TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 - Kaleido Ostbelgien
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TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG 2 KALEIDO ALLGEMEIN 2.1 Geschichte 7 »» 2.1.1 Gründung 7 »» 2.1.2 Gesetzestexte 7 2.2 Auftrag 8 »» 2.2.1 Allgemein 8 »» 2.2.2 Spezifisch 8 2.2.2.1 Arbeitsformen 8 2.2.2.2 Spezifische Themenfelder 8 2.3 Entwicklungen 10 »» 2.3.1 Rücktritt der Direktorin 10 »» 2.3.2 Sondierung 10 »» 2.3.3 Neuer Direktor 10 »» 2.3.4 Namensänderung 10 »» 2.3.5 Strategieplan 11 2.4 Kommunikation 11 »» 2.4.1 Öffentlichkeitsarbeit 11 »» 2.4.2 Webseite 11 »» 2.4.3 Facebook 11 »» 2.4.4 Infomaterial 11 2.5 Anfragen Beratungsprozesse 12 »» 2.5.1 Allgemein 12 »» 2.5.2 Themenschwerpunkte 15 »» 2.5.3 Altersbereiche 16 »» 2.5.4 Weiteres statistisches Material 18 »» 2.5.5 Ausblick 18
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 3 KOORDINATIONSBEREICHE 3.1 Psychologie 19 »» 3.1.1 Gutachten zum sonderpädagogischen Förderbedarf (SPFB) 19 3.1.1.1 Allgemein 19 3.1.1.2 Zahl der Anträge 19 3.1.1.3 Weiteres statistisches Material 19 3.2 Frühkindliche Entwicklung 20 »» 3.2.1 Allgemein 20 »» 3.2.2 Begleitung und Beratung 20 3.2.2.1 Aufsuchende Familienarbeit 20 3.2.2.2 Begleitung von Familien mit erhöhtem Hilfebedarf 21 3.2.2.3 Tägliche Erreichbarkeit für alle Eltern 22 »» 3.2.3 Gesundheitsvorsorge 22 3.2.3.1 Vorsorge in den Vorsorgestellen 22 3.2.3.2 Impfungen 23 3.2.3.3 BMI (Body Mass Index) 23 »» 3.2.4 Kooperation mit den Krankenhäusern in der DG 26 »» 3.2.5 Begleitung von Schwangeren in Notlagen und in prekären Situationen 27 »» 3.2.6 Begleitung und Beratung / Erstellung von Gutachten zu den 28 selbstständigen Tagesmüttern (STM) »» 3.2.7 Herausforderungen im Bereich FKE 28 »» 3.2.8 Weiteres statistisches Material 28 3.3 Soziales 29 »» 3.3.1 Sozialarbeit 29 3.3.1.1 Allgemein 29 3.3.1.2 Berufsgruppen-Versammlung 30 3.3.1.3 Weitere Tätigkeiten 30 »» 3.3.2 Berufsberatung 30 3.3.2.1 Allgemein 30 3.3.2.2 Was ist Berufsberatung? 30 3.3.2.3 Aufgaben & Ziele 31
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 3.3.2.4 Angebote in der Primar- und Sekundarschule 31 3.3.2.5 Netzwerke & Weiterbildung 31 3.3.2.6 Entwicklung Neukonzept 32 3.3.2.7 Angebote 32 3.3.2.8 Netzwerk 32 3.3.2.9 Implementierung eines spezialisierten Berufsberatungsteams 32 3.3.2.10 Stand der Dinge 32 3.4 Gesundheit 33 »» 3.4.1 Allgemein 33 »» 3.4.2 Medizinische und paramedizinische Aufgaben 33 3.4.2.1 Die medizinischen Gesundheitsuntersuchungen 33 3.4.2.1.1 Body Mass Index (BMI) 34 3.4.2.1.2 Weitere statistische Analysen zu Problemkategorien 34 3.4.2.2 Das Impfangebot 35 3.4.2.3 Maßnahmen bei ansteckenden Krankheiten 37 »» 3.4.3 Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung 37 3.4.3.1 Das Schulzahnpflegeprogramm 37 3.4.3.2 AG Förderung der sexuellen Gesundheit 39 3.4.3.3 Obstprojekt „Tutti Frutti“ 40 3.4.3.4 Weiteres statistisches Material 41 3.5 AG 0-6 41 4 PRÄVENTIONSPROGRAMME 4.1 Wir gegen Mobbing 43 »» 4.1.1 Definition 43 »» 4.1.2 Hintergrund 43 »» 4.1.3 Roter Faden 43 »» 4.1.4 Bündnis „Wir gegen Mobbing“ 43 »» 4.1.5 Prävention 44 4.1.5.1 Programme 44 4.1.5.2 Kommunikation 46 4.1.5.2.1 Veranstaltungen 46
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 4.1.5.2.2 Eigene Website 46 4.1.5.3 Stand der Dinge 46 4.1.5.4 Ausblick 46 »» 4.1.6 Intervention 46 4.2 Papilio 47 »» 4.2.1 Was ist Papilio? 48 »» 4.2.2 Implementierung von Papilio in Ostbelgien 49 »» 4.2.3 Stand der Dinge 49 4.3 Eltern-Kind-Bildung (EKB) 50 »» 4.3.1 EKB in Feldbach, Österreich 51 »» 4.3.2 Implementierung der EKB in Ostbelgien 54 »» 4.3.3 Stand der Dinge 55 5 WEGWEISER OSTBELGIEN - Prävention gegen gewaltbereiten Radikalismus 5.1 Allgemein 56 5.2 Prävention in Ostbelgien 56 5.3 Implementierung von Wegweiser in Ostbelgien 56 5.4 Stand der Dinge 57 6 INFRASTRUKTUR 58 7 ORGANISATION 7.1 Verwaltungsrat 60 »» 7.1.1 Aufgabe 60 »» 7.1.2 Zusammensetzung 60 7.2 Personal 60 7.3 Struktur 61 7.4 Rechtsnatur 61 »» Übersicht 63
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 1 EINLEITUNG Die Gründung von Kaleido Ostbelgien am 1. Sep- Die Regierung beauftragte daraufhin Herrn Manfred tember 2014 hat alle Beteiligten vor große Heraus- Kohnen, den Leiter des Fachbereichs Unterrichtsper- forderungen gestellt. Die Zusammenführung von sonal im Ministerium der DG, die Situation bei Kalei- drei PMS-Zentren, dem Gesundheitszentrum, dem do zu analysieren. Aufgrund des von Herrn Kohnen Dienst für Kind und Familie und dem Dienst für die erstellten Berichts beschloss die Regierung, Herrn Schulzahnpflege zu einer zentralen Einrichtung hat Kohnen bis zum 31.12. 2016 halbzeitig für die Lei- sich als Mammutaufgabe erwiesen. tung von Kaleido freizustellen. Auf der Grundlage eines von Herrn Kohnen vorgeschlagenen Strategie- Zu bewältigen waren beispielsweise die Einrich- plans übertrug der Verwaltungsrat ihm am 30. Au- tung der Räumlichkeiten, die Zusammenführung der gust 2016 die Leitung des Dienstes. Teams, die Rollendefinition in den einzelnen Teams, die Klärung der Verantwortlichkeiten und nicht zu- Bei den Maßnahmen des Strategieplans handelt es letzt die Aufrechterhaltung der Dienstleistungen, die sich hauptsächlich um die Stärkung der Führungs- die zusammengeführten Einrichtungen in ihrer alten ebene, um eine konsequente Organisationsentwick- Konstellation gewährleistet hatten. lung mit klarem Leitbild, um die Verschlankung der Strukturen und um Bürokratieabbau. Aufgrund dieses Aufgabendrucks konnten bei der Umsetzung des neuen methodischen und systemi- Der Verwaltungsrat hat sich bewusst und einstim- schen Ansatzes, um den es bei der Zusammenle- mig für die Maßnahmen des Strategieplans aus- gung der Dienste ging, trotz großen Engagements gesprochen, wohl