Thema: Spiele als Lernhilfe

 
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                                     Thema: Spiele als Lernhilfe

                                                                „Wiederholen und immer wiederholen um
                                                                zu lernen - ist das nicht auch ein
                                                                Vergnügen?“ (Konfuzius)
Schüler werden darauf mit einem überzeugten „Nein“ antworten. Dabei denken sie an das Lernen von
Vokabeln, Formeln oder chemischen Strukturen und Namen. Aufgaben, die typischerweise Wiederholung
erfordern, als Hausaufgaben gegeben werden und anscheinend also auch vom Lehrer nicht geschätzt
werden (Geißler und Plock, 1981). Geißler und Plock geben die Anregung Dinge wie Vokabellernen als
Wettspiel in der Klasse durchzuführen, machen aber keine genaueren Angaben zu Spieregeln.
Auf lerntheoretische Zusammenhänge möchte ich hier nicht eingehen, da bekannt ist, mit welcher
Ausdauer Kinder und Jugendliche spielen können und sich dabei die trockensten Fakten (technische
Daten von Autos, das größte, schnellste, schwerste Tier usw.) einprägen. Solche Wissensabfragespiele
bereiten offensichtlich in der Wiederholung viel Vergnügen, natürlich nur, weil die Schüler für das
entsprechende Wissensgebiet Interesse haben. Ein Fragekartenspiel zur atomaren Masse, Stellung im
Periodensystem und Reaktionsmöglichkeiten von Elementen muss nicht auf Interesse stoßen und wäre
dann auch nicht nützlich.
Ein wesentlicher Reiz des Fragekartenspiels liegt in der sozialen Interaktion. Der Fragende hat die Karte
mit der richtigen Antwort in der Hand und fühlt sich dem oder den Befragten überlegen. Dieses Motiv
lässt sich in vielen hier vorgestellten Lernspielen ausnutzen.
Schüler, die nicht gewohnt sind zu spielen oder deren Interesse am Fach sehr gering ist, lassen sich durch
fertige Spiele auch nicht gut motivieren, so dass nach meinen Erfahrungen selbst zu fertigende Spiele
vorzuziehen sind, mindestens bis sich eine „Spielergemeinde“ gebildet hat. Den Schülern wird dazu die
Struktur und das Thema des Spiels vorgegeben. Die Fragen (und Antworten) müssen selbst formuliert
werden. Die Herstellung des Spiels führt zu einer produktorientierten intensiven Auseinandersetzung mit
dem Lernstoff, einem kreativen Umgang mit dem eigenen Wissen und häufig zu einer gründlichen
Benutzung von Heft, Lehrbuch und eventuell weiteren Wissensquellen. Es werden nicht nur kognitive,
sondern auch psychomotorische und kreative Fähigkeiten geschult. Mit der Herstellung des Spiels ist oft
schon der Hauptzweck der Spiele (Einprägen des Lernstoffs) erreicht.
Für alle Spiele wesentlich ist, dass sie einfache, den Schülern meist bekannte Spielideen aufgreifen und
nur mit fachspezifischen Inhalten füllen. Einige Spiele erfordern allerdings zu komplexe Überlegungen
bei der Herstellung als dass die Schüler das im gegebenen Zeitrahmen des Unterrichts leisten könnten.
Solche Spiele könnten in einer AG oder vielleicht im WP-bereich angefertigt werden (z.B.
„Chemiedomino“, Nr. 5). Eine noch zeitaufwändigere Aufgabe ist es, Spielpläne nach Art der
„Deutschlandreise“ zu entwickeln (dies nur als Anregung, ein Beispiel fehlt aus Zeitgründen) und sehr
anspruchsvoll ist es neue Spielregeln zu erfinden („Periodensystemspiel“ Nr. 4).
Einige Spiele können ohne Partner gespielt werden (Domino, Nr. 5, Triomino, Nr. 6, Rebusrätsel Nr. 7).
Diese Spiele eignen sich zur Stillbeschäftigung für einzelne „zu schnelle“ Schüler. Die meisten Spiele
erfordern mindestens einen Partner. Sie dienen damit außer der Wissenvermittlung dem Erwerb sozialer
Fähigkeiten (Regeln einhalten, mit Anstand gewinnen oder verlieren, als Team zusammen arbeiten) und
der Verbesserung des Klassenklimas - vor allem, wenn die Zusammensetzung der Spielerteams z.B.
durchs Los bestimmt und variiert wird - ohne dass eine eigene fachunabhängige Einheit „soziales Lernen“
eingeführt werden müsste.
Die meisten der hier vorgestellten Spiele beziehen sich auf den Chemieunterricht. Im Prinzip sind die
Spielideen natürlich auch mit anderen Inhalten zu füllen. Besonders flexibel ist das „Rebusrätsel“ (Nr. 7),
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das sich auch in Vertretungsstunden von Förderunterricht für Lese-Rechtschreib-Schwäche bis
Philosophie und Mathematik bewährt hat.
Spielkarten, die haltbar gemacht werden sollen, werden am besten nach der Beschriftung laminiert und
erst dann auseinander geschnitten.
Es folgt eine Übersicht über die bisher erprobten Spiele und im Anschluss daran die genaue
Beschreibung. Es wäre schön, wenn möglichst viele Leser nicht nur Anregungen gewännen, sondern die
Sammlung um weitere Spiele bzw. Inhalte ergänzten.
Danksagung: Ich möchte mich für einige Anregungen bedanken: für Domino und Triomino bei Frau H. Brinker,
Hufelandschule, Bochum, für das Quartett bei Frau A. Krone vom Otto-Hahn-Gymnasium in Herne. Die Anregung
für das Spiel Gemisch / Reinstoff / Verbindung / Element verdanke ich Schülern des 8. Jahrgangs (1999/2000), die
nicht nur in Pausen Stadt-Land-Fluss unabhängig vom aktuellen Unterrichtsthema spielten. Viele Anregungen
verdanke ich den Teilnehmern des Bochumer Fachseminars für Chemie und ganz besonders Frau Cordula Riemer,
(1998-2000) unter Leitung von Herrn Dr. F. Driessler, Lessing-Schule, Bochum. Danken möchte ich auch Frau
Rosemarie Ziller, Sozialpädagogin an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Dortmund, für hilfreiche und
ermutigende Gespräche zum sozialen Lernen.
Literatur:
Geißler, E. E. und Plock, H.: Hausaufgaben - Hausaufgaben. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn/Obb. 1981, 3. Aufl.
Großmann, Christiane: Projekt: Gemeinsames Lernen, Verlag an der Ruhr, 1996

