THEATER- TOUR AMARENA 2018 - Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz eV
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Verbands- und Fachzeitschrift für das Amateurtheater in Rheinland-Pfalz Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V. · Ausgabe 2/2018 AMARENA 2018 Preisträger stehen fest »FREMDE HEIMAT« Jugend-Theatercamp 2018 in Montabaur THEATER- TOUR Jugendtheater-Produktionen: »On stage e.V.« Plaidt, »die oase« Montabaur – und vieles mehr ... SEMINAR-FEEDBACK Seniorenseminar »geht raus, spielen« in Bingen DSGVO Datenschutz im Landesverband
IMPRESSUM MITGLIEDER DES LANDESVORSTANDES Herausgeber Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V. 1. Vorsitzender Hans Schilling, 56235 Ransbach-Baumbach Geschäftsstelle 0175-6689517 hans.schilling@theaterrlp.de Rheinstrasse 96, 56235 Ransbach-Baumbach Mobil: 01 75 - 6 68 95 17, E-Mail: info@theaterrlp.de 2. Vorsitzender und Geschäftsführer www.theaterrlp.de Thomas Holtkamp, 56412 Niedererbach 06485-911097 thomas.holtkamp@theaterrlp.de Bankverbindung Kreissparkasse Mayen Schatzmeisterin IBAN DE78 5765 0010 0020 0035 54 Helga Marbach, 56606 Andernach BIC MALADE51MYN 02632-43972 02632-958784 helga.marbach@theaterrlp.de Redaktion Hans Schilling, Heike Lachnit Künstlerischer Beirat Petra Newiger, 12439 Berlin Layout und graphische Gestaltung 0176-31653484 petra.newiger@theaterrlp.de Dominic Maginot · www.magiano.de Referentin Seniorentheater Druck Heike Mayer-Netscher, 55130 Mainz Druckerei und Verlag Dietmar Fölbach, Koblenz heike.mayer-netscher@theaterrlp.de Auflage Referentin Kinder- und Jugendtheater 500 Stück Petra Theisen, Bad Kreuznach petra.theisen@theaterrlp.de Titelfoto »Teuflische Göttinnen«, Work with People Theater e.V. Referentin Presse und Öffentlichkeitsarbeit und Social Media Heike Lachnit, 65604 Elz Die Zeitschrift Vorhang auf erscheint vier Mal jährlich. Die heike.lachnit@theaterrlp.de mit Namen oder Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Auffassung der Verfasser, nicht aber die des Herausgebers wie- Protokoll- und Schriftführer der. Es wird nur die allgemeine presserechtliche Verantwortung Christian Kaiser, 56412 Niedererbach übernommen. christian.kaiser@theaterrlp.de Einsender erklären sich mit einer Veröffentlichung im Internet einverstanden. Beisitzerin Kinder- und Jugentheater Cornelia Praml, 56645 Nickenich Der nächste Vorhang auf erscheint im September 2018. 02632-82296 cornelia.praml@theaterrlp.de Redaktionsschluss: 15. August 2018 Beisitzerin z.b.V. Ruth Retterath, 56743 Mendig ruth.retterath@theaterrlp.de Beisitzerin z.b.V Katharina Dollmann, 67821 Alsenz katharina.dollmann@theaterrlp.de Beisitzer z.b.V. Michael Straub, 55424 Münster-Sarmsheim 06721-9882223 michael.straub@theaterrlp.de 2 VORHANG AUF 2/2018
WAS K ANN DER LANDES VERBAND AMATEUR THEATER RHEINLAND-PFALZ FÜR EUREN VEREIN TUN? Fragen an den Landesvorsitzenden von Heike Lachnit Euer Verein ist Mitglied im Landesverband Amateur- theater Rheinland-Pfalz und Ihr könnt viermal jährlich in der Verbandszeitung Vorhang auf stöbern, An- regungen erhalten und Euch informieren, was andere Theatervereine auf die Bühne bringen. Doch wisst Ihr auch, was die Mitgliedschaft im Verband eurem Verein nützt? Im Interview erklärt der Verbands- vorsitzende Hans Schillinge die Vorteile einer Mitgliedschaft im Landesverband. •• Muss ein Theaterverein Mitglied im Landesverband Amateurtheater Rheinland- Pfalz sein oder ist diese freiwillig? Selbstverständlich ist die Mitgliedschaft im Landes- verband freiwillig. Laut unserer Satzung können Amateurtheatervereine, selbständige Arbeits-/ Interessengemeinschaften, die sich mit dem dar- stellenden Spiel befassen und auch Einzelpersonen Mitglied werden. Gleichzeitig schließt die Mitglied- schaft im Landesverband automatisch auch die Mitgliedschaft im Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) ein. DATENSCHUTZ SEITE 4 •• Was bringt dem Verein eine THEATER-TOUR SEITE 5-15 Mitgliedschaft im Landesverband? Natürlich nur Vorteile. Nein, Spaß beiseite. Die WEITERBILDUNG & Mitglieder genießen Versicherungsschutz im SEMINARE SEITE 16-19 Rahmen der jeweils zwischen dem BDAT und den Versicherungs- oder Leistungsträgern vereinbarten SEMINAR-FEEDBACK Bedingungen (Haftpflicht- und Unfallversicherung). SENIOREN SEITE 20 Ausserdem bietet der BDAT für alle Mitglieder eine kostengünstige Rechts-Erstberatung an. Die Mitglie- AMARENA- der des Verbandes haben das Recht auf Teilnahme PREISTRÄGER SEITE 21-23 an Förderungsmaßnahmen (Aus- und Fortbildung) in allen Bereichen des darstellenden Spiels, die der SENIORENTHEATER-FORUM Verband oder der BDAT veranstalten. Sie haben DES BDAT SEITE 24 das Recht auf Rat und Betreuung in künstlerischen, technischen und verwaltungsmäßigen Bereichen. BESUCHEN SIE DOCH MAL ... SEITE 25-27 Fortsetzung auf Seite 4 VORHANG AUF 2/2018 3
INFORMATIONEN ZUR VERWENDUNG IHRER DATEN •• Wie viele Mitgliedsbühnen hat der Landesverband? Mit diesen Hinweisen informieren wir Sie über die Verarbeitung Ihrer Das variiert. Bühnen scheiden aus durch personenbezogenen Daten und die Ihnen nach dem Datenschutzrecht Auflösung von Vereinen, neue Bühnen oder zustehenden Rechte .Verantwortlicher für die Datenverarbeitung ist der Arbeitsgemeinschaften kommen neu hinzu. Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V., Rheinstraße 96, VIP Man kann sagen, dass sich die Mitgliederzahl City Center, 56235 Ransbach-Baumbach. um die 140 Bühnen und ein halbes Dutzend Im Vorstand zuständig für die Datenverarbeitung sind der 1. Vorsitzende Einzelmitglieder bewegt. Ein zufrieden stel- Hans Schilling (hans.schilling@theaterrlp.de) und der 2.Vorsitzende Thomas lender Zustand, der aber durchaus Verbesse- Holtkamp (thomas.holtkamp@theaterrlp.de), die postalisch unter der vor- rungspotential enthält, wenn man sieht, dass genannten Anschrift erreichbar sind. es gerade im ländlichen Raum eine Vielzahl von Bühnen gibt, die keinem Verband angehören. Zweck und Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung Wir verarbeiten Ihre personenbezogenen Daten unter Beachtung der •• Auf Einladung besuchst Du die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des Bundesdatenschutz- Mitgliedsbühnen zu ihren Veranstaltungen. gesetzes (BDSG). Die von Ihnen erhobenen Daten benötigen wir: Werden in diesem Rahmen auch • zur Information über die Aktivitäten des Landesverbandes zur Erreichung Probleme oder Wünsche an Dich des Verbandszweckes (Pflege, Förderung und Unterstützung des orga- herangetragen