zur Seite zu stehen. In den BAND-Tagesstrukturen welchem Bundesland man gemeldet ist. Die Förderung sollte bundesweit sind Selbstvertretungsgremien installiert. Die Nutzer*innen wählen und nicht landesbezogen sein. Es braucht mehr Angebote und Vertrauenspersonen, die als Gruppensprecher*innen die Belange und einfachere Zugänge im Bereich Wohnen und Arbeit, denn überall gibt es Wünsche ihrer Kolleg*innen vertreten. Es geht im Grunde darum, Wartelisten. Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam gegen Diskriminierung einzutreten. Bei DAS BAND gibt es bereits seit vielen Jahren eine Punkt 3: Unterstützungsangebote Selbstvertretung. 6 7 Viele von uns leben alleine und bewegen sich finanziell am Rande der Politische Forderungen der Selbstvertreter*innen Armutsgrenze. Wir fänden es gut, wenn in der Tagesstruktur eine warme Mahlzeit pro Tag gefördert wird. Wir fordern eine Erhöhung Punkt 1: Finanzielle Absicherung der Fehltage. Für Menschen mit Beeinträchtigungen und/oder psychischen Erkrankungen, die „arbeitsunfähig“ sind, sollten mehr Wir möchten selbst zu unserem Lebensunterhalt beitragen. Es wäre Krankenstandstage zu Verfügung stehen, ohne das Risiko ihren Platz in wichtig, dass wir mehr Leistungsanerkennung bzw. die Möglichkeit einer Tagesstruktur zu verlieren. einer Entlohnung erhalten. Bei Urlauben und Krankenständen sollte ein Anspruch auf Teilzahlung von Leistungsanerkennung gelten. Der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt sollte erleichtert werden sowie die Rückkehr zu Förderungen, wenn der Umstieg langfristig nicht Einige von uns hatten noch nie die Möglichkeit, in einem aufrechten funktioniert. Dienstverhältnis (mit Pensions- und Krankenversicherung) zu arbeiten. Sie sind immer von sozialer Unterstützung und deren Forderungen Die Betreuer*innen verbringen zu viel Zeit am PC (Dokumentation, abhängig. Sie können dadurch weder eine höhere Pension erhalten Administration, Organisation). Die Arbeiten am PC müssen weniger und noch sich selbst den Lebensunterhalt finanzieren. Wenn wir die Zeit für die Menschen mehr werden. Mindestsicherung beziehen, haben wir nicht die Möglichkeit, eine Pensionsvorsorge oder Sterbeversicherung abzuschließen. Wir wollen dahingehend mehr Optionen zur Verbesserung unserer Lebenssituation! Nicht zuletzt sollte die Möglichkeit, eine Berufsunfähigkeitspension zu bekommen oder früher in Pension zu gehen einfacher gestaltet werden.
Werkstätten-Alltag: Anregungen, Erfolge und Schwierigkeiten Beliebte Aktivitäten 2019/2020 Auch in den Jahren 2019/2020 gab es viele Anregungen und Wünsche • Frauen- und Männergesprächsrunde, Gebärdensprache-Workshops vonseiten der Selbstvertretung, die zum Teil auch umgesetzt werden sowie Englisch-Workshops konnten. • Betriebsausflug (Kegeln) und gemeinsames Essen Gelungen! Erfolgreicher Laptop-Antrag • Eigene Theaterinszenierung mithilfe des „Schreibcafé“: Kostüme, Für den Standort in der Witzelsbergergasse wurde ein Laptop für das Requisiten und Kulissen wurden selbst angefertigt Verfassen der Protokolle beantragt. Das Ansuchen wurde bewilligt. Der Laptop befindet sich nun im Büro der Sozialen Arbeit. Das Passwort Wahlen 2019/2020 wurde von allen Sprecher*innen gemeinsam bestimmt und ein 2019 fand in der Gruppe VERfilmt eine Neuwahl statt, bei der verbesserter Prozessablauf für das Verfassen der Protokolle erarbeitet. ein neuer Gruppensprecher und eine Stellvertreterin gewählt Initiativen, Workshops und sonstige Aktivitäten wurden. Zwei Teilnehmer*innen haben sich im Herbst nach einer Informationsveranstaltung des FSW dazu entschieden, für die Wahl des Die Gruppensprecher*innen haben regelmäßig Vorschläge weitergeleitet. Kund*innenrats zu kandidieren. Dadurch wurde beispielsweise eine Workshop-Reihe zu den Themen 8 Rettungswesen, Brandschutz und zum Umgang mit Feuer angeboten. Die Jahre 2019/2020 waren insgesamt erfolgreiche und ereignisreiche 9 Auf Initiative der Gruppensprecher*innen wurde für die private Jahre für die Selbstverterter*innen von DAS BAND. Die Vernetzung unter den Nutzer*innen im 1. Stock an der Tafel ein Platz Gruppensprecher*innen freuen sich auf ein buntes und vielfältiges für ein „Schwarzes Brett“ eingerichtet. Programm im kommenden Jahr! Zwei Teilnehmerinnen haben am Kongress „Frauen mit Behinderung“ (Dieser Text ist eine Zusammenfassung aus schriftlichen Berichten für DAS BAND teilgenommen. der Gruppenspecher*innen und dem Team Soziale Arbeit, gekürzt und zusammengefasst von E. Scheer / M&Ö) Dem Wunsch nach einem Erste-Hilfe-Kurs und Mediatorencoaching für die Gruppensprecher*innen und Vertreter*innen konnte leider aus budgetären Gründen nicht nachgegeben werden. Das Team der Sozialen Arbeit bot den Gruppensprecher*innen aber Unterstützung bei der Organisation eines externen Erste-Hilfe-Kurses an.