                                                        Übersicht

 Spiel         1       2            3             4          5            6          7            8            9             10
             Stoff   Memory       Quartett    Perioden-    Domino     Triomino     Rebus-     Advents-     Struktur-       Puzzle
Fach
             typen                             system                              rätsel     kalender       raten
Biologie      0          0            X                        ?           ?          0           0                          X
Chemie        X          X                        X           X           X           X           X            X
beliebig      ?          ?                                                            0           ?
    X = Beispiel ist hier ausgeführt, 0 = kein Beispiel, aber leicht adaptierbar, ? = kein Beispiel, wahrscheinlich
      adaptierbar
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                                                       Spiele
 Wenn nichts anderes angegeben ist, bezieht sich das Material auf jeweils eine Spielergruppe

                                                  1. „Stofftypen“
Spieltyp: Stadt-Land-Fluss                                     Fach: Chemie               Jahrgang: ab 7
Lernziele: Unterscheidung von Gemisch/Reinstoff/Verbindung/Element
Material:.Papier und Bleistift, Chemiebuch oder Lexikon
Zeitbedarf: anfangs mindestens 10 Minuten
Bemerkungen: Dies Spiel lässt sich gut mit der ganzen Klasse spielen. Man kann dabei mit der vereinfachten
Version (Gemisch/Reinstoff, später Verbindung/Element) anfangen. Die Schüler lernen die Unterschiede schnell,
wenn zunächst die Korrekturen vom Lehrer vorgenommen werden. Wenn das Spiel eine zeitlang zu Beginn jeder
Stunde gespielt wird, entwickeln viele Schüler Ehrgeiz und üben in Pausen/Freistunden zu zweit oder zu dritt.

                                              2. „Element-Memory“
Spieltyp: Memory                                               Fach: Chemie               Jahrgang: ab 9
Lernziele (je nach Spielregel): Elementzeichen und –namen lernen; lernen, welche Elemente zu einer Hauptgruppe
gehören
Material: Karten mit Elementzeichen und Karten mit den zugehörigen Elementnamen
Zeitbedarf: mindestens 10 Minuten
Bemerkungen: Die Spielkarten müssen zuerst hergestellt werden. das kann als Hausaufgabe geschehen (arbeitsteilig,
jeder Schüler 2 Elemente). Die Anzahl der eingesetzten Karten (Elemente) und die Spielregeln sind leicht
veränderbar, so dass das Spiel den Lernanforderungen bzw. dem Übungsbedarf angepasst werden kann.