und wenn ja, welche? nisierten Amateurtheaters auf Landesebene), Ja, doch schon, ab und zu. Bei den meisten • für Einladungen zu Veranstaltungen des Landesverbandes, insbesondere Besuchen geht es zunächst mal un das Ge- die Landesverbandstage, sehene, anschließend folgen dann schon • zur Beitragserhebung. due Problemschilderungen, wie z.B. wenig Rechtsgrundlage für die Verarbeitung der erhobenen Daten ist Art.6 Abs.1b Übungs- und Probenplatz, wohin mit Kulissen DSGVO und soweit es um die Veröffentlichung bestimmter Kontaktdaten auf und Requisiten, und immer wieder Personalpro- unserer Webseite geht Art.6 Abs.1a DSGVO. Empfänger personenbezogener bleme, wo bekomme ich den/die männlichen Daten ist zudem der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT), dessen Darsteller zwischen 30 und 4o her ?Manchmal Mitglied jede Mitgliedsbühne gleichzeitig mit der Aufnahme in den Landes- auch Wünsche wie z.B. möchte man ganz verband wird. Der BDAT benötigt die Daten ebenfalls zur Erreichung des speziell ein Übungswochenende für das Verbandszweckes. Ensemble mit einem „Profi“.Und jetzt werden natürlich aus aktuellen Grund die Fragen zur Dauer der Datenspeicherung: Wir löschen alle personenbezogenen Daten Datenschutzverordnung sprunghaft zunehmen, bis auf Namen und Sitz der Bühne sowie das Eintrittsdatum, sobald eine die ersten Telefonanrufe haben nicht lange auf Mitgliedsbühne den Verband (durch Auflösung, Austritt oder Ausschluss) sich warten lassen. Deshalb mein Tipp „Schaut verlässt. Bühnennamen und sitz sowie Ein- und Austrittsdatum bleiben zu in den nächsten Tagen und Wochen öfter auf statistischen bzw. archivarischen Zwecken gespeichert. unsere homepage, wir sind permanent am Thema dran. Betroffenenrechte: Sie können unter der eingangs genannten Adresse Auskunft über die zu Ihrer Mitgliedsbühne gespeicherten Daten verlangen. •• Hast Du einen Wunsch an Sind personenbezogene Daten unrichtig oder unvollständig erfasst, können die Mitgliedsbühnen? Sie die Berichtigung oder Vervollständigung der Daten verlangen. Soweit Ich wünsche mir mehr Input von den Mitglieds- wir personenbezogene Daten aufgrund Ihrer Einwilligung verarbeitet bühnen und auch von solchen, die es werden haben, können Sie diese Einwilligung widerrufen. Wir werden diese Daten möchten. Es geht bei der Mitgliedschaft dann unverzüglich löschen. Auf das Recht auf Datenübertragbarkeit nach nicht ausschließlich um Versicherungen und Art.20 DSGVO weisen wir hin, auch wenn angesichts des eingeschränkten GEMA-Tarifvergünstigungen. Nur ein ständiger Umfangs der Erhebung von Daten der Mitgliedsbühnen dieses Recht von Gedankenaustausch hält Verband und Vereine untergeordneter Bedeutung sein dürfte. am Leben. Wir tun Alles, um unserer Aufgabe gerecht zu werden, die Schlüsselpositionen Beschwerderecht: Sie haben die Möglichkeit, sich mit einer Beschwerde sind mit Spezialisten und Spezialistinnen entweder an die eingangs genannten Verantwortlichen des Landesverbandes besetzt, ihr solltet Gebrauch von unseren oder aber an eine zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde zu wenden. Die Angeboten machen. Niemand ist so gut, als für uns zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde ist: Landesbeauftragter dass er nicht noch besser werden könnte. für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz, Hintere Bleiche 34, 55116 Mainz 4 VORHANG AUF 2/2018
THEATER-TOUR OEDIPUS Ein spannendes Projekt Theater in der Berufsbildenden Schule zu Eisenberg ist etwas ganz Besonderes im Donnersbergkreis unter der Regie von Katharina Dollmann. Sie hat in dieser Schule die sehr gute Möglichkeit, Gruppierungen aus den für die Szene nötigen Handwerks-Bereichen einzubeziehen. So gab es faszinierende Zeichnungen (Nina Roos, Helene Hellinger), die das Schicksal der antiken Figuren bestens schon vorher sichtbar werden ließen, in der Vorstellung zusammen mit klaren Erläuterungen (Sarah Knickel). Die Kulissen mit griechischen Säulen und Stadttor, dazu die korrekten Kostüme, und dann gleich noch der Chor, es war bestes Schauspiel. Wenn ein Theaterwerk im zeitgerechten Bild konzipiert wird, das unterstützt die Darsteller, und es vermittelte bei der Premiere dem Publikum Authentizität. Mit viel Einsatz überzeugten die Darsteller*innen in diesem Rahmen in den Rollen bestens, allen voran frei nach Sophokles, der Oedipus (Marius Schmidt). Dieser klassische Stil einer der frühesten europäischen Tragödien, in der von Mensch zu Mensch wichtige Themen um das gute Miteinander abgehandelt werden, das hört sich im antiken Gewand mit präzisen Formulierungen überzeugend an, geeignet sehr wohl zu heutigen Überlegungen. So ist – unterstützt durch Arbeitsweisen, die beim Amateurtheater im Landesverband Amateurtheater RLP. e.V. »abgeschaut werden« – diese stets wechselnde Spielgruppe der Berufsbildenden Schule genial. Dem Direktor der BBS Matthias Frietsch sei Dank, dass er ein solches Projekt im Rahmen des Faches ‚Darstellendes Spiel‘ so intensiv fördert. Sehr schön die Regie-Ideen: Das Orakel von Delphi saß im Saal auf hohem Auf- bau. Alle, die das Orakel oder auch die Sphinx über dem griechischen Stadttor befragen wollten, mussten einen weiten Weg durch den Saal zurücklegen. Das dreidimensionale Konzept (Szene, Sprecherin, Chor) gesamt in angebrachter Länge, es ist bestens gelungen – und noch dazu mit einer leckeren Pause! Das Publikum dankte mit heftigem Applaus. INGE ROSSBACH VORHANG AUF 2/2018 5
»HALLELUJA — ODER: WENN IM HIMMEL DIE TECHNIK STREIKT« Premiere bei „Die Mayenspieler“ e.V., Mayen Der Himmel ist auch nicht mehr das, was er mal war. Petrus ist im Ruhestand, hat das Goldene Buch und die Schlüssel abgegeben. Statt seiner sitzt jetzt Petra, eine blonde GNTM-verdächtige Schönheit (Andrea Nett) im weißen Designer-Kostüm in der Sky-Lounge und ver- zweifelt am antiquierten Computersystem „Heaven 95“. Die absturzträchtige Software verursacht einen Seelen- stau an der Himmelspforte, denn ohne die Feststellung des Sündenkoeffizienten geht es weder nach oben oder nach unten – das ist der Fluch der Digitalisierung:. Und so warten sie, die toughe, mit allen Wassern ge- waschene Karrierefrau Lyette Saint Goulains, gerade mal 30 und schon CEO und jetzt mit einem nicht so kleidsamen Loch (9 mm) in der Stirn, der Mafioso mit Corleone-Slang und Schlapphut (Michael Hundeborn), auch ein wenig tot, das Tiramisu zum Dessert war nicht mehr ganz frisch oder Strychninhaltig, das graugelockte, bebrillte alte Mütterchen (Melania Surdyk) mit