Perspektive Freizeit Perspektive Job Inklusives Pilotprojekt – Vor den Vorhang geholt – Urlaub in Kroatien Anna Maria Drehmann Unsere Grundhaltungen sind Inklusion und Acht Tage Sonne, Strand und Meer, zwei Nächte im Anna Maria Drehmann war von Anfang März bis Wertschätzung. Vielfalt soll in unserer Gesellschaft Reisebus, eine Betreuerin und eine Nutzerin Seite an Ende Juli 2019 bei DAS BAND tätig. Von Beginn an normal sein. DAS BAND will das Verständnis und Seite. Bei der Verwirklichung eines lang ersehnten war es ihr erklärtes Ziel, im ersten Arbeitsmarkt das Angebot für Menschen mit Behinderungen Traums der Nutzerin verbrachten die beiden Fuß zu fassen, was ihr dank ihres Ehrgeizes, der verbessern und richtet sich, wenn möglich, nach insgesamt 12240 Minuten in der schönen Hafenstadt Unterstützung von außen und ihrer Selbstständigkeit individuellen Wünschen und Bedürfnissen unserer Crikvenica in Kroatien – an jenem Ort, an dem auch rasch gelungen ist. Nutzer*innen. Ursula Kolar als Kind einige Male Was würden Sie Ihren ehemaligen Kolleg*innen mit ihrer Familie Urlaub machte. Erzählen Sie uns von Ihrem beruflichen raten? Inklusive Freizeitgestaltung ist uns ein wichtiges Werdegang? Immer dranbleiben! Ich wollte bereits 2015 zu dm. Anliegen. 2019 hat das Teilbetreute Wohnen von DAS Seit mehr als 30 Jahren hat sie keinen Sand mehr 2019 bin ich von Jugend am Werk zu DAS BAND Ihr seht, wie lange das eigentlich gedauert hat. Ich BAND ein Pilotprojekt erfolgreich umgesetzt. unter ihren Füßen gespürt, kein Salzwasser auf ihrer gekommen. Obwohl ich mich gut eingefunden habe fünf Jahre gebraucht, aber ich habe mein Ziel Haut erlebt und den Geruch des Meeres in ihrer Nase habe, habe ich bald festgestellt, dass ich mehr erreicht. Hartnäckigkeit ist sehr wichtig. Wenn Ursula Kolar, eine langjährige Bewohnerin des wahrgenommen. Doch am 13.07.2019 änderte erreichen will. Die Werkstatt war immer mein man einen geregelten Tagesablauf, wie das frühe Teilbetreuten Wohnens bei DAS BAND, hatte den sich diese Tatsache. Plan B Ich hatte von Anfang an aber einen Aufstehen, übt, dann ist das schon ein wichtiger 10 großen Wunsch, an die Strände und Buchten Plan A. Daher habe ich mich bei „Jobwärts“ erster Schritt. 11 ihrer Kindheit zurückzukehren. Das Team des Ein Erfahrungsbericht verfasst von J. Bartuschka/Top 1 (Anm. ein Integrationsfachdienst, der Beratung Teilbetreuten Wohnens bei DAS BAND – allen voran und Unterstützung bei der Suche nach einer Kann man anderen Teilnehmer*innen sagen – ja, es ihre persönliche Betreuerin Julia Bartuschka – haben Berufsqualifizierung oder einem Arbeitsplatz ist möglich? es 2019 möglich gemacht. anbietet) beworben. Bald darauf hatte ich einen Ja, natürlich. Nur weil man den Status „mit Termin beim AMS, bei dem es um grundlegende Behinderung“ hat, heißt das nicht, dass man verloren Vorbereitungen auf den Arbeitsmarkt ging. Da hat. Wir sind alle Menschen und wenn man etwas ich z.B. das frühe Aufstehen schon beherrschte, will, kann man das auch erreichen. habe ich vorgeschlagen, dass ich mich um ein Praktikum kümmere und durfte zwei Wochen bei Viele haben Angst vor der Berufsschule. Es war dm schnuppern. Das hat mir so gut gefallen, dass auch für mich eine große Überwindung. Aber ich ich mich selbstständig um eine Lehrstelle beworben sage euch: man muss die Erfahrung machen, um zu habe. Sie haben mir zugesagt und jetzt bin ich im entscheiden, ob das der richtige Weg ist oder nicht. zweiten Lehrjahr. Man muss sich einfach trauen. Jetzt respektieren mich meine Mitschüler und ich habe gelernt, nicht Was waren Ihre Stützen in den letzten Jahren? alles persönlich zu nehmen. Es gibt ein WIR und kein Der Kontakt zu Euch, Eure Rückmeldungen, die DU. Das ist mir sehr wichtig. haben mir immer sehr geholfen. Ich konnte mich immer an DAS BAND wenden, wenn ich Fragen Vielen Dank Anna Maria Drehmann! Wir hatte. Es ist sehr wichtig, dass man Personen im freuen uns, wenn Sie uns weiterhin über Ihren Umfeld hat, die einen unterstützen. Wegbegleiter bewundernswerten Werdegang auf dem Laufenden sind wichtig. Es ist dabei egal, ob es Freunde, Familie halten. oder Vereine sind, die einen unterstützen. Eine Ansprechperson ist so wichtig! Manchmal kann man Interview geführt von M. Wutte/Soziale Arbeit, nicht alles mit sich allein ausmachen. gekürzt und Zusammengefasst von E. Scheer/M&Ö
Corona Lockdown Frühjahr 2020 Die Quarantäne Maßnahmen haben uns dann doch überrascht. Gerade eben war das Virus im entfernten China und plötzlich ist es mitten unter uns. Wie haben unsere Nutzer*innen und die Mitarbeiter*innen von DAS BAND diese herausfordernde Zeit HAUS AKTIV erlebt? Wie schon im Jahr zuvor, kann HAUS AKTIV auch für die Jahre 2019/2020 „Tag 1: Gerade hat mich die Brigitte von meiner Tagesstruktur angerufen: Die sehr zufriedenstellende Ergebnisse und Innovationen vorweisen. Tagesstruktur bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Was soll ich denn jetzt den ganzen Tag lang machen? Naja, ich werde es schon hinkriegen: Fernschauen, Lesen, mit Im Jahr 2020 wurde in Haus Aktiv der Bereich Einzelhandel/Office/ Freundinnen telefonieren und Spazierengehen. Lagerlogistik etabliert und der EDV-Bereich abgelöst. Es stehen etwa 10-15 Plätze für diesen Bereich zur Verfügung. 