                                                   3. „Quartett“
Spieltyp: Quartett                                             Fach: Biologie         Jahrgang: ab 5
Lernziele: Wiederholung und Festigung von Artenkenntnis, Veränderungen im Jahresablauf, biol. Zusammenhänge
Material: leere Spielkarten
Zeitbedarf:Herstellung über einen längeren Zeitraum, evt. teilweise HA, Spiel: 10 min
Bemerkungen: das Wesentliche ist die Herstellung des Quartetts

                                 4. Spiele mit dem Periodensystem als Spielfeld
Spieltyp: Würfel-Brettspiel mit erweiterbarer Spielregel      Fach: Chemie              Jahrgang: ab 9
Lernziele (je nach Spielregel): Vertrautwerden mit dem Periodensystem, Lernen der Elementzeichen, Einüben der
Oktettregel, Wiederholen von Dichte, Berechnung der Masse von Verbindungen
Material: verkürztes Periodensystem, 1 Würfel, 8 Steine, Chemiebuch zum Nachschlagen, Papier und Stift um die
siegreiche Verbindung aufzuschreiben.
Zeitbedarf: mindestens 10 Minuten (einfachste Regel)
Bemerkungen: Das Spiel kann zur Einübung der Elementnamen und Zeichen in der einfachsten Version ab der
Einführung der Elementsymbole gespielt werden. Bisher habe ich mit Schülern nur nach der einfachsten Regel
spielen lassen

                                             5. Verbindungs-Domino
Spieltyp: Domino                                            Fach: Chemie             Jahrgang: ab 10
Lernziele :Üben von ionischen Verbindungen
Material: Dominospiel mit chemischen Symbolen statt Augen, Lexikon.
Zeitbedarf: je nach Wissensstand , mindestens 10 min.
Bemerkungen: Das Spiel dient der Einübung von möglichen Verbindungen, bisher nur mit Studenten gespielt
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                                                    6. Triomino
Spieltyp: Triomino                                          Fach: Chemie                Jahrgang: ab 9
Lernziele : Übersetzung von chemischer Symbolformel in Begriff
Material:.Triomino-Steine (Karten) (selbst herzustellen)
Zeitbedarf: mindestens 10 Minuten
Bemerkungen Herstellung ist einfach, gut von Schülern zu bewältigen, kann auch allein gespielt werden

                                                   7. Rebusrätsel
Spielidee:Fachbegriffe müssen als Bilderrätsel dargestellt  Fach: beliebig               Jahrgang: ab 5
oder geraten werden
Lernziele : Fachbegriffe lernen
Material:.Rebuskarten, selbst hergestellt
Zeitbedarf: mindestens 10 Minuten
Bemerkungen: Das Herstellen der Karten macht mehr als die Hälfte der Freude aus.

                                               8. „Adventskalender“
Spielidee: Adventkalendertürchen                                Fach: beliebig            Jahrgang: 5-7
Lernziele : beliebigen Lernstoff festigen
Material:.Postkartengroße Kartons, Stift, Plakatkarton, Büroklammern
Zeitbedarf: mindestens 10 -20 Minuten für die Herstellung (Schüler) + 1-2 Lehrerstunden , ca. 2-5 Min. pro Stunde
in der Adventzeit,
Bemerkungen: Der Aufwand lohnt sich: 1. wegen der Motivation der Schüler zur Wiederholung, 2.man bekommt
einen guten Überblick über die Leistungen aller Schüler ohne einen Test schreiben zu müssen.

                                                9. Strukturen“raten“
Spielidee: „Männchen malen“                                   Fach: Chemie               Jahrgang: ab 10
Lernziele (je nach Spielregel): Nomenklatur in der organischen Chemie
Material:.Papier und Stift
Zeitbedarf: mindestens 10 Minuten
Bemerkungen: gut für Wiederholung und für Vertretungsstunden

