THEMENÜBERSICHT: Unsere Genossenschaft Vertreterversammlung Thema Ein Fahrplan für die Zukunft - wbg-wismut.de

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August 2019

                                                   August 2019

THEMENÜBERSICHT:
Unsere Genossenschaft
Vertreterversammlung           Seite   4

Thema
Ein Fahrplan für die Zukunft   Seite 14

Im Fokus
Stadtumbau Thalheim            Seite   8                1
                                           www.wbg-wismut.de
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AUF EINEN BLICK                                                                                      August 2019

                                              Inhaltsverzeichnis
                                              Das Thema
                                              Editorial                                                           3
                                              Auf der Basis vieler                                                3
                                              Ein Fahrplan für die Zukunft                                       14

                                              Unsere Genossenschaft
                                              Vertreterversammlung                                                4
                                              Jubilar Peter Gregor                                                6
                                              Eberhard Mayerhofer verabschiedet sich                              7
                                              Neu im Aufsichtsrat: Dirk Leichtenstern                             7
                                              Vertreterwahlen                                                    11
Kontakt
                                              Thalheim
Wohnungsbaugenossenschaft                     Interview mit Bürgermeister Nico Dittmann                           8
Wismut Stollberg eG
                                              Drei-Tannen-Spielplatz fertiggestellt                               9
Erich-Weinert-Str. 2a
                                              Kinder an die Macht                                                 9
09366 Stollberg
                                              Der Zaunkönig aus Thalheim                                         16
mail@wbg-wismut.de
www.wbg-wismut.de                             Partner
                                              Tagespflege „Am Park der Sinne“                                    10
                                              Der ASB in Thalheim                                                10
Geschäftszeiten                               Das digitale Wohnzimmer                                            12
Mo.–Do. 7:30–12:00 Uhr, 13:00–17:30 Uhr
Fr.     7:30–12:00 Uhr                        Informiert
                                              Schlagzeilen                                                       13
                                              Benutzung von Treppenhäusern und Gemeinschaftsräumen               15
Zentrale
Telefon: 037296 710-0
Telefax: 037296 710-50

Miete/Betriebskosten                                                         Die Belange junger Familien wird unser
Telefon: 037296 710-24                                                       neu gewählter Vertreter Daniel Gruner
                                                                             mit in seine ehrenamtliche Tätigkeit
                                                                             einbringen. Seine Partnerin Linda und
                                                                             vor allem der zweijährige Fynn versor-
Werterhaltung/Reparaturen                                                    gen ihn mit den nötigen Argumenten.
Telefon: 037296 710-31                                                       Und natürlich die Mitglieder in seinem
         037296 710-32                                                       Wohnumfeld.

                                               Impressum
Wohnungswirtschaft
                                               Herausgeber:
Telefon: 037296 710-41                         WBG Wismut Stollberg eG
         037296 710-42                         Erich-Weinert-Straße 2a
         037296 710-43                         09366 Stollberg
                                               Redaktion und Grafik: IfZK, Burkhardtsdorf
                                               Fotos:
Havariedienst                                  Christin Schmidt: Titel, Seite 2, 11
Telefon: 0172 3786600                          Wolfgang Schmidt: Seite 3, 4, 5, 6, 7
Notfallrufnummer außerhalb unserer Ge-         WBG Wismut: Seiten 9, 13, 16
schäftszeiten (Ausfall von Heizungs- oder      IfZK: Seiten 9, 11, 12, 13
Elektroanlagen, Rohrbruch, Gasgeruch o. Ä.)    Lebenshilfe Stollberg: Seite 13
                                                                                    11
                                               Philips: Seite 12
                                               Ricardo BAIGORRIA: Seite 15

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August 2019                                                                                                                Editorial

Auf der Basis vieler                                                                     Über Lobbyisten, Egoismus
                                                                                         und Menschenverstand
Ein privates Wohnungsunternehmen in einer mittelgroßen Stadt: In der 18.
Etage eines Bürohochhauses sitzt der Vorstand der Aktiengesellschaft. Ringsum            Wenn wir derzeit die politischen Diskussio-
Ruhe, hochwertige Plastiken und Gemälde faszinieren den Besucher der klimati-            nen und das mediale Abbild der Wohnungs-
sierten Räume. Mieter kommen natürlich nicht in diesen Sicherheitsbereich. Sie           wirtschaft verfolgen, fühlen wir uns unfrei-
werden im nicht einmal halb so großen Kundenzentrum im Erdgeschoss „abge-                willig in einen schlechten Hollywoodstreifen
fangen“. Anderes Bild: Eine Wohnungsgenossenschaft irgendwo in Deutschland.              versetzt: ein Film, der Realitäten über Bord
Das Rentnerehepaar Schulze besucht das schöne, aber bescheidene Verwaltungs-             wirft, gesunden Menschenverstand ignoriert
gebäude. Die Kollegen, die man antrifft, werden geduzt – man kennt sich schon            und Tatsachen pervertiert. Die Protagonis-
eine Ewigkeit. „Geht doch mal hoch, der Vorstand müsste da sein“, sagt der               ten sind in bewährter Manier Finanzhaie und
Mitarbeiter Wohnungswirtschaft. Und so steckt man schnell einmal den Kopf                deren Lobbyisten. Insbesondere ostdeutsche
durch dessen Bürotür: „Wir wollten nur mal kurz hallo sagen!“                            Wohnungsunternehmen leiden, mit Ausnahme
                                                                                         einiger Großstädte, unter anhaltendem Woh-
Es sind zwei durchaus reale Bilder. Sie sind uns natürlich nicht immer so bewusst,       nungsleerstand. Der ist nicht nur unschön,
müssen sie auch nicht. Doch es tut manchmal gut, sich bewusst zu machen, warum           sondern stellt auch eine erhebliche betriebs-
man in unserer Genossenschaft wohnt und nicht irgendwo anders. Die Möglich-              wirtschaftliche Belastung dar. Dennoch wird
                                                               keit der Mitbestim-       mit schier unerträglicher Lautstärke die Not-
                                                               mung       erwächst       wendigkeit von Neubauten gefordert. Schaut
                                                              Beim Wahlvorgang           man einmal genauer auf diese Forderungen,
                                                              zum Aufsichtsrat in der    erkennt man Interessen konzernstrukturierter
                                                              letzten Vertreterver-      Wohnungsunternehmen, gepaart mit Insel­
                                                              sammlung (li.)
                                                                                         egoismus der Großstädte.
                                                              Die Vorstände Georg
                                                              Grajewski (li.) und        Es ist schmerzhaft, dass sich sowohl die Poli-
                                                              Jochen Hepp (re.) ge-
                                                              ben vor den Vertretern     tik als auch die Medien so einfach vor diesen
                                                              Bericht über ihre Arbeit   Karren spannen lassen. Anstatt Arbeit klug
                                                                                         zu verteilen, die historisch gewachsenen und
                                                                                         erprobten Flächenstrukturen unseres Landes
                                                                                         anzuerkennen, verstärken wir die Brenn-
                                                                                         punkte in den Großstädten mit zusätzlichem
nicht nur aus der                                                                        Neubau weiter. Leider hecheln längst nicht
sehr       lebendigen                                                                    nur Bundespolitiker den ausgeklügelten PR-
Kommunikation, die                                                                       Strategien der Lobbyisten hinterher.
natürlich auch da-
her rührt, dass wir                                                                      Wir haben mit dem Dürergebiet bewiesen, wie
nicht zu den Riesen                                                                      Stadtumbau funktioniert. Mit dem Umbau in
der Branche gehö-                                                                        der Erich-Weinert-Straße ist es uns gelungen,
ren. Sie ist vielmehr                                                                    bedarfsgerechte Angebote zu schaffen. In den
unmittelbarer Be-                                                                        kommenden Jahren werden durch die zuneh-
standteil der genos-                                                                     mend alternde Bevölkerung nur noch weniger
senschaftlichen Prinzipien. Als Miteigentümer hat man einfach das Recht, ja die          Menschen dem regionalen Wohnungsmarkt
Pflicht, sich um die gemeinsamen Interessen zu kümmern.                                  zur Verfügung stehen. Unsere Genossenschaft
                                                                                         muss sich sowohl mit der Verschärfung des
Unser wichtigstes Organ dafür ist die Vertreterversammlung. Alle fünf Jahre wäh-         Marktes durch Neubau als auch mit den an-
len wir die darin ehrenamtlich agierenden Verbindungsglieder zu den Mitgliedern.         haltenden demografischen Entwicklungen
So auch in diesem Jahr. Die Vertreter schauen auf die Arbeit von Vorstand und            auseinandersetzen. Zwei Antworten sehen
Aufsichtsrat. Sie wachen über die Geschäftslage ebenso wie über die Wahrung              wir dabei primär: Erstens die Forcierung der
der Interessen der Mitglieder. Sie sind Auge, Ohr und Herz für die Entwicklung           Verbreitung der Genossenschaftsidee – sie
des Marktes und des nachhaltigen Erfolges. Schließlich agiert die Genossenschaft         schafft Stabilität durch Miteigentum fern-
als privatwirtschaftliche Unternehmensform, deren Eigentümer wir alle sind, kei-         ab finanzkapitalistischer Interessen. Und
nesfalls auf einer Insel fernab des Wettbewerbes. Betrachtet man dabei, wo wir           zweitens die Fortführung unserer bisherigen
gegenüber den anderen Marktteilnehmern stehen, darf Stolz wachsen: Gebäude,              Produktstrategie für die permanente Anpas-
Wohnungen und Umfeld sind auf hohem Niveau. Das ist auch deshalb so, weil wir            sung unserer Angebote an die Bedürfnisse
durch die umfangreiche Mitbestimmung auf die Intelligenz vieler bauen können.            unserer Mitglieder. Das kann auch maßvol-
                                                                                         len Neubau bedeuten.
Es ist wundervoll, dass wir auch in der heutigen, eher Ich-fixierten Zeit keinerlei
Probleme haben, engagierte Kandidaten für die Wahl zu einem der 56 Vertreter
und 10 Ersatzvertreter unserer Genossenschaft zu gewinnen. So kann sich unsere
Genossenschaft auch weiter auf die vertrauensvolle und in die Zukunft gerichtete         Ihr Vorstand
Zusammenarbeit stützen.                                                                  Georg Grajewski und Jochen Hepp