wissend, dass kaum eine dieser des Kaleido Personals, kaum Fortschritte erzielt Maßnahmen in sechs Monaten umsetzbar ist. Er werden. hat damit die vorgeschlagenen Maßnahmen auch als Handlungsrahmen für die künftige Leitung von Der Umfang der administrativen und organisato- Kaleido festgelegt. rischen Aufgaben, mit denen Kaleido in der Grün- dungsphase konfrontiert sein würde, ist wahrschein- Eine am Ende des Jahres 2016 durchgeführte Aus- lich unterschätzt worden. Jedenfalls deckte das schreibung der Direktorenstelle verlief ergebnislos. Profil des Führungspersonals diese Aspekte nicht Daraufhin erklärte sich die Regierung bereit, den ausreichend ab. Auftrag von Herrn Kohnen bis zum 31. Juni 2017 halbzeitig zu verlängern und ihn ab dann bis zum Weil bei den Bemühungen des Verwaltungsrates, Lö- 31.August 2018 vollzeitig freizustellen. sungen herbeizuführen, kein Einvernehmen mit der Direktorin des Dienstes erzielt werden konnte, über- Der Verwaltungsrat ist sehr zuversichtlich, dass mittelte diese dem Verwaltungsrat am 10. Mai 2016 der eingeschlagene Weg die Einrichtung stär- ihre Kündigung zum 31. August 2016. ken und stabilisieren wird. Die Anzeichen da- für waren in den letzten Monaten unübersehbar. Erwartungsgemäß blieb die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin mit dem neu definierten Profil erfolglos, woraufhin der Verwal- tungsrat die Regierung bat, übergangsweise eine Hans Niessen Fachkraft aus dem Ministerium für die Leitung des Präsident des Verwaltungsrates Dienstes freizustellen. 6
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2 KALEIDO ALLGEMEIN 2.1 Geschichte 2.1.1 Gründung 2.1.2 Gesetzestexte Kaleido Ostbelgien vereint seit September 2014 die Kaleido Ostbelgien wird in erster Linie durch die zwei früheren PMS-Zentren, den Dienst für Kind und Fa- nachfolgenden Dekrete geregelt: milie, die Schulzahnpflege sowie die Gesundheits- zentren Eupen und St. Vith unter einem Dach. Der 1. Sonderdekret vom 20. Januar 2014 zur Gründung multidisziplinäre und sektorenübergreifende Dienst eines Zentrums für die gesunde Entwicklung von besteht aus einer zentralen Leitstelle in Eupen und Kindern und Jugendlichen; vier lokalen Servicestellen: Eupen, St. Vith, Kelmis und Büllingen. Die Einrichtung hat die Aufgabe, die 2. Dekret vom 31. März 2014 über das Zentrum gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, für die gesunde Entwicklung von Kindern und die in der DG wohnen oder eine hiesige Unterrichts- Jugendlichen. einrichtung besuchen, in der Altersspanne von -9 Monaten bis zu 20 Jahren zu fördern. Zielpublikum sind daher insbesondere Schwangere, Babys, Kinder und Jugendliche, Eltern, Familien, selbstständige Ta- gesmütter, Schulen mit Schulleitung und Lehrkräfte. 7
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2.2 Auftrag 2.2.1 Allgemein 2.2.2 Spezifisch Kaleido hat das Ziel, die gesunde Entwicklung von 2.2.2.1 Arbeitsformen Kindern und Jugendlichen von -9 Monaten bis 20 Jahren zu fördern. Von der Betreuung von schwan- Im Bereich seiner Tätigkeitsfelder bietet Kaleido ver- geren Frauen bis zur Beratung bzw. Begleitung von schiedene Arbeitsformen: jungen Erwachsenen bis 20 Jahre gewährleisten multidisziplinäre Teams die Erfüllung dieses Auf- • Die „aufsuchende“ Arbeit: Kaleido intensiviert trags. Die Teams setzen sich aus Sozialassistenten, Kontakte mit dem jeweiligen Partner, um sich so Psychologen, Krankenpflegern, Ärzten und Assisten- frühzeitig über Beobachtungen und Fragen aus- tinnen für Gesundheitsförderung zusammen. zutauschen und Ressourcen zu aktivieren. Diese Art von Arbeit besteht ebenso darin, Mütter bzw. Kaleido ist eine präventive und keine therapeutische Eltern von den frühkindlichen Beraterinnen von Einrichtung. Der Dienst bietet in diesem Rahmen In- der Entbindungsstation bis zum Alter des Kindes formationen, Aufklärung, Gesundheitsvorsorge, Ent- von 3 Jahren auf Wunsch zu begleiten, als auch in wicklungsförderung durch Beobachtung, Beratung der regelmäßigen Sozialarbeit in der Familie, im und Begleitung, Elternunterstützung und Schulbe- sozialen Umfeld, aber auch in Kindergärten und ratung. Im Rahmen der Tätigkeiten werden wissen- Schulen mit den Ansprechpartnern Lehrer, Kinder- schaftlich bewährte Instrumente (Testverfahren, gärtner, Erzieher, Schulleiter, … Beobachtungsskalen, …) genutzt. Es werden keine Diagnosen erstellt. Mittels Netzwerkbildung und • Die Orientierung: Dazu zählen Informationen zu Case-Management wird die enge Zusammenarbeit Diensten, außerschulischen Aktivitäten sowie die mit Therapeuten und verschiedenen Partnern ge- Schullaufbahngestaltung und Berufswahlvorbe- währleistet. Die Dienstleistungen von Kaleido sind reitung. kostenlos. • Die Beratung: Kaleido ist zu Fragen der psychi- schen, der gesundheitlichen und der sozialen Ent- wicklung und zu Fragen der Erziehung beratend tätig. Dies beinhaltet z. B. die Beantwortung von allen Fragen von Müttern bzw. Eltern rund um Pflege, Gesundheit und Erziehung der Säuglinge und Kleinkinder. Darüber hinaus ist Kaleido auch zu Themen des emotionalen und sozialen Be- findens der jungen Mütter bzw. Eltern beratend tätig. Desweiteren berät Kaleido auf Anfrage zu spezifischen Themen wie die gesundheitliche, psychosoziale und kognitive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in Kindergarten bzw. Primar-Sekundarschule - auch im Hinblick auf die Berufsorientierung. Persönliche Gespräche mit dem Lehrpersonal, den Eltern oder den Kindern bzw. Jugendlichen finden regelmäßig statt. Durch weitergehende Untersuchungen können Entwick- lungen der Kinder bzw. Jugendliche eingeschätzt und Unterstützungsmöglichkeiten gefunden wer- den – entweder durch Kaleido selbst oder durch Weiterleitung an Fachspezialisten und Therapeu- ten.