                                               10. Anatomie-Puzzle
Spieltyp: Puzzle                                             Fach: Biologie              Jahrgang: ab 5
Lernziele : Anatomiekenntnisse festigen (Skelett)
Material: kopierte zerschnittene Skelette von Wirbeltieren
Zeitbedarf: mit Vorstellung am OHP 45 min, sonst 20 min
Bemerkungen: in der ersten Vorbereitung sehr aufwendig, eignet sich auch als Test
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                                                  1. Spiel: „Stofftypen“
                                                     Spielregeln
Anzahl der Spieler: 2 - ganze Klasse
Material: Papier und Stift, ein Chemiebuch oder Lexikon kann für Anfänger nützlich sein
Regeln: Wahrscheinlich kennst Du „Stadt-Land-Fluss“. Dieses Spiel wird genauso gespielt, nur dass Du die Begriffe
„Gemisch-Reinstoff-Verbindung-Element“ hast.
Für diejenigen die die Regeln nicht kennen: Jeder Mitspieler stellt sich eine Tabelle mit den Begriffen „Gemisch-
Reinstoff-Verbindung-Element“ her. Ein Mitspieler sagt sich stumm das Alphabet vor und nennt den Buchstaben
laut, bei dem er angekommen ist, wenn ein zweiter, vorher bestimmter Mitspieler „Stopp“ sagt. Alle Mitspieler
versuchen dann so schnell wie möglich ihre Tabelle mit Begiffen, die mit dem genannten Buchstaben anfangen,
auszufüllen. Es muss vorher vereinbart werden, ob Nachschlageweke benutzt werden dürfen.
Wertung:.Jeder richtige Begriff = 1 Punkt, wenn kein anderer den gleichen Begriff hat : 1 Zusatzpunkt
Beispiel:

Buchstabe             Gemisch                   Reinstoff                Verbindung                   Element
A            Abfall                     Alkohol                    Alkohol                   Aluminium
E            Erz                        Eisen                      Eisenoxid                 Eisen

                                             2. Spiel: „Element-Memory“
                                                     Spielregeln
Anzahl der Spieler: 2 - 8
Material: Karten, die auf der Rückseite alle gleich aussehen. Auf der Vorderseite zeigen sie entweder ein
Elementsymbol oder einen Elementnamen.
Ziel: Der zum Elementsymbol passende Name bzw. das zum Namen passende Symbol müssen gefunden werden.
Beginn:.Alle Karten werden verdeckt auf dem Tisch ausgebreitet.
Spiel: Der Reihe nach darf jeder Spieler 2 Karten aufdecken. Passen sie zueinander, darf er sie behalten. Passen sie
nicht zu einander müssen sie wieder verdeckt abgelegt werden.
Ende: Wenn keine verdeckten Karten mehr da sind, ist das Spiel zu Ende. Für jedes Kartenpaar gibt es 1 Punkt.
Fehler werden mit 1 Punkt Abzug geahndet.
Für Fortgeschrittene I: Für Elemente, die zur gleichen Hauptgruppe gehören, gibt es einen Extrapunkt, wenn der
Besitzer dieser Karten das anmeldet.
Für Fortgeschrittene II: Es wird nur mit Elementsymbolen gespielt. Werden 2 Elemente derselben Hauptgrppe
aufgedeckt, darf der Spieler sie behalten. Gelingt es ihm am Schluss mehr als 2 Elemente einer Hauptgruppe
zuzuordnen, erhält er für jedes weitere Element einen Zusatzpunkt.
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                                                  3. Spiel: „Quartett“
                                                     Spielregeln
Anzahl der Spieler: 1-4
Material: leere Spielkarten
Ziel: Jede Spielergruppe soll mindestens 1 Quartett anfertigen
Beginn:.Die Themen müssen in der gesamten Klasse verteilt werden. Z.B.: Amphibienquartett: mit Grasfrosch,
Teichfrosch, Alpensalamander, Bergmolch, Teichmolch, Kammmolch, Grottenolm, Wabenkröte, Erdkröte,
Geburtshelferkröte, Tieflandunke und wenn man möchte noch ein paar Exoten: Axolotl, Pfeilgiftfrosch,
Ochsenfrosch, Riesensalamander. Zu einem Quartett gehören: 1. Laich, 2. Larve, 3. erwachsenes Tier 4. Futter oder
natürliche Umgebung, evt. mit etwas Text. Pflanzenquartett: mit unterschiedlichen Blütenformen oder mit
unterschiedlichen Bestäubungsarten, oder nur Bäume: Zu einem Quartett gehören: 1. Blüte, 2. Frucht, 3. Blatt 4.
ganze Pflanze, evt. mit etwas Text zu Giftigkeit oder Nutzen. Ökologiequartett: mit Lebensgemeinschaften. Zu
einem Quartett gehören: 1. Umwelt z.B. Bach, Berg, Felsen, 2. Pflanzen, 3. Tiere, 4. geographische oder lokale
Bestimmung
Spiel: Quartett nach üblichen Regeln als Abschluss
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                               4. Spiel: Spiele mit dem Periodensystem als Spielfeld

