Travail personnel encadré BVB Borussia Dortmund - "Was macht den BVB in der deutschen Fußballlandschaft so besonders?"

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Travail personnel encadré BVB Borussia Dortmund - "Was macht den BVB in der deutschen Fußballlandschaft so besonders?"
Travail personnel encadré

              BVB Borussia Dortmund
             “Was macht den BVB in
 der deutschen Fußballlandschaft so besonders?”

Alex Wagner
6C2
Tuteur: Tom Goedert

                      2020/2021
Travail personnel encadré BVB Borussia Dortmund - "Was macht den BVB in der deutschen Fußballlandschaft so besonders?"
INHALT

1)      EINLEITUNG .................................................................................................................... 3
2)      STECKBRIEF VOM BVB..................................................................................................... 4
3)      Geschichte ...................................................................................................................... 5
     Die Rolle des BVB im Ruhrpott ........................................................................................................5
     Die Gründung des BALLSPIEL VEREINS BORUSSIA DORTMUND ........................................................5
4)      DIE GRÖSSTEN BVB-ERFOLGE .......................................................................................... 5
5)      LEGENDÄRE BVB-SPIELER, TRAINER UND SPIELE .............................................................. 7
     Die Trainer .....................................................................................................................................7
     Die Spieler .....................................................................................................................................9
     Einige legendäre Spiele des BVB: .................................................................................................. 12
6)      DIE BVB-AKTIENGESELLSCHAFT ..................................................................................... 14
7)      Wie die Stadt Dortmund wirtschaftlich vom BVB profitiert ............................................ 20
8)      KULT, FANKULTUR ........................................................................................................ 21
     Kultur rund um den Fußball in Dortmund ...................................................................................... 25
     Das Ruhrgebiet und die industrielle Revolution ............................................................................. 25
     BVB-JUGEND ................................................................................................................................ 27
9)      RECHTSEXTREMISMUS IN DORTMUND UND BEIM BVB.................................................. 28
     Attentat auf den BVB-Bus ............................................................................................................. 32
10)         II TEIL: Gespräch mit Nico Würth................................................................................ 33
11)         Literaturverzeichnis ................................................................................................... 41

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1) EINLEITUNG
Ich habe mir das Thema BVB Borussia Dortmund ausgewählt, weil ich mich sehr für Fußball interessiere,
und weil der BVB mein Favoriten-Team ist. Schon als kleiner Junge habe ich sehr viel internationalen
Fußball im Fernsehen geschaut. Als ich acht Jahre alt war, wurde ich ein großer Fan des BVB. Ein
Schulkamerad trug nämlich öfters ein Trikot von Borussia Dortmund. Ich mochte die Farben schwarz und
gelb und besonders auch den damaligen Trainer, Jürgen Klopp. Alle Jungs meiner Klasse wurden nach und
nach BVB-Fans. Wir spielten oft zusammen Fußball. Zu Weihnachten oder zu meinem Geburtstag
wünschte ich mir also immer ein BVB-Trikot. Es mussten die Trikots der jeweiligen Saison sein. Ich habe
außerdem schon einige Spiele von Dortmund live erlebt und war sowohl von der Stimmung als auch von
dem größten Stadion Deutschlands begeistert.

Meine Forschungsfrage lautet deshalb:

  „Was macht den BVB in der deutschen Fußballlandschaft so besonders?”

Diese TRAPE-Arbeit besteht aus zwei Hauptteilen. Zuerst werde ich den BVB vorstellen und beschreiben.
Dazu habe ich verschiedene Quellen benutzt, zum Beispiel die Internetseiten vom BVB, aber ich habe auch
einige Bücher gelesen, die sich mit dem Dortmunder Spitzenverein beschäftigen. Die Informationen aus
diesen Quellen habe ich in meinen eigenen Worten verfasst.

Ich habe außerdem ein Gespräch mit dem Vorsitzenden des BVB-Fanclubs in Luxemburg geführt. Dieses
interessante Gespräch ist der zweite Teil meiner TRAPE-Arbeit.

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I Teil

2) STECKBRIEF VOM BVB
•   Gründung: 19. Dezember 1909
•   Jetziger Präsident: Dr. Reinhard Rauball
•   Geschäftsführer: Hans-Joachim Watzke
•   Sportdirektor: Michael Zorc
•   Jetziger Trainer: Edin Terzic
•   Stadion: Signal Iduna Park - Kapazität: 81.365 Plätze
•   Vereinsfarben: schwarz-gelb
•   Börse: Borussia Dortmund Aktie, der Kurs am 01.03.2021 stand bei 5,60 Euro (312.222 Aktien
    werden aktuell gehandelt).
•   Jahresumsatz Saison 2019/2020: 442,13 Mio. Euro
•   Einnahmen durch Trikotsponsoring: 274 Mio. Euro
•   Mitarbeiter: 833 (Ende 2019)
•   Fanclubs: 950 eingetragene
•   Mitglieder: 154.000
•   Maskottchen: Die Biene Emma
•   Vereinshymnen und Fan Songs: ‘’Heia BVB’’, ‘’You’ll never walk alone’’, ‘'Borussia’’, ‘’Olé, jetzt
    kommt der BVB’’
•   Liga: Bundesliga
•   Ewige Tabelle: Vizemeister
•   Deutsche Nationalmannschaft: 53 Spieler kamen bisher vom BVB
•   Deutscher Meister: acht Mal
•   DFB-Pokal: vier Mal
•   Champions League: ein Mal
•   Europapokal: ein Mal
•   Weltpokal: ein Mal
•   Rekord-Torjäger: Manfred Burgsmüller (135 Tore)
•   Rekord-Spieler: Michael Zorc (572 Einsätze)
•   Teuerster Spielerverkauf vom BVB: Ousmane Dembele verkauft für 135 Mio. Euro
•   Teuerster Spielerkauf vom BVB: Mats Hummels gekauft für 30,5 Mio. Euro

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3) Geschichte
Die Rolle des BVB im Ruhrpott
Zu Beginn des 20 Jahrhunderts war das Stahlwerk Hoesch besonders wichtig In der Industriestadt
Dortmund. Die Arbeiter kamen vor allem aus Polen und wurden im Hoeschviertel untergebracht. Dort
hatten sie ihren eigenen Läden, Schulen, Kirchen und Spielplätze. Der Borsigplatz wurde zum wichtigsten
Treffpunkt im Hoeschviertel. Dort feierten die Kinder die ersten Titel von Borussia Dortmund. Noch heute
jubeln die Fans über die Erfolge des BVB am Borsigplatz. Die ersten Fußballklubs wurden ganz oft von
Gymnasiasten und Studenten gegründet. Die Kinder der Arbeiter, die keine richtige Schulung hatten,
durften in solche Vereine nicht eintreten. Erst 1900 entstanden in den Arbeitersiedlungen die ersten
Arbeiterklubs. Die Jugendlichen organisierten die ersten Fußballspiele.

Die Gründung des BALLSPIEL VEREINS BORUSSIA DORTMUND
Am 19.12.1909 gründeten siebzehn junge Männer einer Jugendgruppe der Katholischen
Dreifaltigkeitsgemeinde und ein Nicht-Dortmunder den Ballspiel Verein Borussia Dortmund, im
Wirtshaus ,,Zum Wildschütz’’. Leiter dieser Jugendgruppe war ein strenggläubiger Geistlicher, der
eigentlich der Meinung war, dass Fußball spielen nichts für junge Katholiken sei. Die Jungs wollten
sich das Fußballspielen aber nicht verbieten lassen, und gründeten so den Verein. Franz Jacobi,
späterer Vereinspräsident, bemerkte im Wirtshaus ein Werbeschild der Dortmunder Brauerei
,,Borussia’’. So erhielt der Verein den Namen des Bieres. Borussia heißt im Lateinischen Preußen.