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 • Die Begleitung: In besonderen Situationen be- ge und Berufe, Betriebs- und Berufserkundungen gleiten die Kaleido-Mitarbeiter, z. B. bei der Orien- und Praktika usw. sowie die Auseinandersetzung tierung zu einem anderen Dienst. Die Begleitung mit den persönlichen Interessen, Fähigkeiten, umfasst darüber hinaus Schwangerenbegleitung Werten, Zielen und Leistungen oder themenspezifische Klassen-Animationen. • Die berufliche Beratung: Sie besteht aus Einzelbe- ratungen 2.2.2.2 Spezifische Themenfelder Gesundheit Gutachten Kaleido führt die gesetzlich vorgeschriebenen Ge- Es werden seitens Kaleido Gutachten in den Be- sundheitsuntersuchungen durch und bietet Präven- reichen „Sonderpädagogischer Förderbedarf“ und tionsmaßnahmen an. „Nachteilsausgleich und Notenschutz“ erstellt. • Im Kleinkindbereich (0-3 Jahre): Angebot von Hörtests der Säuglinge in den Geburtsstationen; medizinische Vorsorgeuntersuchungen finden Allgemeine Entwicklung regelmäßig statt. Auch die Möglichkeit, die vorge- schriebenen Impfungen vorzunehmen, ist gegeben. Beobachtung bzw. Unterstützung bei folgenden Themen: • Zwischen 3-18 Jahren: Die vollständigen schu- lischen Vorsorgeuntersuchungen finden in die- • Kognitive Entwicklung: Entwicklungsstand, Fragen ser Alterspanne insgesamt fünf Mal statt. In der der hohen oder schwachen Begabung, Teilleis- Kindergartenzeit werden Teiluntersuchungen der tungsstörungen (Lese-Rechtschreibschwierigkei- Wahrnehmung durchgeführt. ten, Dyskalkulie) Präventionsangebote finden in Absprache mit den • Verhaltensauffälligkeiten: soziale Kontakte, Auf- Schulleitungen statt: merksamkeitsstörungen oder -defizite… • Zahn- und Gesundheitspflege • Emotionale Entwicklung: Ängste, Stimmungs- fragen, persönliche „seelische“ Nöte • Aids-Vorbeugung und die Sexualität betreffende Informationen Berufsberatung In Anlehnung an die Definition des für die Koordina- tion der Berufsberatung in der DG zuständigen Ar- beitsamtes der DG werden die Tätigkeiten Kaleidos zur Berufsberatung in drei Bereiche unterteilt: • Die Berufswahlvorbereitung • Die Berufsorientierung: Zu ihren Zielen gehören die Informationsvermittlung über Ausbildungswe- 9
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2.3 Entwicklungen Das Jahr 2016 und das erste Halbjahr 2017 standen halbzeitig mit der Leitung von Kaleido zu betrauen. im Zeichen einer fundamentalen Reorganisation der Im Zeitrahmen von vier Monaten waren es seine Auf- Einrichtung Kaleido. Dieser Prozess wurde durch den gaben, einen Strategieplan auszuarbeiten und die vorzeitigen Rücktritt der damaligen Direktorin, Frau wesentlichen Strukturveränderungen in die Wege zu Kant-Schaps, ausgelöst und in die Wege geleitet. leiten bzw. durchzuführen. Parallel wurde ein offizielles Rekrutierungsverfahren 2.3.1 Rücktritt der Direktorin zur Besetzung des Direktorenpostens in die Wege geleitet. Da kein Bewerber das Verfahren erfolgreich Als erste Direktorin bezeichneten die Gründungspart- absolvierte, wurde das Mandat von Herrn Kohnen ner Frau Marianne Kant-Schaps. Sie ist Vorsitzende um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2017 verlän- des Europäschen Netzwerkes der Schulpsychologen gert. Verbunden mit einer hohen Zufriedenheit des und hatte den Gründungsprozess als externe Berate- Verwaltungsrates und dem Wunsch, Herrn Kohnen rin maßgeblich unterstützt. Im Frühjahr 2016 legte langfristig an Kaleido zu binden, wurde das Mandat Frau Marianne Kant-Schaps das Amt der Direktorin im Anschluss bis zum 31. August 2018 um ein wei- mit Wirkung zum 31. August 2016 nieder. teres Jahr verlängert. Daran anschließend verständigten sich der Verwal- tungsrat und die Regierung darauf, die Situation bei 2.3.4 Namensänderung Kaleido kurzfristig analysieren zu lassen. Betraut mit dieser Aufgabe wurde Herr Manfred Kohnen, Leiter Die Gründungspartner des neuen Zentrums für die ge- des Fachbereichs Unterrichtspersonal im Ministe- sunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einig- rium der Deutschsprachigen Gemeinschaft (MDG). ten sich im Jahr 2014 auf den Namen „Kaleido-DG“. Der Begründet wurde diese Entscheidung damit, dass Name sollte die Vielfalt der ehemaligen Dienste und des Herr Kohnen als Leiter des Projekts zur Gründung aktuellen Dienstleistungsangebots widerspiegeln. von Kaleido und aufgrund seiner Funktion im MDG mit der Einrichtung sehr gut vertraut und somit in der Im Rahmen der von der Regierung lancierten Stand- Lage war, diese Sondierungsmission ohne Einarbei- ortmarketing-Kampagne, die zum Ziel hatte, die tungszeit ausführen zu können. „Deutschsprachige Gemeinschaft“ künftig in „Ost- belgien“ umzubenennen, verständigte sich der Ver- waltungsrat Ende 2016 auf den neuen Namen “Kal- 2.3.2 Sondierung eido Ostbelgien”. Im Juni 2016 führte Herr Kohnen zahlreiche Gesprä- che mit allen relevanten Akteuren innerhalb und außerhalb der Einrichtung Kaleido. Seine Erkennt- nisse und Empfehlungen formulierte er in einem Bericht an den Verwaltungsrat und die Regierung. Aus diesem Bericht ging hervor, dass bei Kaleido tiefgreifende Veränderungen notwendig sein würden. 2.3.3 Neuer Direktor Da eine Neubesetzung der Direktorenstelle im Rah- men eines offiziellen Anwerbungsverfahrens aus zeitlichen und inhaltlichen Gründen de facto nicht möglich war, entschloss sich der Verwaltungsrat, auf die dekretal vorgesehene Möglichkeit der Ein- setzung eines Interimdirektors zurückzugreifen und bat Herrn Kohnen, die Aufgabe des Direktors wahr- zunehmen. Herr Kohnen leitete zu diesem Zeitpunkt den o.e. Fachbereich im MDG, daher einigten sich Regierung und Verwaltungsrat darauf, Herrn Koh- nen vom 1. September bis zum 31. Dezember 2016 Kaleido Führungsteam 10
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2.3.5 Strategieplan und -maßnahmen. Dies umfasste ebenso die Weiter- entwicklung des Logos als auch die grafische wie Ende August 2016 wurde ein von Herrn Kohnen vor- inhaltliche Konzeptionierung und Umsetzung neuer gelegter Strategieplan einstimmig vom Verwaltungs- bzw. die Überarbeitung vorhandener Infomateriali- rat verabschiedet. Er umfasste grundlegende Um- en. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurde ein strukturierungsmaßnahmen vor allem innerhalb der kooperatives Netz an Journalisten aufgebaut und Führungsebene als Bereich mit dem wesentlichsten kontinuierlich mit Informationen bezüglich der Kal- Handlungsbedarf und gilt als Grundlage für die Aus- eido Aktivitäten bedient. Auch wurden mithilfe der richtung von Kaleido der nächsten Jahre. Pressearbeit Messen, Aktionen und Projekte redakti- onell begleitet. Umfangreichere Maßnahmen wie die Einführung von Präventionsprogrammen in Schulen Die Hauptmaßnahmen: wurden durch Radiospots, Webseite, Facebook und weitere öffentlichkeitswirksame Tätigkeiten flanki- • Verschmelzung der beiden Koordinationsbereiche ert. Die Ergebnisse sind als sehr positiv einzuschät- „Psychologie“ und „Soziales“ zu einem neuen zen. Bereich „psychosoziale Entwicklung“ 2.4.2 Website • Leitung mehrerer lokalen Zweigstellen (Service- stellen) unter einer Person Weitere Aktivitäten lagen in der Erstellung einer um- fangreichen Website, die im März 2017 online ging. • Stärkere Standardisierung der Dienstleistungsan- So wurde im Frühjahr 2017 nach intensiver Vorarbeit gebote eine umfassende Website freigeschaltet. Unterteilt nach den Zielgruppen Schwangerschaft, 0-3 Jahre, • Implementierung einer Öffentlichkeitsarbeit, u.a. 3-6 Jahre, 6-12 Jahre, Jugendliche, Schulpersonal, durch eine Website, eine Präsenz in sozialen Gemeinden sowie eine Rubrik “Über uns” werden den Netzwerken (Facebook) uvm. Besuchern alle Informationen rund um Kaleido gebo- ten. Neben einer umfassenden Darstellung über die • Realisierung eines Supervisions-Angebots für die Zentrale, die Servicestellen und der Tätigkeitsfelder Mitarbeiter profitiert der Besucher von zahlreichen Angeboten, Informationen, Projekten und Tipps innerhalb seiner Zielgruppe. Die Webseite umfasst ca. 130 Seiten 2.4 Kommunikation und wird kontinuierlich inhaltlich wie auch strukturell aktualisiert. 2.4.1 Öffentlichkeitsarbeit 2.4.3 Facebook Bei einem Dienst wie Kaleido, der sich ebenso durch ein umfassendes Dienstleistungsangebot als auch Der Anspruch nach Nähe zu Zielgruppen vollzieht durch einen hohen Informationsbedarf des Zielpub- sich nach Auffassung von Kaleido nicht nur im rea- likums auszeichnet, nimmt die Öffentlichkeitsarbeit len Leben, sondern umfasst auch virtuelle Ansätze, einen hohen Stellenwert ein. wie zum Beispiel die sozialen Medien. Daher wurde im Frühjahr eine Facebook-Seite für Kaleido erstellt, Um diesem Auftrag gerecht zu werden, nahm Kalei- die bereits nach wenigen Monaten mit weit über 800 do von der Möglichkeit des Kaleido-Dekrets, einen „Freunden“ aufwarten konnte. geringen Teil des Stellenkapitals in finanzielle Mittel umzuwandeln und mit diesen Mitteln Honorarkräfte 2.4.4 Infomaterial zu beschäftigen, Gebrauch und beauftragte nach Ausschreibung die in Aachen ansässige Agentur Neben dem Internet ist auch das Informationsma- ka:en mit der Ausführung der Öffentlichkeitsarbeit. terial auf Printbasis wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit. Im Schuljahr 2016-17 wurde Die Hauptaufgaben der Agentur lagen in der Erar- daher mit Hilfe von ka:en begonnen, das komplette beitung eines Corporate Designs für Kaleido sowie Infomaterial (Flyer, Plakate, Broschüren, Arbeitsma- in der Realisierung von erforderlichen Werbemitteln terialien...) inhaltlich und grafisch zu modernisieren.