         I               II             III             IV              V              VI               VII            VIII
     1H                                                                                                               He
                                                                                                                       2
    3Li              4Be               5 B              6C             7N              8O               9 F         10Ne
   11Na             12Mg              13Al             14Si            15P             16S              17Cl        18Ar
    19K             20Ca              31Ga            32Ge            33As            34Se              35Br        36Kr
   37Rb              38Sr              49In           51Sn            51Sb            52Te               53I        54Xe
   55Cs             56Ba              81Tl            82Pb            83Bi            84Po              85At        86Rn
   87Fr             88Ra

                                              Spielregeln Periodensystem
Anzahl der Spieler: 4-10
Material: Periodensystem (Hauptgruppen), 1 Würfel, so viele Spielsteine wie Spieler bei mehr als 6 Spielern, sonst
erhält jeder Spieler so viele Spielsteine, daß mindestens 8 Steine am Spiel teilnehmen, Chemiebuch, Papier und Stift
um die siegreiche Verbindung aufzuschreiben
Ziel: Edelgaskonfiguration soll erreicht werden
Beginn: Würfle 2x, der 1. Wurf gibt Dir die Hauptgruppe, der 2. Wurf die Periode, in der Du startest.
Spiel: In der Folgerunde würfle nur 1 x und rücke um die Anzahl der geworfenen Augen weiter (nach Ra geht es bei
H weiter).
Ende: Wenn Du auf ein Feld der VIII. Hauptgruppe kommt, entweichst Du siegreich in höhere Regionen der
Atmosphäre. Sieger ist derjenige, der auf Grund der Dichte seines Edelgases am höchsten steigen kann.
Erweiterung I: Die Edelgaskonfiguration kann auch durch Bildung binärer (2-atomiger Verbindungen) erreicht
werden:
z.B. 2 Spieler kommen auf ein Feld der VII. Hauptgruppe und bilden gemeinsam das entsprechende Gas und steigen
so in die Atmosphäre (Rangfolge wieder nach Dichte).
oder: ein Spieler zieht auf ein Feld der VII. Hauptgruppe. Falls ein Mitspieler auf einem Feld der Hauptgruppe I
steht, muß er diesen zu sich holen und mit ihm ein Salz bilden. Entsprechendes gilt für Oxidbildung mit Elementen
der II. Hauptgruppe. (Der Spieler aus der höheren Hauptgruppe holt den aus der niederen zu sich bzw. wenn ein
Spieler in der VII Hauprgruppe steht und ein anderer kommt in die I. Hauptgruppe, muß dieser zu dem Partner in die
höhere Gruppe ziehen).
bei 5 und mehr Spielern dürfen auch ternäre (3 atomige Verbindungen) gebildet werden, z.B. H2O, CO2.
Ende: Sieger ist, wer zuerst, allein oder zu mehreren, die Edelgaskonfiguration erreicht hat. Rangfolge: wenn mehrere
Spieler Verbindungen gebildet haben, ist das Team mit der Verbindung, die die höchste Masse hat, Sieger
Erweiterung II: Wenn Du auf eines der radioaktiven Elemente kommst, mußt Du dort bleiben und zwar für 1 Runde,
wenn die Halbwertzeit in der Größenordnung Minuten liegt,
für 2 Runden, wenn die Halbwertzeit in der Größenordnung Stunden liegt,
für 3 Runden, wenn die Halbwertzeit in der Größenordnung Tagen liegt,
für 4 Runden, wenn die Halbwertzeit in der Größenordnung Jahren liegt.
Du darfst aber jede Runde würfeln. Wenn Du eine „2“ würfelst, hast Du damit 2 Elektronen bekommen. Die kannst
Du sofort mit einem alpha-Teilchen, das beim radioaktiven Zerfall entsteht kombinieren, so daß Du He erhältst und
auf das He-Feld darfst. Wenn Du während der Zerfallszeit keine „2“ gewürfelt hast, begibst Du Dich zum Ende der
Halbwertzeit, auf das Blei und spielst normal weiter.
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                                              5. Spiel: Verbindungs-Domino
                                                     Spielregeln
Anzahl der Spieler: 2-6
Material: 40 Dominosteine mit chemischen Symbolen, Chemielexikon oder Schulbuch
Ziel: alle Steine möglichst schnell loswerden
Beginn:.Die Steine werden verdeckt unter den Mitspielern aufgeteilt Der Spieler mit dem Stein Cl- Cl- beginnt.
Spiel: Der nächste Spieler legt einen passenden Stein an. Dabei muss die Verbindung aber noch nicht komplett
werden. Es geht auch 1.              2.
         .... Ca 2+ F- ... , 2. .... Ca 2+ F- ...
                                         F-...