Andere bekannte Fußballvereine aus dem Ruhrpott, in den deutschen Fußball-Ligen, sind:

   •   FC Schalke 04
   •   VFB Bochum
   •   MSV Duisburg
   •   Rot-Weiß Oberhausen
   •   Rot-Weiß Essen
   •   SG Wattenscheid 09
   •   TuS Haltern
   •   VFB Homberg
Quellen: Wikipedia.de-das große Buch vom BVB – Stadt Dortmund –Sport-und Freizeitbetriebe
(abgerufen:16+17/01/2021)

   4) DIE GRÖSSTEN BVB-ERFOLGE

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Der BVB wurde

   •   Acht Mal deutscher Meister 1956 + 1957 (Trainer Helmut Schneider) 1963 (Trainer Hermann
       Eppenhoff), 1995 + 1996 (Trainer Ottmar Hitzfeld), 2002 (Trainer Matthias Sammer), 2011 + 2012
       (Trainer Jürgen Klopp).
   •   Vier Mal DFB-Pokal-Sieger, 1965 (Trainer Hermann Eppenhoff), 1989 (Trainer Horst Köppel), 2012
       (Trainer Jürgen Klopp), 2017 (Trainer Thomas Tuchel).
   •   1997 Champions League Sieger mit einem 3:1 gegen Juventus Turin (Trainer Ottmar Hitzfeld). Karl-
       Heinz Riedle schoss zwei Tore, Lars Ricken das dritte Tor.
   •   1966 als erster deutscher Verein Sieger im Europapokal der Pokalsieger gegen FC Liverpool
       (Trainer Willy Multhaup). Dortmund gewann das Spiel mit 2:1 nach Verlängerung. Torschützen
       waren Sigfried Held und Reinhard Libuda.
   •   1997 Weltpokal-Sieger (Trainer Nevio Scala) Das Spiel gegen Cruzeiro Belo Horizonte aus Brasilien
       endete mit 2:0. Torschützen waren Michael Zorc und Heiko Herrlich.
   •   Deutscher Superpokal-Sieger (7): 1989 (Trainer Horst Köppel), 1995+1996 (Trainer Ottmar
       Hitzfeld), 2008+2013+2014 (Trainer Jürgen Klopp), 2019 (Trainer Lucien Favre).

Quellen: Fussballdaten.de - transfermarkt.de - sport.de - dfb.de (abgerufen am 28.12.2020)

Bundesliga Torschützenkönige
1965/66 Lothar Emmerich mit 31 Toren

1966/67 Lothar Emmerich mit 28 Toren

2001/02 Marcio Amoroso mit 18 Toren

2013/14 Robert Lewandowski mit 20 Toren

2016/17 Pierre-Emerick Aubameyang mit 31 Tore

Quelle: Wikipedia – dfb.de (abgerufen am 28.12.2020)

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5) LEGENDÄRE BVB-SPIELER, TRAINER UND SPIELE
Die Trainer
Ottmar Hitzfeld (Trainer von 1991-1997)

                                                   Ottmar Hitzfeld wurde am 12 Januar 1949 in
                                                   Lörrach (GER) geboren. Er wurde Anfang der
                                                   Saison 1991/1992 Trainer des BVB. In der
                                                   ersten Saison wurde er gleich mit Borussia
                                                   Dortmund Vizemeister. In der Saison
                                                   1994/1995 und 1995/1996 wurde der BVB
                                                   deutscher Meister. In der Saison 1996/1997
                                                   gewann Dortmund das Endspiel in der
                                                   Champions League gegen Juventus Turin.
Nach diesem Sieg trat Ottmar Hitzfeld als Trainer zurück und wurde Sportdirektor des BVB. Ein
Jahr später wechselte er als Trainer zum FC Bayern München.

Matthias Sammer (Trainer von 2000-2004)

                                               Matthias Sammer wurde am 5. September 1967
                                               in Dresden (DDR) geboren. Er war von 1993 bis
                                               1998 Spieler des BVB. 1996 wurde Mathias
                                               Sammer sogar mit dem “Ballon d’Or” als Europas
                                               Fussballer des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr
                                               2000 startete seine Karriere als Trainer des BVB.
                                               Nach der ersten Saison stand der BVB auf dem
                                               dritten Platz. Im zweiten Jahr wurde Mathias
Sammer mit dem BVB deutscher Meister. Er stand ausserdem mit dem BVB im Endspiel des UEFA-
Cups, verlor allerdings mit 2:3 gegen Feyenoord Rotterdam. Der BVB fiel auf den sechsten Platz
in der Tabelle. Am 30. Juni 2004 wurde dann der Vertrag mit ihm aufgelöst.

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Jürgen Klopp (Trainer von 2008-2015)

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                                               Stuttgart geboren. Ab dem 1.Juli 2008 war er
                                               Trainer von Borussia Dortmund. Zu diesem
                                               Zeitpunkt kämpfte der BVB gegen den Abstieg. Am
                                               Ende seiner ersten Saison stand der BVB auf dem
                                               6. Platz. In der Saison 2010/2011 und 2011/2012
                                               wurde Jürgen Klopp mit Borussia Dortmund
                                               Meister. Das legendärste Spiel von Klopp war der
                                               5:2 Sieg gegen den FC Bayern im DFB-Pokal
                                               Endspiel 2012. Damit holte er auch das erste
                                               Double der Dortmunder. Er war auch der Erste,
                                               der in Deutschland mit einem Verein die 80-
                                               Punkte-Marke überschritt. Durch seine nette und
                                               sympathisch kumpelhafte Art wurde “Kloppo” zur
Kultfigur beim BVB. Sein letztes Spiel war das Finale im DFB-Pokal 2015, was der BVB gegen den
VFL Wolfsburg mit 3:1 verlor. Zum Ende der Saison 2014/2015 gab Jürgen Klopp seinen Abschied
bekannt und ging als Trainer zum FC Liverpool.

Thomas Tuchel (Trainer von 2015-2017)

                                              Thomas Tuchel wurde am 29. August 1973 in
                                              Krumbach geboren. Er kam 2015 zum BVB. Er
                                              wurde gleich in der ersten Saison Vizemeister
                                              mit dem BVB. In der folgenden Saison gewann
                                              der BVB den DFB-Pokal. Anschliessend hatte
                                              Thomas Tuchel Differenzen mit dem
                                              Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und
                                              musste trotz seiner guten Leistungen 2017 den
                                              BVB verlassen.

Im Februar 2021 wurde übrigens bekannt, dass Marco Rose zur kommenden Saison Trainer beim
BVB wird.

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Die Spieler
Manfred Burgsmüller (Stürmer von 1976-1983)

Manfred Burgsmüller wurde am 22. Dezember 1949 in Essen geboren. “Manni” Burgsmüller kam
                                      1976 zum BVB. Dort schoss er in 224 Bundesliga
                                      Partien 135 Tore, bis heute noch Vereinsrekord. 1983
                                      wechselte er zum 1.FC Nürnberg. Manfred
                                      Burgsmüller verstarb im Alter von 70 Jahren.

Michael Zorc (Mittelfeldspieler von 1981-1998)

Michael Zorc wurde am 25. August 1962 in Dortmund geboren. Sein erstes Spiel für den BVB
                                               bestritt er in der Saison 1981/1982. Am Ende der
                                               Saison 1985/1986 stand der BVB auf dem
                                               sechzehnten Platz und spielte gegen Fortuna Köln in
                                               der Relegation. Das erste Spiel wurde mit 0:2
                                               verloren. Beim Rückspiel erzielte Zorc das 1:1, das
                                               Spiel gewann der BVB mit 3:1. Damals gab es die
                                               Auswärtsregel noch nicht, deshalb kam es zu einem
                                               Endscheidungsspiel. Dieses gewann der BVB deutlich
mit 8:0, Zorc erzielte zwei Treffer. In der Folgesaison traf Zorc vierzehn Mal für den BVB, vier Tore
mehr als in der vorherigen Saison. Michael Zorc war ausserdem deutscher Nationalspieler. In der
Bundesliga war er einer der sichersten Elfmeterschützen. Seit 1998 ist Michael Zorc Sportdirektor
beim BVB.

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Travail personnel encadré BVB Borussia Dortmund - "Was macht den BVB in der deutschen Fußballlandschaft so besonders?"
Andreas Möller (Mittelfeldspieler von 1988-1990 + 1994-2000)

Andreas, ‘’Andy’’ Möller wurde am 2. September 1967 in Frankfurt geboren. Er kam in der Saison
                                          1987/1988 zum BVB. Gleich in seinem ersten Spiel
                                          traf er zur Führung gegen den VLF Bochum, doch das
                                          Spiel wurde leider verloren. Im Pokalfinale 1988
                                          gegen den SV Werder Bremen, gewann der BVB mit
                                          4:1 und holte seinen ersten Pokal Titel. 1990 ging
                                          Möller zurück zu der Eintracht Frankfurt. 1994 kehrte
                                          er zum BVB zurück. Er zeigte tolle Leistungen und galt
                                          als einer der gefährlichsten Mittelfeldspieler. Im Jahr
                                          2000 unterschrieb Andy Möller bei Schalke 04.

