"Teil-Lockdown" - Schulen und Kitas ausgenommen: Die Lage ist riskant! - GEW ...
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Info Dez. 2020–Febr. 2021 4/2020 Stadtverband Bonn Kreisverbände Euskirchen & Rhein-Sieg // CORONA // „Teil-Lockdown“ – Schulen und Kitas ausgenommen: Die Lage ist riskant! „Bitte Maske richtig aufsetzen und über die Nase ziehen“ – „Wer ist erkältet und fühlt sich krank?“ Gebetsmühlenartig müssen viele Lehrkräfte diese Sprüche jeden Tag in der Schule wiederholen. Lehrer und Lehrerinnen geben ihr Bestes, um den Präsenzunterricht in den Schulen aufrecht zu erhalten und auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen zu achten. www.gew-bonn.de
2 L üften wird aufgrund der Temperaturen immer unan- genehmer und der Lärm von der Straße oder der Durch- zug nerven. Die Stimmbänder sind noch in Ordnung, ob- wohl man als Lehrkraft mit Maske lauter reden muss. Viele Masken der Schüler sind schon zu Beginn des Schultages „verbraucht“. Doch wir Lehrkräfte müssen froh sein, wenn wenigstens jedes Kind eine Maske trägt. In den Fluren und auf dem Pausenhof ist die Einhaltung dieser Regeln beim besten Willen nicht durchzusetzen. Wir sind im Zwiespalt, was wir mit Kindern machen sollen, die ständig niesen und hüsteln. Sollen wir sie nach Hause schicken, wo oft kein El- ternteil ist, das sich um die kränkelnden Kinder kümmern könnte? Der Staatssekretär im Bildungsministerium NRW empfiehlt im Interview bei WDR 5 jedes Kind, das niest, vorsorglich nach Hause zu schicken. In der kalten Jahres- zeit ist das schnell ein Viertel jeder Klasse. eingestellt werden können. Doch da ist die GEW beim Schulministerium auf taube Ohren gestoßen. Aktuell sorgt eine Studie aus Österreich für Aufsehen, die der Mikrobiologe Professor Michael Wagner für das ös- terreichische Bildungsministerium durchführt und zu dem Zwischenergebnis kommt: „Wir müssen den Zahlen ins Ge- sicht schauen. Die internationale Studienlage und unsere Daten erlauben es ganz sicher nicht zu sagen, Kinder spie- len eine untergeordnete Rolle in der Pandemie. In Schulen findet ein relevantes Infektionsgeschehen statt, und die- ses wird auch aus den Schulen in die Familien getragen.“ Zudem kommt die Studie zum Ergebnis, dass in Schulen mit vielen Kindern aus sozial benachteiligten Familien das Infektionsrisiko den Forschern zufolge um das 3,6-fache höher war als in Schulen mit weniger sozial schwachen Kindern. Und in diesem Zusammenhang muss man als Lehrkraft zur Der aktuelle Vorschlag der Landesregierung einer ‚Weih- Kenntnis nehmen, dass nach Aussage der Schulministerin nachts-Vorquarantäne‘ und die Weihnachtsferien vorzie- die Schulen sichere Orte sind. Meint sie da auch die An- hen zu wollen ist umstritten und hilft in der aktuellen Situ- fahrt zur Schule? Kaum zu glauben, aber wahr erklärt sie in ation bei steigenden Infektionszahlen nicht weiter. „Eltern, der Süddeutsche Zeitung (SZ) auf die Frage, warum sie bei die am 21. und 22.12. noch arbeiten müssen, hätten ein Corona-Inzidenzwerten von über 50 immer noch keinen Problem“, meint die GEW-Landesvorsitzende Maike Fin- Plan B vorlegt und z.B. über Teilung von Klassen nachdenkt nern. „Wir brauchen jetzt Maßnahmen und nicht erst an und die Empfehlungen der Wissenschaft (z.B. RKI) über- Weihnachten“. geht? „Ich übergehe die Wissenschaft nicht. Ich habe nur Die Gesundheit der Lehrkräfte, Schulleitungen, Schülerin- einen anderen Auftrag als das RKI. Meine Verpflichtung ist nen und Schüler sowie die Eltern und letztlich der gan- es, Bildung auch in Corona-Zeiten sicherzustellen.“ zen Gesellschaft muss besser in der Corona-Pandemie Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen geschützt werden. Seit Neustem wird darauf verwiesen, verbieten beim jetzigen Lockdown Unterhaltung, Gastro- dass man in 75 Prozent der Fälle nicht mehr nachvollzie- nomie, Freizeit- und Sportangebote. Andere Wirtschafts- hen kann, wo sich die betreffenden Personen angesteckt zweige sollen weitgehend weiterarbeiten. Deshalb müssen haben. Woher dann die Gewissheit, dass die Schulen und nun beim zweiten Teil-Lockdown Schulen und Kitas offen Kitas sichere Orte sind? bleiben, damit Alleinerziehende und Eltern ihrer Berufstä- tigkeit nachgehen können. Rolf Haßelkus Doch die Lage ist riskant. Die Bedingungen in den Schulen werden sich in der kalten Jahreszeit nicht verbessern. Um vollständige Schulschließungen zu vermeiden, muss das P.S. Aus höchst aktuellem Anlass: Bund und Länder wollen MSB endlich dem Rat des Robert-Koch-Instituts (RKI) fol- die Hygiene-Maßnahmen an Schulen noch nicht verschär- gen und alternative Konzepte (vgl. Solinger Modell) zulas- fen. Und wieder wurde wertvolle Zeit verloren. Angeblich sen wie z.B. rollierenden Unterricht bei Klassenteilungen. braucht man noch Zeit bis zum 25.11., um Konzepte zu Die Begründung der Landesregierung zum Verbot des Hy- erarbeiten. Doch was haben die Mnisterpräsident*innen bridunterricht, dass der geteilte Unterricht eine Gefahr für und Kultusminister*innen seit dem Sommer gemacht? Die die Bildungsgerechtigkeit sei, hat eine gewisse Doppelmo- Bonner GEW macht sich schon seit Wochen stark für rol- ral. Die GEW hat schon lange vor Corona genau wegen der lierenden Unterricht bei Klassenteilungen. Diese stemm- benachteiligten Kinder die Einführung eines Sozialindexes bare logistische Herausforderung würde den Schutz für gefordert. Damit an Schulen mit Schulstandort 5 oder ei- Kolleg*innen und Schüler*innen verstärken. Wo bleibt die nem hohen Sozialindex z.B. mehr Lehrkräfte zur Förderung Fürsorgepflicht des Arbeitgebers? GEW Info 4/2020