Es darf immer nur 1 Stein angelegt werden, wenn man nicht kann, ist der nächste dran.
Der Spieler mit dem Stein    Pb4+ He     darf noch einen 2. Stein legen, wenn er diesen Stein eingesetzt hat.
Ende: Wer als erster keinen Stein mehr hat, gewinnt das Spiel. Wer nicht mehr anlegen kann zählt die
Ionenwertigkeiten der übriggebliebenen Steine. Der Spieler mit dem höchsten positiven Wert hat verloren.
Dominostein-Bezeichnungen:

Na+ /        MnO42-/H+ C / PO43- Na+/H3CH2O-                    Na + /3Cl- S / NO3-          Ag + / Ca2+ Ca2+ / J-
SO4
Ca2+ / F-    MnO42- / J- B3+ / O          H2/HCO2-              Cl- /         Cs+ /S2-       Zn2+           O2-/Cl-
                                                                SO32-                        /NO3-
C / K+       OH- / NH4+ Fe / H4           C(NH)H+ /ClO4- Mg2+ / H2 K /AsO4                   H + / F-       Mg2+ / Cl-,
                                                                    +      3-

Br- / O2     Cl- /Cl-        Al3+ /       H+ /H3CCOO-           SO42-/Na+ Cu+ / C            Na + / F-      Mg2+ /O2-
                             Br-
S/B          Li+ /O2-        J- / Fe2+    Cu2+ / C2O42-,        Rb+ / F-,     H3O +/OH- Al3+ / J-           Pb 4+ /He

                                                   6. Spiel: Triomino
                                                     Spielregeln
Anzahl der Spieler: 1 bis 4 oder in Gruppen gegeneinander
Material: Je Gruppe 1 Satz Triominosteine (Dreieckige Steine)
Ziel: Alle Steine auslegen
Beginn:.Ein beliebiger Stein wird ausgelegt
Spiel: Jeder Spieler versucht, wenn er dran ist, einen passenden Stein anzulegen. Wenn er keinen passenden hat, ist
der nächste dran.
Ende: Wenn alle Steine richtig liegen ist das Spiel zu Ende. Die schnellste Gruppe hat gewonnen.
9

Beispiel

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Br
                                                                                                                                                                                                                                                                          om

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Manganchlorid
                                                                                                                                                                                                                                                                wa
                                                                                                                                                                                                                                                          sse
                                                                                                                                                                                                                                                      r

                                                                                                                                                                                                  Ca                                               d           Mg

                                                                                                                                                                                                                            Wasserstoffperoxid
                                                                                                                                                                                           um
                                                                                                                                                                                                    lci                                          mi          ro       Br
                                                                                                                                                                                   clo                                                                    mb                  2
                                                                                                                                                                                       r                                                                                 s iu
                                                                                                                                                                              id                                                                                      gne

                                                                                                                                                                                                                H2O2
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Ma
                                                                                                                                                                               Wa                                                                                         l fi d

                                                                                                                                                      Kaliumpermanganat
                                                                                                                                                                                 sse
                                                                                                                   KC                                                                          rsto                                                            n su
                                                                                                                                                                                                                                                           i se
                                                                                                                                                                                                                                                                      Fe
                                                                                                               l                                                                                      ff                                                         S
                                                                                                                                                                                                                                                      E
                                                                                                                                                                                      2
                                                                                                                                                                                       H

                                                                                                                                      KMnO4

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Mg
                                                                                                                                                                                                         n at                                    Ca
                                                                                                       Ca                                                                                       bo                                                    lciu
                                                                                                              lci                                                                           car                                                                mh
                                                                                Kaliumdihydrogen-
                                                                                                                                                                                          Ca
                                                                                                                    um                                                               iu m                                                                                 ydr
                                              Be                                                                                                                                                                                                      2
                                                                                                                                                                                            CO                                                        H)
                                                                                                                         ox                                                   al c                                                                                                    oxi
                                                                                                                  O
                                                                KH2PO4

                                                                                                                                                                                                                            Bleinitrat
                                                                                                                                                                                                                                                               a (O

                                                                                                                                                                                                                Pb(NO3)2
                                                                                                                                                                                      3
                                                                                                               Ca          id                                             C                                                                                               C                 d
                                                                                     phosphat

                                                                                                                                   Ko
                                                                                                                            h le                                                     W
                                                                                                              nst                                                                     ass                                                                             -

                                                                                                           CO                                                                                   er                                                          NO
          La                              l                                                                       off                                                                                                                                          2      Ni
            chg                                                                                                       m                                                                                                                                        trit
     as                                       LiC                                                   on
                                                                                                                                 schweflige
                                                                                                      ox
                    NaCl