Robert Lewandowski (Stürmer von 2010-2014)

Robert Lewandowski wurde am 21. August 1988 in Warschau (POL) geboren. 2010 wechselte er
                                        zu Borussia Dortmund. Sein erstes Bundesligaspiel
                                        im BVB-Trikot bestritt er gegen Bayer Leverkusen.
                                        Der BVB verlor allerdings mit 2:0. Sein erstes
                                        Bundesligator schoss er gegen Schalke 04 beim 1:3
                                        Auswärtssieg.     Ausserdem       schoss     Robert
                                        Lewandowski im Pokalfinale 2012 gegen den FC
                                        Bayern 3 Tore. Am Ende gewann der BVB mit 5:2,
                                        es war das erste Double in ihrer Geschichte. Am 24.
                                        April 2013 spielte der BVB im Champions League
                                        Halbfinale gegen Real Madrid. Das Spiel wurde mit
                                        4:1 gewonnen, Robert Lewandowski erzielte alle
Dortmunder Tore! Am Saisonende 2013/2014 wechselte er ablösefrei zum FC Bayern München.
(* siehe unten Bosman-Vertrag)

                                                                                              10
Marco Reus (Mittelfeldspieler von 1995-2005 und ab 2012)

Marco Reus wurde am 31. Mai 1989 in Dortmund geboren. Er kam 2012 zum BVB. In der ersten
                                            Saison schoss Reus vierzehn Tore und er bereitete
                                            elf Tore vor. In der nächsten Saison gewann der
                                            BVB den Supercup. Diese Saison beendete Marco
                                            Reus mit sechzehn Toren und vierzehn Vorlagen,
                                            was ihn zum Topscorer der Liga machte. 2014 war
                                            kein schönes Jahr für seine Karriere. Er konnte
                                            wegen einer Verletzung, die Weltmeisterschaft
                                            nicht mitspielen. An dem Sieg des BVB gegen den
FC Bayern im Supercup konnte er auch nicht teilnehmen. Er wurde 2012 und 2019 als Fussballer
des Jahres ausgezeichnet.

Pierre-Emerick Aubameyang (Stürmer von 2013-2018)

Pierre-Emerick Aubameyang wurde am 18. Juni 1989 in Laval (FRA) geboren. Er kam im Juli 2013
                                                nach Dortmund. Bei seinem Bundesligadebüt
                                                am 10. August 2013 spielte der BVB gegen den
                                                FC Augsburg, und gewann 4:0. Pierre-Emerick
                                                machte als erster Dortmunder einen Hattrick.
                                                Ebenfalls erzielte er in der Saison 2015/2016, in
                                                acht aufeinanderfolgenden Spielen, mindestens
                                                ein Tor, damit war er der erste Spieler in der
                                                Bundesliga, der das schaffte.

                                                                                              11
Erling Haaland (Stürmer seit 2020)

                                                 Erling Haaland, ein Norweger, wurde am 21.
                                                 Juli 2000 in Leeds (ENG) geboren. Anfang
                                                 Januar 2020 kam er zum BVB. Das erste Spiel
                                                 bestritt er gegen den FC Augsburg. Der BVB lag
                                                 mit 1:3 hinten als Haaland eingewechselt
                                                 wurde und innerhalb von zwanzig Minuten
                                                 drei Tore schoss. Der BVB gewann das Spiel
                                                 mit 5:3. Erling Haaland wurde die erste Saison
                                                 mit dem BVB-Vizemeister. Er ist der erste
                                                 Spieler in der Geschichte der Bundesliga, der
                                                 neun Tore in seinen ersten sechs Spielen
                                                 schoss. Einen Tag später, nachdem er den
‘’Golden Boy’’ gewann, schoss er vier Tore gegen Hertha BSC.

*Bosman Vertrag
1995 entschied der Europäische Gerichtshof, dass Fussballspieler in der EU, nach dem Ende ihres
Vertrags, ihren Verein ablösefrei verlassen dürfen, ohne dass der bisherige Verein noch eine
Ablösesumme verlangen darf. Ausserdem wurden die Ausländerbeschränkungen aufgehoben.
Jeder Verein konnte also eine unbegrenzte Zahl an EU-Spielern unter Vertrag nehmen, jedoch nur
im Profisport. Jean-Marc Bosman, ein belgischer Spieler, wollte 1990 vom RC Lüttich (Be) nach
US-Dünkirchen (FR) wechseln. Da die belgische Freigabebescheinigung jedoch nicht zum
vereinbarten Datum beim französischen Verband eingetroffen war, wurde Bosman gesperrt. Er
wurde somit, als Profifussballer, arbeitslos. Bosman benötigte diese Freigabebescheinigung, um
zu einem ausländischen Verein wechseln zu können. Daraufhin zog Jean-Marc Bosman vor den
Europäischen Gerichtshof in Luxemburg und gewann. Das hatte grosse Auswirkungen auf den
europäischen Profifussball.
Quellen: Wikipedia – m.bpb.de (abgerufen am 20-21.02.2021)

Einige legendäre Spiele des BVB:
Am 06.10.2018 spielte der BVB gegen den FC Augsburg in der Bundesliga. Der FCA ging in der 22.
Minute mit 0:1 in Führung. Der BVB glich in der 62. Minute durch Alcacer aus. In der 71. Minute

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schoss der FCA das 1:2. Paco Alcacer erzielte in der 80. Minute das 2:2. In der 84. erfolgte dann
das 3:2 für den BVB durch Mario Götze. Doch dann kam der Schock. Der FCA bekam in der 87.
Minute einen Eckstoss, den Gregoritsch im Tor unterbrachte. In der 90. Minute wurde dann die
Nachspielzeit angezeigt, sechs Zusatzminuten gab es wegen vieler Unterbrechungen. Als dann in
der 96. Minute ein BVB-Spieler gefoult wurde, gab es noch einen letzten Freistoss aus idealer
Position. Alcacer schnappte sich den Ball, legte sich ihn zurecht, und schoss den Ball aus 25
Metern ins Tor. Das ganze Stadion feierte Alcacer, der zurecht “Man of the Match” wurde, wegen
des unglaublichen Freistosses in letzter Sekunde und seinem Hattrick.
Am 09.04.2013 spielte der BVB gegen Malaga (Spanien) in der Champions League. Malaga ging
in der 25. Minute mit 0:1 in Führung. Der BVB schlug mit Lewandowski zurück. In der 82. Minute
ging Malaga wieder mit 1:2 in Führung. Dann begann die legendäre Schlussphase. Der BVB glich
sensationell durch Reus in der 91. Minute aus. Nach dem Anstoss erzwang der BVB den Ball. Sie
spielten nach vorne, von der linken Seite kam eine Flanke in die Mitte und Felipe Santana wurde
durch sein Tor in der 93. Minute zum “Man of the Match” gewählt. Damit stand der BVB im
Halbfinale der Champions League.
Am 12.05.2012 stand der BVB gegen den FC Bayern im Finale des DFB-Pokals. Das Spiel ging sofort
in die Geschichte ein. Der BVB ging ganz früh in der dritten Minute durch Shinji Kagawa in
Führung. Der FCB bekam in der 25. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Arjen Robben ganz
lässig im Tor untergebracht hat. In der 41. erhielt der BVB ebenfalls einen Elfmeter. Den Elfer
versank Mats Hummels ohne Probleme im Tor. In der 46. Minute erhöhte Lewandowski auf 3:1
für den BVB. In der 51. traf Robert Lewandowski schon das zweite Mal in diesem Spiel. Ribéry
verkürzte in der 75.Minute noch auf 4:2, was aber den Sieg des BVBs nicht verhindern konnte. In
der 81. Minute erzielte ‘‘Lewy’’ seinen dritten Treffer im Spiel. Der BVB gewann das Pokalfinale
mit 5:2 gegen den FC Bayern, auch wegen der drei Tore von Robert Lewandowski. ‘‘Lewy’’ wurde
nicht umsonst Spieler des Spiels.
Am 28 Mai 1997 stand der BVB im Finale der Champions League, der Gegner im damaligen Spiel
war Juventus Turin, die damals eine super Saison absolvierten. Der BVB ging durch Karl-Heinz
Riedle in der 29. Minute in Führung. Das zweite Tor erfolgte nach nur fünf Minuten, ebenfalls
Karl-Heinz Riedle, der in den ersten Minuten schon einen Doppelpack erzielte. Borussia
Dortmund ging mit 2:0 in die Pause. In der 64. Minute schoss Alessandro Del Piero den
Anschlusstreffer für Juventus Turin. Doch in der 71. schoss Lars Ricken das 3:1 für den BVB und
das Spiel war gewonnen. Danach folgte nur noch eine zähe halbe Stunde. Zum Schluss gewann
der BVB verdient das allererste Champions League Finale.
Im nächsten Kapitel beschäftige ich mich mit den wirtschaftlichen Aspekten des BVB und vor allem mit
der besonderen Aktiengesellschaft.