                                                                                                                                     3
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Unsere Genossenschaft                                                                                                               August 2019

Konstanz in bewegtem Umfeld
Schwerpunkte der ersten Vertreterversammlung 2019

Der Einladung in den Bürgergarten Stollberg        Reparaturen betreiben, sichert nachhaltig
zur ersten Vertreterversammlung 2019 folgten       den Wert unserer Genossenschaft und wirkt
46 der 59 Vertreter unserer Genossenschaft.        sich aber direkt auf das Jahresergebnis aus.
Zwei Mal trifft sich das höchste Organ pro Jahr.
                                                   Aufgeheizter Bausektor
Mit professioneller Routine führt Aufsichts-       Aufgrund zweier Faktoren durchlaufen die
ratsvorsitzender Peter Gregor durch den            Baupreise eine deutliche Aufwärtsspirale:
Abend. Die Liste der Themen ist lang. Be-          Zum einen ist die allgemeine Bautätigkeit
reits im Vorfeld hatten die Vertreter die Ta-      deutlich angestiegen. Darüber hinaus führt
gesordnung erhalten.                               der Mangel an Fachkräften zu einer Verknap-
                                                   pung der Angebote und höhere Ausgaben
Jahresabschluss 2018                               durch gestiegene Personalkosten. Das be-       Leerstand im Fokus
Obwohl das Umfeld für die Wohnungswirt-            kommt unsere Genossenschaft unmittelbar        Das vorangegangene engagierte Votum für
schaft schwieriger wird, war 2018 zweifellos       zu spüren. Zudem steigen die Kosten, die       gesunden Menschenverstand für die Rah-
wieder ein gutes Geschäftsjahr, resümiert          uns durch gesetzlich verordnete Energieein-    menbedingungen im Wohnungsmarkt re-
Georg Grajewski. Er ist damit im Einklang          sparmaßnahmen entstehen.                       sultiert nicht zuletzt aus einer weiteren
mit dem Bericht des Prüfungsverbandes                                                             Verschärfung der demografischen Gegeben-
sächsischer      Wohnungsgenossenschaften          So sehen wir auch dem, derzeit im Gesetz-      heiten. Wir erfahren gerade unmittelbar
e.V., der, wie gesetzlich vorgeschrieben,          gebungsverfahren befindlichen Gebäude-         eine weitere Welle sinkender Einwohnerzah-
unsere Genossenschaft alljährlich unter die        energiegesetz mit etwas Sorge entgegen.        len. Auch unser Leerstand ist gestiegen: In
Lupe nimmt. Basis für die operative Tätig-         Aufgrund des zwingend nötigen Schutzes         Stollberg und Auerbach liegt er unter dem
keit ist der Wirtschafts- und Finanzplan bis       unserer Ressourcen und der Umwelt wird es      sächsischen Durchschnitt. In Thalheim ist
                                                   zu Belastungen für unsere Mitglieder wie       der Leerstand zu hoch. Auch wenn wir, wie
                                                   auch der Genossenschaft kommen.                in der Thalheimer Tannenstraße, bewusst
                                                                                                  Quartiere leergezogen haben, um unsere
                                                   Wohnungsmarkt unter Spannung                   strategischen Investitionen vornehmen zu
                                                   Bereits seit 1990 erleben wir einen durch      können, erfordert unser Wohnungsleerstand
                                                   die demografischen Prozesse angespannten       permanenten Fokus. Brennpunkte sind die
                                                   Wohnungsmarkt. In den vergangenen Jah-         Grund- und Jahnstraße in Thalheim (35 %)
                                                   ren verschärften weitere Faktoren das Agie-    sowie das Hufelandgebiet und die Chemnit-
                                                   ren von genossenschaftlichen wie kommu-        zer Straße in Stollberg (20 %).
                                                   nalen Wohnungsunternehmen.
                                                                                                  Der beste Weg, Leerstand zu beseitigen,
                                                   Wenige Großstädte und konzern- sowie           ist es, neue Mieter zu finden. Natürlich ist
                                                   fondsgestützte Wohnungsanbieter üben
                                                   massiven Druck auf Politik und Medien aus.
                                                   Sie propagieren angeblich dringend nötigen
                                                   Neubau. Dabei kämpfen insbesondere die
2023. Unsere Genossenschaft ist eine star-         allermeisten ostdeutschen Vermieter gegen
ke Säule im Wohnungsmarkt von Thalheim,            Leerstand. Fast zwei Millionen Wohnungen
Auerbach und Stollberg. Mit einem sehr             stehen in Deutschland leer. In einigen ost-
attraktiven Wohnungsbestand, dem exzel-            deutschen Kleinstädten liegt er bei über 20
lenten Umfeld, einer wettbewerbsfähigen            Prozent! Doch die Bundes- und leider inzwi-
Grundmiete und günstigen Betriebskosten            schen selbst die Landes- und Kommunalpo-
sind beste Voraussetzungen gegeben, auch           litik folgt der Argumentation der Konzern-     Das Hufelandgebiet in Stollberg
in den kommenden Jahren erfolgreich agie-          und Großstadtlobbyisten.                       das auch der steinigste Weg, doch der gute
ren zu können.                                                                                    Ruf unserer Genossenschaft, die großartige
                                                   Auch in unserer Region planen die Verwal-      Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
Die laufenden Investitionen entsprechen            tungen trotz anhaltender Abwanderung           ter und das aktive Werben der Mitglieder
dem Ziel, sowohl die Interessen unserer            massiven Neubau.                               schaffen dafür eine gute Basis. Wir werden
Mitglieder aktiv zu erfüllen als auch die                                                         jedoch auch unser Marketing intensivieren.
Wettbewerbsfähigkeit in einem komplexer            Um es klar zu sagen: Wir sind keineswegs       So wurde ein kurzer Spot für die Genossen-
werdenden Wohnungsmarkt zu erhalten. Die           gegen die Schaffung von privatem Wohnei-       schaft produziert, der bei Radio Chemnitz
zwischen 2016 und 2018 erfolgte Umgestal-          gentum. Die Forcierung von mehrgeschossi-      laufen wird. Je nach Erfolg planen wir diese
tung der Erich-Weinert-Straße 29–35 und            gem Wohnungsneubau mit dem Zweck der           Radiowerbung auszuweiten. Um die Stärken
37–43 in Stollberg oder die Sanierung der          Vermietung erhöht jedoch massiv den Druck      und Alleinstellungsmerkmale unserer Genos-
Tannenstraße in Thalheim sind Beispiele für        auf die Wohnungswirtschaft, vermehrt Leer-     senschaft noch klarer darstellen zu können,
marktgerechte Investitionen. Auch der hohe         stand und senkt die Attraktivität der Kom-     haben wir begonnen, unser Leitbild zu er-
Aufwand, den wir für Instandhaltung und            munen, anstatt sie zu erhöhen.                 fassen und aussagefähig festzuschreiben.

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THEMENÜBERSICHT: Unsere Genossenschaft Vertreterversammlung Thema Ein Fahrplan für die Zukunft - wbg-wismut.de
August 2019                                                                                                     Unsere Genossenschaft

Genossenschaftliches Engagement                                             Sie müssen die anstehenden Baumaßnahmen tolerieren und einen
Eine erfolgreiche Genossenschaft sorgt sich um seine Mitglieder und         geringen Anteil der Wertsteigerung aufbringen. Diese außerplanmä-
das soziale Umfeld. So wurde mit unserem Engagement in Thalheim             ßige Investition wird etwa 420.000 € kosten.
der „Generationen-Spiel-Park“, inzwischen auf den Namen „Drei-
Tannen-Spielplatz“ getauft, fertiggestellt.                                 Die Modernisierungen in Thalheim, Tannenstraße 19–21 und Stoll-
                                                                            berg, Glückaufstraße 21 und 23, sind in der Realisierungsphase. Die
                                                                            planmäßige Strangsanierung in der Stollberger Albrecht-Dürer-Stra-
                                                                            ße 10–13 wurde inzwischen abgeschlossen.

