Theater jetzt! - Theaterfreunde ...

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Theater jetzt! - Theaterfreunde ...
AUSGABE 6 / September / Oktober 2019

Theater jetzt!
DAS MAGAZIN DES LANDESTHEATERS

                                    +++ WONDERLAND. AVE +++
 PREMIEREN: AIDA +++ MARIA STUART
                                     WINTER [6+] +++ NUR EIN TAG [6+] +++
 RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR                                      NA? [6+]
                                   N [10+] +++ KANNST DU PFEIFEN, JOHAN
 RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTE

                                                                               AIDA / Foto © A. T. Schaefer
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PERSONAL

                                                                         Foto © privat

                                                                                         Foto © 50mm Studio

                         Irakli Atanelishvili (Bass)                                                                Eungdae Han (Tenor, Opernstudio)                                                       Rebecca Oh (Sopran, Opernstudio)
                                                                                              Foto © Dario Acosta

                                                                                                              Elena O’Connor (Gast in »Aida«)

                                                                                                                                             Khatuna Mikaberidze
                                                                                                                                                  (Gast in »Aida«)
                                                                                                                                                                                             Foto © Lukas Anton
                                                                                                                                                                   Foto © Irene Zandel
                                                                         Foto © Privat

Paul Gräntzel (Schauspiel Junges Theater)                                                                                                                                                       Dorothee Bienert (Mezzosopran, Opernstudio)

                   NEU AM LANDESTHEATER DETMOLD
                                                  Foto © David Muallah

                                                                                                                                                                             Foto © privat

Jakob Kunath (Bariton)                                                                                              Markus Subramaniam 2                                                                   Maria Riccarda Wesseling (Gast in »Aida«)
                                                                                                                    (Gast in »Maria Stuart« und »Fräulein Julie«
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VORWORT

                                   Sehr verehrtes Publikum,

                                   herzlich willkommen zur Jubiläums­         Landesverband aber glücklich gelöst
                                   spielzeit 2019/20 – wir feiern 100 Jahre   werden. Darüber hinaus werden Sie
                                   Wiedereröffnung unseres Theater­           auch kleinere Veränderungen im Vor­
                                   gebäudes und freuen uns, Sie zu den        derhaus entdecken können.
                                   Festveranstaltungen bei uns im Hause
                                   begrüßen zu dürfen: Den Anfang             Mit frischer Energie und voller Taten­-
                                   macht der Festakt in der Art eines         drang sind wir aus den Theaterferien
                                   Jubiläumskonzertes am 29. Septem­          zurück und z. T. bereits in Wieder-
                                   ber. Es folgt zu Beginn des neuen          aufnahmen im Einsatz oder bereiten
Foto A.T.Schaefer

                                   Jahres der Theaterball am 15. Februar      gemeinsam mit allen Mitarbeiter*innen
                                   2020 und mit den ersten wärmenden          die ersten Premieren vor. Einige
                                   Sonnenstrahlen ein Dîner Blanc als         neue Ensemblemitglieder und Gäste
                                   Fest für die Stadt am 23. Mai.             können Sie gleich bei der Eröffnungs­
                                   Rechtzeitig zum Festakt veröffentlicht     premiere »Aida« am 13. September
                                   das Landestheater in Kooperation           erleben, Regie führt der internatio­
                    Georg Heckel   mit dem Verlag Theater der Zeit noch       nal renommierte Joan Anton Rechi.
                    Indendant      ein Buch, mit Texten und Fotos zu          Mit Schillers »Maria Stuart« eröffnet
                                   Geschichte und Gegenwart des Lan­          Schauspieldirektor Jan Steinbach am
                                   destheaters Detmold.                       27. September den Premierenreigen
                                                                              der Schauspielsparte.
                                   Damit auch in diesem Jahr wieder alles
                                   gut über die Bühne geht, wurde die         Stöbern Sie durch unsere Publikati­
                                   Sommerpause genutzt, um unseren in         onen und genießen Sie das vielfältige
                                   die Jahre gekommenen Bühnenboden           Programm an Ihrem Landestheater:
                                   zu ersetzen. Einige Überraschungen         Herzlich willkommen in den zweiten
                                   ergaben sich beim Einbau von Elektro­      100 Jahren!
                                   zügen im Großen Haus, diese konnten
                                   in bester Zusammenarbeit mit dem           Ihr

                                                                              Georg Heckel

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MUSIKTHEATER-PREMIERE

                        AIDA
                         Oper in vier Akten und sieben Bildern
                                           von Giuseppe Verdi

»Aida«, die drittletzte Oper Verdis und ohne    nationalen Opernhäuser gezeigt. Obwohl all
Zweifel eines seiner berühmtesten Werke,        der Pomp niemals im Sinne des Werkschöp­
ist ein Stück schroffer Kontraste. Monu­        fers war, wurde »Aida« 1913 zu Ehren des
mentaler Staatspomp wechselt sich ab mit        100. Geburtstags des Maestros in der Arena
intimen Kammerszenen einer Dreiecks-            di Verona zum Besten gegeben: hunderte
Liebesgeschichte, die als Parabel zwischen­     exotisch kostümierter Chorsänger in einer
menschlicher Emotionen in den Zwängen           ägyptischen Tempel­anlage, berittene Solda­
von Krieg und Patriotismus gelesen werden       ten, Palmen und Sphinxen füllten die Bühne.
kann. Aida, eine äthiopische ­Königstochter,    Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde mit
wurde als Kriegsgefangene nach Ägypten          dieser Art der Inszenierung gebrochen und
verschleppt und verliebt sich dort in den       zahlreiche Regisseure befreiten »Aida« vom
ägyptischen Heeresführer Radames. Diese         traditionellen Pharaonenkitsch. Dabei kam
Liebe wird von Radames erwidert. Aller­         es auch zu handfesten Theaterskandalen,
dings ist da auch noch Amneris, die Tochter     wie 1981 bei der Premiere von Hans Neu­
des Königs von Ägypten, die Radames eben­       enfels’ Neuinszenierung der »Aida« an der
falls abgöttisch liebt. Doch Radames will nur   Oper Frankfurt, die heute als »Meilenstein
Aida und nicht nur er wird diese Entschei­      moderner Opern-Interpretationen« gilt. Die
dung mit seinem Leben bezahlen …                heute kaum vorstellbare Revolte des Publi­
Beginnend mit ihrer Uraufführung in Kairo       kums führte dazu, dass Bombendrohungen
im Jahr 1871 wurde Verdis Ägypten-Oper          bei der Frankfurter Polizei eingingen und
in unzähligen Inszenierungen pompös, im         hunderte Polizisten mit Spürhunden das
Geiste einer europäischen Ägyptomanie           Gebäude durchsuchten, damit die ­Premiere
und in Gestalt einer pseudohistorischen         stattfinden konnte.
Ausstattungsorgie auf den Bühnen der inter­     Auch der Regisseur der Detmolder Neuin­