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2.5 Anfragen Beratungsprozesse 2.5.1 Allgemein Psychologen, Sozialassistenten und Krankenpfleger den Pädagogen und den Psychologen, Sozialassis- arbeiten in interdisziplinär aufgestellten Kleinteams, tenten und Krankenpflegerinnen seitens Kaleido be- nach Altersbereichen aufgeteilt. Die Teams 3+ betreu- darf. en die Grundschulen, die Teams 12+ die Sekundar- schulen und die Zentren für Aus- und Weiterbildung Die folgenden Bildtafeln geben einen Überblick über des Mittelstandes (ZAWM) in Eupen und Sankt Vith. die Anfragen, die durch die Teams 3+ und 12+ aufge- nommen werden, um sie dann, in unterschiedlichen Ein wichtiger Auftrag ist, unter anderem, die Aufnah- Beratungsprozessen, mit den Kindern/Jugendlichen me und Bearbeitung der Einzelanfragen für Kinder/ und/oder ihren Eltern und/oder ihren Schulen zu be- Jugendliche, die durch sie selbst, ihre Eltern oder gleiten. auch durch die Schule an die Teams herangetragen werden. Die folgende Übersichtstafel stellt die Anzahl Schü- Ostbelgien 2016-17 ler pro Schulebene der Anzahl Einzelanfragen, zu Schülerzahlen in Kindern und Jugendlichen, die die jeweilige Schule- bene besuchen, gegenüber. Der Prozentsatz macht die Relation deutlich. Anfragen Kaleido Für 15 % der Kindergartenkinder in Ostbelgien gab es individuelle Anfragen bei Kaleido, darüber hinaus % für 12 % der Primarschüler und für 7 % der Sekun- darschüler. Der hohe Prozentsatz (56 %) Schüler des KINDERGARTEN 2367 352 15 % Förderschulwesens, für die bei Kaleido eine Anfrage gestellt wurde, steht in Verbindung mit der multifak- PRIMARSCHULE 4812 554 12 % toriellen Herausforderung der Beeinträchtigungen, die einer engen, interdisziplinären Arbeit zwischen SEKUNDARSCHULE 4841 336 7% FÖRDERSCHULE 261 147 56 % Streuung der Anfragen TEILZEITUNTERRICHT 41 5 12 % nach Regelgrundschulwesen 203 127 101 101 101 96 74 48 55 1. Kiga 2. Kiga 3. Kiga 1. Prim 2. Prim 3. Prim 4. Prim 5. Prim 6. Prim 12
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Streuung der Anfragen nach Regelsekundarschulklassen Allgemeinbildung DU Berufliche TB 60 50 40 30 20 10 0 1. Sek 2. Sek 3. Sek 4. Sek 5. Sek 6. Sek 7. Sek Anfragen nach Klassen Anfragen nach Klassen allgemeinbildende Sekundarschule Technische Befähigung 12 % 24,88 % 18,54 % 27 % 19 % 8,78 % 22,44 % 6,83 % 42 % 18,54 % 1. Sek 4. Sek 3. Sek 5. Sek 2. Sek 5. Sek 4. Sek 6. Sek 3. Sek 6. Sek 13
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Es wird deutlich, dass die Anfragen für Kinder, die Anfragen nach Klassen die Regelgrundschule besuchen, verstärkt zum Zeit- berufsbildende Sekundarschule punkt des Übergangs vom Kindergarten in die Pri- marschule (3. Kindergartenjahr) und im Laufe des ersten Schuljahres gestellt werden. 4% 11 % Im Bereich der Anfragen für Jugendliche, die ab circa 7% 12 Jahren die Regelsekundarschulen besuchen, sind die Anfragen im Laufe des ersten Sekundarschuljah- 7% res die höchsten. 20 % Da das Regelsekundarschulwesen verschiedene 15 % Formen (allgemeinbildend, technische Befähigung und berufsbildend) beinhaltet, ist es interessant, die Verteilung der Anfragen auch nach Regelsekundar- schulform zu betrachten. 36 % Es wird ersichtlich, dass die Anfragen im allgemein- bildenden Sekundarschulbereich verstärkt während der ersten 3 Sekundarschuljahre auftreten. Im Bereich der technischen Befähigung (die ab dem 1. Sek 5. Sek 3. Sekundarschuljahr gewählt werden kann) ist die 2. Sek 6. Sek Anfragenlage im 4. Sekundarschuljahr am höchsten. 3. Sek 7. Sek 4. Sek Im Bereich des berufsbildenden Unterrichts (ab dem 1. Sekundarschuljahr) ist die Anfragenlage im 3. Se- kundarschuljahr am höchsten. Neben den „klassischen“ Grundschul- und Sekundar- Anfragen andere Schulformen schulformen gibt es andere Schulformen: die För- derprimarschulen, die Fördersekundarschulen, die Klassen für Erstankömmlinge (Zuwanderung), der Teilzeitunterricht (TZU: von 15-18 Jahren) und die Berufsschulklassen der ZAWM (Eupen und Sankt 13,81 % Vith). 6,19 % 4,29 % 47,14 % 2,38 % Aus den Erhebungen kann geschlussfolgert werden, dass die Anfragen im Regelschulwesen vorwiegend 3,33 % hoch sind in den Schuljahren rund um die Übergän- ge: Kindergarten-Primarschule; Eintritt in die Sekun- 22,86 % darschule; Sekundarschule und Übergang in die be- rufsspezifische Bildung (von Lehre und Studium bis bedarfsangepasste Einführung in das Arbeitsleben). Insgesamt sind, in Relation zur Anzahl Schüler, die Anfragen im Förderprimarschulwesen prävalent. FöPrim TZU FöSek ZAWM EAK/SFÖ externe verschiedene 14
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2.5.2 Themenschwerpunkte Oftmals ist es eine Kombination verschiedener Pro- blemlagen, die zu einer Anfrage führt. Für diese Er- hebung wurden die im Vordergrund stehenden An- fragen registriert: Aufmerksamkeit ohne Berufswahlvorbereitung Überforderung Emotionalität Sonstiges Gesundheit Sozialverhalten Hochbegabung Lernen Anfragen in Bezug zum Lernen stehen eindeutig im Vordergrund, aber auch Themen rund um das Sozial- verhalten, allgemeine Überforderung und Emotiona- lität zeugen von Relevanz. 15
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2.5.3 Altersbereiche Die Thematik, die zu Anfragen führt, sollte auch nach Altersbereichen differenziert werden: 1. Kiga Themen Einzelanfragen Kindergarten 2. Kiga 3. Kiga 140 120 100 80 60 40 20 0 Berufswahlvorbereitung Emotionalität Gesundheit Lernen Sozialverhalten Überforderung Sonstiges Hochbegabung ohne Aufmerksamkeit Im Kindergarten (stärkste Anfragenlage war im 3. Kin- dergartenjahr) sind es die Anfragen rund um das Lernen Aufmerksamkeit Emotionalität oder auch die allgemeine Überforderung, die deutlich im Hochbegabung Sozialverhalten Vordergrund stehen Berufswahlvorbereitung Gesundheit Lernen Sonstiges Überforderung Themen Einzelanfragen Primarschule 140 120 100 80 60 40 20 0 1. Prim 2. Prim 3. Prim 4. Prim 5. Prim 6. Prim 16
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Themen Einzelanfragen Regelsekundarschule 60 Aufmerksamkeit Emotionalität Hochbegabung Sozialverhalten Berufswahlvorbereitung Gesundheit 50 Lernen Sonstiges Überforderung 40 30 20 10 0 1. Sek 2. Sek 3. Sek 4. Sek 5. Sek 6. Sek 1. B 2. B 3. B 3. TB 4. B 4. TB 5. B 5. TB 6. B 6. TB 7. B TZU EAK/SFÖ ZAWM Im Bereich der Regelsekundarschule bleibt das The- ma des Lernens das Wichtigste, das Thema der Auf- merksamkeit entwickelt sich zum zweitwichtigsten, gefolgt vom Thema des Sozialverhaltens. Auffällig ist die Relevanz der Berufsberatung im Lau- fe des 6. Sekundarschuljahres - allgemeinbildender Aufmerksamkeit Emotionalität Unterricht und des 3. Jahres berufsbildender Unter- Hochbegabung Sozialverhalten richt. Berufswahlvorbereitung Gesundheit Lernen Sonstiges Überforderung Themen Einzelanfragen Förderschule 120 100 Im Förderprimarschulwesen betreffen die Anfragen 80 vor allem die Themen Aufmerksamkeit, Emotionali- tät, Lernen und Gesundheit. 60 Im Fördersekundarschulbereich steht neben dem 40 Thema Emotionalität vor allem das Thema der Be- rufsorientierung im Vordergrund. 20 0 FS-Prim FS-Sek 17