                                                                            Unsere Vertreter entlasteten nach deren Berichten sowohl Vorstand
                                                                            als auch Aufsichtsrat.

                                                                            Wahl des Aufsichtsrates
                                                                            Für den Aufsichtsrat mussten turnusmäßig zwei Stellen neu gewählt
                                                                            werden. Unser langjähriges Mitglied Eberhard Mayerhofer stellte
                                                                            sich nicht erneut zur Wahl. Drei Kandidaten bewarben sich um die
                                                                            wichtige Aufgabe für die Mitbestimmung in unserer Genossenschaft:

Die aktuellen Modernisierungsmaßnahmen an der Tannenstraße 19–21
Die Zusammenarbeit mit dem Verein Thea(l)ternativ unterstützt
nicht nur das kulturelle Leben. Auch in diesem Jahr erlebten trotz
Wintereinbruch und glatter Anfahrtswege mehr als 130 Mitglieder
den „Sommernachtstraum“. Die beliebten Sommerfeste in Thalheim
und Stollberg sind feste Größen im genossenschaftlichen Leben.
Nicht zuletzt sprechen die 6 400 beim Balkonblumenverkauf ver-
kauften Pflanzen für die Beliebtheit der alljährlichen Aktion.

Nicht immer sind Bau- und Reparaturmaßnahmen planbar. Die im
                                                                            Vorstand Georg Grajewski (li.) neben dem wiedergewählten Thomas Weber und
vergangenen Herbst entstandenen erheblichen Sturmschäden, die               unserem neuen Aufsichtsratsmitglied Dirk Leichtenstern. Eberhard Mayerhofer,
unter anderem das Dach in der Lessingstraße 2–4 stark beschädig-            seit vielen Jahren im Aufsichtsrat, scheidet aus (4. v. l.) Auch Vorstand Jochen
                                                                            Hepp und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Gregor (re.) gratulieren.
ten, konnten inzwischen vollständig beseitigt werden.
                                                                            Thomas Weber, Dr. Hendrik Weiß und Dirk Leichtenstern. Neben dem
In Auerbach, Siedlung der Jugend 1–5 und 7–11 wurden Schäden                wiedergewählten Thomas Weber erhielt Dirk Leichtenstern im ersten
an Balkonen festgestellt. Wir haben uns entschlossen, sie komplett          Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit.
zu demontieren und sie durch neue und größere zu ersetzen. Wir
bedanken uns ausdrücklich bei unseren dort wohnenden Mitgliedern.           Herzlichen Glückwunsch!

 Wichtige Kennzahlen 2018
 Kennzahlen Vermögensstruktur und Rentabilität
 Eigenkapitalquote                                             61,2 %        Leerstandsquote                                                      12,1 %
 Eigenkapitalrentabilität                                      -0,7 %        Fremdkapitalzinsen je m² Wfl./Nfl.                                   0,64 €
 Gesamtkapitalrentabilität                                         0,8 %     Verwaltungskosten je VE                                           355,00 €
 Tilgungspotenzial                                         2.665,3 T€        Instandhaltungskosten je m² Wfl./Nfl.                              12,90 €
 dynamischer Verschuldungsgrad                                 11,7          „warme“ BeKo je m² Abrechnungsfläche pro Monat                       0,81 €
                                                                             „kalte“ Betriebskosten je m² Wfl./Nfl. pro Monat                     1,04 €
 Wohnungswirtschaftliche Kennzahlen
                                                                             Investitionen im Bestand je m² Wfl./Nfl.                           25,40 €
 durchschnittliche Wohnungsmiete je m² Wfl./Nfl.                   4,42 €
                                                                             Mietenmultiplikator                                                  12,1
 Anteil der Erlösschmälerungen                                     10,5 %
                                                                             Zinsdeckung                                                          16,2
 Anteil der Mietforderungen am Stichtag                            0,2 %
                                                                             Kapitaldienstdeckung                                                 46,4 %
 Fluktuationsrate                                                  6,3 %
                                                                            *Kurzfassung ohne unfertige Leistungen, mit erhaltenen Anzahlungen.

                                                                                                                                                               5
THEMENÜBERSICHT: Unsere Genossenschaft Vertreterversammlung Thema Ein Fahrplan für die Zukunft - wbg-wismut.de
Unsere Genossenschaft                                                                                                               August 2019

Die Spuren eines ganz normalen 65-Jährigen
Aufsichtsratsvorsitzender Peter Gregor im Rück- und Ausblick

