UMWELTERKLÄRUNG 2020 Aktualisierte Umwelterklärung für die Standorte Linz, Steyrling und Traisen - Voestalpine
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UMWELTERKLÄRUNG 2020 Aktualisierte Umwelterklärung für die Standorte Linz, Steyrling und Traisen www.voestalpine.com
Die Inhalte der aktualisierten Umwelterklärung 2020 entsprechen den Anforderungen der EMAS-III-Verordnung Nr. 1221/2009 i.d.F. 2018/2026 und betreffen die validierten Standorte Linz, Steyrling und Traisen mit den dort ansässi- gen Gesellschaften voestalpine Stahl GmbH, voestalpine Grobblech GmbH, voestalpine Giesserei Linz GmbH, voestalpine Giesserei Traisen GmbH, voestalpine Camtec GmbH, voestalpine Steel & Service Center GmbH, voestalpine Standort service GmbH, Logistik Service GmbH, Cargo Service GmbH und voestalpine Automotive Components Linz GmbH. 2
INHALT Klimaschutz........................................................................................................04 Umweltprogramm 2019/20 – Umgesetzte Maßnahmen....................06 Umweltprogramm 2020/21 – Maßnahmen in Umsetzung.................08 Umweltprogramm 2020/21 – Neue Maßnahmen.................................09 Produktions- und Energiekennzahlen........................................................10 Kernindikatoren Standort Linz..................................................................... 11 Kernindikatoren Standort Steyrling............................................................14 Kernindikatoren Standort Traisen...............................................................16 Im Kreislauf mit der Umwelt – Circular Economy by voestalpine......18 Umweltschwerpunkt Luft...........................................................................22 Umweltschwerpunkt Energie....................................................................28 Umweltschwerpunkt Wasser....................................................................30 Umweltschwerpunkt Abfall.......................................................................34 Umweltschwerpunkt Transport................................................................36 Sicherheit hat höchste Priorität – Seveso Anlagen................................38 Sonstige Umweltauswirkungen....................................................................44 Management der umweltrechtlichen Aspekte.......................................45 Info, Kontakt und Impressum.......................................................................46 3
KLIMASCHUTZ Klimaschutz und Dekarbonisierung stellen in energieintensiven Branchen wie der Stahlindustrie eine wesentliche Herausforderung für die Prozess- und Produktentwicklung dar. Die voestalpine arbeitet intensiv an Forschungs- und Entwicklungsprojekten für Technologien, die eine weitgehend CO2-freie Herstellung von gleichbleibend hochwertigen Produkten und Werkstoffen ermöglichen. Die voestalpine bekennt sich zum Ziel des Pariser Klima- die CO2-Emissionen der Stahlproduktion an den Standor- schutzabkommens, die Treibhausgasemissionen bis Mitte ten Linz und Donawitz um rund ein Drittel gesenkt werden dieses Jahrhunderts um mehr als 80 % zu verringern, und könnten. Die technologische Herausforderung liegt darin, verfolgt dazu eine konsequente und langfristige Dekarbo- die gleichbleibend hohe Produktqualität sicherzustellen. nisierungsstrategie. Der zusätzliche Bedarf an erneuerbarem Strom für dieses Konzept liegt bei bis zu 3 Terawattstunden, wofür auch die Umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsprogramme Netzinfrastruktur entsprechend ausgebaut werden muss. – etwa das 2019 erfolgreich in Betrieb genommenen und bis 2021 laufende EU-Leuchtturmprojekt H2FUTURE zur Im Hybrid-Konzept wird neben Roheisen und Schrott als Erzeugung von grünem Wasserstoff in industriellem Maß- anspruchsvolles Vormaterial auch Hot Briquetted Iron stab – sollen auf lange Sicht die Umstellung von kohle- auf (HBI) eingesetzt, das die voestalpine bereits in der Direkt- wasserstoffbasierte Stahlerzeugung ermöglichen. reduktionsanlage in Texas mit Erdgas herstellt. Dieser Roh- stoffmix mit einem erhöhten Anteil von HBI stellt den we- Daneben befasst sich die voestalpine aber auch mit konkre- sentlichen Innovationsgrad dieser Variante dar. Langfristig ten Zwischenschritten. So wird derzeit ein Hybrid-Konzept sollen dieselben hochwertigen Stahlqualitäten wie heute – der schrittweise Umstieg von kohlebasierter Hochofen- aus „grünem“ HBI auf Basis von Wasserstoff anstelle von auf grünstrombasierte Elektrostahlroute – aus wirtschaft- Erdgas sowie mit Schrott erzeugt werden können. licher und technischer Sicht geprüft, mit dem nach 2030 DEKARBONISIERUNG DER STAHLERZEUGUNG Traditionelle Hochofenroute 4
HYBRIDSTAHLWERK BIS 2030/35 HBI als hochwertiges Vormaterial (> 30 % CO2 Reduktion) Voraussetzung für diese Transformation sind jedoch Ver- Parallel zur langfristigen Entwicklung der grundlegend fügbarkeit und Leistbarkeit von erneuerbarem Strom. Für neuen Wasserstoffmetallurgie, die derzeit noch im Entwick- die breitflächige Umsetzung CO2-minimierter Technologi- lungsstadium ist, betreibt die voestalpine Forschungs- und en wird es letztlich entscheidend sein, diese auch global Entwicklungsprojekte zur wasserstoffbasierten Reduktion wettbewerbsfähig betreiben zu können. Der politische von Erzen und zur direkten Herstellung von Rohstahl mittels Rahmen dafür und damit die wirtschaftliche Darstellbar- Wasserstoffplasma. keit sind derzeit jedoch noch nicht gegeben. BREAKTHROUGH-TECHNOLOGIE > 80 % CO2-Reduktion bis 2050 Darüber hinaus beteiligt sich die voestalpine intensiv an bon Capture and Usage) – der Abscheidung von Kohlen- sektorübergreifenden Projekten, die sich mit der wirtschaft- dioxid und Umwandlung zu Rohstoffen für die chemische lichen und technologischen Darstellbarkeit von CCU (Car- und petrochemische Industrie – befassen. 5
UMWELTPROGRAMM 2019/20 UMGESETZTE MASSNAHMEN Auszug aus den umgesetzten Umweltmaßnahmen im Geschäftsjahr 2019/20 Die wesentlichen Umweltmaßnahmen, die zur Verbesserung der Umweltleistung beitragen, sind integraler Bestandteil des Umweltprogramms der jeweils im Scope inkludierten Gesellschaften. In den folgenden Tabellen sind bereits umgesetzte Maßnahmen aus vergangenen Umweltprogrammen sowie die im aktuellen Umweltprogramm für 2020/2021 neu festge- legten Ziele dokumentiert. Darüber hinaus werden weitere Einzelmaßnahmen in den jeweiligen Gesellschaften entwickelt und umgesetzt. Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin voestalpine Stahl GmbH Reduktion diffuser Staub Errichtung einer Absaugungs- und Ent- PLAN: Reduktion von emissionen im Koksum- staubungsanlage zur Stauberfassung bei ca. 500 kg/a Staub 31.12.2020 schlaggebäude den Übergabestellen und Förderbändern IST: Ziel von 500 kg/a erreicht voestalpine Stahl GmbH Steigerung der Energie Installation einer automatischen Koks- PLAN: Reduktion von effizienz durch Optimierung grusprobenahme in der Mischanlage zur ca. 1.500 t/a Brennstoff fest der Prozessführung hinsicht- Bestimmung des Körnungswertes und (Koksgrus) = ca. 12.000 MWh/a 30.06.2019 lich des Brennstoffeinsatzes Optimierung der Einsatzkörnung IST: Reduktion von ca. 1.500 t/a bei der Sinteranlage Brennstoff fest (Koksgrus) = ca. 12.000 MWh/a erreicht voestalpine Stahl GmbH Reduktionsmittelersparnis Teilweise Substitution von Fremdkoks PLAN: Reduktion von bei Hochöfen 8 m durch qualitativ höherwertigen Eigenkoks ca. 15.000 t/a Fremdkoks 31.12.2019 bzw. ca. 49.000 t/a CO2 IST: Ziel zu 100 % erreicht voestalpine Stahl GmbH Ressourcenschonung durch Entwicklung eines neuen Schichtdicken- PLAN: Reduktion des Lackbe- optimierte Lackauftrag bei messverfahren zur exakteren Bestim- darfs bei C6-Lack um ca. 20 % der Kontiglühanlage 2 mung der Lackschichtdicke IST: Entwicklung und Testungen 31.03.2020 durchgeführt, Umsetzung in Praxis jedoch längerfristig „on hold“ gestellt. voestalpine Stahl GmbH Steigerung der Energie Reduktion und Regelung der PLAN: Reduktion von Gichtgas effizienz durch Optimierung Kondensatorkühlwassermenge um ca. 6.600 MWh/a und des Abdampfdrucks der durch Anpassung des Abdampfdrucks ca. 8,8 Mio. m3/a Nutzwasser GBZ 2 Turbinen von 0,09 auf 0,12 bar IST: Reduktion von Gichtgas um 31.03.2020 ca. 42.000 MWh erreicht. Nutz- wasser wurde um 5,5 Mio. m3/a reduziert. voestalpine Stahl GmbH Reduktion des Erdgas Optimierung der Gaswirtschaft und PLAN: Reduktion von Erdgas einsatzes bei der Erhöhung externer Strombezug um ca. 130.000 MWh/a und Mischgasstation 1 Erhöhung des Strombezugs 31.03.2020 ergibt eine Reduktion von ca. 15.000 t CO2/a IST: Einsparung wurde erreicht Standort Steyrling Reduktion des Stromver- Reduktion des Stromverbrauchs PLAN: Reduktion um brauchs bei der Branntkalk- durch geringeren Ofendruck ca. 940 MWh/a 31.03.2020 produktion IST: Reduktion um ca. 1.000 MWh/a erreicht voestalpine Giesserei Linz GmbH Prüfung der Verwertung von Gespräche und Versuchsreihen PLAN: Gesicherte Verwertung Filterstaub zur Reduktion mit externen Firmen von ca. 20 t/a Filterstaub der Deponiemenge IST: Es konnte nur ein Einmal effekt im GJ19 in Höhe von 31.03.2020 17,325 t erzielt werden. Ein nachhaltiger Lieferant konnte nicht gefunden werden voestalpine Giesserei Linz GmbH Reduktion der Emissionen Optimierung des Schrotteinsatzes im PLAN: Reduktion der Staub bei der Schrottwirtschaft Schmelzbetrieb (reduzierte Vorzerkleine- emissionen um ca. 7,2 kg/a 31.03.2020 rung von Schrott, geringere Betriebszei- IST: Reduktion der Staubemissio- ten beim Schrottschneiden) nen um 7,2 kg/a wurde erreicht voestalpine Giesserei Traisen GmbH Reduktion des Installation eines neuen automatischen PLAN: Reduktion von Chemikalienverbrauchs Sandmischers und Einführung eines ca. 20 t/a Bindemittel 31.03.2020 Sandlabors (automatische Dosierung IST: Reduktion von des Bindemittels) 115 t Bindemittel 6
Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin voestalpine Camtec GmbH Reduktion von Wiederverwendung von Holzkisten bei PLAN: Reduktion des Verpa- Verpackungsmaterial einem unserer Kunden (Pilot, weitere ckungsmaterials um 5-10 % 31.03.2020 Kunden möglich) IST: Einsparung von ca. 1.000 kg Holzverpackung voestalpine Steel & Service Center GmbH Reduktion von Erhöhung der Energieeffizienz durch PLAN: Reduktion des Ergasver- Gasverbrauch im Neuanschaffung eines Glühofens mit brauchs um ca. 60 MWh/a Formzuschnittzentrum besserer Isolierung und Glühdimensionen IST: Projekt technisch abgeklärt, 31.03.2020 jedoch auf unbestimmte Zeit wegen Wirtschaftlichkeit (< 1 Jahr) zurückgestellt Logistik Service GmbH Einsparung von Anschaffung von zwei neuen Diesel- PLAN: Kraftstoffersparnis Dieselkraftstoff lokomotiven mit Start/Stopp-Technik von ca. 5.225 l/a Diesel pro Lok bei der Werksbahn (Baureihe 1004.03 und .04) = Gesamtersparnis von 31.10.2019 ca. 10.450 l/a Diesel IST: Ersparnis von 10.450 l/a Diesel erreicht Cargo Service GmbH Reduktion von Umstellung von Diesel- auf E-Lok für die PLAN: Reduktion von ca. 18.500 Dieselkraftstoff Strecke Steyrling - Kirchdorf bei 100 % l/a Dieselkraftstoff der Fahrten im GJ 19/20 IST: Reduktion von ca. 7.250 l/a 31.03.2020 Dieselkraftstoff erreicht voestalpine Automotive Components Linz Reduktion von Neugestalltung der Verpackung Jeep PLAN: Reduktion von Verpackungsmaterial Compas zur Verringerung des Material- ca. 5.600 m2/a Verpackungsfolie 01.06.2019 verbrauchs IST: Reduktion von ca. 4.200 m2 Verpackungsfolie voestalpine Standort Service GmbH Reduktion von Schadstoff Kontinuierlicher Austausch der von PLAN: Umstellung auf EURO 6 emissionen bei Fahrzeugen Betriebsfeuerwehr, Werkssicherung (4 PKW) und Betriebsmedizin verwendeten bzw. EURO 5 (1 LKW) 30.03.2020 Fahrzeuge auf einen höheren IST: Ziel umgesetzt und erreicht Abgasstandard als bisher Nicht umgesetzte Maßnahmen aus dem Umweltprogramm Geschäftsjahr 2019/20 Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin voestalpine Stahl GmbH Reduktion von Kühlwasser Austausch von drei wassergekühlten PLAN: Reduktion des Kühlwasser Stahlrollen in der FVZ1 auf ungekühlte um ca. 150.000 m3/a (ca. 4 % Vollkeramikrollen, dadurch kein Energie- der Jahresableitmenge FVZ1) austrag über das Kühlwasser mehr IST: Ziel konnte aufgrund derzeit 31.12.2019 technisch nicht lösbaren Proble- men mit den Rollen nicht erreicht erreicht werden. 7
UMWELTPROGRAMM 2020/21 MASSNAHMEN IN UMSETZUNG Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin voestalpine Stahl GmbH Kokerei-Areal: Sanierung Altlast 076 „ Kokerei Linz“ – Reduktion von BTEX in der BLA: Reduktion des BTEX- Teilabschnitt 1: Absaugung von Bodenluft unter 50 mg/m3 Gehaltes im zukünftigen BTEX-kontaminierter Bodenluft 31.12.2022 Aushubmaterial aus der ungesättigten Bodenzone (Bodenabluftabsaugung – BLA) voestalpine Stahl GmbH Reduktion diffuser Optimierung der Kokskuchenführungs- Reduktion von ca. 6 t Staub/a Staubemissionen wägen und verbesserte Stauberfassung 31.03.2022 beim Koksdrücken bei den Koksüberleitmaschinen voestalpine Stahl GmbH Reduktion des Kühlwasser Optimale Ausnutzung der Temperatur- Ergebnis in einem Abschluss einsatzes am Standort Linz spanne zwischen Donauwasserzulauf bericht mit Ausmaß der während der Sommer- und Kühlwasserablauf in ausgewählten Kühlwasserreduktion in m3/a 31.12.2021 monate im Rahmen eines Teilströmen Versuchsprogramms voestalpine Grobblech GmbH Reduktion von Energie Investition in einen Kammerofen und PLAN: Reduktion des Erdgasver- einsatz bei den Optimierung der Fahrweisen der Stoß brauchs um ca. 4.600 MWh/a Erwärmungsaggregaten öfen (durch Verlagerung dicker Plattier- und Kokereigasverbrauchs um 31.03.2021 pakete in den Kammerofen und ca. 4.900 MWh/a Verlänge- dadurch optimalere Fahrweise rung in den Stoßöfen 1 und 2) voestalpine Grobblech GmbH Reduktion von Erhöhung der Energieeffizienz durch Reduktion des Erdgasverbrauchs Energieeinsatz Investition in einen zweiten Kammerofen um ca. 4.600 MWh/a und bei den und Optimierung der Fahrweisen der Kokereigasverbrauchs um 31.03.2022 Erwärmungsaggregaten Stoßöfen (durch Verlagerung dicker ca. 4.900 MWh/a Verlänge- Plattierpakete in die Kammeröfen und rung dadurch optimalere Fahrweise in den Stoßöfen 1 und 2) 8