3 Tage später: Brigitte hat wieder einmal angerufen, um sich zu erkundigen, wie es mir geht. Ja, es geht mir den Umständen entsprechend gut. Mein Hauptproblem ist Ziel dieses neuen Bereichs ist die Vorbereitung der Nutzer*innen auf den das Aufstehen in der Früh. Ich komme einfach nicht aus dem Bett heraus. Stehe nie Einzelhandel bzw. den Lagerbereich. Neben der Qualifizierung absolvieren vor 11 Uhr vormittags auf. die Nutzer*innen sowohl interne als auch externe Aufträge. HAUS AKTIV Foto: REWE Group/Harson ist seit 2019 eine DPD Paketannahmestelle. Brigitte hat mir einige gute Ratschläge gegeben, zum Beispiel Spazierengehen, Kasten ausmisten, Wohnung aufräumen. Seit 2020 werden Kassafertigkeiten geschult bzw. die Nutzer*innen 12 mit Warenkommissionierung und Lagerlogistikprogrammen vertraut Hamsterkaufen war ich auch schon. Letzten Freitag hab’ ich beim Penny Markt 13 gemacht. Dazu wurde extra eine REWE-Übungskassa angeschafft, an der alles Mögliche an Lebensmitteln eingekauft. Tatsächlich: Die Regale waren bereits Nutzer*innen auf die Mitarbeit im Einzelhandel zielgerichtet vorbereitet ziemlich leer. Na, immerhin bin ich jetzt für einige Wochen versorgt! Gerade hat werden können. In Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern meine beste Freundin Susi angerufen. Ihr geht’s auch ganz o.k. Morgen wollen wir Rewe und AKH Wien als Praktikumsbetriebe bzw. zukünftige Arbeitgeber uns treffen, um gemeinsam im Dehnepark spazieren zu gehen. Mit Mundschutz und erhalten die Nutzer*innen möglichst individuell zugeschnittene mindestens einem Meter Abstand natürlich! Man will ja nichts riskieren. Schulungen. Weiterer Fixpunkt am Tag: 19:30 Uhr Nachrichten im ORF: Wieder so viele Individuelle Settings sind dabei insbesondere für Nutzer*innen, die eine Neuinfektionen. Auch in Österreich. Heute hab’ ich in der Bibel gelesen. War ganz Lehrausbildung anstreben, sinnvoll. cool. Ich habe mit Brigitte über die Bibel gesprochen. Wir haben auch über die Nachrichten gesprochen. Sie hat mir erklärt, was die aktuellen Zahlen in Sachen Anzahl der Betreuungen im Geschäftsjahr 2019/2020: Corona bedeuten. In die Gemeinde kann ich derzeit leider nicht gehen. Weil die Ansteckungsgefahr zu groß ist. Kein Gottesdienst am Sonntag. In den Öffis muss ich Anzahl der eine Schutzmaske tragen. Irgendwie nervig. Anzahl der Betreuungen laufend Vermittlungen 73 22 24 Betreuung, Männer Der Spaziergang mit Susi war sehr nett. Ich war nur leider ein wenig depressiv. Susi zum Glück nicht. Der geht’s gut. Ich gehe aber auch wie immer mit Jesus durch 42 14 12 Betreuung, Frauen mein Leben. Dadurch spür’ ich die Einsamkeit nicht so extrem. Ich habe auch mit Frau D. und Frau K. von den Wiener Sozialdiensten telefoniert. Die Telefonate waren Frauen Männer sehr aufbauend. Noch ein Fixpunkt am Tag: Kurzes Treffen mit Silvia, meiner Anzahl der beschäftigten Schlüsselkräfte anderen besten Freundin. Sie wohnt im gleichen Wohnblock. Abends dann noch K-TV 5 3 im Beobachtungszeitraum: 8 schauen: Heilige Messe und Tagesthema. 176 114 Anzahl der Gesamtwochenstundenzahl: 290 3 3 Anzahl der Vollzeitäquivalente: 6 Also, mit den richtigen Worten gesagt: Ich lebe – trotz Corona!“ Lockdown-Erfahrungsbericht von Elisabeth Spadt/Nutzerin von VERfilmt
Wie haben Nutzer*innen und Mitarbeiter*innen Besonders herausfordernd für mich war … die erste Jahreshälfte 2020 erlebt? „… nicht selbst Gefangener dieser doppelten Angst zu werden. Denn wer selbst Angst hat, kann niemand anderem Vertrauen und Sicherheit vermitteln.“ Wir haben die Eindrücke gesammelt und hier abgebildet. „… Geduld zu haben.“ „… mit den Öffis zu fahren.“ „… mein Privatleben nicht mit der Arbeit zu vermischen.“ Der Beginn der Corona-Zeit war für mich … „… die Maske zu tragen.“ „… völlig unerwartet, der Lockdown hat mich total überrascht.“ Meine Lieblingsbeschäftigung während „… mich eingesperrt zu fühlen und niemanden treffen zu dürfen.“ „… schockierend.“ der Quarantäne –Zeit … „… meine Medikamente zu besorgen.“ „… wie aus einem Science-Fiction Film.“ „… Computerspielen.“ „… die Unsicherheit aushalten, was die Zukunft bringt.“ „… sehr ungewöhnlich, anstrengend und schwierig.“ „… kochen und essen.“ „… mir selbst Strukturen zu schaffen.“ „… belastend und unverständlich.“ „… lesen und die Wohnung putzen.“ „… die verordnete und insbesondere die freiwillige physische Distanz.“ „… erholsam und beängstigend zugleich.“ „… malen und kreativ sein.“ „… Nachrichten schauen.“ „… viel und lange schlafen.“ 14 Geholfen hat mir während 15 des Lockdowns … „… mein Betreuer in der WG und Die Quarantäne-Zeit hat mir gezeigt, dass … der Zivildiener.“ „… mir die Arbeit bei DAS BAND gefehlt hat.“ „… täglich mit Freunden oder „… ich viel selbstständiger bin als ich dachte.“ Familienmitgliedern zu telefonieren.“ „… mir die Wohngemeinschaft sehr geholfen hat.“ „… das Angebot in der WG zu Bewegung Das Positive am Lockdown war … und die Spaziergänge in kleineren „… wie wichtig es ist nicht alleine zu sein und wie groß meine Freude war, Gruppen zum Wienerberg. Auch gut „… dass ich Dinge gemacht habe, zu denen ich sonst nicht gekommen bin.“ als ich wieder in die Tagesstruktur gehen durfte.“ war, dass wir alle im gleichen Boot „... dass ich in Home-Office arbeiten konnten und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen konnte.“ saßen.“ „… ich 5 Kilo zugenommen habe.“ „… dass wir diese Herausforderungen gemeinsam gemeistert haben. Die Corona-Katastrophe hat „… Meine Katzen und meine Schwester.“ „… wie gut es uns eigentlich geht und wie wertvoll Freiheit ist.“ gezeigt, wie stark wir uns aufeinander verlassen können und wie unaufgeregt und stabil unsere professionellen Bindungen aneinander (und an unsere Aufgaben) sind.“ „… wir in einem Land leben, in dem auch in Krisenzeiten die „… Gespräche mit Psychotherapeuten und Grundversorgung gesichert ist.“ mit den Betreuer*innen von DAS BAND.“ „… dass ich mit dem Rauchen aufgehört habe.“ „… was selbstverständlich scheint, nicht selbstverständlich ist. „… die leere Bim.“ Plötzlich kann alles anders sein.“ „… der Zusammenhalt, der spürbar war und die Bemühung, die physische Distanz mit kreativen „… wenn man zusammenarbeitet, jede Krise bewältigen kann.“ Ideen zu überbrücken.“ „… dass ich endlich Zeit hatte, um über mein Leben nachzudenken.“