3 Es war einmal … //Es war einmal allerorten ein Lehrkräfte- Nun haben wir bald alle ein Dienstgerät (?), aber wie geht mangel und die Grundschulen waren das mit dem Distanzunterricht? Fortbildungen, Konzepte besonders betroffen. Das Ministerium für den kombinierten Präsenz- und Distanzunterricht – das bemühte sich sehr, diesen zu beheben machen die Schulen schon irgendwie, so dachten einige. In oder zumindest abzuschwächen.// jedem Kollegium gibt’s einen, der sich mit sowas auskennt und sein Wissen gerne weitergibt. Oder? Doch dann kam CORONA – das verschärfte die Lage noch Und der Lehrkräftemangel? Den gibt es jetzt, dank CORO- einmal mehr und zeigte, was längst klar und hinreichend NA, noch mal verstärkt obendrauf. dokumentiert ist, das Dilemma unseres Bildungssystems. Wer einer Risikogruppe angehört, sollte nicht im Präsenz- Da wurde jahrelang vom Fortschritt in Form von Digitalisie- unterricht eingesetzt werden. Das ist richtig so; schließlich rung und zeitgemäßem Lernen, von Bildungschancen für ist unser Arbeitgeber für unseren Arbeits- und Gesund- alle und der Notwendigkeit guter und verlässlicher Bildung heitsschutz zuständig. geredet. Passiert ist nichts bis wenig. Aber wie sieht das bei den Lehrkräften aus, die täglich in Doch dann kam CORONA und plötzlich musste alles ganz der Schule mit einer ganzen Klasse in beengten Räumlich- schnell gehen – „Distanzlernen“ wurde zum Zauberwort. keiten arbeiten? Diese können auch beim Unterrichten Mal ganz nebenbei (und möglichst schnell sollte es ge- eine Mund-Nase-Bedeckung tragen und sollen sich zusätz- hen) wurden die Schulen aufgefordert, Konzepte zum Di- lich warm anziehen, damit sie sich beim Lüften oder durch stanzlernen zu erstellen. Anfangs war dies nur für einen ständigen Durchzug nicht erkälten. begrenzten Zeitraum gedacht und es sollte nicht mit dem Die Personalräte fragten auf den verschiedenen Ebenen Präsenzunterricht gleichgesetzt werden. Auch die Leis- nach, von Schulaufsicht bis Ministerium, was denn nun tungsbewertung sollte den besonderen Umständen ange- zum Schutz der Beschäftigten getan werde. Doch keiner passt werden. fühlte sich so richtig zuständig. So vergingen die Monate, Doch bald dämmerte es einigen, dass CORONA nicht so der Sommer kam, der Sommer ging, und es wurde Herbst. schnell vorbei sein würde und man beschloss, Präsenz- Und siehe da, es geschah etwas: Plötzlich stiegen auch an und Distanzunterricht als gleichwertig anzusehen und die Schulen, ja sogar an Grundschulen, die Zahlen der Infekti- erbrachten Leistungen auch gleich zu bewerten. onen. Da wurde so manchem dann doch mulmig zumute. Wie war das mit der Chancengleichheit und der Bildungs- Mancherorts kamen Päckchen in Grund- und Förderschu- gerechtigkeit? len an, und diese enthielten – man glaubt es kaum – FFP2- Ach ja, es hat vielleicht nicht jede/r Schüler*in ein digitales Masken! Für jede Lehrkraft 5 Stück! Endgerät oder einen eigenen, ruhigen Arbeitsplatz zu Hau- Man hatte plötzlich Angst davor, dass nun auch noch Lehr- se; von persönlicher Betreuung ist hier gar nicht die Rede. kräfte durch Quarantäne oder Erkrankung ausfallen und Die Lehrkräfte haben zwar damit der Bildungsauftrag Geräte, aber es sind ihre nicht mehr erfüllt werden privaten und keine Dienst- könnte. geräte, wie sie schon seit Und das ist ja das Wichtigste! langem gefordert werden. Und wenn sie nicht … er- Dank CORONA soll es jetzt krankt sind, dann kriegen für jede/n (bedürftige/n) die Schulen und Lehrkräfte Schüler/in und jede Lehr- das irgendwie schon hin! kraft ein Gerät geben, und zwar noch in diesem Jahr, Imogen Wagner spätestens jedoch im Früh- jahr 2021. GEW Info 4/2020
4 Dienstliche Endgeräte: Was lange Termine gefordert wird, kommt dann doch ... Was es zu beachten gibt Bonn Erfreulicherweise wird die langjährige Forderung endlich umgesetzt, allen Lehrkräften dienstliche Endgeräte zur Leider müssen alle geplanten Präsenzveranstaltungen Verfügung zu stellen. Grundlage für deren Übergabe wird bis auf Weiteres wegen Corona ausfallen. bei vielen Schulträgern in der Regel eine von den Lehrkräf- Aktuelle Informationen zu zukünftigen Veranstaltun- ten zu unterschreibende Nutzungsvereinbarung sein. Hier- gen sind auf unserer Homepage www.gew-bonn.de zu für gibt es bisher keine Vorgaben. finden. Das Ministerium für Schule und Bildung hat zugesagt, kurz- fristig eine gesetzeskonforme Mustervereinbarung zur HIB Bonn Verfügung zu stellen. Allerdings steht es den Schulträgern Das Hochschulinformationsbüro (HIB) der GEW an der frei, diese zu übernehmen oder in Teilen abzuändern. Bonner Uni repräsentiert Gewerkschaftsarbeit an der Uni- Für Beamtinnen und Beamte sowie Tarifbeschäftigte gilt versität und ist Ansprechpartner für Lehramtler*innen, grundsätzlich, dass Sie dem Dienstherrn nur Schäden er- aber zum Beispiel auch für Studentische Hilfskräfte. setzen müssen, die Sie vorsätzlich oder grob fahrlässig ver- Auch im kommenden Semester wird es trotz Corona ursacht haben (vgl. § 48 BeamtStG i. V. m. § 80 LBG und § 3 wieder eine Reihe von Veranstaltungen geben, die online Abs. 7 TV-L). Grobe Fahrlässigkeit ist nicht exakt definiert, stattfinden werden. meint aber im Allgemeinen die Nichtbeachtung einfacher, offenkundiger und grundlegender Regeln. Unsere nächste Veranstaltung im neuen Jahr Eine Nutzungsvereinbarung, die pauschale Selbstbeteili- Thema: Hetzefrei – Arbeitsorganisation für den gungen oder andere Einschränkungen (z. B. selbst zu erwer- heimischen Schreibtisch bende Schutzhüllen) beinhaltet, sollten Sie also keinesfalls Veranstalter: BZL und HIB Bonn unterschreiben. Schadenersatz erfordert immer eine Über- Wann: 12.1.21 um 18 Uhr prüfung im Einzelfall. Wo: Zoom Melden Sie sich bitte, wenn Sie Zweifel an der Ihnen vor Wer: Uwe Riemer-Becker Ort vorgelegten Vereinbarung haben. Die GEW berät ihre Mitglieder gerne! Anmeldung: Bitte Nachricht an die Mailadresse: Wir gehen, davon aus, dass in der GEW-Berufshaftpflicht- Hib-bonn@gew-nrw.de versicherung auch Schäden an dienstlichen Endgeräten eingeschlossen sein werden. Ursula Habeth-Gaspari Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern ein geruhsames Weihnachtsfest ! und