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»Aida ist der Tagtraum eines Archäologen, der seine Ruinen mit e
                                                               ­ rfundenen

                                                                                                                                  Foto © A. T. Schaefer
Figuren bevölkert und ihnen das Leben einer ­erfundenen Geschichte einhaucht,
um sie zu einer lebendigen Wirklichkeit zu ergänzen.«
                                                          Jan Assmann, Ägyptologe

szenierung, Joan Anton Rechi, möchte     eine andere Welt eintauchen kann,        PREMIERE:
in seiner »Aida« zugunsten einer         eine Welt, in der alles möglich ist!«    Freitag, 13. September 2019, 19:30 Uhr
Fokussierung auf das von Verdi so                                  Anna Neudert   Großes Haus
wunderbar subtil skizzierte Innen­                                                Vorstellungen: 18.9. / 4.10. / 27.10. /
leben der Figuren und der zwischen­                                               20.12. / 25.12.2019 // 25.1. / 21.3. /
menschlichen Dramen auf Staatsbom­                                                29.3.2020
bast und historischen Ägypten-Kitsch
verzichten. Da er aber nicht vollstän­   AIDA                                     VIS-À-VIS – Theater und Kirche
dig ohne ägyptische Motivik auskom­      Oper in vier Akten und sieben Bildern    im Dialog:
men möchte, wendet er einen genialen     von Giuseppe Verdi                       Sonntag, 22. September 2019,
Inszenierungstrick an und lässt Aida                                              11:00 Uhr, Christuskirche
als Raumpflegerin eines ägyptischen      Musikalische Leitung:
Museums auf den Flügeln der Musik        Lutz Rademacher                          NachSpiel – das Publikumsgespräch:
Verdis in die Traumwelt der ägyp­        Inszenierung: Joan Anton Rechi           Freitag, 4. Oktober 2019, im
tischen Könige entschweben. Rechi        Bühne: Gabriel Insignares                Anschluss an die Vorstellung im
beschäftigt dabei die Frage nach dem     Kostüme: Mercè Paloma                    Foyer-Restaurant
Potenzial von Kunst und der Kraft von    Chor: Francesco Damiani
Musik: Kann Musik uns, wie auch Leo­     Mit: Irakli Atanelishvili, Megan Marie
nard Bernstein einst träumte, zu bes­    Hart / Elena O’Connor, Andreas Jören /
seren Menschen machen?                   Benjamin Lewis, Ji-Woon Kim,                        Mit freundlicher Unterstützung der
Und wie Aida soll auch das Publikum      ­Seungweon Lee, Khatuna Mikaberidze /               Sparkasse Paderborn-Detmold
sich von dieser Inszenierung verzau­     Maria Riccarda Wesseling, Rebecca
bern lassen; so der Regisseur: »Ich      Oh, Nando Zickgraf / Eungdae Han
wünsche mir, dass mein Publikum in

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SCHAUSPIEL-PREMIERE

                                     WHO IS WHO IN
Dieser Stoff hat alles, was ein packendes Drama braucht: eine             lament haben über sie getagt, die Urteile sind gesprochen. Bei der
Geschichte über Rivalität, zwei starke Protagonistinnen, strate­          Königin von England allein liegt nun die Entscheidung über Leben
gische Kämpfe und Kriege, Mordanschläge, Sex und Intrigen, die            und Sterben der Stuart. Doch Elisabeth zögert, hin- und hergeris­
sich auf einem scheinbar undurchdringlichen Geflecht von Bezie­           sen zwischen Staatsinteressen, verwandtschaftlichem Pflichtge­
hungen abspielen. Die schöne Maria Stuart, Königin von Frank­             fühl, uralten Königsmörderängsten, Eifersucht auf die Rivalin und
reich und Schottland, hat ihre Titel längst verwirkt. Ihr Anspruch        ein paar ungewohnten Gewissensbissen.
auf den englischen Thron jedoch besteht fort. Gericht und Par­

                                                                                  England
                                                                                  Die Tudors

                                      Elisabeth von York                            Heinrich VII.                           Margarete Tudor
                                                                              gewann die Rosenkriege
                                                                            Begründer der Tudor-Dynastie.
                                                                                 Krönte sich selbst
                                                                               zum König von England

                                                                                                                                     Mutter
                                                                 Heinrich VIII.
                                                                  Errichtete die
                                                            Anglikanische Staatskirche
                                                              hatte sechs Ehefrauen

                                                                                                                          Margarete Douglas
          1. Ehe                                   2. Ehe                                       3. Ehe                          katholisch
 Katharina von Aragon                          Anne Boleyn                                  Jane Seymor
Katholisch, wurde verstoßen              Protestantisch, wurde des                         Protestantisch,
   und die Ehe annulliert             Ehebruchs angeklagt und geköpft                     stirbt im Kindbett

                      Maria I.                                                                  Edward VI.
                      Katholisch,                                                        Protestantisch, führte Book
                   später bekannt                                                          of Common Prayer ein,
                   als Bloody Mary                                                           stirbt mit 15 Jahren

                                                     Elisabeth I.
                                                       Protestantisch,                                                 Ehevertrag zw. Edward
                                          nach dem Tod der Mutter zum Bastard                                           und Maria, wird nach
                                        erklärt. Nach dem Tod ihrer Halbschwester                                      dem Tod Heinrichs VIII.
                                                Maria I. Königin von England                                                 aufgelöst

                                                                                          Robert Dudley, Graf von Leicester
                                                                                   Protestantisch, Liebhaber und Vertrauensmann
                                                                                     Elisabeths, von ihr als Gatte Maria Stuarts
   William Cecil, Lord Burleigh                                                          vorgeschlagen, was er erst ablehnte.
  Protestantisch, Großschatzmeister                                           Bei Schiller liebt er im Geheimen die schottische Königin.
     Engster Berater Elisabeths.                                                               Spielt ein doppeltes Spiel.
   Moralische Grundsätze haben für
         ihn wenig Bedeutung