UMWELTPROGRAMM 2020/21 NEUE MASSNAHMEN Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin voestalpine Stahl GmbH Verbesserte Quantifizie- Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus- Vorlage der Messberichte rung von Emissionen in der gehende, wiederkehrende Emissions 31.03.2021 Kokerei messungen voestalpine Stahl GmbH Reduktion des Brennstoff Ersatz von alten durch neue Glühhauben Reduktion der Brenngasmenge 31.12.2022 einsatzes im Bereich Glühen um 600 MWh/a voestalpine Stahl GmbH Reduktion des Energieein- Einsparung Zündgasmenge (Kokereigas) PLAN: Reduktion von satzes bei der Mischgutauf- durch Optimierung der Mischgutaufgabe ca. 60 Nm³/h Kokereigas 31.03.2021 gabe (Sinteranlage) = ca. 2.500 MWh/a voestalpine Stahl GmbH Reduktion der Ableitung Projekt Beta 3: Einleitung von Dach Errichtung von einer von Niederschlagswässer in flächenwasser aus dem Gesamtprojekt Versickerungsanlage das Kanalsystem und Erhö- nicht mehr in Kanal sondern Versickerung hung der Wassermenge in Untergrund 31.03.2022 in den Untergrund um 10.100 m³/a (Zuführung in den natürlichen Kreislauf) voestalpine Stahl GmbH Reduktion Spülgasverluste Reduktion der GG-Spülgasmengen Reduktion um ca. 3.900 MWh/a Gichtgasfackel 5 und 6 bei den Fackeln 5 und 6, durch 31.03.2021 zusätzliche Maßnahmen um Rückbrand zu verhindern voestalpine Stahl GmbH Steigerung der Energie Steigerung der Mischwindtemperatur Reduktion von ca. 1.372 t CO2/a effizienz bei den um 5 °C bei den Hochöfen 5 und 6 Hochöfen 5 und 6 durch teilweise bauliche Veränderungen 31.12.2020 bei den Brennluftleitungen und Verände- rungen der Verbrennungsparameter voestalpine Stahl GmbH Reduktion von Filterkerzen Anfertigung einer Reinigungsanlage Reduktion um ca. 270 Stk./a bei den Abwasserreini- mit Messung des Durchflusses Filterkerzen 30.03.2021 gungsanlagen bei Feuerver- zinkungs- und Glühanlagen Standort Steyrling Reduktion von Staub Durch die Änderung des Verlaufs der Reduktion der Staubemissionen emission bei Splittförderung Splittförderung zur Verladung über einen bei der Splittförderung im Werk reaktivierten Bunker im Berg, lassen sich um ca. 30 % 31.03.2021 durch eine geringere Abwurfhöhe so wie Einsparung eines Förderbandes die Stau- bemissionen wesentlich verringern. voestalpine Giesserei Linz GmbH Reduktion von Substituierung der Kokereigas-Beheizung Reduktion von ca. 5.000 Nm³ Schadstoffen (CO2, NOx) 31.03.2021 durch Infarotstrahlung CO2/a und ca. 500 Nm³ NOx/a voestalpine Giesserei Traisen GmbH Erhöhung der Effizienz Entwicklung eines Planungstools Reduzierung von intern gesteuerten der LKW-Fahrten um 10 % 31.03.2021 Transportfahrzeugen bei An- und Auslieferungen voestalpine Camtec GmbH Reduktion von Wiederverwendung von Holzkisten bei Reduktion des Verpackungs Verpackungsmaterial unseren Kunden (Ausweitung auf weitere materials um 5 – 10 % 31.03.2021 große Kunden) voestalpine Steel & Service Center GmbH Reduktion von Gasver- Senkung der Glühtemperatur Reduktion des Propangas brauch im Formzuschnitt- von 100 °C auf 60 °C verbrauchs um ca. 40 MWh/a 31.03.2021 zentrum voestalpine Standort Service GmbH Umstellung von Schaum Kontinuierlicher Austausch des von der Umstellung von fluorhältigen auf mittel mit Fluor auf fluor- Betriebsfeuerwehr auf den Einsatzfahr- flourfreies Schaummittel freies Schaummittel bei der zeugen mitgeführtem bzw. im Lager 30.03.2021 Betriebsfeuerwehr befindlichen fluorhältigen Schaummittels auf fluorfreies Schaummittel (ca. 1.900 l) Logistik Service GmbH Einsparung von Dieselkraft- Anschaffung eines elektronischen PLAN: Kraftstoffersparnis stoff bei der Werksbahn Verschubmoduls (iSi-Robot als von ca. 43.500 l/a Diesel 31.03.2021 Ersatz einer Diesellok) Cargo Service GmbH Reduktion Austausch 6-achsiger Wagons gegen Reduktion Traktionsstrom Energieverbrauch moderne 4-achsige Wagons (TansANT) 180 kWh x 500 Züge 31.03.2021 beim Erzverkehr Eisenerz - Linz = 90.000 kWh/a voestalpine Automotive Components Linz Tausch Klimaanlage. Entfall Modernisierung der Klimaanlage Entfall 444 kg/a Kühlmittel R22, altes Kälteschutzmittel Werk 1 auf neueste Generation Reduktion von Kühlmittel R410a (Kaltwassersatz). Einsparung Kühlmittel auf 160 kg/a durch Kaltwasser- 01.09.2020 R22. Bessere Wirkungsgrade der satz Ausführung. Keine Leckagenverluste. 9
PRODUKTIONS- UND ENERGIEKENNZAHLEN Die nachfolgend dargestellten Produktionskennzahlen stellen die wesentlichen umweltrelevanten Zahlen für die von dieser Umwelterklärung umfassten Gesellschaften dar. Standort Linz Produktionsmenge Einheit KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Rohstahl (RSt) Mio. t 5,75 4,62 5,25 Produkte Einheit KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Warmband ungeteilt 1,1 1,0 1,0 Kaltband und Elektroband 1,054 0,908 0,961 Verzinktes Band 2,212 2,1 2,1 Mio. t Organisch beschichtetes Band 0,196 0,183 0,2 Grobblech 0,8 0,6 0,5 HO-Schlacke 1,3 1,3 1,4 Gussstücke – Linz 6.214 5.912 5.212 Gussstücke – Camtec t 110 114 80 Lasergeschweißte Platinen 153.903 152.461 155.165 Angearbeitete Produkte SSC Mio. t 1,8 1,7 1,7 Energie Einheit KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Erdgas 1) TWh 3,37 3,86 3,57 Elektrischer Strom (Fremdbezug) TWh 0,482 0,589 0,461 Standort Steyrling Produkte Einheit KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Branntkalk (BK) 0,359 0,287 0,315 Wasserbausteine Mio. t 0,002 0,002 0,002 Splitt (ungebrannt) 0,512 0,513 0,618 Energie Einheit KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Erdgas 342 282 308 GWh Elektrischer Strom 15 11 12 Standort Traisen Produktionsmenge Einheit KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Gussstücke t 8.014 2) 8.361 2) 6.539 Gussstücke Stück 22.528 25.790 23.659 1) Es wurde eine Vereinheitlichung der Berechnung mit den Berichtspflichten zum Energiemonitoring vorgenommen (oberer Heizwert). 2) Wert wurde aktualisiert (um 2 t reduziert). Daraus resultieren geringfügige Veränderungen der spezifischen Kennzahlen (mit Bezug auf t Guss) 10 auf Seite 16 und 17