ein Gutes Neues Jahr! Redaktionsschluss Info 1/2021: 15. Februar 2021 Impressum: GEW-Zeitung des Stadtverbandes Bonn und der Kreisverbände Euskirchen und Rhein-Sieg – Herausgeber: Gewerk- schaft Erziehung und Wissenschaft, Stadtverband Bonn Vorsitzender: Rolf Haßelkus, Imogen Wagner, Silke Brusis und Stefan Raffelsieper – Redaktion: Martin Fischer, Tel. 02242 / 84 725, E-Mail: mafi49@t-online.de – Anschrift der Redaktion: Endenicher Str. 127, 53115 Bonn – Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedspreis abgegolten. – Nichtmitglieder können die Zeitschrift zum Jah- respreis von 5 Euro zuzüglich Portokosten beim Herausgeber bestellen. (Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.) – Fotos: S. 2 Rolf Haßelkus, S. 3, S. 7 GEW Bonn, S. 13 GEW Rhein-Sieg; alle anderen: IStockphoto – Layout: setz it. Richert GmbH, Sankt Augustin – Druck: Wienands, Bad Honnef – Auflage: 2.750 GEW Info 4/2020
5 Bildungsferne Neulich saßen der mir wohlbekannte Schulleiter, mittler- ist nichts geworden?“ „Doch, doch“ erwiderte er „aus dem weile Ex-SL, und ich wieder bei einem Glas Rotwein zu- ein oder anderen ist schon etwas geworden; aber was wäre sammen – VIRTUELL! Also so: Jeder saß in seinem Sessel erst, wenn der Unterrichtsstoff damals nicht ausgefallen mit einem Glas Rotwein und einem Tablet. Mithilfe einer wäre? Eine bessere Politik? Weniger Klimakatastrophe? Videokonferenzsoftware haben wir uns dann so gut es ging Mehr Bildung bei den Menschen...?“ Er fuhr fort: „Viel- „getroffen“. leicht hätte es dann dieses *** Treffen der europäischen Nach einem Austausch über Familie, Wohlbefinden und Ab- Bildungsminister in dieser italienischen Stadt – wie heißt standsregeln einhalten fragte er mich plötzlich: „Was sagst noch gleich die Nudelsoße, in der alles Mögliche drin ist, du eigentlich zu dieser Generation, der Bildung, Leben und man aber nichts Genaues herausschmecken kann? – nicht Einkommen geklaut wird?“ Vor lauter Kopfschütteln (das gegeben.“ „Bolognese“, „Richtig, in Bologna. Man erzählt Rotweinglas stand gottseidank auf dem Tischchen) konn- sich ja bis heute, dass dieses Treffen von *** und *** maß- te ich kaum antworten. Da sagte er: „Ich weiß, wann das geblich beeinflusst und mit Lobbygeldern unterstützt wor- angefangen hat: 1966/67!“ „Aber da waren wir doch noch den ist, damit wirtschaftskonforme und hochspezialisierte in der Schule…“ „Ja eben, da waren nämlich die Kurzschul- Schüler und Studenten dem Arbeitsmarkt zur Verfügung jahre, da wurden zwei Schuljahre auf 16 Monate verkürzt, gestellt werden; Bildung blieb da weitgehend auf der Stre- 8 Monate fehlten!“ „Und das soll heutzutage schuld sein?“ cke. Und nun haben wir den Sch***. Jetzt meinen die so fragte ich zweifelnd. Ich schaute völlig verständnislos ins ausgebildeten Schüler und Studenten, ihr Leben sei sinnlos Kameraauge. und zu Ende, weil sie „online“ lernen müssen und nicht fei- Und dann erklärte er: „Also damals, da mussten die Mo- ern dürfen… Das nenne ich doch mal BILDUNGSFERNE…“ nate irgendwie aus dem Schulstoff gekürzt werden. Dem- So sinnierten wir mit Rotwein vor uns hin und dachten dar- entsprechend sagten der Kultusminister (der hieß damals über nach, was aus diesem Deutschland alles hätte werden so) und seine nachgeordneten Behörden: Ihr habt die Aus- können – hätten wir die Kurzschuljahre nicht gehabt… wahl zum Kürzen – hier oder hier oder hier oder irgendwie. Dabei: 80 Prozent dessen, was ein junger Mensch lernt, Hauptsache, am Schluss kommen gut gebildete Menschen lernt er sowieso außerhalb der Schule … aus der Schule heraus. Und so wurde es gemacht.“ Mei- nen Einwurf „Das ist ja heute undenkbar, Vertrauen in die Johannes Suttrop Schulen und deren Leitungen…“ ignorierte er. „Das ging damals doch eigentlich recht gut.“ sagte er. *** → Klicken oder Rauschen in der Übertragung – Nach einem Schluck aus dem Glas fragte ich ihn dann di- möglicherweise durch Filter des Online-Abhörens rekt: „Wie jetzt, du willst doch nicht etwa sagen, aus uns der Big-Five-Eyes oder so. GEW Info 4/2020
6 Tarifrunde im öffentlichen Dienst Respektables Ergebnis in schwierigen Zeiten //Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst Eingruppierungen gesichert (TVöD) ist Ende Oktober nach langen, Aufgrund des Drucks der Kolleg*innen im Streik auf den zähen Verhandlungen zu einem Abschluss Straßen, eures Drucks liebe Mitglieder, konnte auch das gekommen. Mit Kompromissen. Aber große Konfliktthema des Eingriffs in die Regelungen zum dennoch mit einem guten Ausgang für Arbeitsvorgang abgewehrt werden. Dieser Punkt geht in die Beschäftigten.// der allgemeinen Berichterstattung oft unter, ist für die Beschäftigten aber immens wichtig. Die Arbeitgeber woll- Tarifergebnisse sind immer erzielte Kompromisse. Kom- ten in das Eingruppierungsrecht eingreifen, das über kurz promisse entsprechen in der Regel nicht unseren Forde- oder lang in einigen Bereichen zu Herabgruppierungen von rungen – gleichzeitig liegen sie aber zumeist höher als das, Kolleg*innen geführt hätte. Dass die Gewerkschaften die- was die Arbeitgeber zu geben und verteilen bereit sind. So ses Vorhaben abwehren konnten, ist ein großer Erfolg! Die auch dieses Mal: Die Arbeitgeber signalisierten zu Beginn Eingruppierung ist also für die nächsten Jahre gesichert! der Verhandlungen, dass sie keinen Spielraum für Gehalt- Ohne euch, ohne eures Engagements vor Ort, eures Einsat- erhöhungen und Sonderzahlungen hätten. Und auch wenn zes während des Streiks und eurer tollen und kreativen Ak- wir mehr als das nun Erreichte gefordert haben: Dieser Ta- tionen wäre das gesamte Tarifergbenis nicht zu Stande ge- rifabschluss, der bis zum 31. Dezember 2022 läuft, ist ein kommen. Deshalb möchten wir euch ganz herzlich danken! respektables Ergebnis in schwierigen Zeiten. Wie geht es weiter? Aufgrund der pandemischen Situation sind Planungen der- zeit schwer. Aber