                                          Georg Talbot, Graf von Shrewsbury
                                     Protestantisch, war 15 Jahre Marias Gefängnis-Hüter,
                                       Berater Elisabeths, milder, umsichtiger Charakter

                    Graf Aubespine                                                         Amias Paulet
    Katholisch, französischer Gesandter des Königs,                        Fanatischer Protestant, aktueller Kerker-
    wirbt in dessen Namen um die Hand Elisabeths.                         meister Marias, bei Schiller Onkel Mortimers,
   Wird der Mitwisserschaft eines versuchten Mordan-                             gewissenhaft und unerbittlich
             schlags auf Elisabeth bezichtigt

                                                                 6
Theater jetzt! - Theaterfreunde ...
MARIA STUART?
         Ihre Berater streiten. Baron Burleigh, dem die Staatsräson wie eine                reich macht der englischen Königin ein Angebot, das diese nicht
         zweite Haut über den Leib gewachsen ist, drängt: Tod der Frau,                     abzulehnen wagt. Elisabeths Lage ist komplex und politisch höchst
         Tod den Katholiken und Franzosen. Graf Leicester, überzeugt,                       brisant. Als sie sich auf eine Begegnung mit Maria Stuart einlässt,
         Elisabeth wie Maria ein Unterstützer und Liebhaber sein zu kön­                    eskaliert die Situation. Schillers packender Polit-Thriller zeigt ein­
         nen, schwankt zwischen den Parteien. Graf Shrewsbury, der für                      mal mehr, was Macht Menschen abverlangt und wie Entscheidun­
         England jahrelang über Maria wachte, rät zur Gnade, und Frank­                     gen über Leben und Tod getroffen werden.

                                                Schottland                                                                      Frankreich
                                                Die Stewarts / Stuarts                                                          Haus Valois / Lothringen

                             Jakob IV. (Stewart)                                                       Kardinal Karl von Lothringen
                    Mit dieser Ehe sollte dauerhafter Friede                                      Katholisch, Bruder von Marie von Guise,
                       zwischen England und Schottland                                       Onkel Maria Stuarts, zeigt bei Schiller Mortimer ein
                  herbeigeführt werden, dieser endet aber mit                                Bild der schottischen Königin, woraufhin dieser in
                      der Thronbesteigung Heinrichs VIII.                                         Liebe zur schottischen Königin entbrennt
                        Jakob IV. sah sich als Führer der
                                                             Vater
                           europäischen Christenheit
                                                                     Jakob V. (Stuart)
                                                                                                                                           Katharina de Medici
                                                                                                                                                  katholisch
                                                               Marie von Guise-Lothringen
                                                                        katholisch                          Heinrich II.
                                                      Mit dieser Ehe wurde die Bindung Schottlands           katholisch
                                                                  an Frankreich gefestigt
                                                                                                                           1. Ehe

                                                                                                                                                 Franz II.
                                                                                                                                    katholisch, kränkliche Konstitution,
M
    ut
                                 Maria Stuart                                                                                          stirbt ein Jahr nach der Heirat
         te             katholisch, mit 6 Tagen Königin von
              r        Schottland, mit 17 Jahren auch Königin
                         von Frankreich, hat als Urenkelin
                          ­Heinrichs VII. Anspruch auf den
                                  englischen Thron
                                                                               Sohn
                                                                                               Sohn Jakob VI.
                                                                                                  Später Jakob I.                                  3. Ehe
                                       2. Ehe                                                 1. König von England
                                                                                                 und Schottland                 James Hepburn, Earl of Bothwell
                              Henry (Lord) Darnley                                                                                 Protestantisch, Hauptmann der
                         Katholisch, Urenkel Heinrichs VII.,                                                                     Schottischen Garde, gilt als Mörder
                                   Marias Cousin                                                                                Darnleys. Die Ehe mit ihm zwang Maria
                         Nichtsnutz, Blender, Opportunist,                                                                                  zur Abdankung
                           unter vermeintlicher Führung
                         Bothwells und Marias Zustimmung
                                     ermordet

                                                                                                David Rizzio
                                       Mortimer                                   Katholisch, Sänger und Sekretär Marias,
                          Bei Schiller Paulets Neffe, katholisch                   angeblich ihr Geliebter, unter Führung
                                       (konvertiert),                                        Darnleys ermordet
                           glühender Verehrer Marias, plant
                                   Befreiungsversuch

                                                    MARIA STUART
                                                    Schauspiel von Friedrich Schiller
                                                    Inszenierung: Jan Steinbach                                                        NachSpiel – das Publikumsgespräch:
                                                    Bühne und Kostüme: Jule Dohrn-van Rossum                                           Freitag, 18. Oktober 2019,
                                                    Mit: Anton Becker, Henning Bormann, Patrick Hellenbrand,                           im Anschluss an die Vorstellung
                                                    Hartmut Jonas, Kerstin Klinder, André Lassen, Natascha Mamier,
                                                    Alexandra Riemann, Jürgen Roth, Markus Subramaniam                                 VIS-À-VIS – Theater und Kirche
                                                                                                                                       im Dialog:
                                                    PREMIERE: Freitag, 27. September 2019, 19:30 Uhr, Großes Haus                      Donnerstag, 31. Oktober 2019,
                                                    Vorstellungen 2.10. / 6.10. / 9.10. / 12.10. / 14.10. / 17.10. / 18.10. /          18:00 Uhr, Martin-Luther-Kirche
                                                    24.10. / 3.11. / 16.11.2019
                                                    EINFÜHRUNG jeweils 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung
                                                                                               7
Theater jetzt! - Theaterfreunde ...
SCHAUSPIEL-PREMIERE

                     SIBYLLE BERG IST
                     EINE GROSSE IRONIKERIN
Foto ©Marc Lontzek

                     Ein Gespräch zwischen Dramaturg Arne Bloch und Regisseur Jakob
                     Arnold über Jämmerlichkeit, Annehmlichkeiten und lustvolle Ironie