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6) DIE BVB-AKTIENGESELLSCHAFT
Laut www.helleskoepfchen.de sind Aktien Urkunden, die einen bestimmten Wert haben. Sie
werden vom Unternehmen verkauft damit dieses mehr Geld zur Verfügung hat. Aktien werden an
der Börse gehandelt und jeder kann sich diese Aktien kaufen. Man besitzt also einen kleinen Teil
dieses Unternehmens und kann an der Jahreshauptversammlung teilnehmen. Wenn das
Unternehmen viel Geld verdient, erhalten die Aktionäre eine Dividende, also einen Teil des
Gewinns.

Die Gründung der Borussia Dortmund GmbH Co. KGaA
1990 wurde während der Hautversammlung des BVB fast einstimmig die Gründung einer
Kapitalgesellschaft beschlossen, die Borussia Dortmund GmbH Co. KGaA (Kommanditgesellschaft
auf Aktien). Die Gesellschaft gehört dem Verein und dieser besetzt die Geschäftsführung, seit
2005 Hans-Joachim Watzke, Thomas Treß und Präsident Reinhard Rauball. Zu dieser Gesellschaft
gehören die BVB-Abteilungen und die Profis. Der kluge Schachzug des BVB war, nur Aktionäre zu
nehmen, die Großsponsoren von Borussia Dortmund sind. Am 31.Oktober 2000 ging die BVB-
Aktie an die Börse, als erster und bislang einziger Fußballklub Deutschlands. Die Erstemission
brachte 130 Mio. Euro ein.

Die BVB-Aktie
Der Erstausgabepreis betrug 11 Euro pro Aktie. Der BVB hat ein Grundkapital von 92 Mio. Euro
und ist in ebenso viele Stückaktien von 1 EUR eingeteilt. Die Aktie lautet auf den Namen des
Inhabers, welcher ein Stimmrecht bei den Hauptversammlungen hat. Der BVB hat erst seit 2012
eine Dividende an die Inhaber gezahlt. Während der ordentlichen Hauptversammlung beschließt
der Verein jedes Jahr, ob eine Dividende ausgezahlt wird, und bestimmt auch die Höhe der
Dividende. Der Kurs wird sowohl durch Siege, als auch durch sportliche Niederlagen
beeinträchtigt. Nicht nur der Erfolg des Vereins ist wichtig, aber auch ein gutes Wirtschaften mit
dem vorhandenen Kapital.

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Kurssturz der Aktie und Finanzprobleme
2004 erlebte die BVB-Aktie einen Kurssturz, verursacht durch den Präsidenten Gerd Niebaum
und den Geschäftsführer Michael Meier, die beide den Verein BVB fast an den Ruin führten. Sie
gaben über hundert Mio. Euro für Spieler aus, verkauften jedoch nur Spieler für zehn Mio. Euro.
Es fehlten Einnahmen aus dem Europacup. Trotzdem bauten sie das Westfalenstadion weiter
aus. 2004 hat sich der BVB sogar zwei Mio. Euro beim FC Bayern geliehen. Zu diesem Zeitpunkt
hatte der BVB 122 Mio. Euro Schulden.
Um die finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen, verkaufte der BVB 2005 die
Namensrechte am Westfalenstadion an das Versicherungsunternehmen Signal Iduna.
Seit 2014 ist der BVB wieder schuldenfrei. Hans-Joachim Watzke hat 2006 den Vereinsmitgliedern
versprochen, schuldenfrei zu bleiben, was bis zur heutigen Corona Pandemie auch der Fall war.
“Vertrauen ist mit Geld nicht zu bezahlen”, sagt Hans-Joachim Watzke.
Der Börsengang ist nur für den BVB rentabel gewesen. Aktionäre bekommen hin und wieder eine
kleine Dividende ausgezahlt. Der Verein konnte 130 Mio. Euro einnehmen und kann die Aktie als
Aushängeschild für Werbemaßnahmen nutzen.

Der Umsatz des BVB
Der BVB macht seinen Umsatz mit dem Verkauf von Tickets, den Transfers, mit Werbung, Handel
und der Vermarktung von TV-Rechten, unter anderem im Pay-TV. Im Dezember 2005 wurde aus
dem Westfalenstadion offiziell der Signal Iduna Park. Der BVB erhält jährlich fünf Mio. Euro von
Signal Iduna für die Namensrechte, bei optimal sportlichem Erfolg. Der Vertrag über die
Umbenennung des Stadions endet 2026.
Das Konzept des BVB besteht darin junge Spieler zu finden und auszubilden, so dass sie es bis in
den Profikader schaffen. Oft bleiben die Spieler nur einige Jahre beim BVB, bis sie zu einem Verein
wechseln, wo sie besser bezahlt werden. Der Verein verdient dabei viel Geld mit den Transfers.
Der Spieler Christian Pulisic wurde zum Beispiel 2015 für 10 Mio. Euro vom BVB gekauft und 2019
für 64 Mio. Euro an den FC Chelsea verkauft. 2016 kaufte der BVB den jungen französischen
Spieler, Ousmane Dembélé für 15 Mio. Euro von Stade Rennes. Der Spieler wurde ein Jahr später
für 105 Mio. Euro an den FC Barcelona verkauft. Wegen weiterer Bonuszahlungen hat der BVB
bisher 135 Mio. Euro an Dembélé verdient.

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Konsequenzen der Corona Pandemie

In der, wegen der Corona Pandemie, virtuellen Hauptversammlung vom 19.11.2020 teilten die
Geschäftsführer vom BVB den Aktionären mit, dass 2020 keine Dividende ausgeschüttet wird,
das erste Mal seit 2012. Im Jahre 2019 betrug die Dividendenausschüttung 0,06 Euro pro Aktie.
Die BVB-Aktie startete am 03. Januar 2020 mit einem Kurs von 8,69 Euro. Am 21.02.2020 stieg
der Kurs bis auf 9,49 Euro. Durch die Corona Pandemie, sowie das Ausscheiden im Achtelfinale
der UEFA Champions League, fiel der Kurs im März 2020 auf 5,71 Euro
Durch die Corona Pandemie droht dem BVB ein Verlust von bis zu 75 Mio. Euro bedingt durch
TV-Erlöse (Verlust von 28,1 Mio. Euro), durch den verspäteten Saisonstart, durch die
Geisterspiele, durch die Event & Catering GmbH (Organisation und Verpflegung von Speise und
Getränken bei privaten oder Firmenfeiern, Messen oder Partys, Stadionführungen, der Verkauf
von Speisen und Getränken) und Sonstiges.
Mit den Spielern wurde bereits ein Gehaltsverzicht von 20%, das sind ungefähr 11 Mio. Euro,
vereinbart, der bis zum 31. Dezember 2020 gilt und bis Saisonende fortgeführt werden kann.
Auch der Aufsichtsrat verzichtet auf sein Gehalt, das 80.000 Euro beträgt. Durch die Corona
Pandemie dürfen zeitweise keine Zuschauer oder nur wenige ins Stadion. Jedes Heimspiel ohne
Zuschauer kostet den BVB vier Millionen Euro. Das Vorhaben eine Fanmeile an der Strobelallee
zu bauen wurde auf Eis gelegt. Zahlreiche Leihspieler, sowie Topverdiener Andre Schürrle, die in
Dortmund keine Perspektive mehr haben, sollen den Verein im Sommer 2021 verlassen.

Neuer Sponsor vom BVB

                           Seit Februar 2020 ist der neue Haupt- und Trikotsponsor vom BVB der
                           Internetdienstanbieter 1&1 Telecom GmbH. Die Einnahmen steigen
                           dadurch jährlich von 20 auf 40 Mio. Euro. Evonik wirbt nur noch in
                           Pokalwettbewerben für sich. Der Vertrag beider Sponsoren läuft bis
                           Ende 2025. In den kommenden fünf Jahren werden Evonik und 1&1
                           je nach sportlichem Erfolg bis zu 200 Mio. Euro an den BVB zahlen.