es könnte sein, dass im nächsten Jahr die Verhandlungen zur Entgeltordnung im Sozial- und Erzie- Einige Ergebnisse hungsdienst (EGO SuE) aufgenommen werden. Hier geht es um die Eingruppierungen der Kolleg*innen in beispiels- im Überblick weise Kitas, Jugendämtern und ambulanten Hilfen. Deshalb ist klar: Wir müssen weiter gemeinsam für Ver- Gehaltserhöhung: besserungen kämpfen, die nächsten Tarifrunden werden → 1,4 Prozent mehr Gehalt zum 1. April 2021,V sicherlich nicht einfacher. Die Arbeitgeber agieren härter mindestens aber 50 Euro – 25 Euro fürV Auszubildende denn je – dafür braucht es eine starke Gewerkschaft, dafür → 1,8 Prozent mehr Gehalt zum 1. April 2022 – V 25 Euro braucht es euch! // für Auszubildende Joyce Abebrese Jahressonderzahlung Expertin der GEW NRW für Tarifpolitik Steigerung in den Kommunen für die Entgeltgruppen 1 bis 8 (S 2 bis S 8b) in 2022 um fünf Prozentpunkte in den westlichen Ländern. Corona-Prämien Beschäftigte im TVöD sowie Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst, die nach der S-Tabelle im TVöD bezahlt werden, erhalten nach Entgeltgruppen gestaffelt Corona- Prämien: S 2 bis S 8b in Höhe von 600 Euro; S 9 bis S 18 in Höhe von 400 Euro GEW Info 4/2020
7 Jetzt sind wir dran, wir haben es uns verdient: 4,8 %, mindes- tens aber 150 mehr Gehalt! Offener Brief zur Standkundgebung auf dem Bonner Münsterplatz am Montag, 19. Oktober 2020 Tarifrunde 2020 – auch in Bonn gab es Aktionen Gutes Geld für gute Bildung in Kitas! … ung gearbeitet. Andere haben von zu Hause aus Unterstüt- Wir Beschäftigte verdienen mehr, Schluss zung für Sie und Ihre Kinder organisiert. Deshalb wurden mit der Hängepartie in der Tarifrunde TVöD: wir als Heldinnen und Helden des Alltags bezeichnet. Nun behaupten die Arbeitgeber, durch die Corona-Krise seien Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Kassen leer und es gebe nichts zu verteilen. Die Forde- liebe Eltern, liebe Bonner Mitbürger*innen, rungen der Beschäftigten seien nicht bezahlbar. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes, Verdi, GEW wir Erzieher*innen protestieren gegen die Verzögerungs- und dbb Tarifunion, fordern gemeinsam 4,8 Prozent mehr und Hinhaltetaktik der Arbeitgeber (VKA und Bund) und Gehalt, mindestens aber 150 Euro. Das ist eine Forderung für eine faire überfällige Gehaltserhöhung für die Beschäf- mit Augenmaß. Doch die Arbeitgeber blockieren. Auch in tigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen, der zweiten Verhandlungsrunde am 19. und 20. September wie für unsere Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen haben sich die Arbeitgeber keinen Millimeter bewegt. Dienst. Denn, wir haben es verdient! Wir, die Beschäftigten an den Kitas, wollen aber eine an- Seit dem 01.09.2020 läuft die Entgelt-Tarifrunde im Öf- gemessene Bezahlung. Es geht darum, die Betreuung Ihrer fentlichen Dienst (Kommunen und Bund) – von den Er- Kinder auch in Zukunft zu sichern. gebnissen dieser Tarifrunde hängt auch unsere künftige Wir üben unseren Beruf sehr gerne aus. Doch unsere Ar- Bezahlung als Beschäftigte an Kindertagesstätten ab. Die beit muss angemessen bezahlt werden. In den öffentlichen Tarifrunde fällt in eine für alle schwierige Phase, weil sie Kitas herrscht ein großer Fachkräftemangel. Wir brauchen zu Zeiten eines gravierenden immer weiter ausufernden dringend mehr Kolleginnen und Kollegen für die Berufe im Fachkräftemangels im Bereich des Sozial- und Erziehungs- Sozial- und Erziehungsdienst. Nur durch eine faire Bezah- dienstes stattfindet, der allerdings in der Vergangenheit lung und gute Arbeitsbedingungen können motivierte Kol- politisch verantwortet ist, schwierig auch, weil relativ zu leginnen und Kollegen für die Sozial- und Erziehungsberufe Beginn des Kindergartenjahres und natürlich schwierig, gewonnen werden. nach all den Sonderbelastungen und mit weiter einge- Wir haben in den vergangenen 6 Monaten während der schränktem Personalumfang während der Pandemie für Corona-Krise dafür gesorgt, dass es inden Familien, im Be- Eltern und Beschäftigte. ruf und in der Gesellschaft weiter und rund laufen kann. Die Arbeitgeber sagen zwar, dass der öffentliche Dienst in den letzten Monaten unverzichtbare Arbeit geleistet hat. Jetzt sind wir dran, wir haben es uns verdient: 4,8 %, min- Doch sind sie nicht dazu bereit, uns ein vernünftiges An- destens aber 150 mehr Gehalt! gebot für eine Gehaltserhöhung vorzulegen. Viele von uns Ihr KiTa-Team haben unter schwierigen Bedingungen in der Notbetreu- GEW Info 4/2020
8 Alle Jahre wieder – ein Gespräch November 2020 ... nicht online. Aber wir hoffen, Du hast es in der Zwischen- November? ... Da war doch was ?!? zeit gesehen und vielfältig geteilt! Wenn nicht, so findest Ja, wie jedes Jahr im November: Die GEW-Aktion zur fai- Du es auf der Internet-Seite der GEW-Rhein-Sieg. Denn: ren Besoldung JA13. Auch eine gerechtfertigte Forderung muss vielfältig geäu- ßert werden, damit sie wahrgenommen wird! Auch in diesem Jahr? Auch in diesem Jahr! Denn das Ziel und eine dazugehöri- Was kann ich denn jetzt noch tun? ge Forderung nach einheitlicher Besoldung verliert ange- Die Musterschreiben, mit denen die Ansprüche geltend sichts einer Pandemie nicht an Grundlage. Und so ist das gemacht werden können, müssen jährlich beim LBV einge- Motto in diesem Jahr: JA13 – Wir bleiben am Ball! reicht werden und waren aktualisiert in der ‚GEW E-Mail intern‘ vom 13.11.2020 abrufbar. Solltest Du diesen News- Und was fand statt? letter noch nicht abonniert haben, bekommst Du als GEW- Pandemie bedingt konnte in diesem Jahr keine große Mitglied die Musterschreiben bei den PersonalrätInnen Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf stattfinden. Deines Vertrauens! Dennoch versammelten sich einige Kolleg*innen am 11. November unter Berücksichtigung der Corona-Schutz- Fachgruppe Grundschule maßnamen dort mit einem riesigen JA13-Ball. Dieser stand symbolisch für die Forderung nach fairer Besoldung. Was wurde hier vor Ort gemacht? Die Fachgruppe Grundschule der GEW NRW startete in diesem Jahr eine JA13!