KERNINDIKATOREN STANDORT LINZ Die Kernindikatoren beziehen sich auf die jährliche Gesamtrohstahlproduktion; sie lag im Kalenderjahr 2019 bei 5,25 Mio. t (2017: 5,75 Mio. t, 2018: 4,62 Mio. t). MATERIALEFFIZIENZ 2017 2018 2019 Absolute Menge 7,70 7,34 6,24 1,46 1,79 1,76 1,76 1,24 1,33 0,309 0,266 0,290 0,363 0,347 0,440 0,431 0,214 0,385 Erz Schrott Gebrannter Kalk Kalksplitt Kohle Koks Zukauf [Mio. t] [Mio. t] [Mio. t] [Mio. t] [Mio. t] [Mio. t] Spezifische Menge 1,34 1,35 1,40 0,382 0,335 0,253 0,268 0,253 0,311 0,054 0,057 0,055 0,063 0,075 0,084 0,075 0,046 0,073 Erz Schrott Gebrannter Kalk Kalksplitt Kohle Koks Zukauf [t/tRSt] [t/tRSt] [t/tRSt] [t/tRSt] [t/tRSt] [t/tRSt] ENERGIEEFFIZIENZ Absolute Menge Spezifische Menge 27,72 4,78 4,85 4,93 25,85 23,51 0,260 0,346 0,263 0,045 0,075 0,050 Gesamtenergieverbrauch Anteil erneuerbarer Energie 1) Gesamtenergieverbrauch Anteil erneuerbarer Energie 1) [TWh] [TWh] [MWh/tRSt] [MWh/tRSt] 1) Erhebung des Anteils an erneuerbare Energien gemäß Stromkennzeichnung aus dem bezogenen Fremdstrom. Dabei wurden für das Kalenderjahr 2019 die Anteile aus Wasserkraft (37,52 %), Biomasse fest (3,16 %), Biomasse flüssig (< 0,01 %), Biogas (1,04 %), Windenergie (11,24 %), Photovoltaik (2,28 %), Abfall mit hohem biogenem Anteil (1,88 %), Deponiegas (0,02 %), Klärgas (0,01 %) und Geothermie (< 0,01 %) berücksichtigt. 11
KERNINDIKATOREN STANDORT LINZ WASSER 2017 2018 2019 Absolute Menge Spezifische Menge 616,3 118,5 584,7 107,2 530,1 547,6 557,5 106,1 519,3 31,5 28,2 27,2 0,082 0,083 0,078 Donauwasser Grundwasser Trinkwasser Gesamt Gesamt [Mio. m³] [Mio. m³] [Mio. m³] [Mio. m³] [m³/tRSt] EMISSIONEN Absolute Menge Spezifische Menge 77.691 9,22 14,790 1,691 1,678 73.679 8,81 13,943 1,603 64.458 7,82 12,813 CO CO2 1) CO CO2 1) [t] [Mio. t] [kg/tRSt] [t/tRSt] 3.742 0,517 0,682 0,665 3.495 0,492 0,651 3.154 0,435 2.499 2.392 2.583 NOx als NO2 SO2 NOx als NO2 SO2 [t] [t] [kg/tRSt] [kg/tRSt] 218 0,043 0,035 201 0,038 0,031 178 178 0,034 162 0,027 143 Staub PM10 Staub PM10 [t] [t] [kg/tRSt] [kg/tRSt] Andere Treibhausgase wie Methan und FCKW werden nur in sehr geringen Mengen emittiert (ca. 59 Tonnen Methan und ca. 40 kg FCKW). 1) Aus EZG-Monitoring 12
ABFALL 2017 2018 2019 Absolute Menge 741.205 614.125 601.252 566.847 439.997 398.249 166.055 139.529 136.320 60.432 49.128 57.203 37.137 38.310 22.746 1.774 2.079 1.958 1.549 1.245 1.156 Nicht gefährliche Davon hausmüll- Davon Altstoffe Gefährliche extern Deponie Stoffliche Übernahme von extern behandelte ähnlicher [t] behandelte Abfälle (werksintern) Verwertung bei externen Abfällen Abfälle Gewerbeabfall [t] [t] der Rohstahl- zur Verwertung [t] [t] produktion bei der Rohstahl- [t] produktion [t] Spezifische Menge 141,11 132,85 104,56 98,57 86,15 83,76 28,88 29,49 26,56 10,51 8,29 9,35 9,95 4,92 7,07 0,31 0,45 0,37 0,27 0,27 0,22 Nicht gefährliche Davon hausmüll- Davon Altstoffe Gefährliche extern Deponie Stoffliche Übernahme von extern behandelte ähnlicher [kg/tRst] behandelte Abfälle (werksintern) Verwertung bei externen Abfällen Abfälle Gewerbeabfall [kg/tRst] [kg/tRst] der Rohstahl- zur Verwertung [kg/tRst] [kg/tRst] produktion bei der Rohstahl- [kg/tRst] produktion [kg/tRst] BIOLOGISCHE VIELFALT 2) Absolute Menge 5.102.707 5.102.707 2.330.852 2.435.904 2.315.011 2.204.057 456.844 462.746 0 0 Gesamter Flächenverbrauch Gesamte versiegelte Fläche Gesamte naturnahe Sonstige Flächen Gesamte naturnahe Fläche des Standortes [m2] Fläche am Standort (z. B. Gewässer, Lager) abseits Standort [m2] [m2] [m2] [m2] 2) Der Kernindikator „Biologische Vielfalt“ bezieht sich auf die Fläche des Werksgeländes des Standortes Linz basierend auf der tatsächlichen Fläche laut Kataster Februar 2019. 13
KERNINDIKATOREN STANDORT STEYRLING Die Kernindikatoren beziehen sich auf die jährliche Ge- MATERIALEFFIZIENZ 2017 2018 2019 samtbranntkalkproduktion; sie lag im Kalenderjahr 2019 Absolute Menge Spezifische Menge bei 0,32 Mio. t (2017: 0,36 Mio. t, 2018: 0,29 Mio t). 0,639 1,78 1,78 1,78 0,562 0,511 Kalkstein zur Kalkstein zur Branntkalkproduktion Branntkalkproduktion [Mio. t] [t/tBK] ENERGIEEFFIZIENZ Absolute Menge Spezifische Menge 0,357 0,994 1,022 1,015 0,320 0,293 0,008 0,007 0,007 0,022 0,024 0,022 Gesamtenergieverbrauch Anteil erneuerbarer Energie 1) Gesamtenergieverbrauch Anteil erneuerbarer Energie 1) [TWh] [TWh] [MWh/tBK] [MWh/tBK] EMISSIONEN Absolute Menge 54,9 56,6 0,346 48,5 0,304 0,274 16,90 16,60 13,70 2,01 3,81 2,30 Staub 2) NOx als NO2 3) Diffuse Staubemissionen PM10 CO2 4) [t] [t] [t] [Mio. t] Spezifische Menge 0,053 48 48 48 0,964 0,957 0,962 0,047 0,048 0,013 0,006 0,007 Staub 2) NOx als NO2 3) Diffuse Staubemissionen PM10 CO2 4) [kg/tBK] [kg/tBK] [g/tRK] [t/tBK] 1) Erhebung des Anteils an erneuerbare Energien gemäß Stromkennzeichnung aus dem bezogenen Fremdstrom. Dabei wurden für das Kalenderjahr 2019 die Anteile aus Wasserkraft (37,52 %), Biomasse fest (3,16 %), Biomasse flüssig (< 0,01 %), Biogas (1,04 %), Windenergie (11,24 %), Photovoltaik (2,28 %), 14 Abfall mit hohem biogenem Anteil (1,88 %), Deponiegas (0,02 %), Klärgas (0,01 %) und Geothermie (< 0,01 %) berücksichtigt. 2) Umstellung auf Gesamtstaub (gefasste Staubquellen; rückwirkend auf die letzten 3 Jahre) 3) Emission der Kalköfen 4) Aus EZG-Monitoring
ABFALL 2017 2018 2019 Absolute Menge 567 140 75 30,6 8,7 3,0 2,0 4,2 4,5 Nicht gefährliche extern Gefährliche extern Stoffliche Verwertung bei behandelte Abfälle behandelte Abfälle der Rohstahlproduktion 5) [t] [t] [t] Spezifische Menge 1,975 0,444 0,208 0,107 0,030 0,008 0,006 0,012 0,014 Nicht gefährliche extern Gefährliche extern Stoffliche Verwertung bei behandelte Abfälle behandelte Abfälle der Rohstahlproduktion 5) [kg/tBK] [kg/tBK] [kg/tBK] BIOLOGISCHE VIELFALT 6) Absolute Menge 98,70 98,70 40,30 40,30 11,40 11,40 4,10 4,10 Gesamter Flächenverbrauch Gesamte versiegelte Fläche Gesamte naturnahe Gesamte naturnahe Fläche des Standortes [ha] Fläche am Standort abseits Standort [ha] [ha] [ha] 5) Stoffliche Verwertung am Standort Linz 6) Der Kernindikator „Biologische Vielfalt“ bezieht sich auf die Fläche des Standortes Steyrling laut Kataster vom Mai 2019. 15
KERNINDIKATOREN STANDORT TRAISEN Die Kernindikatoren beziehen sich auf die jährliche Gesamt- MATERIALEFFIZIENZ 2017 2018 2019 gussproduktion; sie lag im Kalenderjahr 2019 bei 6.539 t Absolute Menge Spezifische Menge (2017: 8.014 t, 2018: 8.361 t). 5.803 0,755 5.308 0,662 0,694 4.939 Kreislaufschrott Kreislaufschrott [t] [t/t Guss] ENERGIEEFFIZIENZ Absolute Menge 31,67 30,01 29,56 17,92 18,99 16,49 16,27 14,11 13,22 12,67 9,35 10,00 3,81 2,72 3,27 Gesamtstromverbrauch Stromerzeugung Strom Zukauf Anteil erneuerbarer Energien 1) Gasverbrauch [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Spezifische Menge 4,521 3,952 3,589 2,521 2,236 2,272 1,946 2,021 1,760 1,581 1,529 1,118 0,476 0,325 0,500 Gesamtstromverbrauch Stromerzeugung Strom Zukauf Anteil erneuerbarer Energien 1) Gasverbrauch [MWh/t Guss] [MWh/t Guss] [MWh/t Guss] [MWh/t Guss] [MWh/t Guss] WASSER Absolute Menge Spezifische Menge 0,924 0,896 134,69 0,881 115,29 107,15 Gesamtwasserverbrauch Gesamtwasserverbrauch [Mio. m3] [m3/t Guss] 1) Erhebung des Anteils an erneuerbare Energien gemäß Stromkennzeichnung aus dem bezogenen Fremdstrom, sowie den eigens erzeugten Strom durch die beiden Wasserkraftwerke. Für den Fremdstrom wurden für das Kalenderjahr 2019 die Anteile aus Wasserkraft (26,40 %), Windenergie (10,16 %), Biomasse fest (12,18 %), 16 Photovoltaik (1,18 %), Sonstige Ökoenergie (0,97 %), Erdgas (45,82 %) und Sonstige (3,28 %) berücksichtigt.