                     Arne Bloch: Die Personen im Stück            JA: Historisch stimmt es natürlich,          Zukunft ist gar nicht so anders im Ver-
                     »Wonderland Ave.« leben in einer futu-       dass viele Entwicklungen für viele           gleich zu unserer Realität.
                     ristischen Anlage, vollziehen ein dik-       Menschen in problematische Richtun­          JA: Nein, das ist ja der Witz. Das
                     tiertes Freizeitprogramm und werden          gen gelaufen sind. Da kann man beim          ­Interessante ist, wo ich mich mit mei­
                     von einem »Chor der Roboter« dirigiert.      Ackerbau anfangen oder auch bei den           nen blöden, jämmerlichen, menschli­
                     Aus dieser Grundsituation entspinnt          Auswüchsen des Kapitalismus. Mit die­         chen Bedürfnissen, Ängsten und Bedin­
                     sich ein Dialog zwischen Mensch und          ser Diagnose enthält der Text durch­          gungen von heute w   ­ iedererkenne. Die
                     Maschine. Von welcher Zukunft erzählt        aus etwas Warnendes. Diese Momente            angebliche Zukunft ist eine Kontrast­
                     uns Autorin Sibylle Berg?                    finde ich allerdings weniger stark als        folie. Dieser Punkt hat sich in unserer
                     Jakob Arnold: Das Ironische an dem           die lustvolle Ironie, mit der Berg uns        Arbeit von Anfang an gezeigt, uns aber
                     Text ist, dass diese Frage nach der          heutige Menschen beschreibt.                  auch vor Herausforderungen gestellt:
                     Zukunft eigentlich keine Rolle spielt.       AB: Wenn du dich in die Situation der         Wie schlüsselt man den gedanken­
                     Sibylle Berg treibt heutige Entwick­         Personen in der Wonderland Avenue             reichen Text, der sich wie ein guter
                     lungen wie Automatisierung und Digi­         hineinversetzen müsstest: Was würdest         ­Feuilletontext liest, für das Spiel auf?
                     talisierung zu einem völlig abstrusen        du am Leben in der schönen neuen Welt          In der Inszenierung wird es keinen
                     Ende, das man nur schwer glauben             schätzen und welche Probleme hättest           Science-Fiction-Kosmos geben, son­
                                                                                                                 ­
                     kann. Sie ist eine große Ironikerin.         du?                                            dern es wird näher an uns dran sein,
                     Diese sehr bewusst fiktive Zukunft, die      JA: Ach Gott, da wird man ja manch­            spielerisch sein, wie ein Ping-Pong-
                     mit realer Wissenschaft wenig zu tun         mal selbst ertappt. Wenn die Roboter           Spiel zwischen der Zukunft und unse­
                     hat, dient dazu, über unsere Situation       die Menschlein fragen: »Was wünscht            rer Gegenwart.
                     heute zu erzählen: Nämlich wie wir           ihr euch denn eigentlich?« – »Einen
                     uns angesichts des technologischen           Business-Class-Flug und einen schönen        WONDERLAND AVE.
                     Fortschritts in der Gegenwart und in         Flatscreen-Fernseher.« In diesen bie­        Schauspiel von Sibylle Berg
                     der nahen Zukunft im Verhältnis zu           deren Wünschen finde ich mich auch
                     uns selbst, zu unseren Mitmenschen           wieder. Jedoch sind die Annehmlich­          Inszenierung: Jakob Arnold
                     und auch zur Arbeitswelt verhalten.          keiten der Wonderland Avenue an die          Bühne und Kostüme:
                     AB: Bei Sibylle Berg bekommt man             Bedingung der maximalen Leistung             Nora Johanna Gromer
                     nicht nur in »Wonderland Ave.«, son-         gekoppelt. Und zudem ist die Arbeit der      Mit: Heiner Junghans, Ewa Noack,
                     dern auch in ihrem neusten Roman             Menschen in der Anlage von jeglichem         Jorida Sorra, Emanuel Weber
                     »GRM Brainfuck« oder in ihren Spiegel-       Sinn befreit …
                     Online-Kolumnen das Gefühl, dass wir         AB: … und da kommen die Momente des          PREMIERE: Mittwoch, 25. September
                     Menschen uns durch unseren eigenen           Zweifels: Warum spielen wir alle dieses      2019, 19:30 Uhr, Grabbe-Haus
                     Fortschritt selbst abschaffen. Mit Sibylle   Spiel der Leistungsgesellschaft mit? Diese   Vorstellungen: 28.9. / 2.10. / 5.10. /
                     Bergs sehendem Auge reiten wir also          Frage wird im Kontext der Wonderland         6.10. / 11.10. / 12.10. / 18.10. /2.12. /
                     fröhlich in die Katastrophe.                 Avenue nochmal anders sichtbar. Bergs        4.12. / 19.12.2019

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THEATER-ABC

Chorprobe mit Francesco Damiani (Chordirektor)