-Videoaktion! Am Freitag, den 13. November bekamen wir einen kleinen JA13-Ball per Post geschickt. Dazu kam per Mail ein Tutorial für das Video: Vor einer weißen Wand haben wir uns zu Hause mit dem Ball gefilmt. Vier Sequen- zen, in denen der Ball nach An- weisungen weitergegeben und unseren Forderungen nach fairer Bezahlung Nachdruck verliehen wurde. Am Ende wurde der Ball an Frau Gebauer „geworfen“. Nun ist sie am Ball, denn im- merhin wurde uns schon vor mehr als drei Jahren zugesagt, dass die verfas- sungswidrige Besoldung geändert wird! Die Aktion klingt super, wie geht es mit den Videoclips weiter? Eine Agentur wird aus den vie- len Einzelteilen einen Videoclip fertigen. Zum Zeitpunkt des Re- daktionsschlusses war dieser noch GEW Info 4/2020
9 Pressemitteilung vom 11.11.2020 JA13 – Wir bleiben am Ball: Besoldungsreform angehen – Versprechen einhalten! Die GEW NRW fordert Landtag und Landesregierung auf, „Die Ungleichbehandlung zwischen den Lehrämtern sorgt endlich die Besoldungsreform für Lehrkräfte anzugehen für Frust in den Teams. Neue Mitstreiter*innen für gute Bil- und eine gleiche Bezahlung im Eingangsamt nach A13Z/EG dung findet man nur, wenn die Wertschätzung nicht aus- 13 umzusetzen. Die derzeitige verfassungswidrige Praxis schließlich aus warmen Worten besteht!“, unterstreicht schaffe nicht nur Wut und Enttäuschung in den Lehrerkol- Johanne Duensing, Vorsitzende der Bezirksfachgruppe legien, sondern trage auch zur Verschärfung des Lehrkräf- Grundschule. temangels bei. In diesem Jahr könne es pandemiebedingt keine größere Mit kleinen coronakonformen symbolischen Aktionen will Demonstration vor dem Landtag geben, dennoch soll für die GEW NRW in diesem Monat ihrer Forderung Nach- die Öffentlichkeit erkennbar sein, dass die GEW NRW mit druck verleihen, die Besoldungsfrage wieder auf die poli- ihrer Forderung am Ball bleibe. tische Tagesordnung des Landtages zu setzen. Mit der Änderung der Lehramtsausbildung in gleich lan- Entsprechend dem landesweiten Motto bleibt auch die ge und gleichwertige Lehrämter ist nach einem vom par- GEW im Bezirk Köln am Ball und will diesen nicht nur lamentarischen Dienst in Auftrag gegebenen juristischen innerhalb der Kollegien spielen. Mit einer Video-Aktion Gutachten die derzeitige Besoldung in NRW verfassungs- zum umgekehrten Equal Pay Day im November soll klar widrig und eine einheitliche Eingruppierung nach A13/ werden: „Der Ball liegt schon lange im Feld der Bildungs- EG13 rechtlich geboten. ministerin. Der mehrfache Versuch Frau Gebauers diesen Info: Mit zahlreichen Aktionen erhöht die Gewerkschaft an den Finanzminister zu passen ist bisher nicht von Er- Erziehung und Wissenschaft (GEW) seit dieser Woche den folg gekrönt gewesen. Die GEW erwartet endlich einen Druck auf die Landesregierungen, für die gleiche Bezah- erfolgreichen Abschluss!“ lung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte zu sorgen. Immer „Während die Grundschullehrkräfte in anderen Bundes- noch werden in den meisten Bundesländern Grundschul- ländern endlich in der gleichen Liga spielen dürfen wie die lehrkräfte, in einigen auch Lehrkräfte in der Sekundarstufe Kolleg*innen an Gymnasien, Gesamtschulen oder Berufs- I, schlechter bezahlt als jene am Gymnasium. Für Grund- kollegs, bleibt es in NRW noch immer bei der Aufteilung schullehrkräfte ist A13/E13 in Brandenburg, Berlin, Sach- in die Bundesliga und die Kreisliga-Kicker des Bildungssys- sen und seit diesem Schuljahr auch in Mecklenburg-Vor- tems“, erklärt Jana Koch, stellvertretende Vorsitzende des pommern umgesetzt. In Bremen und Schleswig-Holstein Bezirks Köln. sind Stufenpläne vereinbart. In Niedersachsen wurden zum laufenden Schuljahr Zulagen für Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte eingeführt. Bezirksvorstand GEW GEW Info 4/2020
10 Ergebnisse der Personalratswahlen 2020 //Die GEW- Personalräte möchten sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die bei den Personalratswahlen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ihre Stimme gegeben haben, hiermit sehr herzlich für ihr Vertrauen bedanken!// Im Folgenden stellen wir die Wahlergebnisse und Ihre neuen Personalratsmitglieder der einzelnen Schulformen kurz vor: ÖPR Grundschulen Bonn ÖPR Grundschulen Rhein-Sieg GEW VBE GEW VBE 52,17 % 47,83 % 39,90 % 60,10 % 7 Sitze 6 Sitze 5 Sitze 8 Sitze Die Wahlbeteiligung war mit 42,52 % leider sehr niedrig. Wir konnten das Wahlergebnis aus 2016 halten und damit Der Vorsitz im Örtlichen Personalrat bleibt weiterhin in wieder 5 Sitze erobern. Damit sind wir sehr zufrieden! den Händen der GEW! Wir freuen uns auf weitere 4 Jahre als GEW-Fraktion im Örtlichen Personalrat, in denen wir uns weiterhin in allen Cordula Simom-Schlicht Bereichen für Euch stark machen und einsetzen werden. cordula.simon-schlicht@schulen-bonn.de, 0228 / 22 91 44 Anna Wieland Alexander Katzer wieland@gew-rheinsieg.de, 01590 / 119 03 83 alexander.katzer@110978.nrw.schule, 0177 / 299 19 98 Ursula Habeth-Gaspari Silke Brusis hab-gasp@web.de, 02227 / 92 43 40 brusis.finkenhofschule@pro-lumen.de, 0228 / 93 39 09 67 ÖPR und BPR Grundschule Imogen Wagner Susanne Giercke imogen-wagner@gmx.de, 0228 / 94 74 38 30 suse.giercke@gmx.de, 02241 / 899 51 59 Steffi Bismark Babett Behrens steffibis@t-online.de, 0228 / 48 65 60 ba-be@web.de, 02223 / 90 93 33 Anna Stelter Sonderpädagogin anna.stelter@posteo.de, 0228 / 336 29 52 Andrea Heiden Julia Lütz andrea.heiden@netcologne.de, 02232 / 323 57 luetz@muensterschule.de, 0228 / 973 75 34 Im Bezirkspersonalrat Grundschule haben die GEW 6 Sitze und der VBE 9 erhalten. Im Hauptpersonalrat Grundschule haben die GEW 6 Sitze und der VBE 9 erhalten. wirkt! GEW Info 4/2020