Unsere Genossenschaft kann auf viele aktive       en Aufsichtsrat zur Verfügung. „Alles war im     des Vorstandes hineinregiert“, so Peter Gregor.
Gestalter bauen. Einer von ihnen ist Aufsichts-   Aufbruch, so viele wollten mitgestalten und      „Der Vorstand hat es uns aber bis heute leicht
ratsvorsitzender Peter Gregor. Anfang Juni        andere wollten bewahren. Ich war einer von       gemacht, unsere Aufsichtsfunktion auszuüben.
feierte er seinen 65. Geburtstag. „Glück Auf“     sehr vielen Bewerbern. Ich habe mir damals       Immer sind wir zeitig und eng in Ideen und
nutzte die Gelegenheit, mit ihm gemeinsam         keine große Hoffnung gemacht, gewählt zu         Projekte eingebunden worden. Immer hatten
sowohl zurück - als auch nach vorn zu blicken.    werden, doch ich gehörte plötzlich zum ersten    wir die Gelegenheit, zu diskutieren und Fragen
                                                  Aufsichtsrat unserer Genossenschaft“, erin-      zu stellen. Und wir sind auch immer erst ausei-
In unserer Genossenschaft ist Peter Gregor be-    nert er sich. Eine der ersten Handlungen im      nandergegangen, bis wir in den wesentlichen
reits seit 1980. Über die „üblichen“ Anträge      April 1991 war die Bestellung des Vorstandes.    Punkten einer Meinung waren, uns gegenseitig
ist er auf der Suche nach Wohnraum Mitglied                                                        überzeugt hatten.“
geworden. Bis zum Einzug in die fertige Woh-
nung im Hufelandgebiet dauerte es noch fünf                                                        Selbst nach den „wilden“ Jahren nach 1990
Jahre, in der er seine Genossenschaftsanteile                                                      gab es nie ein Ausruhen oder einen Stillstand.
mit Hacke, Schaufel und Organisationstalent                                                        „Man muss sich doch stets im Klaren sein, dass
leistete. Er liebt es, Dinge voranzubringen,                                                       technologische Entwicklungen immer weiter
und dennoch baut er auf Stabilität. Seinen Ar-                                                     gehen und sich die Wünsche, Anforderungen
beitgeber hat er beispielsweise seit mehr als                                                      und Bedürfnisse unserer Mitglieder ebenfalls
50 Jahren nicht gewechselt. Seit dem 1. Sep-                                                       stetig entwickeln. Wenn man erfolgreich sein
tember 1970, also über 50 aktive Jahre, arbei-                                                     möchte, muss man permanent am Ball blei-
tet er bei Murrelektronik Stollberg beziehungs-                                                    ben“, resümiert Gregor und fährt fort: „Was wir
weise den Vorgängerunternehmen. „Ich hatte                                                         aber immer gemacht haben, wir haben stets
dabei auch das Glück, meinen Arbeitsplatz zu                                                       auf Nachhaltigkeit gesetzt. Es wäre manchmal
behalten“, so Peter Gregor. Nach der Lehre in                                                      einfacher gewesen, für mehr Mitglieder Balko-
Gornsdorf und der Berufsschule bei ESDA in        Nach harten und langen Diskussionen hatte        ne anzubauen, wenn wir uns für billige Lösun-
Auerbach studierte er an der TU Karl-Marx-        man mit Reiner Jähn, Fritz Dost und Claus        gen entschieden hätten. Solche einfachen Lö-
Stadt und kam als Diplomingenieur für Geräte-     Peters Menschen gefunden, die den Erfolg         sungen rächen sich aber später immer.“ Geht
technik wieder zu KSG nach Stollberg zurück.      der Genossenschaft nachhaltig prägten. „Wir      man heute durch unsere Genossenschaft und
Zunächst war er Assistent des Fertigungslei-      verbrachten unzählige Abende mit der Diskus-     vergleicht Wohnungen, Gebäude, Umfeld und
ters später Abteilungsleiter und bis zur Wende    sion über existenzielle Entscheidungen. Den      das wichtige soziale Engagement, ist es nicht
Werkleiter des Werkes Stollberg. In dem weiter    Wohnungsunternehmen im Osten wurden die          schwer, den Unterschied zu Wettbewerbern zu
gewachsenen Unternehmen, das aktuell etwa         Staatsschulden aufgebürdet - eine Last, die      erkennen. So geben wohl auch so gravierende
650 Menschen beschäftigt, ist er noch immer       viele Unternehmen nur durch den Verkauf ihrer    Maßnahmen wie der Stadtumbau im Dürerge-
Fertigungsbereichsleiter und stellvertretender    Filetstücke loswurden. Wir haben das etwas       biet dieser Strategie recht. Für Peter Gregor
Werkleiter. Trotz dieser Verantwortung findet     kreativer gemacht und es sollte sich als sehr    sind sie auch das Rezept für künftige Erfolge:
er immer ausreichend Zeit für „seine Genos-       klug herausstellen“, so Peter Gregor. „Aber      „Immer muss das Mitgliederinteresse im Mit-
senschaft“. Er ist bei aller Bescheidenheit       es ging auch um ganz profane Themen: Wie         telpunkt stehen. Und bei allem, was wir tun,
sichtbar stolz auf die Entwicklung, die sie       wollen wir unsere Wasser- oder Stromrechnung     müssen wir das Übermorgen im Blick haben.“
genommen hat. Dabei verweist er immer auf         bezahlen, woher das Geld für dringende Repa-
andere, nennt viele bekannte Namen und lobt       raturen nehmen?“ Es galt aber auch den Sinn      Neben Beruf und Genossenschaft engagiert
Vorstand und die Mitarbeiter der Genossen-        der Genossenschaft zu erhalten. Das Prinzip      sich Peter Gregor noch in der Freiwilligen
schaft – so, als wäre er nur Beobachter. Dabei    der Gemeinschaft, vor allem die Gleichbe-        Feuerwehr Oberdorf. Seit 1990 war er hier bis
ist er im besten Sinn kluger Gestalter.           handlung der Mitglieder, war eine echte He-      2018 stellvertretender Wehrleiter. Seit Februar
                                                  rausforderung. Die Gesellschaft stellte immer    2018 ist er ihr Wehrleiter. „Naja, wir haben
Mit dem Einzug 1985 übernahm er die Auf-          mehr das einzelne Individuum in den Mittel-      hier Nachwuchsprobleme, auch Probleme mit
gabe des Blockverantwortlichen, der etwa          punkt. Mit der DDR schienen auch kollektive      der externen Wertschätzung und gesunkenen
die Rolle der heutigen Vertreter innehatte. Er    Unternehmensmodelle überlebt und es musste       Hemmschwellen der Menschen. Da kann ich
war Ansprechpartner für die Mitglieder und        sich erst zeigen, dass die moderne Genossen-     mich doch nicht der Verantwortung entzie-
Verbindungsglied zum Vorstand. 1990 kamen         schaft leistungsfähig und demokratisch ist,      hen ...“ Auch das ist wieder typisch für den
mit einem geeinten Deutschland auch andere        eben weil ihr Zweck das Wohl der Mitglieder      65-Jährigen. Den Kopf bekommt er in seinem
Rahmenbedingungen für die Genossenschaft.         ist. „Es war ein Glücksumstand, dass wir mit     Garten frei, in dem er gemeinsam mit seiner
Und das waren keine einfachen. Alles war wie-     der Mannschaft der Genossenschaft und nicht      Frau die ruhigen Minuten genießt.
der Neuland, es gab große Risiken und auch        zuletzt mit Claus Peters Menschen an Bord
Chancen. Man war vor allem den Mitgliedern        hatten, die Genossenschaft mit jeder Faser       Im März 2020 geht der Jubilar in den beruf-
verpflichtet und so galt es auch, heute so        und jedem Gedanken gelebt haben. Das hat         lichen Ruhestand. Auf die Frage, ob er dann
verrückt klingende Ideen wie die Überführung      Vertrauen erzeugt – letztlich das Fundament      mehr Zeit hat, antwortet er schmunzelnd:
in eine GmbH im Interesse der Gemeinschaft        unserer Genossenschaftskultur bis heute.“        „Schauen wir mal!“
abzuwehren. Das war dann auch zwangs-             Dazu zählt ganz sicher auch das ungewöhnlich
läufig mit neuen Personen verbunden. Peter        gute Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand      Herzlichen Glückwunsch und ein großes
Gregor stellte sich als Kandidat für den neu-     und Aufsichtsrat. „Wir haben nie in die Arbeit   Dankeschön, lieber Peter Gregor!

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THEMENÜBERSICHT: Unsere Genossenschaft Vertreterversammlung Thema Ein Fahrplan für die Zukunft - wbg-wismut.de
August 2019                                                                                                  Unsere Genossenschaft

Eberhard Mayerhofer verabschiedet sich aus dem Aufsichtsrat
“Fußball und Genossenschaft sind meine Heimat, meine Welt!“

Die Geschichten, die Max, alias Eberhard Mayer-    er wieder hier. Wie so oft half ihm sein Kom-      tion im Aufsichtsrat werden wir auf Eberhard
hofer, zu erzählen hat, würden wohl ein ganzes     munikationstalent auch, eine neue berufliche       Mayerhofer nicht verzichten müssen. „Ich geh
Buch füllen. Es sind Geschichten vom Fußball,      Aufgabe zu finden. Unsere Genossenschaft be-       immer mal in der Genossenschaft vorbei und
großartigen Menschen und unserer Genossen-         nötigte einen neuen Hausmeister und so wur-        stecke meinen Kopf durch die Tür ...“, sagt er.
schaft. In der turnusmäßigen Aufsichtsratswahl     de aus dem früheren ehrenamtlichen Vorstand        Und dabei wird er die Anliegen vieler Mitglie-
zur Vertreterversammlung im Juni kandidierte der   ein wertvoller Mitarbeiter. Von nun an mähte       der, die er mit seiner offenen Art in den Ge-
76-Jährige nicht noch einmal für das Gremium.      er Rasen, beschnitt Bäume, reinigte Gullys und     sprächen einfängt, natürlich auch loswerden.
                                                   reparierte tausend kleine Dinge bei unseren
Mit großer Begeisterung fährt Eberhard Mayer-      Mitgliedern. Und er kümmerte sich mit einem        „Max“ Eberhard Mayerhofer hat ganz wesent-
hofer mit seinem Rad durch Stollberg. Immer        großen Genossenschaftsherz um das Wohl der         lich unsere Genossenschaft mitgeprägt. Dafür
wieder hebt jemand lässig den Arm zum Gruß         Menschen. Er erinnert sich an die junge, al-       wollen wir von ganzem Herzen Danke sagen.
oder ruft ein paar freundliche Worte. Nicht sel-   leinstehende Mutter, die in Zahlungsnöte gera-
ten hält er an und kommt ins Plaudern. Fast        ten war und Hilfe brauchte. Auch an hunderte
alle kennen ihn als Max. Diesen Namen bekam        weitere Geschichten, die jede für sich zeigen,
er als Zehnjähriger verpasst. Auf dem Fußball-     wie wichtig ihm die Genossenschaft ist. Das
platz war „Eberhard“ einfach zu lang. Er mag       war ganz sicher ein Grund, dass ihn die Ver-
seinen Spitznamen, erinnert er doch an die         treter 2007 in den Aufsichtsrat wählten. Hier
lange, schöne Zeit, als er in der Bezirksliga im   hat er mit seiner ganz eigenen, direkten und
Mittelfeld bei Wismut Stollberg spielte.           ehrlichen Art immer wieder hinterfragt, Ideen
                                                   entwickelt und auf Lösungen gedrängt.
Der gelernte Karosserieklempner bezog schon
1965 seine Genossenschaftswohnung. 1974            Immer wieder spricht er von „uns“ und „wir“
wurde er zum ehrenamtlichen Vorstand ge-           und meint damit die Genossenschaft. Es sind
wählt und bestimmt seitdem die Geschicke un-       auch die kleinen Dinge, die er an ihr schätzt: D
serer Genossenschaft mit. Im Wendetrubel ver-      die gute Erreichbarkeit oder das gepflegte Um-
schlug es ihn zunächst nach Bayern. Fachleute      feld. Aber auch die gute Mannschaft, die in
mit seiner Qualifikation nahm man mit Kuss-        der Genossenschaft arbeitet: „Obwohl sie so        Nach zwölf Jahren engagierter ehrenamtlicher
                                                                                                      Arbeit im Aufsichtsrat verabschiedet sich Eberhard
hand. Doch die Magnetwirkung seiner Heimat         viel zu tun hat, findet sie immer ein offenes      Mayerhofer aus dem Gremium. Auch Vorsitzender
war zu stark und knapp drei Jahre später war       Ohr für die Mitglieder.“ Auch ohne die Funk-       Peter Gregor bedankt sich herzlich.