EMISSIONEN 2017 2018 2019 Absolute Menge Spezifische Menge 14,35 1,717 1,674 10,94 4,89 0,585 0,626 4,09 3,88 0,465 0,476 3,11 Staub 2) 3) NOx als NO2 2) Corg 3) Staub 2) 3) NOx als NO2 2) Corg 4) [t] [t] [t] [kg/t Guss] [kg/t Guss] [kg/t Guss] ABFALL Absolute Menge Spezifische Menge 6.913 7.122 951,85 6.224 862,56 851,78 165,0 150,0 148,1 20,58 17,94 22,65 Nicht gefährliche extern Gefährliche extern Nicht gefährliche extern Gefährliche extern behandelte Abfälle behandelte Abfälle behandelte Abfälle behandelte Abfälle [t] [t] [kg/t Guss] [kg/t Guss] BIOLOGISCHE VIELFALT 5) Absolute Menge 78.217 78.217 72.196 72.196 6.021 6.021 0 Gesamter Flächenverbrauch Gesamte versiegelte Fläche Gesamte naturnahe Gesamte naturnahe Fläche abseits des Standortes [m2] Fläche am Standort Standort [m2] [m2] [m2] 2) Emission der Anlagen 3) Wertberichtigung: Der Vorjahreswert betrug 9,03 t und wurde aufgrund von zwei ausgeschiedenen Anlagen im Jahr 2016 nachträglich reduziert. Damit ergibt sich eine Verbesserung des absoluten und spezifischen Staubgehalts. 17 4) Aus Glühofen / Herdwagenofen 5) Der Kernindikator „Biologische Vielfalt“ bezieht sich auf die Fläche des Standortes Traisen laut Kataster Februar 2019.
IM KREISLAUF MIT DER UMWELT CIRCULAR ECONOMY BY voestalpine Zukunftswerkstoff Stahl: vielseitig, langlebig, umweltfreundlich ∞ Stahl ist langlebig, leicht zu reparieren und kann letzten Endes DER WERKSTOFF STAHL ERFÜLLT immer wieder zu neuen Stahlprodukten recycelt werden. Mit ALLE ANFORDERUNGEN EINER seinen einzigartigen Eigenschaften in Bezug auf Gewichtsre- duktion von Produkten, Langlebigkeit und Verarbeitbarkeit ist ZUKÜNFTIGEN CIRCULAR Stahl der Zukunftswerkstoff Nr. 1 und deshalb aus den unter ECONOMY. schiedlichsten Branchen nicht wegzudenken. 18
REDUCE REUSE REPAIR RECYCLE Reduce. Durch die vielseitige Verwendung von modernen Repair. Aufgrund ihrer Fertigungseigenschaften können Stählen kann das Gewicht von Produkten reduziert und Stahlprodukte mit verschiedenen Fertigungsverfahren für der Materialeinsatz verringert werden. unterschiedlichste Zwecke wieder instandgesetzt werden. Reuse. Die Beständigkeit und Langlebigkeit von Stahl Recycle. Stahlprodukte können immer recycelt und neue erlaubt eine immer wiederkehrende Wiederverwendung Stahlprodukte hergestellt werden. Der Kreislauf ist ge- von Produkten. schlossen. 19
Circular Economy bzw. Kreislaufwirtschaft wird in der voestalpine in vielen Bereichen bereits seit langem umgesetzt und ständig weiterentwickelt. Auf politischer Ebene verbirgt sich hinter dem Begriff ein werden kann (REDUCE), Stahlprodukte durch ihre Bestän- ambitioniertes Maßnahmen- und Legislativpaket, das im digkeit und Langlebigkeit wiederverwendet werden (RE Jahr 2015 von der EU-Kommission adaptiert und veröf- USE) und mit verschiedenen Fertigungsverfahren wieder in- fentlicht wurde, um der steigenden Bedeutung dieses An- standgesetzt werden können (REPAIR/REMANUFACTURE). satzes für unsere Gesellschaft und das europäische bzw. Stahlprodukte können immer wieder recycelt und daraus globale Wirtschaftssystem Rechnung zu tragen. neue Stahlprodukte hergestellt werden (RECYCLING). Der Kreislauf ist geschlossen. Dabei werden alle Phasen der Wertschöpfung (der gesam- te Lebenszyklus) von der Produktion, Nutzung und Konsum In einer Kreislaufwirtschaft ist eine ganzheitliche Betrach- bis hin zum Lebensende (Abfallmanagement und Kreis- tung unter Einbeziehung ökologischer, sozialer und öko- laufschließung) sowie Schaffung und Weiterentwicklung nomischer Faktoren über den gesamten Lebenszyklus ein von Märkten für Sekundärrohstoffe miteinbezogen. Alle grundlegender Aspekt der Bewertung von Produkten. Maßnahmen sollen dazu beitragen, Europa in Richtung Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, die globale Wettbe- Die Produktnachhaltigkeit (Product Sustainability) umfasst werbsfähigkeit zu stärken und nachhaltiges Wirtschafts- damit alle drei Säulen der Nachhaltigkeit entlang der ge- wachstum zu fördern. samten Liefer- und Wertschöpfungskette. Zum gegenwär- tigen Zeitpunkt liegt der Schwerpunkt in Richtung ökologi- Das Konzept einer Circular Economy strebt danach, Stoff-, scher Aspekte. Material- und Wertschöpfungskreisläufe zu entwickeln und zu schließen, um: Die Lebenszyklusanalyse (Ökobilanz, Life Cycle Assess- ment, LCA) ist das methodische Werkzeug, um die Um- »» die Wertschöpfung der Produkte durch weltauswirkungen von Produkten über den Lebenszyklus möglichst lange Nutzung zu erhalten systematisch zu ermitteln. Dabei werden immer mehrere »» Stoffe und Materialen durch Kreislaufschließung im Wirkungskategorien betrachtet, wie beispielsweise der Gesamtsystem verfügbar zu halten und als Sekundär- Carbon Footprint (CO2), das Versauerungspotential (SO2, rohstoffe wieder nutzbar zu machen, um dadurch NOx), der Primärenergiebedarf und viele mehr. deren Wert zu bewahren Diese ganzheitliche Betrachtung innerhalb der System- grenzen ist erforderlich, um Verschiebungen von Umwelt- Dadurch können Abfälle minimiert (towards ZERO WASTE) auswirkungen zwischen Lebenszyklusphasen oder zwi- und die Ressourcen- und Energieeffizienz gesteigert werden. schen verschiedenen Wirkungskategorien transparent und objektiv darzustellen. Stahlprodukte tragen dazu bei, unsere Gesellschaft in Rich- tung Circular Economy weiterzuentwickeln, da durch mo- Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product De- derne Stähle der Materialeinsatz in Produkten verringert clarations, EPD) sind ein wichtiges Instrument zur Bereit- 20