11 Hauptschulen Realschulen Die GEW ist für den Bereich der Hauptschulen mit ganz GEW Lehrer NRW VBE SchaLL unterschiedlichen Ergebnissen in den fünf Bezirksregie- 35 % 36,98 % 16,48 % 11,66 % rungen in NRW aus der Wahl hervorgegangen. Bedingt durch die Schließung der Hälfte der Hauptschulen 6 Sitze 6 Sitze (-1) 3 Sitze (+1) 2 Sitze (102 HS in 2016 und 51 in 2020, davon 3 auslaufend bis 2023) im Regierungsbezirk Köln hat der neue Personalrat Wir sind mit dem Ergebnis im BPR zufrieden, denn wir noch 13 Mitglieder. Seit 2008 geht die Zahl der Beschäftig- haben unsere 6 Fraktionssitze behalten. Lehrer NRW hat ten kontinuierlich zurück. Die Reduzierung der Anzahl der einen Sitz an den VBE abgeben müssen. Die Wahlbeteili- Personalratsmitglieder in den letzten drei Wahlen von 17 gung war leider mit 32,85 % sehr niedrig. auf 15 auf 13 ging immer zu Lasten der GEW mit Verlust von jeweils 2 Sitzen. Katrin Reininghaus katrin.reininghaus@gew-nrw.de, 0221 / 33 16 47 GEW VBE SchaLL Sabine Foike-Philipps 5 (-2) Sitze 5 Sitze 3 Sitze foi-phi@gew-rheinsieg.de, 02223 / 48 94 (Sabbatjahr 2020/21) Der Personalratsvorsitz wird weiterhin durch die GEW gestellt. Im Hauptpersonalrat Hauptschule hat die GEW Rolf Haßelkus 7 (-1) Sitze, der VBE 6 (+1) Sitze und SchaLL 2 Sitze. rolf.hasselkus@gew-nrw.de, 0228 / 62 56 53 Der Personalratsvorsitz wird auch hier durch die GEW ge- Dietgard Schwarz stellt. Im Rahmen der Wahlauswertung fällt besonders die dietgardschwarz@t-online.de, 02235 / 12 27 geringe Wahlbeteiligung von rd. 36,02 % ins Auge (1749 Wahlberechtigte, 630 abgegebene Stimmen, 581 gültige Karen Kiethe Stimmen, davon 233 GEW, 223 VBE, 125 SchaLL) und der karenkiethe@gmail.com, 0221 / 475 84 35 Sachverhalt, dass die 438 GEW-Mitglieder (Stand Feb. Karin Vogelpohl 2020), die in den 11 Untergliederungen vorhanden sein Karin.vogelpohl@web.de, 0157 / 33 14 87 96 müssten, mehrheitlich nicht gewählt haben. Offensichtlich ist es nicht gelungen, die GEW-Kolleginnen und Kollegen Sonja Biermann zu einer Stimmabgabe zu bewegen. Dies ist ein Sachver- sumami@gmx.de, 0176 / 20 89 04 26 halt, der der kritischen Reflexion bedarf und gleichzeitig Ansporn für die weitere gewerkschaftliche Arbeit. In Im Hauptpersonalrat Realschule haben die GEW 5 Sitze, 6 von 11 Untergliederungen gibt es z. B. keine Fachgruppe Lehrer NRW 5 Sitze (-1), der VBE 3 Sitze und SchaLL 2 Sitze Hauptschule mehr, so dass sich die Formen der gewerk- (+1) erhalten. schaftlichen Arbeit weiterentwickeln müssen. Karin Distler Gesamt, Sekundar- und karin.distler@gmx.de, 0221 / 398 12 91 PRIMUS-Schulen Philip Kurzweg philip.kurzweg@email.de, 0241 / 515 767 57 GEW VBE Philo- Lehrer SchaLL/ logen NRW fidel Nicola Schäbitz Verb. nico-la@web.de, 02262 / 805 99 16 52,81 % 18,84 % 9,21 % 9,18 % 9,94 % Lutz Schörken-Koch 14 Sitze (-1) 5 Sitze (+2) 2 Sitze 2 Sitze (+1) 2 Sitze luschko@t-online.de, 02204 / 68742 Claudia Seidel Die Wahlbeteiligung für den BPR lag mit 36,64 % mehr als Claudia.seidel1209@gmail.com, 02247 / 902 89 61 10 % über der Wahlbeteiligung im Jahr 2016. Im Hauptpersonalrat haben die GEW 9 Sitze, der VBE 3 Martina Andiel Sitze, der PhV 1 Sitz, Lehrer NRW 1 und SchaLL/fidel 1 Sitz Martina.andiel@web.de, 01760 82 777 10 erhalten. GEW Info 4/2020
12 Gymnasien und Förderschulen Weiterbildungskollegs GEW Philologen Korrektur SchaLL Für die Förderschulen im BR Köln hat die GEW wieder mit Verb. FL 12 Mitgliedern die Mehrheit gegenüber 6 KollegInnen vom VBE erreicht. Im Verhältnis zur letzten Wahlperiode BPR 7 Sitze (-1) 14 Sitze 3 Sitze (+1) 1 Sitz musste die GEW jedoch 2 Sitze abgeben. HPR 4 Sitze (-1) 9 Sitze 2 Sitze (+1) 0 Der Vorstand des Personalrats hat sich verjüngt: Claudia Witte und Martina Hafer haben unsere langjährigen Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, da wir erfolgreichen Vorsitzenden Marion Novotny und Beate sowohl im Bezirkspersonalrat als auch im Hauptpersonal- Klinke abgelöst. Diese beiden Kolleginnen haben viele rat einen Sitz an den Verband der KorrekturfachlehrerIn- Jahre lang das Gesicht des Personalrats geprägt und sind nen verloren haben. nun in den Ruhestand gegangen. Ein weiteres, lange Jahre Die Wahlbeteiligung lag bei 43,48 % und war damit ca. vertrautes Gesicht, das von Dietrich Meyer als Mitglied 15 % niedriger als 2016. Allerdings konnten wir im Zählbe- im Personalrat für die Bonner Kolle*innen, ist leider auch zirk WbK ein herausragendes Ergebnis erzielen: 51,92 % nicht mehr im PR. Den drei Kolleg*innen danken wir für (2016 49,3 %). Die Wahlbeteiligung lag im Zählbezirk WbK ihren Einsatz und ihre enorme Erfahrung, mit der sie sich bei 54,5 %. stets aktiv und engagiert eingesetzt haben für die Förder- schullehrkräfte im Regierungsbezirk Köln. Dr. Martin Pötz Wir freuen uns, dass für Bonn die Kollegin Eva Schulze martin.poetz@gmx.de, 0221 / 13 64 44 nachgerückt ist. Sie unterrichtet an der Königin-Juliana- Schule in Bonn und ist erreichbar unter Tel. (priv.) 0228- Andrea Belke 36768681 oder E-Mail: eva_schulze@posteo.de. andreabelke@gmx.de, 0228 / 42 22 960 Barbara Hoppe Im Hauptpersonalrat Förderschulen hat die GEW zehn barbara-hoppe-bonn@gmx.de, 0228 / 63 50 48 der 15 Sitze erhalten, vorher 11 Sitze. Aus dem Bereich der Bezirksregierung Köln ist auch weiterhin Ulla Borgert Dr. Alexander Fladerer unsere Vertreterin in Düsseldorf. fladerer@ish.de, 0221 / 43 05 633 Das Wahlergebnis bei den PR-Wahlen sollte uns nach- Heike Wichmann denklich stimmen. Die GEW hat zwar weiterhin in vielen heike.wichmann@gmxe, 0221 / 42 23 54 Personalräten eine Mehrheit - ja. Diese Mehrheit gilt es aber nun zu stabilisieren und wieder auszubauen. Es ha- Heribert Schmitt ben gerade mal ein Drittel der Wahlberechtigten gewählt! schmitt@guayacan.de, 02205 / 89 53 17 Immerhin haben knapp 60 % für die GEW votiert. Gudrun Skeide-Panek Warum ist die Wahlbeteiligung so gering ausgefallen? skeide_panek@web.de, 02232 / 41 91 23 Was müssen wir als GEW künftig verändern, damit sich Kolleg*innen durch uns besser vertreten fühlen? Der Wahlkampf war deutlich distanzierter bzw. kaum durch die persönliche Präsenz der PR-Mitglieder gestalt- bar. Andererseits beobachten wir auch, dass Anfragen von Schulen oder Lehrerräten zu unterschiedlichsten Themen kaum noch erfolgen. Die Anfrage einzelner Kolleg*innen, die sich Unterstützung und Rat einholen, nimmt dagegen zu. Kontakt: Gitta Hoffmann-Fricke: fricke-bonn@t-online.de Barbara Inhoff, Fachgruppenvorsitzende: inhoff@gew-rheinsieg.de GEW Info 4/2020