Krächz- stimme, bigottem Heiligenschein und Filzlatschen, der Milchbauer, der seine Problem mit der neuen Melk- maschine hatte und der spanische Matador; der gegen den Stier den Kürzeren zog. Das überschreitet auch die Kräfte des gutmütigen Engels 1, der machtlos ansehen muss, wie die EDV-Engelin kapituliert und das in eigenen Sphären schwebende Mathematik-Genie es vergeblich mit der Gleichung der Urknallenergie multipliziert mit dem Bananen-Krümmungswinkel versucht, den störrischen Computer zu starten. Dann taucht auch noch Dämon 1 auf, um nach dem Rechten zu sehen. Gleichzeitig versuchen Karrierefrau und Mafioso Engel 1 und Dämon zu einem Deal zu überreden, denn sie haben weder Lust auf Himmel noch Hölle sondern wollen ganz einfach nur auf die Erde zurück. Letztlich erscheint Luzifer, der Fürst der Finsternis himself und fordert stimmgewaltig die ihm zustehenden Seelen. Und siehe da, das gottesfürchtige alte Mütterchen baggert »Luzie« an und lässt sich zu einem Höllenspaziergang überreden. Nebenbei gesagt ist sie ein rechtes Miststück, hat einiges auf dem Kerbholz und die Hölle wahrhaftig verdient. Ende gut, alles gut, der Deal gelingt, Mafioso und Karrierepüppchen gehen geläutert zurück ins irdische Jammertal, Muttchen bliebt in der Hölle; Petralein erhält einen neuen Laptop. Eine herrliche, flott gespielte himmlische Komödie, noch verfeinert durch die Running-gag-Auftritte eines Coffee-to-Go, Pizza und China-Futter anbietenden »fliegenden« Händlers und der unver- wechselbare Johannes Knußmann in der Rolle des kiffenden und Gitarre spielenden Spät-Hippies, der sich diebisch darauf freute, unter den himmlischen Heerscharen sein Idol Jimmy Hendrix zu treffen. HANS SCHILLING, FOTOS: MAYENSPIELER 6 VORHANG AUF 2/2018
»DUMNISSUS« GANZ VIELSEITIG Mit dem Stück »Schwester Imaculata« von Sabine Hofschweiger-Zihr hat die Theatergruppe Dumnissus Kirchberg einmal mehr ihre Vielseitigkeit bewiesen. Die stumme Nonne Imaculata (großartig in ihrer ersten Rolle: Heike Härter) hat sich durch ihre Tollpatschigkeit den Zorn und unchristlichen Hass der Mutter Oberin (Gerlinde Klockner) zugezogen. Diese führt deshalb ein ernstes Ge- spräch mit dem Abt Primus (Heribert Dämgen). Das Publikum erfährt in drei Rückblendeszenen Zum guten Schluss gab es für (fast) alle ein glückliches Ende: auf der Bühne, was sich Imaculata hat zu Schulden kommen Immaculata wird von aller Schuld entlastet und kann mit dem lassen: Sie hat aus Versehen die Solosängerin im Nonnenchor ebenfalls rehabilitierten Guido gemeinsam die kleine Gemeinde (Kati Hofmann) während eines Konzertes zu Boden gestoßen, in Süditalien weiterführen, Rita kann endlich ihr Auslands- mit einer Zigarette den Sarg einer verstorbenen Mitschwester studium beginnen. Die Mutter Oberin muss Imaculata nicht in Brand gesetzt, was sogar die Feuerwehr (Marvin Schröder) wieder zurücknehmen und kann weiterhin mit strenger Hand auf den Plan gerufen hatte und dem Kaplan des Hauses (Elmar ihrem Kloster vorstehen. Der Abt kann die leidige Angelegen- Härter) mit einem Kreuz ein Veilchen verpasst. heit als erledigt ansehen und bekommt unverhofft noch einen Der kluge Abt erkennt, dass er Imaculata einen Dienst er- Koffer mit Geld, mit dem er viel gutes in seiner Gemeinde tun weist wenn er sie von der strengen Mutter Oberin separiert kann. Jacomo muss zwar sein Geld ziehen lassen, darf aber im und so gelangt die gutmütige und lebenslustige Nonne nach Ausgleich die sehr reiche Carlotta heiraten. Carlotta wiederum Süditalien zu dem dorthin strafversetzten Pater Guido (sehr ist sehr glücklich, endlich einen Mann zu bekommen, der sie überzeugend in jeder Lage dargestellt von Hans Schmidt). versteht. Doch dessen ruhiges und bescheidenes Leben wird durch die Die Regisseurin Helma Hammen (die selbst einige Cameo-Auf- Ankunft von Imaculata in Begleitung ihrer Nichte Rita, einer tritte hatte) bewies ein glückliches Händchen bei der Rollen- jungen emanzipierten Studentin (mit dem nötigen Biss von Julia besetzung und dem Tempo des Stückes, das ruhig begann, dann Krautkrämer perfekt in Szene gesetzt) gehörig durcheinander aber im Laufe der Darbietung tüchtig an Fahrt aufnahm. Allen gebracht. Durch eine Verwechselung halten die Behörden Darstellern merkte man ihre Spielfreude auf der Bühne an. Imaculata für die Täterin, die den armen Touristen (Andreas Im Nonnenchor sangen Edith Neef, Manuela Krautkrämer, Schulte-Hubbert) überfallen und ausgeraubt hat. Völlig zu Heidi Bohn, Helma Hammen, Christiane Lay, Hilde Dämgen und Unrecht, wie das Publikum weiß: war doch hier der charmante Angelika Schwaab, eingeübt und geleitet von Kati Hofmann. Kleinganove Jacomo (die weiblichen Zuschauer waren hinge- Die Aufgaben hinter der Bühne wurden ebenfalls mit Bravour rissen von Niklas Radschikowskys Performance) der Übeltäter. gemeistert, allen voran Souffleuse Ingeborg Adler, die Inspi- Außerdem hat sich Imaculata allein durch ihre Anwesenheit im zientin Anne-Kathrin Vogt, und die Newcomer an der Technik: Pfarrhaus in der ortsansässigen temperamentvollen Operndiva Andreas Schulte-Hubbert und Marvin Schröder, sowie die be- Carlotta Cravalli (Katharina Monteith war sich hier als Drama währte Maskenbildnerin Angelika Schwaab und der Hairstylist Queen für nichts zu schade) eine ernsthafte Konkurrentin Mario Michels. Die Pressearbeit leistete Katharina Monteith, um die Gunst des für die Grafik zeigte sich Axel Weirich verantwortlich. Der gut aussehenden Bühnenbau wurde unter der bewährten Leitung von Werner Paters Guido ein- Lay in Gemeinschaftarbeit geleistet und für die gemeinsame gehandelt. Das Kostümauswahl trug Gerlinde Klockner die Verantwortung. Publikum hatte viel An drei Vorstellungsabenden spendete das Publikum begeistert Spaß an den Intri- Beifall und freut sich bereits auf die Darbietungen im nächsten gen, Irrungen und Jahr. Verwechselungen TEXT: KATHARINA MONTEITH; auf der Bühne. FOTOS: ANDREAS SCHULTE-HUBBERT, KERSTIN ALBER VORHANG AUF 2/2018 7