stellung transparenter und neutraler Informationen zu den Herstellungsprozessen umgesetzt. Abfall- und Kreis- den Umweltauswirkungen von Produkten auf Basis einer laufstoffe aus der Stahlproduktion, aber auch Abfälle und Ökobilanz. voestalpine hat EPDs für verschiedene Produk- Sekundärrohstoffe aus externen Produktionsprozessen te wie beispielsweise colofer®, feuerverzinktes Stahlband, werden in den Produktionsprozessen am Standort Linz Elektroband, Grobblech, walzplattiertes Grobblech und eingesetzt. Darüber hinaus wird der Aufbau von Wertstoff- Schienen erstellt und veröffentlicht. kreisläufen (Produkt und Sekundärrohstoffe) in der Liefer- kette etabliert und forciert. Diese basieren auf den Normen EN15804 und ISO14025, wurden von unabhängigen Prüfern verifiziert und im De- Auch der Auf- und Ausbau so genannter industrieller Sym- klarationsprogramm des Instituts für Bauen und Umwelt biosen, beispielsweise die Nutzung von Nebenprodukten e.V. (IBU) veröffentlicht. aus den Produktionsprozessen zur Stahlherstellung als Se- kundärrohstoffe zur Herstellung von Produkten in anderen voestalpine ermittelt auch den Water Footprint für den Industriesektoren, sind ebenfalls Beiträge zur Weiterent- Standort Linz auf Basis einer ganzheitlichen Methodik. wicklung der Kreislaufwirtschaft. Zu diesen industriellen Symbiosen zählen beispielsweise die Verwendung von Stoff- und Materialkreisläufe können nur entwickelt und Hüttensand als Zumahlstoff in der Zementherstellung, der geschlossen werden, wenn die Produkte keine Substan- Einsatz von Kohlenwertstoffen aus dem Kokereiprozess in zen enthalten, die eine Kreislaufschließung hemmen oder der chemischen Industrie und von Regenerationsproduk- dieser entgegenwirken. Es gibt entsprechende gesetzliche ten wie zum Beispiel Eisenoxid zur Fertigung von Kompo- Rahmenbedingungen, die den Umgang mit solchen Sub- nenten in der Elektronik und Elektrotechnik. stanzen und die Informationsverpflichtungen und Nach- weisführung regeln. Kreislaufwirtschaft ist in der voestalpine kein theoretischer Ansatz. Die Stahlprodukte von voestalpine sind vielseitig, Dazu zählen beispielsweise REACH (Registration, Evalu- langlebig und nachhaltig, die Produktionsprozesse am ation, Autorisation and Restriction of Chemicals), RoHS Standort Linz werden stetig zur Steigerung der Ressour- (Restriction of Hazardous Substances) und die Richtlinie cen- und Energieeffizienz optimiert. voestalpine ist damit für Altfahrzeuge. Die Produkte der voestalpine Steel Divisi- integraler Bestandteil der Circular Economy entlang der on erfüllen alle entsprechenden Anforderungen (Material gesamten Wertschöpfungskette. Compliance). Das Konzept der Circular Economy mit der Entwicklung und Schließung von Stoff-, Material- und Wertschöpfungs- kreisläufen zur Steigerung der Ressourcen- und Energie- effizienz wird bei voestalpine am Standort Linz auch in 21
UMWELTSCHWERPUNKT LUFT Die Reduktion der Emissionen ist ein wesentliches Ziel. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. CIRCULAR ECONOMY by voestalpine -95 % Eine Einsparung von 95 % Staub pro Tonne Rohstahl ist nur Reduce. Prozessintegrierte Repair. Kohlemahl- und einer von vielen Werten, den voestalpine enorm verbessern Maßnahmen (z. B. neue Trocknungsanlage mit konnte. Die Reduktion der spezifischen Emissionen am Brennertechnologien) Nachverbrennung, Filter- Standort Linz kann sich sehen lassen. Seit Mitte der 80er- schlauchwechsel, regel Jahre wurden auch SO2 und NOx um 75 % sowie CO2 um Reuse. Kreislaufführung in mäßiger Reinigung der rund 20 % reduziert. der Staubwirtschaft (z. B. DeNOx (Wärmeplatten Zink LD3) oder von Aktiv- tauscher), End-of-pipe- kohle und Natriumbicar- Technologien bonat in der Sinteranlage Recycle. Wiederverwen- dung des Gießhallen- staubs in der Sinteranlage 22
Der Einsatz der besten verfügbaren Technologien zur Die voestalpine Giesserei am Standort Traisen setzt zur Vermeidung und Verminderung von Emissionen hat nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität effektive am Standort Linz hohe Priorität. Maßnahmen zur Luftreinhaltung, um rechtlichen Verpflich- Mehr als 70 % der Emissionen werden kontinuierlich ge- tungen sowie den eigenen Interessen nachkommen zu messen und online an die lokale Umweltbehörde übermit- können. Dabei wird auf den Stand der Technik gesetzt, um telt. Die restlichen Emissionen werden gemäß den behörd- bestmögliche Ergebnisse erzielen zu können. lichen Vorgaben nach vorgeschriebenen Messintervallen überprüft. Spezifische Luftemissionen Durch ständige Weiterentwicklung des Produktionspro- Die Emissionen am Standort Steyrling bei der Kalkherstel- zesses und die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen in der lung lagen im Berichtsjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr Luftreinhaltung konnten die Emissionen wesentlich gesenkt ebenfalls auf niedrigem Niveau. Besonders staubintensive werden. Tätigkeiten wie z. B. Sprengungen werden unter Berück- sichtigung der entsprechenden Wetterverhältnisse durch- geführt. EMISSIONSREDUKTION AM STANDORT LINZ pro Tonne Rohstahl seit Ende der 1980er-Jahre 2,04 1,678 1) 1,48 1,38 1,10 0,665 0,492 0,034 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Spezifische Menge SO2 pro Jahr in kg/tRSt Spezifische Menge NOX als NO2 pro Jahr in kg/tRSt Spezifische Menge Staub pro Jahr in kg/tRSt Spezifische Menge CO2 pro Jahr in t/tRSt 1) 1) Gemäß EZG-2011 i.d.g.F. 23
Kontinuierliche Emissionsmessungen am Standort Linz NOx als NO2 Anlage Halbstundenmittelwert (mg/Nm³) Gemessener Jahresmittelwert (mg/Nm³) Grenzwert KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Kraftwerk Block 06 100 77 66 80 Block 03 100 48 46 42 Block 04 100 38 46 51 Block 05 100 45 42 49 Block 07 100 38 42 50 Gas- und Dampfturbine 33 27 25 28 Hochofen – Gebläsezentrale Gebläsezentrale 2 – Kessel 1 100 3 7 1 Gebläsezentrale 2 – Kessel 2 100 6 5 3 Warmwalzwerk Stoßofen 06 430 274 270 292 Stoßofen 07 430 191 199 209 Hubbalkenofen 1 1) 86 115 114 Sinteranlage Sinterband 5 150 2) 88 85 86 Kaltwalzwerk Feuerverzinkungsanlage III 250 141 148 88 Feuerverzinkungsanlage IV 250 102 94 101 Feuerverzinkungsanlage V 250 140 153 155 Grobblech Stoßofen 1 500 331 370 398 Stoßofen 2 300 3) 163 167 172 SO2 Anlage Halbstundenmittelwert (mg/Nm³) Gemessener Jahresmittelwert (mg/Nm³) Grenzwert KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Kraftwerk Block 06 200 61 63 71 Block 03 200 81 89 96 Block 04 200 88 89 111 Block 05 200 78 91 97 Block 07 200 85 94 99 Gas- und Dampfturbine 67 31 29 32 Hochofen Gießhallenentstaubung HO-A 350 93 88 80 LD-Stahlwerk Sekundärentstaubung 1 101,5 4) 18 21 22 Warmwalzwerk Stoßofen 06 200 113 114 125 Stoßofen 07 200 47 49 53 Schwefelsäure- Kokerei 1000 5) 370 393 372 und Gasreinigungsanlage Sinteranlage Sinterband 5 350 289 269 296 Grobblech Stoßofen 1 200 103 111 120 Alle angegebenen Anlagen werden kontinuierlich gemessen. Die Daten beziehen sich auf das jeweilige Kalenderjahr. 1) Grenzwert wird im Rahmen der Abnahmeprüfung festgelegt. 2) Sinterband 5 – zusätzliche Tagesmittelwertbegrenzung für NOx von 100 mg/Nm3. 24 3) Stoßofen 2 – zusätzliche Jahresmittelwertbegrenzung für NOx von 200 mg/Nm³ 4) Grenzwertfestlegung für SO2 erfolgte in kg/h. 5) Zusätzlich existiert ein Frachten-Grenzwert von 150 kg SO2/Tag im Normalbetrieb.