                                                                                           id
                                                                                                                                                      H2SO3
                                                                                                                                    Säure

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ca
                                                                                                    Ka
                                                                                                                                                                                                     fit                                                  Ph
                                                      Ma                                                 liu
      He
                                      Cl 2
                                                        gn                                                     mf                                                                            ul                                                                 osp
        liu                                     esi                                                                 l uo                                                                  ms                                                                       h
                                    Mg
                                                                                                                                                                                   Na 2
                                                                                                                                                                                    iu                                                                                        at
                                                                Schwefelsäure

                m                         um                                                               KF                                                                                                                                              4
                                                                                                                           rid                                                 at r
                                                                                                                                                                                                                                                      3-
                                  chl                                                                                                                                                  SO 3                                                                 PO
                                      o                                                                                                                                   N

                                                                                                                                                                                                                           Sulfat
                                                                                H 2SO 4

                                                                                                                                                                                                                2-
                           ri d

                                                                                                                                                                                                                SO 4
                                                                                                                                                                                                                                                                                          d
                           Ca                                                                                                x   id                                                                                                                                                   oxi
                                  lc i                                                                                  d ro                                                              Br                                                                         fd i
                                         um                                                                         y                                                                                                                                            to f
                                                                                                                                      Aluminiumoxid

                                                                                                                     Na
                                            p                                                                 mh                                                                                                                                        ns
                                                                                                                                                                                   om       2                                                                        CO
                                                ho                                                       iu
                                                                                                               OH
                                                                                                                                                                                Br                                                                  h le
                                                                                                    a tr
                                                                                                                                                                                                                                                                 2
                                                     sph                                                                                                                                                                                           o
                                                           at                                N                                                                                                                                                   K
                                                                                                                                                      Al2 O3

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Na
                                                                                                     Na                                                                                                  d
                                                                                                          triu                                                                                    o ri                                                          NO
                                                                                                                                                                                           fl u
                                                                                                                                                                                     rt ri
                                                                                                                                                                                                                                                                                  -
                                                                                                              mj                                                                               BF                                                              t          3
            -                                                                                                            od                                                   Bo
                                                                                                                                                                                           3
                                                                                                                                                                                                                                                           tr a
                                                                                                                                                                                                                           Stickstoff

                                                                                                                              id                                                                                                                                   Ni
                                                                                                                                                                                                                N2

                                                                                                                                                                                E is                                                                                          ff
                                                                                                                                                                                    ens                                                                         to
                                                                                                                                                                                                ulf                                                         ers
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Calciumnitrat

                                                                                                                                                                                                      at                                              S a u      O2

                                                                                                                                                                                                                                                               Oz
                                                                                                                                                                                                                                                                      on
10

                                                  7. Spiel: Rebus-Rätsel
                                                      Spielregeln
Anzahl der Spieler: 1-ganze Klasse
Material: Spielkarten (Postkartengroß) mit Rebusrätseln (für die ganze Klasse als Folie)
Ziel: Den Begriff erraten
Beginn:. Zeigen der Karte
Spiel: Einzeln oder in Gruppen/Mannschaften Rateversuche
Ende: Wenn alles geraten ist
Variante I: eine Gruppe stellt die Rätsel für die andere Gruppe her, dann um die Wette raten
Variante II: Die Begriffe werden vorgegeben und alle machen Rätsel zum gleichen Begriff (Die Karten lassen sich
dann weiterverwenden)
Beispiel (ein Element sollte dargestellt werden, Klasse 10, Gymnasium):