                                                                                             16
Die Aktionärsstruktur des BVB

                             • 59.86% der Aktien sind im Streubesitz.
                                • Evonik Industries AG: 9,83%
                                    • Bernd Geske: 9,35%
                       • Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund: 5,53%
                                     • Signal Iduna: 5,43%
                        • Ralph Dommermuth Beteiligungen GmbH: 5%
                                        • Puma SE: 5%

Bernd Geske, Inhaber einer Agentur für Media- und Sportmarketing ist der größte Einzelaktionär
bei der Borussia und sitzt auch im Aufsichtsrat. Die Zahl der Aktien die Bernd Geske besitzt endet
mit den Ziffern 1909, dem Gründungsjahr des BVB.

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Aktienkurs der letzten 5 Jahre

2016 lag der Kurs bei 4 Euro, durch die schlechte Plazierung in der Bundesliga. Ende 2016 stieg
der Kurs dann fast auf 6 Euro, bedingt durch die ersten guten Spiele in der neuen Saison. Mitte
2017 stieg der Kurs über 6 Euro, da der BVB das DFB-Pokal-Finale gewann. Ende 2017 stieg der
Kurs erneut um ganze 2 Euro, nach dem Verkauf des bis heute teuersten Spielers, Ousmane
Dembélé. Mitte 2018 schwankte der Kurs zwischen 5 und 6 Euro, wegen einer durchwachsenen
Saison.
Ende 2018 stieg der Kurs von sechs Euro auf fast zehn Euro, auch durch die vier neuen
Transfers, Paco Alcacer, Thomas Delaney, Abdou Diallo und Axel Witsel. Auch der neue Trainer
Lucien Favre beeinflusste den damaligen Kurs. Doch nicht nur die Transfers waren
entscheidend. Auch die überragende sportliche Leistung des BVBs ließ den Kurs steigen. Im
Monat Oktober hatte der BVB alle seine Spiele gewonnen, sowohl in der Bundesliga als auch in
der Champions League. Der Kurs im Jahr darauf blieb fast so hoch. Der BVB wurde in der Saison
Meister und schied aber im DFB-Pokal in der dritten Runde aus. Daraufhin sank der Kurs ein
wenig.
Zu Beginn der COVID Pandemie sank der Kurs. Mitten im Lockdown, wo zuerst keine Spiele
absolviert wurden, fiel der Kurs immer weiter, bis auf fünf Euro. Nach dem Lockdown durften
aber keine Fans ins Stadion. Der BVB erhielt kein Geld durch den Ticketverkauf. Im April wurde
wieder Fußball gespielt, deshalb stieg der Kurs auf über sechs Euro. Nicht bedingt aber durch
die positiven, sportlichen Leistungen des BVBs.

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Im Oktober vergangenen Jahres änderte wiederum alles. Der Trainer Lucien Favre wurde, nach
Wochen schlechter Leistungen und der 1:5 Klatsche gegen den VFB Stuttgart im Signal Iduna
Park, entlassen. Deshalb sank der Kurs auf unter 5 Euro. Unter dem neuen Trainer Edin Terzic
wurden bis jetzt fast alle Spiele gewonnen. Im DFB-Pokal ist der BVB eine Runde weiter, in der
Champions League hat sich der BVB für die nächste Runde qualifiziert. Durch diese erfolgreiche
Serie stieg der Kurs auf sechs Euro.

Die 50+1 Regel
Bei der 50+1 Regel geht es um die Stimmrechtsanteile an der Gesellschaft, nicht um die
Kapitalanteile. Ein Investor kann die Mehrheit der Kapitalanteile erwerben, ohne aber die
Kontrolle in der Gesellschaft auszuüben. Vereinsmitglieder und Fans wollen Einfluss auf ihren
Club ausüben und ihn vor der Übernahme durch Investoren schützen.

   •   Beim BVB befinden sich fast 60% der Aktien im Streubesitz, das heißt dieser Teil ist im
       Börsenhandel verfügbar und wird von vielen Kleinaktionären gekauft, sodass keine
       Gesellschaft oder Milliardär den Verein erwerben kann.
   •   Der FC Bayern München hingegen vertritt die 50+1 Regel.
       Die 50+1 Regel wurde in den Statuten des Deutschen Fußball Bundes und der Deutschen
       Fußballiga festgelegt. Der Verein muss also in einer Aktiengesellschaft immer 50% plus
       eine Stimme halten, damit kein anderer Investor die Mehrheit von der Gesellschaft
       bekommt. Somit behält der Verein die Mehrheit an den Stimmrechten.
   •   Die TSG 1899 Hoffenheim hingegen ist die 50+1 Regel umgangen. Die DFL hat eine
       Ausnahme gemacht. Dietmar Hopp hat den Verein mehr als 20 Jahre ununterbrochen
       gefördert und über 350 Mio. Euro in den Club investiert, und konnte somit die Regel
       umgehen. Hopp ist mit 96% beteiligt und somit quasi alleiniger Entscheidungsträger.
   •   RB Leipzig wird von Red Bull finanziert und beherrscht, was eigentlich gegen die 50+1
       Regel und die Statuten des Deutschen-Fußball-Bundes verstößt. Es gibt nur 19
       stimmberechtigte Mitglieder, aber 600 Fördermitglieder und 1000 Mitglieder ohne
       Stimmrecht. Im Vorstand sitzen nur Red Bull Mitarbeiter, von denen keiner in Leipzig
       wohnt. Sportbürgermeister Heiko Rosenthal sieht den Club als “das Beste, was Leipzig an
       Wirtschaftsförderung passieren kann’’, da bereits Millionen Euro von Red Bull in den
       Fußballverein investiert wurden. Deshalb bekam RB Leipzig eine Spielgenehmigung vom
       DFB-Landesverband Sachsen.

   Quellen : kicker.de - m.spox.com - deraktionär.de - aktie.bvb.de - depotvergleich.com -
   nserekurve.de - wikipedia - manager magazin- Buch ‘Echte Liebe’ - ‘Das große Buch vom
   BVB’ -spiegel.de - sportbuzzer.de (abgerufen am 29-30-31.12.2020, 01.01.2021,
   17.01.2021)

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7) Wie die Stadt Dortmund wirtschaftlich vom BVB profitiert

Mit 588.000 Einwohnern, bietet Dortmund, als drittgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen,
330.000 Leuten einen Arbeitsplatz. Dortmund gewährt eine gute Lage für unzählige
Unternehmen, bedingt durch die gute Infrastruktur auf dem Flug, Schienen- und Schiffsverkehr.
Das Ende des Kohle- und Stahlabbaus hat viele tausend Arbeitsplätze gekostet. Aber Dortmunds
Wirtschaft wächst und floriert. Viele Unternehmen lockt es nach Dortmund, wodurch neue
Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Unternehmen Wilo, Weltmarktführer für Pumpen
beschäftigt über 2000 Dortmunder. Logistikzentren wie Ikea und Amazon bieten tausenden
Leuten Arbeitsplätze. Ihre Produkte werden nach ganz Europa versandt. Das westdeutsche
Zentrum für IT bietet 14.000 Personen eine Beschäftigung.
Die Touristenzahl hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Auch die
Hotelübernachtungen sind von 500.000 auf 1,2 Millionen gestiegen. Hotels und Gaststätte
profitieren am meisten von der Fußballeuphorie. Bei einem Champions League-Spiel sind rund
5.500 Hotelbette ausgebucht. Bei einem Heimspiel steigt der Umsatz um 30%.
Die Geschäfte profitieren von den vielen Besuchern. Der Westenhellweg, als auch die
Fußgängerzone, gelten als die meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands. Dortmund gilt als
westfälische Shoppingmetropole und zählt täglich 116.000 Besucher.
Andere Städte mit Erstligaklubs wie zum Bsp. Berlin, Hamburg mit seinem Hafen, München mit
Museen und malerischer Landschaft, haben mehr zu bieten als Dortmund. Aber Dortmund besitzt
die schönste Spielstätte, das Signal Iduna Stadion, laut der britischen Zeitung ‘Times’
Quellen: wr.de -darum-dortmund.de - amp.dw.com (abgerufen am 17.01.2021)
Nachdem ich die wirtschaftlichen Aspekte des BVB erläutert habe, interessiere ich mich nun für
außergewöhnliche Fans von Borussia Dortmund.