Dirk Leichtenstern in den Aufsichtsrat gewählt
Dirk Leichtenstern liebte die Zeit, die er         schnell wird aus der avisierten Wunschwoh-         neue Aufgabe kompetent erfüllen. Ein Ge-
als Kind bei den Großeltern verbrachte.            nung das neue Zuhause. Auf den 48 Qua­             spräch mit dem Vorsitzenden Peter Gregor
Sie wohnten in einem kleinen, genossen-            dratmetern genießt er vor allem die Zeit mit       bewegte ihn zur Kandidatur. „Natürlich liegt
schaftlichen Reihenhaus und waren stolz            seinen drei Söhnen.                                mir die gute Entwicklung unserer Genossen-
auf das gemeinsam mit anderen Geschaffe-                                                              schaft schon lange am Herzen. Die Stärken
ne. Ab und zu kramten sie die Fotoalben            Die Freizeit ist vor allem durch Sport ge-         kann man sehen, es sind beispielsweise
aus der Anfangszeit hervor und machten             prägt. Mit den 11-, 15- und 19-jährigen            die Spielplätze, Partnerschaften wie jene
so ihr Enkelkind bereits früh mit genos-           Jungs geht es in den Kletterwald oder man          mit Thea(l)ternativ oder Sportvereinen, es
senschaftlichem Denken vertraut. In der            schwingt sich aufs Rad. „Manchmal wech-            sind Blumen, die blühen, und schöne Woh-
vergangenen Vertreterversammlung stellte           sele ich auch auf mein ‚Schummelbike‘, um          nungen“, so Dirk Leichtenstern. „Aber wir
sich Dirk Leichtenstern der Wahl in unseren        mithilfe des kleinen Elektromotors mit dem         stehen auch vor großen Herausforderungen.
Aufsichtsrat und schloss damit den Kreis zu        Mittleren mithalten zu können,“ erzählt er         Die negativ wirkenden demografischen Pro-
seinen Kindheitserinnerungen.                      schmunzelnd. Regelmäßig greift Dirk Leich-         zesse sind längst nicht überwunden und wir
                                                   tenstern zu seinem Badminton-Schläger. Er          müssen jungen Menschen Leitbild, Kultur
In unserer Genossenschaft ist das neue Auf-        liebt die wohl schnellste Ballsportart. Gern       und Stärken noch besser vermitteln.“
sichtsratsmitglied seit 2013. Aufgewach-           fahren er und seine Söhne auch zur Talsper-
sen in Neuwürschnitz wohnte er später in           re Kriebstein zum Paddeln oder gehen wan-
Lugau, Lichtenstein und Jahnsdorf, bis es          dern. Seit zwei Jahren verbringt er auch viel
ihn schließlich nach Stollberg zog. Hier           Zeit in seinem Garten. Der Botanik-Neuling
liegt auch sein beruflicher Mittelpunkt. Als       freut sich dabei über die tatkräftige Unter-
Individualkundenberater kümmert er sich            stützung seiner Eltern. Auf dem Nachttisch
für die Sparkasse vordringlich um private          des 46-Jährigen liegen ganz verschiedene
Kunden. So lernt er tagtäglich viele Stoll-        Autoren aus allen möglichen Genres. Frank
berger kennen. Als er 2013 eine neue Woh-          Schätzing ist dabei, ebenso wie Dan Brown
nung braucht, wendet er sich direkt an un-         oder Cornelia Funke. Neuerdings werden
seren Mitarbeiter Wohnungswirtschaft Frank         sie von genossenschaftlicher Fachliteratur
Raab. Natürlich kennt man sich bereits und         überlagert. Schließlich möchte er seine

                                                                                                                                                           7
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Thalheim                                                                                                                       August 2019

Stadtumbau Thalheim
Mit Bürgermeister Nico Dittmann im Gespräch

Mehr als sieben Millionen Euro werden derzeit                                                  das Leben unserer Menschen setzen. Diese
durch den Bund, den Freistaat Sachsen sowie                                                    verändern sich natürlich auch. Wir haben
die Stadt Thalheim innerhalb des Programms                                                     beispiels­weise die Voraussetzungen für eine
zur Förderung der städtebaulichen Erneue-                                                      Gewerbeansiedlung für 150 Arbeitsplät-
rung, „Soziale Stadt“, für einen nachhaltigen                                                  ze geschaffen. Die Reha-Fachklinik Eubi-
Stadtumbau investiert. Unsere Genossenschaft                                                   os investiert derzeit 7,5 Millionen Euro in
unterhält hier etwa 900 Wohnungen und ist                                                      deren Wachstum. Wir wollen mit überlegt
neben der WBG „Zwönitztal“ der bedeutends-                                                     geplanten Wohnbaustandorten den Neubau
te Vermieter. Daher ist die Zusammenarbeit                                                     von Einfamilienhäusern fördern. Die Ver-
zwischen Stadt und Genossenschaft für eine                                                     kehrsanbindung an die Autobahn über die
erfolgreiche Entwicklung des Standortes von                                                    B 180 ist in unmittelbarer Vorbereitung. Bis
großer Bedeutung. „Glück Auf“ fragte Bürger-                                                   2022 wollen wir einen neuen Kindergarten
meister Nico Dittmann nach aktuellem Stand,                                                    und Hort als neuen Standort für die Kita am
Vorhaben und Visionen.                                                                         Steinberg bauen. Aus der alten Strumpffab-
                                                                                               rik in Thalheim erwächst bis zum Jahresen-
Wie viel Freude macht Ihnen das Thal-           Bürgermeister Nico Dittmann                    de ein modernes Seniorenzentrum, in dem
heim von heute?                                                                                130 ältere Menschen in 78 Einzelzimmer
Es macht mir sehr viel Freude. Es bewegt        nahmen werden kontinuierlich umgesetzt.        und 26 Doppelzimmern liebevoll betreut
sich viel und viel haben wir in den vergange-   Wenn man so zufrieden sein kann, wozu          werden können. Das alles sind eben genau
nen Jahren bereits geschafft. Man muss sich     braucht es dann einen Stadtumbau?              die Maßnahmen, die unsere Menschen brau-
vorstellen, was wir zu bewältigen haben:        Weil wir natürlich längst nicht fertig sind.   chen und wünschen.
Thalheim ist vor der Wende ein traditioneller   Und weil es neue Anforderungen gibt, die
Industriestandort gewesen. Diese Industrie      unsere ganze Kraft fordern werden. Unser       Woher wissen Sie, was sich
ist fast komplett weg. Flächen für große        Ziel ist es zum Beispiel, die Einwohnerzahl    die Bürger wünschen?
Gewerbeansiedlungen haben wir nicht. Also       konstant zu halten, aber die Geburten rei-     Unsere Stadt hat einen Stadtrat, der sehr
mussten wir einen anderen Weg gehen.            chen da noch nicht ganz aus. Also müssen       gut die Bedürfnisse der Bürger kennt und
                                                wir Thalheim für Menschen in unserer Stadt     mit ihnen sehr eng vernetzt ist. Das wird
Wir sind und waren eine sehr schöne und le-     und in anderen Regionen attraktiver ma-
benswerte Stadt. Für unsere etwa 6 100 Ein-     chen. Unsere netten Blumenfahrräder, die
wohner stehen vier Supermärkte zur Verfü-       man an vielen Stellen im Ort finden kann,
gung. Zwei Apotheken und 15 Ärzte sichern       sind dazu eine kleine, aber schöne Idee.
die medizinische Versorgung auf hohem           Wir werden am 28. August 2019 auch einen
Niveau. Wir freuen uns über die 10 Restau-      Grünanlagen-Workshop für unsere Einwoh-
rants – zählen Sie das mal das in anderen,      ner durchführen. Hier wollen wir gemeinsam
auch benachbarten Städten zusammen ...          mit Bürgern, Profis und der Verwaltung erar-
Und nicht zu vergessen, Thalheim hat ein        beiten, wie Thalheim durch mehr und schö-
aktives Vereinsleben.                           neres Grün attraktiver werden kann.
                                                                                               Eine schöne Idee: Blumenräder schmücken ganz
Vieles ist inzwischen auch sichtbar: Bei-       In unserem Fokus steht der Mensch. Wir,        unkonventionell die Stadt
spielsweise sind unsere Schulen in einem        das ist viel mehr als die Verwaltung. Das      auch im neuen Stadtrat so sein. Aber es ist
guten Zustand und werden zudem stetig           sind primär die Menschen, aber auch die        uns auch gelungen, mit einer lebendigen
weitergebaut, die drei Kindertagesstätten       Wohnungsbaugenossenschaft          „Wismut“    Kommunikation die Mitsprache sicherzu-
sind schön. Wir haben im Rathaus unseren        Stollberg, mit der wir wirklich gut und eng    stellen. Hier bin ich übrigens auf unseren
Bürgerservice neu und modern gestaltet so-      zusammenarbeiten. Zusammen mit un-             Kinderstadtrat und die beiden bewunderns-
wie weitestgehend auch elektronisch zugän-      serer kommunalen Wohnungsgesellschaft          werten Kinderbürgermeisterinnen so richtig
gig gemacht. Straßen- und Wasserbaumaß-         müssen wir die Rahmenbedingungen für           stolz! Weitere Beispiele sind die Subbotniks,
                                                                                               unsere Facebook-Seite, der WhatsApp-News-
                                                                                               letter – und, und, und.