13 Rhein-Sieg Vorstandswahlen im Rhein-Sieg-Kreis per Briefwahl Liebe Kolleginnen und Kollegen im Rhein-Sieg-Kreis, ungewöhnliche Zeiten fordern ungewöhnliche Maßnahmen. So ist unser neuer Vorstand im Rhein-Sieg-Kreis diesmal per Briefwahl gewählt worden. Die 325 abgegebenen Stimmen sind nun ausgezählt. Einstimmig wurde unser Kassierer Michael Liß in seinem Amt bestätigt und Anna Wieland, Jirco Müller-Machalke und Andrea Belke zum neuen Leitungsteam gewählt. Auf diesem Wege möchten wir unserem neuen und alten Kassierer, Michael Liß, zur Wahl gratulieren und uns ganz herzlich für sein Engagement und seine Bereitschaft uns weiterhin bei der Vorstandsarbeit zu unterstützen bedanken. Außerdem gilt unser Dank Christine Szirniks für ihre Vorstandsarbeit in den vergangenen Jahren. Durch ihr Engage- ment und ihren Einsatz gestaltet sie die gewerkschaftliche Arbeit im Rhein-Sieg Kreis auch außerhalb des Vorstands maßgeblich mit. Das sind wir: Euer neues Vorstandsteam Anna Wieland Meine Schule • GGS Wahlscheid – Lohmar Meine GEW • Mitglied der Fachgruppe Grundschule • bisher stellvertretende Vorsitzende der GEW Rhein-Sieg Jirco Müller-Machalke Meine Schule • Heinrich-Böll-Gesamtschule Bornheim Meine GEW • zukünftiges Mitglied des FGA Gesamtschule NRW (bisher Mitarbeit als Gast) • Bezirks- und Landesdelegierter FG Gesamtschule Andrea Belke Meine Schule • Gymnasium Siegburg Alleestraße Meine GEW • Vorsitzende der Fachgruppe Gymnasium • Referentin im Bereich Fortbildung Wir beraten und unterstützen euch und vertreten euch in euren Rechten am Arbeitsplatz. Wir bieten euch interessante Fortbildungen vor Ort. Wir bringen uns in die Schul- und Bildungspolitik im Rhein-Sieg-Kreis ein. Wir vertreten euch im DGB. Wir gestalten gemeinsam mit euch die Arbeit in der GEW Rhein Sieg. Wir danken euch für eure Stimmen, eure Unterstützung durch die Briefwahl und freuen uns auf einen regen und konstruktiven Austausch mit euch. Euer neues Leitungsteam, Andrea, Jirco und Anna GEW Info 4/2020
14 Ich schon wieder. Also, was heißt „schon wieder“ – du also genau für das, was die Ministerin jetzt nicht zulässt?!? kommst ja auch nur einmal im Jahr. Was macht man jetzt damit? Und wo steckt die höhere Lo- Ja, ich weiß – ich bin pensioniert, und mir kann das, was da gik, etwas anzuschaffen, das man zwar jetzt gut verwen- gerade läuft oder vielmehr nicht läuft, eigentlich völlig egal den könnte, aber nicht darf? Hat das mal einer erklärt? sein. Aber 41 Jahre Lehrersein stecken tief in einem drin, Und noch was: Im Landtag hat die Ministerin am 13.11.2020 das wird man – oder jedenfalls ich – nicht so leicht los. gesagt: „Heute genau vor 10 Monaten, am 13. März, haben Hast du mittlerweile eigentlich mal die Ministerin beflü- wir die Schulen geschlossen (…).“ gelt oder mit ein bisschen Goldstaub angepustet? Irgend- Am 13.11. vor 10 Monaten war Januar. wie merke ich davon gar nichts. Da hat sie doch ziemlich Wenn die Ministerin nicht mal im Zahlenraum bis 20 sicher viel Geld lockergemacht, wohlgemerkt, erst NACH dem rechnen kann – wie ist es denn dann mit größeren Zahlen, Lockdown im Frühjahr und Sommer, damit auch bedürf- also – viertes Schuljahr z.B. – bis zu einer Million? Oder gar tige Kinder im Homeschooling überhaupt etwas lernen Milliarden? Weiß sie, wie viel Geld das ist? können und nicht den einzigen Familiencomputer mit der Wie hat ihre Partei bei der Landtagswahl getönt??? „Welt- ganzen Familie teilen müssen. Und jetzt (Mitte Novem- beste Bildung für NRW!“ Ja wo isse denn, die weltbeste ber) hat die Gebauerin Homeschooling ganz einfach ver- Bildung? Braucht man dafür vielleicht auch eine weltbeste boten, sogar das ziemlich kluge Solinger Modell. Bei dem Ministerin? Oder wenigstens einen solchen Staatssekre- kann man als Lehrkraft nämlich im Gegensatz zu den drei tär? Mit einer Schulmail am Freitagabend so gegen 22 Uhr – erlaubten! – Lockdownmonaten im Frühjahr nach einer (hat man mir jedenfalls berichtet) , vielleicht um zu zeigen, Woche Homeschooling dann im Präsenzunterricht nach- wie lange im Ministerium gearbeitet wird, kann man aus- sehen, was die Kinder bzw. Jugendlichen zu Hause getan, gerechnet Lehrer*innen wirklich nicht beeindrucken. Ich nicht getan, verstanden oder nicht verstanden haben. Und kenne genügend, die auch während der Woche bis 22 Uhr abtauchen könnte auch keiner mehr. Das wäre doch eine am Schreibtisch sitzen. Aber das kann so ein Ministerium klare Verbesserung gegenüber April, Mai, Juni!! In den ja nicht wissen. Die wissen von der schulischen Praxis so- Klassenräumen könnte man durch die geringere Schüler- wieso nicht so viel. zahl den Abstand halten und müsste nicht vergeblich auf Ach, Mann, Christkind! Da hättest du dich wirklich mal ein Luftverbesserungsgeräte hoffen, für die leider, leider das bisschen einmischen können. Das hätte den Schulen als Geld fehlt. Die Lufthansa hat ja ein Vielfaches des dafür er- Bescherung schon gereicht. Gern würden sie stattdessen forderlichen Betrags bekommen. Die hat ja auch was mit auf Dominosteine, Lametta und Glühwein verzichten. Luft zu tun. Allerdings nicht mit Luftverbesserung. Eher im Glaubt jedenfalls ganz fest. Gegenteil. Da sieht man, was der Politik wichtig ist. Aber um noch mal auf die Tablets für Bedürftige zurück- zukommen – die waren doch für Homeschooling gedacht, Deine Sibylle GEW Info 4/2020