                                     E= m c ²

                                                                        357

                                                8.Spiel: „Adventskalender“
                                                      Spielregeln
Anzahl der Spieler: ganze Klasse
Material: Postkartengroße Kartons, Stift, Plakatkarton, Büroklammern
Ziel: Wiederholung
Vorbereitung I: S. bekommen ein postkartengroßen Zeichenkarton, der auf die Hälfte geknickt wird. (das ist das
„Türchen“) und einen Streifen, der aus einer längs halbierten Postkarte besteht.. Auf die Außenklappe des Türchens
wird ein Gegenstand aus dem ersten Quartal gezeichnet (z.B. Gefahrensymbole, Erlenmeyerkolben, brennende
Kerze), auf die obere Hälfte des Streifens wird eine Frage geschrieben, die zu dem Gegenstand passt (z.B. „Was
bedeutet dieses Zeichen?“, „Dieses Glasgefäß heißt nach seinem Erfinder. Wie?“, „Was brennt bei einer Kerze?“).
Der Textstreifen wird verdeckt in das Türchen geklemmt und mit einer Büroklammer geschlossen.
Vorbereitung II: L. muss die Fragen sichten. Ich habe alle nochmal selbst geschrieben um die Rechtschreibung zu
korrigieren und um das Fragenspektrum zu erweitern bzw. zu viele gleiche Fragen zu vermeiden ( es gab 8 Kerzen,
aber nur 3 verschieden Fragen dazu).
Vorbereitung III: (Vertretungsstunde mit 8 S.) Die „Türchen“ wurden auf 4 Plakatkartons (je 1 für jede
Adventwoche) verteilt und mit Büroklammern in kleinen Schlitzen auf dem Karton befestigt, so dass man den
Fragestreifen unter dem Türchen heraus ziehen kann. Die Plakate wurden in dem Schaukasten vor den Chemieraum
ausgestellt.
11

Durchführung: Zu Beginn jeder Stunde in der Adventzeit durften 2-3 Schüler je ein Türchen wählen, die Frage
ziehen, mündlich beantworten und dann die richtige Antwort und seinen Namen auf den Streifen unter die Frage
schreiben. Die Plakate wurden wieder ausgestellt, so dass die Frage und Antwort (und Name!) unter der Zeichnung
zu lesen waren. Für jede richtige Antwort gab es 1 Pluspunkt für die Note.
Ende:Die Plakate blieben bis zu den Zeugniskonferenzen ausgestellt.
Bemerkungen: Es macht nichts, wenn einige S.mehr als eine Zeichnung/Frage anfertigen. Da es sowieso nicht jeden
Tag Chemieunterricht gibt, dürfen mehrere Schüler in jeder Stunde „Türchen“ öffnen. Es kommt nur auf die
Wocheneinteilung an. Da die Plakate vor dem Chemieraum ausgestellt waren, haben auch S. anderer Klassen die
Fragen und Antworten neugierig verfolgt, so dass sich der relativ hohe Aufwand gelohnt hat.

                                                 9. Spiel: Strukturen“raten“
                                                       Spielregeln
Anzahl der Spieler: 3-4
Material: Papier und Stift
Ziel: Struktur aus der organischen Chemie richtig benennen
Spiel:1. Jeder S. zeichnet einen Kohlenwasserstoff
          2. Das Blatt wird an den Nachbarn weitergegeben und dieser bennt die Struktur nach den Regeln.
          3. Das Blatt wird an den Nachbarn weitergegeben (oder zurück an den ersten getauscht) und dieser
          kontrolliert, ob der Name stimmt und schreibt gegebenenfalls eine richtige Alternative.
          4. Das Blatt geht zurück an den 1. S., der die Antworten bewertet.
Alternative: Der 1. S. schreibt einen Namen und der 2. muss die Struktur malen. Je nach Wissenstand können auch
funktionelle Gruppen eingebracht werden.

                                                 10. Spiel: Anatomie-Puzzle
                                                       Spielregeln
Anzahl der Spieler: 1-2
Material: Puzzleteile eines Wirbeltierskeletts
Ziel: Skelett richtig zusammensetzen
Beginn: S. versuchen die Skelettteile so zusammenzusetzen, dass a) keine Knochen übrig bleiben, b) alle am
richtigen Ort sind
Spiel: Einzeln oder mit Partner mit oder ohne Wettbewerb
Zusatzaufgabe: Schreibe auf wie das Tier gelebt (sich bewegt) haben könnte und was es gefressen haben könnte.
Ende: Ergebnisse vorstellen und besprechen
Bemerkungen: Als Muster dienten Skelettseitenansichten (Dinosaurier). Die Puzzleteile wurden so geschnitten, dass
sie 1. nicht automatisch“ passten, sondern halbwegs entlang der Knochenkonturen 2. die Wirbelsäule wurde in Hals-,
Brust-, Lenden- (ohne Becken) und Schwanzwirbelsäule zerschnitten. Die Rippen wurden von der Wirbelsäule
getrennt blieben aber als Brustkorb beieinander. Die Beine (nur je ein Vorder- und Hinterbein) wurden in
Oberschenkel, Unterschenkel, Fuß mit Zehen zerschnitten. Viele Schüler behielten einzelne Knochen übrig (Ober-
oder Unterschenkel), manche setzten die Rippen zwischen die Wirbelsäulenabschnitte oder befestigten die
Extremitäten direkt an der Wirbelsäule, obwohl sie ihre Arbeitsblattskelette korrekt beschriftet hatten.
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