CO Anlage Halbstundenmittelwert (mg/Nm³) Gemessener Jahresmittelwert (mg/Nm³) Grenzwert KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Kraftwerk Block 03 100 0,7 5,9 6,6 Block 04 80 3,9 5,6 13,3 Block 05 80 2,4 7,1 10,6 Block 07 80 0,8 9,1 8,8 Gas- und Dampfturbine 33 2,0 2,8 3,8 Hochofen Gebläsezentrale 2 – Kessel 1 80 0,6 1,3 3,7 Gebläsezentrale 2 – Kessel 2 80
Emissionsmessungen am Standort Steyrling NOx als NO2 Anlage Grenzwert (mg/Nm3) Messwert (mg/Nm3) KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Kalkwerk Steyrling Ofen 4 300 12,6 16,5 Stand by Ofen 5 300 12,5 16,0 15,7 Ofen 6 300 27,3 1) 23,7 Ofen 7 300 19,8 24,3 22,0 CO Anlage Grenzwert (mg/Nm3) Messwert (mg/Nm3) KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Kalkwerk Steyrling Ofen 4 150 4,1 9,2 Stand by Ofen 5 150 14,1 9,1 8,0 Ofen 6 150 5,4 1) 12,7 Ofen 7 150 12,5 12,8 10,3 SO2 Anlage Grenzwert (mg/Nm3) Messwert (mg/Nm3) KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Kalkwerk Steyrling Ofen 4 100 1,7 < NWG 3) Stand by Ofen 5 100 3,1 < NWG 3) < NWG 3) Ofen 6 100 1,6 1,6 < NWG 3) Ofen 7 100 < NWG 3) < NWG 3) < NWG 3) Staub Anlage Grenzwert (mg/Nm3) Messwert (mg/Nm3) KJ 2017 KJ 2018 KJ 2019 Kalkwerk Steyrling Ofen 4 10 2,9 6,2 Stand by Ofen 5 10 1,1 8,2 0,9 Ofen 6 10 1,9 1) 1,4 Ofen 7 10 1,7 2,9 0,3 Ofenaustrag 4 10 2) 2) Stand by Ofenaustrag 5 10 2) 2) 0,8 Ofenaustrag 6 10 2) 2) 1,3 Ofenaustrag 7 10 2) 2) 1,2 Kalkförderung 10 2) 2) 7,8 Kalkverladung 10 2) 2) 0,5 1) Umbau Kalkofen 6 auf Rundschachtofen – Stillstand, daher keine Messung 2) Messintervall alle 3 Jahre – nächste Messung KJ 2022 26 3) Unter der Nachweisgrenze bei Schadstoffen
Emissionsmessungen am Standort Traisen Staub Anlage Grenzwert (mg/Nm3) Messwert (mg/Nm3) letzte Messung KJ 20181) KJ 2018 voestalpine Giesserei Traisen GmbH Entstaubung Schmelzerei 10
UMWELTSCHWERPUNKT ENERGIE Ein schonender Umgang mit Energieressourcen ist für voestalpine ein wesentlicher Grundsatz. CIRCULAR ECONOMY by voestalpine >15 % Durch die Optimierung der Produktionsprozesse und die Reduce. Optimierung der Repair. Energierück- kaskadische Nutzung der verwendeten Energie konnte in Dampferzeugung und der gewinnung durch Gicht- den letzten 20 Jahren der spezifische Energieverbrauch am Thermoprozesse sowie Ver- gasentspannungsturbine Standort Linz um mehr als 15 % reduziert werden. ringerung der Druckluft- verluste Recycle. Altkunststoff- Am Standort Linz werden 75 % der elektrischen Energie eindüsung als Substituti- selbst erzeugt. Reuse. Energetische Ver- onsmittel fossiler Energie- wertung von Kuppelpro- träger dukten (Gase, die bei der Stahlproduktion entstehen) 28
Wir konzentrieren uns bei der effizienten Nutzung von Energie unter anderem auf die Optimierung der Prozessgasnutzung und der energetischen Verwertung. Konsequentes Energiemonitoring und kontinuierliche Anlagenoptimierung führen zur Steigerung der Gesamtenergieeffizienz. Die voestalpine Giesserei in Traisen achtet auf einen umwelt- und ressourcenschonenden Umgang mit Materialien und Energie in allen Produktionszyklen. Damit stellt man sich immer neuen Herausforderungen, gibt Impulse und setzt neue Maßstäbe, um der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. NETTOENERGIEVERBRAUCH pro Tonne Rohstahl 20,2 17,7 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Spezifischer Nettoenergieverbrauch in GJ/tRSt Der spez. Energieverbrauch konnte in den letzten 20 Jah- eingesetzt und effizient genutzt. Die aktive Mitarbeit jedes ren erheblich gesenkt werden, dabei wird am Standort Linz einzelnen Mitarbeiters beim Thema Umwelt und Energie 75 % der elektrischen Energie selbst erzeugt. zählt besonders. Viele kleinere und größere Projekte wer- den somit laufend geplant und umgesetzt. Der Energiebedarf bei der Stahlproduktion wird primär aus Kohle, (Fremd-)Koks, Erdgas und partiellem Zukauf Das Spektrum reicht von kleinen Projekten bis zu größeren, von elektrischem Strom gedeckt. Die bei der Rohstahler- übergreifenden Maßnahmen wie Optimierung Tiegelgas- zeugung entstehenden Prozessgase (Kokerei-, Gicht- und Einspeicherung im Tiegelgas-Gasometer und Optimierung Tiegelgas) werden als Energieträger entweder direkt oder Kesselwarmhaltung Gebläsezentrale 2. Durch diese und durch Umwandlung in Form von wärmetechnischer und viele weitere Maßnahmen konnten im KJ 2019 mehr als elektrischer Energie in den einzelnen Prozessstufen wieder 83.000 MWh eingespart werden. 29
UMWELTSCHWERPUNKT WASSER Im Kreislauf mit der Natur. CIRCULAR ECONOMY by voestalpine 90 % Der Gesamtwasserbezug am Standort Linz betrug 2019 Reduce. Prozessoptimie- Repair. Versickerungsmul- rund 558 Mio. m3, wobei 89,6 % – das sind insgesamt rung bei Kühlungen den am Standort Linz 499 Mio. m3 – als Kühlwasser verwendet wurden und ohne weitere Schadstoffbelastung in Donau/Traun zurückgeleitet Reuse. Kühltürme 95 % Recycle. Wiederverwen- wurden. Kreislaufführung; Wasser- dung von Kühlwasser im aufbereitung LD3 Bereich Wertstoffzentrum/ Nassgranulation 30
Bei der Erzeugung von Roheisen und Stahl sowie dessen Der direkte Nettofrischwasserverbrauch der voestalpine Weiterverarbeitung ist das Element Wasser zur Kühlung am Standort Linz betrug im Kalenderjahr 2019 etwa 7,7 und zur Dampferzeugung ein wichtiges Betriebs- und Hilfs- Mio. m3 bzw. 1,46 m3/t Rohstahl. mittel. Die Wassernutzungsmenge ist im Vergleich zum Vorjahr Im Kalenderjahr 2019 wurden am Standort Linz 558 Mil- angestiegen. Dieser Umstand ist auf die Zustellung des lionen m³ Donauwas ser entnommen. Das verwendete Hochofens A am Standort Linz und die damit ver- Kühlwasser wird unter Berücksichtigung der festgelegten bundene längerfristige Betriebsunterbrechung im Jahr Temperaturgrenzwerte zurück in die Donau geleitet. In 2018 zurückzuführen. Abhängigkeit von den Abwasserinhaltsstoffen wird gerei- nigtes Abwasser in die Donau rückgeführt oder nach einer Der Einfluss der Betriebsanlagen am Standort Linz auf lo- Vorreinigung in die kommunale Kläranlage Asten zur bio- kale Wassersysteme ist verhältnismäßig gering und führt logischen Behandlung eingeleitet. zu keiner Verschärfung der Wasserarmut in der Region. Zu diesem Schluss führte eine Erhebung des „Water Scarcity Ein schonender Umgang mit Wasserressourcen, insbeson- Footprints“ im Jahr 2018, die neben dem Standort Linz dere unter Beachtung der lokalen Gegebenheit, ist für die eine Betrachtung aller Betriebstätigkeiten und der gesam- voestalpine ein wesentlicher Grundsatz. ten Wertschöpfungskette des Konzerns (Cradle-to-Gate) abbildete. Ein funktionierender Wasserkreislauf ist die Basis für ein funktionierendes System. Daher wird in der voestalpine Giesserei Traisen eine nachhaltige Ressourcenbewirtschaf- tung durch Verknüpfung der Wasserwirtschaft mit der Energie- und Kreislaufwirtschaft unter der Prämisse – Flora FÜR DIE voestalpine und Fauna zu erhalten – angestrebt. IST EIN SCHONENDER UMGANG MIT DER RESSOURCE WASSER EIN WESENTLICHER GRUNDSATZ. Grundwasser aus Brunnen Vorgereinigtes Vorreinigung Chemische/ Abwasser in und Produktion Physikalische kommunale Aufbereitung Reinigung biologische Kläranlage Oberflächenwasser Kühlwasser Gereinigtes Gereinigtes aus Donau in Donau/Traun Abwasser Abwasser in Donau in Donau FLUSS 31