THEATERVIELFALT IM DAHNER HÄWWICH- THEATER BUSENBERG Mit Mut, Herz und viel Talent: Häwwich- Theater begeistert mit dem Stück »Der Zauberer von Oz«. Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Doro- thy, die sich auf den Weg zum »Zauberer von Oz« macht, um aus dem Zauberreich wieder nach Hause zu gelangen? Dabei wird Im Gegensatz dazu ein bewundernswerter Sebastian Zwick, sie begleitet von einer dummen Vogelscheuche, die sich nichts der vollkommen steif, wie ein Blechmann eben, über die Bühne mehr wünscht als Verstand, einem Blechmann, der traurig stakste und grandios auch Dennis Buttell als feiger Löwe, der darüber ist, dass er kein Herz hat, und einem mutlosen Löwen, sich vor seinem eigenen Schatten fürchtete. Souverän füllte der so gerne heldenhaft und der König der Tiere wäre. Wage- Marlen Kugler die Rolle der liebenswerten Dorothy aus, der mutig, den Vergleich nicht scheuend, hat das Häwwich-Theater eine zauberhafte, gute Hexe (Luisa Henky) zur Seite stand. aus Busenberg dieses Stück, dass dank Judy Garland auch in Die Vorstellung begann bereits mit einem Gänsehaut erzeu- Deutschland heute zu den Klassikern gehört, auf die Bühne ge- genden Highlight, als Lilly Werhahn, die später auch noch als bracht - und begeisterte mit einer ausgezeichneten Inszenierung einer der vier fliegenden Affen zu sehen war, ganz in zivil auf große und kleine Zuschauer so sehr, dass am Ende auch ein die Bühne trat und a capella das unvergessene Lied »Over the vierter Vorhang den Schauspielern nicht reichte, um den nicht Rainbow« intonierte. Als sich herausstellte, dass der große enden wollenden Applaus in Empfang zu nehmen. Zauberer von Oz (Ralph Keller) nichts weiter als ein Betrüger Ein großartiges Bühnenbild, phantasievolle Kostüme und ein war, war man nur allzu schnell bereit, ihm zu verzeihen, machte grandioses Ensemble entführte das Publikum am Ostermontag er doch den drei Weggefährten Dorothys klar, dass sie auf der im Busenberger Bürgerhaus Drachenfels in eine andere Welt. Reise zu ihm und mit Vernichtung der bösen Hexe unter Beweis Schnell war das berühmte Filmmusical, das 1939 erstmals über gestellt hatten, dass sie all das, was sie verzweifelt für sich die Leinwand flimmerte, vergessen. Man war mittendrin in suchten, Mut, Herz und Verstand, längst besaßen. einem Abenteuer, fieberte mit den Helden fast ebenso mit, Auch die vielen kleinen Nebenrollen, wie die Munchkins, die wie die vielen kleinen Zuschauer, die gebannt dem Spiel auf Bäume oder die Mohnblumen, deren in den Schlaf versetzender der Bühne folgten. Duft bis in die letzte Reihe des Theaters zu riechen war, wurden Wir alle sehnen uns nach einer besseren, toleranteren Welt, von den Kindern des Jugendtheaters perfekt ausgefüllt. Heraus- nach Freunden mit Herz, Mut und Hirn, nach Hilfsbereitschaft stechend dabei die Erstklässlerin Emmi Krell aus Erfweiler, die und Teamgeist. All das bietet dieses zauberhafte Kindermärchen zum ersten Mal auf der Bühne stand und das Theaterblut mit und das Häwwich-Theater sorgte über 60 Minuten dafür, dass der Muttermilch aufgenommen zu haben scheint. Die Kleine man die Welt da draußen vergessen konnte. bezauberte bis zum Schluss mit Charme, Selbstbewusstsein Herausragend nicht nur Michèle Keller-Buttell, die als böse Hexe und ihrer Textsicherheit, souverän stahl sie am Ende selbst unbedingt die roten Zauberschuhe von Dorothy in ihren Besitz Theaterdirektor Markus Buttell die Show. bringen will und dabei mit ihrem grellen Kichern und ihren, Eine herausragende Inszenierung (unter der Leitung von Jugend- unter beeindruckenden Spezialeffekten zusammengebrauten wartin Susanne Köhler), die keine Wünsche offen lässt und die Zaubertränken versuchte, den kleinen im Saal das Fürchten deutlich macht, dass die tiefere Botschaft dieses im Jahr 1900 zu lehren. Herausragend auch die Vogelscheuche (Charlotte erschienenen Kinderbuchs von Lymann Frank Baum auch in der Frank) die genau so war, wie man sich eine zum Leben erweckte schnelllebigen Zeit nichts von ihrer Bedeutung verloren hat. Strohpuppe ohne Knochen im Leib vorstellt und die teilweise QUELLE: LILO HAGEN, wie eine Gummifigur Schwierigkeiten hatte, wieder auf die PIRMASENSER ZEITUNG Beine zu kommen. 8 VORHANG AUF 2/2018
FELSENLAND WASGAU-THEATER, hier zum Mittagessen FISCHBACH- »Marksklösscher-Supp« PETERSBÄCHEL anstelle von fränkisch-ba- juwarischer »Lebbakned- Überzeugende Premiere: lasuppn« serviert wird. »Halt d'Gosch, Bu!«, die lokale Da sitzen sie nun, die Mundartversion von »Schweig, lieben Verwandten, noch Bub!«, im Wasgau-Theater einträchtig um den fest- Wenn man in den späten 1950er Jahren lichen Konfirmations-Mit- zur Konfirmation gegangen ist und die tagstisch und genießen anschließende Familienfeier leibhaftig Speis und Trank, je nach miterlebt hat, dann fühlt man sich beim Bedürfnis vom einen mehr, Erleben dieses Stückes in die eigene vom anderen weniger – oder umgekehrt. verschämt die Bluse zu, Vater stopft das Vergangenheit zurückversetzt. Vater Hans und Mutter Gretl mit Hemd in die Hose, zieht den Hosengürtel Damals war die familiäre Welt noch in Konfirmand Fritz in der Mitte, »de Bu«, stramm – alles paletti, Familienfrieden Ordnung, Vater war »Chef«, Mutter hatte eigentlich die Hauptperson, muss essen wieder hergestellt. »ihren Haushalt« und die Kinder waren und ansonsten »Halt Gosch«, denn die Auch für unbemannt weibliche Anver- folgsam, sonst gabs was hinter die Ohren. Verwandtschaft ist der wahre Gestalter wandte bietet ein solcher Festtag die Und genau diese Stimmung vermittelt dieses Festtages. Da ist der herrlich-kra- Möglichkeit, mal zu erkunden was sich Fitzgerald Kusz in seinem seit Jahrzehn- keelige Onkel Willi, der sich permanente so auf dem Markt abspielt. So baggert ten immer weiter erfolgreich gespielten Wortscharmützel mit seiner Angetrauten Cousinchen Hannelore doch recht heftig satirisch-böse-amüsanten Volksstück und dem Rest der Verwandtschaft liefert am ansonsten zurückhaltenden Onkel »Schweig, Bub«, welches nun vom Was- und auch sonst mit kruden Weisheiten Manfred, der sich solchen Avancen nicht gau-Theater in Pfälzer Mundart als »Halt glänzt und sich recht derb in Worten und ganz abgeneigt zeigt, während sein Frau- d’Gosch, Bu!