   C wie Chor                                                         C wie Chordirektor
Der Opernchor besteht aus 20 Chorsänger*innen aus ver­              Francesco Damiani im Gespräch
schiedenen Ländern und weiteren Mitgliedern des Extra­              mit Melanie Unger
chors, die bei bestimmten Produktionen zur Verstärkung
eingesetzt werden. Unter der Leitung von Chordirektor               Was gehört neben der Einstudierung des Chors
Francesco Damiani arbeitet der Chor an der gesamten musi­           zu den Aufgaben eines Chordirektors?
kalischen Bandbreite: von Oper über Operette bis zu Musical.        Francesco Damiani: Ich begleite die ganze Produktion der Stü­
Olga Kurbacheva hat mit Annette Blazyczek (Sopran, seit 2011        cke, in denen der Chor mitwirkt, weil ich die Choreografien
im Chor des Landes­theaters) und den beiden Neuzugängen             im Kopf haben muss. Und natürlich auch das Organisatori­
­Tatjana Yang (Sopran) und Florian Zanger (Bass) gesprochen.        sche: Wir sind im Landestheater ein vergleichsweise kleiner
                                                                    Chor, sodass auch Aushilfen gefunden werden müssen.
Tatjana Yang und Annette Blazyczek haben Operngesang
in Detmold bzw. Hannover studiert, Florian Zanger stu­              Gibt es überhaupt einen Alltag?
diert noch an der Hochschule für Musik Detmold. Beim                FD: Nein (lacht). Es gibt nur die Regelung, dass die Proben
Gesangsstudium wird viel Wert auf die Gesangstechnik                zwischen 10 und 13 Uhr sowie 18 und 21 Uhr stattfinden.
gelegt, die Entwicklung der Musikalität spielt ebenfalls eine       Aber dazwischen fallen noch Büroarbeiten sowie Sparten-
große Rolle, auch Nebenfächer wie Musiktheorie, Musikge­            oder Abteilungssitzungen an, weil man als Chordirektor ja
schichte, Sprecherziehung und Sprachgestaltung, Schau­              auch Abteilungsleiter ist.
spiel, Bühnentanz und mancherorts sogar Bühnenfechten
werden trainiert. Von großer Bedeutung beim Operngesang             Wie wird man Chordirektor?
sind Fremdsprachen. An erster Stelle steht Italienisch, dazu        FD: DEN klassischen Weg gibt es nicht. Es gibt die Möglich­
kommen eventuell noch Französisch oder slawische Spra­              keit einer allgemeinen Ausbildung, also das Studium der
chen. In erster Linie geht es dabei um die Aussprache.              Chor- oder Orchesterleitung. Danach folgt das klassische
                                                                    Bewerbungsverfahren um eine ausgeschriebene Stelle. Wird
Zunächst wird ein neues Werk im Chorsaal mit dem Chor­              man eingeladen, führt man mit dem Chor eine Probe oder
direktor geprobt, Proben finden morgens und abends statt.           ein Konzert durch. Da muss alles stimmen und die Chemie
Dort lernen die Sänger*innen die Partien. Später wird das           passen, um die Leitung zu erhalten. Auf eine Stelle bewerben
Stück gemeinsam mit dem Regisseur auf der Bühne szenisch            sich meist mehr als 40 Leute, eingeladen werden nur etwa
umgesetzt. Dieser Moment, wenn alles zusammenkommt,                 10. Deswegen reicht das Studium alleine meistens nicht aus.
ist am spannendsten und macht allen am meisten Spaß.
                                                                    Wie sind Sie Chordirektor geworden? Wollten Sie das schon
Auch in ihrer Freizeit gehen die drei gerne ins Theater, wenn       immer machen?
die Proben und Vorstellungen es erlauben. In dieser Spielzeit       FD: Geplant war das zu Beginn meines Kompositionsstu­
ist der Chor in sehr vielen Produktionen beteiligt, deswegen        diums eigentlich nicht, ich habe es mir aber mit meinem
wird es seltener möglich sein, die Arbeit von Kolleg*innen          Schwerpunkt »Orchesterleitung« offengelassen. Wie viele
aus anderen Sparten anzuschauen.                                    andere auch habe ich als Korrepetitor angefangen und war
                                                                    an einigen Theatern engagiert, unter anderem am National­
                                                                    theater Mannheim. Irgendwann kam ein tolles Angebot für
                                                                    mich, dort die Leitung der Jungen Oper sowie die Assistenz
                                                                    des Chordirektors und Dirigenten in der Oper zu überneh­
                                                                    men. Deswegen bin ich übrigens hier auch nicht nur Chor­
                                                                    direktor, sondern auch Kapellmeister. Von 2014 bis 2017
                                                                    war ich in Mannheim. In Detmold bin ich nun schon seit zwei
                                                                    Spielzeiten.

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Was gefällt Ihnen am Landestheater in Detmold                   Wie kommt man in den Chor?
am meisten?                                                     FD: Da kann man eine interessante Veränderung beobachten:
FD: Die Gastspiele in anderen Städten sind spannend, weil sie   Vor 40 Jahren war der Ausbildungsstand der Sänger*innen
immer eine neue Herausforderung sind. Wir kommen eine           nicht so hoch wie jetzt. Klar, damals sind auch schon gut
Stunde vor der Vorstellung an und müssen, ohne vorher auf       ausgebildete ehemalige Solisten irgendwann dem Chor bei­
der Bühne geprobt zu haben, schauen wie die Aufstellung         getreten. Aber es kam eher vor, dass der Chorleiter eine
läuft und der Klang ist. Die Organisationsangelegenheiten,      schöne Stimme gehört und sich diese zum Chor dazugeholt
die zu einem gastierenden Theater dazu gehören, waren für       hat, dass man also einfach irgendwie reinkam. Heute werden
mich neu. Es ist schön, wenn man die eigenen Leute wählen       freie Stellen ausgeschrieben, es gibt Bewerbungsverfahren
und seinen eigenen Plan aufstellen kann.                        und ein richtiges Vorsingen. Da die neuen Chorsänger*innen
                                                                jetzt viel besser ausgebildet sind, hat der Chor auch einen
                                                                ganz anderen Klang und damit zu arbeiten finde ich sehr
                                                                spannend.

   D wie Dramaturgie
Ein ganz normaler Tag in der Dramaturgie
von und mit Lea Redlich und Arne Bloch

   s d ie L e u te glauben,
Wa
   s D ra m a tu rg*innen tun …
wa

Was wir tatsächlich tun …

9:15 Uhr: Bei einem ersten Kaffee neue Stücke lesen und das     9:50 Uhr: Vor der Vormittagsprobe ein kurzer Austausch mit
Weltgeschehen im Blick behalten.                                dem Schauspieldirektor über die aktuelle Produktion.

                                                              10
12:10 Uhr: Pause auf der Probe. Der Kopf raucht.                 12:25 Uhr: … und die nächste Produktion muss auch noch
Es ist noch viel zu tun …                                        vorbereitet werden: Der Text ist (mal wieder) viel zu lang, wir
                                                                 brauchen eine knackige Strichfassung.

14:00 Uhr: Nach dem leckeren Essen in unserer Theaterkantine     14:27 Uhr: Auf dem Weg zur Besprechung mit der
noch einen schnellen Kaffee.                                     Öffentlichkeitsarbeit; kurz: Drama-ÖA-Sitzung.

                                                                                                                                                        antine
                                                                                                                                           hr, Theaterk
                                                                                                                kt ob er 20 19, 20.15 U euten
                                                                                                           . O                          be  d
                                                                                          Samstag, 26 ohlen, die die Welt er den Pop-Titan,
                                                                                                        :B                        end üb
                                                                                          FreiRaum                        b er ab                      r Männ-
                                                                                                         nder R     at ge                 und toxische Motto.
                                                                                          Ein krache kultureller Genialität                           ns
                                                                                                          op                             lautet Bohle
                                                                                           zwischen p eren statt sanieren« rne Bloch
                                                                                                ei t. »P la  ni                 N  oa ck ,A
                                                                                           lichk                          Ewa
                                                                                                           Junghans,
                                                                                           Mit: Heiner
15:53 Uhr: Die Materialmappe mit Hintergrundinformationen        16:08 Uhr: Was zieh ich bloß an? Kostümauswahl für den ersten
zu »Maria Stuart« für das Ensemble wird mit viel Liebe und       »FreiRaum« in der Theaterkantine.
Scherenspitzengefühl hergestellt.