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8) KULT, FANKULTUR
Das Stadion

Das Westfalenstadion, oder wie die Spielstätte des BVB jetzt heißt ‘‘der Signal Iduna Park’’, wurde
von 1971 bis 1974 für die WM in Deutschland erbaut. Damals war Platz für 54.000 Zuschauer.
Das Stadion wurde am 2.April 1974 eröffnet, mit einem Benefizspiel zwischen dem BVB und
Schalke 04. Die Spieler von Schalke verlangten keine Gage, da der BVB bereits finanziell
angeschlagen war. In den 90iger Jahren wurde umgebaut und 68.000 Menschen fanden dort
Platz. 2003/2004 wurden die offenen Ecken geschlossen und die Kapazität wurde auf 83.000
Plätze erweitert. Für die WM 2006 wurden wieder einige Sitze abgeschraubt. Die leuchtend
gelben markanten Pylonen der Dachkonstruktion sind das Wahrzeichen der Stadt Dortmund.
Es ist das größte Stadion Deutschlands mit einer Zuschauerkapazität von 81.365 Plätzen. Im
Signal Iduna Park gibt es die bekannte ‘‘Gelbe Wand‘‘. Sie ist die denkmalgeschützte Südtribüne
vom Signal Iduna Park und zeitgleich die größte Stehplatztribüne Europas mit etwa 25.000
Plätzen. Die Zeitung ‘’London Times’’ war der Meinung, dass der Signal Iduna Park das schönste
Stadion der Welt sei und für den Fußball und die Fans erbaut wurde. Laut der Zeitung ‘‘Die Welt’’
ist ‘‘ die Gelbe Wand‘‘ für viele furchteinflößend. Was die Stimmung angeht, ist sie das Herz des
BVB. Alle wollen auf die Südtribüne, doch nur wenige Tickets gehen in den freien Verkauf. Der
Normalpreis beträgt 16 Euro. Bei internationalen Spielen wird die Tribüne auf 10.500 Sitzplätze
umgerüstet.

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Der BVB hat die meisten Zuschauer in Deutschland, und hält auch europaweit den Rekord.
Für den BVB ist ein Spieltag ein Feiertag. Über 1000 Lokale werden von den Stadiongängern zum
Einstimmen auf die Spiele besucht.
Wenn Dortmund in einem Finale steht, treffen sich 10.000 Fans auf dem Dortmunder
Friedensplatz und zittern gemeinsam mit ihrer Mannschaft beim Public-Viewing. Der
Friedensplatz wird in ein gelbes Meer verwandelt. Bis zum Anpfiff werden BVB-Songs von DJs
gespielt. Während der Pandemie wurden zwei weitere Großbildleinwände in der Stadt
aufgestellt.
Das Personal in den Lokalen bedient im BVB-Trikot, Verkäuferinnen sitzen mit Trikots an den
Kassen. Die Schaufenster werden in den Vereinsfarben geschmückt. In den Bäckereien kann man
schwarz-gelbe Berliner kaufen.
Bei den Finalspielen von 2013 und 2014 verfolgten 25.000 Fans das Spiel auf Public-Viewing-
Areas in der Stadt, 12.000 in der Westfalenhalle, sowie unzählige Fans in Kneipen und
Restaurants.
Ein Ritual ist das ‘’you’ll never walk alone‘’ Lied vor jeder Partie im Stadion, sowie die Bierdusche:
Wenn ein Tor für Dortmund fällt, fliegen tausende Bierbecher durch die Luft. Die Atmosphäre ist
unglaublich in Dortmund bei einem Fußballspiel.
Als Fanclub kann man an der Fanclub-Fahnenparade zu ’’you’ll never walk alone’’ auf dem Rasen
vor jedem Heimspiel teilnehmen.
Die Fanmeile läuft über die Strobelallee, einmal ums Stadion herum zu allen Eingängen.
BVB-FANWELT
Am 09. August 2014 wurde die BVB-Fan Welt eröffnet. Das Zentrum von 2.500 qm befindet sich
neben dem Stadion und umfasst ein Erlebnisparadies, ein Museum, ein Café, ein Service Center
und ein Fanshop. Man kann dort unter anderem Tickets kaufen, eine Stadionbesichtigung
buchen, Mitglied werden, die Kinder für die Fußballschule oder den Kids-Club anmelden...
BVB-FANCLUB
Der erste Fanclub wurde in den 70iger Jahren gegründet. Mittlerweile sind über 950 Fanclubs
weltweit offiziell eingetragen mit über 60.000 Mitgliedern. Auch Luxemburg hat einen BVB-
Fanclub mit Sitz in Petange (ich werde noch später ausgiebiger auf dieses Thema eingehen, da
ich ein Interview mit dem Präsidenten des Clubs geführt habe)

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BVB FANS
Viele identifizieren sich mit dem Fußball. Viele teilen im Stadion Freude und Schmerz. Viele
versuchen ihren Alltag zu vergessen und lassen den Frust raus. Dabei wird Gewalt leider auch
akzeptiert.
Die Ultras, fanatische Fußballfans stehen in der Mitte der Südtribüne und reißen die Fans mit,
und sorgen für Stimmung. Es geht ihnen ums Singen und Fahnenschwenken im Stadion. Sie rollen
Banner aus. Ein Anheizer koordiniert die Fangesänge mit einem Megaphon. Er wird unterstützt
von Trommeln. Sie wollen die Mannschaft unterstützen und legen großen Wert auf ihre
Choreographien. Auch unter den Ultras findet man immer mehr Mitglieder die gewalttätig
werden, sowie bei den Hooligans.

BVB-DAUERKARTEN
Dauerkarten werden in den Familien in Dortmund über Generationen vererbt.
Der BVB ist die Nummer 1 in Deutschland im Verkauf von Dauerkarten. Der Verein musste den
Verkauf der Dauerkarten pro Saison auf 55.000 beschränken.
2018/19 hat der BVB die No-Show-Rate eingeführt, damit jeder seine Dauerkarte nutzt. Jeder
muss 10 bis 17 Heimspiele in der Bundesliga im Westfalenstadion besuchen, sonst droht die
Kündigung der Dauerkarte. Das Ziel ist, dass das Stadion ausverkauft sein soll. Die 50.000 Fans
auf der BVB-Warteliste, sollen eine faire Chance haben, auch eine Dauerkarte zu erhalten. Viele
Fans stehen Jahre auf der Warteliste, um eine Dauerkarte zu bekommen. Für die Saison 20/21
wurden noch keine Dauerkarten verkauft aufgrund der Corona Pandemie.
Der Preis einer Dauerkarte für die Saison 2019/20 lag zwischen 199 Euro für einen Stehplatz und
759 Euro für den teuersten Sitzplatz.

BVB-MITGLIEDSCHAFT
Die Beitragszahlungen fließen insgesamt in den Gesamtverein. Ein Mitgliedsbeitrag für einen
Jugendlichen kostet 30 Euro pro Jahr, und für einen Erwachsenen 62 Euro. Als BVB-Mitglied hat
man ein Vorverkaufsrecht für Eintrittskarten und erhält Prozente im Fanshop. Jedes Mitglied hat
das Recht an der jährlichen Hauptversammlung teilzunehmen.

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SOCIAL MEDIA
BVB-APP für Android und IOS-Facebook - Twitter - Instagram – Google - YouTube – Soundcloud -
Snapchat.
Hier erhält man rund um die Uhr die schnellsten BVB-Informationen, News, Spielberichte, Videos,
BVB-Songs, Fotos, Interviews, einen Blick hinter die Kulissen. Man kann an Gewinnspielen
teilnehmen. Öffentliche Fragen können gestellt werden, die ernst genommen und beantwortet
werden.
YouTube Follower: 706.000
Tiktok Follower: 1,4 Mio.
Instagram Follower: 12,1 Mio.
Twitter Follower: 3,6 Mio.
Facebook Follower: 15,2 Mio.