« erfolgreich auf die Bühne Taten produziert. Auch Tante Anna ist chen Gerda sich mit Pälzer Hochdeutsch gebracht wurde. mundwerkmäßig nicht von schlechten durch die Konversation stammelt. Und die Hauptperson? »De Bu« muss essen und still sein. Als nach dem Nachmittags-Kaffee die Männer vor dem Fernseher »Sportschau« gucken, begutachtet Tante die Geschenke und freut sich vor allem über die zahlreichen Blumentöpfe. Hier kommt zum ersten Mal ein schüchternes Statement vom Bu: »Für jeden Blumentopf hätten sie mir lieber 10 Euro schenken sollen«. Der Autor hat vor einiger Zeit den Text Eltern, es steht keine Minute still, sie Aber auch der schönste Tag geht mal zu der heutigen Zeit und ihren Speziali- weiß alles, kennt jeden und bildet sich Ende, nach Abendessen und dem Genuss täten angepasst. Hier haben Ensemble über Gott und die Welt ihr eigenes von reichlich Bier, Schnaps und Wein und Regisseur Andreas Bastian beide spießiges Bild. verabschiedet sich die Verwandtschaft, Versionen geschickt verwoben, sodass Die Eltern in klassischer Rollenverteilung, nicht ohne die Einladung von Tante zum die Jetztzeit und die plüschigen alten Vater hat das Sagen, Widerreden werden Mittagessen am nächsten Sonntag – und Tage hervorragend zusammen passen. nicht geduldet und die eigene Meinung natürlich gibt’s »Markklösscher-Supp«. So wurde doch noch »vom Kriesch« auch mal manuell durchgesetzt. Als de Eine hervorragende Inszenierung, das und »vom Addolf« schwadroniert, wie Bu mal eine ins Genick bekommt, rennt war Mundarttheater der Spitzenklasse! es sich für eine gut bürgerliche Familie Mutter aufgelöst raus in die Küche, Vater Ich/Wir hoffen, mehr davon zu sehen – gehört, wenn die Oldies noch mit am soll sich entschuldigen, geht hinterher, vielen Dank! Tisch sitzen. Und da sich verbal alles in nach reichlich verstrichener Zeit kommt TEXT: HANS SCHILLING, Pälzer Mundart abspielt, ist es klar, dass Mutter leicht erhitzt zurück, knöpft sich FOTOS: WASGAU-THEATER VORHANG AUF 2/2018 9
»TEUFLISCHE GÖTTINNEN« Work with People Theater e.V., Haßloch/Pfalz »Rache ist süß«? Kommt auf den Standpunkt an, den Rächenden gefällt’s, die Leidenden können überhaupt nicht darüber lachen. So geht es letztendlich Larry Douglas, Noch-Ehemann von Virginia, fest entschlossen, seine Angetraute zu verlassen und ein neues Leben mit Sally zu beginnen. Aber leider gibt es da massive Hindernisse, denn die drei Rachegöttin- nen Allekto, Teisiphone und Megaira, alle der griechischen Mythologie entsprungen müssen sich nach 500 Jahren angenehmen Lotterlebens mit Champagner bei Hades, dem Gott der Unterwelt beweisen, dass sie noch zur Rache fähig sind. Ansonsten hört das schöne Leben »da unten« auf und sie müssen wieder zurück auf den Olymp – Befehl von Göttervater Zeus. Also gesagt – getan, rauf zur Erde und der verzweifelten Virginia unter die Arme gegriffen. Schnell wird klar, die betrogene Ehehälfte ist zu Allem bereit, zumal die »Neue« mit Namen Sally ein blondes Dummchen der Gattung »Marylin Monroe/Klim-Bim-Ingrid Steeger« ist. Sämtliche Gemeinheiten werden angewendet, um Larry in den Ruin zu treiben, man möchte ihn fast bedauern. Und sogar Virginia entdeckt, dass sie noch durchaus als reizvoll durchgeht und somit stehen sehr intime Stunden mit dem sehr sexy wirkenden Wilford an. Fazit: »The Winner is Virginia«, Larry geht als »biggest loser«, die Mädels haben mal wieder gewonnen! Eine Super-Inszenierung von Peter Ruffer und Caroline Schmitt, die auch genial die »Sally« verkörperte. Dem gesamten Ensemble ein Riesenlob für ihr dynamisches Spiel, für die Effekte, für die Musik und die originelle Kostümwahl, Hades und seine höllische Crew im Gothic-Outfit, die Göttinnen in Luxusklamotten und High Heels, Sally in Super-Mini und Virgina mit Turbo-Klamotten- wechsel wie auf dem Catwalk. Herrlich auch das Opening. Durch das Auditorium schlepp- ten sich die verdammten Seelen Richtung Unterwelt, darunter solch bekannte TV-VIPs wie z.B. Dieter B. oder Heidi K. Und zum Abschluss hämmerte die teuflische Band mit E-Gitarre und Schlagzeug ihre Rhythmen aus der Unterwelt. TEXT: HANS SCHILLING, FOTOS: WWP-THEATER 10 VORHANG AUF 2/2018
GAUKLERMÄRCHEN IST STERNSTUNDE FÜR DEN NACHWUCHS »die oase« Amateurtheater Montabaur e.V. Eine Premiere in der Oase in Montabaur ist vordergründig nichts Be- sonderes, denn in dem Amateurtheater läuten Premiere-Veranstaltungen zwei- bis dreimal im Jahr jeweils eine neue Spielsequenz ein. Doch am Freitagabend war mit dem Stück »Das Gauklermärchen« von Michael Ende alles etwas anders. 14 junge Talente haben mit dem Stück »Das Gauklermärchen« von Michael Ende im Amateurtheater Oase in Montabaur bei der Premiere am Freitagabend bewiesen, dass der Theaternachwuchs, wenn er dann bei der Stange bleibt, den großen Fußstapfen der »alten Oasianer« neue, vielversprechende Schritte hinzufügen kann. Premiere feierte nicht nur das Theater, auch für fünf Darsteller war es das erste Mal, dass sie sich auf Bühnenbrettern in Szene setzten. Mehr noch: Das Ensemble bildeten 14 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren. Um es gleich vorwegzusagen: Das Premierenpublikum im FOTO: UWE SCHAAR ausverkauften Haus war restlos begeistert, und das nicht nur aus bloßer Sympathie für die jungen Darsteller. »Dieter Krock war es leider nicht mehr vergönnt, das Gauklermärchen auf die Oase-Bühne zu bringen. Umso mehr freut es mich, dass wir es jetzt mit vielen jungen Schauspielern geschafft haben, unser Repertoire mit diesem Stück um eine anspruchsvolle Aufführung zu bereichern«, sagte die Regisseurin Rita Krock bei der Begrüßung der Gäste im ausverkauften Haus. »Drei Dinge waren dabei unter einen Hut zu bringen: Ein Stück in Reimform einzustudieren, 14 junge Leute bei den Proben immer vollzählig anzutreffen, und die mannigfaltigen Regieanweisungen von Michael Ende umzusetzen«, verriet Rita Krock, die in aller Bescheidenheit feststellte: »Wir haben es ganz passabel hingekriegt.« Was die Premierengäste in der Westerwälder Kreisstadt erleben durften, war freilich weit mehr als bloß »passabel«. »Da merkt man ja nicht die Spur von Premiere- oder Lampenfieber bei den jungen Leuten, die spielen ja fast schon wie Alte«, kommentierte ein begeisterter Zuschauer. Wie in allen seinen Werken stellt Michael Ende auch im Gauklermärchen der realen Welt eine Welt gegenüber, wie sie auch sein könnte. Im Stück wird die faktische Welt von einem Chemiekonzern vertreten, der auf einer Industriebrache, auf der die Gaukler sich niedergelassen haben, eine neue Chemiefabrik errichten will. Die Akrobaten sollen noch in dieser Nacht das Grundstück verlassen. Da bittet das behinderte Kind Eli, das aus der Truppe entfernt werden soll, den Clown, ihr eine Geschichte zu erzählen – und er erzählt die Geschichte von einem Morgenland ohne Profitdenken und Geldgier, einem Land, in dem Fantasie und Menschlichkeit wichtig sind, welches aber auch immer von der Macht der bösen Spinne bedroht ist. Mit diesem Stück, das auf zwei Handlungsebenen höchste Aufmerksamkeit bei den Zuschauern zum Verständnis voraussetzt, wird Kritik an der Gesellschaft geübt, von Kindern zwischen 10 und 18 Jahren charmant und geradezu souverän in Szene gesetzt. Ein Besuch der weiteren Aufführungen ist nicht zuletzt wegen der gekonnten Darstellungen des Oase-Nachwuchses wärmstens zu empfehlen. QUELLE: HANS-PETER METTERNICH, WESTERWÄLDER ZEITUNG VORHANG AUF 2/2018 11