                                                                                                                                             »Kafka & Co.«
                                                                                                                          r, Buchhandlung
                                                                                     sta g, 1. Ok to be r 2019, 19.30 Uh        e Ne ur on en
                                                                                Dien                                     rend
                                                                                                      No. 5: Explodie             d Theaterautors
                                                                                LieblingsStücke                n des Roman- un                      Redlich
                                                                                Ein Leseab    en d mi t Te xte
                                                                                                                     Bo rm an n, An dré Lassen, Lea
                                                                                                     Mi t: He nn ing
                                                                                Thomas Melle //
17:05 Uhr: An Landestheatern ticken die Uhren anders ... der     18:35 Uhr: Vor der Vorstellung kurze Verständigung
Spielplan für die Saison 2021/22 muss bereits geplant werden.    mit einem Schauspielkollegen für die nächste Ausgabe
                                                                 der »LieblingsStücke«
                                                                                                                                                 Fotos ©Marc Lontzek

18:59 Uhr Auf dem Weg zur »Andorra«-Einführung                   21:15 Uhr Die Materialmappe hat den Kopierer überfordert.
(zum letzten Mal in Detmold am 14.9.!)                           Da hilft nur noch ein gemeinsames Feierabendbier …

                                                                11
JUNGES THEATER

Liebe Freund*innen
des Jungen Theaters,
wir freuen uns, mit euch gemeinsam in unsere zweite Spielzeit zu
starten, in der ihr auf unserer Bühne Geschichten sehen werdet, die
von Freundschaft handeln. Freundschaften, die ein ganzes Leben
– oder eben auch nur einen Tag lang – bestehen. Geschichten über
Freundschaften, die auf die Probe gestellt werden, die zerbrechen
oder uns selbst zerbrechlich machen.
 Wir – Konstanze und Jenni – haben uns zu Beginn der Spielzeit mit    Und was ist dir in einer Freundschaft wichtig? Bei Freund*-
 einem Teller Kekse hingesetzt und uns unterhalten:                   innen brauche ich das Gefühl, mich nicht rechtfertigen zu
Konstanze, was ist denn für dich Freundschaft? Freundschaft           müssen, und die Gewissheit, dass das Vertrauen und die
ist im Theaterleben ja gar nicht so einfach. Freundschaften           Liebe bleiben, auch wenn man sich nur unregelmäßig sieht.
aufrechtzuerhalten, wenn man nicht so viel Zeit hat, ist auf          Oh ja, keine Vorwürfe, bitte! Genau! Ich persönlich glaube,
jeden Fall ein großes, manchmal schwieriges Thema. Ich                dass ich nicht so eine gute Freundin bin. Man muss zum Bei­
brauche Menschen, die akzeptieren, dass ich mich eigentlich           spiel damit rechnen, dass ich nicht zum Geburtstag anrufe …
nie melde und die dafür sorgen, dass – wenn ich mich dann             Sind Freund*innen vielleicht Leute, die einen zum Geburts­
melde – wir sofort Freundschaft haben. (Nicken, Lachen)               tag anrufen? Ja, ich finde schon. Wobei ich es auch verzei­
Und als ich im Sommer meine Freund*innen gesehen habe,                hen kann, wenn Leute das nicht machen …Es stellt sich ja
habe ich gemerkt: Freundschaft ist etwas Beruhigendes. Sie            sowieso die Frage: Ab wann ist man eigentlich mit jeman­
sagt einem, woher man kommt, und erzählt einem ganz viel              dem befreundet? Und wie enden Freundschaften? Es gibt ja
darüber, wer man ist. Freund*innen haben mit Verwurze­                auch Leute, die einen nur aus bestimmten Phasen kennen.
lung zu tun. Meine älteste Freundin kenne ich schon, seit­            Ja, genau! Meine beste Schulfreundin war mir zum Beispiel
dem ich ein ganz kleines Kind war. Wir sind im gleichen Dorf          wahnsinnig wichtig und während meiner Schulzeit haben
aufgewachsen, waren zusammen in der Grundschule und                   wir so viel miteinander geteilt. Heute haben wir zwar immer
auf dem Gymnasium. Ich habe keine*n einzige*n Freund*in,              noch ein großes Interesse am Leben der anderen, schaffen
die/den, die ich noch vor meiner Gymnasialzeit kennenge­              es aber gar nicht mehr, uns »up to date« zu halten. Vielleicht
lernt habe, weil ich wahnsinnig oft umgezogen bin als Kind:           heißt Freundschaft auch Verbundenheit und das Wissen um
Kindergarten, Grundschule und Gymnasium waren bei mir                 die Vergangenheit des anderen. Für mich ist Freundschaft
alle in unterschiedlichen Städten. Und ich habe niemanden,            … Ruhe. Weil ich bei Freund*innen nicht hinterfragen muss,
den ich über diese Umzüge »hinweggerettet« habe. Man hat              wie etwas gemeint ist oder ob der andere mich versteht.
ja als Kind nicht so die Möglichkeit, zu sagen: Mutti, ich fahre      Freund*innen geben einem das Gefühl, zu Hause zu sein.
mal für ein Wochenende zurück nach Leipzig … und meine
Telefonate als Sechsjährige waren eher kurz und schlecht.             Ritter Odilo und der strenge Herr Winter [6+]
Das hätte nicht für »Freundschaft« gereicht. Da fehlt ja auch         Kinderoper von Mareike Zimmermann
der gemeinsame Alltag – wobei ich mit meinen heutigen                 PREMIERE: 19. September 2019 (geschl. Veranstaltung)
Freund*innen auch sehr wenig gemeinsamen Alltag habe.                 Nur ein Tag [6+]
Mittlerweile liebe ich es dafür, zu telefonieren, finde aber          von Martin Baltscheit
kaum Zeit.                                                            PREMIERE: 26. September 2019, 10 Uhr, Junges Theater
                                                                     Rico, Oskar und die Tieferschatten [10+]
                                                                     von Andreas Steinhöfel
                                                                     PREMIERE: 8. Oktober 2019, 10 Uhr, Junges Theater
                                                                     Kannst du pfeifen, Johanna? [6+]
                                                                     Oper für Kinder von Alexander Stessin
                                                                     PREMIERE: 26. Oktober 2019, 11 Uhr, Junges Theater

                                                                     Für die folgenden Veranstaltungen ist eine Anmeldung
                                                                     erforderlich unter jt@landestheater-detmold.de
                                                                     BilderBuchBühne Spezial
                                                                     26. September 2019, 16 Uhr, Junges Theater