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2.5.4 Weiteres statistisches Material Die gesammelten Daten ermöglichen weitere Analy- sen, die auf Wunsch erstellt werden können. Mögli- che Fragestellungen können bearbeitet werden: • Verteilung des Ursprungs der Anfrage: Eltern, Leh- rer, Schüler, Erzieher, Direktoren, sonstige • Verteilung der Situationen, die eine „multiple He- rausforderung“ darstellen, in die verschiedene Dienste involviert sind. Dies ermöglicht ggf. einen Ausblick auf die Notwendigkeit von strukturier- tem „Case-Management“ • Dauer der Begleitung (von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren) • Anfragenzahl/Anfragenthemen in verschiedenen Regionen/Schulen/Schulformen 2.5.5 Ausblick Diese Form der rein quantitativen Erhebung könnte durch eine (anonyme) qualitative Beschreibung, ei- ner festzulegenden repräsentativen Anzahl von Ein- zelanfragen vervollständigt werden und so das Bild der Kaleido Arbeit im Bereich der sekundären Prä- vention vervollständigen. 18
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 3 KOORDINATIONS- BEREICHE 3.1 Psychologie 3.1.1 Gutachten zum sonderpädagogischen die Bilanzierung mit Eltern/Kind/Jugendlichen und Förderbedarf (SPFB) den Lehrern (im Schnitt 14-16 Arbeitsstunden). Konkret bedeutete dies für die 17 Psychologen 3.1.1.1 Allgemein (2016-17: 12,5 VZÄ), dass sie insgesamt 105 Gut- achten erarbeitet haben. Das Thema „Gutachten zur Feststellung des SPFB“ ist eine der Aufgaben der multidisziplinären Teams Die Aufgabe von Kaleido ist es nicht nur, Gutachten 3+ und 12+ bei Kaleido Ostbelgien in ihrer Arbeit an zur erstmaligen Feststellung des SPFB zu erstellen, der Schnittstelle zum Schulwesen. sondern auch zur Erneuerung der Gutachten nach 6 Jahren, zu Wechseln innerhalb des Unterrichtswe- Die Erstellung dieser Gutachten liegt maßgeblich in sens (vor allem Wechsel von der Primarstufe in die den Händen der Psychologen, die den gesamten Sekundarstufe) und zur Beendigung oder dem Ab- Prozessablauf bearbeiten und darin durch Kranken- bruch des SPFB. pflegerinnen (zu Fragen der Gesundheit) und Sozial- assistenten (zu sozialen Fragen) unterstützt werden. 3.1.1.2 Zahl der Anträge Die Gutachten beinhalten die Beschreibung der kog- In den ersten drei Jahren des Bestehens von Kalei- nitiven und sozio-emotionalen Entwicklung der Kin- do hat sich die Zahl der Anträge zur Erstellung von der bzw. Jugendlichen sowie die Einschätzung des „Erst“-Gutachten unwesentlich verändert: 2014-15 SPFB. Dies dient zum einen als „Türöffner“ für die waren es 111, 2015-16 waren es 90 und 2016-17 wa- notwendigen Mittel zur hochschwelligen Förderung ren es 105 Anträge. Im Jahr 2015-16 wurde erstma- (Integration im Regelschulwesen oder Förderschul- lig die niederschwellige Förderung eingesetzt, diese wesen), vor allem aber als Grundlage für die Pädago- konnte aber aufgrund einer unzureichenden Anzahl gen, sich auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder verfügbarer Förderpädagogen nicht flächendeckend bzw. Jugendlichen einzustellen und ihnen die Teilha- in Ostbelgien umgesetzt werden. Wenngleich der be am Unterrichtsgeschehen zu ermöglichen. Zeitraum zu kurz ist, um die Auswirkung der Präsenz von Förderpädagogen im Rahmen der niederschwel- Die standardisierte Vorlage und Erläuterung zu den ligen Förderung auf die Entwicklung des sonderpä- zu erstellenden Gutachten sieht für die Psychologen dagogischen Förderbedarfs zu beeinflussen, so ist vor: Anamnesegespräche mit den Eltern und Leh- im zweiten Jahr der niederschwelligen Förderung zu rern, Beobachtung und testpsychologische Analyse unterstreichen, dass dieser Bedarf wieder unverän- der Funktionsweisen des Kindes bzw. Jugendlichen dert hoch geblieben ist. unter Hervorhebung seiner Stärken und Schwächen, Analyse der vorhandenen Fachberichte im gesund- heitlichen, sozialen und psychologischen Bereich, 3.1.1.3 Weiteres statistisches Material die gemeinsame Team-Auswertung der Ergebnisse, die interdisziplinäre Schlussfolgerung und Festle- Die erhobenen Daten ermöglichen weitere Formen gung des sonderpädagogischen Förderbedarfs, die der quantitativen Analyse. Auf Nachfrage können Verschriftlichung des Gutachtens und nicht zuletzt diese selbstverständlich erstellt werden. 19
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 3.2. Frühkindliche Entwicklung (FKE) tinuität der Begleitung der Familien zu sichern. Zum Ende der Betreuung der FKE weisen die Beraterinnen 3.2.1 Allgemein auf das Angebot von Kaleido für das Alter 3+ hin. Bei Notwendigkeit findet ein Gespräch mit den Mit- Der Bereich der frühkindlichen Entwicklung beinhal- arbeitern aus dem 3+ Bereich statt, um den Zugang tet die Beratung und Begleitung von Schwangeren in zu den Hilfsangeboten für diese Zeitspanne zu er- Notlagen, von Familien mit Kindern von 0 - 3 Jahren, leichtern. die Gesundheitsvorsorge von 0 - 3 Jahren und die Begleitung von selbstständigen Tagesmüttern. Die Begleitung der Familien durch die FKE kennzeich- net sich durch die aufsuchende Arbeit. Der zweit- Im Jahr 2016 waren 10 Beraterinnen (Krankenpfle- größte Arbeitsbereich ist die Gesundheitsvorsorge. gerinnen, Sozialkrankenpflegerinnen und eine Heb- Zwischen 0 und 3 Jahren bietet Kaleido Ostbelgien amme) zu 7,26 VZÄ und 12 Ärztinnen und Ärzte (auf 14 Vorsorgeuntersuchungen inklusive Sehtest an. Honorarbasis) im frühkindlichen Bereich tätig. 3.2.2 Begleitung und Beratung Im Rahmen des Gesamtkonzeptes von Kaleido er- möglicht der Kontakt mit den Beraterinnen der FKE 3.2.2.1 Aufsuchende Familienarbeit insgesamt den ersten Kontakt mit Kaleido. Die Begleitung und Beratung beinhaltet die Beobach- Für die medizinische Vorsorge arbeiten die Berate- tung bzw. Überprüfung der Entwicklung des Säug- rinnen der FKE eng mit den auf Honorarbasis arbei- lings und Kleinkindes, die Still- und Ernährungsbe- tenden Ärzten in den verschiedenen Servicestellen ratung, die Impfberatung und die Beratung zu allen zusammen. familienrelevanten Themen. Das Erfassen der Res- sourcen in den Familien beeinflusst das Angebot an Die Beraterinnen der FKE kooperieren mit den mul- die Familie und dessen Intensität. Das Wohlverhalten tidisziplinären Teams der Servicestellen, um die Kon- von Eltern ihren Kindern gegenüber wird bestärkt.