15 Adressen Stadtverband Bonn Kreisverband Rhein-Sieg Kreisverband Euskirchen GEW-Büro, DGB-Haus, Kaiserstr. 108, 53721 Siegburg, Beate Klinke, T 02255/86 26 Geschäftsführung Endenicher Str. 127, 53115 Bonn T 02241/127 77 63, F 127 77 64 E gew.euskirchen@web.de T 0228/65 39 55 Spechzeiten: Montag 15.00 - 18.00 Kontakt und Sprechzeiten GEW-Büro Sprechzeiten: Geschäftsführer Horst Uhr, Donnerstag 10.00 - 12.00 Uhr siehe Stadtverband Bonn Lüdtke, Di, Do, Fr 14.00 - 17.00 Uhr, E info@gew-rheinsieg.de Mi 14.00 - 18.00 Uhr E gew-bonn@t-online.de // LEITUNGSTEAM // LEITUNGSTEAM // LEITUNGSTEAM Vorstand Rolf Haßelkus, T 0151/403 70 404, Anna Wieland, T 01590/119 03 83, Beate Klinke, T 02255/86 26, E rolf.hasselkus@gew-nrw.de E wieland@gew-rheinsieg.de E Kaufhold-Klinke@t-online.de Imogen Wagner, T 0228/94 74 38 30, Andrea Belke, T 0228/422 29 60, Andreas von Meer, E imogen-wagner@gmx.de E andreabelke@gmx.de T 02227/809 54 32, E a.von.meer@ Silke Brusis, T 0228/71 02 32 45, Jirco Müller-Machalke, pr-gesamtschule-koeln.de E silke.brusis@pro-lumen.com T 0176/ 444 73 971, E mueller- Beate Schöne, T 02251/12 90 18, Stefan Raffelsieper, T 0171/642 80 77 machalke@gew-rheinsieg.de E beate.schoene@gmx.de stefan.raffelsieper@online.de // Kassiererin Barbara Hoppe, T 0228/63 50 48, E barbara-hoppe-bonn@gmx.de Dietrich Meyer, T 02225/55 62, Werner Küffner, T 0163/428 64 38, Beate Klinke, T 02255/86 26, Örtlicher Rechts- Personalrat schutz E Mey-die@t-online.de E w.kueffner@gmx.de E gew.euskirchen@web.de Cordula Simon-Schlicht, Anna Wieland, T 01590/119 03 83, Gabriele Strobel-Pütz, Grundschule E cordula.simon-schlicht@schulen- E wieland@gew-rheinsieg.de T 02252/74 38, bonn.de, T 0228/22 91 44 E Gabi.Strobel-Puetz@web.de // GRUNDSCHULE // GYMNASIUM // BERUFSKOLLEG Bezirkspersonalrat Imogen Wagner, T 0228/94 74 38 30, Andrea Belke, T 0228/422 29 60, Thomas Wesseler, T 0241/91 13 26 E imogen-wagner@gmx.de E andreabelke@gmx.de E thomas.wesseler@gew-nrw.de // HAUPTSCHULE Barbara Hoppe, T 0228/63 50 48, // FÖRDERSCHULE Lutz Schörken-Koch, T 02204/687 42 E barbara-hoppe-bonn@gmx.de Bonn, Euskirchen, Rhein-Sieg-Kreis E lutz.schoerken-koch@gew-nrw.de // GESAMTSCHULE Eva Schulze, T 0228/ 367 68 681 // REALSCHULE Kerstin Salchow, T 02224/98 12 19, E eva_schulze@posteo.de Sabine Foike-Philipps, T 02223/ E k.salchow@pr-gesamtschule-koeln.de Gitta Hoffmann-Fricke, 48 94, E foi-phi@gew-rheinsieg.de Andreas von Meer, T 0228/280 48 73, Rolf Haßelkus, T 0151/403 70 404, T 02227/809 54 32, E a.von.meer@ E fricke-bonn@t-online.de E rolf.hasselkus@gew-nrw.de pr-gesamtschule-koeln.de Jirco Müller-Machalke, T 0176/ 444 73 971, E mueller- machalke@gew-rheinsieg.de // HAUPTSCHULE // REALSCHULE // GESAMTSCHULE Hauptpersonalrat Karin Distler, T 0221/398 12 91, Elke Koßmann, T 02403/642 04, Karin Grube, T 02241/612 31 E karin.distler@gew-nrw.de E elke_kossmann@web.de // BERUFSKOLLEG // FÖRDERSCHULE // GYMNASIUM Ruth Elsing, T 0157/87 83 87 11, Ulla Borgert T 0241/869 78 Heribert Schmitt, T 02205/89 53 17, E ruth.elsing@gew-nrw.de E u.borgert@web.de E schmitt@guayacan.de Vertrauensfrau für Schwerbehinderte (Förderschulen Bezirk Köln): Gudrun Ameling, T 0221/998 16 09, E g.ameling@web.de GEW Hochschulinformationsbüro Bonn (für Studierende): Carina Peckmann, E hib-bonn@gew-nrw.de Info-Redaktion: Martin Fischer, T 02242/847 25, E mafi49@t-online.de GEW Info 4/2020
DGB-STUDIE Schlechte Arbeitsbedingungen an NRW-Hochschulen gefährden den Wissenschaftsstandort NRW „Die Beschäftigten der Hochschulen in NRW stellen ihren Arbeitgebern ein schlechtes Zeugnis aus“, bringt Sa- bine Graf, stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW, die Ergebnisse des Hochschulreports auf den Punkt, bei dem 5.500 Beschäftigte in Wissenschaft und Technik/Verwaltung befragt wurden. „Dabei belasten die Beschäf- tigten vor allem die zu hohe Arbeitsintensität, große Beschäftigungsunsicherheit, mangelnde Entwicklungsmög- lichkeiten und zu geringe Einkommen.“ Auch Dietmar Hobler, Wissenschaftler bei SowiTra – Institut für sozialwissenschaftlichen Transfer und Autor der Studie, spricht von einem alarmierenden Befund für den Arbeitsplatz Hochschule in Nordrhein-Westfalen. Ein Beispiel: „Die Befragung ergab, dass gut zwei Drittel der befristet Beschäftigten sich oft oder sehr häufig Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen“, so Hobler. „Das zeigt: Gerade im wissenschaftlichen Bereich, wo über 80 Prozent (2018) einen befristeten Arbeitsvertrag haben, ist die Belastung der Beschäftigten dadurch enorm.“ Zu- dem unterstrichen die Studienergebnisse, dass insbesondere im Bereich der Arbeitsintensität große Probleme bestünden. „Es zeigen sich beispielsweise eine hohe Arbeitsdichte, enormer Zeitdruck, häufige Unterbrechun- gen bei der Arbeit und miteinander unvereinbare Arbeitsanforderungen.“ „Ohne genug abgesicherte, gut ausgestatteten Beschäftigte in Wissenschaft, Technik und Verwaltung ist gute Forschung und Lehre nicht zu haben“, betont Graf. „In all diesen Bereichen brauchen wir mehr Personal. NRW ist hier seit Jahren Schlusslicht und diese Unterausstattung geht am Ende auf Kosten der Beschäftigten – und auch zu Lasten der Studierenden, die auf gute Lehre und einen funktionierenden Hochschulapparat angewiesen sind. Wenn wir die schlauen Köpfe von morgen ausbilden wollen, wenn wir die anstehenden Herausforderun- gen meistern wollen und den Innovations- und Wissensstandort NRW ernst meinen, dann müssen wir endlich für gute Arbeitsbedingungen an unseren Hochschulen sorgen. Sonst gerät der Wissenschaftsstandort NRW in Gefahr.“ Hintergrund: Mit dem Hochschulreport hat der DGB in NRW 5.500 Beschäftigte in Wissenschaft und Technik / Verwaltung befragt. Die Befragung fand vor der Corona-Pandemie vom 23. September bis 7. November 2019 statt.
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