Interview mit Dr. Ernst Berger Wir haben mit Univ. Prof. Dr. Ernst Berger über die psychischen Aber man sollte nicht aus den Augen lassen, dass es noch eine zweite Belastungen und Folgeerscheinungen dieser Ausnahmesituation große Belastung gibt, und zwar die der sozialen Isolation.Hygienische gesprochen, was wir als Einrichtung tun können und was er als Bedingungen einzuhalten und gleichzeitig soziale Kontakte Experte dieser Zeit Positives abgewinnen kann. aufrechtzuerhalten, das sind die großen Herausforderungen vor denen Betreuungseinrichtungen, wie DAS BAND, stehen. Laut einem internen Stimmungsbild haben viele die Arbeit bzw. die Tagesstruktur vermisst. Wie war Ihr Eindruck zur Stimmungslage Können Sie der Corona-Zeit etwas Positives abgewinnen? während des Lockdowns? Vernünftig ist bestimmt, dass viele Dinge wie e-Learning und Die Situation, die durch die Pandemie entstanden ist, ist für alle Foto: Ärztekammer für Wien / Stefan Seelig Homeoffice weitergeführt werden. Das wird bestimmt so bleiben. Beteiligten natürlich eine große Herausforderung. Das Ausmaß Plus, wir lernen mit überraschenden Veränderungen umzugehen. hängt jedoch wesentlich von den individuellen Lebensbedingungen Diese umfassende Bedrohung ist auch für mich etwas ganz Neues. ab. Es gibt Menschen, die einen großen Gestaltungsspielraum in Die Corona-Zeit kann dazu führen, dass man sein Leben neu ihrem Lebensumfeld (Wohn-, Arbeits-, Freizeitsituation betreffend) überdenkt und wahrnimmt. Also das kann in jedem Fall etwas haben. Die können mit solchen Situationen besser umgehen. Sie Positives sein. haben mehr Handlungsmöglichkeiten. Dann gibt es Menschen, die sind in ihren Wohn- und Freizeitsituationen eingeschränkt. Wenn Was wünschen Sie sich als Experte von der Regierung? für diese Gruppen die Tagesstrukturen plötzlich wegfallen, ist das Meine Grundstrategie wäre, dass unbedingt die Menschen in den eine schwierige Situation. Entscheidungsprozess einbezogen werden, die im sozialen Bereich arbeiten: Pädagogen, Sozialarbeiter, Behindertenbetreuer. Menschen, 16 Was können Ihrer Meinung nach die Auswirkungen sein? die diese Bereiche wirklich aus ihrem Arbeitsalltag kennen, die quasi 17 Das bedeutet aber nicht, dass jeder unter solchen Umständen an der Front sind. Ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin im Ministerium automatisch in eine psychische Krise schlittern muss, aber das kann nicht wissen, wie es ist, als Kindergartenpädagogin oder Risiko ist größer. Das nimmt man aus den Berichten auch so wahr. Betreuer/Betreuerin in einer Wohneinrichtung zu arbeiten. Ich Depressionen und Aggression bzw. aggressives Verhalten sind würde mir wünschen, dass die betroffenen Personen endlich viel häufiger geworden, da die Möglichkeiten der Kompensation weniger mehr in Entscheidungen als Experten und Expertinnen eingebunden geworden sind. werden. Wenn ein Mensch bereits psychische Vorerkrankungen hat oder eine Was macht die Corona-Zeit mit uns und unserer Gesellschaft? chronische Krankheit vorhanden ist und sich der Alltag der- oder Plötzlich ist vieles anders. Zum Beispiel ist die relative Sicherheit von desjenigen ohnehin schon mehr oder weniger mühsam gestaltet, Arbeitsplätzen so nicht mehr gegeben. Das kann bei vielen Menschen dann bringt ein Lockdown so jemanden bestimmt an seine Grenzen. sehr wohl einen „Knacks“ hinterlassen. Zu den psychischen Folgen wage ich zu prognostizieren, dass manche Belastungen wie Wir haben nach Ankündigung der Quarantänemaßnahmen Depressionen während dieser Zeit zugenommen haben. Damit wir rasch Telefonketten eingerichtet, um für unsere Nutzer*innen aber möglichst gestärkt aus dieser Krise herauskommen, ist aus einer erreichbar zu sein. Das wurde sehr gut angenommen. Was professionellen Perspektive ein ständiger Austausch das Wichtigste. können wir als Betreuungseinrichtung bei möglichen zukünftigen Quarantänemaßnahmen noch tun? Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Berger! Das zentrale Thema ist, möglichst vielfältige Kontakt- und (Interview wurde im Sommer 2020 geführt.) Aktivitätsangebote zu setzen und aufrecht zu erhalten. Genau die sind bei einem Lockdown natürlich eingeschränkt. Ernst Berger ist ein österreichischer Psychiater, Neurologe und Auf keinen Fall soll man mit der Situation leichtfertig umgehen. Kinderneuropsychiater und war viele Jahre Primarius am Neurologischen Die Epidemiolog*innen haben hier schon ein gewichtiges Wort Zentrum Rosenhügel. Im Jahr 2012 wurde er von der Volksanwaltschaft mitzureden. zum Kommissionsleiter für Menschenrechte bestellt und führte diese Tätigkeit bis 2018 aus.