»DAS ABSCHIEDS DINNER« Lichtspielbühne Koblenz Wie beendet man eine Freundschaft, ohne dass der/die etwas davon merkt. Ganz einfach: man lädt die/den zu einem exquisiten Dinner ein, präsentiert den Wein aus dem Geburtsjahrgang des/der Betreffenden und berieselt die Feier mit der Lieblingsmusik der/des Betreffenden, auch wenn man diese abscheulich findet. Das wollen auch Clotilde und Pierre, denn ihre langjährige Freund- schaft mit Antoine ist nicht mehr das, was sie einmal war. Jetzt soll also der »Abschied« erfolgen. Antoine erscheint leicht lädiert und mit einer dezenten Duftwolke versehen, hat er doch aus Mitleid mit einem Clochard seinen Mantel getauscht. So entwickelt sich nach und nach eine sich immer mehr auf die entscheidende Frage zuspitzende Diskussion, wann wird er es endlich merken. Noch freut sich Antoine über den wohlschmeckenden, angeblich preiswerten Rotwein, aber »DER dann bemerkt er die leere Flasche und muss feststellen, dass es sich um einen 1955er Château Petrus handelt, eben ein Wein seines Geburtsjahres. Antoine beginnt um den Erhalt der Freundschaft zu FLOH kämpfen. Er dreht die Figuren um, Pierre ist jetzt Antoine und Antoine ist jetzt Pierre. Jetzt beginnen rasante Dialoge voller Sprachwitz und auch bissigem Humor. IM Eine wirklich wunderbare Komödie über Freundschaft in den heutigen Zeiten von OHR« flüchtigen Bekanntschaften. Regisseur Hannes Mager und tab – theater am bach, Elz hat mit diesem dynamisch und Das kommt davon, wenn man fremde zielgenau spielenden Ensemble Pakete öffnet. Weiblich-neugierig öff- ein nachhaltiges Theatererlebnis net Raymonde ein an ihren Ehemann geschaffen. Victor gerichtetes Paket und findet TEXT: HANS SCHILLING, darin – seine Hosenträger. Eigentlich FOTOS: HANNES MAGER nicht zu dramatisch, aber der Absender 12 VORHANG AUF 2/2018
ist das anrüchige Hotel/Etablissement turbulenten Durcheinander treffen sich als Hausfaktotum Poche mit Kittel, Haus- »Pussycat«. Dafür gibt es nur eine Er- alle im »Pussycat« wieder. meister-Hut und devoter Diensthaltung klärung – Victor hat beim Fremdgehen Dabei hat eigentlich nur Victors Neffe aus der linken Tür wieder auftaucht. seine Hosenträger vergessen. Außer Camille die geschenkten Hosenträger Und das in mehreren Szenen, sodass er sich bittet sie Freundin Lucienne um vergessen, als er auf amourösen Touren treffend bemerkt, er habe sich im Bett Hilfe. Victor soll mit einem fingierten mit Antoinette, der Köchin seines Onkels liegen sehen ... Liebesbrief ins »Pussycat« gelockt und unterwegs war. Auch der Kulissengag mit dem sich dort von Raymonde und Lucienne in Es war schon beeindruckend zu sehen, drehenden Bett: Zum einen das Schmer- flagranti ertappt werden. Leider fühlt wie Regisseurin Genia Gütter mit eine zenslager des verletzten Hotelangestell- sich Victor vom Brief nicht angesprochen Riesen-Ensemble (14 Darsteller*innen) ten Baptistin, welches auf Knopfdruck in und schickt seinen Freund Romain, der Diese turbulente Komödie in Szene der Wand verschwindet und stattdessen dort ganz erstaunt auf Raymonde trifft. gesetzt hat. Die Ereignisse überschla- das Pussycat-Lotterbett nebst Inhalt auf Jetzt beginnt sich langsam das Chaos gen sich im Minutentakt, die Dialoge der Bühne erscheint. auszubreiten, denn auch Luciennes fliegen einem um die Ohren, in rasender Fazit: Super-Inszenierung, Turbo-Hand- Ehemann Carlos, ein temperament- Geschwindigkeit folgen die Szenen- lung, die Anschlüsse in rasend schneller voller Südamerikaner erscheint auf der wechsel. Vor allem die Rolle des Victor, Folge, ein großartig aufgelegtes Ensem- Bildfläche. Rasend vor Wut erkennt er der zum einen als General Manager ble. Nach »Gerüchte-Gerüchte« im Vor- auf dem Brief die Handschrift von Ehe- im typischen Business-Outfit auf der jahr wieder ein Highlight. Vielen Dank! frau Lucienne und fordert Genugtuung, Bühne steht, dann aber in der rechten TEXT: HANS SCHILLING, eine wilde Schießerei beginnt und im Tür verschwindet und Sekunden später FOTOS: HEIKE LACHNIT VORHANG AUF 2/2018 13
STERNEN PRINZESSIN on stage e.V. Musicalteam IGS Pellenz, Plaidt 16 Sprech- und Gesangsrollen, 55 Personen Chor, 120 Zum Inhalt: Es geht um das aktuelle Thema Fremden- Tänzer*innen, Libretto und Musik selbst geschrieben feindlichkeit, das im Stück variationsreich mehrfach und komponiert – das ist »on stage«, das Musical-Team aufgegriffen wird. Die Gemeinde Brücktal feiert eine der Intergrierten Gesamtschule Pellenz im Eifelort kulturelle Woche mit der Wahl einer Sternenprinzessin Plaidt. als Höhepunkt. Obwohl sich die Bewohner dabei vor- Wir haben diese beeindruckende Produktion zum ersten geblich weltoffen präsentieren, wird in der Auseinander- Mal gesehen und waren begeistert. Hier zeigt es sich, setzung zwischen der zugezogenen Emma Weiss und wie man die Jugendlichen für Kunst und Kultur spiele- der reichen Unternehmertochter Liv um dieses Amt risch gewinnen kann, sei es mit Sprache, Gesang, Tanz, schnell deutlich, dass es mit der Herzlichkeit gegenüber auf alle Fälle ein Erfolgsrezept dieser Schule, welche Fremden nicht weit her ist. Zu allem Überfluss kommt sich landesweit einen Namen gemacht hat, was auch in den Trubel die wirkliche Sternenprinzessin Paschira zahlreiche Auszeichnungen beweisen. Seit 2003 ist mit ihren beiden pubertierenden Zöglingen, die sich als diese Institution aktiv und hat mit Produktionen wie Schauspieler ausgeben und mit einem Psychostrahler »Die geheimnissvolle Spieluhr«, »Ba-Ba-Balla«, »Lissi, Unruhe stiften. wie alles begann« Tausende in seinen Bann gezogen. Alles in Allem, eine Super-Performance der jungen Das Autoren/Komponistenteam Hans Bretz und Martin Menschen, die mit Herzblut bei der Sache waren und Becker, beides Lehrer an der IGS, arbeiten an der neuen uns unvergessliche 3 Stunden theatraler highlights Produktion, die wir dann (hoffentlich) im Herbst 2019 präsentiert haben. zu sehen und zu hören bekommen werden. TEXT: HANS SCHILLING, FOTOS: ON STAGE 14 VORHANG AUF 2/2018