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 2016 wurden in Ostbelgien 784 Kinder geboren. Dies Das Angebot der Hausbesuche erfolgt unabhängig ist die von Kaleido erfasste Anzahl an Kleinkindern von der Tatsache, ob die ärztliche Betreuung in der über Geburtsbescheide. Die Zahl unterscheidet sich Vorsorgestelle von Kaleido oder privat bei einem von der Geburtenzahl, die bei den 9 Gemeinden re- Haus- oder Kinderarzt geschieht. Mit dem Hausbe- gistriert wurden, da in den von Kaleido registrierten such strebt Kaleido eine medizinisch-soziale Bera- Geburtenzahlen auch die Kinder aus Familien aus tung der Familien an. Das Hauptziel besteht jedoch dem Asylbewerberheim sind, die nicht im Geburts- immer darin, die Eigenkompetenz der Familie zu för- register der Gemeinde eingetragen werden und aus dern. Familien mit (mehreren) kleinen Kindern, die papier- los in Ostbelgien leben. Schwerpunktmäßig werden die meisten Hausbesu- che bei Familien mit Kindern von 0 bis 1 Jahr geleis- 656 Geburten aus 2016 wurden von den Beraterin- tet. nen für frühkindliche Entwicklung von Kaleido be- Ausgehend von der Tatsache, dass die gesamte treut, entweder durch Hausbesuche und Vorsorge, Dienstleistung der FKE auf Freiwilligkeit seitens der oder nur Hausbesuche bzw. nur Vorsorge. Der Nut- Eltern beruht, ist das Resultat beachtlich: Die Akzep- zungsgrad liegt bei 87,7 % und damit im Schnitt der tanz des Dienstes bleibt mit einem Nutzungsgrad letzten drei Jahren von ca. 87 %. der FKE von 87,7 % hoch. Insgesamt wurden in 2016 796 Familien betreut. 3.2.2.2 Begleitung von Familien mit erhöhtem Darin enthalten sind die Geburten von 2016 und die Hilfebedarf Familien, die einen hohen Betreuungsbedarf haben und über mehrere Jahre begleitet werden bzw. auch Die FKE arbeitet mit einem Risikomanagement, wel- die Familien, deren Kinder Ende des Jahres 2015 ge- ches auf der Grundidee beruht „Kein Kind zurück las- boren wurden. sen“, welche auch in der UN-Kinderrechtskonvention verankert ist. Ausgehend von dieser Prämisse ist Die Anzahl der Hausbesuche, die durchschnittlich das Wohlverhalten von Eltern ihren Kindern gegen- jede Familie erhält, ist merkbar rückläufig. Aufgrund über als Grundlage für eine gesunde Entwicklung der verkürzten Verbleibdauer der Frauen nach der des Kindes zu sehen. Entbindung im Krankenhaus werden immer mehr Familien durch selbstständige Hebammen betreut. Das Risikomanagement unterstützt dabei, die Ressourcen und die Bedürftigkeit der Familien zu Somit erhielten in 2016 die Familien insgesamt eruieren. Anhand dessen wird das Risiko/die Kin- 2.795 Hausbesuche in 30,4 % der Arbeitszeit der deswohlgefährdung in einer Familie evaluiert. Die FKE. Das macht bei 796 betreuten Familien einen Elternkompetenzen in einer Familie werden mithilfe Durchschnitt von 3,5 Hausbesuchen. In den vergan- verschiedener Werkzeugen erfasst. Analog der Re- genen 10 Jahren lag der Durchschnitt der Hausbesu- sultate wird der Betreuungsmodus festgelegt. Nach che immer bei 4 oder darüber hinaus. Mit 30,4 % der bestimmten Kriterien erfolgt die Meldung an den Ju- Arbeitszeit bleibt die investierte Zeit jedoch weiter- gendhilfedienst. Die Arbeit im Netzwerk ist hier von hin im Vergleich zu den Vorjahren stabil. Das bedeu- hoher Bedeutung. tet, dass die Hausbesuche oft länger dauern. Dies ist zum Teil bedingt durch sprachliche Barrieren (Haus- Das Berichtswesen der Beraterinnen ermöglicht ei- besuche finden manchmal mit Übersetzern statt) nen guten Überblick über die Auffälligkeiten, die in und durch die Informationsarbeit, die geleistet wird. Familien beobachtet und bearbeitet werden. In der Regel kann die Beraterin während des ersten Das Risiko-Screening fußt auf einem Ampelsystem. Hausbesuchs erfassen, ob mehrere Besuche erfor- Grüne Familien erhalten von der FKE eine Standard- derlich sind (z. B. bei Stillschwierigkeiten, bei Unsi- unterstützung, orange Familien und rote Familien cherheiten der Mutter, …). Die Anzahl der weiteren erhalten eine erhöhte oder intensive Unterstützung. Hausbesuche entscheidet die Beraterin entspre- Die Zuordnung zu einem Hilfsprogramm erfolgt an- chend des Risiko-Screenings. hand eines Punktesystems. Nicht immer lassen sich alle Fragen der Eltern wäh- rend der geplanten Hausbesuche klären. Deshalb bietet jede Beraterin zu täglich festgelegten Zeiten eine telefonische Beratung an. 21
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Der Betreuungsbedarf der in 2016 begleiteten Fami- 3.2.2.3 Tägliche Erreichbarkeit für alle Eltern lien teilt sich wie folgt auf: Die Beraterinnen der frühkindlichen Entwicklung ste- hen mehrmals in der Woche zur Telefonberatung zur Betreuungsbedarf der Familien 2016 Verfügung. In jeder Servicestelle wird täglich eine telefonische Erreichbarkeit zwischen einer Stunde und 1 Stunde 45 garantiert. 4,65 % 15,6 % der Arbeitszeit fließt in diese Telefonperma- 14,82 % nenz. Durch die Einführung der Mitarbeiter-Mobil- telefone erfolgen Beratung und Kontaktaufnahme nicht nur zu Zeiten der Telefonbereitschaft. 3.2.3 Gesundheitsvorsorge 3.2.3.1 Vorsorge in den Vorsorgestellen 80,53 % Die Untersuchungen in den Vorsorgestellen sind prä- ventiver Art. Im Jahr 2016 wurden in 8 Gemeinden Vorsorge- Standardunterstützung FKE maßnahmen angeboten: In den 4 Servicestellen Erhöhte Unterstützung FKE sowie in Welkenraedt (für die Gemeinde Lontzen), Intensive Unterstützung FKE Raeren, Grüfflingen (Gemeinde Reuland), Amel und teilweise in Manderfeld, im Asylbewerberheim (für Die Verteilung im Hilfebedarf ist relativ stabil und die Gemeinde Büllingen). Ein Großteil der Büllinger zeigt in den letzten zehn Jahren unregelmäßige Ver- Familien kommt zur Vorsorge nach Bütgenbach. In änderungen, die sich jedoch von Jahr zu Jahr wieder 2016 haben fünf Vorsorgesitzungen im temporären auf ähnliche Anteile einpendeln. Auffanglager in Elsenborn stattgefunden. Burg-Reuland Bütgenbach 2016 Lontzen St. Vith Raeren Kelmis Eupen Amel Total Anzahl Vorsorgesitzungen 105 34 36 46 53 27 65 22 388 Anzahl Untersuchungen 1492 359 505 666 704 386 1010 240 5362 Kinder geboren in 2016 533 129 161 226 173 122 308 94 1746 Kinder geboren in 2015 608 138 192 259 320 153 424 98 2192 Kinder geboren in 2014 253 64 97 134 125 80 223 40 1016 Kinder geboren in 2013 95 28 51 44 57 31 55 8 369 Kinder geboren in 2012 3 0 4 3 29 0 0 0 39 Dieser Bereich nimmt 19 % der Arbeitszeit in Anspruch. 388 Vorsorgesitzungen mit insgesamt 5.362 Untersuchungen sind erfolgt. 22