Gemeinsam vielfältig und als dauerhafte „neue Normalität“ nicht vorstellbar. Besonders herausfordernd war das zweite Quartal 2020 für alle, die Kinder zu von Julia Leibetseder und Tom Schmid betreuen hatten, denn Schulen und Kindergärten fielen in den ersten zwei Monaten zur Gänze und danach immer noch zu mehr als der 2019 war für DAS BAND ein gutes Jahr. Alle Organisationsziele wurden Hälfte aus. erreicht, ein neues Projekt konnte in die Wege geleitet werden, auch die Trotz eines dichten Betreuungsnetzes kam nach Ostern die Zeit der Bilanz bietet keinen Anlass zur Sorge. Und 2020 begann, wie das alte Nachfrage, wann die Tagesstruktur wieder offen sei. So haben wir – Jahr geendet hatte: alles lief nach Plan. Bis zum Sonntag, den 15. März unter Beachtung vielfältiger Vorsichts- und Hygienemaßnahmen und 2020. Dann war die ganze Welt plötzlich eine Andere. anfangs mit reduzierter Tagesstundenanzahl – am Montag, den 4. Mai An diesem Sonntag erfuhren wir (es gab schon Tage davor die Tagesstruktur wieder geöffnet. Mittlerweile kommen die meisten entsprechende Ankündigungen) aus dem Radio, dass das ganze Land Nutzer*innen wiederum täglich in „ihre Arbeit“. „heruntergefahren“ werde. Österreich wurde unter Hausarrest gestellt, Das Virus ist noch immer unter uns und kann jederzeit wieder Wege außer Haus waren nur aus vier Gründen erlaubt: Arbeiten, ausbrechen, weshalb mit verschärften Maßnahmen gerechnet werden Einkaufen, Angehörige versorgen, kurze Spaziergänge. Obwohl sich muss. Auch ein neuerlicher Kollaps der Kinderbetreuungseinrichtungen diese rigorose Ausgangssperre im Nachhinein als verfassungswidrig ist nicht ganz auszuschließen. Und selbst wenn es endlich einen herausstellte, mussten wir in der konkreten Situation damit umgehen. Impfstoff gegen Covid-19 gibt, wer garantiert uns, dass nicht Nach intensiven Telefonkonferenzen und Mailabstimmungen war übernächstes Jahr das nächste Virus die Erde erschüttert. Das Leben hat 18 19 der Weg für uns klar: Die Wohngemeinschaften laufen weiter wie sich radikal und grundlegend geändert. gehabt, allerdings müssen die Nutzer*innen nunmehr rund um die Was bleibt, lässt sich in vier Punkten zusammenfassen: Uhr betreut werden. Die Tagesstrukturen wurden geschlossen, ein Teil der Nutzer*innen konnte noch am Sonntag erreicht werden, (1) erhebliche gesundheitliche Gefährdung mit Tausenden Erkrankten die restlichen am Montag. In einer Dienstbesprechung am 16.3. (in und Hunderten Verstorbenen unseren Kalendern als „erster Schließtag“ vermerkt) überlegten wir, (2) soziale Folgen mit Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Verarmungsgefahr wie wir unsere Nutzer*innen nun betreuen könnten. Telefonketten entstanden, um mit allen regelmäßig zu telefonieren, anfangs (3) die doppelte Angst vor der Krankheit und ihren sozialen täglich. Manche brauchten bis zu 7 Telefonate pro Tag, um diese Verwerfungen hat die gesamte Gesellschaft ergriffen für alle ungewohnte Situation halbwegs verarbeiten zu können. Für (4) der Abbau gewohnter und selbstverständlicher Freiheiten wie die Nutzer*innen, die der Risikogruppe, der empfohlen wurde, das Haus Versammlungsfreiheit, die Reisefreiheit, die Bewegungsfreiheit und überhaupt nicht zu verlassen, angehören, wurden Einkäufe erledigt die Transparenz politischer Entscheidungen. und vor die Wohnungstür gestellt. So ist es uns gelungen, dass Mit diesen vier erheblichen Beeinträchtigungen müssen wir in den sich alle Nutzer*innen gut betreut fühlten. Auch das teilbetreute kommenden Monaten und Jahren zu leben lernen. Wir werden Wohnen hat weiter betreut, bloß nicht mehr vom Büro aus, sondern uns diesen Herausforderungen stellen und gemeinsam vielfältig aus dem Homeoffice (genauso wie die Verwaltung im Homeoffice die notwendigen Antworten finden. Und dann werden wir auch arbeiten musste). Das Leben veränderte sich für uns alle, die im nächsten Jahresbericht sagen können, dass auch das Jahr 2020 Bewegungsmöglichkeiten wurden weniger, die Verlockungen des letztendlich noch ein erfolgreiches geworden ist. Eiskastens größer, die Kommunikation wurde auf Zoom umgestellt, die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwanden – ungewohnt Leitartikel verfasst von Prof. (FH) Dr. Tom Schmid
DAS GESUNDE BAND – Betriebliche DAS BAND kooperiert: FH St. Pölten – Gesundheitsförderung (BGF) Projekt „Inklusionsberatung“ Gesundheit ist ein wesentliches Thema in unserer Gesellschaft. Gerade die Wochen der DAS BAND ist gemäß seinem Leitbild modern und inklusiv. Wir stellen uns Pandemiesperre haben gezeigt, wie wichtig ein gut funktionierendes Gesundheitssystem den aktuellen gesellschaftlichen und sozialpolitischen Diskussionen und nicht nur in unserem Land, sondern weltweit ist. Aber was kann jeder einzelne für seine stehen auch im ständigen Austausch mit universitären und außeruniversitären Gesundheit tun? Schon in der Bibel steht „Mein Körper ist ein Tempel“, und weitergedacht Bildungseinrichtungen. 2019 gab es eine lehrreiche Kooperation unserer bedeutet es, dass ich diesen achten und schützen soll. Einrichtung mit der FH St. Pölten. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Inklusionsberatung“ war eine Studentin der FH St. Pölten (Bachelorstudiengang So haben wir bei DAS BAND bereits vor einigen Jahren im Zuge der Betrieblichen Soziale Arbeit) bei DAS BAND von Oktober 2019 bis zum Lockdown im März Gesundheitsförderung damit begonnen, nicht nur unsere Nutzer*innen bei einem gesunden 2020 tätig. Alltag zu unterstützen, sondern auch bestimmte Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter*innen zu setzten. Was ist „Inklusionsberatung“? Kurz gesagt ist dies eine neue Form des Praxiserwerbs für Studierende der 2019 stand ganz im Zeichen eines Gemeinschafts-Wettbewerbs, bei dem alle Sozialen Arbeit während des Studiums. Anders als beim klassischen Praktikum Mitarbeiter*innen dazu eingeladen waren, für ein gemeinsames Kilometer- und geht es bei diesem Projekt darum, die Betreuung eines Klienten / einer Klientin 20 Kalorienverbrauchsziel zu „sporteln“ – gemeinsam vielfältig in Bewegung sozusagen. Die für einen Zeitraum von ca. acht Monaten zu übernehmen. Die Beratung ersetzt 21 jeweilige Sportart war dabei gänzlich dem persönlichen Geschmack überlassen, so wurden dabei keine professionelle sozialarbeiterische Betreuung, sondern fungiert Kalorien weggeradelt, weggejoggt oder mit der gelben Filzkugel übers Netz geschossen. ergänzend und immer in enger Abstimmung mit der Einrichtung und unter Schlusspunkt der Aktion war die Prämierung der besten Drei jeder Gruppe im Rahmen ständiger Supervision der Studierenden an der Fachhochschule. Ziel des unseres Tags der offenen Tür im Oktober 2019. Projekts „Inklusionsberatung“ ist, dass Student*innen Praxiswissen erwerben und Teilnehmer*innen eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe erreichen. Neben der körperlichen Gesundheit kümmert sich DAS GESUNDE BAND aber auch Das Pilotprojekt „Inklusionsberatung“ wird seit Herbst 2015 erfolgreich von der laufend um ein gesundes Betriebsklima innerhalb der Belegschaft, welches 2019 durch Fachhochschule umgesetzt. regelmäßig stattfindende abteilungsvernetzende Frühstückstreffen sowie durch einen vereinsübergreifenden gemeinsamen Leitbild-Workshop erreicht werden sollte. Welche Tätigkeiten können Studierende übernehmen? Die „Inklusionsberatung“ versteht sich als stellvertretende Inklusion zur Ergänzt wurde das Angebot durch eine Vielzahl an Bewegungs- und Ernährungs-Workshops Herstellung einer (möglichst) vollständigen Inklusion. Die Fallführung und für unsere Nutzer*innen. An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei unserem Lösung konkreter Probleme sowie die dazugehörige Beratung bleiben dabei im Partner, der Wiener Gesundheitsförderung WIG, bedanken, die uns immer wieder mit Verantwortungsbereich der Einrichtung. Der Student/die Studentin kann unter inhaltlichen und praktischen Angeboten unterstützen. Anleitung Aufgaben übernehmen, die inklusionsfördernd sind. Im Rahmen von DAS GESUNDE BAND wurden während der Quarantänezeit Eins-zu-eins- Das Projekt ist im Haus auf viel positive Resonanz gestoßen. Videotrainings von Mitarbeiter*innen ins Leben gerufen und angeboten. Die Nachfrage danach war sehr groß. „Die Zeit mit Carina war wirklich sehr gut. Das regelmäßige Üben, wie man die Straßen überquert, hat mir wirklich sehr viel geholfen. Ich kann jetzt endlich Wege gehen, die ich Mit extra angeschafften Terra-Bändern und Gymnastikmatten werden diese früher nicht nehmen konnte. Das Rolltreppenfahren ging mit ihrer Unterstützung auch Videobewegungseinheiten auch nach der Quarantänezeit noch für individuelle Trainings zu immer besser – je öfter wir es geübt haben, desto leichter war es für mich. Wir sind fast jede Hause beibehalten. Woche eine Runde gegangen, das hat mir wirklich sehr gut getan. Das Straßenüberqueren geht jetzt auch alleine viel besser. Es hat mir sehr viel gebracht und ich würde das gerne In diesem Sinne wünschen wir von DAS GESUNDE BAND allen viel Gesundheit in diesen wiederholen.“ aktuell herausfordernden Zeiten, und wir werden Euch auch weiterhin tatkräftig dabei unterstützen „g’sund“ zu werden und zu bleiben! Erfahrungsbericht von Frau S. Wallisch, Teilnehmerin aus der Gruppe 11 der Werkstätte Classic, Standort Witzelsbergergasse
Leitbild-Workshop DAS BAND ist GANZHEITLICH und denkt an die Gesundheit: Unser Leitbild ist nun bereits einige Jahre alt und hat sich in der Praxis bestens bewährt. Es wurde von 5 Die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen und Mitarbeiter*innen rezipiert und dient uns als grundlegende Richtlinie für viele betriebliche Entscheidungen Nutzer*innen ist uns wichtig. DAS GESUNDE BAND ist der in der täglichen Praxis. Unser Leitbild ist eine Arbeitsgrundlage. Wir haben es verfasst, um damit zu arbeiten Name unserer Betrieblichen Gesundheitsförderung. und nicht, um es in einem „Qualitätsordner“ abzulegen. Daher wurde 2019 die zweite Auflage des Leitbilds von DAS BAND im Rahmen eines Workshops gemeinsam erarbeitet. Unsere neun Leitsätze lauten: DAS BAND ist MODERN: DAS BAND ist NACHHALTIG und denkt an die Zukunft: 1 Wir beschäftigen uns mit den aktuellen Themen aus Gesellschaft und Politik. Wir beziehen Stellung bei 6 Unsere Projekte sollen auch in der Zukunft wirken. Wir überprüfen und verbessern unsere Handlungen Diskussionsveranstaltungen. regelmäßig. DAS BAND ist INKLUSIV: DAS BAND ist SOLIDARISCH: 22 23 2 Unsere Nutzer*innen arbeiten selbstständig. 7 Wir sind für Zusammenhalt nach innen und nach außen. Wir wollen mit unseren Maßnahmen ein Vorbild für Wir leben in unserer Organisation eine gute Gemeinschaft. die Gesellschaft sein. DAS BAND ist RESSOURCENORIENTIERT und braucht finanzielle Unterstützung: DAS BAND ist GLEICHSTELLUNGSORIENTIERT: 8 Die Kosten für unsere Arbeit werden durch Förderungen 3 Wir schätzen die Vielfalt unserer Mitarbeiter*innen. der Stadt Wien, der österreichischen Regierung, Meinungsfreiheit ist ein wichtiges Prinzip unserer Arbeit. Einnahmen aus den Auftragsarbeiten und Spenden finanziert. DAS BAND ist ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAM: DAS BAND ist ZIELGRUPPENORIENTIERT: 4 Das Wichtigste ist die Arbeit mit und für unsere 9 Unsere Öffentlichkeitsarbeit ist ein Auftrag an die Gesellschaft. Es geht um die Ideen der Inklusion und Nutzer*innen. Wir fördern Selbstständigkeit. den Inhalt der UN-Konvention.