                                                                                               Gibt es etwas, das Ihnen Sorge bereitet?
                                                                                               Die Probleme einer stark in Mitleidenschaft
                                                                                               gezogenen globalen Umwelt machen mir
                                                                                               große Sorgen. Die Zeichen sind für jeden
                                                                                               sicht- und spürbar (Trockenheit, Hochwas-
                                                                                               ser). Es ist ja fast eine Besonderheit, heute
                                                                                               mal eine Biene zu sehen ... Ich glaube, wir
                                                                                               haben für ein Umdenken nicht mehr allzu
                                                                                               viel Zeit. Wir tun als Stadt schon einiges,
                                                                                               wie etwa Flächen, die früher gemäht wur-
                                                                                               den, für Insekten wieder wachsen zu lassen
8                                                                                              – das wird aber nicht reichen.
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August 2019                                                                                                                      Thalheim

Aktive Begegnung für Alt und Jung
Drei-Tannen-Spielplatz nach nur drei Monaten Bauzeit eröffnet

Zu einem schönen Wohngebiet gehört auch
die Möglichkeit, sich zu treffen und aktiv zu
sein. Wenn dies dann auch noch über meh-
rere Generationen hinweg möglich wird, ist
das besonders wertvoll. Die WBG „Zwönitztal“
mbH agierte als Bauherr. Am 6. Juli 2019
nahmen erstmals Jung und Alt ihren Drei-Tan-
nen-Spielplatz in Beschlag. Unsere Genossen-
schaft unterhält ihn gemeinsam mit der WBG
„Zwönitztal“ und der Stadt Thalheim.

Wenn man den Menschen in den Mittel-
punkt von Wohnen und Leben stellt, kön-

                                                   guten Erfahrungen, beispielsweise mit der      vor Vandalismus geschützt. Zur Pflanzzeit
                                                   Spielanlage an der Tannenstraße in Thalheim,   im Herbst werden noch weitere Bäume ge-
                                                   dafür Mut machen“, so Vorstand Jochen          pflanzt, darunter auch beliebte „alte“ Apfels-
                                                   Hepp. Bereits im Vorfeld wurden in einer       orten. Dann wird auch die geplante Wildblu-
                                                   Ideenwerkstatt der Deutschen Kinder- und       menwiese angelegt. Die Baukosten von etwa
                                                   Jugendstiftung sowie von Klassensprechern      320.000 Euro wurden über das Städtebauför-
                                                   der Thalheimer Grund- und Oberschule dazu      derprogramm „Soziale Stadt“, das zu je einem
Inmitten der zahlreichen Eröffnungsgäste: Katrin
Glöß (WBG Wismut), Bürgermeister Nico Dittmann,    Entwürfe der Kinder entwickelt.                Drittel aus Bund, Land und Kommune gespeist
Ulla Stecher (WBG „Zwönitztal“), Kinderbürger-                                                    wird, finanziert. Eigentümer des Grundstückes
meisterin Nikita Ihle und Lutz Beier (Iproplan)    Die Umsetzung erfolgte auch ganz und gar       ist die Stadt Thalheim, die Bewirtschaftung
nen außergewöhnliche Ideen entstehen. So           nicht vom grünen Tisch aus: Die Ideen und      übernimmt unsere Genossenschaft gemein-
beispielsweise ein Spielplatz, an dem sich         Bedenken der Anwohner, beispielsweise die      sam mit der WBG „Zwönitztal“.
alle Generationen treffen können. Begegnun-        Angst, Rodelberg und Bäume müssten Beton
gen über alle Altersgruppen hinweg machen          weichen, wurden ebenso berücksichtigt wie
nicht nur Freude, sie fördern die dringend         die Wünsche der Kinder. Neben Trampolin,
nötige Toleranz untereinander und führen zu        Sandbagger, Nestschaukel und Klettergerüst
stabilen sozialen Bindungen. So war es für         finden sich Geräte zum Kraft-, Geschicklich-
unsere Genossenschaft eine Herzensangele-          keits- und Ausdauertraining. Picknickwiese,
genheit, sich an der Realisierung aktiv zu be-     Sitzwürfel und großzügige Rasenflächen
teiligen. „Wir wurden natürlich schon kritisch     schaffen Platz zum Ausruhen und Verweilen.
hinterfragt, ob ein Spielplatz gleichermaßen       Der gesamte Platz ist eingezäunt und ab-
für Kinder, deren Eltern und unsere Senioren       schließbar. Damit wird er vor einer Nutzung    Viele Thalheimer bestaunten den Drei-Tannen-
möglich ist. Doch wir konnten mit unseren          außerhalb des eigentlichen Zweckes und         Spielplatz bereits am Eröffnungstag

Kinder an die Macht!
Stadt Thalheim arbeitet mit Kinderstadtrat und Kinderbürgermeisterinnen
Die Liedzeile von Herbert Grönemeyer „Kinder       der Basisdemokratie. Kinder zwischen sechs     mäßig präsent und lernen aus erster Hand
an die Macht“ klingt unverändert klar und          und zwölf Jahren gestalten auf diese Weise     die schönen und herausfordernden Seiten
laut. In der Praxis ist das frühe Heranführen      ihr Umfeld aktiv mit. Seit Dezember 2018       demokratischer Prozesse.
an Demokratie und direkte Mitbestimmung            wird Bürgermeister Nico Dittmann auch
eher blanke Theorie. Nicht so in Thalheim.         von einem sechsköpfigen Kinderstadtrat
                                                   und zwei Kinderbürgermeisterinnen un-
Zeitig suchte Bürgermeister Nico Dittmann          terstützt. Gemeinsam schaut man auf die
nach einer Möglichkeit, die Interessen             Anliegen der Schülerinnen und Schüler,
unterschiedlicher Bürgerschichten in die           plant Baumpflanzaktionen und bringt sich
tägliche politische Arbeit einzubinden. So         in die Anforderungen des neuen Spielplat-
bewarb sich die Kommune bei dem vom                zes an der Stadtbadstraße mit ein. Der
Freistaat ausgeschriebenen Förderprogramm          Kinderstadtrat hat auch in einem echten
„Demokratie in Kinderhand“ und erhielt mit         demokratischen Prozess den Namen für ihn
dessen Bewilligung im August 2018 den              ausgesucht und beschlossen. Auch in den        Die Kinderbürgermeisterinnen Nikita und Josy
                                                                                                  sorgen dafür, dass die Meinung der Kinder in
finanziellen Rahmen für die Ausgestaltung          „großen“ Stadtratssitzungen sind sie regel-    Thalheim Gehör findet

                                                                                                                                                 9
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Zwei Jahre Tagespflege „Am Park der Sinne“
Gemeinsames Projekt von Genossenschaft und Lebenshilfe gut angelaufen

Vor zwei Jahren eröffnete in der Stollberger    die Pflege parallel zum Beruf organisieren.
Pestalozzistraße 1–5 die erste Tagespflege      Das bringt sie selbst schnell an die Grenzen
im Wohngebiet. Sie war das Ergebnis der be-     der Belastbarkeit. Die Gäste der Tagespfle-
währten Zusammenarbeit zwischen unserer         ge „Am Park der Sinne“ kommen am Mor-
Genossenschaft und der Lebenshilfe Stoll-       gen in die schönen Räume und sind abends
berg. Inzwischen wird sie hervorragend an-      wieder zu Hause. Dabei sind sie immer unter
genommen und ist ein wichtiger Baustein für     Menschen. Speziell ausgebildetes Personal
die Lebensqualität der betroffenen Familien.    kümmert sich bei Weitem nicht nur um die
                                                eigentliche Pflege. Mit Geduld, Sachverstand
Wer Angehörige pflegt, benötigt Auszei-         und Liebe wird ein umfangreiches Angebot
ten. Denn seine Lieben zu betreuen, kostet      verschiedenster Beschäftigungen angeboten.
enorm Kraft und Zeit. Nicht wenige müssen       Der nahegelegene Park, der auch Namensge-
                                                ber für die Tagespflege ist, bietet Bewegung
                                                und Entspannung. Die Gäste erfreuen sich an
                                                dem monatlich wechselnden Blütenmeer in           Geöffnet: wochentags 8.00–16.00 Uhr
                                                der gut gepflegten Anlage. Gern wird auch         Derzeit sind noch Plätze frei!
                                                die morgendliche Zeitungsschau auf ein            Nutzen Sie die Möglichkeit, die Räume zu
                                                schattiges Plätzchen im Park verlegt.             besichtigen und mit dem Personal Ihre
                                                                                                  Fragen zu besprechen. Erfahren Sie dabei
                                                Die Betreuung in der Tagespflege bietet für die   mehr zu dem umfangreichen und indivi-
                                                Gäste eine sehr wichtige Chance: Sie können,      duellen Betreuungsangebot.
                                                so lange es geht, in den eigenen vier Wänden
                                                                                                  Ansprechpartnerin: Mandy Wendler
                                                wohnen bleiben. Denn wie es so schön heißt:
                                                                                                  Telefon: 037296 979 826
                                                „Einen alten Baum verpflanzt man nicht.“