                                                                     Lehrer*innenStammtisch
                                                                     9. Oktober 2019, 16 Uhr
                                                                      Symposium »Unbekannte Mehrheiten —
                                                                       Russlanddeutsche und das Gegenwartstheater«
                                                                      11. – 13. Oktober 2019

                                                                       Zum Mitspielen
                                                                      16. September 2019, 16 Uhr: Start OpenAgeClub [18+]
                                                                      18. September 2019, 16 Uhr: Start TeenClub [14-24]
                                                                      29. Oktober 2019, 16 Uhr: Start KidsClub [8-13]
                                                                      31. Oktober 2019, 16 Uhr: Start Pädagog*innenSpielClub

                                                                     12
KONZERTE

                                                                                                                                Foto © Marc Lontzek
Von Detmolder Kompositionen, Rundfunk- und
CD-Aufnahmen bis zur Uraufführung –
die Konzerte des Symphonischen Orchesters 2019/20
Brahms 4. Symphonie und die sich auf        den sind: »Begrüßung« von Giselher         Institut produziert.« Im Zentrum des
sie beziehende Komposition D ­ etlev Gla­   Klebe, der lange Jahre an der Musik­       dritten Sinfoniekonzerts steht am
nerts »Weites Land. Musik mit Brahms«       hochschule unterrichtet hat, und           9. Juni im Rahmen des »Beethoven
stellen den Rahmen für das erste Sinfo­     Albert Lortzings Vorspiel zum Sing­        Pastoral Project« zum Weltumwelttag
niekonzert am 24. S­eptember im Kon­        spiel »Der Pole und sein Kind«. Dazu       Beethovens 6. Sinfonie.
zerthaus dar. General­   musikdirektor      passt Johannes Brahms’ »Akademi­           Besonders erwähnenswert ist die
Lutz ­Rademacher schätzt Glanert sehr:      sche Festouvertüre« und der Schluss­       Solistin des Neujahrskonzerts am
»Detlev ­Glanert ist einer der bedeu­       satz seiner zweiten Symphonie. Einen       5. Januar 2020, Ruth Velten, die das
tendsten zeitgenössischen Komponis­         kleinen Ausblick auf das Musiktheater      Saxophonkonzert »Escapades« von
ten, zudem Hamburger wie Brahms.            in der Jubiläumsspielzeit gibt es auch.    John Williams sowie das erst kürzlich
Das Stück setzt sich mit dem themati­       Als Höhepunkt dieser Konzertsaison         uraufgeführte Saxophonkonzert »Il
schen Material des ersten Satzes der        nennt Lutz Rademacher das zweite           capello magico« von Gordon Kampe
Brahms-Sinfonie auseinander, fängt          Sinfoniekonzert am 18. Februar 2020        spielt, der anwesend sein wird. Im
auch die melancholische Grundstim­          im Konzerthaus: »Die Pianistin Luisa       zweiten Teil erklingt die 9. Symphonie
mung des Brahmsschen Spätwerkes             Imorde interpretiert im ersten Teil das    von Antonín Dvořák »Aus der neuen
kongenial ein.« Dazwischen steht Béla       zweite Klavierkonzert von Carl Maria       Welt«. Außerdem begleitet das Sym­
Bartóks Violakonzert mit dem Solis­         von Weber und ein Konzertstück von         phonische Orchester des Landesthe­
ten Volker Jacobsen, Professor an der       ihm. Im zweiten Teil folgt die 5. Sinfo­   aters im Finale des Brahms-Klavier­
Hochschule für Musik, Theater und           nie von Ralph Vaughan Williams, die        wettbewerbs am 6. Oktober 2019 im
Medien Hannover und lange Jahre             sich auf das Ende des zweiten Welt­        Konzerthaus die Finalist*innen bei
Mitglied des bekannten Artemis Quar­        kriegs bezieht. Ein sehr faszinieren­      Brahms’ Klavierkonzerten und bringt
tetts.                                      des Stück, das ich in Absprache mit        beim Landesposaunenfest am 20. Juni
Der Bezug zu Detmold stand bei der          Deutschlandfunk Kultur auf das Pro­        2020 im Schlosspark ein neues Werk
Programmauswahl des Jubiläums­              gramm gesetzt habe, denn das ganze         für Symphonisches Orchester und
konzerts »100 Jahre Landestheater           Programm wird für eine Rundfunk­           Posaunenchöre von Michael Schütz
Detmold« am 29. September 2019 im           sendung aufgezeichnet, außerdem            zur Uraufführung.
Vordergrund, darunter zwei Kompo­           wird vom ersten Teil eine CD in Zusam­
sitionen, die nachweislich hier entstan­    menarbeit mit dem Erich Thienhaus-                             Maila von Haussen

SINFONIEKONZERT 1                                                 FESTAKT – JUBILÄUMSKONZERT
Dienstag, 24. September 2019, 19:30 Uhr, Konzerthaus
                                                                  »100 JAHRE LANDESTHEATER
Detlev Glanert: Weites Land »Musik mit Brahms«                    DETMOLD«
Béla Bartók: Konzert für Viola und Orchester                      Sonntag, 29. September 2019, 18:00 Uhr, Großes Haus
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Musikalische Leitung: Lutz Rademacher                             ORCHESTERFINALE
Viola: Volker Jacobsen                                            BRAHMS-KLAVIERWETTBEWERB
Symphonisches Orchester des Landestheaters Detmold                Sonntag, 6. Oktober 2019, 18.00 Uhr, Konzerthaus

                                                                                       Unterstützt durch

                                                             13
GASTSPIELKAMMERKONZERT                                                                                                          THEATERBALL

       KAMMER–                                                               Beethovens hochdramatisches letztes Streichtrio umrahmt
                                                                             von Mozarts leicht und heiter anmutenden Quartetten, die

       KONZERT 1
                                                                             mal die Flöte, mal die Oboe zum Streichtrio dazu holen: So
                                                                             sieht ein abwechslungsreiches Programm mit Meisterwer­
                                                                             ken der klassischen Kammermusik aus! Während man beim
                                                                             Flötenquartett meinen kann, eine kleine Oper vor sich zu
                                                                             haben, behandelt Mozart die Stimmen des Oboenquartetts
                                                                             sehr gleichberechtigt, virtuos und humorvoll – und gibt dem
                                                                             Stück mit dem dreigestrichenen f, das damals für die Oboe
                                                                             sehr unüblich war, eine besondere Würze.