Quellen: visit.dortmund.de - colorfulcities.de - bundesliga.com - bvb.de - das Buch “echte Liebe”-
“Das große Buch vom BVB” - wa.de - de.statista.com (abgerufen am 29-30-31.12.2020,
01.01.2021)

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Kultur rund um den Fußball in Dortmund
Das Ruhrgebiet und die industrielle Revolution

Das Ruhrgebiet, oder Ruhrpott, liegt in Nordrhein-Westfalen, und umfasst die Städte Bochum,
Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr
und Obershausen. Heute ist es der größte Ballungsraum Deutschlands und hat außerdem den
Spitznamen ‘’Kohlepott’’, weil die Kohle dort sehr wichtig war.
In den südlichen Regionen des Ruhrgebiets, im Ruhrtal, konnte man schon vor dem 19.
Jahrhundert Kohle gewinnen. Seit die Kohle zur Energieerzeugung dient, entwickelte sich der
Steinkohlebergbau sehr schnell. 1914 wurden über 100 Mio. Tonnen Kohle abgebaut, siebzig
Jahre früher war es nur 1 Mio. Tonnen Kohle. Nach 1850 wurden Eisen- und Stahlindustrien in
der Region von Essen Duisburg, Bochum und Dortmund errichtet. Das Ruhrgebiet liegt am Rhein,
weshalb die neuen Kanäle und das Schienennetz ausgebaut wurden. So konnte Kohle und Stahl
nach ganz Europa geliefert werden. 1899 wurde der Dortmund-Ems-Kanal und der Dortmunder
Hafen eröffnet. Die Landwirtschaft wurde durch Industrien ersetzt. Da die Industriegesellschaft
vor allem eine Migrationsgesellschaft war, zog sie Arbeiter aus allen Teilen des Deutschen
Reiches, aber vor allem polnischsprachige Migranten aus dem Osten an. Im gesamten
Ruhrgebiet, um die Zechen, wurden neue Siedlungen gebaut. Von 1850 bis 1925 stieg die
Bevölkerungszahl im Ruhrgebiet von 400.000 auf 3,8 Mio. Auch die Unternehmer errichteten

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Siedlungen für ihre Arbeitskräfte, und vermieteten die Wohnungen zu niedrigen Preisen. Somit
verhinderten sie zu hohe Gehaltsforderungen der Arbeiter.
1958 bricht die Kohlekrise aus. Öl war viel billiger als Ruhrkohle. 1963 wurden 31 Großzechen
geschlossen. Die Anzahl der Bergarbeiter sank in den 70ger Jahren auf 270.000. Ab 2018 wurde
keine Steinkohle mehr abgebaut. Eine Umgestaltung des Ruhrgebiets wurde geplant. Dortmund
musste seinen Einwohnern eine bessere Wohnqualität und neue Arbeitsplätze bieten. Viele
kleine Firmen, im Bereich Biotechnik und Umweltwirtschaft, siedelten sich an und investierten in
Forschung und Entwicklung. In den 90ger wurden zahlreiche Internetfirmen und
Telekommunikationsanbieter gegründet. Sechs Universitäten, Fachhochschulen und
Technologiezentren wurden gebaut. Der Autohersteller Opel errichtete drei Automobilwerke in
Bochum, und schaffte somit viele Arbeitsplätze. Das Gastgewerbe, die Gebäudereinigung und
auch das Gesundheitswesen gestaltete neue Arbeitsplätze.
Das Ruhrgebiet gehört noch immer als strukturschwache Region. Die Arbeitslosenzahlen in
Duisburg und Dortmund gehören zu den höchsten in den alten Bundesländern.
Quellen: Bpb.de - apuz - ruhr-guide.de - 2.klett.de (abgerufen:16/01/2021+17/01/2021)

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BVB-JUGEND
                                                        2013-2014      hat    der   BVB   ein
                                                        Nachwuchsleistungszentrum gebaut. Es
                                                        befindet sich in der Nähe von Schulen
                                                        und Sportanlagen, mit Blick auf die
                                                        Trainingsplätze der Profis.
                                                          Hier können Jugendliche zwischen
                                                          vierzehn und achtzehn Jahren wohnen
                                                          und trainieren. Sie wohnen zu zweit
                                                          oder dritt in einer gemeinsamen
                                                          Wohneinheit.      Das      pädagogische
                                                          Konzept des Zentrums ist das soziale
Miteinanderleben, Teamgeist, gegenseitiger Respekt, sowie Toleranz, Kommunikation und
Kompromissbereitschaft. Außer der Fußballausbildung, müssen die Jugendlichen sowohl ihre
Hausaufgaben erledigen, als auch häusliche Pflichten übernehmen, wie kochen, die
Räumlichkeiten sauber halten usw. Außerdem haben sie auch noch Freizeit und können Freunde
treffen oder ins Kino gehen. Dieses Leben ist sehr anstrengend für die Jungs, die neben dem Sport
noch zur Schule gehen. Professionelle Betreuer kümmern sich um die Jugendlichen, da diese den
gewohnten familiären Alltag gegen ein Zusammenwohnen in einem Internat getauscht haben.
200 Jugendliche wohnten bereits in diesem Jugendhaus.
Das Scouting-team des BVB ist weltweit unterwegs auf der Suche nach jungen,
entwicklungsfähigen Spielern. Einige Talente wie Mario Götze und Felix Passlack haben es aus
dem Nachwuchszentrum bis in den Profi-Kader geschafft.

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9) RECHTSEXTREMISMUS IN DORTMUND UND BEIM BVB

Wieso ausgerechnet in Dortmund?
Dortmund hatte vor der Corona Pandemie eine Arbeitslosenquote von 10%, drei Mal höher als
der deutsche Durchschnitt. Armut und Arbeitslosigkeit sind das Resultat der Schließungen der
Kohle- und Stahlwerke. Der Frust in Dortmund ist sehr groß.
1982 wurde aus dem gewalttätigen Teil der Fanszene von Borussia Dortmund der Fußball-
Fanclub ‘’Borussenfront‘. Gründer war der Hooligan-Anführer Siegfried Borchardt, genannt ’’SS-
Siggi“, einem mehrfach vorbestraften Aktivisten der Dortmunder Neonazi-Szene. Die
‘’Borussenfront’’ war für rassistische Straßengewalt und Hooliganismus im Zusammenhang mit
Fußballspielen bekannt, was viele Nazis nach Dortmund zog. Mitte der 90ger wurde die
‘’Borussenfront‘‘ verboten und durch ‘’Die Rechte‘‘ ersetzt. Siegfried Borchardt hat lebenslanges
Stadionverbot.

Dorstfeld, Nazi-Kies
                                                  Dorstfeld, das westdeutsche Hauptquartier
                                                  der Neonazi-Szene, ist ein Stadtteil im
                                                  Westen von Dortmund und hat die größte
                                                  Neonazi-Szene im Ruhrgebiet, ein absoluter
                                                  Hotspot. Es wird auch als ’’Nazi-Kies“
                                                  bezeichnet. Anfang 2000 zogen immer mehr
                                                  Rechtsextreme        aus      dem     ganzen
                                                  Bundesgebiet nach Dorstfeld. Dort wohnen
                                                  sowohl ‘’autonome Nationalisten‘’, eine
                                                  gewisse       Neonazi-Kameradschaft        mit
ungefähr 70 Leuten, die eher gegen ‘’die Linken’‘ kämpfen, als auch einige aus der rechten
‘’Skinfront Dortmund-Dorstfeld“, um die 15 Leute. Die letzteren pöbeln eher Migranten an und
verprügeln sie. Da aber viele Migrantengruppen in Dorstfeld leben, ungefähr 18% und somit
mehr als der Durchschnitt Dortmunds, hält sich die ‘’Skinfront“ eher zurück, da sie denen
unterlegen sind. Angriffsziel der Neonazis sind mittlerweile linke Aktivisten und Juden. Mehr
Frauen als Männer sind in der rechtsextremen Szene tätig. Die Szene ist tief in der Fußball- und
Hooligan-Kultur verwurzelt.
An Hitlers Geburtstag werden im Nazi-Kies die Flaggen gehisst. Aufmärsche und
Demonstrationen finden dort statt, bei dem auch viele aus dem Ausland einreisen. Sie verbreiten
ebenfalls Hassbotschaften im Internet.
In Dorstfeld besitzen die Neo-Nazis ein eigenes Haus, und mieten drei weitere Häuser.
Dorstfelder Bewohner stören sich nicht an den Nazi-Mitbewohnern.