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Das Kaleido-Vorsorgekonzept beinhaltet 14 Untersu- Die frühkindlichen Beraterinnen registrieren die von chungen, die in verschiedenen Entwicklungsstadien Kaleido durchgeführten Impfungen sowie Impfun- in den Vorsorgestellen durchgeführt werden. Haupt- gen, die beim Haus- oder Kinderarzt durchgeführt ziel ist es, die Entwicklung des Kindes über den wurden, insofern die Eltern diese Information mitge- Gesundheitszustand nachzuvollziehen und dem- teilt haben. entsprechend die Beratung und Unterstützung der Eltern in Erziehungs- und Gesundheitsfragen anzu- Die Statistiken basieren auf den von Kaleido ange- passen. Dies erfolgt gemeinsam mit dem Vorsorge- botenen Impfungen. Im frühkindlichen Bereich wird arzt. Die Beraterin und der Arzt führen die Vorsorge zusätzlich die Impfung gegen Rotavirus erfasst. in partnerschaftlicher Zusammenarbeit durch. Die von Kaleido erfasste Impfrate liegt zwischen Der Sehtest mit ca. 27 Monaten findet in Kooperati- 54,7 % (Impfung gegen Rotavirus) und 63,8 % (Imp- on mit Orthoptisten statt. Zu dem Zeitpunkt werden fung gegen Polio). auch die BMI der Kinder berechnet. Der Prozentsatz der Impfverweigerer liegt je nach Die Resultate der Vorsorge (Entwicklung, medizini- Impfung zwischen 1 % (Impfung gegen Tetanus und sche Informationen, Beobachtungen der Beraterin Diphtherie, Impfung gegen Pertussis, Impfung gegen FKE und des Arztes) werden in die medizinische Akte H Influenza B, und Impfung gegen Hepatitis B) und eingetragen. Diese Akte wird an die Krankenpflegerin 2,9 % (Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln). der Kaleido-Schulgesundheitsvorsorge weitergeleitet. Polio und Rotavirus wurden nicht berücksichtigt, da die Impfung gegen Polio Pflicht ist und die Impfung 3.2.3.2 Impfungen gegen Rotaviren nicht im Impfschema des Hohen Rates für Gesundheit inbegriffen ist. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Medizi- ner in den Vorsorgestellen sind die Impfungen, die Festzustellen ist, dass die Anzahl Verweigerer im gemäß des Schemas des belgischen Hohen Rates Vergleich zu 2015 (Jahrgang 2012) und den letzten für Gesundheit kostenlos verabreicht werden. Jahren stabil geblieben ist. Je nach Impfung befin- det sich die Anzahl Verweigerer bei den Kindern, die Kaleido fördert das Impfen und informiert alle Eltern, Jahrgang 2014 sind, zwischen 1 % und 2,9 %. die die Vorsorgestelle besuchen, umfassend zu den Impfungen. Bei noch verbleibenden Unsicherheiten Die Analyse der Impfzahlen wird erschwert durch die wird den Eltern eine Beratung durch den Kinder- oder hohe Anzahl an Unbekannten. Je nach Impfung liegt Hausarzt empfohlen. die Anzahl fehlender Angaben zwischen 24,9 % und 32,4 %. Das bedeutet, dass bei 1/4 bis 1/3 der Kinder Die Beraterin für frühkindliche Entwicklung nimmt Kaleido zu diesem Zeitpunkt über keine Information folgende Aufgaben in Bezug auf die Impfungen wahr: zum Impfstatus der Kinder verfügt. • Impfinformation beim Hausbesuch und in der 3.2.3.3 BMI (Body Mass Index) ersten Vorsorgeuntersuchung Der BMI wird im Alter von 2,5 Jahren erhoben. Es • Einholung des Einverständnisses der Erziehungs- wurde festgestellt, dass die Zahlen sich im Vergleich berechtigten für das Impfprogramm (Unterschrift zum Vorjahr stabilisiert haben. 74,8 % der Kinder in der medizinischen Akte) sind normalgewichtig. • Eintrag der Impfungen in die medizinische Akte Während der Vorsorgeuntersuchungen wird stets des Kindes sowie in die E-Vax Datenbank (Impf- die Ernährung der Kinder angesprochen und eine bestellungen) Beratung zur Ausgewogenheit sowie Anpassung der Ernährung an das Alter des Kindes angeboten. Da- • Eintrag der Impfungen in das Gesundheitsbuch, in bei wurde festgestellt, dass die Eltern bei Über- wie den Impfpass und in das Register der Vorsorge- Untergewicht der Kinder sehr sensibel reagieren und stelle es dementsprechend einer guten, vorsichtigen Argu- mentation bedarf. • Mitteilung an die Gemeindeverwaltung der Angaben der Kinder, die gegen Poliomyelitis geimpft sind • Erstellung der Impfstatistiken 23
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Bütgenbach Impfstatistik der Kinder B-Reuland Büllingen geboren in 2014 Lontzen Gesamt St. Vith Raeren Kelmis Eupen Amel Anzahl registrierter Kinder 227 93 56 100 47 55 57 104 51 790 100 % POLIO geimpft Kaleido 124 33 39 49 34 36 54 93 42 504 63,80 % 63,8 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 7 3 89 11,27 % 11,3 % verweigert 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0% 0% unbekannt 60 45 11 43 9 17 2 4 6 197 24,94 % 24,9 % TETANUS/DIPHTHERIE geimpft Kaleido 121 33 39 49 34 35 51 92 42 496 62,78 % 62,8 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 6 3 88 11,14 % 11,1 % verweigert 3 0 0 0 0 0 3 2 0 8 1,01 % 1,0 % unbekannt 60 45 11 43 9 18 2 4 6 198 25,06 % 25,1 % PERTUSSIS geimpft Kaleido 121 33 39 49 34 35 51 92 42 496 62,78 % 62,8 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 6 3 88 11,14 % 11,1 % verweigert 3 0 0 0 0 0 3 2 0 8 1,01 % 1,0 % unbekannt 60 45 11 43 9 18 2 4 6 198 25,06 % 25,1 % H INFLUENZA B geimpft Kaleido 121 33 39 49 34 35 51 92 41 495 62,66 % 62,7 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 6 3 88 11,14 % 11,1 % verweigert 3 0 0 0 0 0 3 2 0 8 1,01 % 1,0 % unbekannt 60 45 11 43 9 18 2 4 7 199 25,19 % 25,2 % 24