DAS BAND stellt sich vor: Rückblick Tagesstrukturen Tagestruktur Aktivitäten und Highlights 2019/2020 Werkstätte VERfilmt & ZUgenäht Classic Witzelsbergergasse & Sagedergasse Vergnügen IIm Mittelpunkt unserer Tätigkeit steht die Arbeit mit und für unsere • Ausflüge in den Lainzer Tiergarten, das Badener Rosarium, ein Trip nach Bratislava Nutzer*innen. Wir fördern Selbstständigkeit und gewährleisten zeitgleich • Ausflug nach Schloss Hof im September 2019 Unterstützung. Die Tagesstrukturen „Classic“ bieten die Möglichkeit, an • Veranstaltung eines Tischtennisturniers inklusive kleiner Gewinnpreise vielfältigen Auftragsarbeiten für externe Kund*innen mitzuarbeiten – Business angepasst an Fähigkeiten, Bedürfnisse und Interessen der Nutzer*innen. Sie • Etiketten von Sonnenbrillen abschneiden und verpacken können das tun, was sie gut können. • Einpacken diverser Werbegeschenke • Anfertigen von Stoffsackerln mithilfe der Batik-Technik Das Konzept der kreativen Tagesstruktur VERfilmt & ZUgenäht ermöglicht • Kosmetikartikel und Händedesinfektionsfläschchen etikettieren unseren Nutzer*innen, die Interesse an kreativem sowie produktivem Arbeiten haben, eine vielseitige Palette an Beschäftigungen. Erfolge & Erfindergeist • Mehr als verdoppelt: die Auftragslage in der Gruppe 3 (Sagedergasse) stieg im Medien-Gruppe VERfilmt: Federführend für die Inhalte sind die Jahr 2019 enorm an und erreichte eine Menge von über 360.000 Stück Schnitten Gruppenleiterinnen Brigitte Schliksbier-Schmölzer und Raphaela Hofer. (2018 waren es 160.000 Stück). Es wird intensiv recherchiert, erarbeitet, verworfen, neu konzipiert und • Gernot P. (Zivildiener) hat für einen Etiketten-Auftrag eine Maschine erfunden und archiviert. Wöchentlich wird gemeinsam ein Themenschwerpunkt gebaut, welche ermöglicht, dass genau bei der gebrauchten Stückzahl gestoppt wird. 24 25 ausgewählt, dieses Wissensgebiet dann in Arbeitsgruppen mit Hilfsmitteln wie Computer, Filmdokumentationen, Zeitungen, Büchern, etc. recherchiert Highlights VERfilm & ZUgenäht und mit Ausflügen bzw. Workshops bereichert. ZUgenäht • Begeistert hat uns, außergewöhnliche Arbeitsaufträge zu bekommen wie z. B. die Kreativ-Gruppe ZUgenäht: Angela Pölzl und Frank Hofmann sind als handbemalten Regenschirme als Dankeschön an die treuen Kunden von DAS BAND. Gruppenleiter*innen die kreativen Masterminds der Werkstatt. Es wird • Wir freuen uns, dass sich die Gruppe ZUgenäht der Jahre 2019-2020 zu einer fleißig genäht, gehäkelt, gestrickt, gefaltet und gemalt. Für ihre fabelhaften harmonischen Gruppe eingespielt hat. Häkel- Knüpf- Korb- und Näharbeiten und die vielseitigen, originellen • Besonders intensiv war die enorme Anfertigung an Mund-Nasen-Schutzmasken 2020! Malereien mit unterschiedlichsten Materialien ist die Gruppe bereits berühmt. Nachhaltigkeit ist uns ein großes Anliegen, daher wurde die VERfilmt Kreativ-Palette mit Naturmaterialen wie Holz und Stein erweitert. „Qualität Schwerpunkt-Themen 2019/2020 statt Quantität“ ist das Credo. Die Vision für das kommende Jahr ist, die Gesunde Ernährung & Nachhaltigkeit einzigartigen und nachhaltigen Produkte von VERfilmt & ZUgenäht • Vorstellung verschiedener Ernährungsmodelle (Vegetarier, Pescetarier, etc.) vermehrt in Geschäften zum Verkauf anzubieten und Koordinationspartner • Nachhaltigkeit/Bio/Regionalität diesbezüglich anzuwerben. Kosmetik & Körperpflege • Wohlfühlen in der eigenen Haut: Recherche und Diskussion zu regelmäßiger Pflege DAS BAND denkt ganzheitlich. Daher wurde ein Bewegungsangebot für • Nachhaltigkeit, Naturkosmetik, unverpackte Kosmetik beide Gruppen ins Leben gerufen, welches großen Anklang findet. Österreichische Küche & regionale Traditionen Unsere Sozialarbeiterin, Sarah Maria Laminger, steht für sämtliche • Recherche von Ursprüngen und Einflüssen verschiedener Regionen in Österreich Anliegen betreffend Soziale Arbeit & Sozialpädagogik zu Verfügung. Habsburger & eigene Wurzeln • Eigene Wurzeln: Nutzer*innen haben zu ihren eigenen Nachnamen recherchiert und ihre Familiengeschichten erzählt.
DAS BAND stellt sich vor: Rückblick Wohnbereiche Wohnbereich Aktivitäten und Highlights 2019/2020 Teilbetreutes Wohnen 24 (TBW24) – unser neues Projekt im Wohnpark Aktivitäten WG Zur Spinnerin Fontanastraße: • Opern- und Musicalbesuche, Ausflüge zum Afrikafest und zum Wiener Eistraum • Urlaubsaktion Therme Loipersdorf für die Bewohner*innen, die in ihrer Mobilität eingeschränkter sind In unserem neu eröffneten Betreuungsstützpunkt TBW24 werden • Urlaubsaktion Bauernhof für die Bewohner*innen, die mehr Bewegung und Auslastung benötigen Personen betreut, die Unterstützung beim Übergang vom vollbetreuten • Etliche Renovierungsarbeiten zur Modernisierung der WG zum teilbetreuten Wohnen brauchen. Das betrifft konkret Menschen, die • Teilnahme am Vienna Nightrun als Team, inkl. fünfmonatigem Training in eigens designten T-Shirts zwar zu selbstständig sind, um in einem Heim oder einer vollbetreuten Wohngemeinschaft zu leben, aber noch nicht selbstständig genug, um Highlights WG Römergasse ihren Wohnalltag gänzlich allein gestalten zu können. Wir freuen uns über: • Erfolgreiche Vollbesetzung des Teams und die gute Eingliederung eines neuen Mitbewohners Wir unterstützen diese Personen bei allen Angelegenheiten rund ums • Das enorme Engagement unserer Mitarbeiter*innen in der WG Römergasse, was sich letztlich auch sehr Wohnen, beim Anmieten ihrer Wohnung, beim Umgang mit dem eigenen positiv auf die Nutzer*innen auswirkt Geld (Geldverwaltung), bei Einkäufen oder bei der Reinigung der Wohnung. • Die Bereicherung des Gartens mit einer Hollywoodschaukel und einem Tischtennistisch Im Bedarfsfall stehen wir auch bei psychischen Krisen rasch zur Verfügung, denn unser Stützpunkt ist – anders als im regulären Teilbetreuten Wohnen Nach Corona-bedingter Absage von Urlaubsaktionen gab es 2020 dennoch vier erfolgreich – rund um die Uhr besetzt. Bewohner*innen können dazu auch einige Tage durchgeführte Tagesausflüge: lang in unserem Krisenzimmer betreut werden, sollte dies erforderlich sein. • Tiergarten Schönbrunn, Viehofner Badesee in St. Pölten, Picknick in den Steinhofgründen, 26 Wandern in Neuwaldegg 27 Verschiedene Angebote unseres Stützpunktes zur Freizeitgestaltung, zum Beispiel Yogastunden, Gesprächsrunden, gemeinsames Kochen Teilbetreutes Wohnen (TBW) oder Musizieren, runden