Entwicklung der Wasserableitmengen Im Kalenderjahr 2019 ergibt sich eine Wasserableitmenge von 103 m3/t Rohstahl. WASSERABLEITMENGEN pro Jahr 557,5 479 136 103 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Wasserableitmengen pro Jahr in Mio. m³ Spezifische Wasserableitmengen pro Jahr in m³/t Rohstahl SPEZIFISCHE FRACHTEN IN DIE DONAU FRACHTEN IN DIE KLÄRANLAGE pro Jahr pro Jahr 46 39 0,5 0,4 0,5 0,3 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Summe Schwermetalle (Pb + Zn + Cr + Ni) in g/t Rohstahl 1) CSB in g/t Rohstahl Summe Schwermetalle (Pb + Zn + Cr + Ni) in g/t Rohstahl Water Footprint Standort Linz – eine LCA-Betrachtung Die voestalpine betrachtet gemäß ISO 14046 die WATER-SCARCITY-FOOTPRINT Wassersysteme über das „Life Cycle Assessment“ ganzheitlich über sämtliche Produktionsstandorte 4,2 % hinweg. Direkt Durch Berechnung des „Water-Scarcity-Footprints“ 95,8 % (= Wasserknappheitsindi kator) wird unter Berück- Indirekt sichtigung der hydrogeologischen Eigenschaften des Produktions standortes auf den Beitrag zur Wasserarmut in der Region detailliert eingegangen. Diese Lebenszyklusbetrachtung ergab, dass ledig- lich rund 4 % des erhobenen Wasserknappheits indikators im Einflussbereiches des Standortes Linz lagen. Fast 96 % werden durch vorgelagerte Pro- zesse (vorallem Rohstoffbereitstellung) bestimmt. 1) abzüglich Vorbelastung aus der Donau 32
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UMWELTSCHWERPUNKT ABFALL Es gilt, die Abfälle zu reduzieren und wieder zu verwenden. CIRCULAR ECONOMY by voestalpine 90 % Die Rückführung der Kreislaufstoffe und der Anteil an intern Reduce. Reduktion der ex- Repair. Einsatz/Nutzung und extern verwerteten Abfällen des Standortes Linz sum- ternen Entsorgung von von Altölen als Ersatzre- mieren sich insgesamt zu einem Ressourcennutzungsgrad WAB-Schlamm aufgrund duktionsmittel von ca. 90 %. der Rückgewinnung einer eisenreichen Fraktion Recycle. Zinkrecycling durch Flotation von Stahlwerksstäuben Reuse. n. a. 34
Bei der Stahlproduktion fallen Abfall- und Kreislaufstoffe an, welche in den Produktionsprozess rückgeführt werden. Da- durch werden natürliche Rohstoffe eingespart. Auch aus anderen externen Produktionsprozessen werden Abfälle und Sekundärrohstoffe im Produktionsprozess genutzt. Beispiele hierfür sind etwa Schrotte, Altöle und Altfette. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die Ressourcennutzung der am Standort Linz anfallenden Abfall- und Kreislaufstoffe (ohne Schrottrecycling). NUTZUNGSGRAD Im Kalenderjahr 2019 konnten ca. 32 % der am Standort Am Standort Linz anfallende Kreislaufstoffe bzw. Abfälle Linz anfallenden Kreislaufstoffe bzw. Abfälle zur Nut- zung der stofflichen Eigenschaften und somit zur Steige- 6% rung der Ressourceneffizienz in den Produktionsprozess 4% rückgeführt bzw. verwertet werden. (Unter Berücksichti- gung des internen Schrottrecyclings erhöht sich dieser Wert auf ca. 54 %.) 58 % Die Rückführung der Kreislaufstoffe und der Anteil an in- tern und extern verwerteten Abfällen summieren sich ins- Ressourcennutzungsgrad: 90 % gesamt zu einem Ressourcennutzungsgrad von ca. 90 %. Auch am Standort Traisen spielt eine nachhaltige Politik externe Beseitigung zur Schonung von natürlichen Ressourcen im Unterneh- Deponie (werksintern) 32 % men eine wesentliche Rolle. Ziel des Stoffstrommanage- externe Verwertung ments ist es, die der Natur entnommenen Materialien Rückführung bzw. stoffliche Verwertung bei der Rohstahlproduktion möglichst intensiv zu nutzen und den Produktionsrouten Kreislaufstoffe bzw. wieder zurückzuführen. Abfälle [%] ABFALL 2017 2018 2019 Extern behandelte Abfälle 166.055 741.205 136.320 139.529 601.252 614.125 Gefährliche extern Nicht gefährliche extern behandelte Abfälle behandelte Abfälle [t] [t] 35
UMWELTSCHWERPUNKT TRANSPORT Mehr Schiene, weniger Straße. CIRCULAR ECONOMY by voestalpine 58 % 58,5 % der Produkte werden per Bahn ausgeliefert. Bei den Reduce. Reduktion der Repair. Verlagerung der Rohstoffen sind es sogar 71 % per Bahn, 29 % per Schiff Emissionen durch Einsatz Transporte von der Straße und nur weniger als 0,1 % per LKW (Standort Linz, 2019). nachhaltiger und klima auf Bahn oder Schiff freundlicher Transport mittel Recycle. n. a. Reuse. Closed Loop Pro- dukt/Produktionsschrott Automobilindustrie: Ver- wendung freier Transport- kapazitäten der Waggons 36
Die Rohstoffanlieferung und die Produktauslieferung erfolgen per Bahn, Schiff oder per LKW, dabei ist uns ein möglichst ökologischer Transport wichtig. Die Logistik Service GmbH und die Cargo Service GmbH nutzen kombinierte Transport- möglichkeiten, wie z. B. das Mobiler System, um Leerfahrten zu vermeiden, und setzen auf kontinuierliche Logistikver- besserungsmaßnahmen, sei es in der Technologie oder in der Nutzung, wie umweltschonende Fahrweisen bei der Bahn. Wo umsetzbar, werden möglichst viele Transporte von LKW- auf den umweltschonenden Bahntransport verlegt. Die Verteilung der innerhalb Europas transportierten Rohstoffe und der Produktauslieferung auf die einzelnen Transport- mittel im Kalenderjahr 2019 zeigt folgendes Bild: ROHSTOFFANTRANSPORT LOGSERV + CARGOSERV AM STANDORT LINZ UND STEYRLING 2017 2018 2019 Transportmittel für den Rohstoffantransport 7.100.500 69,3 71,3 6.019.800 62,0 5.636.439 38,0 30,7 28,7 < 0,1 < 0,1 < 0,1 Rohstoffantransport 1) davon per Bahn davon per Schiff 2) davon per LKW [1000 tkm] [%] [%] [%] Transportmittel für die Produktauslieferung 5.001.000 4.897.900 57,7 59,9 58,5 4.469.372 30,2 32,2 32,4 12,1 7,8 9,1 Produktauslieferung 3) davon per Bahn davon per Schiff davon per LKW [t/a] [%] [%] [%] Die Erfassung und Bestimmung der diffusen Emissionen gestaltet sich aufgrund der Vielzahl von Transportrouten, der Verwendung von unterschiedlichen Transportmitteln (Bahn, Schiff, LKW) mit verschiedenster eingesetzter Technologie (z. B. Motorentechnologie) als schwierig bis unmöglich. Aus diesem Grund wurden für den Rohstoffantransport und für die Produktauslieferung der voestalpine am Standort Linz keine direkten Emissionsbeurteilungen durchgeführt, sondern der „Modal Split“ entsprechend den jeweiligen Transport wegen als Bewertungskriterium ermittelt. Die voestalpine Giesserei Traisen GmbH beliefert Kunden aus der ganzen Welt. Im Zusammenspiel mit dem dynamischen Lie- feranten- und Kundennetzwerk steht man vor der Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung über alle Prozessstufen der Lieferkette. In Anlehnung an die Auslieferungsorte, die geografische Lage des Standorts und der gegebenen Infrastruk- tur stehen vor Ort nur wenige Möglichkeiten der An- und Auslieferung zur Verfügung. Daher müssen vermehrt strategische Entscheidungen bei der Lieferantenauswahl, dem Anlieferungszeitraum und der effizienten Ausnutzung der Transportfahr- zeuge entsprechend den Produkt- und Marktanforderungen getroffen werden. 1) Rohstoffantransport in Tonnenkilometer von Erz, Kohle, Schrott, Kalk, Koks und Koksgrus 2) Rohstoffantransport mittels Binnenschifffahrt 3) vom Standort Linz ausgelieferte Produkte (Logistik Service GmbH + Cargo Service GmbH) 37
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