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Bütgenbach Impfstatistik der Kinder B-Reuland Büllingen geboren in 2014 Lontzen Gesamt St. Vith Raeren Kelmis Eupen Amel Anzahl registrierter Kinder 227 93 56 100 47 55 57 104 51 790 100 % MENINGOKOKKEN C geimpft Kaleido 123 24 39 48 32 35 50 89 42 482 61,01 % 61,0 % unvollständig 0 23 6 0 0 0 0 0 2 31 3,92 % 3,9 % verweigert 4 1 0 1 0 1 3 4 2 16 2,03 % 2,0 % unbekannt 100 45 11 51 15 19 4 11 5 261 33,04 % 33,0 % MMR geimpft Kaleido 130 28 39 47 29 34 49 85 44 485 61,39 % 61,4 % unvollständig 0 19 6 0 0 0 0 0 1 26 3,29 % 3,3 % verweigert 3 1 0 2 3 1 5 7 1 23 2,91 % 2,9 % unbekannt 94 45 11 51 15 20 3 12 5 256 32,41 % 32,4 % PNEUMOKOKKEN geimpft Kaleido 126 33 39 48 36 35 49 91 43 500 63,29 % 63,3 % unvollständig 34 15 6 8 0 2 1 5 1 72 9,11 % 9,1 % verweigert 3 0 0 1 0 1 3 4 2 14 1,77 % 1,8 % unbekannt 64 45 11 43 11 11 17 4 4 204 25,82 % 25,8 % ROTAVIREN geimpft Kaleido 105 34 38 42 20 27 41 86 39 432 54,68 % 54,7 % unvollständig 20 9 6 5 0 4 1 7 1 53 6,71 % 6,7 % verweigert 22 5 1 5 18 5 12 7 6 81 10,25 % 10,3 % unbekannt 80 45 11 48 9 19 3 4 5 224 28,35 % 28,4 % 25
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 BMI der Kinder in 2013 geb. Mädchen Jungen Total in % Extrem untergewichtig 3 4 7 1,8 % Untergewichtig 25 23 48 12,2 % Normalgewicht 132 162 294 74,8 % Übergewichtig 20 17 37 9,4 % Extrem übergewichtig 6 1 7 1,8 % 186 207 393 100,0 % BMI-Wert der Kleinkinder, erfasst in 2016 100 Extrem untergewichtig 90 74,8 % Untergewichtig Normalgewicht 80 Übergewichtig 70 Extrem übergewichtig 60 50 40 30 20 12,2 % 9,4 % 10 1,8 % 1,8 % 0 3.2.4. Kooperation mit den Krankenhäusern Die Mütter, die nicht in Belgien entbunden haben, erhal- in der DG ten einen Brief von Kaleido oder die Mitarbeiterinnen statten den Müttern einen persönlichen Besuch ab. Die Beraterinnen für frühkindliche Entwicklung su- chen dreimal wöchentlich die Entbindungsstationen Auch erfolgt eine verstärkte Zusammenarbeit mit der beiden Krankenhäuser auf. Dort stellen sie den dem Krankenhaus Eupen im Bereich der Schwange- Müttern bzw. Eltern die Dienstleistung von Kaleido renvorsorge. Im Krankenhaus Eupen finden Hebam- vor. Die Mütter/Eltern teilen mit, ob sie Hausbesuche mensprechstunden statt, in die Kaleido bei Bedarf wünschen. Schwangere orientieren kann. 26
TÄTIGKEITSBERICHT 2016-2017 Die Kooperation mit der Klinik St. Josef in St. Vith ist Auffallend ist, dass 23,4 % der Schwangeren ohne weiterhin sehr positiv. Im Rahmen des Qualitätssi- Einkommen sind und somit ganz von einem Partner cherungsprojekts der transmuralen Pflege findet ein abhängen. Da die Partnerschaften in der Schwan- regelmäßiger Austausch statt. gerenbegleitung durch Unstabilität oder Konflikte kennzeichnen, bringt das die Frauen in prekäre Le- 3.2.5 Begleitung von Schwangeren in Notlagen benssituationen, in denen nicht die Vorsorge und und in prekären Situationen das Ungeborene im Zentrum stehen. Multiple Pro- blemlagen werden mit den Frauen/Familien bear- Die Schwangerenbegleitung von Kaleido ist eine Be- beitet. Überschuldung ist eine meist gegenwärtige ratungsarbeit für Frauen bzw. Paare, die Schwierig- Problemlage. Daher erhält ein Großteil der begleite- keiten mit der Schwangerschaft haben. Sie umfasst ten Schwangeren zudem finanzielle Unterstützung eine medizinische sowie psycho-soziale Beratung, in Form von Übernahme der Kosten der Schwange- Hilfe und Unterstützung. Eine finanzielle Interventi- renvorsorge, Windeln und Pudermilch bis zu sechs on bei Schwangeren und Familien mit Kindern bis Monaten nach der Entbindung und Übernahme der zu sechs Monaten kann Kaleido unter bestimmten Kosten für die Verhütung. Kriterien gewähren und somit einen Beitrag zur Her- stellung eines angemessenen Lebensstandards als Die 64 Schwangeren erhielten insgesamt 124 Haus- Grundlage für eine gesunde Entwicklung leisten. besuche. Kriterien zur Berechnung der finanziellen Ziele Intervention • Sicherung der Schwangerschaftsvorsorge und der medizinischen Betreuung der Mutter, unab- Als Ausgaben werden berücksichtigt: Miete, Ver- hängig von jeder moralischen Wertung. Grundla- sicherungen (Krankenhausversicherung und Haft- ge ist die UN-Kinderrechtskonvention, die jedem pflicht, Feuerversicherung); fixe Nebenkosten noch ungeborenem Säugling das Recht auf Ge- (Strom, Wasser, Heizung); Auto (maximale Pau- sundheitsvorsorge zuspricht. Es geht immer um schale von 100 €/Monat) oder Fahrkosten; Telefon die Gesundheit von Mutter und Kind. (maximale Pauschale von 25 €/Person/Monat + 40 € Internetzugang); Schulden, insofern sie offiziell ab- • Akzeptanz der Schwangerschaft und ein einge- gezahlt werden sowie Unterhaltszahlungen. räumter Platz für das noch ungeborene Baby. Wenn nach Abzug der monatlichen Ausgaben weni- • Bei Familien mit multiplen Problemlagen ist es ger bleibt als: wichtig, die Schwangerschaft und das Ungebo- rene in den Mittelpunkt zu rücken. Zukunftsper- 1. 220 Euro/Monat bei einer alleinstehenden Frau spektiven aus Sicht der Eltern und aus Sicht des Dienstes werden bearbeitet. 2. 185 Euro/Person bei zwei oder drei Personen im Haushalt • Frühzeitige Eruierung der Elternkompetenzen der werdenden Eltern. Neben der Beratung und 3. 175 Euro/Person bei vier und mehr Personen im Begleitung der Frauen/Paare wird durch die Be- Haushalt raterin ermittelt, inwiefern die werdende Mutter/ Eltern ausreichend Kompetenzen hat/haben, um interveniert Kaleido finanziell. das kommende Baby/Kind zu versorgen und zu fördern. Die wichtigen Säulen der Elternkompe- Die finanzielle Intervention fußt auf Absprachen mit tenzen – Aufmerksamkeit dem noch Ungebore- mehreren ÖSHZ’s und ist ein Durchschnitt der Sätze nen gegenüber, Anpassung und Antizipation – der befragten ÖSHZ’s. werden beleuchtet. 2016 wurden 64 Schwangere begleitet. Bei 784 Ge- Diese Aufgaben erfordern eine starke Netzwerkar- burten ergibt dies 8,2 % der Schwangeren aus Ost- beit mit allen Sozialdiensten und dem medizinischen belgien. 2015 waren es 11 %, im Jahr 2014 8 % und Bereich. Partner sind insbesondere die ÖSHZ’s, im Jahr 2013 waren es 11 % der Schwangeren. Die Schuldnerberatung, Gynäkologen, Krankenhäuser, Zahlen verhalten sich schwankend und die Erfahrung Krankenkassen und auch der Vinzenzverein, das zeigt, dass sie sich zwischen 8 und 12 % bewegen. Rote Kreuz und Serviceclubs. 27
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