Kuchen, Kreativität und Sorgenfalten
Begegnungs- und Beratungsstelle in Thalheim sucht Helfer mit Herzblut
Gemeinsam betreiben unsere Genossen-            tieren von Gedächtnistraining, Bewegungs-
schaft und der ASB Erzgebirge die Be-           spielen, lustige Sportnachmittagen, kreati-
gegnungsstätte in der Thalheimer Tan-           vem Gestalten und Grillnachmittagen.
nenstraße. Viele schöne Momente haben
Senioren wie Kinder hier verbracht. Damit       Ausfahrten organisierte die Begegnungs-
das so bleibt, ist neues, ehrenamtliches        stätte auf den Klinovec, nach Gottesgab mit
Engagement erforderlich.                        Besuch des Grabes von Anton Günther, auf
                                                den Scheibenberg, ins Räuchermann­museum          bleiben die Räume allerdings verschlos-
                                                Cranzahl, nach Sosa und auf den Auersberg         sen. Die gute Seele, die in den vergange-
                                                sowie in diesem Jahr nach Giegengrün. Zu          nen Jahren ehrenamtlich die Geschicke der
                                                den fachlichen Angeboten zählen Bera-             Begegnungs- und Beratungsstelle leitete,
                                                tungen zur Pflegeversicherung, zu letztem         kann aufgrund beruflicher Aufgaben nicht
                                                Willen, Testament und Erbe, gesunder Er-          mehr die nötigen Ressourcen aufbringen.
                                                nährung, Patienten- und Betreuungsverfü-
                                                gung oder zu Möglichkeiten altersgerechter        Mitstreiter gesucht
                                                Wohnraumgestaltung. Seit ein paar Wochen          Daher suchen wir nach engagierten Genos-
Das alljährliche Sommerfest in der Spiel- und                                                     senschaftsmitgliedern, die mit Unterstützung
Freizeitanlage Tannenstraße ist sehr beliebt
                                                                                                  des ASB die Begegnungsstätte weiter unter-
Zweimal in der Woche treffen sich zumeist                                                         halten. Natürlich kann die wichtige Arbeit
ältere Thalheimer in der Begegnungsstätte                                                         auch im Team geleistet werden, dann vertei-
Tannenstraße. Direkt an der schönen Spiel-                                                        len sich die Lasten auf mehrere Schultern. Für
anlage gelegen, ist sie seit 2011 Anlauf-                                                         das Engagement zahlt der ASB ein kleines,
punkt für die Einwohner des Gebietes. Sie                                                         symbolisches Taschen­geld als Aufwandsent-
geht auf eine Initiative unserer Genossen-                                                        schädigung. Es ist das erklärte Ziel unserer
schaft zurück, die im Arbeiter- und Samari-                                                       Genossenschaft, den Betrieb weiter aufrecht-
ter-Bund Erzgebirge einen guten Partner für                                                       zuerhalten. Schließlich sollen sich alle Mit-
den laufenden Betrieb hat. Kinder genießen                                                        glieder auch durch ein intaktes soziales Um-
                                                Weihnachtsfeier 2018 mit Senioren und Kindern
die Angebote in den Ferien, Senioren profi-     des Kindergartens Sonnenschein                    feld, wie wir es gern nennen, „wohnfühlen“.

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August 2019                                                                                                   Unsere Genossenschaft

Vertreterwahlen 2019
Große Bereitschaft und hohe Wahlbeteiligung

Drei Säulen sichern die Mitbestimmung in unserer Genossenschaft: die Vertreter, der Aufsichtsrat
und der Vorstand. Die Vertreterversammlung ist darin das höchste Organ. Entsprechend unserer            Gerd Dostmann
Satzung sichern 56 Vertreter die Interessen der Mitglieder. In diesem Jahr wurden sie neu ge-           Wertvolle Perspektiven
wählt und versehen für fünf Jahre ihr wichtiges Ehrenamt. Stolze 78 Mitglieder stellten sich zur        In seinem Berufsleben hat sich Gerd Dostmann
Wahl. Von den 2 240 stimmberechtigten Mitgliedern beteiligten sich 1 063. Mit knapp 50 Pro-             fast immer um junge Menschen gekümmert,
zent Wahlbeteiligung liegen wir im Vergleich zu anderen Genossenschaften auf einem hohen                zunächst in der Betriebsschule bei KSG und
Niveau. Für den Fall, dass Vertreter ihrer Funktion nicht mehr nachkommen können oder wollen,           später, bis zur Rente, im Regionalschulamt
rückt je einer der zehn Ersatzvertreter nach. Ihre Arbeit nehmen die neu gewählten Vertreter            Chemnitz. Nun bringt der 67-Jährige seine
2020 auf. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei erstmals gewählte Vertreter vor.                          Erfahrungen erstmals als Vertreter in unsere
                                                                                                        Genossenschaft ein. Seit 1979 ist er bei uns

Tina Lieberwirth                                    schen jenseits der 80 vermutet. Sie spricht
                                                    von Werten, den schönen Dingen im Leben,
                                                                                                        Mitglied. Vom eigenen Betrieb freigestellt,
                                                                                                        kümmerte er sich in den Jahren des Entste-
Wertvolle Perspektiven                              von Toleranz und netten Nachbarn. Das               hens des Dürergebietes zwei Jahre lang sogar
                                                    passt exzellent zu den Ansprüchen unserer           hauptamtlich um die Koordination des Einsat-
Täglich erfährt Tina Lieberwirth die Sorgen         Genossenschaft. Doch eine Wahl zum Vertre-          zes der Genossenschaftsmitglieder. Aus dieser
und Nöte der Thalheimer aus erster Hand.            ter hatte sie zunächst selbst nicht „auf dem        Zeit kennt er bis heute viele, ist mit ihnen älter
Sie ist mit ganzer Leidenschaft Physiothe-          Schirm“. Hausmeister Heiko Stoll begeister-         geworden und weiß um die Wünsche und An-
rapeutin und betreibt mit ihrer Mutter die          te sie für die Idee und nun ist Tina Lieber-        liegen. Gerd Dostmann kennt unsere Genossen-
                                                    wirth frisch gewählte Vertreterin. Ihre Sicht       schaft aber auch aus einer anderen Perspektive.
                                                    auf unsere Genossenschaft ist wertvoll. Es          „Ich war auch mal beim Wettbewerb“, erzählt
                                                    sind nicht nur die vielen Lebensgeschich-           er schmunzelnd. Durch einen Wohnungstausch
                                                    ten, die sie durch ihre Arbeit erfährt. In der      zur Wendezeit lernte er den Unterschied zur
                                                    Genossenschaft aufgewachsen, lernte sie             Genossenschaft kennen. „Der Unterschied war
                                                    andere Vermieter kennen. Sie war auch eine          gewaltig“, sagt er. Es ist vor allem der Service,
                                                    Zeit lang Einfamilienhausbesitzerin. „Ich           insbesondere die nimmermüden Hausmeister,
                                                    genieße es heute, wenn der Rasen scheinbar          die ihn beeindrucken, aber auch die bessere
                                                    von ganz allein gemäht oder im Winter der           Ausstattung und die verschiedenen Wohnungs-
                                                    Schnee geräumt ist“, sagt sie und denkt an          angebote. Seine freie Zeit verbringt er gern im
                                                    die Zeit, in der dies zu ihren Pflichten zählte.    kleinen Genossenschaftsvorgarten. Er genießt
                                                    Vor allem aber ihre beiden zauberhaften Kin-        die Zeit mit seiner Enkelin Sarah-Michelle, der
Praxis in der Chemnitzer Straße. Gern schüt-        der Maggie (12) und Charlie (8) zeigen ihr die      Leichtathletik-Sportskanone, die derzeit im
ten die Patienten der sympathischen jungen          wirklich wichtigen Perspektiven auf – diese in      Sportgymnasium Chemnitz zur Schule geht.
Mutter ihr Herz aus. Und sie begegnet ihnen         unsere genossenschaftliche Gemeinschaft mit         Gern verwöhnt Gerd Dostmann aber auch sein
mit einer Weisheit, die man eher bei Men-           einzubringen, ist zutiefst wertvoll.                Auto, einen Chevrolet Malibu.