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Die Nazis, unter anderem ‘’SS-Siggi’’, stehen auch in Verbindung mit der Terrorgruppe ’’NSU‘’,
nationalsozialistischer Untergrund. Die ‘’NSU’’ verübte zwischen 2000 und 2006 neun rassistisch
motivierte Morde in deutschen Großstädten. Acht türkische und ein griechischer Mann,
Betreiber oder Mitarbeiter von Läden oder Verkaufsständen, wurden während ihrer Arbeit
erschossen, ebenso eine Polizistin.
*Autonome Nationalisten, die ‘’AN’’ stehen für nationalen Sozialismus gegen Ausländer, Juden,
Homosexuelle, gegen Kapitalismus, gegen Amerikanismus, gegen die Polizei, Journalisten und vor
allem gegen politische Gegner. Sie sind gewaltbereit. Man rechnet bundesweit mit über 1000
Anhängern. Ihr Outfit besteht aus schwarzen Kapuzenpullovern, Baseballkappen, Sonnenbrillen
und Palästinensertüchern, sogenannte ‘’Pali-Tücher’’, die auch zur Vermummung dienen. Mit
dem ‘’Pali-Tuch’’ drücken sie den Antisemitismus (Judenhass) als auch Antiamerikanismus
(Ablehnung gegenüber Politik und Kultur der USA) aus.

Rechtsextremismus kostete 5 Menschen in Dortmund das Leben
Am 14. Juni 2000 erschoss der Neonazi Michael Berger, ein Freund von ‘’SS-Siggi’’, drei Polizisten,
die ihn während einer Polizeikontrolle stoppen wollten, da er nicht angeschnallt war. Berger
flüchtete und feuerte drei gezielte Schüsse auf die drei Polizisten in dem neben ihm stehenden
Polizeiwagen ab. Danach beging er Selbstmord. Bis heute benutzen die Neonazis den Spruch,
„Berger war ein Freund von uns! 3:1 für Deutschland“. Nach dieser Tat wurde Dortmund
Anziehungspunkt für Rechtsextreme.
2004 wurde der 25-jährige türkischstämmige Mehmet Turgut in einem Imbiss in Dortmund von
der ‘’NSU‘‘ erschossen.
Am 28. März 2005 wurde der Punker Thomas Schulz, der mit 20 Punks zu einem Konzert wollte,
in einer U-Bahn in Dortmund von dem 17jährigen Neonazi Sven Kahlin erstochen, der auf dem
Nachhauseweg von einem Fußballspiel war. Kahlin wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, und
wurde bereits Ende 2010 entlassen. Kahlin ist noch immer sehr aktiv in der rechten Szene. Tage
nach der Tat fand man im Internet eine Nachricht von den Dortmunder Nazis ‘’Dortmund ist
unsere Stadt“.
10 Jahre nach dem Tod von Schulz plante ‘’die Rechte‘’ eine Demonstration. Sogar Konzerte, in
Dortmund jedoch verboten, werden zum Geburtstag von ‘’SS-Siggi’’ organisiert, wo Nazis aus
ganz Deutschland teilnehmen.

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Präsenz der Nazis während eines BVB-Spiels
                                                        Schon in den 80er Jahren, machte der
                                                        damalige Gründer und Führer der
                                                        “Borussenfront” ‘’SS-Siggi’’ nach BVB-
                                                        Heimspielen Jagd auf Türken und
                                                        Minderheiten. Schlägereien im Stadion
                                                        waren normal.
                                                      Es kommt öfters vor, dass Dortmunder
                                                      Fans Reklame für Rechtsextremismus
                                                      während eines Fußballspieles machen.
                                                      Auf der Südtribüne befinden sich öfters
                                                      Anhänger des ‘’NWDO‘’ (Nationaler
                                                      Widerstand Dortmunds), die eine Fahne
                                                      mit dem Spruch ‘’Solidarität mit dem
NWDO‘’ entrollen. Oder die Hooligangruppe ‘’North Side’’, die mit einem Plakat mit einem
verstorbenen Nazikämpfer Propaganda machen. Die ‘’North Side’’ ist bekannt für ihre ‘’Sieg Heil‘’
Rufe. (Siehe dazu die Aussage von Nico Würth, im zweiten Teil dieses TRAPEs)
2017 beim Spiel gegen Leipzig flogen vor dem Spiel Glasflaschen und Steine auf die Gästefans.
Ein Banner mit der Aufschrift ‘’Scheiß RB‘‘ wurde entrollt, um zur offenen Gewalt aufzurufen. Die
Stimmung war hasserfüllt, aggressiv und gewalttätig. Es gab keinen Polizeischutz für die Leipziger
auf dem Weg vom Bahnhof bis zum Stadion.
Die Hooligangruppe ‘’0231 Riot’’, schüchtern die Fans schon allein durch ihre physische
Erscheinung ein, da sie während Jahren Kampfsport-Studios besucht haben.
Rechtsextreme sind schwer in der Masse zu erkennen. Meistens sind sie auf der Südtribüne.

Was unternimmt die Stadt Dortmund gegen den Rechtextremismus?
Die Polizei hat in Dorstfeld eine massive Präsenz.
Obwohl Dortmund noch immer hochverschuldet ist, investieren sie jedes Jahr 800.000 Euro in
den Kampf gegen den Rechtsextremismus. Vier Vollzeitstellen wurden geschaffen, um das
Problem in Angriff zu nehmen.
Das Projekt ‘’CoBa-Yana‘‘ begleitet Menschen, die die rechtsextreme Szene in Dortmund
verlassen wollen.

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BVB gegen ‘’Rechts“
Der BVB hat lange nichts gegen die Nazis unternommen. Vor allem, während den “7 goldenen
Jahren”, zur ’’Kloppzeit“ hätte der BVB eher etwas unternehmen müssen. Erst Ende 2012 hat der
BVB entschieden, gegen die rechte Fanszene vorzugehen.
Der BVB hatte sogar ‘’rechte’’ Ordner eingestellt.
Der BVB organisiert Gedenkstättenfahrten mit ihren Fans nach Ausschwitz, Lublin oder Dachau,
um sie dort für das Thema zu sensibilisieren. Borussia will damit klarmachen, dass BVB und Nazis
nicht zusammenpassen. Hans-Joachim Watzke lädt jedes Jahr Mitarbeiter des BVB zu einer Reise
nach Auschwitz ein.
2019 hat der BVB 1 Mio. Euro gespendet für den Ausbau der Holocaust-Gedenkstätte Yad
Vashem in Israel.
Man sieht neue Banner im Stadion mit Aufschriften wie zum Bsp. ’’gegen Rassismus‘‘, ‘’keine
Bühne für Nazis‘‘, ‘’Nazis enttarnen und bekämpfen‘‘.
Der Verein hat eine klare Position zu Flüchtlingen gezogen und ist auch außerhalb des Stadions
aktiv und verteilt Willkommenspakete an Flüchtlinge, währenddessen die Rechten gegen
Flüchtlinge demonstrieren.
Die Fan- und Förderabteilung des BVB wurde 2004 gegründet. Sie müssen den Verein
unterstützen und Konflikte lösen, die bei Fußballgroßveranstaltungen entstehen.
Der BVB hat 800 Ordner und genauso so viele Freiwillige, die den ‘’Rechten’’ im Stadion nicht von
der Seite weichen. Der BVB organisiert Schulungen für den Ordnungsdienst. Der BVB hat
Fanwissenschaftler eingestellt, die sie beraten. Die Ordner müssen auf die Symbole auf der
Kleidung achten, um die ‘’Rechten’’ zu erkennen, wie zum Bsp. 88 (H im Alphabet für Heil Hitler),
und sie darauf hinweisen, das Stadion zu verlassen.
300.000 Bierdeckel mit ‘’Kein Bier für Rassisten‘‘ teilt die Fanabteilung in den Dortmunder
Kneipen aus. Nicht alle Lokale wollen diese Bierdeckel.
Quellen: zeit.de, wikipedia.de, taz.de, nzz.ch, nd.de, msadortmund.noblogs.org, spiegel.de,
süddeutsche.de,-belltower-news,ruhr24.de-deutschlandfunk.de-kaz.de-YouTube-bvb‘’gegen
Rechts Dortmund“, (aufgerufen am 16-17-18-19.02.2021)
Meiner Meinung nach sind diese rechtsextremen ‘‘ Fans‘‘ eine Schande für den BVB. Ich selbst war
zwei Mal bei Spielen der Borussia im Signal Iduna Park und die teils sehr aggressive Stimmung ist
mir sofort aufgefallen, in Form von Hassgesängen oder Bierbecherwürfen.
Ich wünsche mir, dass sich die Verantwortlichen vom BVB weiterhin sehr bemühen, um diese
‘‘Fans‘‘ aus dem Stadion zu verbannen

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