FREUNDSCHAFTLICHE THEATERPARTNERSCHAFT ÜBER JAHRZEHNTE »art vor ort« vhs-Theater, Bad Kreuznach VHS Theater »art vor ort« Bad Kreuznach und »Theâtrè Les ZanTT« Bourg en Bresse besuchen sich in kurzen Abständen. Wir zeigen unsere Produktionen und diskutieren; wir freuen uns, dass das für uns so lebendige Schauspiel lebt und haben riesigen Spaß. Außer den Proben und der Vorstellung besuchen wir die schönsten Plätze der Städte und genießen zudem die gemütlichen Mahlzeiten und wir parlieren eben. Vor Jahren war es in Bourg zuerst das Ensemble »Funambule«, dann das Ensemble »Zodiaque« und jetzt das Ensemble »Les ZanTT«. Der freundschaftliche Kontakt ist wichtig für Europa, und er wird von uns mit Lust und Laune weiter gepflegt werden. Im Jahre 2018 ging es zeitlich ganz dicht hin nach Bourg en Bresse mit »Kaspar Hauser« von M. Rossbach und her nach Bad Kreuznach mit »La dernière y restera« von Jean-Claude Sussfeld, was für die Beteiligten auch ganz schön anstrengend war. Die Vorstellungen waren bestens besucht – auch das stärkt die so herzliche Städtepartnerschaft; und Dank sei zudem den Organisatoren im Vorfeld gesagt. Für uns alle war es ein wunderschönes Erlebnis –trotz der langen Busfahrt. TEXT: INGE ROSSBACH WIR WOLLEN MEHR ... ... von Euch sehen! ... von Euch hören! ... von Euch lesen! – Schickt uns Textbeiträge, Veranstaltungs termine, Berichte, Wünsche, Themenvorschläge, Rückschauen und vor allem: Fotos! Fotos! Fotos! Die VORHANG AUF-Redaktion freut sich auf Euch und Euer Material. Nur so können wir interessante Inhalte, spannende Rückschauen, zukünftige Termine und prächtige Bildwelten in den VORHANG AUF und auf unsere Webseite www.theaterrlp.de bringen. Von Euch – für Euch! VORHANG AUF 2/2018 15
FOTO: DOMINIC MAGINOT, WASGAU-THEATER E.V. 16 VORHANG AUF 2/2018
»FREMDE HEIMAT« Neu in 2018: Jugend-Theatercamp Das Theater-Camp findet auf dem Ge- 2018 vom 01. bis 05.08. lände des Amateurtheaters »die oase« In Kooperation mit der Amateurbühne e.V. in Montabaur (Rheinland-Pfalz) die Oase e.V. Montabaur veranstaltet statt. Als Selbstversorger wollen wir ein der Landesverband erstmalig ein mehr- Zeltlager aufschlagen. Gemeinsames tägiges Theatercamp für Jugendliche von Kochen, Tische decken etc. wird ebenso 12 bis 18 Jahren. Teil der gemeinsamen Zeit sein, wie die An fünf Tagen werden wir intensiv Entwicklung unseres Theaterstückes. an der Entwicklung eines kleinen Sanitäre Anlagen sowie Küche, Ge- Theaterstückes mit anschließender meinschafts- und Probenräume stellt Podiumsdiskussion arbeiten, das dann das Amateurtheater »die oase« e.V. zur am 05.08.2018 um 16 Uhr, also am Ende Verfügung. Für Essen und Trinken ist vor des Theatercamps, in der Oase Monta- Ort gesorgt. baur präsentiert werden soll. Mitbringen solltet Ihr: Inhaltlich steht dabei die Auseinander- • bequeme Kleidung für alle Lebenslagen setzung mit dem Thema Flüchtlings- (Schlafanzug, warme Klamotten, Re- zuwanderung im Mittelpunkt. Das genklamotten, leichte Sachen, …), alles Seminar soll eine Brücke schlagen zu all zum Übernachten (Schlafsack, Isomat- jenen Menschen, die derzeit ihr Heimat- te, Waschzeug, Zahnputzzeug…), evtl. land verlassen müssen. Wir wollen uns ein Laptop und Schreibzeug, … einfühlen in deren Nöte, Ängste und • alles an Ideen und Material (Musik, Sorgen aber auch in ihre Sehnsüchte, Tanz, Jonglage, Gesang, Lieder, Ins- Hoffnungen und Träume. trumente, Gedichte, …) das euch zu Methodisch bilden Schauspielgrund- unserem Thema einfällt und das wir lagen den Schwerpunkt mit intensiver für unser Stück gebrauchen könnten. Partnerarbeit, Wahrnehmungs- und Sen- Bitte gebt bei der Anmeldung an, ob Ihr sibilisierungsschulung, Arbeit an Körper, ein Zelt mitbringen könnt. Stimme und emotionaler Ausdruckskraft, Präsenz- und Essenztraining, sowie Referentin: Daniela Burkhardt SEMINARGEBÜHREN Rollen-, Szenen- und Stückentwicklung. Wir bitten um Überweisung der jeweiligen Seminar- Über Figurenarbeit, Improvisationen und Ort: die oase Montabaur gebühr bei Anmeldung auf das Lehrgangs-Konto: eigenen Ideen werden wir gemeinsam Zeit: Do. 14.00 Uhr bis So. 18.00 Uhr KSK Mayen, DE30 5765 0010 0098 0414 03 das Stück entwickeln. Preis: 90 ¤ (für Nichtmitglieder 160 ¤) Nach der täglichen Probenarbeit setzt sich am Abend ein von Euch Jugendli- Anmeldung bei Petra Theisen, ANMELDUNG ZU LEHRGÄNGEN chen gestelltes Autorenteam zusammen, E-Mail: petra.theisen@theaterrlp.de Für alle Lehrgänge werden die Plätze in der um die improvisierten Handlungsstränge Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. und die entstandenen Dialoge zusammen Mach mit – sei dabei ! Entsprechende Anmeldeformulare finden Sie zu tragen und dann daraus das Textbuch auf unserer Homepage www.theaterrlp.de zu schreiben. Anmeldeschluss: 29.06.2018 VORHANG AUF 2/2018 17
»SPIELWIESE« BÜHNE Neuer Termin: 11. und 12.08.2018 Lehrgang zum Thema Bühnenbild im tik Andernach DOPPEL Diesen Lehrgang mussten wir im Mai leider kurzfristig verschieben, was nun aber allen Interessierten noch mal eine neue Möglichkeit LEHRGANG FÜR bietet, sich anzumelden und dabei zu sein. Wir laden alle Bühnenschaffenden ein, sich am 11. und 12. August 2018 JUGENDLICHE von der Referentin Manuela Pirozzi inspirieren zu lassen. Das Bühnen- bild gibt einer Geschichte eine eigene Welt. In dieser erschaffenen Welt UND leben unsere Darsteller und ihre Geschichten. In dieser Welt erzählt die Theatergruppe ihre Geschichte von der ausgesuchten Geschichte. Alles ERWACHSENE: hat eine Bedeutung. Nichts befindet sich zufällig in einem Bühnenbild. Ein Bühnenbild besteht aus Material, Bewegung, Licht, Klang, Geruch ... Poesie. Das Bühnenbild spielt mit und ermöglicht das Spielen. Lassen Sie uns ein paar Schritte gemeinsam gehen. Wir haben zwei Tage. Wir stellen uns vor. Wir erforschen Bühnenbilder. Wir beschäftigen uns mit kreativen Vorgehensweisen. Wir üben das Sehen. Schärfen FÜR ERWACHSENE unsere Wahrnehmung. Beschäftigen uns mit dem Thema Raum. Wir werden uns viele Fragen stellen. Geschichten durch Klänge, Gerüche, Grundlagenlehrgang 3: Frei spielen – Improvisation Bewegung, Material und Licht in Räumen formen. Das Kostümbild (dieser Lehrgang ist ausgebucht) als Partner kennenlernen. Den Bühnenzauber erproben und das Ver- Am Anfang ist ein Wort oder Satz, ein Gedicht oder Bild, wandeln unter die Lupe nehmen. Ja, wir werden viel reden. Und auch eine Bewegung oder Körperhaltung, eine Emotion oder viel malen, zeichnen, tanzen, und wenn sie wollen fliegen. — Und am Melodie, am Ende eine improvisierte Szene. zweiten Tag? Da werden wir uns an Ihre anstehenden Stücke wagen In diesem Workshop werden viele Möglichkeiten er- und sie besprechen. Konzepte anfangen und Ideen sammeln. Uns probt aus einem Impuls Szenen spontan zu entwickeln. Impulse geben. Und loslegen. So können aus einem Satz oder einer kleinen Geste Bitte packen Sie für unsere Reise folgendes ein: spannende und verrückte Kurzszenen, Dialoge oder • Fragen Bewegungsimprovisationen entstehen. • unlinierte