Daniel Gruner                                           Fuhrpark an Spielzeugautos vom schönen
                                                        Kinderzimmer in das Wohnzimmer brausen.
                                                                                                        ganze Liste an: „Die Kollegen in unserer
                                                                                                        Genossenschaft sind immer gut erreichbar.
„Es sind die kleinen Dinge ...“                         Erst vor sieben Tagen ist die junge Fami-       Bei Reparaturen wird nicht groß disku-
                                                        lie in die komplett renovierte Wohnung in       tiert. Alles ist gut organisiert, ordentlich
Der zweijährige Fynn flitzt auf Knien über              der Straße des Friedens eingezogen. Fynn        und sauber. Auch die Spielplätze haben
den Vinylbelag der soeben bezogenen                     hat sie längst umfangreich vereinnahmt,         ein hohes Niveau und die Außenanlagen
Wohnung. Mit Sirene und Martinshorn                     fühlt sich sichtlich wohl. Papa Daniel ist      sind top.“
lässt er nacheinander seinen gesamten                   einer der neu gewählten Vertreter unserer
                                                                         Genossenschaft. Er fin-        Für Freundin Linda, den kleinen Fynn und
                                                                         det es wichtig, dass sich      Daniel Gruner war es immer klar, in unse-
                                                                         auch junge Mitglieder          rer Genossenschaft das Zuhause zu wäh-
                                                                         an der Mitbestimmung           len. Bereits die Eltern des jungen Vaters
                                                                         beteiligen. Für den Ver-       sind „schon immer“ bei uns Mitglied und
                                                                         messungstechniker ist es       so kennt er unsere Genossenschaft aus
                                                                         unverzichtbar, die Stärke      ganz verschiedenen Per­spektiven. Das ist
                                                                         unserer Genossenschaft         auch ganz sicher ein großer Vorteil für die
                                                                         zu erhalten, sie auch für      verantwortungsvolle Aufgabe als Vertreter.
                                                                         künftige       Generationen
                                                                         sichtbar zu machen. „Es        Die Freizeit verbringen die drei im Sommer
                                                                         sind ja oft die kleinen Din-   gern in ihrem Garten, der nur wenige Mi-
                                                                         ge, die den Unterschied zu     nuten entfernt ist. Daniel sieht man darü-
                                                                         anderen Wohnungsanbie-         ber hinaus garantiert bei den Heimspielen
                                                                         tern ausmachen“, betont        von Wismut Aue – er ist leidenschaftlicher
Daniel Gruner ist mit Leidenschaft Vermessungstechniker                  er und führt gleich eine       Fan und aktives Vereinsmitglied.

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Partner Wirtschaft                                                                                                                August 2019

Das digitale Wohnzimmer
Internet, Fernsehen und Telefon prägen Qualität des Wohnens
Dass unsere Zeit in der Tat einem großen          Während Opa Horst sich auf dem Wohnzim-          ner unserer Genossenschaft von der großen
Wandel unterworfen ist, lässt sich auch dar-      mer-TV die Bilder ansieht, die er soeben via     Konkurrenz ab. Auch in Geschwindigkeit
an erkennen, wie Menschen die Qualität ihres      WhatsApp von den Enkeln bekommen hat,            und Preis können sie punkten. So ist bei-
Wohnumfeldes definieren. Aus warm, sicher         lehnt dies sein ebenso sympathischer Nach-       spielsweise ein Anschluss mit Telefon und
und trocken entwickelten sich auch Ansprüche      bar ab. Beides ist absolut in Ordnung.           Internet ab 14,00 Euro pro Monat zu ha-
an den Platzbedarf. Die Wohnraumgröße je Ein-                                                      ben. Jüngere Kunden nehmen gern die Top-
wohner hat sich zwischen 1972 bis heute ver-      Wenn Telekommunikationsunternehmen sich          Speed-Produkte mit 100 MBit je Sekunde
doppelt. Teilten sich 1950 im Durchschnitt 4,7    ihren Kunden nähern, müssen sie das mit          Datengeschwindigkeit in Anspruch.
Personen eine Wohneinheit, sind es heute noch     einer großen Sensibilität und Bandbreite an
zwei. Ende der 1980er Jahre wurden durch Ge-      Möglichkeiten tun. Unsere Genossenschaft         Digitale Helfer
meinschaftsantennenanschlüsse die Wohnun-         kennt die Bedeutung einer zuverlässigen          Sinnvolle Funktionen, die in unsere Woh-
gen aufgewertet. Heute ist es das Internet, das   Versorgung mit Fernsehen, Telefon und            nungen Einzug gehalten haben, beschrän-
zum Wohnkomfort zählt. Doch das Nutzungs-         schnellem Internet und hat die Verantwor-        ken sich bei Weitem nicht nur auf die
verhalten ist dabei sehr unterschiedlich.         tung je Region an zwei verschiedene, zu-         Nutzung von Medien, die Informationsver-
                                                  verlässige Partner übertragen. In Stollberg      arbeitung oder das Lernen und die Beschaf-
Die 22-jährige Sabine schaut auf ihrem Lap-       kümmert sich die Fernseh GmbH Niederdorf         fung von Wissen. Der Waschmaschinenmon-
top die neue Staffel ihrer Lieblingsserie,
während ihr Freund Martin auf dem 80-Zoll-
Fernseher eine Motorsportveranstaltung ver-
folgt. Obwohl beide häufig und gern „fern“
sehen, interessieren sie die Angebote der
klassischen Fernsehsender, egal ob privat
oder öffentlich-rechtlich, überhaupt nicht.

Längst ergänzte sich die einheitliche Welt
des Fernsehens, in der man sich am Mor-
gen unterhalten konnte, was am vorherigen
Abend lief, mit neuen Verhaltensweisen beim
Medienkonsum. Die verschiedenen Generati-
onen schütteln gegenseitig den Kopf und
denken: „Warum machen die das?“
                                                  um unsere Mitglieder, in Auerbach und Thal-      teur moderner Geräte ist heute in der Lage,
Soziologen und Gesellschaftswissenschaftler       heim erledigt das die Firma TELE-SONNTAG         mit Programmupdates auf neue Waschmittel
sprechen von Multioptionalität: Es gibt bei       aus Jahnsdorf. Alle unsere Wohnungen sind        zu reagieren oder Fehler auszulesen. Medi-
verschiedenen Menschen sehr individuelles,        mit dem Fernsehempfang per Kabel ausge-          zinische Meldesysteme überwachen gefähr-
                                                  stattet. Mit den neuen Technologien ist es       dete Patienten und alarmieren bei Bedarf
                                                  über die vorhandenen Kabelwege fast im-          den Notarzt. Während des Urlaubs kann ich
                                                  mer auch möglich, Telefonie und Internet         schauen, ob zu Hause alles in Ordnung ist,
                                                  über die beiden Unternehmen zu beziehen.         welche Feuchtigkeit die Erde in den Blumen-
                                                  Aktuell, so eine Schätzung, nehmen nur 15        töpfen hat und wie es den Zierfischen geht.
                                                  Prozent die Versorgung aus einer Hand in         Per Sprachbefehl steuern wir Licht oder
                                                  Anspruch. Dabei trumpfen die beiden loka-        Wärme und lassen uns gleich noch ansagen,
                                                  len Anbieter gleich mit mehreren Vorteilen.      wie das Wetter morgen wird. Es gibt unzäh-
                                                  Andreas Irmscher, Geschäftsführer der Fern-      lige mehr oder wenige sinnvolle Anwen-
                                                  seh GmbH Niederdorf: „Wir schließen auch         dungen. Nicht alle machen für jeden Sinn.
                                                  die neuen internetfähigen Fernseher mit an       Die Grenzen zwischen Nutzen und Spielerei
                                                  und richten sie ein. Das ist gerade für ältere   verschwimmen und werden von jedem ganz
                                                  Menschen eine große Hilfe.“ Mike Püschel,        individuell definiert. Doch die Infrastruktur
unterschiedliches und durch Alter, Bildung        Geschäftsführer von TELE-SONNTAG ergänzt:        für alle Funktionen ist das Internet und die-
oder soziale Niveaus kaum noch zu gruppie-        „Wir gehen erst, wenn alles funktioniert.        ses ist in unserer digitalen Gesellschaft so
rendes Verhalten. Das ist ein Merkmal unse-       Bei Problemen sind wir direkt ansprechbar.“      wichtig wie die Versorgung mit Strom, Wär-
rer Zeit – ob der eine oder andere dies gut       Damit heben           sich die beiden Part-      me und Trinkwasser.
findet oder nicht. Für alle ist es aber eine
Aufforderung zu Toleranz: verstehe ich doch
immer häufiger nicht, warum der andere dies
oder jenes tut.
                                                  Neukirchner Str. 12, 09387 Jahnsdorf
Der Blickwinkel der Multioptionalität ist         Telefon: 03721 880048
auch unverzichtbar, will man das Medienver-                                                        Chemnitzer Str. 73, 09366 Niederdorf
halten der Menschen unserer Zeit verstehen.                                                        Telefon: 037296 3434

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