unser Betreuungsangebot ab und stehen nach Schwerpunkte und Highlights 2019: Verfügbarkeit auch allen anderen Mieter*innen der Wohnanlage zur • Schritt hin zu inklusivem Arbeiten wurde noch viel stärker forciert. Verfügung. • Viele Nutzer*innen haben in ihrer Lebensweise mehr Selbstständigkeit dazugewonnen. • Zielgruppenorientierte Freizeitangebote (Männer-/Frauenrunde, U35 Cocktailabend, usw.) Das Projekt „Teilbetreutes Wohnen 24“ von DAS BAND wird vom Fonds • Knüpfen von neuen soziale Kontakten Soziales Wien (kurz FSW) finanziert. • Inklusive Urlaubsaktion nach Kroatien (s. Seite 8) Herausforderungen und Highlights 2020 • Der Standort des TBW wurde während des Lockdowns keinen einzigen Tag geschlossen: Dadurch konnte dafür gesorgt werden, dass unsere Nutzer*innen auch während dieser Krisenzeit gut betreut und unterstützt werden konnten. Viele Nutzer*innen waren psychisch sehr durch diese neue, unsichere Situation belastet und waren enorm erleichtert, dass das TBW immer als Ansprechpartner zur Verfügung stand. • Wir konnten sicherstellen, dass vor allem jene Nutzer*innen, die der Risikogruppe angehören, ihr Zuhause nicht unnötig verlassen mussten. Auch für die Mitarbeiter*innen war die Zeit eine große Herausforderung. Teamsitzungen wurden über Videokonferenzen abgehalten, es galt eine Menge an Sicherheitsbestimmungen einzuhalten und trotz allem konnte diese außergewöhnliche Zeit bewältigt werden. Textinput der Leiter*innen, zusammengefasst und gekürzt von E. Scheer M&Ö
Zahlen & Daten Der Verein Die Auftragsarbeit Unsere Auftragsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Tagesstruktur-Konzepts an den Standorten Einnahmen Aufwendungen Witzelsbergergasse und Sagedergasse. Wir geben dabei unseren Nutzen*innen eine sinnvolle Aufgabe und Beschäftigung und sind damit auch ein wichtiger Partner für Unternehmen unterschiedlichster Branche 8% 5% Andere Sachkosten (2) in der Endfertigung und Konfektionierung ihrer Produkte und Dienstleistungen. 3% 10% Sozialministeri- Auftrags- umservice arbeit 15% Betriebskosten (1) Hier einigie Beispiele ... 77% Personalkosten (2) 82% Fonds Soziales Wien 28 29 1) Kosten für Miete, Strom etc. 15.992 2) Fuhrpark, Anschaffungen, Weihnachtssackerl befüllt 15.131 Fortbildung, etc. Unser wichtigster Finanzpartner ist der Fonds Soziales Wien. 15.131 Kaugummipackungen DAS BAND ist ein Dienstleistungsunternehmen für Nutzer*innen und gefaltet und geklebt Kund*innen, wodurch die Personalkosten den größten Aufwand darstellen. 87.315 Magazine für 2019/2020 wurden bei DAS BAND im Schnitt 317 Nutzer-innen jeden Alters ab der Volljährigkeit betreut. Schulen beklebt In den Jahren 2019/2020 waren im Schnitt 60 Mitarbeiter-innen (inkl. Mitarbeiter*innen in Karenz, exklusive Arbeiter*innen) bei DAS BAND beschäftigt. 25 169 Batiktaschen angefertigt Holzkisten lasiert 317 60 Nutzer*innen Mitarbeiter*innen
Der Virus, der si Corona nennt Jeder hat sei Packerl zum Tragen im Lebn, des hamma gspürt, wias uns in Quarantäne haben gebn. Es war der Kriag zwischen Gsundheit und Krankheit. Der Virus hat so vü si gschnappt, de unschuldig waren, es war die ärgste Krise seit de 40er Jahren. Viele habns net einsehn wolln, wie wichtig des Z’haus bleiben war, vüle haben do erst richtig glernt, zsammanzhoitn. Die Gschäftn haben miassn zuasperrn, ausser was ma zum Leben gaaanz wichtig braucht. Und was machen d’Leit? Sie hamstern des Toilettnpapier! Wia konn ma nur soooooo deppert sei? Nudeln und Mö, und andere Sachen zum Leben habens gnommen so vü, die alten Leit san dagstanden und ham nur grart! Gsund wurn, wer Pech ghabt hat, is gsturbn. Die Enkerln ham gwant, weils zu Oma und Opa haben woilln! Kindergarten- und Schuikinder habn ganz lange Ferien ghabt. Und die Eltern amoi für sich ganz allan. 30 31 Wenn net de Toten gwesen waren, waret der Virus gar net so schlecht gwesen. Aber net nur des: die Erde hat gstrahlt im neuen Glanz! Aber die Gschäftsleit und Unternehmer, die Musiker und Marktleit, de haben durch die Finger gschaut! Ma hat jedes Event abgsagt, wegen der Gefahr! Und si gfragt, sehn ma die Stas im nächsten Jahr? Liabe Leit, seids do gscheit, bleibts daham und passts auf auf eich! So schnell kanns gschehn und er hat di in sein Bann, der Virus der Corana heißt! Dir bleibt de Luft weg, du glaubst zu ersticken, wüst des wirkli haben? Glaub ma des wü kana! I gfrei mi scho, wenn i di und di endlich wiedersehen kann, fragt si nur wann! Es kummt ganz allan auf eich nur an! Treffts eich net zu viert oder mehr irgendwo im Park, sondern per Skype oder Facebook im Livechat! Dann werden ma uns boid wiedersehn! Gedicht von Gitti Eigner, verfasst während der Quarantäne-Zeit Frühjahr 2020
Kontaktdaten Geschäftsführung & Teilbetreutes Wohnen Verwaltung Top1 – Teilbetreutes Wohnen Witzelsbergergasse 26 – 28/2, 1100, Laxenburger Straße 123 – 125/2/1 1150 Wien Telefon: +43 1 602 78 32 Telefon: +43 1 486 26 61 -0 Fax: -15 Telefax: +43 1 607 42 30 E-Mail: office@band.at Website: www.band.at Wohngemeinschaften Römergasse Werkstätte & 1160, Römergasse 55/201 Tagesstrukturen Telefon: +43 1 486 19 88 Classic Witzelsbergergasse Telefax: +43 1 480 44 11 1150, Witzelsbergergasse 26–28/1a Telefon: +43 1 492 10 84 Wohngemeinschaften Zur Spinnerin Tagesstruktur 1100, Zur Spinnerin 42/2 Verfilmt & Zugenäht Telefon: +43 1/603 00 43 1150, Witzelsbergergasse 26 – 28/3 Telefax: + 43 1/641 02 96 Telefon: +43 1 486 26 61 -0 Arbeitsintegrationsprojekt Werkstätte & HAUS AKTIV Tagesstruktur 1230, Schuhfabrikgasse 15 Classic Sagedergasse Telefon: +43 1 804 61 73 1120, Sagedergasse 18-22 Telefax: +43 1/804 61 73/12 Telefon: +43 1/892 39 14 Fax: 20 Teilbetreutes Wohnen 24 Sie finden uns auch auf 1100 Wien, Fontanastraße 3/Stiege 8/ Top1B Telefon: +43/699/14862660 Spenden an DAS BAND sind steuerlich absetzbar! BankAustria UniCredit Group, BLZ: 12000, Konto: 00622 119 709 IBAN: AT46 1200 0006 2211 9709, BIC: BKAUATWW
Sie können auch lesen