Blätter, gerne auch gebunden als Heft/Buch Mit viel Spaß am Unerwarteten wird an den persön- • Lieblingsstifte lichen Ausdrucksmöglichkeiten und -stärken der Spieler • Ihre anstehenden Stücke und ein Lied/Melodie, einen Duft, ein gearbeitet. Dabei stehen Spontaneität und Zusammen- Material, eine Farbe; Ich freue mich auf Ihre Bilder! spiel im Mittelpunkt. Improvisation gehört einerseits zum Training des Referentin: Manuela Pirozzi, Raumpoetin Schauspielers und hat eine lockernde, befreiende Wirkung. Verborgene Stärken eröffnen den oft selbst Zielgruppe: Anfänger bis Fortgeschrittene sowie Spielleiter überraschten Akteuren neue Denk- und Handlungsmög- Ort: tik – theater im keller, lichkeiten. Improvisation ist andererseits dazu geeignet Breitestraße 108, 56626 Andernach darstellerischen Zugang zu Inszenierungsthemen zu Termin: 11.08.2018, 10 – 19.00 Uhr verschaffen oder sogar Szenen bzw. ganze Stücke zu 12.08.2018, 10 – 15.30 Uhr entwickeln. Kosten: 40 ¤ Dieser Lehrgang ist der dritte Teil unserer Grundlagen- reihe. Ein Besuch der ersten beiden Teile ist aber nicht Anmeldungen bei Cornelia Praml, E-Mail praml96@yahoo.de Bedingung für die Anmeldung. Leitung: Petra Newiger, Anmeldeschluss: 21.07.2018 Theaterpädagogin BuT / Regisseurin 18 VORHANG AUF 2/2018
WIR KOMMEN ZU EUCH! – DAS VOR-ORT-SEMINAR Wir bieten als Landesverband einmal im Jahr die Möglichkeit für ein Vor-Ort-Seminar an einer Mitgliedsbühne. Dabei kommt ein Referent zu einer Bühne und leitet das Seminar vor Ort, in den dortigen Räumen. Eingeladen sind dann neben den Teilnehmern der Gast-Bühne auch Teilnehmer anderen Bühnen der Region. Die Finanzierung läuft über den Landesverband, die Teilnehmer bezahlen wie immer einen Teil- nehmerbeitrag. Vorlauf für die Organisation ist etwa ein Jahr. Grundsätzlich ist es auch möglich, ein Seminar mit einem Wunsch- FÜR JUGENDLICHE thema eurer Bühne anzubieten. Wenn Ihr in Eurer Bühne einen besonderen Bedarf habt, z.B. für ein Schauspiel- oder Stimmtrainig, »HILFE ... TEXT, TEXT, WO BIST DU?« einer speziellen Technik-Schulung oder, oder, oder – dann sprecht Lehrgang für Jugendliche (12 bis 18 Jahre) uns an! Wir organisieren dann in Zusammenarbeit mit Euch ein ent- Für diesen Lehrgang nehmen wir gerne noch weitere sprechendes Seminar an Eurer Bühne – WICHTIG – in Kooperation mit Anmeldungen entgegen. Der parallel hierzu am gleichen einer oder mehreren Bühnen in Eurer Region. Was die Kooperationen Ort stattfindende Grundlagenkurs für Erwachsen ist betrifft, helfen wir Euch gerne weiter. hingegen ausgebucht. Theater spielen – ist toll. Für 2019 möchten wir ein Vor-Ort Seminar zu folgendem Thema Vor Publikum auftreten – ist toll. anbieten, für welches wir noch eine Gastbühne suchen: Lampenfieber – gehört dazu. Angst vor Texthängern – muss nicht sein! KOMÖDIE KONKRET! In diesem Workshop üben wir, spontan zu reagieren, zu improvisieren, die Angst vor Texthängern abzubauen. In diesem Workshop möchte die Referentin Heike Mayer-Netscher In vielen kleinen Spielsequenzen stellen wir uns nach mehrere Bühnen einer Region in ihrer aktuellen Komödienproduktion ganz kurzer Probenzeit dem »Ernstfall« und finden unterstützen. Ihr bringt Eure aktuellen Stück-Text mit und es wird gemeinsam heraus, was man bei Texthängern oder konkret an der Umsetzung der Texte gearbeitet. Dabei werden Grund- Blackouts tun kann. lagen der Schauspiel- und Rollenarbeit mit eingebaut. Der Workshop bietet – neben diesem speziellen Wisst ihr schon, welche Komödie Ihr 2019 probt und aufführt? Wollt Schwerpunkt – auch die Möglichkeit, die Grundlagen ihr Input haben, wie ihr mal auf andere Art und Weise an euer Stück des Schauspielens noch einmal aufzufrischen und zu rangehen könnt? Möchtet ihr Gastgeber-Bühne sein und seid offen vertiefen sowie das Zusammenspiel in einem Ensemble für Teilnehmer anderer Bühnen? Dann meldet Euch per E-Mail: zu trainieren. info@theaterrlp.de Wir arbeiten mit Texten, Stimme und Körper, lassen ganz spontan Szenen und Monologe entstehen, die dann als Experimentierfeld für Improvisationen dienen. REFERENTENVERMITTLUNG Referentin: Verena Gerlach, FÜR SEMINARE SPEZIELL Theaterpädagogin BuT / Mainz AN EURER BÜHNE Termin: 22.9.2018, 10 Uhr bis 23.9.2018, 16 Uhr In den Proben stockt‘s– viele neue, unerfahrene Spieler im Team – Ort: Jugendherberge Koblenz neuer, kreativer Input von Nöten? Kosten: 45 ¤ (für Nichtmitglieder 90 ¤) Hierfür gibt es Referenten, die an Eure Bühne kommen und mit Euch arbeiten und Euch unterstützen können. Da es sich dabei um ein Anmeldung bei Cornelia Praml, Seminar nur für eine spezielle Bühne handelt, muß hier die Finan- E-Mail: praml96@yahoo.de zierung komplett über Eure Bühne laufen. ABER: Wir können Euch helfen, einen passenden Referenten zu finden! Meldet Euch per E-Mail: Anmeldeschluss: 21.7.2018 info@theaterrlp.de VORHANG AUF 2/2018 19
SEMINAR- FEEDBACK Seniorenseminar „Geht raus, spielen“ – unterwegs mit Heike Nach unserem gelungenen Walk-Act in der Binger City sitzen wir nun gemeinsam auf der Terrasse der Jugendherberge. Wir, dass sind die elf Teilnehmer*innen des Seminars des Landes- verband Amateurtheater und unsere Theaterpädagogin Heike Mayer-Netscher. Von den verschiedenen Mitgliedsbühnen, »Die Antiquitäten« / »Arzheimer Laienspieler« aus Koblenz, »Die Fisimatenten« aus Neuwied, »Theaterwerkstatt Extra Trocken« aus Horrweiler und vom »Aha!!!-Theater« aus Nierstein trafen wir am Montagmittag in der Binger Jugendherberge das erste Mal aufeinander. Voller Neugier und Freude ließen wir uns auf das Thema »Straßen- theater« ein. Die Seniorenbeauftragte des Landesverbandes Ama- teurtheater und Referentin Heike Mayer-Netscher lockerte uns mit Aufwärmübungen und Theaterbasics auf. Zusammen entwickelten wir dann unsere ersten Spielsequenzen mit dem Regenschirm. Gleich am ersten Abend ging es dann raus, um die ersten Sequenzen vor Zuschauern zu testen. Voller Vorfreude machten wir uns dann am nächsten Tag an die Zu- sammenstellung einer Abfolge mit Bewegung, allein und synchron zu zweit. Wir spielten mit dem Satz »Warum tragen die Leute bunte Regenschirme, wo doch Sonnenschirme auch nicht schwarz sind«. Nachmittags ging es dann nach Bingen. Mitten in der Einkaufsmeile begeisterten wir dann die Zuschauer mit unserem neu erworbenen Können. Und so sitzen wir nun zufrieden auf der Terrasse und bedanken uns bei Heike für die erlebnisreiche Zeit. GABRIELA RICHTER (AHA-THEATER!!!), FOTOS: MICHA STRAUB 20 VORHANG AUF 2/2018
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