                                                                             Samstag, 12. Oktober 2019, 19:00 Uhr,
                                                                             Weserrenaissance-Museum Schloss Brake,
                                                                             Schlossstr. 18, 32657 Lemgo

                                                                             WOLFGANG AMADEUS MOZART
                                                                             Flötenquartett in C-Dur KV 285b
       Gabriele Bertolini (Flöte), Stefanie Claucig (Violine), Andrea
       Müller (Oboe), Mino Sasaki (Viola), Judith Hasmann (Cello)            LUDWIG VAN BEETHOVEN
                                                                             Streichtrio in c-Moll op. 9, Nr. 3

                                                                             WOLFGANG AMADEUS MOZART
                                                                             Oboenquartett in F-Dur KV 370
          Foto © A.T. Schaefer

                                 JUBILÄUMS-THEATERBALL 2020
          Das Landestheater Detmold und sein Förderverein »Theaterfreunde«
                 laden zum Jubiläumstheaterball am 15. Februar 2020!
       Feiern Sie mit uns den 100. Geburtstag des Landestheaters             2. November, alle anderen kommen ab dem 16. November
       mit einem glanzvollen Theaterball. Kommen wir zusammen                zum Zug.
       in einem der schönsten Theatergebäude Deutschlands zum                Karten können in folgenden Kategorien* gebucht werden:
       Tanzen und gemeinsam Genießen unter dem Motto: »Happy                   • Restaurantfoyer und Malsaal, Sitzplatz, 150 €
       Birthday!«                                                              • Seitenfoyer mit Tisch und Sitzplatz: 125 €
       Geboten werden gehobene Unterhaltung aus Schauspiel,                    • Lounge-Plätze im ersten Rang: 100 €
       Musiktheater und Konzert in stilvollem Ambiente, mitrei­
       ßende Tanzmusik und Tanzvergnügen an spannenden Orten                  Wenn Sie keinen Wert auf Tischkarten legen, können Sie
       sowie kulinarische Köstlichkeiten aus Küche und Keller!               ­Flanierkarten (ohne reservierten Tisch oder Stuhl) zu 75 €
       Als Mitglied der Theaterfreunde profitieren Sie von einem              (für Azubis, Schüler, Studierende mit Ausweis bis 27 Jahre
       ­Vorkaufsrecht ab dem 15. Oktober, als Abonnent*in ab dem              zu 50 €) buchen.

                      Karten für den Theaterball können Sie direkt an der Theater­kasse erwerben:
        dienstags-freitags 10-18 Uhr und samstags 10-13 Uhr, sowie telefonisch unter 0 52 31 — 974 803 oder per
                                    E-Mail unter tickets@landestheater-detmold.de
                                   Profitieren Sie von unserem neuen Service und reservieren Sie Ihre Getränke
                                                          schon bei der Kartenbestellung!
         *Sämtliche Preise verstehen sich pro Person und beinhalten alle Speisenangebote und einen Begrüßungssekt. Im Preis i­ nbegriffen ist
                 jeweils eine Karte für das Galaprogramm und (außer bei Flanierkarten) Ihre Platzreservierung während des Balls.

                                                                        14
WIEDERAUFNAHMEN

                                                                         Foto © Mark Lontzek
    Foto © Jochen Quast

SPATZ UND ENGEL                                                         DER HÄSSLICHE
Schauspiel mit Musik von                                                Komödie von Marius von Mayenburg
Daniel Große Boymann und Thomas Kahry                                   20.9. / 10.10. / 13.10. / 27.10.
13.9. / 15.9.                                                           »Ein vortreffliches Ensemble«
»Den beiden Hauptdarstellerinnen nimmt                                                        Lippische Landeszeitung
man Weltstar-Allüren, Gefühlsseligkeit
und gegenseitige Zuneigung ab.«
                  Lippische Landeszeitung
                                                                         Foto © A. T. Schaefer
    Foto © Jochen Quast

SONNY BOYS                                                              LUISA MILLER
Komödie von Neil Simon                                                  Oper von Giuseppe Verdi
1.9. / 27.11. / 10.12.                                                  19.10. / 2.11. / 24.11. / 15.1.
»Wie ihre Charaktere bilden auch Schaf­                                 »Dieses Stück gehört gespielt. Und zwar
meister und Roth auf der Bühne ein konge­                               am besten auf einem Niveau wie zurzeit in
niales Duo.«           Lippische Landeszeitung                          Detmold.« Die Deutsche Bühne
                                                                         Foto © Birgit Hupfeld
    Foto © Jochen Quast

ANDORRA
Schauspiel von Max Frisch                                               DER VETTER AUS DINGSDA
14.9.                                                                   Operette von Eduard Künneke
»Erstklassige Leistungen aller Schauspie­                               20.10. / 11.12. / 23.12.
ler gehen unter die Haut.«                                              »Das Stück macht rundum gute Laune!«
                   Lippische Landeszeitung                                                    Lippische Landeszeitung

                                                          Ensemblenotizen

                                                        Herzlichen Glückwunsch an Lotte Kortenhaus und
                                                        Seungweon Lee, die in der Kritikerumfrage der WELT
Foto © A.T. Schaefer

                                                        AM SONNTAG für ihre Rollen in Gounods »Faust« als
                                                        beste Nachwuchssänger*in genannt werden!

IMPRESSUM:
Theaterzeitung des Landestheaters Detmold. Erscheint fünf Mal pro S
                                                                  ­ pielzeit als Beilage der L
                                                                                             ­ ippischen Landes-Zeitung

Herausgeber: Landestheater Detmold / Spielzeit 2019/20                  Herstellung: Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG
Intendant: Georg Heckel / Verwaltungsdirektor: Stefan Dörr              Anzeigenleitung: Ralf Büschemann, C ­ hristian Erfkamp
Redaktion: M
           ­ aila von Haussen / Mitarbeit: Öffentlichkeitsarbeit und    Anzeigenverkaufsleitung: Christian Erfkamp, Tel: 05231 911–0,
Dramaturgie / Grafik: Wiebke Jakobs und Michael Hahn, Hamburg           E-Mail: lz@lz-online.de
Fotos: Landestheater Detmold                                            Druck: B
                                                                               ­ ösmann Medien und Druck GmbH & Co. KG,
                                                                        Tel. 05231 911–0, E-Mail: info@boesmann.de

                                                                        Auflage: 60 000 / Erscheinungstermin: 14. September 2019
                                                                        Redaktionsschluss: 6. September 2019
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